Wenn wir
auf uns schauen,
wollen wir die Risiken kennen
Reihe: Wenn
wir auf uns schauen… (1/5)
4. Mose
13, 1-33
Schriftlesung: 4. Mose 13, 1-33 (Numeri 13, 1-33)
II. Wir möchten gerne
genauer wissen, auf was wir uns einlassen
III. Tut uns leid, wir
schaffen das nicht!
Der
Herr sagte zu Mose:4. Mose 13, 1
»Sende
Leute aus, damit sie das Land Kanaan erkunden, das ich dem Volk Israel geben
will. Nimm dazu aus jedem der zwölf Stämme einen der führenden Männer!«4. Mose 13,
2
Mose
folgte dem Befehl des Herrn. Er wählte zwölf Männer aus, lauter Sippenälteste,
und schickte sie von der Wüste Paran aus ins Land Kanaan.4. Mose 13, 3
Es
waren: aus dem Stamm Ruben: Schammua, der Sohn von Sakkur; aus dem Stamm
Simeon: Schafat, der Sohn von Hori; aus dem Stamm Juda: Kaleb, der Sohn von
Jefunne; aus dem Stamm Issachar: Jigal, der Sohn von Josef; aus dem Stamm Efraïm:
Hoschea, der Sohn von Nun; aus dem Stamm Benjamin: Palti, der Sohn von Rafu;
aus dem Stamm Sebulon: Gaddiël, der Sohn von Sodi; aus dem Stamm Manasse:
Gaddi, der Sohn von Susi; aus dem Stamm Dan: Ammiël, der Sohn von Gemalli; aus
dem Stamm Ascher: Setur, der Sohn von Michael; aus dem Stamm Naftali: Nachbi,
der Sohn von Wofsi; aus dem Stamm Gad: Gëuël, der Sohn von Machi.4. Mose 13, 4
Diese
zwölf Männer schickte Mose aus, um das Land zu erkunden. Hoschea, dem Sohn
Nuns, gab er den Namen Josua.4. Mose 13, 16
Er
sagte zu ihnen: »Geht zunächst durch das Steppengebiet und durchstreift dann
das Bergland, das sich nordwärts anschließt.4. Mose 13, 17
Seht
euch Land und Leute genau an! Erkundet, wie viele Menschen dort wohnen und wie
stark sie sind.4. Mose 13, 18
Achtet
darauf, ob ihre Städte befestigt sind oder nicht. Seht, ob ihr Land fruchtbar
ist und ob es dort Wälder gibt. Habt keine Angst und bringt Proben von den
Früchten des Landes mit.« Es war gerade die Jahreszeit, in der die ersten
Trauben reif werden.4. Mose 13, 19
Die
zwölf Männer machten sich auf den Weg und erkundeten das Land von der Wüste Zin
bis hinauf nach Rehob bei Lebo–Hamat.4. Mose 13, 21
Zunächst
zogen sie durch das Südland und kamen dann nach Hebron. Dort wohnten Ahiman,
Scheschai und Talmai, die Nachkommen Anaks. – Die Stadt Hebron war sieben Jahre
früher gegründet worden als Zoan in Ägypten. –4. Mose 13, 22
Als
sie in das Traubental kamen, schnitten sie eine Weinranke mit einer Traube ab;
die war so schwer, dass zwei von ihnen sie auf einer Stange tragen mussten.
Auch Granatäpfel und Feigen nahmen sie mit.4. Mose 13, 23
Das
Tal bekam später den Namen Eschkol (Traubental) wegen der Traube, die die
Kundschafter der Israeliten dort abgeschnitten hatten.4. Mose 13, 24
Nach
vierzig Tagen hatten die zwölf Männer ihre Erkundung abgeschlossen4. Mose 13, 25
und
kehrten zu Mose und Aaron und der ganzen Gemeinde Israel nach Kadesch in der
Wüste Paran zurück. Sie erzählten, was sie gesehen hatten, und zeigten die
mitgebrachten Früchte vor.4. Mose 13, 26
Sie
berichteten Mose: »Wir haben das Land durchzogen, in das du uns geschickt hast,
und wir haben alles genau angesehen. Es ist wirklich ein Land, das von Milch
und Honig überfließt. Sieh hier seine Früchte!4. Mose 13, 27
Aber
die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind groß und gut
befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne gesehen!4. Mose 13, 28
Im
Südland wohnen die Amalekiter, im Bergland die Hetiter, Jebusiter und Amoriter
und in der Jordanebene die Kanaaniter!«4. Mose 13, 29
Das
Volk war aufgebracht gegen Mose, aber Kaleb beruhigte die Leute und rief: »Wir
können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!«4. Mose 13, 30
Doch
die anderen Kundschafter sagten: »Wir können es nicht! Das Volk im Land ist
viel stärker als wir!«4. Mose 13, 31
Sie
erzählten den Israeliten schreckliche Dinge über das Land, das sie erkundet
hatten. »In diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner«,
sagten sie. »Alle Männer, die wir gesehen haben, sind riesengroß,4. Mose 13, 32
besonders
die Nachkommen Anaks! Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und
genauso winzig müssen wir ihnen vorgekommen sein!«4. Mose 13, 33
Einleitende Gedanken
Heute beginnen wir mit einer neuen 5teiligen Predigtreihe. Wir betrachten in den nächsten Wochen einen einschneidenden Abschnitt im Leben des Volkes Israels.
Was hier geschah, führte dazu, dass Israel 40 Jahre in der Wüste bleiben musste. Wäre es nach Gottes Vorstellungen gegangen, hätte Israel bereits 15 Monate nach dem Auszug aus Ägypten mit der Eroberung von Kanaan beginnen können. Aber eben, Israel schaute nicht auf Gott und auf das, was ihm möglich ist. Israel schaute auf sich selbst. Das wurde ihnen zum Verhängnis, wie wir sehen werden.
X
Israel wurde in spektakulärer Weise von der
Unterdrückung in Ägypten befreit. Nach der zehnten Plage liess der Pharao die
Israeliten endlich ziehen.
Nun musste Israel durch die Wüste in das Land ziehen, das Gott ihnen versprochen hatte. Gott führte sie aber nicht den direkten Weg. Er wollte vermeiden, dass sie gegen die Philister kämpfen mussten.
X
Als der Pharao das Volk endlich ziehen liess, führte Gott sie nicht am
Mittelmeer entlang und durch das Land der Philister, obwohl das der kürzeste
Weg gewesen wäre. Gott dachte: „Wenn das Volk dort auf Widerstand stösst und
kämpfen muss, ändert es seine Meinung und kehrt wieder nach Ägypten zurück.“ 2.
Mose 13, 17
X
Gott wollte sein Volk nicht überfordern. So
ist Gott. Er nimmt sogar Rücksicht auf uns. Er gibt uns nur Aufgaben, die wir
bewältigen können. Umwege in unserem Leben dienen oft dazu, dass wir ans Ziel
kommen. Der kürzeste Weg ist offensichtlich nicht immer der beste Weg.
Also, Israel zog durch die Wüste. Hier am Berg Sinai gab Gott ihnen die 10 Gebot. Hier geschah auch die abscheuliche Gotteslästerung mit dem goldenen Kalb.
Sie zogen dann weiter nach Kadesch und lagerten dort. Hier beginnt das, was wir miteinander betrachten werden.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Mose 13, 17-18; Psalm 68, 20; 1. Korinther 10, 13; 2. Petrus 2, 9
|
Seit ca. 14 Monaten war Israel unterwegs.
Zeitpunkt:
Aufbruch vom Sinai Richtung Kadesch: Amos zwanzigsten Tage im zweiten Monat des
zweiten Jahres erhob sich die Wolke von der Wohnung des Gesetzes. Num.10, 11.;
Vom Sinai nach Kadesch sind es 11 Tagesreisen (Dt.1, 2). Somit ist es seit dem
Auszug ca. 14 Monate her und das ereignete sich im ca. im Jahr 1444 v.Chr.
In diesen Monaten erlebten sie grossartige Wunder. Sie wurden durch die zehn Plagen aus ihrer Unterdrückung befreit. Durchs Schilfmeer konnten sie der Armee des Pharaos entkommen. Gott versorgte sie mit Essen und Wasser. Das immerhin für ein Volk in der Grösse von schätzungsweise 1, 5 – 3 Mio Menschen. Die Bibel berichtet uns, dass beim Auszug aus Ägypten 600'000 Männer dabei waren, die Frauen und Kinder nicht mitgezählt. Es wurden also nur die wehrfähigen Männer gezählt. Müsste man 3 Mio. Menschen mit Flugzeugen transportieren, bräuchten wir bei Flugzeugen mit 300 Sitzen (und das sind keine kleinen Flugzeuge, etwa ein A340) 10'000 Maschinen. Für diesen Transport könnte man die Swiss nicht einsetzen, denn die Flotte besteht aus ungefähr 70 Flugzeugen, sie müsste ihre Flotte um 9'930 Flugzeuge aufstocken.
Das waren also unvorstellbar viele Menschen,
die jeden Tag ernährt werden mussten und das erst noch in der Wüste.
Sie erlebten aber nicht nur Wunder in dieser
Zeit. Die Israeliten waren störrisch und lehnten sich gegen Gott auf, obwohl er
sie versorgte. Sie bastelten sich sogar einen Götzen und beteten ihn an, so
dass Gott sein Volk richten musste.
Also, diese gut 14 Monate waren sehr
intensive Monate. Sie erlebten Gott in vielfältiger Weise. Jetzt hatten sie
aber das Ziel bald erreicht. Endlich werden sie das Land betreten können, das
Gott hunderte Jahre zuvor dem Abraham versprochen hatte. Damals sagte Gott dem
Abraham:
X
„Du sollst jetzt erfahren, wie es deinen Nachkommen ergehen wird. Sie
werden als Fremde in einem Land leben, das ihnen nicht gehört. Man wird sie
unterdrücken und zu Sklavendiensten zwingen. Das dauert vierhundert Jahre.“ 1.
Mose 15, 13
X
„Dann werde ich über das Volk, dem sie dienen müssen, ein Strafgericht
halten, und sie werden von dort mit reichem Besitz wegziehen.“ 1. Mose 15, 14
Das hatte sich nun alles in eindrücklicher Weise erfüllt. Weiter sagte Gott:
X
„Die vierte Generation wird hierher zurückkehren (in das Land Kanaan); denn
die Schuld der Amoriter, die jetzt dieses Land bewohnen, hat ihr volles Mass
noch nicht erreicht.“ 1. Mose 15, 16
Sie waren diese Generation, die Gott dazu
bestimmt hatte, das Land zu erobern. Das grosse Ereignis stand also kurz bevor.
Selbstverständlich wusste die Israeliten von
diesem Plan Gottes. Gott bereitete sie auf diese Eroberung vor. Durch Mose
orientierte er, wie er das machen wird.
X X
„Angst und Schrecken werde ich vor euch hersenden. Ich werde die Völker, zu
denen ihr kommt, in Verwirrung stürzen; alle eure Feinde werden vor euch die
Flucht ergreifen.“ 2. Mose 23, 27
„Panik werde ich vor euch her verbreiten und so die Hiwiter, Kanaaniter und
Hetiter vertreiben.“ 2. Mose 23, 28
Also, alles kein Problem. Gott wird dafür
sorgen, dass sein Plan umgesetzt werden kann. Israel war nicht auf sich allein
gestellt. Gott wird weiterhin mit ihnen unterwegs sein und wenn es schwierig
wird, hilft er ihnen, wie sie das bereits täglich in der Wüste erlebten. Die
ganze Eroberung plante Gott in verschiedenen Stufen, so liess er dem Volk
mitteilen:
X
„Allerdings werde ich die Bewohner nicht
schon im ersten Jahr vollständig vertreiben, sonst bleiben weite
Landstriche unbestellt und verwildern, und das Wild vermehrt sich so stark,
dass ihr nicht mehr Herr darüber werdet.“ 2. Mose 23, 29
X
„Deshalb werde ich sie nur nach und nach vor euch vertreiben, in dem Mass,
in dem ihr euch vermehrt und das Land in Besitz nehmen könnt.“ 2. Mose 23, 30.
Mit anderen Worten: Ich werde Euch nicht überfordern. Alles wird Schritt um Schritt vorwärtsgehen. Ich passe mich Eurem Rhythmus an. Also – es kann nichts schiefgehen.
Das ist übrigens typisch für Gott. Es ist typisch, dass er sagt, was er vorhat. Deshalb konnte der Prophet Amos auch sagen:
X
„Der Herr, der mächtige Gott, tut nichts, ohne dass er es zuvor seine
Diener, die Propheten, wissen lässt.“ Amos 3, 7
Gott überraschte die Israeliten mit seinem Vorhaben nicht. Er forderte von ihnen keine blinde Nachfolge. Sie mussten nicht Ägypten verlanssen ohne zu wissen, wohin er sie führen wird. Nein, er orientierte sein Volk über sein Vorhaben.
So ist Gott. Seine Pläne sind bekannt. Sogar der Plan Gottes für die Menschheit liegt offen vor der ganzen Welt. Der Plan Gottes für Dein Leben ist bekannt. Gott hat uns mitgeteilt, was wir wissen müssen. Wir können den Plan Gottes in der Bibel nachlesen.
Zusammenfassend kann man den Plan Gottes mit dem bekannten Wort von Jesus erklären:
X
„Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen
einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben
hat und nicht verloren geht.“ (Johannes 3, 16)
Ob wir den Plan Gottes ernst nehmen oder
nicht, das ist unsere Sache. Aber wenn wir das tun, was hier steht, dann wird
das eintreffen, was Gott hier versprochen hat.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 15, 13-16; 1. Mose 50, 25; 2. Mose 12, 37; 2. Mose 23, 27-31; Amos 3, 7; Lukas 24, 27; Johannes 3, 16
|
Jetzt mussten sie eigentlich nur noch das Land erobern, Gott hatte ihnen ja seine volle Unterstützung zugesagt. Er wird die Leute vor ihnen erschrecken und einschüchtern. Mose forderte sie auf:
X
„Gott hat das Land in eure Gewalt gegeben. Zieht also hinauf und nehmt es
in Besitz! Der Herr, der Gott eurer Vorfahren, hat es euch zugesprochen. Habt
keine Angst, lasst euch nicht abschrecken!“ 5. Mose 1, 21
Doch sie wollten nicht gleich losziehen, das war ihnen dann doch etwas unheimlich. Ein so grosser Feldzug muss gut geplant sein. Die Risiken müssen bekannt sein, damit die nötigen Massnahmen ergriffen werden konnten. Nein, einfach losziehen, wollten sie nicht. So machten sie Mose einen Vorschlag:
X
„Wir wollen ein paar Männer vorausschicken, die das Land erkunden. Sie
sollen uns sagen, welchen Weg wir am besten einschlagen und was für Städte wir
dort antreffen.“ 5. Mose 1, 22
í
Mose fand das
eigentlich eine gute Idee.
X
„Ich fand den Vorschlag gut und wählte zwölf Männer aus, von jedem Stamm
einen.“ 5. Mose 1, 23
Vermutlich hatte Mose diesen Vorschlag mit Gott besprochen und Gott gab Mose daraufhin die Anweisungen, wie diese Erkundung des Landen durchgeführt werden sollte.
Eigentlich wäre die Erkundung des Landes gar nicht nötig gewesen. Klar, normalerweise erkundete man ein Land, das man erobern wollte, das machte eigentlich auch Sinn. Das können wir sehr gut nachvollziehen. Man will schliesslich wissen, auf was man sich einlässt.
Erstaunlich ist, dass Gott auf diese Anregung des Volkes einging.
Wenn sie möchten, sollen sie Kundschafter senden. Hauptsache, sie ziehen in das Land, einen oder zwei Monate früher oder später, war Gott offensichtlich nicht so wichtig.
Hier haben wir ein wunderbares Beispiel, wie Gott auf unsere Anliegen eingeht. Er nahm das Volk Israel als Partner ernst. Er regierte nicht über die Köpfe hinweg und verlangte keinen blinden Gehorsam. Wenn sie das Land zuerst erkunden wollten, dann sollen sie das tun. Es wäre zwar nicht nötig, aber es schien ihnen wichtig zu sein, also sollen sie es machen.
Das finde ich sehr faszinierend. Es zeigt uns, wie Gott auf unsere Anliegen eingeht. Wie offen er auch für Vorschläge von uns ist.
z.B. wenn wir unseren Auftrag als Gemeinde im Bereich der Evangelisation ernst nehmen. Da gibt es nicht nur einen Weg, wie man den Auftrag richtig erfüllt. Da gibt es verschiedene Varianten, für die wir uns entscheiden können – Hauptsache, wir erfüllen unseren Auftrag. Gott geht auch da auf unsere Vorschläge ein und wird uns auf diesem Weg genauere Anweisungen geben.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 5. Mose 1, 19-46; Josua 2, 9-10
|
Von jedem Stamm wurden die einflussreichsten Männer, die Vorbildfunktion hatten, beauftragt, das Land zu erkunden. 40 Tage dauerte diese Reise. Zurück im Lager berichteten sie über ihre Entdeckungen. Das Land war wirklich so, wie es Gott vorausgesagt hatte – ein wunderbares Land! Ein Land in dem Milch und Honig fliesst. Sie zeigten den Leuten die Früchte, die sie mitbrachten. Eine Rebe mit einer Weintraube war so schwer, dass sie sie zu zweit an einer Stange tragen mussten.
Doch es gab grosse Schwierigkeiten. Die Risiken waren ihn ihren Augen gigantisch.
X
Die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind gross und gut
befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne gesehen! 4. Mose 13, 28
Riesen waren das! Noch weitere Probleme schilderten sie, so dass das Volk sich gegen Mose wandte.
Kaleb, einer der Kundschafter, versuchte die aufgebrachte Menge umzustimmen. Er war überzeugt:
X
„Wir können das Land sehr wohl erobern! Wir sind stark genug!“4. Mose 13, 30
Kaleb vertaute dem Herrn. Er wusste, dass sie mit seiner Hilfe das Land erobern werden, denn er hatte es ihnen ja versprochen. Doch die anderen Kundschafter widersprachen Kaleb. Nochmals erwähnen sie die Söhne Anaks, das war für sie ein einschüchterndes Erlebnis:
X
„Wir kamen uns ihnen gegenüber wie Heuschrecken vor und genauso winzig
müssen wir ihnen vorgekommen sein!“4. Mose 13, 33
Damit übertrieben sie masslos.
Ein Riese war zwischen 2.50 m und 3, 20 m. Goliath war ca. 2.70m. Dieses Verhältnis ist also nicht wie eine Heuschrecke zu einem Menschen.
Eine Begebenheit in Griechenland:
Der Schmied bemerkte sein Staunen, unterbrach seine Arbeit und sagte:
"Führwahr, Gastfreund aus Sparte, du würdest erst staunen, wenn du gesehen
hättest, was ich gesehen habe, wo du dich jetzt schon über die Bearbeitung des
Eisens wunderst. Als ich hier in diesem Hof einen Brunnen graben wollte, stiess
ich beim Graben auf einen Sarg, der sieben Ellen lang war. Weil ich nicht
glaubte, die Menschen seien jemals grösser gewesen als heute, öffnete ich ihn
und sah, dass der Leichnam wirklich so lang war wie der Sarg. Ich mass ihn und
schüttete die Grube wieder zu." Hdt. I, hist. 68, 3.
Eine Elle ist ca. 45 cm. Somit war dieser Mann ca. 3.15 m. Goliath war 6 Ellen
und eine Handbreit gross (1.Sam.17, 4), so war er ca. 2.70 m.
Wie schnell verlieren wir den Blick für die Realität, wenn wir uns überfordert fühlen! Hätten die Leute nur ein bisschen nachgedacht, hätten sie merken müssen, dass diese Schilderungen nicht stimmen können.
Wie leicht, lassen wir uns durch solche Schilderungen von dem Abhalten, was Gott uns eigentlich vorbereitet hat?
Die Kundschafter schauten auf sich und das Volk und sie mussten sagen, das schaffen wir leider nicht, das ist eine Zumutung!
Wenn wir auf uns schauen, schaffen wir es auch heute nicht. Kaleb schaute nicht auf sich und das Volk Israel. Kaleb schaute auf Gott und das, was er versprochen hatte.
Gott hat gar nichts dagegen, wenn wir die Risiken einschätzen. Doch wenn das dazu führt, dass wir uns zurückziehen, dann ist das ganz schlecht.
Meistens ist es doch so, wenn wir im Reich Gottes etwas unternehmen und wir alles genau analysieren, die Schlussfolgerung gezogen werden muss, dass wir es nicht schaffen. Die Hindernisse sind zu gross.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 18, 14; Matthäus 19, 26; Markus 14, 38
X
Schlussgedanke
Wenn wir auf uns schauen, wollen wir die Risiken kennen. Leider ist es dann oft der Fall, dass wir – kennen wir die Risiken – zum Schluss kommen, dass wir es nicht schaffen werden. Also, dann lassen wir es lieber!
X
Wie viele Projekte sind wohl in der Planung
stecken geblieben, weil wir auf uns geschaut haben? Halten wir es mit David,
der in einem Psalm schrieb:
„Mit dir schlage ich feindliche Horden zurück, mit dir, meinem Gott,
überspringe ich Mauern.“ 2. Samuel 22, 30
Oder Paulus, der sich wieder aufrappeln musste, um den Auftrag Gottes weiter auszuführen. Wie hatte er das wohl gemacht? Hatte er auf sich geschaut? Nein – natürlich nicht!
X
Kurz zuvor, in Philippi, hatten wir noch viel zu leiden gehabt; ihr wisst,
dass wir beschimpft und misshandelt worden waren. Aber unser Gott schenkte uns
neuen Mut, und obwohl wir ´auch in Thessalonich` auf heftigen Widerstand
stiessen, konnten wir euch sein Evangelium frei und offen verkünden. (1. Thessalonicher
2, 2)
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Samuel 22, 30; 1. Thessalonicher 2, 2
Amen