Warum ich die Gemeinde liebe - Teil 6/14

John F. MacArthur

Übersetzung: Benedikt Peters - KfG Herbstkonferenz 1999

Wir haben über die Gemeinde, über ihr Wesen gesprochen, als vom Herrn gebaut, und als das Kostbarste auf Erden. Wir sind in Matthäus 18 stehen geblieben. Wenn wir sehen, wie kostbar die Gemeinde ist, dann erkennen wir auch, wie wir miteinander umgehen sollen in der Gemeinde. In Vers 15 haben wir ein weiteres Element in diesem Kapitel, in der Gemeinde nehmen wir einander auf, als nähmen wir Christus auf. Wir wollen nie einen anderen Gläubigen zur Sünde verleiten, wir schauen auch nicht auf andere Gläubige herab, wenn jemand abirrt, dann gehen wir ihm nach und führen ihn zurück. Und der Vers 15 sagt, wenn jemand sündigt, dann konfrontieren wir ihn. Ich werde mehr darüber sagen im nächsten Punkt, aber im Vers 21, wir vergeben auch einander, das ist ein sehr gründliches Kapitel, wir wissen, dass Gläubige auch sündigen werden, und wenn sie sündigen, haben wir hier ein Muster, dass wir befolgen sollen, um sie zur Buße zu bringen; wir müssen ihnen auch vergeben. Vergebung ist also ein sehr wichtiger Teil. Ich könnte sehr viel darüber sagen, ich habe eben ein Buch darüber geschrieben, aber es genügt, zu sagen: du gleichst Gott nie mehr, als dann, wenn du vergibst. Das ist, was Gott tut. Er vergibt alle unsere Sünden. Das ist also das in deinem Leben, was dich Gott am ähnlichsten macht, wenn du es tut. Die Rabbiner, die sagten jeweils, man solle jemanden 3-mal vergeben. Und Petrus schlug vor, vielleicht bis siebenmal. Er wollte großzügiger sein, als die Rabbiner. Aber der Herr sagte 70 mal 7 mal. Mit anderen Worten grenzenlose Vergebung, denn so hat Gott dir vergeben.

Was letztlich Gemeinden zerfetzt, ist die mangelnde Bereitschaft zu vergeben. Man kann Auseinandersetzungen haben in der Gemeinde, aber wo vergeben wird, ist auch immer Versöhnung. Letztlich: jede zerbrochene Beziehung geht darauf zurück, dass irgendjemand nicht bereit war zu vergeben. Das ist für das Leben der Gemeinde eine ganz kritische, entscheidende Angelegenheit. Jesus veranschaulicht das gegenüber Petrus mit einer Geschichte von einem Mann, der Vergebung nötig hatte, von einem König. Er hatte nämlich eine Schuld, die unbezahlbar war, und der König erlies ihm alles. Und das ist ein Bild dafür, wie Gott dem Sünder vergibt. Aber der Mann, der solche Vergebung erfahren hatte, traf einen Mann, der ihm etwas schuldete, und er würgte ihn, und warf ihn ins Gefängnis. Er zeigte ihm kein Erbarmen. Das wäre ein Gläubiger, der einem anderen nicht vergibt. Und als die Jünger das hörten, da waren sie empört, und sie haben dem Meister die Geschichte, die Sache dann erzählt, und der Meister wurde zornig. Und er übergab ihn den Peinigern. Die Grundwahrheit dieser Geschichte ist, Gott hat dir alles vergeben, eine unbezahlbare Schuld. Und du musst anderen auch vergeben. Das ist grundlegend. Wenn du das nicht tust, dann wird Gott dir auch nicht vergeben. Jesus sagt das auch in Matthäus 6. Hier geht es nicht um die Vergebung, die uns verbindet mit der ewigen Errettung; sondern hier geht es um jene Vergebung der Beziehung, welche die Ströme des Segens frei fließen lassen. Das sind also die Punkte, welche das Gemeindeleben entscheiden, welche auch anzeigen, wie kostbar die Gemeinde ist.

Und jetzt kommt ein dritter Punkt. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Die Gemeinde wird durch den Herrn gebaut. Es war seine souveräne Wahl und sein Vorsatz, die Gemeinde zu bauen. Die Gemeinde ist die kostbarste Realität auf Erden. Die Gemeinde ist der irdische Ausdruck des Himmels. Ich weiß nicht, ob ihr so darüber denkt, aber das ist die Tatsache: die Gemeinde ist der einzige irdische Ausdruck des Himmels. In Matthäus 6 da fragten die Jünger den Herrn, wie sie beten sollen. Und er sagte: betet also: „unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme…“ und dann sagt er folgendes: „Dein Wille geschehe auf der Erde, wie im Himmel“ nun, wir beten das, ich bin sicher, in Deutschland, da singt ihr das auch; ja in jeder Sprache hat man dazu eine Melodie geschaffen; nun so oft hat man das schon gesagt: dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Nun was bedeutet das? Das bedeutet, dass Gott will, dass auf Erden das geschehe, was im Himmel geschieht. Nun, wo soll das geschehen? Das geschieht ganz sicher nicht in der Regierung, es geschieht ganz sicher nicht in der Universität. Es gibt nur einen Platz, wo der Himmel hernieder kommt. Wo ist das? Ja, die Gemeinde.

Es ist heute eben populär, wie gesagt, die Gemeinde neu zu definieren, und heute ist die Gemeinde zu dem Ort geworden, wo die Welt herein kommt, und nicht der Ort, wo der Himmel herab kommt. Die Idee heute ist die, eine solche Gemeinde zu kreieren, dass der Gottlose sich wohl fühlt, damit sie in die Gemeinde kommen können und sagen, das ist ja großartig, damit kann ich mich auch identifizieren. Das ist die Art Umgebung, die mir zusagt; und die Art Musik und Unterhaltung, die mir gefällt. Hier gefällt es mir. Das ist die gegenwärtige Haltung, die Gemeinde soll so ähnlich der Welt sein, wie nur möglich, damit der Ungläubige sich wohl fühle. Von dem aber, was der Herr sagt, ist sie nicht der Ort, wo die Welt hereinkommt, sondern, wo der Himmel herunter kommt.

Ich will das etwas weiter erklären: Fragt euch einmal, was im Himmel geschieht. Das ist nicht oberflächlich, das ist nicht trivial. Drei Dinge geschehen grundsätzlich im Himmel: die Anbetung Gottes, nicht wahr? Offenbarung 4 und 5 was sehen wir da? Wir sehen die Engel, die verherrlichten Heiligen sind alle um den Thron herum, und was tun sie? Sie beten Gott an, sie verherrlichen Gott, den, der alles erschaffen hat. Sie geben Gott Ehre seiner Eigenschaften wegen, sie geben Gott die Ehre seiner großen Werke wegen. Sie preisen ihn um beider Dinge wegen. Die Anbetung Gottes, das ist die Hauptbeschäftigung im Himmel, darum wurden wir errettet. Johannes 4 sagt: Der Vater sucht Anbeter. Habt ihr schon gehört von „Besucherfreundlichen“ Gottesdienste….. kein Mensch sucht Gott, aber in eurer Gemeinde ist ein Suchender. Der Vater ist nämlich da und er sucht wahre Anbeter. Er ist der Sucher an dem wir interessiert sind. 1. Korinther 14 sagt: wenn ein Ungläubiger in eure Gemeinde kommt, nur jener Teil des Verses interessiert mich. Die Gemeinde ist nicht gemacht für Ungläubige, aber während ihr zusammen seid und anbetet, könnte es ja passieren, dass ein Ungläubiger dazu kommt. Es ist möglich. Und wenn ihr alle in Zungen redet, wird er denken, ihr seid alle verrückt. Aber wenn ihr predigt, die Wahrheit verkündigt, dann wird er sagen: Gott ist an diesem Ort! Und er wird niederfallen und er wird anbeten. Die Gemeinde war nie gedacht für Ungläubige, sondern sie ist gedacht für wahre Anbeter. Der Himmel kommt hernieder, wenn die Gemeinde daran ist, Gott anzubeten. Und in diesen neuen „Sucherfreundlichen Gemeinden“ kommt Anbetung gar nicht vor, sie existiert gar nicht. Sie ist nicht der Ort wo der Himmel hernieder kommt, sondern der Ort, an dem die Welt herein kommt.

Eine zweite Sache geschieht im Himmel: Christus wird erhöht. Während jene in Offenbarung 4 und 5 Gott anbeten, erhöhen sie auch Christus. Sie sagen: du bist würdig, o Herr, zu empfangen Ehre, Macht und Ruhm. Doch sie sagen auch: würdig ist das Lamm anzunehmen Reichtum, Macht und Ehre; Weisheit, Stärke und Lobpreis. Im Himmel wird Gott angebetet und Christus wird erhöht. Das sollte in der Gemeinde passieren. Wie werden Menschen gerettet? Wenn Christus erhöht wird. Die Gemeinde sollte dieses verzehrende Verlangen haben; davon verzehrt werden, dass Gott angebetet wird und Christus erhöht wird. Auf diesem Weg kommt der Himmel hernieder. Mein Ziel wäre es, eine solche Gemeinde zu haben, mit der keine Ungläubiger sich identifizieren könnte. Dass er hereinkommt und sagt: so etwas habe ich noch nie erlebt; was ist denn das?

Ein dritter Bestandteil des Himmels, das ist die dominierende Gegenwart von Heiligkeit. Nichts Unheiliges wird je eingehen in den Himmel. Offenbarung 21 und 22. Dort steht, dass nichts Unheiliges, nichts Gemeines daselbst eingehen werde. Wir begehren doch eine Gemeinde, in der der Himmel hernieder kommt. Wir beten Gott an, erhöhen Christus und jagen der Heiligkeit nach. Eine Umgebung der Heiligkeit. Die Welt kann mit keinem dieser drei Dinge sich identifizieren. Es ist etwas, das darüber hinausgeht, transzendent ist.

Der natürliche Mensch versteht die Dinge Gottes nicht, und die Erhöhung Christi ist für sie Torheit. Aber sie müssten wissen, dass sie draußen sind, dass sie hier etwas sehen, an dem sie kein Teil haben. Dass der Ungläubige sich wohl fühlt ist wirklich nicht das Entscheidende. Sie müssen vielmehr sehen, dass hier etwas geschieht, an dem sie kein Teil haben können, außer in Christus. Ich gebe euch eine Illustration. Wir gehen zurück zu dem Abschnitt in Matthäus 18, der mit dem Vers 15 beginnt. Hier geht es wiederum um Anweisungen für die Gemeinde. Vers 15: Wenn dein Bruder sündigt, dann gehe hin und überführe ihn. Ist das schwer zu verstehen? Brauchen wir eine Exegese dieser Aussage? Es ist doch ziemlich einfach? Einverstanden? Als ich vor etwas mehr als 30 Jahren zur Grace-Gemeinde kam hatte ich das schon studiert. Ich sagte zu einigen meiner Freunde: es steht doch hier: Wenn dein Bruder sündigt, dann sollst du ihm das sagen, und wenn er nicht Buße tut, dann musst du 2 oder 3 Zeugen mitnehmen. Und wenn er immer noch nicht Buße tut, dann musst du es der ganzen Gemeinde sagen. Dass die ganze Gemeinde ihm nachgeht und ihn zur Buße führt. Und wenn er immer noch nicht Buße tut, dann muss man ihn hinaus tun. Kennt ihr irgendeine Gemeinde, die das tut? Ich bin noch nie jemandem begegnet, der je von einer Gemeinde gehört hätte, die das tut. Ich sprach mit einigen bedeutenden, christlichen Führern in Amerika. Ich sprach zum populärsten, reisenden Evangelisten, der sehr viele Gemeinden besucht hat und ich fragte meinen Vater, der Pastor ist, und alle seine Bekannten und Verbindungen, die er hat: hast du je von irgendeiner Gemeinde, die das tut? Nein!!!!!! Dann sagte ich, nun dann muss es endlich mal eine solche Gemeinde geben. Denn das ist so klar. Das Muster ist folgendes: wenn dein Bruder sündigt, dann gehst du zu ihm.

Ein Mann sagt mir: wen du das tust, dann wirst du die Gemeinde leer machen. Das war, als wir noch 400 Glieder waren. Jetzt sind wir 10.000. Also das hat die Gemeinde nicht entleert, das Gegenteil ist geschehen. Ich glaube, es ist der Schlüssel zum Wachstum der Gemeinde. Denn Gott segnet Heiligkeit.

Ein Mensch kann eine Gemeinde bauen, er kann eine Organisation bauen, mit seiner Geschicklichkeit. Aber nur Gott kann einer wahren Gemeinde Wachstum geben. Und das passiert, wenn wir uns an sein Wort halten. Wir haben also die Leute bei uns gelehrt: wenn ein Bruder sündigt, dann sag es ihm. Und das hat eine direkte Auswirkung. Eine Auswirkung auf mich: erstens werde ich zusehen, dass mein Leben in Ordnung ist, denn ich wünsche nicht, dass jemand zu mir kommt und mich auf meine Sünde aufmerksam macht. Und zweitens will ich auch gebraucht werden, zu jemand hingehen zu können, um ihm dann zu helfen. Und ich kann nichts aus ihrem Auge herausnehmen, wenn ich selber etwas im Auge habe. Also es bewegt die Einzelnen dazu, sich selbst gründlich zu prüfen, und wir erinnern sie auch an Galater 6: Wenn jemand unter euch von einem Fehltritt übereilt wird, dann sollt ihr, die Geistlichen ihn in Liebe zurecht bringen. Und schaut auf euch selbst, auf das nicht auch Ihr versucht werdet. Und so lehren wir die Leute, das zu tun. Dann hat man nämlich eine Umgebung, in der alle besorgt sind, um das geistige Wohlergehen der anderen. Und die Gemeinschaft wird dann nicht oberflächlich. Und was ist, wenn sie nicht darauf reagieren? Dann nimm 2 oder 3 Zeugen, wie 5. Mose im Alten Testament schon anweist, damit du auch verifizieren kannst, ob die betreffende Person Buße getan hat, oder nicht. Und vielleicht werden sie angesichts der Konfrontation mit 2 oder 3 Personen Buße tun, und wenn sie noch immer nicht Buße tun, dann sag es der Gemeinde. Der ganzen Gemeinde? Leute haben mich schon gefragt: Was bedeutet das? Das heißt: sag’s der Gemeinde. Das machen wir. Wenn wir den Tisch des Herrn haben, und die ganze Gemeinde ist da, dann sag ich das der Gemeinde. Ich nenne die Person mit Namen und nenne auch die Art der Sünde, und dass die Person sich geweigert hat, Buße zu tun. Und wir sagen der ganzen Gemeinde: geht ihnen nach und ruft sie zurück. Treibt das die Leute weg? Im Gegenteil. Wahre Gläubige lieben Gerechtigkeit. Sie hassen Sünde. Und sie sind sehr glücklich, fühlen sich sehr wohl, in einer Umgebung, wo andere ihnen darin helfen. In einer solchen Umgebung blühen sie. Und sie erfahren auch den Segen Gottes, der auf Gehorsam steht. Wenn sie noch immer nicht reagieren, nachdem man es der ganzen Gemeinde gesagt hat, dann sollst du ihn ansehen als einen Heiden und einen Zöllner, als einen Ausgestoßenen. Und was das bedeutet ist, dass du ihn nicht teilhaben lässt am Leben der Gemeinde. 1. Korinther 5 umschreibt das mit den Worten: ihn dem Satan übergeben, das heißt, man stellt ihn außerhalb des Bereichs Göttlichen Segens hinaus in den Bereich des Einflusses Satans. Natürlich hat man immer noch Sorge um ihn. Man hat keine Gemeinschaft mit ihnen, man isst nicht mit ihnen zusammen, wie Paulus sagt. Man gibt ihnen nicht das Gefühl, dass sie noch zur Gemeinde gehörten, sondern man behandelt sie wie Ungläubige. Und wie behandelt man Ungläubige? Mit Liebe und mit Mitgefühl ruft man sie zur Buße. Vielleicht sind sie sogar Ungläubige, oder einfach ungehorsame Christen. Das weiß man nicht. Also behandelt man sie, als seien sie Ungläubige. Sie können die Gemeinschaft des Volkes Gottes nicht genießen, aber sie werden zur Buße gerufen. Sucherfreundliche oder wie man hier sagt Besucherfreundliche Gemeinde können das nicht tun, weil die ganze Idee dort ist, die Gemeinde zu einem Ort machen, wo der Sünder sich wohl fühlt. Ihr fragt: ja, worauf willst du hinaus? Ich sag das gleich. Der springende Punkt ist der, hier kommt der Himmel hernieder, Vers 18: wahrlich, ich sage Euch, was irgend ihr auf der Erde binden werdet, wird im Himmel gebunden sein und was irgend ihr auf Erden lösen werdet, wird im Himmel gelöst sein. Das griechische besagt: „wird gebunden worden sein“ oder „wird gelöst worden sein“. „Lösen“ und „binden“, ihr habt schon viel davon gehört, das sind Ausdrücke, die aus der Sprache der Rabbiner stammen. Wenn jemand Buße tat, dann sagten die Rabbis, du bist von deiner Sünde gelöst, wenn jemand nicht Buße tat, dann sagten die Rabbinen, du bist an deine Sünde gebunden. Und sie konnten das sagen, gemäß ihrer Beobachtung, ob jemand Buße getan hat, oder nicht. Und ihr erinnert euch, wie der Herr dem Petrus sagte, dass er das auch aussprechen könnte. Und wir können das sagen. Nicht durch persönliche Autorität, sondern durch biblische Wahrheit. Wenn jemand Buße tut, dann kann ich ihm sagen, du bist von deiner Sünde gelöst. Wenn jemand sich weigert, Buße zu tun, dann kann ich ihm sagen: du bist in deiner Sünde gebunden. Und das ist genau das, was geschieht in einer Situation der Zucht. Wenn sie nicht Buße tun, dann kannst du sagen: du bist an deine und in deiner Sünde gebunden. Aber wenn sie durch den Prozess zur Buße kommen, dann kann man freudig sagen: du bist gelöst von deiner Sünde. Mir gefällt, ich liebe diesen Vers 18. Denn es heißt ja, wenn du das auf der Erde tust, dann tust du nämlich genau das, was der Himmel schon getan hat. Der Himmel hat diese Buße schon anerkannt und hat schon gesagt: du bist gelöst. Der Himmel hat das schon anerkannt, diese Weigerung, Buße zu tun, und die Person für gebunden erklärt. Wenn du so Gemeindezucht übst, dann tust du auf Erden das, was im Himmel getan wird. Das ist eine gewaltige Wahrheit. Man bringt den Himmel herab. Wenn wir Gott anbeten, wenn wir Christus erhöhen, wenn wir Heiligkeit nachjagen, das ist die Gemeinde.

Für mich ist es immer noch eine verwunderliche Sache aus menschlicher Sicht. Ich schaue mir meine Gemeinde an in der Stadt Los Angeles, das moderne Korinth. Der Ausgangsort von so viel zerstörerischer Unmoral, und der vielen Musik und noch mehr. Homosexualität ist überbordend in dieser Stadt. Jedes Jahr in Hollywood eine Million Homosexuelle zur Parade. Es ist ein wirklich verkommener Ort. Man denkt, ja, wenn man alle diese Leute erreichen will, dann kann man sie doch nicht mit ihrer Sünde konfrontieren. Aber das ist der einzige Weg, auf dem Menschen gerettet werden. Unsere Gemeinde hat dafür einen entsprechenden Ruf.

Vor einiger Zeit wurde bei uns ein junger Mann gerettet, der heißt Robert, er war einer der Führer der Schwulenparade. Er war jahrelang ein Homosexueller gewesen. Er gehörte zur schlimmsten, zur übelsten Sorte, der Sauna-Sorte. Er hatte Aids, und er war am Sterben. Er erzählte mir die Geschichte. Er sagte einigen seiner Freunde: ich muss sterben, und ich habe Angst. Ich bin nicht bereit zu sterben. Was soll ich tun? Und die sagten ihm: geh zur grace-community-Gemeinde. Das ist eben der Ruf, den meine Gemeinde hat. Wenn wir auch auf diesem Unterhaltungstrip wären, dann hätten sie ihm das nicht gesagt. Wir haben diesen Ruf in der Stadt, dass wir die Vergebung, und die Errettung denen anbieten, die Errettung brauchen, nämlich Sündern. Er kam am Sonntag darauf in unsere Gemeinde. Er hatte überhaupt keine Gemeindeerfahrung. Er saß da und schaute um sich all die Leute die da am Gottesdienst teilnahmen. Wir beteten den Herrn an, und dann war die Zeit, da die Bibel gelesen wurde. Ich las den Psalm 107. Und ich las folgende Worte: preiset den Herrn, denn er ist gut, und seine Güte währt ewiglich. So sollen sagen die Erlösten des Herrn, die er aus der Hand des Bedrängers erlöst, die er gesammelt hat aus den Ländern, vom Osten und vom Westen von Norden und vom Meer. Und dann las ich folgendes: Sie irrten in der Wüste auf ödem Weg, sie fanden keine Wohnstatt. Hungrig waren sie und durstig, es verschmachtete in ihnen ihre Seele. Da schrien sie zu dem Herrn in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie, und er leitete sie auf rechtem Weg, dass sie zu einer Wohnstatt gelangten. Und dann Vers 9: denn er hat die durstende Seele gesättigt, und die hungernde Seele mit Gutem erfüllt. Dann in Vers 10: die Bewohner der Finsternis und des Todesschattens gefesselt in Elend und Eisen, weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte Gottes und verachtet hatten den Rat des Höchstens. So beugte er ihr Herz durch Mühsal, sie strauchelten und kein Helfer war da. Vers 13: da schrien sie zu dem Herrn in ihrer Bedrängnis, und aus ihren Drangsalen rettete er sie…. Mehr brauchte er nicht zu hören, und er sagte, dass er in Tränen ausbrach. Und er sagte: ich habe den rechten Ort gefunden, ich brauchte, ich wollte Rettung sagte er, und dann wart ihr am Singen, und dann habt ihr angefangen zu reden und zu predigen.

Und ihr machtet immer weiter, sagte er. Warum macht dieser Kerl da vorn nicht endlich den Mund zu, damit ich einmal zur Sache kommen kann, wie ich da heraus kommen kann, errettet werden kann. Ich kam irgendwann an mein Ende und er kam dann zu mir und er hat dann Christus aufgenommen, der in diesem Gottesdienst erhöht worden war. Er wurde errettet, einige Wochen später lies er sich taufen. Und er hat in diesem Zustand als fast sterbender Mann nach der Taufe sein Zeugnis gegeben. Und dann ging er und suchte seine Freunde auf und evangelisierte sie. Wirklich wunderbar. 2 ½ Monate später war er im Himmel. Ich bin froh, dass unsere Gemeinde diesen Ruf hat. Wenn nämlich der Sünder diesen Zustand der Verzweiflung erreicht hat, dann wollen wir zur Stelle sein. Die Leute, die wissen, dass wir Sünde ernst nehmen. Ihr erinnert euch an die Gemeinde in der Apostelgeschichte. Die Geschichte von Hananias und Saphira; das ist eine Sache, wo wir sehen: Sünde ist ernst. Hananias und Saphira hatten den Heiligen Geist belogen. Hananias, er kommt und legt sein Geld hin, es war nicht das, was er dem Herrn versprochen hatte, Gott tötete ihn, er fiel tot um, direkt neben seiner Geldgabe. Seine Frau war nicht dabei. Sie hat wahrscheinlich noch ihre Frisur zurecht gemacht. Sie kommt zu spät, sie kommt herein und fällt tot um. Sie kam herein, während der Leichnam des Ehemanns heraus getragen wurde. Sie wurden von Gott getötet. Ich kann mir nur denken, dass das Opfer am Sonntag darauf sehr groß war. Das wäre eine wirksame Art um das zum Geben anzuregen. Wenn einfach ein paar Leute da sind, die nicht genug geben, dann sterben. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf die Gemeinde, die Apostelgeschichte sagt, dass nämlich auch die Leute draußen davon beeindruckt wurden. Niemand wagte sich, ihnen anzuschließen. Das war wirklich nicht eine besucherfreundliche Stätte. Leute starben dort. Wir sehen, das ist eine ernste Sache. Die Ungläubigen wollten damit nichts zu tun haben. Und doch heißt es: der Herr tat zur Gemeinde hinzu jeden Tag, jene nämlich, die auf die Wahrheit eingingen und reagierten. Die Gemeinde ist ein Ort, an dem Gott angebetet wird, wo Christus erhöht wird, wo man der Heiligkeit nachjagt. Es ist nicht der Ort, an dem die Welt herein kommt, sondern der Ort, an dem der Himmel hernieder kommt. Und wir wollen, dass die Gemeinde dem Himmel so ähnlich sei, wir nur möglich.