Kein Weg zurück?

Lukas-Evangelium 15, 11-24

Bibelwoche Königswalde:

Da berühren sich Himmel und Erde»

Reihe: Der liebende Vater (1/2)

 

Schriftlesung: Lukas-Evangelium 15, 11-24

 

 

 

Gliederung

 

I.    Der hoffnungsvolle Aufbruch

II.      Die harte Bruchlandung

III.     Der überraschende Empfang


Einleitende Gedanken

Die Pharisäer und Schriftgelehrten, die Männer, die sich als die geistlichen Führer des jüdischen Volks verstanden, ärgerten sich ständig über Jesus. Besonders stossend fanden sie, dass Jesus gegenüber Sündern keine Berührungsängste hatte.

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Die Pharisäer und die Schriftgelehrten waren darüber empört: »Dieser Mensch gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen!« Lukas 15, 2.

Schimpften sie. Wer sich so verhält, konnte in ihren Augen kein ernstzunehmender Lehrer des jüdischen Glaubens sein. Gott konnte sein Verhalten unmöglich gutheissen.

Aber Gott ist anders, als diese eingebildeten Menschen dachten. Er hat ein grosses Herz für verlorene und randständige Menschen. Das wollte ihnen Jesus mit verschiedenen Geschichten zeigen.

Eine dieser Geschichten die Jesus diesen Männern erzählte, gehört wie der barmherzige Samariter zu den bekanntesten Geschichte. Selbst Leute, die die Bibel nicht lesen, haben sie schon gehört. Es ist die Geschichte des verlorenen Sohnes.

Eigentlich sind es zwei verlorene Söhne. Heute werden wir uns mit dem bekannteren und morgen mit dem etwas unbekannteren Sohn beschäftigen.

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Lesen wir zuerst die Geschichte des jüngeren Sohnes. Jesus erzählte:

Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere sagte zu ihm: «Vater, gib mir den Anteil am Erbe, der mir zusteht!» Da teilte der Vater das Vermögen unter die beiden auf. Lukas 15, 11-12.

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Wenige Tage später hatte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil verkauft und zog mit dem Erlös in ein fernes Land. Dort lebte er in Saus und Braus und brachte sein Vermögen durch. Lukas 15, 13.

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Als er alles aufgebraucht hatte, wurde jenes Land von einer grossen Hungersnot heimgesucht. Da geriet auch er in Schwierigkeiten. Lukas 15, 14.

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In seiner Not wandte er sich an einen Bürger des Landes, und dieser schickte ihn zum Schweinehüten auf seine Felder. Lukas 15, 15.

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Er wäre froh gewesen, wenn er seinen Hunger mit den Schoten, die die Schweine frassen, hätte stillen dürfen, doch selbst davon wollte ihm keiner etwas geben. Lukas 15, 16.

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Jetzt kam er zur Besinnung. Er sagte sich: «Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, und alle haben mehr als genug zu essen! Ich dagegen komme hier vor Hunger um. Lukas 15, 17.

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Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich zu einem deiner Tagelöhner!» Lukas 15, 18-19.

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So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Dieser sah ihn schon von weitem kommen; voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Lukas 15, 20.

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«Vater», sagte der Sohn zu ihm, «ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.» Lukas 15, 21.

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Doch der Vater befahl seinen Dienern: «Schnell, holt das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar

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Sandalen! Lukas 15, 22.

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Holt das Mastkalb und schlachtet es; wir wollen ein Fest feiern und fröhlich sein. Lukas 15, 23.

Denn mein Sohn war tot, und nun lebt er wieder; er war verloren, und nun ist er wiedergefunden.» Und sie begannen zu feiern. Lukas 15, 24.

I.          

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Der hoffnungsvolle Aufbruch

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Der jüngere Sohn dieses Mannes wollte sich offensichtlich selbständig machen.

„Vater, gib mir den Anteil am Erbe, der mir zusteht!“ Lukas 15, 12.

Diese Bitte war für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich. Ohne grosses Aufhebens scheint der Vater das Erbe unter die Söhne zu verteilen.[1]

Dem älteren Sohn standen zwei Drittel des Erbes zu und der jüngere bekam einen Drittel.[2]

Vermutlich hatte der Vater seinem Sohn Land, Haus, Arbeitsgeräte und Diener gegeben. Damit hätte er sich unabhängig vom Vater und seinem älteren Bruder eine Existenz aufbauen können.

Doch das wollte er nicht. Er wollte die Welt kennen lernen und reisen. Er wollte völlig unabhängig seinen eigenen Weg gehen. Innert weniger Tag verkaufte er alles, was ihm der Vater gegeben hatte und zog mit dem Erlös in der Tasche in ein fernes Land.

Auch in diesem fremden Land dachte er nicht daran sein Vermögen gut zu investieren, um sich eine Existenz aufzubauen – nein!

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„Dort lebte er in Saus und Braus und brachte sein Vermögen durch.“ Lukas 15, 13.

Er verschleuderte gedankenlos seinen ganzen Besitz. In Saus und Braus heisst nichts anderes, als dass er ein zügelloses Leben führte. Er verschleuderte das Erbe seines Vaters und es war ihm egal, ob es dem Vater gefallen würde oder nicht.

Wie wir wissen, schmelzen auch grosse Vermögen dahin, wenn man sich lediglich aufs Ausgeben konzentriert.

Der hoffnungsvolle Aufbruch in ein schöneres und freieres Leben, endet folgerichtig in einem finanziellen Fiasko: Er war pleite.

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Dieser Sohn ist ein Bild für den Menschen, der sich nicht darum kümmert, was Gott gefällt. Sie haben sich von ihrem Schöpfer gelöst. Wie es in einem Psalm heisst:

Die Unverständigen reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!« Psalm 53, 2

Diese Menschen meinen, das Leben liesse sich ohne Gott interessanter und glücklicher gestalten. Sie sagen sich: Ich tue und lasse was ich will, denn ich lebe nur einmal und morgen sind wir tot. Das ist die Lebensphilosophie vieler Menschen.

Wer so lebt, bei dem fallen über kurz oder lang jegliche moralische Schranken. Was in diesem Moment Spass macht, das ist Gut, das ist die moderne Vorstellung von Moral.

Was Gott dazu meint ist für viele Menschen völlig irrelevant. Sie meinen sie wüssten selber, was ihnen gut tut.

Dabei vergessen sie, woher sie kommen. Von wem sie ihre Gaben und Fähigkeiten erhalten haben.

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Dieser jüngere Sohn veranschaulicht mit seiner Lebensführung genau das, was die Menschen machen, die sich von Gott gelöst haben.

Er lebte aus der Kraft Gottes gegen Gott.

Dieser Sohn verbraucht sein Erbe so, wie es seinem Vater nie gefallen hätte. So missbraucht er das Erbe seines Vaters. So ist der gottlose Mensch. Er missbraucht das, was ihm Gott mit ins Leben gegeben hat. Statt Gott zu ehren, beleidigt er ihn durch seine Lebensführung. Das Resultat ist: orientierungslose, beziehungsunfähige und egozentrische Menschen.

Und weil Gott nicht sofort straft, bilden sie sich ein, es gäbe keinen Gott und sie machen weiter und weiter.

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„Weil das Urteil über böses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Böses zu tun.“ Prediger 8, 11.

Am Schluss sind sie am Boden zerstört, obwohl sie alles gehabt hätten, haben sie keine Lebensfreude mehr und können keinen Lebenssinn mehr erkennen.

Menschen werden zu seelischen und manchmal sogar zu körperlichen Fracks.

Früher oder später (manchmal schon in dieser, aber sicher in der neuen Welt) folgt eine harte Bruchlandung, die all das vermeintlich Schöne und Spassige verblassen lässt. So wie bei diesem Sohn.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 5. Mose 21, 16-17; Psalm 53, 2; Prediger 8, 11; Jesaja 22, 13; Römer 1, 18-24; 1. Korinther 15, 32-33

II.        

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Die harte Bruchlandung

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Vielleicht hätte sich dieser Sohn, als er pleite war, noch einigermassen über Wasser halten können, aber zu seinem finanziellen Ruin kam eine grosse Hungersnot hinzu.

„Da geriet auch er in Schwierigkeiten.“ Lukas 15, 14.

Das Vermögen weg und jetzt noch diese Hungersnot. Schlimmer hätte es ihn nicht treffen können.

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Verzweifelt suchte er Hilfe bei den Leuten und ein Mann war bereit, ihm einen Job zu geben, aber was für ein Job!

„Er schickte ihn zum Schweinehüten auf seine Felder.“ Lukas 15, 15.

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Das war ein brotloser Job, denn sein Lohn reichte nicht, um seinen Magen zu füllen. Am liebsten hätte er vom Schweinefutter gegessen.

„Selbst davon wollte ihm keiner etwas geben.“ Lukas 15, 16.

Das war wirklich eine harte Bruchlandung. Er wollte das Leben geniessen und Spass haben, lebte in Saus und Braus und nun sitzt er bei den Schweinen und bekommt weniger zu Essen als die Schweine.

Tiefer kann ein Mensch kaum fallen. Kaum härter aufschlagen. Wenn ein Jude bei den Schweinen landet, dann ist er tatsächlich am tiefsten Punkt angekommen. Mehr Demütigung und Erniedrigung ist kaum vorstellbar.

Jeder, der das hörte, der musste erschaudern. Die Pharisäer, die Jesus zuhörten dachten sich, dass dieser Mann mit Recht bei den Schweinen sitzt. Dieser faule und verschwenderische Sohn hat nichts anderes verdient. Sie empfanden kein Mitleid, denn das ist die gerechte Strafe für sein gottloses Leben.

Doch an diesem tiefsten Punkt seines Lebens kommt dieser Sohn endlich zur Besinnung. Plötzlich denkt er wieder an sein schönes Zuhause und ganz besonders an seinen Vater. Er überlegt:

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„Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, und alle haben mehr als genug zu essen! Ich dagegen komme hier vor Hunger um.“ Lukas 15, 17.

Sein Vater war reich und hatte genügend Arbeit, so dass er viele Tagelöhner beschäftigen konnte, die so gut bezahlt wurden, dass keiner hungern musste. Warum – dachte er – soll ich neben diesen Schweinen verhungern. Ihm war klar, dass er nicht als Sohn zu seinem Vater zurückkehren konnte, denn er hatte durch die Auszahlung seines Erbes die Rechte als Sohn verloren. Aber vielleicht war sein Vater bereit ihn als Taglöhner aufzunehmen. Schlimmer als hier bei den Schweinen kann es ja nicht werden. So entschloss er sich folgendes zu tun:

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„Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich zu einem deiner Tagelöhner!“ Lukas 15, 18-19.

Wir sehen, die Einsicht dieses Mannes war viel tiefer, als nur eine Lösung für seinen Hunger zu finden. Er hatte begriffen, dass er sich gegen seinen Vater versündigt hatte. Er hatte eingesehen, dass er selber schuld war, dass er bei den Schweinen landete.

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Er war bereit seinem Vater entgegenzutreten, ihm in die Augen zu schauen und seine Schuld zu bekennen. Er war bereit sich vor seinem Vater zu demütigen und er suchte keinen anderen Arbeitgeber:

„Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.“ Lukas 15, 18.

Das ist ein Mann! Er übernimmt die Verantwortung für sein Leben und macht nicht andere für seinen erbärmlichen Zustand verantwortlich. Eine Haltung, die uns nicht sehr oft begegnet.

Schuld sind bekanntlich immer die anderen: die Gesellschaft, die Eltern, Freunde, Sozialämter und selbstverständlich auch Gott.

Dieser Sohn war bereit, die Verantwortung für sein verpfuschtes Leben selber zu tragen.

Er hatte eingesehen, dass er gesündigt hatte. Das trifft für jeden Menschen zu, auch dann, wenn wir nicht bei den Schweinen landen. Paulus sagt:

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„Alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck.“ Römer 3, 23.

Keiner von uns kann so gut sein, dass er sich vor Gott rühmen könnte. Man muss nicht warten, bis man bei den Schweinen gelandet ist, um Gott zu begegnen. Wenn Sie noch nicht umgekehrt sind und Ihre Schuld bekannt haben, können Sie das heute tun. Sie können heute dem himmlischen Vater begegnen.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 3. Mose 11, 7; Psalm 143, 2; Prediger 7, 20; Matthäus 7, 6; Römer 3, 22-23; Galater 3, 22; Offenbarung 16, 9

III.      

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Der überraschende Empfang

Nun machte sich dieser Sohn tatsächlich Richtung Heimat auf. Er wollte zurück zu seinem Vater. Der Vater erkannte seinen Sohn, als er noch weit vom Haus entfernt war. Offensichtlich hatte er auf ihn gewartet.

Und nun kommen wir zu einem der ergreifendsten Momente, die uns in der Bibel berichtet werden:

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„Sein Vater sah ihn schon von weitem kommen; voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.“ Lukas 15, 20.

Der Vater sieht seinen Sohn, der sein ganzes Erbe verschleuderte und zerlumpt und verwahrlost auf sein Haus zukommt. Der Sohn, der ein zügelloses und moralisch verwerfliches Leben führte.

Es würde uns nicht erstaunen, wenn dieser Vater seinen Sohn nicht empfangen würde. Es würde uns nicht wundern, wenn der Vater einen Diener zu ihm schicken würde, um zu erfahren, was sein Erscheinen hier zu bedeuten habe.

Doch was tatsächlich geschieht, dass übertrifft alle Vorstellungen. Wir würden die Geschichte anders erzählen.

Doch dieser Vater ist anders, als wir uns das ausdenken könnten. Er sah seinen verwahrlosten Sohn auf das Haus zukommen und es belendete ihn, er hatte grosses Mitleid mit ihm. Sein Sohn, der sein Erbe verprasste und sein Leben zerstörte, kommt zu ihm zurück!

Dieser reiche und vornehme Mann macht nun etwas, was man von ihm nie erwarten konnte. Der Vater rennt seinem Sohn entgegen – er rennt, was das Zeug hält.

So schnell er kann, rennt er seinem Sohn entgegen und fällt ihm um den Hals und küsst ihn!!!!!!!!!!!!!!!

Kein Vorwurf kommt über seine Lippen. Keine demütigende Handlung erwartet er von seinem Sohn. Nein, der Vater ist sich nicht zu schade und rennt seinem Sohn entgegen, fällt ihm um den Hals und küsst ihn.

Wenn sich in dieser Situation jemand demütigte, dann war es der Vater.

Der Sohn stammelt dann doch noch das hervor, was er seinem Vater sagen wollte:

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„Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden.“ Lukas 15, 21.

Die Antwort des Vaters ist eindeutig. Seinem Sohn gab er zwar keine direkte Antwort, aber seinen Dienern gab er klare Anweisungen:

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„Schnell, holt das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar Sandalen!“ Lukas 15, 22.

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„Holt das Mastkalb und schlachtet es; wir wollen ein Fest feiern und fröhlich sein.“ Lukas 15, 23.

Nichts wollte der Vater von dem Vorschlag seines Sohnes wissen. Er ist sein Sohn und er bekommt wieder alle Zeichen der Würde der Sohnschaft vom Vater zurück.

Das ist das wunderbare Bild der Freude Gottes über einen Sünder der zu ihm zurückkommt und wieder mit ihm leben will.

Wie der Vater in dieser Geschichte auf seinen Sohn wartet und nach ihm Ausschau hält, so wartet Gott auf jeden Menschen. Im Psalm 53 heisst es:

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„Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen. Er will sehen, ob es da welche gibt, die Verstand haben und nach ihm fragen.“ Psalm 53, 3

Gott wartet auf dich, wenn du noch nicht zu um zurückgekehrt bist. Er wartet ob du auf ihn zukommst, wie dieser verlorene Sohn. Und wenn du das tust, dann wird dir Gott mit grossen Schritten entgegenkommen. Wie das im Jakobusbrief steht:

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„Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern.“ Jakobus 4, 8.

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Gott naht sich. Er macht aus einem kaputten aber auch aus einem geordneten Leben etwas ganz neues.

„Denn mein Sohn war tot, und nun lebt er wieder; er war verloren, und nun ist er wiedergefunden.“ Lukas 15, 24.

Er kleidete seinen Sohn neu ein. Er erhob ihn wieder zu seinem rechtmässigen Sohn: Das ist Rechtfertigung.

Es heisst nicht, du hast gesündigt und nun musst du alles abbüssen und ich werde dich einfach noch dulden.

Nein! Deshalb fordert Paulus die Kolosser auf:

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„Freut euch und dankt ihm, dem Vater, dass er euch das Recht gegeben hat, an dem Erbe teilzuhaben, das er in seinem Licht für sein heiliges Volk bereithält.“ Kolosser 1, 12.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Psalm 53, 3; Matthäus 11, 28; Markus 8, 34-37; Lukas 15, 10; Römer 10, 9-13; Galater 3, 26; Kolosser 1, 12; 1. Johannes 1, 9; Jakobus 4, 8

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Schlussgedanke

Die Pharisäer konnten diesen Vater nicht verstehen. Sie werden sich über die Wende in dieser Geschichte kaum gefreut haben. Die Pharisäer sind mit dem zweiten Sohn zu vergleichen, mit dem wir uns morgen Abend beschäftigen werden.

Wir sehen in dieser Geschichte die grossartige Liebe Gottes zu uns Menschen. Wir sehen, wie sich Gott über Menschen freut, die zu ihm zurückkommen. Wir können nicht genug dankbar sein, dass Gott ein liebender Vater ist und jeden annimmt, der zu ihm zurückkommt. Jeden, der bereit ist die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und bereit ist Gott seine Schuld zu bekennen. Es gibt also immer einen Weg zurück – zurück zu Gott dem Schöpfer des Himmels und der Erde!

Wenn wir das verstanden haben, was hier in dieser Geschichte geschah, dann verstehen wir, was Johannes in seinem Brief schreibt:

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„Seht doch, wie gross die Liebe ist, die uns der Vater erwiesen hat: Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich!“ 1. Johannes 3, 1.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 20, 28, 1. Johannes 3, 1



[1] Brockhaus Kommentar zur Bibel, Lukas, S. 137.

[2] Deut.21,16-17.