Jesus werden wir nicht verpassen

Serie: Wir warten auf Jesus! (3/4)

Matthäus-Evangelium 25, 1-13

 

 

I.   Das verpasste Fest

II.    Die überraschende Wende


Einleitende Gedanken

„Soweit ist es also schon mit dir gekommen“, beschimpft der Pfarrer einen kleinen Jungen, „du hast Schokolade gestohlen! Weisst du denn nicht, dass es ein Wesen gibt, dem nichts verborgen bleibt, das alles sieht und weiss und vor dem ich selber nur ein elendes Staubkorn bin?“ „Doch“, heult der Junge, „es ist die Frau Pfarrer“.

Wisst ihr, warum ihr jetzt gelacht habt? Ihr habt gelacht, weil ihr die Anspielungen dieser kleinen Geschichte versteht. Alle Elemente dieser Geschichte sind uns vertraut: der Pfarrer, der kleine Junge, die Frau Pfarrer und Gott, der zwar nicht erwähnt wird, aber den wir als Antwort erwarten würden.

Der überraschende Schluss, dass der Junge die Frau Pfarrer statt Gott erwähnt, löst bei uns eine sofortige Reaktion aus.

Es ist nicht nötig, euch diesen Witz zu erklären. Müsste ich ihn erklären, wäre es kein guter Witz gewesen.

Ähnlich verhält es sich mit den Gleichnissen, die Jesus erzählte. Die meisten Gleichnisse lösten bei den Zuhörern direkte Reaktionen aus. Sofort verstanden sie, was Jesus andeutete. Priester und Pharisäer erkannten schnell, dass Jesus über ihre Verhaltensweisen sprach, obwohl sie nicht namentlich im Gleichnis erwähnt wurden. Matthäus berichtet:

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„Als die führenden Priester und die Pharisäer diese Gleichnisse hörten, war ihnen klar, dass sie damit gemeint waren.“ Matthäus 21, 45.

Das ärgerte sie, denn sie fühlten sich von Jesus angegriffen. Am liebsten hätten sie ihn gepackt, eingesperrt und getötet. Doch sie fürchteten den Widerstand der Israeliten.

Jesus erzählte auch Geschichten, die die Jünger nicht sofort verstanden hatten, z.B. das Gleichnis von einem Sämann, der Samen aussäte, der auf verschieden Böden fiel und die Samen sich deshalb auch verschieden entwickelten. Die Jünger wussten nicht, was Jesus damit sagen wollte, doch als Jesus ihnen erklärte, dass der Same das Evangelium ist, das verkündigt wird und die Beschaffenheit der verschiedenen Böden für die Herzen der Menschen steht, war alles klar. Es blieben keine offenen Fragen zurück. Es gab keine Widersprüche.

Wenn Jesus Gleichnisse erzählte, löste das meist unmittelbare Betroffenheit aus. Es waren Geschichten, die sich im Lebensumfeld der Zuhörer abspielten. Diese Geschichten beinhalten immer überraschende Wendungen, die niemand erwartete.

Aber eines ist klar: Jesus wollte verstanden werden. Er gab seinen Jüngern und uns keine verschlüsselten Botschaften weiter. Gleichnisse sind keine Rätsel, die wir lösen müssen.

Natürlich verstehen wir die Gleichnisse nicht so, wie die Menschen damals. Wir leben heute in einer anderen Welt. Wir verstehen nicht alle Anspielungen automatisch, wie bei dem Witz, den ich erzählte. Heute würde Jesus vielleicht Software, Telefone, Fernseher, Computer, Autos oder was auch immer zur Veranschaulichung verwenden.

Aber weil wir heute in einer anderen Welt leben, müssen wir herausfinden, was die ersten Zuhörer verstanden hatten, als sie diese Geschichte hörten. Das ist der Schlüssel zum Verständnis von einem Gleichnis.

Warum erkläre ich das? In dieser Predigtserie beschäftigen wir uns mit verschiedenen Gleichnissen, die Jesus im Blick auf seine Wiederkunft erzählte. Heute betrachten wir ein Gleichnis, das schon viele Deutungsversuche über sich ergehen lassen musste und die Zuhörer verwirrt zurückliess und im schlimmsten Fall unnötige Ängste auslöste. Es ist das Gleichnis der zehn Jungfrauen, die an einem Hochzeitsfest teilnehmen wollen.

Schwierige Gleichnisse verleiten uns zu abenteuerlichen Spekulationen. Es wird der Eindruck erweckt, dass das Gleichnis eine verborgene Botschaft beinhaltet, die es zu entschlüsseln gilt. Das mag vielleicht interessant sein und es mag uns schmeicheln, dass wir etwas verstehen, das anderen verborgen bleibt. Doch wenn wir ehrlich sind, bleiben wir meist verstört zurück und fragen uns, ob das alles stimmt und warum alles so kompliziert ist. Wenn es zu kompliziert und widersprüchlich ist, dann kann es keine korrekte Auslegung des Gleichnisses sein.

Ob ein Gleichnis richtig verstanden wird, erkennen wir daran, ob die Aussage des Gleichnisses klar und deutlich ist und keine Widersprüchlichkeiten zurückbleiben.

Bevor wir uns mit dem Gleichnis beschäftigen, lesen wir zuerst die Geschichte, die Jesus erzählte:

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»Wenn der Menschensohn kommt, wird es mit dem Himmelreich wie mit zehn Brautjungfern sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Matthäus 25, 1.

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Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die Törichten nahmen zwar ihre Lampen mit, aber keinen Ölvorrat. Die Klugen dagegen hatten ausser ihren Lampen auch Gefässe mit Öl dabei. Matthäus 25, 2-4.

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Als sich nun die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht ertönte plötzlich der Ruf: ›Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!‹ Matthäus 25, 5-6.

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Die Brautjungfern wachten alle auf und machten sich daran, ihre Lampen in Ordnung zu bringen. Die Törichten sagten zu den Klugen: ›Gebt uns etwas von eurem Öl; unsere Lampen gehen aus.‹ Matthäus 25, 7-8.

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Aber die Klugen erwiderten: ›Das können wir nicht, es reicht sonst weder für uns noch für euch. Geht doch zu einem Kaufmann und holt euch selbst, was ihr braucht!‹ Matthäus 25, 9.

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Während die Törichten weg waren, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam. Die fünf, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal. Dann wurde die Tür geschlossen. Matthäus 25, 10.

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Später kamen auch die anderen Brautjungfern und riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹ Doch der Bräutigam antwortete: ›Ich kann euch nur das eine sagen: Ich kenne euch nicht!‹« Matthäus 25, 11-12.

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»Seid also wachsam!«, schloss Jesus. »Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde im Voraus.« Matthäus 25, 13.


 

I.          

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Das verpasste Fest

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Ein Hochzeitsfest ist der Schauplatz dieser Geschichte. Entsprechend der damaligen Sitten wurde die Braut vom Haus des Vaters ins Haus des Bräutigams begleitet. Vermutlich wartete man im Haus der Braut bis sich der Bräutigam dem Haus seiner Braut näherte, um sie zu holen. Sobald bekannt wurde, dass der Bräutigam sich dem Haus der Braut näherte, machte sich die Braut auf den Weg dem Bräutigam entgegen. Da es meist schon dunkel war, wurde die Braut von Frauen mit Lampen begleitet. Die meisten Lampen wurden aus Ton oder Stein hergestellt, einige auch aus Bronze oder anderen Metallen.

Mit diesem Hintergrund begann Jesus seine Erzählung:

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„Wenn der Menschensohn kommt, wird es mit dem Himmelreich wie mit zehn Jungfrauen sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.“ Matthäus 25, 1.

Oder anders gesagt: Wenn Jesus kommen wird, dann wird prinzipiell etwas Vergleichbares geschehen, wie in dieser Geschichte der zehn Jungfrauen.

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Die erste Überraschung in dieser Erzählung ist die Tatsache, dass die Jungfrauen in zwei Gruppen eingeteilt werden:

„Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.“ Matthäus 25, 2.

Die Unterscheidung machte sich folgendermassen bemerkbar:

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„Die Törichten nahmen zwar ihre Lampen mit, aber keinen Ölvorrat. Die Klugen dagegen hatten ausser ihren Lampen auch Gefässe mit Öl dabei.“ Matthäus 25, 3-4.

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Nun, ob dieser Vorrat wirklich nötig war, oder ob das nicht etwas übertrieben sei, war den Zuhörern nicht so klar. Normalerweise genügte eine mit genügend Öl gefüllte Lampe. Aber widererwarten traf ein, woran niemand dachte: Der Bräutigam kam nicht. Natürlich wusste man nicht so genau, wann der Bräutigam kommen wird. Bezüglich Pünktlichkeit gibt es in verschiedenen Kulturkreisen verschiedener Toleranzen, ausser bei uns in der Schweiz, da herrscht diesbezüglich eine Nulltoleranz. In orientalischen Ländern ist man aber toleranter, doch auch diese Toleranz kann überschritten werden. Jedenfalls hatte sich dieser Bräutigam dermassen verspätet, dass man davon ausgehen musste, dass er nicht mehr kommen wird und das Hochzeitsfest nicht stattfindet. Jedenfalls waren die zehn Frauen eingeschlafen.

„Als sich nun die Ankunft des Bräutigams verzögerte, wurden sie alle müde und schliefen ein.“ Matthäus 25, 5.

Die Wartezeit war für sie zu lang. So schliefen die klugen und die törichten Frauen ein.

Vielleicht dachten die Jünger, die Jesus zuhörten: Jetzt hat den Klugen der Vorrat auch nichts genützt. Die Hochzeit wird nicht stattfinden.

Soweit der erste Teil der Geschichte.

Bevor wir mit der Erzählung weiterfahren, möchte ich drei Punkte klären.


 

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Erstens: Das Hochzeitsfest ist ein Bild für die Zusammenführung der Jünger mit ihrem Herrn. Jesus ist der Bräutigam. Die Kirche, also die Menschen, die Jesus nachfolgen, ist die Braut. Auf diesen Moment warten Christen.

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Zweites ist es wichtig festzustellen, wie sich die törichten von den klugen Frauen unterscheiden. Das wird uns am Schluss der Geschichte sofort klar, aber ich möchte das hier schon erklären oder besser gesagt, ich lasse es Jesus selber erklären, was er in der bekannten Bergpredigt tat. Er sagte, wen er für klug und wen er für töricht hält folgendermassen:

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„Jeder, der meine Worte hört und danach handelt, gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es nicht ein; es ist auf felsigen Grund gebaut.“ Matthäus 7, 24-25.

Die Menschen sind klug, die auf Gott hören und entsprechend leben. Töricht ist:

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„Jeder, der meine Worte hört und nicht danach handelt, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf sandigen Boden baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es ein und wird völlig zerstört.“ Matthäus 7, 26-27.

Es ist also unser Verhalten gegenüber dem Schöpfer, das uns zu klugen oder törichten Menschen macht. So ist das auch bei diesen zehn Frauen, wie wir noch sehen werden.

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Drittens müssen wir verstehen, um was für einen Schlaf es sich in diesem Gleichnis handelt. Die klugen und törichten Frauen waren eingeschlafen. Es gab absolut keine Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

In der Bibel und auch in unserem Sprachgebrauch verbinden wir mit dem Wort „schlafen“ verschiedene Vorstellungen.

Eine Vorstellung ist der Erholungsschlaf, den wir täglich nötig haben.

Eine weitere Verwendung ist der geistliche Schlaf. Bei diesem Schlaf verliert man die Sicht für die richtigen und wichtigen Werte im Leben. Wir leben, wie wenn es keinen Schöpfer gäbe und als ob wir ewig auf dieser Erde bleiben könnten. Deshalb gibt es verschiedene Weckrufe in der Bibel, die uns auffordern, die Augen vor der Wirklichkeit nicht zu verschliessen. Paulus schreibt Timotheus:

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„Wir dürfen nicht schlafen wie die anderen, sondern sollen wach und besonnen sein.“ 1. Thessalonicher 5, 6.

Das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Viele Ausleger meinen, dass bei diesem Gleichnis dieser geistliche Schlaf gemeint sei. Wer dieser Überzeugung vertritt, müsste erklären können, warum alle Jungfrauen eingeschlafen waren, denn wäre der geistliche Schlaf gemeint, müsste man erwarten, dass die klugen wachbleiben würden.

Schlaf wird oft euphemistisch für den Tod verwendet. So schreibt Paulus z.B.:

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„Wir wollen euch nicht im Ungewissen lassen über die, die entschlafen sind.“ 1. Thessalonicher 4, 13.

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Schlaf als eine etwas beschönigende Bezeichnung für den Tod. Diese Verwendung ist auch in unserem Sprachgebrauch üblich. Jesus sagte seinen Jüngern, als Lazarus gestorben war:

„Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen. Aber ich gehe jetzt zu ihm, um ihn aufzuwecken.“ Johannes 11, 11.

Ich gehe davon aus, dass Jesus in der Erzählung der zehn Jungfrauen den Schlaf dieser Frauen als Tod verstanden haben wollte. Die törichten und klugen Jungfrauen waren eingeschlafen, sie waren gestorben, weil der Bräutigam nicht gekommen war.

Diese Frauen symbolisieren die Menschen, die vor der Wiederkunft von Jesus sterben.

Das ist der Schlüssel zum Verständnis dieses Gleichnisses, denn dadurch wird die Deutung klar und verständlich.

Für die ersten Christen war das nämlich eine grosse Frage. Sie erwarteten, dass sie die Wiederkunft von Jesus erleben werden, bevor sie sterben. Nun, wussten sie nicht, was mit den Christen geschehen wird, die vorher sterben. Werden sie auch dabei sein, wenn Jesus kommen wird? Werden sie mit uns auf der neuen Erde leben oder haben sie durch ihren frühen Tod diese Chance verpasst?


 

II.        

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Die überraschende Wende

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Die Geschichte nahm eine überraschende Wende.

„Mitten in der Nacht ertönte plötzlich der Ruf: ‚Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!‘“ Matthäus 25, 6.

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Die Hochzeit war also nicht abgesagt! Der Bräutigam kommt, auch wenn ihn niemand mehr erwartete. Die Hochzeit wird stattfinden! Sie haben nichts verpasst! Jetzt musste alles schnell gehen.

„Die Jungfrauen wachten alle auf und machten sich daran, ihre Lampen in Ordnung zu bringen.“ Matthäus 25, 7.

Sie mussten schnell ihre Lampen reinigen und Öl nachfüllen. Doch die Törichten hatten kein Öl zum Nachfüllen und forderten die Klugen auf:

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„Gebt uns etwas von eurem Öl; unsere Lampen gehen aus.“ Matthäus 25, 8.

Sie waren in Panik. Doch selbst wenn die Klugen hätten helfen wollen, es hätte keinen Sinn gemacht. Sie antworteten:

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„Das können wir nicht, es reicht sonst weder für uns noch für euch. Geht doch zu einem Kaufmann und holt euch selbst, was ihr braucht!“ Matthäus 25, 9.

Da blieb den Törichten nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach Öl zu machen.

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„Während die Törichten weg waren, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam. Die fünf, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal. Dann wurde die Tür geschlossen.“ Matthäus 25, 10.

Was für eine Freude muss das gewesen sein. Sie waren bei diesem Hochzeitsfest dabei, auf das sie sich ein Leben lang gefreut hatten.

Einige Zeit später kamen die törichten Frauen zum Haus. Vielleicht hatten sie Öl bei sich. Ich denke zwar, dass sie in der Nacht kein Öl gefunden hatten. Wie auch immer.

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Sie versuchten zum Fest zu kommen, aber die Türen zum Festsaal waren verschlossen, was auch sehr ungewöhnlich war. Sie riefen:

„Herr, Herr, mach uns auf!“ Matthäus 25, 11.

Der Bräutigam hört sie rufen, aber er wollte ihnen die Türe nicht öffnen.

Viele denken das Öl in dieser Erzählung würde symbolisch für den Heiligen Geist stehen. Wer dieser Meinung ist, müsste erklären können, wie man den Heiligen Geist haben kann, ohne zur Hochzeit zugelassen zu werden. Wer meint, es würde sich bei diesem Öl um den Heiligen Geist handeln, der verunsichert unnötigerweise die Christen, die Jesus nachfolgen. Es wirft nämlich die Frage auf, ob ein Christ zu wenig Heiligen Geist haben könnte, so dass es für den Himmel nicht reichen würde. Man müsste beantworten können, wie man messen kann, wieviel Heiligen Geist jemand hat. Man müsste sagen können, wann man zu wenig Heiligen Geist hat, um in den Himmel zu kommen usw. Das ist völlig absurd.

Wäre das fehlende Öl das Problem, müsste man erwarten, dass Jesus diesen Frauen sagen würde: „Ich lasse euch nicht herein, weil ihr kein Öl habt.“ Es geht hier aber nicht um das Öl, es geht um viel mehr. Der Bräutigam sagte:

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„Ich kann euch nur das eine sagen: Ich kenne euch nicht!“ Matthäus 25, 12.

Mit anderen Worten: Ihr seid gar nicht zu diesem Fest eingeladen. Eure Namen stehen nicht auf meiner Gästeliste. Was für ein Schock für diese Frauen!

Den meisten ist mittlerweile klar geworden, dass Jesus hier von der Auferstehung sprach. Die Rufe, die die Frauen aufweckten, werden die Rufe sein, die in Zusammenhang mit der Auferstehung in der Bibel erwähnt werden. So schreibt Paulus den Thessalonichern:

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„Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, ein lauter Befehl wird ertönen, und auch die Stimme eines Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Daraufhin werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind.“ 1. Thessalonicher 4, 16.

Die Menschen, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind, das sind die klugen Frauen. Für die törichten Frauen wird das leider ein böses Erwachen werden. Sie werden sofort realisieren, dass sie nicht vorbereitet sind, trotzdem versuchen sie in den Festsaal zu kommen. Doch der Bräutigam kennt diese Frauen nicht. Sie standen nicht auf seiner Gästeliste. Was er diesen Frauen sagte, erinnert an das ernste Wort von Jesus in der Bergpredigt:

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„Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird ins Himmelreich kommen, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut.“ Matthäus 7, 21.

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„Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ‚Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen prophetisch geredet, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunder getan?‘“ Matthäus 7, 22.

Beachtlich, was diese Leute vorzuweisen haben. Es sind nicht Menschen, denen das Religiöse fern lag. Sie waren der Meinung, sie würden im Namen von Jesus handeln und das mit scheinbar hoher Autorität: prophetische Rede, Dämonen austreiben, Wunder tun. Wer solches vollbringen kann, der benötigt übersinnliche Kräfte.

Man kann es nicht deutlich genug sagen: Es geht nicht um religiöses Leben, sondern um die Beziehung zu Jesus.

Diese Leute sind noch nie mit Jesus zusammengekommen. Jesus kennt sie nicht, weil sie seine Einladung nie angenommen hatten, obwohl sie bestand und bis heute besteht. Jesus sagt:

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„Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.“ Matthäus 11, 28.

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„Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.“ Matthäus 11, 29.

Wir sollten diese Einladung annehmen, denn das wird dazu führen, dass wir auf der Gästeliste für diese bevorstehende Hochzeit stehen. Oder wie es in der Bibel auch ausgedrückt wird: Wir werden Kinder Gottes. So steht im Johannesevangelium:

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„All denen, die Jesus aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“ Johannes 1, 12.

Dies geschieht in einem einfachen Gebet, in dem ich die Einladung annehme und Jesus in mein Leben einlade.

Und wenn wir Kinder Gottes geworden sind, wird Gott durch den Heiligen Geist in uns leben, wie Paulus schreibt:

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„Weil ihr nun seine Söhne und Töchter seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, den Geist, der in uns betet und ‚Abba, Vater!‘ ruft.“ Galater 4, 6.

Söhne und Töchter Gottes, sind zu dieser Hochzeit eingeladen. Sie werden das Fest nicht verpassen!

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Schlussgedanke

Mit diesem Gleichnis sagt uns Jesus, dass wir mit der Zeit nicht kalkulieren sollten. Es ist nicht relevant, ob wir noch leben oder bereits gestorben sind, wenn er kommt. Was zählt ist unser Leben hier und unsere Beziehung zu Jesus heute, deshalb sagte Jesus abschliessend:

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„Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde im Voraus.“ Matthäus 25, 13.

Wir sollen so leben, wie wenn Jesus heute kommen würde. Und wenn wir sterben, bevor er kommt, werden wir nichts verpassen. Wir werden bei diesem grossen Fest dabei sein, denn die Hochzeit wird garantiert stattfinden. In der Offenbarung lesen wir:

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„Glücklich, wer zum Hochzeitsmahl des Lammes (von Jesus) eingeladen ist!“ Offenbarung 19, 9.

Konzentrieren wir uns in unserem Leben auf die Werte, die über unseren Tod hinaus von grösster Bedeutung sind. Freuen wir uns auf dieses Hochzeitsfest, zu dem alle eingeladen sind, die Jesus von Herzen lieben.