Die Geschichte der Kirche im Licht der Prophetie des Neuen Testaments - Teil 2/2 Roger Liebi 15.08.1998 Wir sollten noch einiges durchbringen aber wir sind nicht unter Druck. Man kann einfach nicht alles sagen. Ich hoffe, dass das Skript auch Anregungen gibt für weitere Beschäftigung, auch wenn wir nicht jedes Wörtchen darauf ausführlich behandeln können. Nochmal was Ergänzendes zu 1. Timotheus 4, mit dem ganzen Problem der Gnosis und der höheren Erkenntnis und der damit verbundenen Ekstase. Elf Mal wird im NT gewarnt vor Unnüchternheit. Eine Stelle ist noch wichtig: 2. Timotheus 4. Bekanntlich hat ja Timotheus kein Problem mit Alkohol, denn er wollte ja immer lieber Wasser trinken, anstatt ein bisschen Wein für seinen Magen, als Medikament. Aber in 2. Timotheus 4, 5 sagt Paulus: "Du aber sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tu das Werk eines Evangelisten, vollführe deinen Dienst." - nüchtern in allem. Eine dieser elf Stellen, da kommen noch 14 Stellen dazu über "wachet". Wachzustand ist das Gegenteil von eingeschränktem Bewusstsein. Bei Ekstase wird immer das Bewusstsein eingeschränkt. Ob das mit Drogen sei, ob das das sei oder das sei - immer. Nun "sei nüchtern in allem". Das gr. Wort nepho wird in dem renomierten Griechisch-Wörterbuch von Walter Bauer so erklärt: nepho bedeutet Abwesenheit von jeglicher geistigen und seelischen Trunkenheit. Sobald das Ekstatische aufkommt, ist das ein deutliches Element aus dem Heidentum. Aber das war ein Problem schon in der ganz frühen Kirche. 2. Timotheusbrief Wir gehen weiter zu 2. Timotheus 3, 1-5: 1. "Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; 2. denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, 3. ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, 4. Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, 5. die eine Form der Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg." Jetzt haben wir eine klare Steigerung gegenüber 1. Timotheus 4. Spätere Zeiten --> hier letzte Tage. Die Menschen werden hier charakterisiert mit 18 Punkten. Nebenbei gesagt, das ist 3x6; und 666 nach Offenbarung 13 hat schon seine besondere Endzeitbedeutung. Aber ohne dem zu viel Gewicht beizumessen, die Punkte sind interessant, weil wir sie verschiedene ganz genau wiederfinden in Römer 1. Wo Paulus das Heidentum zu seiner Zeit beschreibt. Er sagt in den letzten Tagen wird das so sein. Das macht deutlich, er spricht hier, ich muss auch schon im Zusammenhang in Kap 2 deutlich machen, nicht über die Entwicklung der Heiden, denn die waren schon damals so. Aber er spricht über die Entwicklung der Christenheit, des christlichen Zeugnisse. Und er sagt, in der Endzeit werden sie so entartet sein, dass wieder die alten Dinge aus dem Heidentum so voll zur Entfaltung kommen. * Der erste Punkt ist Eigenliebe. In der Marktforschung sagt man, einer der wichtigsten Megatrends heute ist Selbstverliebtheit. Das ist der erste Punkt hier auf der Liste. * Dann geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, * den Eltern ungehorsam. Man sieht Kinder den Elten ungehorsam. Ja, wenn sie nicht mehr lernen, wie man folgen muss. Das müssen ja alle Kinder lernen und sie haben Zeit bis 20 etwa. Aber wenn man es ihnen nicht mehr beibringt, ja gut... mit Liebe und Geduld. * heillos, * ohne natürliche Liebe. Das ist ein ganz interessantes Wort. Es ist ja bekannt, im gr. gibt es das Wort für freundschaftliche Liebe: phileo; für die göttliche Liebe: agapao oder agapé, das Hauptwort; dann gibt es eros, was aber im NT nicht vorkommt; dann gibt es noch dieses Wort hier, natürliche Liebe, aber hier negativ: ohne natürliche Liebe. Dieses Wort storgä heißt im gr. speziell Liebe von Eltern zu Kindern und Kindern zu den Eltern. In der Endzeit der Christenheit soll diese Abwesenheit der natürlichen Liebe ausbrechen. Jetzt wird ja bei uns die Unterschriftensammlung eingereicht, wo man erreichen möchte, wenigstens 12.000 Kinder in der Schweiz zu retten jährlich vor dem Abtreibungstod. Das ist eine ganz kleine Zahl, die wirkliche Zahl ist viel höher, aber um die Leute nicht allzu verrückt zu machen, dass man das so absolut sagt. In Dtsch etwa 300.000 pro Jahr, weltweit 50 Mio jedes Jahr. Soviel wie Tote im 2. Weltkrieg. Da ist etwas geschehen! Natürliche Liebe ist wirklich zerstört worden! Dieses Empfinden, dieses natürliche Empfinden von Liebe zur Leibesfrucht, also zu den Kindern, zu den kleinen Kindern. * Unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, * mehr das Vergnügen liebend als Gott. Ja da war vor kurzem die Street-Parade. Ich war auch dort, aber nur in der Nähe. Ich habe versucht ein paar christliche Schriften unter die Leute zu bringen, Gespräche zu haben, aber da sieht man wirklich, was das heißt. Wirklich keine moralischen Schranken mehr; das Vergnügen liebend mehr als Gott. Gott ist überhaupt kein Faktor mehr. Also eine derartige Entartung auf moralischen Gebiet und irgendwie das Vergnügen in einer Art suchen, wo es gar nicht mehr Vergnügen machen kann. Nicht wahr, die Epikoräer, die in Athen Paulus angegriffen haben in Apostelgeschichte 17, die waren ja dafür, dass man das Leben genießt. Sie haben gesagt, aber mit Schranken, wenn man nämlich keine moralischen Schranken hat, dann kann man es gar nicht mehr genießen, dann wird nämlich der Genuß zur Bitterkeit. Das haben sie auch den heidnischen Griechen noch gelehrt. Wenigstens die Epikoräer. Aber da ist nicht mal mehr das. * Und dann eben eine Form der Frömmigkeit, ihre Kraft verleugnen. Was noch zur Kirche gehört. Massenweise. Eine Form aber kein Inhalt. So soll es rauskommen in den letzten Tagen. Dann wird es auch eine massive Verführung und Irrlehre geben. Es war mal eine Familie am Tisch beim Bibellesen, dann hat es geläutet. Der Familienvater geht an die Tür und dann waren es Zeugen Jehovas. Dann sagt er: Von ihnen haben wir gerade gelesen. Ja, schauen Sie mal, "denn aus diesen sind, die sich in die Häuser schleichen und Weiblein gefangen nehmen, welche mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden, die immerdar lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können" (2. Timotheus 3, 6). Treibstacheln, eingeschlagene Nägel, die Worte der Weisen. Aber das beschreibt ja nicht nur auch das, ich habe das nur so illustriert. Dann haben wir Vers 8 "gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit", also diese Menschen aus der Christenheit, "Menschen verderbt in der Gesinnung, unbewährt hinsichtlich des Glaubens". Wer war denn Jannes und Jambres? Das waren die zwei Zauberer in Ägypten. In der jüdischen Literatur werden die Zauberer aus 2. Mose 7, 11 mit Jannes und Jambres bezeichnet. Und was haben sie gemacht? Sie haben einfach die Wunder Gottes imitiert. Also in den letzten Tagen Imitation der Wunder Gottes. Vers 13 "böse Menschen aber und Gaukler", goet (?) heißt Gaukler oder auch Wundertäter, also solche, die es können oder solche, die es nur dergleichen tun. Das Wort bedeutet beides. "werden im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden." Also eine massive Verführung. Menschen werden verführt und verführen wieder andere und das geht wellenförmig voran: "werden im Bösen fortschreiten". Dann Vers 14-16: 14. "Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, 15. und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die imstande sind, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christus Jesus ist. 16. Alle Schrift ist von Gott eingegeben." Also um dieser Endzeitverführung zu entgehen, bleibt nur die Ermahnung "du aber bleibe in dem, was du gelernt hast" und damit meint er, was du gelernt hast aus der Bibel. Und er betont nochmals, die ganze Schrift, die ganze Bibel ist von Gott inspiriert! Das ist ja eine der wichtigsten Inspirationsstellen im NT und ausgerechnet im Zusammenhang mit der Endzeit wird das betont. Denn die Angriffe auf die Inspiration der Bibel, die hat es in der Kirchengeschichte noch nie so umfassend und massiv gegeben wie seit dem letzten Jahrhundert und jetzt, besonders im 20. Johannesd. Also es wird nochmal betont "bleibe". Wenn wir nicht die Bibel studieren und darin bleiben, haben wir keine Chance diesen vielgesichtigen Strömungen zu entgehen. Dann betont Kap 4, 3-4: 3. "Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; 4. und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hinwenden." Das ist nicht gemeint, dass La Fontaine plötzlich populär wird in der Endzeit. Die Grille hat den ganzen Sommer gesungen und dann kam eben der Winter und die Not. Nein, mit Fabeln ist nicht gemeint diese lustigen, schönen und lehrreichen Geschichten, sondern ist das Wort mythos. Das sind religiöse Gedankengebilde, die aus der Philosophie heraus kommen ohne Gott. Ohne Bezug zur Heiligen Schrift und zu dem Gott der Bibel. Das alles soll riesig populär und modern werden in der Endzeit. 2. Thessalonicher 2, da haben wir schon davon gesprochen. Es wird gesprochen über das Kommen des Antichristen. Er wird hier genannt "der Mensch der Sünde", aber bevor der Antichrist kommt und dann die Wiederkunft Christ in Herrlichkeit, muss zuerst der weggehen, der jetzt noch aufhält. Das haben wir schon gehabt: der Heilige Geist. 2. Thessalonicher 2, 6-7. Aber jetzt kommt noch ein Punkt dazu, 2. Thessalonicher 2, 3: "Lass euch von niemand auf irgendeine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht", nämlich der Tag der Wiederkunft Christi sichtbar, "es sei denn, dass zuerst der Abfall komme und geoffenbart werde der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbers." Also der Abfall muss in der Endzeit kommen. Der massive Abfall vom Christentum. Und das ist das Phänomen, das wir heute erleben in Europa und Nordamerika. Noch nie ist das geschehen in der Geschichte der Kirche, dass Gebiete auf diese Art freiwillig entchristianisiert wurden. Ein absolut modernes Phänomen, Entchristianisierung, und das wird hier umschrieben mit "der Abfall". Gibt es bis dahin Fragen? Frage: ... Wir habe ja in Hosea 3 gelesen, dass Israel viele Tage ohne König und Fürsten, also ohne Staat sagen wir, sein wird und viele Tage ohne Opfer. Aber nicht ewig! Also müssen die Opfer wieder kommen, aber die Opfer dürfen ja nach dem Gesetz nur dargebracht werden auf dem Tempelberg, beim Tempel. Also muss der Tempel in Jerusalem in der Endzeit wieder gebaut werden. Daraufhin wird ja massiv gearbeitet. Es gibt verschiedenste Tempelbewegungen in Israel und der Antichrist wird dann diesen Tempel entweihen. Also merken wir, es passt, wie es schön aufgeht, oder? Lange Zeit keine Opfer, aber dann zum Schluss, in der Zeit, wo der Abfall kommt, das Ende sowieso, da ist auch wieder ein Tempel in Jerusalem. Frage: Die Frage ist, was der Abfall bedeutet. Ob es bedeutet, dass man völlig vom Christentum wegkommt oder einfach, dass man nur noch äußerlich, ohne Inhalt sich dazuzählt. Ja natürlich, Abfall ist sehr weit gefasst. Es bedeutet einfach das Verlassen und Aufgeben der biblischen Wahrheit. Das kann ganz verschieden aussehen. Die einen wenden sich völlig vom Christentum ab und für die anderen ist das eben nur noch eine äußere Formsache. Das haben wir gefunden in 2. Timotheus 3 "die eine Form der Frömmigkeit haben, aber deren Kraft verleugnen". 1. Petrusbrief Wir gehen weiter. In 1. Petrus 4, 17-18 sagt der Apostel Petrus um etwa 63/64 n.Chr: 17. "Die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen! 18. Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?" "Die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes." Für das Jahr 64 fand die erste große Christenverfolgung im röm. Reich statt. Nero hatte es satt, diesen slumartigen Stadtteil von Rom mitanzusehen. Er wollte dort etwas schöner aufbauen, dann hat er Rom angezündet, also dieses Quartier. Aber das wäre natürlich nicht sehr vorteilhaft gewesen für seine Politik. So hat er gesagt, das waren die Christen, die schlimmen Leute da. Dann brach diese massive, erste Christenverfolgung aus. "Die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange bei dem Haus Gottes". Dann ist eine Welle um die andere gekommen, ungefähr unter 10 Kaisern sind wesentliche Christenverfolgungen gekommen bis ins Jahr 312. Aber Petrus sagt, jetzt ist die Zeit gekommen, wo das anfängt. In dem Sinn ist es auch ein prophetischer Text, der zeigt, jetzt kommt das Gericht über das Haus Gottes. Und er hat gesagt, gerade in diesen Verfolgungszeiten wurde dann wieder deutlich, wer wirklich echt bekehrt war und wer nicht. Also die Bekenner haben dann massenweise den Göttern geopfert, damit sie nicht getötet werden. Frage: ... Mit Haus Gottes meint man die Gemeinde hier, denn es wird ja deutlich gesagt, "wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen". Wir sind das Haus Gottes. Und in Kap 2, 4-5 sagt er ja, dass wir ein Haus sind aus lebendigen Steinen. Also ein prophetischer Hinweis, dass jetzt die Zeit der Verfolgung anfängt. Und Abertausende von Christen haben ihr Zeugnis treu bis in den Tod weitergegeben. 2. Petrusbrief Dann kommt der 2. Petrusbrief. Wir können alles bloß ein bisschen andeutungsweise durchgehen. 2. Petrus 2, 1-2 und so weiter: 1. "Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die Verderben bringende Sekten nebeneinführen werden und den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, und sich selbst schnelles Verderben zuziehen. 2. Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, derentwegen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird." Durch das ganze Kapitel hindurch beschreibt er Irrlehrer, die kommen werden. Wie gesagt, der Petrusbrief wurde etwa 66/67, kurz vor seinem Märtyrium, verfasst. Und diese Irrlehrer sind tatsächlich gekommen, massiv hat sich die Gnosis ausgeweitet. Die Gnostiker sind so weit gegangen, sie haben gesagt, das Körperliche ist schlecht, d.h. es ist nur niedrig. Das Gute ist nur das Geistige. Es ist aber auch das einzige, was irgendwie wichtig ist. Nun, was wir mit unserem Körper machen, das ist ganz gleich. Also der Körper, die Materie, da kann man damit machen, was man will, alle Arten von Unmoral damit treiben. Wichtig ist einfach, dass wir auf dem geistlichen Gebiet uns empor arbeiten. Die gleiche Lehre, die gewissermaßen das Körperliche verachtet, hat damit auch gefördert, dass eine scheußliche Unmoral ausgebreitet worden ist. Das waren an für sich keine Widersprüche. Das ging gerade zusammen. Die Betonung des Geistlichen und dann die Unmoral. Petrus führt also an, das Gericht Gottes wird über diese Menschen kommen, die massenweise Leute verführen und mit ihnen den ersten Dreck der Sünde hineinbringen. Er bringt dann Beispiele aus dem AT, um zu zeigen, Gott hat immer wieder eingegriffen. Das wird auch diesen schlimmen Leuten blühen. Judasbrief Wenn wir dann zum Judasbrief kommen, da fällt auf, es lohnt sich einmal Zuhause den Judasbrief und 2. Petrus 2 und 3 nebeneinander zu lesen. Man wird überrascht sein, wie viele Parallelen es da gibt. Ganz ganz ähnlich werden die Dinge dargestellt. Aber es ist nicht dasgleiche. Im 2. Petrusbrief haben wir gesehen, Petrus sagt, es werden falsche Lehrer zu euch kommen. So, wie es früher falsche Propheten gegeben hat. Im Judasbrief sagt er, sie sind da. Sie sind gekommen! Judas war der Halbbruder des Herrn Jesus und Bruder von Jakobus, der ja in Jerusalem eine ganz wichtige Ältestenfunktion gehabt hatte. Dieser Judas schreibt nun, wie diese Dinge genau in die Kirche hineingekommen sind. Der Judasbrief war nach 66/67 geschrieben und zeigt schon in Gegenwart vor, wie diese gekommen sind. Ich lese Judas, 3-4: 3. "Geliebte, während ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen. 4. Denn gewisse Menschen haben sich nebeneingeschlichen, die schon längst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren, Gottlose, die die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und unseren alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen." Er sagt, sie sind hineingekommen, haben sich nebeneingeschlichen. Man kann übrigens davon ausgehen, dass Judas den 2. Petrusbrief gekannt hat. Interessant, wie innerhalb des NT wird schon zitiert und Bezug genommen. Paulus zitiert im 1. Timotheusbrief schon das Lukasevangelium. Petrus zitiert die Paulusbriefe in 2. Petrus 3 am Schluss. Judas zitiert schon den Petrusbrief und zeigt, wie sich das nun einige Zeit nach dem Brief schon erfüllt hat. Er sagt von diesen Irrlehrern ganz interessante Dinge. Während Petrus noch spricht in der Zukunftsform, spricht Judas schon in der Gegenwartsform. Ungläubige haben sich eingeschlichen und das sind Leute, die sind den Weg Kains gegangen. Ich lese Vers 11: "Wehe ihnen, denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams hingegeben, und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen." - Der Weg Kains war der Weg weg von Gott, 1. Mose 4, 16 "Und Kain ging weg vom Angesicht des HERRN". Seinen eigenen Weg gegangen. - Der Irrtum Bileams. Was war der Irrtum? Bileam dachte, er könne das Volk Gottes verfluchen. Das war ein schwerer Irrtum. Aber warum hat er den Irrtum? Weil er so gerne Geld hatte. Christentum und Geld! Der Kuvert ist ausgeteilt, jeder kann Geld reingeben und dann beginnt die Predigt. So hat man das gemacht. Und dann kann man auch Gebetsanliegen auf die Kuverts schreiben, für die wird dann gebetet, aber hinten durch wird dann die Spreu von den Weizen getrennt, in den Papierkorb und so weiter. Für Geld, in Geldliebe lehren. Das ist der Irrtum Bileams. - Der Widerspruch Korahs. Das ist Korah und seine Rotte, die sich aufgelehnt hatten gegen Mose und Aaron, dem Priester Gottes und dem Gesetzgeber Gottes. Das ist die Auflehnung gegen die Autorität der Bibel und andererseits gegen die Autorität des Herrn Jesus, der das Opfer auf Golgatha vollbracht hat. Also dieser Irrtum hat begonnen damals aber hat sich fortgesetzt bis heute in der Bibelkritik. Dort wird die Autorität der Bibel geleugnet, "die Bibel ist ein fehlerhaftes Buch". Und das Opfer Christi wird auch geleugnet. Die Bedeutung des Opfertodes Christi. Übrigens ist der Vers hier genau Gegenteil von Johannes 14, 6 "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben". Der Weg Kains ist weg von Gott, der Irrtum Bileams und dann Korah, der umgekommen ist. "Ich bin der Weg" - zum Vater, nicht weg von Gott; "die Wahrheit" - hier der Irrtum Bileams; "und das Leben" - hier Korah, der umgekommen ist. Exakt der Gegensatz zu Johannes 14, 6! Dann am Schluss des Judasbriefes in V.17 geht Judas auf die Endzeit ein. 17. "Ihr aber, Geliebte, erinnert euch an die von den Aposteln unsereres Herrn Jesus Christus zuvor gesprochenen Worte". --> Zum Beispiel an den 2. Petrusbrief, hier nimmt er Bezug auf die Aposteln, 18. "dass sie euch sagten: Am Ende der Zeit werden Spötter sein", --> das steht genau in 2. Petrus 3, 3. Merkt man, wie er Petrus zitiert. 18. "die nach ihren eigenen Begierden der Gottlosigkeit wandeln. 19. Diese sind es, die sich absondern, natürliche Menschen, die den Geist nicht haben." --> Jetzt spricht er von der Endzeit, wo Menschen unter den Christen Spaltungen brutal durchführen. In der Endzeit haben wir zwei Tendenzen: Einerseits Zusammenführung um jeden Preis, das ist Ökomene. Das ist hier nicht gemeint. Und dann haben wir Spaltung um jeden Preis. Das ist hier gemeint. Die beiden entgegengesetzten Entwicklungen in der Endzeit. Das zusammenführen, was nicht zusammengehört und das zu trennen, was zusammengehört. Dramatisch! Sie provozieren Spaltungen in der Endzeit, aber dann heißt es weiter: 20. "Ihr aber, Geliebte, euch selbst erbauend auf euren allerheiligsten Glauben, betend im Heiligen Geist, 21. erhaltet euch selbst in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben." Ganz konkrete Befehle, wie sich Gläubige in diesen Situationen in der Endzeit verhalten sollen, "indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben". Also Ihn erwarten. Nicht frustriert werden, denn der Brief endet, nachdem all dieses Schauerliche beschrieben ist, mit Frohlocken. 24. "Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen vermag mit Frohlocken, 25. dem alleinigen Gott, unserem Heiland, durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen." Herrlich. Er macht also eine Übersicht über die schauerlichen Entwicklungen in der Christenheit vom Anfang an bis in die Endzeit und endet nicht in der Frustration, sondern im Frohlocken und dem Ausblick auf den alleinigen Gott. Frage: Wer verursacht die Spaltungen um jeden Preis? Hier werden einfach diese Kräfte in der Christenheit beschrieben, die ganz verschiedene zerstörerische Werke tun und hier werden sie einfach beschrieben: "diese sind es". Aus dieser riesigen Gruppe von Leuten, die Schaden bringen in der Christenheit werden auch solche erwähnt, die solche Spaltungen bewirken. Sich absondern oder Parteiungen machen, kann man übersetzen. Also er beschreibt sie nicht viel näher, einfach "die den Geist nicht haben", das sagt er noch. Offenbarung Es sind alle müde, ich auch, aber wir wagen es noch, zu Offenbarung 2 und 3 zu gehen. Das wäre natürlich allein schon ein Thema für einen BST-Nachmittag. Aber wie gesagt, das Ziel habe ich schon am Anfang definiert, es geht darum, einfach anzureißen und anzuregen. Hier werden sieben Sendschreiben präsentiert und dann ab Kap 4 wird die Zeit der Gerichte nach der Entrückung beschrieben. Und das gibt schon Anlass zur Überlegung: finden wir in diesen Briefen, die sich an sieben Gemeinden am Ende des 1. Jahrhunderts in Asien richten, nicht noch eine Prophetie über die Zukunft? Und tatsächlich! Wir können die Kirchengeschichte einteilen nach Perioden, die genau schön in der Reihenfolge den sieben Sendschreiben entsprechen. Es geht also wunderbar auf. Obwohl es eigentlich 5039 Möglichkeiten gäbe, die Sendschreiben anders anzuordnen. Und das wäre dann falsch. Aber die 5040te Möglichkeit ist hier gegeben und die stimmt genau mit dem Verlauf der Kirchengeschichte. Man rechnet das 1x2x3x4x5x6x7. Das sind die Kombinationen von sieben Briefen oder sieben Stühlen nebeneinander. 1. Das 1. Sendschreiben an Ephesus. Da sagt der Herr Jesus in Vers 4 "du hast deine erste Liebe verlassen". Aber er lobt vieles, Gutes, das da getan wird in Ephesus in der Gemeinde. Aber er sagt, ihr habt diese erste, tiefste Liebe zu mir aufgegeben. Und das beschreibt den Zustand vieler Gemeinden damals, einige Jahrzehnte nach Pfingsten. Es ist so, eine Erweckungsbewegung dauert kaum mehr als 20, 30 Jahre und dann ist sie wieder unten. Also wer meint, eine Erweckungsbewegung dauert 150 Jahre oder noch mehr, das ist nicht so. Es geht wieder runter. Sogar sehr früh in der Christenheit. Diese brennende Liebe zu dem Herrn Jesus ging verloren. 2. Aber dann haben wir das 2. Sendschreiben an Smyrna. Dort spricht der Herr Jesus davon, dass sie verfolgt werden und dass sie sogar das Martyrium erleiden müssten. Ich habe erklärt von Jahr 64 an bis 312, da gab es ungefähr 10, oder ein bisschen mehr, Wellen von Christenverfolgungen. Da wurde immer wieder echter Glaube von unechtem Glauben geschieden. "Das Gericht beginne am Haus Gottes", das haben wir schon gesehen. Da haben wir in Smyrna die verfolgte Gemeinde bis 312 n. Chronik 3. Dann kommt Pergamus. Das entspricht genau der Kirche seit der Konstantinischen Wende. Ab 312 war es fertig mit der Christenverfolgung. Dann wurde das Christentum bevorzugt und es wurde sogar schließlich zur Staatsreligion des röm. Reiches. Das war der Trick Nr. 77, um das Christentum von innen heraus zu schwächen. Aber was finden wir hier in Pergamus? Der Herr Jesus lob sie, er sagt in V.13: "Ich weiß, wo du wohnst; wo der Thron des Satans ist; und du hältst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, in denen Antipas mein treuer Zeuge war, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermodet worden ist." Er sagt Ich lobe euch, das Schlechte kommt nachher, ihr haltet fest an meinem Namen und habt dafür gekämpft. Das war genau die Zeit ab der Konstantinischen Wende, da kamen die großen christologischen Kämpfe. Die Christen waren überschwemmt von Irrlehren: - Die einen sagten Christus ist gar kein richtiger Mensch geworden, hat nur einen Scheinleib angenommen. Haben wir schon gesehen. - Die anderen sagten, denn Christus hatte keinen menschlichen Geist, sondern der logos war der Geist und da ist einfach so ein Mensch drumherum gemacht. - Andere haben gesagt, Christus ist ein Geschöpf. Das erste Geschöpf Gottes. - Andere haben gesagt, Christus war nur so ein gotttragender Mensch. - Andere haben gesagt, die menschliche Natur von Christus ist durch seine göttliche Natur aufgesogen worden. Man könnte fortfahren. In allen Variationen. Man würde sagen, das sind alles Spitzfindigkeiten. Aber das waren alles Irrlehren, die wirklich auf das Herz des Evangeliums abgezielt hatten. Wirklich die Person Christi im Zentrum anzugreifen. Aber es gab in dieser Zeit massive Diskussionen und Konzile, da wurde beraten was ist die richtige biblische Lehre, wer ist Christus, wie steht es um seine Gottheit, um seine Menschheit, usw. Das erstaunliche ist, obwohl die Kirche damals schon durch so viel Falsches durchsetzt war, die reine Lehre sich weitgehend durchsetzen konnte. Es ist unglaublich. Eine Person, hat man gesagt, die man sich ganz besonders merken kann, das ist Athanasius, aus Alexandria. Er hat wirklich mit einem Eifer sondergleichen sich eingesetzt, dass die Arianische Lehre eine Irrlehre ist, die besagt, Christus sei nur ein Mensch. Er hat sich also für die Gottheit Christi eingesetzt, hat mit der Bibel bewiesen, er ist wahrer Gott usw. Erinnert sehr schön an diesen Antipas - mein treuer Zeuge. Es ist wirklich ein Wunder, dass in all diesen Kämpfen schließlich die wahre Lehre über die Gottheit und Menschheit sich durchgesetzt hat. Wenn das schiefgegangen wäre, dann wären wir heute alle verseucht mit der Lehre der Zeugen Jehovas. Die haben ja die Irrlehre der Arianisten: Christus ist das erste Geschöpf von Gott. Also unglaublich. Vielleicht noch ein Punkt. Im 4. Jahrhundert gab es ja einen Gotenmissionar, Wulfila. Er hat die Bibel ins Gotische übersetzt. Aber das war ein Arianer. Durch die Wulfila-Bibel wurden in kürzester Zeit ganz viele Germanenstämme christianisiert. Die waren alle Arianer. Die alten germanischen Vorfahren, die in Massen damals christianisiert wurden, die haben die Lehre übernommen, Christus ist ein Geschöpf. Das muss man sich mal vorstellen. Gott hat die Kirchengeschichte so geführt, dass die germanischen Stämme schlussendlich von dieser Lehre wieder befreit worden sind. Indem sich die Lehre von Athanasius durchsetzen konnte in der Christenheit. Und der Herr sagt zu Pergamus "Ich weiß wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist". Kirche und Staat wurden miteinander verbunden zu einer Cohabitation/ein Zusammenleben. Der Thron des Satans und die Christen wohnen da, als wären sie da Zuhause. "Aber du hälst fest an meinem Namen und hast meinen Glauben nicht verleugnet"! Aber dann sagt der Herr in V.14 "aber ich habe etwas Kurzes gegen dich", etwas, was man in kurzen Worten sagen kann, "dass du solche dort hast, die die Lehre Bileams festhalten, der den Balak lehrte, ein Ärgernis vor die Söhne Israels zu legen, Götzenopfer zu essen und Hurerei zu treiben." Okkultismus, Götzendienst. Und die Kirche war in der gleichen Zeit vollkommen durchsetzt mit Marienkult, Heiligenverehrung, Heiligenanrufung, ... All dieser Götzendienst war schon da, gleichzeitig mit diesen Kämpfen für die wahre Lehre der Person der Herrn Jesus. Der Okkultismus drin. Genau, was Pergamus uns zeigt. 4. Dann kommt Thyatira. Da haben wir die Ausbildung des Papsttums. Der Herr wirft dieser Gemeinde vor, V.20: "Ich habe wider dich, dass du die Frau Jesabel duldest, die sich eine Prophetin nennt, und sie lehrt und verführt meine Knechte Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen." Da hat sich eine Frau die Führung der Gemeinde angemaßt. Das ist nach neutestamentlicher Lehre nicht möglich. Eine Frau führt nicht die Gemeinde. Und sie lehrt mit Autorität! Das ist nach 1. Tim 2 auch nicht erlaubt! Also jemand maßt sich die Autorität über die Gemeinde an, die ihr nicht zusteht! Das haben wir genau im Papsttum. Ein Mensch, der sich die Autortät über die Kirche anmaßt, die ihm nicht zusteht und das Papsttum hat die Kirche verführt zu Götzendienst noch und noch. Diese Macht wurde immer stärker bis sie den Höhepunkt erreicht hat im Hochmittelalter. Da mit den Kreuzzügen usw. Das war Jesabel. Was hat sie gemacht? Sie hat die wahren Propheten bis aufs Blut verfolgt im AT. Also da haben wir sehr deutlich den Katholizismus, der begonnen hat mit dem 1. Papst 450 n. Chronik 5. Dann haben wir Sardes, der Herr sagt dieser Gemeinde V.2 du hast den Namen, dass du lebst, aber in Wirklichkeit bist du tot. Du musst jetzt umkehren. Der Herr sagt Offenbarung 3, 3:"Gedenke nun wie du empfangen und gehört hast [...] und tue Buße." Die Reformation brach ungefähr 1517 aus, aber nachher ging das schnell runter und wurde ein menschliches Werk mit Religionskriegen usw. Der Herr sagt, du hast den Namen, dass du lebst, aber du bist tot. Gedenke daran, was du damals gehört hast und kehre um. Was hat man in der Reformation gehört? Allein durch Glauben! Allein die Schrift! Allein durch Gnade! Aber die protestantische Kirche hat das weitgehend alles aufgegeben. Der Herr sagt: tue Buße, gedenke daran, was du damals gehört hast. 6. Dann kommt Philadelphia. Das ist die Idealgemeinde in Offenbarung 2 und 3. Philadelphia heißt Bruderliebe. Der Herr sagt in Offenbarung 3, 8, ich habe eine geöffnete Tür gegeben, die niemand schließen kann. Und er betont, dass sie sein Wort festhalten und an seinem Namen festhalten. Das entspricht sehr schön den Erweckungsbewegungen, ich sage es bewusst in Mehrzahl, im 18. und 19. Jahrhundert, wo viele Christen wieder erwacht sind und wieder neu erkannt haben: Was ist eigentlich Gemeinde Gottes? Was ist eigentlich Bruderliebe? Was ist eigentlich der Wert der Bibel? Was ist die Größe und Herrlichkeit der Person des Herrn Jesus? Das ist wirklich eine Fundgrube, was in dieser Zeit ans Licht gebracht wurde in dieser Hinsicht. Wichtig, der Herr sagt, Ich habe eine offene Tür gegeben und niemand kann sie schließen. Ich habe ein bisschen früher erklärt, dass ab 1800 die Weltmission ein Ausmaß angenommen hat, wie das vorher nie der Fall war. Da hat der Herr diese Tür aufgetan und er sagt, die wird niemand mehr schließen können. Die ist offen geblieben bis heute. 7. Dann haben wir Laodizäa. Die letzte Gemeinde. Die ist natürlich nicht die katholische Kirche Thyatira. Sie ist auch nicht Pergamus, die kein Papsttum hat wie die griechisch-orthodoxe Kirche, und die koptische Kirche in Ägypten usw. Sie ist auch nicht der Protestantismus von Sardes. Was bleibt? Es ist der Auswuchs aus der Erweckungsbewegung Philadelphia. Also was nicht in diesem Zustand von Philadelphia und der Bruderliebe bleibt, das wird zu Laodizäa. Da hat man den Eindruck in Laodizäa, man sei sehr reich. Sehr reich. Und der Herr sagt, dabei bist du blind, jämmerlich, du hast überhaupt keinen Blick für deinen eigenen Zustand! Er sagt, du bist weder kalt noch warm. Wärest du doch kalt oder warm, aber so abscheulich lauwarm. Ich werde dich bald ausspeien. Man muss wissen, es gab in der Nähe von Laodizäa Quellen. In Laodizäa gab es keine Quellen. Wasser ist wichtig für eine Stadt, so hat man von einer heißen Quelle das Wasser nach Laodizäa gebracht und auch von einer kalten Quelle das Wasser nach Laodizäa. Aber auf dem langen Weg durch die Wasserleitung, durch den Aquädukt, wurde das kalte Wasser warm. Und das schön heiße Wasser wurde abgekühlt, warm. Scheußlich warm. In Laodizäa war es wahrscheinlich nicht sehr angenehm gewesen, Wasser zu trinken. Nicht wahr, wenn man so direkt heißes Wasser bekommt, ins Haus, nach Laodizäa, toll. Das ist nützlich. Da kann man sich heiß waschen oder mit kaltem Wasser duschen usw. Oder man kann sich erfrischen mit kaltem Wasser. Beides ist positiv - warm oder kalt ist postiv. Aber lau - weder nützlich, noch eine Erfrischung. Philadelphia ist gekennzeichnet durch Bruderliebe, wenn die Bruderliebe aufgegeben wird, und auch die weiteren Dinge, dann wird man Laodizäa. Philadelphia hat eine offene Türe, und Laodizäa hat eine geschlossene Türe. Das ist interessant, der Herr sagt nämlich in V.20 "Siehe ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir." Der Herr ist draußen und sie merken es nicht. Stell dir vor, du bist in deiner Gemeinde, der Herr ist draußen und du merkst es nicht. Unglaublich! Dann kommt das Endgericht. Es geht nicht weiter. Es ist fertig da. Offenbarung 17 und 18 beschreibt die Hure Babylon. Ich habe hier auf dem Blatt gesagt, das ist der Gegensatz zur wahren Kirche. Warum? Die wahre Kirche, die Gemeinde, wird bezeichnet in der Offenbarung als die Frau des Lammes, das Neue Jerusalem. Eine Frau und eine Stadt. Die Hure Babylon ist eine Frau und eine Stadt. Also klarer Gegensatz: die wahre Kirche - die falsche Kirche. Eine treue Braut - eine Hure. Die Stadt Gottes, Jerusalem - die Stadt der Götzen, Babylon. Von dieser Stadt, diesem symbolischen Babylon wird in Offenbarung 17, 9 gesagt, wo sie steht. Sie sitzt auf sieben Hügeln. Es gibt eine Stadt in der Antike, die wurde genannt septem colles, die Siebenhügelstadt, das war Rom. Offenbarung 17, 18 erklärt, diese Frau ist die große Stadt, die das Königtum hat über die Könige der Erde. Das war damals Rom. Das Kaisertum war über alle Unterkönige des röm. Reiches. Wir können das sehr genau lokalisieren, diese Gegenkirche. Dann ist sie gekennzeichnet durch Prunk, Kap 17, 4: Purpur, Scharlach, Gold, Edelsteine und Perlen. Ich war mal in einer Schatzkammer des Vatikans und da sind mir einige Farben und einige Gegenstände aufgefallen: Purpur, Scharlach, Gold, Edelsteine und Perlen. Das habe ich dort gesehen. Das sind die typischen Dinge. Es wird von ihr gesagt, sie ist betrunken vom Blut der Heiligen, Kap 17, 6. Im Laufe der Kirchengeschichte sind Abertausende, die aufs Blut verfolgt wurden, von Rom. Allein in den Waldenser-Verfolgungen eine halbe Million. Das war nur eine Szene aus der Geschichte. Betrunken vom Blut der Erlösten. Dann die Kennzeichen vom Götzendienst, sie hat nämlich einen Becher, Kap 17, 4, voll Gräuel. Gräuel bedeutet in der Bibel oft Götzendienst. Ein Becher in Verbindung mit Götzendienst, interessant, nicht?! Ein Becher spielt auch eine große Rolle, und zwar in Verbindung mit magischem Götzendienst. Wo dann noch ein Brot angebetet wird. Angebetet! Die Hostie wird angebetet! Sie sagen, das ist Christus. Das IST Christus. Götzendienst. Ein Stückchen Brot wird angebetet. Dann heißt es in Kap 17, 2, dass die Erde durch sie verführt wird. Die Kirchengeschichte hat gezeigt, wie groß diese Machtwirkung von Rom ausgegangen ist. Die Welt massiv verführt hat. Dann wird auch betont, sie hat politische Macht über die Könige der Erde, Kap 17, 18. Es ist alles so gekommen. Kap 18 zeigt uns, es ist eine Wirtschaftsmacht sondergleichen. Da gehören nicht nur große Teile der Fiatwerke dazu, sondern mehr. Aber in Kap 18, 4-5 kommt Gottes Aufruf an sein Volk und es heißt dort: "Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht empfangt von ihren Plagen; denn ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht." Gott ruft sein Volk aus Babylon. Er sieht sein Volk in Babylon, die wahren Erlösten, die große Schar der Erlösten in Babylon. Er ruft sie raus, kommt heraus. Und Abertausende haben diesem Ruf in der Kirchengeschichte ab der Reformation Folge geleistet. Frage: ... Die Bibel sagt hier noch auf den letzten Seiten der Bibel "geht aus ihr hinaus, auf dass ihr nicht mitteilhaftig werdet an ihren Sünden". Mitgegangen, mitgefangen. Das ist unglaublich. Das hat schon seinen Grund, warum das so ganz am Schluss der Bibel noch steht. Für die Endzeit. Schiffsreisen Positiv möchte ich jetzt abschließen. Es gibt drei schöne Schiffsreisen in der Bibel, die uns auch die Kirchengeschichte allegorisch, wie man sagt, darstellen. Matthäus 14, 22-26: die Jünger sind auf dem See Genezareth, ein schrecklicher Sturm, sie haben Angst und plötzlich kommt der Herr Jesus auf dem Wasser und bringt sie ans Ziel. So war das eine Sturmreise 2000 Jahre, am Ende kommt der Herr Jesus und sagt "Ich bins" und führt uns ans Ziel. Er war auf dem Berg vorher, hat gebetet und dann kommt er. Der Herr Jesus im Himmel, er betet für uns, wir im Sturm aber dann kommt er und bringt uns ans Ziel. Zweite Geschichte, Matthäus 8, 23-27: Die Jünger sind auf dem See Genezareth, Sturm, der Herr ist dabei, er schläft aber, sie wecken ihn, warum schläfst du? Es ist so: einerseits ist der Herr Jesus weg, er ist als Mensch im Himmel und er wird dann wiederkommen. Aber andererseits ist der Herr Jesus der Allgegenwärtiger Gott und darum hat er gesagt "siehe ich bin bei euch alle Tage, bis zur Vollendung des Zeitalters" (Matthäus 28 am Schluss). Es kommt uns manchmal vor in den Stürmen, als würde der Herr schlafen und haben das Gefühl, er hätte die Sache nicht mehr in der Hand. Ja, so sieht es aus. Aber der Herr hat alles in der Hand und er kann den Sturm stillen. Dann haben wir ganz am Schluss der Apostelgeschichte das einzige Kirchengeschichtsbuch der Bibel. Die Apostelgeschichte beschreibt drei Jahrzehnte Christentum von 32 - 62 n. Chronik Fertig. Aber ganz am Schluss kommt diese Schiffsreise (Kap 27). Paulus macht eine spannende, schreckliche, dramatische Reise in Richtung Rom und es kommt zu einem Schiffsbruch, aber alle aus dem Schiff werden am Schluss gerettet. In das himmlische Melite, können wir jetzt übertragen. Die ganze Kirchengeschichte kann man übrigens sehr detailliert dort drin sehen. Sieben Abschnitte kann man mit den sieben Sendschreiben in Parallele setzen. Das wäre wieder ein Thema für sich. Aber man muss ja auch ein bisschen Hausaufgaben haben. Gewaltig, am Schluss fährt das Schiff auf einen Felsen. Ein Teil bleibt zusammen und der andere Teil wird völlig zerschellt von den Wellen. Dann es gibt Rettung am Schluss. So haben wir in der Endzeit genau diese beiden Teile: Einen ganz kompakten Teil, Ökumene und einen Teil, wo alles in tausend Stücklein zerrissen wird, Trennung, Trennung, Trennung. Genau diese beiden Tendenzen der Endzeit haben auch hier glücklich, alles kommt gerettet, alles was Leben hat, gerettet, ins himmlische Melite. 21