1. Johannes 5, 15

Das Evangelium nach Johannes (Johannesevangelium)

Kapitel: 5, Vers: 15

1. Johannes 5, 14
1. Johannes 5, 16

Luther 1984:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, daß wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Und wenn wir wissen, daß er alle unsere Bitten erhört, so wissen wir (zugleich), daß die Bitten, die wir vor ihn gebracht haben, uns schon gewährt sind. -
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
Schlachter 1952:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
Schlachter 1998:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben-1-, das wir von ihm erbeten haben. -1) o: die Bitten bekommen.++
Schlachter 2000 (05.2003):Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
Zürcher 1931:Und wenn wir wissen, dass er auf uns hört bei dem, worum wir bitten, so wissen wir (auch), dass wir das Erbetene wirklich besitzen, das wir von ihm erbeten haben.
Luther 1912:Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben.
Luther 1545 (Original):Vnd so wir wissen, das er vns höret, was wir bitten, So wissen wir, das wir die bitte haben, die wir von jm gebeten haben.
Luther 1545 (hochdeutsch):Und so wir wissen, daß er uns höret, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Und weil wir wissen, dass er unsere Bitten erhört, können wir sicher sein, dass er uns das Erbetene gibt so sicher, als hätten wir es bereits bekommen.
Albrecht 1912/1988:Und wie wir wissen, daß er uns erhört auf unser Bitten, so wissen wir zugleich: wir werden das von ihm Erbetene auch sicherlich empfangen.
Meister:Und wenn wir wissen, daß Er uns hört, was wir uns auch erbitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, was wir von Ihm erbeten haben.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Und wenn wir wissen, daß er alle unsere Bitten erhört, so wissen wir (zugleich), daß die Bitten, die wir vor ihn gebracht haben, uns schon gewährt sind. -
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, um was irgend wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben.
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Und wenn wir wissen, daß er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Und da wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben.
Interlinear 1979:Und wenn wir wissen, daß er hört uns, worum wir bitten, wissen wir, daß wir haben die Bitten, die wir erbeten haben von ihm.
NeÜ 2024:Und wenn wir wissen, dass er uns bei allem hört, was wir erbitten, können wir auch sicher sein, dass er uns das Erbetene gibt - so, als hätten wir es schon erhalten.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Und wenn wir wissen, dass er uns hört - um was wir auch bitten -, wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm erbeten haben.
-Parallelstelle(n): Matthäus 21, 22*
English Standard Version 2001:And if we know that he hears us in whatever we ask, we know that we have the requests that we have asked of him.
King James Version 1611:And if we know that he hear us, whatsoever we ask, we know that we have the petitions that we desired of him.
Robinson-Pierpont 2022:καὶ ἐὰν οἴδαμεν ὅτι ἀκούει ἡμῶν, ὃ ἐὰν αἰτώμεθα, οἴδαμεν ὅτι ἔχομεν τὰ αἰτήματα ἃ ᾐτήκαμεν παρ᾽ αὐτοῦ.
Franz Delitzsch 11th Edition:וּלְפִי שֶׁיֹּדְעִים אֲנַחְנוּ כִּי יִשְׁמַע בְּקוֹלֵנוּ לְכָל־אֲשֶׁר נִשְׁאָל נֵדַע גַּם־זֹאת כִּי הוּא מְמַלֵּא מִשְׁאֲלוֹתֵינוּ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Die Grobstruktur ist: Weil wir A wissen, wissen wir auch B. Die Konjunktion ἐὰν (da) ist keine Bedingung (wenn, falls). Die Parallelstellen mit τὰ αἰτήματα (die Bitten) in der Septuaginta (Richter 8.24; 1Samuel 1.17, 27; 1Könige 3.5; 12.24; Daniel 6.8, 13-14) zeigen, dass es sich bei dem Wort nicht um die Bitte selbst, sondern um den Inhalt der Bitte handelt, d.h. Gebetsinhalte. Zur Phrase ἔχομεν τὰ αἰτήματα (wir haben die Bitten) vgl. Constantinus VII Porphyrogenitus Imperator, De administrando imperio 50.210: ἓν δὲ πρὸς τὴν βασιλείαν σου αἴτημα ἔχω, καὶ δίκαιόν ἐστιν εἰσακοῦσαί μου. Eine einzige Bitte habe ich aber für dein Reich und es ist richtig, mir zu entsprechen. Vom Blinden, der Jesus um das Augenlicht bittet, wird bei Isidorus Glabas gesagt (Homiliae xxviii-xl, 39.3, 272 gesagt, dass er ἔχοντα δυνατῶς αἴτημα d.h. eine gewaltige Bitte hatte. Mit ἀκούει ἡμῶν (er hört uns) gebraucht Johannes das Verb mit dem Genitiv statt dem Dativ. Dieser Unterschied kann anhand der Episode bei Paulus vor Damaskus, wo die Begleiter die Stimme des Herrn an Paulus nicht hörten, erklärt werden. Dabei kommt einmal hören mit Akkusativ, einmal mit Genitiv vor. Dies erwähnt so Maximus Confessor, Quaestiones et dubia 119.13: Ἡ δὲ δευτέρα ἐξήγησις ἡ λέγουσα τὸ μὲν φῶς τεθεᾶσθαι, τὴν δὲ φωνὴν τοῦ λαλοῦντος μὴ ἀκηκοέναι [...]. Der zweite Bericht, der besagt, dass zwar das Licht gesehen wurde, die Stimme des Redenden aber nicht gehört wurde [...], bzw. bei Lukas (Apostelgeschichte 9.4): καὶ πεσὼν ἐπὶ τὴν γῆν, ἤκουσεν φωνὴν λέγουσαν αὐτῷ, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις;. und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?. Im Gegensatz dazu vernahmen die Umherstehenden nur die Stimme selbst (akustisch), aber hörten bzw. verstanden nicht das dabei Gesagte (dito 9.7): Οἱ δὲ ἄνδρες οἱ συνοδεύοντες αὐτῷ εἱστήκεισαν ἐνεοί, ἀκούοντες μὲν τῆς φωνῆς, μηδένα δὲ θεωροῦντες. Die Männer aber, die mit ihm reisten, standen sprachlos da, weil sie wohl die Stimme hörten, aber niemand sahen. Der von Kritikern reklamierte Widerspruch, ist daher zu lösen, wenn man erkennt, warum einmal Akkusativ, einmal Genitiv gebraucht wird. Apostelgeschichte 22.9 könnte von Kritikern als Widerspruch verstanden werden, wenn Paulus sagt: τὴν δὲ φωνὴν οὐκ ἤκουσαν τοῦ λαλοῦντός μοι. aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hörten sie nicht. Somit kann man sagen, dass hören im Griechischen, wenn es mit Akkusativ angeschlossen ist, eher auf den Inhalt, d.h. auf das was gesagt wird, abstellt, wenn der Genitiv gebraucht wird, eher auf das akustische Phänomen, also, dass überhaupt geredet wird, bezug nimmt, obwohl mal den Inhalt nicht notwendigerweise verstehen muss. Mit diesem Ergebnis erscheint Johannes, wenn er hören hier mit Genitiv gebraucht, zu betonen, dass Gott dann überhaupt erst zuhört, wenn wir nach seinen Gedanken die Bitten vortragen. Der letzte Nebensatz ὅτι ἔχομεν τὰ αἰτήματα ἃ ᾐτήκαμεν παρ᾽ αὐτοῦ (dass wir die erbetenen (Dinge) haben, die wir von ihm erbeten hatten) ist von der Strukur her (Matrixprädikat im Präsens, Verb im Relativsatz im Perfekt etc.) vergleichbar mit Johannes 8.40 Νῦν δὲ ζητεῖτέ με ἀποκτεῖναι, ἄνθρωπον ὃς τὴν ἀλήθειαν ὑμῖν λελάληκα, ἣν ἤκουσα παρὰ τοῦ θεοῦ. jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe. Daran wird beides mal klar, dass das Prädikat im Relativsatz zum Matrixprädikat im Präsens vorzeitig ist, d.h. der Herr Jesus hatte etwas von Gott gehört, das sagt er den Menschen und dann suchen sie ihn zu töten. Ebenfalls haben Christen erst um etwas im Sinne Gottes gebeten und nun können, wenn sie es haben, erkennen, dass sie es von Gott erhalten haben und er die Bitten erhört hat.



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