Einführung in das Buch des Propheten Jesaja - Teil 12/15 - Jesaja 52-56 Roger Liebi 09.06.12.2012 Bibelstudientag: Herznach, Schweiz ID 23340 Heute kommen wir in unserer fortlaufenden Betrachtung des Buches Jesaja zu Kapitel 52 ab Vers 13. Da beginnt eigentlich das berühmte Kapitel Jesaja 53. Die Kapiteleinteilung ist ja eine spätere Hinzufügung, das ist einfach eine praktische Hilfe, um Bibelstellen zu finden, aber hat mit dem inspirierten Bibeltext nichts zu tun. Meistens sind die Kapiteleinteilungen recht gut und manchmal ein bisschen daneben, wie gerade hier. Also es wäre schöner, dieser neue Abschnitt über den Messias, den leidenden Messias, würde hier beginnen mit 53, 1. Aber jetzt muss man sich halt merken: Es beginnt schon in Kapitel 52 Vers 13. Ich lese: 13 Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln; er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. 14 Gleichwie sich viele über dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, mehr als irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder -, 15 ebenso wird er viele Nationen in Staunen setzen, über ihn werden Könige ihren Mund verschließen. Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war; und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Zunächst mal bis hierhin. Man hat dieses Kapitel über den leidenden Messias auch schon genannt 'das Evangelium nach Jesaja', weil hier die frohe Botschaft alttestamentlich so wunderbar, so kompakt, so deutlich vorgezeichnet wird. Dieses Gedicht - Jesaja ist ja praktisch alles in Poesie-Form - dieses Gedicht über den Knecht Gottes gehört hinein in diese Serie von Gottesknechtgedichten. Wir haben bereits Kapitel 42 betrachtet. Da beginnt das mit diesen messianischen Gottesknechtgedichten. Wir haben Kapitel 49 gesehen und auch Kapitel 50. Und jetzt kommt das vierte Gottesknechtgedicht. Das ist eben Jesaja 53. Ich habe das im Vortrag heute Morgen schon erwähnt: Zur Echtheit von Jesaja können wir die vollständige Jesajarolle beiziehen aus der Höhle Nr. 1 in Qumran. Dort hat man ja Handschriften des Alten Testaments gefunden in den Jahren 1947 bis 1956 in insgesamt 11 Höhlen. Sie gehen z.T. zurück bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. die ältesten und die jüngsten stammen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Aber die Jesajarolle kommt ja aufgrund der hebräischen Buchstaben .... Man kennt die Entwicklung der Buchstabenformen über die Jahrhunderte und auch über die Jahrzehnte hinweg und so konnte man auf Grund der paläographischen Bestimmung festlegen, diese Rolle stammt aus der Zeit ca. 125 v. Chr. Eine Untersuchung mit C14, geschehen durch die ETH Zürich, hat ergeben ungefähr 200 bis 100 v. Chr. Und so sind das zwei völlig verschiedene Arten von Datierungen und sie stimmen da überein. Also dieses Kapitel ist eindeutig eben vor Christi Geburt geschrieben worden, denn wir haben eine Abschrift der Jesajarolle. Das Original stammt aus der Zeit um 700 v. Chr. Aber wir haben eine Abschrift aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. Und auch diese Prophetie über den leidenden Messias ist dort vollständig enthalten. Alle Verse sind da drin enthalten. Und interessant ist: Die Zeile, die Jesaja 52 Vers 13 enthält, - es gibt ja keine Verszählung und keine Kapitelzählung darin, das kam eben erst später dazu - aber die erste Zeile 'Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln' beginnt auf einer neuen Kolonne ganz oben. Und weiter ist zu erwähnen: Das AT wurde ja im 3. Jahrhundert v. Chr. übersetzt auf Griechisch. Das ist die sogenannte Septuaginta-Übersetzung, die in Ägypten durchgeführt wurde von verschiedenen Übersetzern. Und da gibt es auch Handschriften dieser Septuaginta, die zurückgehen bis in die vorchristliche Zeit. Und in dem Buch Jesus Sirach, das ist eine jüdische Schrift aus den Jahrhunderten vor Christi Geburt, im Judentum wurde das nie als Bibel betrachtet, das hat erst die katholische Kirche dann offiziell durch das Konzil von Trient im 16. Jahrhundert der katholischen Bibel als Heilige Schrift hinzugefügt. Aber es ist eine jüdische Schrift, von einem Rabbiner geschrieben, der seine Weisheit durchs Bibellesen da zusammengestellt hat. Aber sein Enkel hat eben diese Schrift des Großvaters übersetzt von Hebräisch auf Griechisch. Und in dem Vorwort zu dieser Übersetzung schreibt er, dass es allgemein so ist, wenn man aus dem Hebräischen übersetzt in eine andere Sprache, dann klingt's irgendwie ganz anders. Das gilt nicht nur für das Gesetz, die Propheten und die übrigen Schriften, sondern auch eben für dieses mein Buch. Und da erwähnt er also im Prolog, dass das ganz AT schon auf Griechisch übersetzt worden war. Und dieser Prolog von Jesus Sirach stammt ganz klar aus vorchristlicher Zeit. Und so ist auch eben die Existenz der griechischen Übersetzung des Alten Testaments ein Beleg, dass das ganze AT eben schon existierte in vorchristlicher Zeit und dass eben in Übersetzung. Und dann ist das Original selber noch älter. Jesaja 53 wird ja immer wieder im NT erwähnt. Z.B. zitiert Matthäus 8, 17 daraus - wir kommen später darauf zu sprechen. Und der Apostel Johannes zitiert daraus in Johannes 12, 38. Lukas erwähnt Jesaja 53 in Zusammenhang mit dem Bericht über den Kanzler von Äthiopien, der eine griechische Jesajarolle gekauft hatte. Und er las sie auf der Heimkehr von Jerusalem nach Afrika. Das heißt, Äthiopien war damals eine Bezeichnung für den Sudan. Der kam aus dem sudanesischen Königreich der Kandaze. Kandazes, das waren Königinnen im heutigen Sudan, übrigens bekannt als sehr dick und beleibt. Die ganze Oberschicht war dort dick. Das deutete eben auch ihren Stand an, weil sie eben zu essen hatten. Ja und das war eben der Finanzminister und der las ausgerechnet gerade in Jesaja 53, als der Evangelist Philippus ihm begegnete. Und dann hat Philippus gefragt: Ja, verstehst du, was du liesest? Und dann sagte er: Ja, wie soll ich? Es leitet mich ja niemand an. Und dann ist Philippus zu ihm hinauf auf den Wagen gegangen, hat sich zu ihm gesetzt und erklärte das ganze Evangelium anhand von Jesaja 53. Und so kam dieser Afrikaner damals im 1. Jahrhundert zum Glauben - aufgrund von Jesaja 53. Dann haben wir auch Zitate in Römer 10, 16 und Römer 15, 21 und dann so schön auch in 1. Petrus 2, 22, wo Petrus über die Leiden des Herrn spricht und da aus Jesaja 53. zitiert. Also das NT sagt ganz klar: Dieses Kapitel spricht von dem leidenden Messias und dieser leidende Messias ist der Herr Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben ist, genauso wie das hier prophezeit worden ist. Aber nun ist ganz wichtig, dass man ein messianisches Verständnis dieser Stelle auch im antiken Judentum nachweisen kann. Also das Judentum hat dieses Kapitel auch so verstanden, dass hier vom Messias die Rede ist und das macht eben deutlich, dass man - schon bevor die Erfüllung kam - verstehen konnte, dass das eine messianische Prophezeiung ist und dass der Messias sterben würde. Damit kann man gerade den liberalen Theologen gleich den Wind aus den Segeln herausnehmen, wenn sie behaupten, ja, das sei quasi eine nachträgliche christliche Interpretation, Jesaja 53 spreche von Jesus Christus. Was heißt das 'nachträgliche Interpretation'? Im Judentum war klar, dass dieses Kapitel von dem Messias spricht. Und Jesus Christus hat genau das erfüllt, was in diesem Kapitel steht und das können wir auch nachweisen. Es ist also nicht eine nachträgliche Interpretation, sondern das konnte man schon im Voraus verstehen. So wird im Babylonischen Talmud ... Es gibt ja zwei Talmud-Ausgaben: der Babylonische und der Jerusalemer Talmud. Die Mischna, das heißt der ursprüngliche älteste Teil des Talmuds, ist gleich im Jerusalemer wie im Babylonischen Talmud. Aber die Gemara, die wieder ein Kommentar ist über die älteste Schicht, die Mischna, - sie stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die Gemara dann aus dem 3./4./5. Jahrhundert, - die ist unterschiedlich im Babylonischen verglichen mit dem Jerusalemer Talmud. Aber im Judentum ist der Babylonische Talmud der Talmud, der verbindliche Talmud für alle orthodoxen Juden. Und dort im Traktat Sanhedrin 98b wird gefragt: Was ist der Name des Messias? Dann werden verschiedene Namen des Messias erwähnt und einer wird dann genannt, er ist der 'nagua' - 'der Geschlagene'. Und da wird verwiesen auf Jesaja 53, 4: 4 Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft [nagua], von Gott geschlagen und niedergebeugt; doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Also dieser Ausdruck 'nagua' aus Jesaja 53, 4 wird als Name für den Messias verwendet. Das macht klar: Das antike, orthodoxe Judentum verstand das gut, Jesaja 53 spricht von dem Messias. Aber es gibt viele, viele weitere Stellen aus der rabbinischen Literatur, die das Gleiche bezeugen. Ich habe hier erwähnt in dem Buch 'Pesikta Rabbati', Pisqa 37 wird das so gelehrt, im Midrasch Ruth Rabbah zu Ruth 2, 12. Dann hat auch der große berühmte Rabbiner aus dem Mittelalter Abrabanel Jesaja 53 so erklärt. Rabbi Alschesch im 16. Jahrhundert hat noch Folgendes geschrieben über Jesaja 53: "Unsere alten Rabbinen haben auf das Zeugnis der Tradition hin angenommen, dass hier die Rede von König Messias sei [Melech Mashiach]. Daraus nehmen auch wir ihnen folgend an, dass für das Subjekt dieser Weissagung David, das ist der Messias, gehalten werden müsse, wie dies offenbar ist." Das ist ein Zitat auf Deutsch nach der Schrift von Abraham Meister über den Messias. Und weiter in dem Midrasch Tanchuma aus dem wohl 9. Jahrhundert, da steht zu diesem Satz 'Siehe, mein Knecht wird einsichtig handeln': "Dies ist der König Messias [Melech Mashiach], welcher hoch und erhöht und sehr erhaben ist. Erhabener als Abraham, erhöht über Moses, höher als die dienenden Engel." Das ist auch ein Zitat nach Abraham Meister, deutsche Version. Und man hat das Gefühl, wenn man diesen Midrasch Tanchuma liest, das ist ja genau, was der Hebräerbrief sagt. Nicht wahr, im Hebräerbrief wird doch in Kapitel 1 gezeigt, der Herr Jesus ist erhaben über alle Engel. Aber dann wird auch erklärt, er ist größer als Moses, er ist größer als Aaron, er ist größer als Josua usw. - wie hier. "Dies ist der König Messias, welcher hoch und erhöht und sehr erhaben ist. Erhabener als Abraham, erhöht über Moses [Hebräer 3], höher als die dienenden Engel [Hebräer 1]." Und nicht zuletzt ist zu erwähnen Targum Jonathan Ben Uzziel. Man hat ja im Judentum schon in vorchristlicher Zeit, als in Israel - je nach Ort - Juden nicht mehr so gut Hebräisch konnten, sondern eher Aramäisch redeten, hat man in der Synagoge den hebräischen Text vorgelesen und jeweils spontan, ad hoc auf Aramäisch übersetzt. Und später hat man diese Übersetzungen dann auch aufgeschrieben. Und in jeder Rabbinerbibel - so nennt man die Bibeln mit dem hebräischen AT plus mehrere Targum-Übersetzungen und verschiedenen Kommentaren, z.B. von Raschi, Abrabanel usw., - also in jeder Rabbinerbibel sind diese aramäischen Übersetzungen mit drin. Aber das sind keine wörtlichen Übersetzungen, sondern Umschreibungen, also schon mit Kommentar. Für das Wörtliche liest man eben den hebräischen Grundtext. Und dann hat man diese freien Übersetzungen. Und da steht in dem Targum Jonathan Ben Uzziel Jesaja 53: Siehe mein Knecht [Meshicha]. Da wird das hebräische Wort 'der Messias' eingefügt. Damit war im Judentum klar: Dieser Knecht Gottes ist der Messias. Nun ist es aber so, dass in dem Haftara-Verzeichnis, das für Synagogen weltweit gültig ist, da fehlt Jesaja 53. Das ist weiter nicht überraschend, denn in diesem Verzeichnis ist das Jahr so eingeteilt, dass alle Kapitel der 5 Bücher Mose drankommen. Und nach einem Jahr beginnt man wieder mit 1. Mose 1, 1 und geht dann mit allen Sabbatlesungen durchs Jahr wieder durch die 5 Bücher Mose. Aber zu dieser Thora Gesetzlesung kommt immer eine Prophetenlesung dazu. Das sind für jeden Sabbat genau festgelegte Kapitel aus den Propheten. Und da kommt man im Jahresverlauf nie durch die ganzen Propheten hindurch, sondern es gibt nur eben diese ausgewählten Kapitel. Und zu diesen ausgewählten Kapiteln gehört Jesaja 53 nicht, wie auch viele andere Kapitel, die gehören nicht dazu. Aber daraus wird klar, warum ein normaler orthodoxer Jude durch seinen Synagogengottesdienst nie etwas erfährt von Jesaja 53. Man kennt das nicht durch den Gottesdienst. Also nur die Juden, die zu Hause Bibelstudium betreiben und das ganze AT lesen, kommen an dieses Kapitel heran. Der Durchschnittsjude, orthodoxe Jude, kennt dieses Kapitel nicht. Und darum ist es eben wichtig, dass man auf dieses Kapitel hinweisen kann und auch darauf hinweisen kann, dass eben die alten Rabbiner das auch so verstanden haben wie die Christen, dass hier von dem Messias die Rede ist. Und dann wird man automatisch mit der heutigen jüdischen Umdeutung konfrontiert. Da geht der Durchschnittsjude dann zum Rabbiner und der erklärt ihm: "Nein, nein, das bedeutet nicht der Messias. Der Knecht des Herrn hier, das ist das Volk Israel bzw. ein Teil davon. Über das Volk Israel seien solche Leiden gekommen, wie sie hier beschrieben sind." Diese Umdeutung kam auf im Mittelalter. Und diese Rabbiner wie Raschi, Abrabanel - das sind die ganz großen Schriftausleger im orthodoxen Judentum - die geben auch zu, dass sie die Interpretation gegenüber den früheren Rabbinern verändert haben. Und darum ist es auch wichtig in der Diskussion, dass man das erklären kann: Aber die alten Rabbiner und eben Jesaja 53 im Talmud, Sanhedrin 98b, macht klar: Das ist der Messias. Das hat man erst begonnen umzudeuten, damit man eben nicht mehr so ein starkes Argument hat in der Judenmission, dass Jesus Christus der verheißene Messias ist. Da sagt man: Nein, nein, nein, das ist das Volk Israel. Da kann man erklären: Aber das ist ja eigentlich völlig unhaltbar. Wann hat das Volk Israel oder ein Teil davon für die Sünden anderer gelitten? Wir werden gleich sehen in Jesaja 53, 4.5.6.8.10.11.12 geht es darum, dieser leidende Knecht leidet nicht wegen seiner Sünde, sondern für die Sünde anderer. Nicht einmal gerechte Menschen wie Noah, Daniel und Hiob hätten dies gemäß Hesekiel 14, 12-20 tun können. Dort steht: Wenn Gott das Gericht über ein Land bringt und es wären diese drei gerechten Menschen Noah, Daniel und Hiob in diesem Land, sie könnten durch ihre Gerechtigkeit nicht die andern retten, sondern sie kämen nur selbst davon. Gott würde sie verschonen, aber keine Stellvertretung. Also wie will man das Volk Israel als Durchschnittsvolk eben höher stellen als Noah, Daniel und Hiob? Und weiter müsste man fragen: Kann von irgendeinem Juden - außer von dem Messias - gesagt werden, dass er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist (Jesaja 53, 9)? Wer abstreitet, er hätte in seinem Leben nur die Wahrheit gesagt, ist ein Lügner. Und so steht es auch in den Psalmen: Alle Menschen sind Lügner. Weiter: Wann befand sich das Volk Israel oder ein Teil davon im Grab eines Reichen anstatt im Grab bei Gesetzlosen? Ja, aber so wird das hier gesagt in Jesaja 53, 9: Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist. Das passt überhaupt nicht. Und schließlich gemäß Vers 8 sollte der Knecht des Herrn stellvertretend für das Volk Israel sterben. Gott sagt dort am Schluss von Vers 8: Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen [oder Schlag getroffen]. Er ist nicht das Volk Gottes, mein Volk, sondern er leidet für das Volk Gottes. Also wird zwischen dem leidenden Knecht des Herrn und dem Volk Gottes ganz klar unterschieden. Und so kann man die Argumente ganz klar widerlegen. Und jetzt gehen wir der Reihe nach durch: 52, 13 Siehe mein Knecht Gott richtet also unser Interesse, unseren inneren Blick, auf seinen Sohn, der in diese Welt gekommen ist, um ihm zu dienen; der sich selber erniedrigt hat, um hier zu dienen. 52, 13 Siehe, mein Knecht [Und dann sagt er:] wird einsichtig handeln; 'jaskil', ein ganz interessantes, schönes Wort auf Hebräisch. Das Verb 'hiskil' bedeutet 'einsichtig sein', zweitens 'einsichtig handeln' und drittens 'einsichtig machen'. Also es beschreibt den Herrn Jesus als den Weisen. Aber da wird auch gleich deutlich: Biblische Weisheit ist nicht eine theoretische Sache, die mit dem Leben nichts zu tun hat. Denn das gleiche Wort 'einsichtig sein' bedeutet auch 'einsichtig handeln'. Und so gehört in der Bibel wahre Weisheit immer zusammen mit dem, wie wir leben. Das können wir nicht voneinander trennen. Und wenn man es trennt, dann ist es falsche Erkenntnis. In 1. Korinther 8, 1 sagt Paulus: Wenn jemand eben meint, er hätte etwas erkannt. Und er sagt dort auch: Erkenntnis bläht auf. Das ist eben diese falsche Erkenntnis, die rein intellektuell ist und die mit unserem Leben nichts zu tun hat. Das ist auch die Weisheit, die unser Schulsystem und unsere Universitäten kennzeichnet. Da kann einer viel wissen, aber der kann so abscheulich im privaten Leben moralisch im Sumpf stecken. Das ist kein Widerspruch für unser Bildungssystem. Das gehört nicht mehr zusammen wie einer lebt und was einer lehrt. Aber in der Bibel gehört das zusammen, unzertrennlich: Das, was wir glauben, muss sich in unserm Leben auswirken. Und dann ist es nicht Erkenntnis, die stolz macht, sondern dann macht sie demütig. Und ein dritter Punkt ist 'einsichtig machen'. Und so ist das schön zu sehen, was Lukas - der, der das Lukasevangelium geschrieben hat, aber auch die Apostelgeschichte - was er am Anfang der Apostelgeschichte schreibt, Vers 1: 1 Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, von allem, was Jesus anfing, sowohl zu tun als auch zu lehren, 2 bis zu dem Tag, an welchem er aufgenommen wurde usw. Also Lukas fasst sein Evangelium zusammen: Ich habe dir alles beschrieben, was Jesus anfing zu tun und auch zu lehren. Und dadurch hat er andere weise gemacht. Also nochmals: 52, 13 Siehe, mein Knecht wird einsichtig sein oder mein Knecht wird einsichtig handeln oder mein Knecht wird einsichtig machen. Und dann kommen drei Stufen: 52, 13 ... er wird erhoben und erhöht werden und sehr hoch sein. Wir haben gesehen, der Midrasch Tanchuma hat diesen Vers in Verbindung gebracht damit, dass eben der Herr Jesus - ich sage jetzt grad so - er sagt der Messias eben die höchste Stellung einnimmt über Abraham, über Mose, über den Engeln. Aber diese drei Stufen haben etwas zu sagen: erhoben, erhöht werden und sehr hoch sein. 'Erhoben' bezieht sich auf seine Auferstehung am dritten Tag aus dem Grab. 'Erhöht werden' bezieht sich auf die Himmelfahrt 40 Tage später, Apostelgeschichte 1. Und 'sehr hoch sein' bezieht sich auf sein Sitzen zur Rechten Gottes. Er kam in die himmlische Herrlichkeit und Gott, der Vater, sagt ihm: Setze dich zu meiner Rechten, bis dass ich gelegt habe deine Feinde als Schemel deiner Füße (Psalm 110, 1). Und das wird ja in Hebräer 6 direkt auf den Herrn Jesus bezogen, als er als der Auferstandene in die himmlische Herrlichkeit kam. Und so hat der Herr Jesus den höchsten Platz eingenommen als Mensch auf Gottes Thron zu seiner Rechten - 'sehr hoch sein'. Diese drei Erhöhungen finden wir in den Evangelien nur im Markusevangelium. Nicht wahr, im Matthäusevangelium finden wir die Auferstehung, aber nicht die Himmelfahrt und nicht das Sitzen zur Rechten Gottes. Und so auch im Johannesevangelium finden wir das nicht. Im Lukasevangelium finden wir am Schluss auch noch die Himmelfahrt. Aber im Markusevangelium, dort finden wir die drei Stufen. Ich lese aus Markus 16, 6. Da kommen die Frauen zum Grab und in Vers 6 steht von dem Engel: 6 Er aber spricht zu ihnen: Entsetzt euch nicht; ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten. Usw. Das ist die Auferstehung. Und dann finden wir in Kapitel 16 Vers 19: 19 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen [Das ist die Himmelfahrt. Und schließlich:] und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Jene aber gingen aus und predigten überall, indem der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen. Also hier im Markusevangelium haben wir alle drei Stufen. Und das ist interessant, weil das Markusevangelium den Herrn Jesus darstellt als den Knecht Gottes. Nicht wahr, im Matthäusevangelium wird der Akzent gelegt, er ist der König. In Markus als Kontrast, er ist der Knecht. In Lukas wird seine Menschheit betont und im Johannesevangelium seine Gottheit. Und ausgerechnet in dem Evangelium, wo der Knecht beschrieben wird, wo wir den Titel setzen könnten 'siehe mein Knecht wird einsichtig handeln', finden wir am Schluss, wie Gott, weil der Knecht sich so tief erniedrigt hat bis zum Tod am Kreuz, ihn erhöht aus dem Grab, in der Himmelfahrt und er setzt sich zur Rechten Gottes. Nur im Markusevangelium, das passt genau zu dem Charakter des Evangeliums. Und interessanterweise, obwohl normalerweise im Markusevangelium Jesus Jesus genannt wird - was üblich ist in allen Evangelien - wird er da am Schluss betont als Herr bezeichnet, Vers 19: Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen. Und Vers 20: Jene aber gingen aus und predigten überall, indem der Herr mitwirkte. Der Knecht, der sich selber erniedrigt hat, erlebt, was der Herr Jesus in Matthäus 23 als Grundsatz aufstellt: Wer sich erhöht, selber erhöht, wird erniedrigt werden. Wer sich selber erniedrigt, wird erhöht werden. Und so bekommt er diesen Namen über alle Namen: Herr. Das passt genau zum Charakter des Markusevangeliums. Aber obwohl er Herr auf dem Thron ist, hört er - der vollkommene Diener - nicht auf zu dienen, sondern der Vers, das Evangelium endet: Jene aber gingen aus und predigten allenthalben. Die Nachfolger werden jetzt auch Knechte hier auf Erden. Aber: indem der Herr mitwirkte und das Wort bestätigte durch die darauf folgenden Zeichen. Der vollkommene Knecht - obwohl Herr auf dem höchsten Platz - dient weiter, indem er durch die Diener auf der Erde dient. Es ist ja bekannt, es gibt viele Ausleger, die behaupten, Markus 16 ab Vers 9 bis 20, das sei nicht original, nicht von Markus. Und es gibt diese üble Bemerkung in manchen Bibelausgaben. Und da wird gesagt: Ja, in gewissen Handschriften fehle das. Ja, in ganz wenigen Handschriften fehlt das. Der Mehrheitstext bezeugt ganz klar die Echtheit von diesen Versen. Und es kommt dazu, dass eben der Charakter dieser Verse genau dem Charakter des Markusevangeliums entspricht. Das ist ein internes, ganz wichtiges Argument für die Echtheit dieser Verse. Natürlich kann man dann schlaue Leute finden, die sagen: Ja, wir haben das Vokabular untersucht und wir haben festgestellt, in diesen Versen 9 bis 20, da finden sich 17 Wörter, die man nur da in Markus findet. Also das Vokabular zeigt, das ist ein anderer Autor gewesen. Man muss aufpassen, dass man sich bei solchen Argumenten nicht beeindrucken lässt. Einer, der noch schlauer war, hatte gesagt: So, und jetzt schau ich mal die gleich vielen Verse vorher an ab 15, 44 bis 16, 8, die sind ja echt. Und was findet er? Er findet auch 17 Wörter, die man nur hier findet in Markus. So darf man sich nicht beeindrucken lassen. Ja, das war ein kleiner Exkurs. Wir gehen zurück zu Jesaja 53 bzw. 52 Vers 14. Bevor der Heilige Geist als Geist der Prophetie durch Jesaja die tiefsten und schrecklichsten Leiden des Messias beschreibt, fasst er eben in Vers 13 den Triumph und das Endergebnis zusammen: Auferstehung, Himmelfahrt und Sitzen zur Rechten Gottes. Aber dann kommen die Leiden: 14 Gleichwie sich viele über dich entsetzt haben - so entstellt war sein Aussehen, mehr als irgendeines Mannes, und seine Gestalt, mehr als der Menschenkinder -, Hier wird von dem von Menschen misshandelten Messias gesprochen. Der Rücken des Herrn Jesus wurde in eine blutige Masse verwandelt und sein Fleisch zerstückelt, als Pilatus ihn geißeln ließ. Man muss wissen, dass diese Geißelung, die in Johannes 19, 1 beschrieben wird, eben bei den alten Römern eine Geißelung war mit Lederriemen, an deren Ende normalerweise spitze Metalle, Steine oder Widerhaken angebracht wurden, die den ganzen Rücken aufrissen. Auf sein Haupt wurde eine Dornenkrone gesetzt mit Dornen, deren Länge etwa 5 bis 8 cm betragen konnte, so dass sein Blut in Rinnsalen über seine Haare und über sein Angesicht floss. Johannes 19, 2 beschreibt das aber nicht so im Detail, sondern einfach: Sie setzten ihm eine Dornenkrone auf. Aber hier wird uns gesagt: Sein Aussehen war nicht mehr menschlich. Vers 14 ist nämlich sehr schwierig ganz ganz wörtlich zu übersetzen. Wenn man's wörtlich übersetzen würde, ist es eben gar nicht mehr deutsch. Es heißt: So entstellt war sein Aussehen, weg von einem Mann, und seine Gestalt, weg von den Menschenkindern. Und das will also sagen: Sein Aussehen war nicht mehr menschlich, so schrecklich. Die Botschaft von diesem misshandelten Messias sollte aber ausgebreitet werden. Und das geht gleich weiter in Vers 15: 15 Ebenso wird er viele Nationen in Staunen setzen. Über ihn werden Könige ihren Mund verschließen. Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war; und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Also hier wird um 700 v. Chr. gesagt: Der Messias wird zwar nicht mehr menschlich aussehen, so entstellt werden, aber die Botschaft von ihm wird dann zu den Nationen, zu den heidnischen Nationen, gebracht werden und wird auf enorme Reaktion stoßen, so dass Könige ihren Mund verschließen werden, wenn sie diese Botschaft hören. Da wird also missioniert werden von diesem Messias, Leuten, die nie etwas davon gehört haben: Denn sie werden sehen, was ihnen nicht erzählt worden war; und was sie nicht gehört hatten, werden sie wahrnehmen. Wenn man denkt, wie das Evangelium in den vergangenen 2000 Jahren in die ganze Welt in allen 5 Kontinenten ausgebreitet wurde, aber das durch die Jahrhunderte hindurch. Und wenn man denkt an all diese mittelalterlichen Fürsten und Könige, die wirklich beeindruckt waren von der Botschaft des Gekreuzigten, dann hat das schon unerhörtes Gewicht diese Aussage. Also hier wird angedeutet, die Heidenvölker werden sich für die Botschaft des Gekreuzigten interessieren und werden so beeindruckt sein, dass sie schweigen, vor dieser Botschaft den Mund verschließen. Und wenn da so steht eben von Königen, die ihren Mund verschließen werden, denke ich so gerne in diesem Zusammenhang an eine Episode, als Händel sein wunderschönes Oratorium 'Der Messias' vertont hatte. Das geschah ja in der sagenhaften Zeit von 2 Wochen. Und man könnte schließen, dass er in dieser Zeit - im Zusammenhang mit dem Messias - zur Bekehrung gekommen ist. Und als dann die Uraufführung kam und das große Halleluja gesungen wurde, dann war das ganz spontan so, dass der König von England aufstand. Er war so überwältigt. Und dann sind alle Leute aufgestanden. Und seither ist das ganz normal in England, dass, wenn der Messias aufgeführt wird, immer, wenn das große Halleluja kommt, dann stehen alle Leute auf - wie damals der König, der einfach schwieg, aber so beeindruckt war über die Botschaft des Messias und diesem Lob im Halleluja. Ja. Wir gehen weiter ... Nein, ich möchte da noch zu Vers 15 zitieren aus Römer 15, ein ganz interessantes Zitat. Der Apostel Paulus berichtet über seine Art zu missionieren und er spricht da über seine Missionsarbeit unter den heidnischen Völkern. Römer 15, 19: 19 in der Kraft der Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes Gottes, so dass ich von Jerusalem an und ringsumher bis nach Illyricum [also bis nach Jugoslawien] das Evangelium des Christus völlig verkündigt habe, 20 und mich also beeifere, das Evangelium zu predigen, nicht da, wo Christus [der Messias] genannt worden ist, auf dass ich nicht auf einen anderen Grund baue; 21 sondern wie geschrieben steht: [Und jetzt zitiert er aus Jesaja 52, 15:] "Denen nicht von ihm verkündigt wurde, die sollen sehen, und die nicht gehört haben, sollen verstehen." Also er nimmt gerade diese Stelle, um zu erklären, wie er einen besonderen Auftrag hat, gerade diesen Volksgruppen das Evangelium zu bringen, die noch nie etwas gehört haben, die unerreichten Volksgruppen. Und so ist das natürlich auch eine Stelle, die sehr ermutigend ist für die, die einen klaren Auftrag vom Herrn sehen, gerade unerreichte Stämme und Volksgruppen zu erreichen. Das liegt in diesem prophetischen Plan von Jesaja 52, 15 schon begründet. Und jetzt kommen wir zu Kapitel 53, 1: 1 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? - 2 Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir seiner begehrt hätten. 3 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. Jetzt haben wir gerade gelesen in Vers 15, die Heiden, die Nationen, werden in Staunen versetzt werden, wenn sie die Botschaft des Gekreuzigten hören. Aber jetzt kommt hier eine Klage: Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden? In Johannes 12, das hab ich ja schon erwähnt, da wird ja in Vers 38 zitiert aus Jesaja. Und da wird diese Stelle angeführt in dem Zusammenhang, dass Johannes sagt, wie eben viele im Volk Israel die Botschaft nicht angenommen hatten, sondern den Messias verworfen haben. Also diese Stelle bezieht sich auf den Unglauben - nicht unter den Heiden - sondern im eigenen Volk, im Volk Gottes. Und das ist ja ein Phänomen: Der Messias kam genau zur richtigen Zeit. Wir haben außerbiblische Zeugnisse bei Tacitus und bei Josephus Flavius, dass im ersten Jahrhundert eine so aufgeheizte Erwartung war in Israel, jetzt kommt der Messias. Und das war - wie man auch aus diesen Zeugnissen entnehmen kann - aufgrund einer Prophetie. In Daniel, Daniel 9, die Jahrwochen bis auf den Messias, einen Fürsten, wenn man die berechnet, kommt man ins erste Jahrhundert n. Chr. Und so hat man also berechnen können: Jetzt muss der Messias kommen. Und gerade in dieser Stelle steht dann, er kommt als Fürst und dann wird er ausgerottet werden und nichts haben. Und dann würde das Volk des kommenden Fürsten kommen und die Stadt Jerusalem und den Tempel zerstören, was sich ja dann im Jahr 70 so eindrücklich durch die Römer erfüllt hat. Und trotzdem, die Masse des eigenen Volkes erkannte den Messias nicht und lehnte ihn ab. Nur ein Überrest ... Natürlich im ersten Jahrhundert, das waren an Pfingsten allein schon 3000 und dann stieg ja die Zahl allein der Männer in den weiteren Kapiteln auf 5000 und später in Apostelgeschichte 21 wird von Zehntausenden, von Myriaden, von Juden gesprochen, die glauben. Aber im Vergleich zu einem Volk, das damals ein Millionenvolk war - also etwa von 3 Millionen und noch mehr - war das eben nur ein kleiner Überrest. Die Masse hat ihn nicht erkannt. Und das wird hier geklagt: Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn - d.h. dieser rettende Arm Gottes, der schon damals mit ausgestrecktem Arm Israel aus Ägypten befreite und nun die Befreiung brachte durch den Messias, der am Kreuz für unsere Sünden sterben sollte, - wer hat das erkannt, dass das Gottes Rettungswerk ist? Und dann wird erklärt: 2 Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Also hier wird der Messias verglichen mit einer Pflanze, die aus dem Boden herauswächst. Und das weist daraufhin, dass der Messias eben als ein ganz normaler Mensch oder sagen wir wie ein normaler Mensch, als wirklicher Mensch hier auf Erden aufwachsen sollte. Es ist sogar ein Wortspiel, denn das Wort für 'Reis' hier heißt 'joneq'. Und 'joneq' heißt eben so ein Zweig, ein Reis, und gleichzeitig ist es auch das Wort für Säugling. Ja, weil 'janaq' die Wurzel bedeutet 'saugen'. Und es ist uns klar, eben die Pflanze, die saugt ja das Wasser aus dem Boden heraus, ja. Und der Säugling saugt die Muttermilch aus der Mutterbrust. Und darum wird das Wort 'joneq' für die Pflanze wie für den Säugling benutzt. Aber hier haben wir eben den Messias verglichen mit einer Pflanze, und zwar den Messias, der eben als wirklicher Mensch, als Säugling, in den Armen von Maria aufwachsen sollte. Aber interessant, es heißt hier: Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen. Das heißt: von Anfang an in völliger Gemeinschaft mit Gott. Das könnte von keinem von uns gesagt werden. Wir sind ja alle auf die Welt gekommen als Sünder, ohne Gemeinschaft mit Gott. Und natürlich, solche, die in gläubigen Familien aufgewachsen sind, die haben normalerweise das als kleine Kinder ganz selbstverständlich aufgenommen das Wort Gottes, das sie von den Eltern gehört haben. Aber der Tag musste kommen, wo wir uns wirklich bekehrt haben. Und dann kam die wirkliche Gemeinschaft mit Gott. Aber von dem Messias wird gesagt: von Anfang an vor ihm, in völliger Gemeinschaft mit dem Vater aufgeschossen. Und dann: wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Ja, das ist so ein Kontrast. Nicht wahr, eine Pflanze, die gut aufwächst, die wächst auf in einem gut bewässerten Boden. Aber das zeigt, dass der Herr Jesus in ein Volk hineingeboren wurde, das geistlich völlig ausgetrocknet war. Das beschreibt diesen geistlich tiefen und fatalen Zustand Israels damals vor 2000 Jahren. Und das war ja auch der Grund, warum dann die Masse den Messias schließlich gar nicht angenommen hat. Da war so viel Formalismus und äußere Frömmigkeit, Werkgerechtigkeit - eben völlig ausgetrocknet. Und in dieser Situation ist er aufgewachsen. Und dann wir erklärt: 2 ... Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten. Das hat nichts damit zu tun, wie der Herr Jesus als Mensch ausgesehen hat. Er hatte keine Spuren der Sünde an sich. Und darum war er auch nie krank. Und das wäre eine völlig falsche Vorstellung, wenn man sagen würde aufgrund dieser Stelle, dass der Herr Jesus als Mensch nicht schön ausgesehen hätte. Nein, aber die Menschen erwarteten in Israel den Messias als politischen Befreier, der das Joch der Römer abwerfen würde, der sie in die Freiheit führen würde oder eben zuerst in den Befreiungskampf gegen die Römer. Aber der Herr Jesus kam ganz anders. Und so war das für viele genau das, was sie sich nicht erwünscht, erwartet hätten: ein Messias, der in der Verborgenheit aufwächst in einer bescheidenen Familie in Nazareth, einem verachteten Städtchen, wo es damals übrigens Leute gab, die haben in Höhlen gewohnt. Also Nazareth war wirklich nichts Eindrückliches. Und so kann man vielleicht nachempfinden, warum einer der späteren Jünger in Johannes 2 sagte: Was kann aus Nazareth Gutes kommen? Ja und dort ist der Herr Jesus aufgewachsen, hat das Handwerk von Joseph gelernt als Zimmermann, ja. Und dann hat er begonnen zu predigen. Aber es war alles so anders als solche erwartet hatten, die mit einem Freiheitskämpfer rechneten. Und so wird hier diese Verachtung ausgedrückt. Er hatte nicht diese königliche Gestalt, dieses Eindrückliche, dieses Imposante nach außen, dass wir erwartet haben. Und dann kommt Vers 3: 3 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, Hebräisch 'ischim'; 'isch' heißt 'Mann' oder auch 'Mensch'. Und normalerweise ist die Pluralform 'anaschim'; 'isch - anaschim'. Hier ist die seltene Forma 'ischim'. Und sie bezeichnet auch Menschen, aber dieses Wort bezeichnet speziell hochgestellte, sozial hochgestellte, Menschen. Und so drückt dieser Vers aus: Er war verachtet und verlassen von den Hochgestellten. Und wir sehen in den Evangelien, dass gerade die Führerschaft Israels und viele aus den Sadduzäern und den Pharisäern den Herrn Jesus besonders feindlich abgelehnt haben. Aber das hat die Prophetie so erfüllt. Und so wurde er: 3 ... ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; verachtet, für nichts geachtet. Und das hat sich so eindrücklich erfüllt diese Verachtung. Und im orthodoxen Judentum bis heute unter ganz Orthodoxen ist das üblich, dass sie den Namen Jesus gar nicht in den Mund nehmen oder ihn Jeschu nennen anstatt Jeschua. Jeschua ist die hebräische Aussprache für Jesus. Griechisch ist die Aussprache Jesus, hebräisch Jeschua. Aber die sagen Jeschu. Und das bedeutet für sie eine Abkürzung: 'J-s-v'. Das spricht man dann aus als Jeschu. (Hebräisch ...) - 'Möge er auslöschen sein Name und sein Gedächtnis'. Das ist ein Fluch. Und so hat sich das erfüllt durch die Jahrhunderte hindurch: Er war verachtet und wir haben ihn für nichts geachtet. Aber dann kommt die Einsicht Vers 4: 4 Fürwahr er [Das ist betont im Hebärischen.] hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; 5 doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Also da wird gesagt, so war das, wir haben ihn abgelehnt, aber in Wirklichkeit war ja er die Lösung unserer Probleme. Und unsere Vorstellung war ganz falsch: Wir, wir hielten ihn für bestraft 'nagua', von Gott geschlagen und niedergebeugt. Aber es war ja alles wegen unserer Schuld. Wir sind die Schuldigen, er ist der Unschuldige. Und so hat dieses Kapitel durch 2000 Jahre immer wieder eine Schlüsselrolle gespielt in der Bekehrung von Juden. Heute aktuell - niemand weiß die Zahl genau - könnte man schätzen, dass es weltweit etwa 1/2 Million bekehrter Juden gibt. Das war früher, in den früheren Jahrhunderten, war das nie ein so hoher Prozentsatz. Wenn man weltweit rechnet 14 Millionen Juden und 1/2 Million bekehrter Juden und sehr sehr viele, die sich in den vergangenen 20 Jahren, 30 Jahren bekehrt haben. Also man könnte sagen, die Bekehrungsrate ist unter Juden - weltweit gesehen, ich spreche nicht von Israel, - weltweit gesehen wohl höher als bei Schweizern und Deutschen. Aber in den früheren Jahrhunderten war das ganz anders. Da kamen eben viele aus den heidnischen Völkern, kamen zum Glauben, erkannten Jesus Christus als ihren Erlöser. Und unter den Juden war das so, so schwierig und so wenig. Es gab immer, aber wenige, die sich bekehrten. Und seit dem 19. Jahrhundert gibt es da eine Wende. Und wenn man bekehrte Juden fragt, wie das gegangen ist, dass sie zum Glauben gekommen sind, dann wird man merken, dass in den meisten Fälle Jesaja 53 eine Schlüsselrolle gespielt hat. Aber wir dürfen daran denken, es wäre falsch, wenn wir denken, Jesaja 53 benutzen wir für Judenmission. In Apostelgeschichte 8 sehen wir, dass Jesaja 53 gebraucht wurde in der Afrikamission. Und durch Jesaja 53 kam der Kanzler der Kandaze aus dem Sudan, ein schwarzer Mann, zum Glauben. Und so sollten wir das genauso brauchen für Europäer, für Asiaten, für Indianer, für alle. Jesaja 53 ist für alle so zu Herzen gehend. Und ich mag mich erinnern, als ich das einem Juden aus Zürich Enge einmal dieses Kapitel mit ihm durchgelesen habe und später hat er mir gesagt, dieses Kapitel, das hätte ihn so ... Ich weiß nicht mehr die genaue Formulierung, wie er das gesagt hat, aber das ist ihm so unter die Haut gegangen, ins Herz gegangen. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass er dieses Kapitel gelesen hatte als aus einer orthodoxen Familie. Aber nur das Kapitel lesen, das hat eine so gewaltige Kraft. Und darum empfehle ich, man lerne dieses Kapitel doch auswendig. Und wenn man es dann wieder ein bisschen vergessen hat, wieder auswendig lernen, damit man es jederzeit bereit hat. Dieses Kapitel geht einfach so direkt ins Herz. Und es ist ja hier formuliert in der Vergangenheitsform. Vers 1 haben wir schon gesehen: Er ist wie ein Reis. Und dann in Vers 3: Er war verachtet und verlassen. Und schon Vers 2 am Schluss: Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Ansehen, dass wir seiner begehrt hätten. Usw. Warum in der Vergangenheitsform? Das ist genauso formuliert, wie das ein Jude, der sich bekehrt, dann beten kann. Ja. Dann kann man sich eins machen. Ja, das ist wirklich diese Not Vers 1: Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? Das war die Not in den vergangenen Jahrhunderten, dass so Wenige das erkannt haben. Aber jetzt ist uns klar: Er war verachtet und verlassen. Und wir haben ihn verachtet, aber fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, unsere Schmerzen auf sich geladen. Vers 5: Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Noch zu Vers 4. Dort wird nicht über Sünden gesprochen, sondern über Leiden: Fürwahr er hat unsere Leiden getragen und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und erst in Vers 5 wird über Sünden gesprochen: Doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Das muss man unterscheiden. Und zwar erklärt uns der Heilige Geist selber, wie man das verstehen muss. In Matthäus 8 schreibt der Apostel in Vers 16: 16 Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit einem Wort, und er heilte alle Leidenden, 17 damit erfüllt würde, was durch Jesaja den Propheten geredet ist, welcher spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten." Da zitiert Matthäus aus Jesaja 53, 4. Und er bezieht diesen Versteil nicht auf das Kreuz, sondern auf das Leben des Herrn Jesus vor dem Kreuz. Und er bezieht es auf den Umgang des Herrn Jesus mit den leidenden Menschen. Das Wort 'tragen' und gerade auch jetzt im griechischen Text hier in Matthäus 8, kann man physikalisch verstehen: etwas auf dem Körper tragen, aber auch im übertragenen Sinn: wenn man Lasten und Nöte anderer mitträgt. Und das ist der Sinn hier. Der Herr Jesus sah die Menschen und er sah das Leiden der Menschen immer so als Folge der Sünde und des Sündenfalles. Und der Herr Jesus hat innerlich mitgetragen, mitgelitten für das, was die Menschen da empfinden als Folgen der Sünde und des Sündenfalles. Und in diesem Sinn hat der Herr Jesus eben dieses innere Mittragen, hat er diese Schwachheiten und Krankheiten auf sich genommen. Aber dieser Vers besagt nicht, dass der Herr Jesus am Kreuz die Krankheiten, unsere Krankheiten, auf sich genommen hätte. Da sind schon so üble Dinge verkündigt worden, dass gesagt worden ist, Christus am Kreuz hätte Aids gehabt und alle möglichen Krankheiten. Das ist überhaupt nicht biblisch, das ist falsch. Die Bibel bezieht das ganz klar auf das innere Empfinden und Mittragen des Herrn Jesus im Leben. Aber die weiteren Verse Jesaja 53, 5, die sich dann eben auf Übertretungen, Missetaten beziehen, diese Verse werden dann in 1. Petrus 2 auf das Kreuz bezogen. Der Herr Jesus hat am Kreuz unsere Sünden auf sich genommen und sie vor Gott im Gericht getragen.Und an dieser Stelle setzt ja auch eine der Irrlehren der charismatischen Bewegung an, die besagt, Christus hätte am Kreuz unsere Krankheiten getragen und sie weggetan. Und darum müsse ein Christ nicht mehr krank sein. Und die Sünden hat er auch getragen. Und darum hat Christus eben unsere Sünden weggetan. Das ist korrekt, aber das mit den Krankheiten stimmt nicht. Und so wird argumentiert eben, Gott möchte eigentlich gar nicht, dass wir krank sind. Gott möchte unsere Gesundheit. Dann wird gefragt: Möchte Gott unser Gutes? Ja, natürlich will er unser Gutes. Ja, siehst du, ist Krankheit etwas Gutes? Nein. Siehst du. Man hätte dann vielleicht anders antworten sollen und sagen müssen: Krankheit ist nicht etwas Schönes, sie ist eine Folge der Sünde. Aber Gott kann daraus etwas Gutes machen. Und in Römer 8 wird gesagt, dass wir jetzt noch seufzen in dieser Welt, wie auch die Schöpfung noch seufzt. Und wir warten auf diesen Moment, wo diese Schöpfung befreit wird - dann, wenn Christus kommen wird mit den Kindern Gottes. Dann wird diese Schöpfung befreit werden. Und darum wird dort in Römer 8 gesagt: Wir warten auf die Erlösung des Leibes. Also wir haben die Erlösung der Seele - Hebräer 10 am Schluss spricht davon - aber noch nicht die Erlösung des Leibes. Und darum, bei der Bekehrung blieb unser Körper noch genauso sterblich wie er vor der Bekehrung war. Und darum kann dieser Körper noch genauso krank werden wie vor der Bekehrung. Und dann, bei der Entrückung der Gemeinde, dann werden die verstorbenen Gläubigen auferstehen und die Gläubigen, die dann noch leben, ihr Körper wird verwandelt werden - sagt 1. Korinther 15, 51 - in einen unsterblichen Körper. Dann haben wir die Erlösung des Körpers. Aber das ist noch zukünftig. Und diese Irrlehre, die ich gesagt habe, die stellt Gottes Heilsplan auf den Kopf und sagt, als wäre das eigentlich schon jetzt gekommen. Aber es ist noch nicht jetzt gekommen. So ähnlich wird ja auch in 2. Timotheus gesagt von Irrlehrern, die den Glauben etlicher zerstören, indem sie sagen, dass die Auferstehung schon geschehen sei. Ja, wir wissen, die Auferstehung kommt - der Gläubigen. Das ist noch etwas Zukünftiges. Aber Paulus macht klar, wenn die ein zukünftiges biblisches Ereignis als auf eine frühere Zeit sich beziehend darstellen, führt das zur Zerstörung von Glauben. Und so ist das genauso, wenn man sagt, das, was Gott verheißen hat für die Zukunft - die Erlösung des Leibes - schon auf jetzt bezieht, dann kann es dazu führen, dass der Glaube etlicher zerstört wird. Und ich hab das erlebt, dass Leute - gerade im Zusammenhang mit schweren Leiden, mit Krebs usw. - ganz falsche Erwartungen an den Herrn stellten und dachten, der Herr wird, der Herr muss. Da denke ich gerade an einen Freund von mir, der hatte eine große Familie mit Kindern noch zu Hause und da hat man gebetet auch in der Gemeinde, wo er war, und hat erwartet, das muss so sein, das kann nicht sein, dass Gott diesen jungen Familienvater wegnimmt. Und er ist dann heimgegangen. Und das war so schlimm: Die Frau hat sich nachher vom Glauben abgewendet. Das ist wirklich schlimm. Und hat dann begonnen, in der Sünde zu leben. Solche Lehren können wirklich den Glauben zerstören. Und darum ist es wichtig, dass man eben nicht einfach eine falsche Toleranz an Tag legt und sagt: Ja gut, gewisse andere sehen das ein bisschen anders. Nein, es geht um Dinge unseres Glaubens und das hat Auswirkungen und das kann Leute eben kaputtmachen. Und ich weiß auch, bei einer Nachbarin, die wir früher hatten, die war im Rollstuhl und es scheint, die ist zum Glauben gekommen, und dann hat man in der Gemeinde, wo sie denn hinging, gesagt: Du wirst wieder gehen können. Und die konnte nie aufstehen. Und dann hat man den Fehler bei ihr gefunden. Ich stelle mir vor, wie schwer das für mich wäre, wenn ich gelähmt sein müsste. Das ist wirklich ein ganz schweres Los und da braucht es so viel Gnade von Gott, dass man das annehmen kann und schließlich damit vorwärtsgehen kann. Aber wenn man dann mir noch sagen würde: Siehst du, eigentlich könntest du, aber dein Glaube ist zu klein. Das ist das ist das ist übel. Und darum muss man das wirklich als das bezeichnen, was es ist: eine Irrlehre. Und darum ist es auch wichtig, dass man eben Jesaja 53 gut studiert und sieht: Aha, da Vers 4 a, das bezieht sich noch auf das Leben des Messias, wird auch so erklärt im NT, und erst Vers 5 spricht über das Kreuz, wo es um die Sünden geht, um die stellvertretenden Leiden des Herrn Jesus: die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Ja, eine geistliche Heilung. Und natürlich, der Herr Jesus hat durch sein Sterben am Kreuz auch die Macht des Todes besiegt. Aber das ist noch nicht umgesetzt, sonst dürften nämlich Gläubige auch nicht mehr sterben. Wenn sie nicht mehr krank werden dürfen, weil Krankheit eine Folge des Sündenfalles ist, dann dürfen sie auch nicht mehr sterben, denn Sterben ist eine Folge des Sündenfalles. Und das ist so inkonsequent, da kann man diese Irrlehrer auch wunderbar wirklich widerlegen und an den Pranger stellen. Das ist so inkonsequent. Da sagt man, man sollte nicht krank sein, aber sterben darf man. Nein, man darf sterben und wir dürfen krank sein. Es kann sogar eine Entlastung sein, wenn man das weiß, ich darf krank sein, ohne dass das jetzt der Beweis ist, dass ich keinen Glauben habe. Denn Gott kann das benutzen zu unserer geistlichen Erziehung, wie das Hebräer 12 sagt, dass das zur Erziehung von Kindern gehört, dass Gott uns eben durch Leiden hindurchgehen lässt, um zu reifen. Natürlich kann Krankheit auch eine Zucht Gottes sein. Davon spricht 1. Korinther 11. Aber das muss man als Grundsatz sich immer wieder sagen: ganz ganz zurückhaltend sein in solchen Urteilen. Denn, wenn das wirklich so ist, dann macht das der Herr dieser Person schon klar. Aber da über jemanden urteilen, wo wir sowieso nicht in das Herz hineinsehen, also da hab ich eine Angst davor eben vor solchen Urteilen. Das können wir Gott überlassen. Ja und hier noch zu diesem Ausdruck 'durch seine Striemen ist uns Heilung geworden'. Wir wissen ja alle: Am letzten Passah vor der Kreuzigung an diesem Vorabend, als die Schatten von Golgatha auf den Herrn Jesus gefallen waren, da nahm er während des Abendessens, nahm der Herr Brot und brach es und machte aus diesem Brot des Passahs das Brot des Abendmahls. Und natürlich, das war das Brot, das man am Passah aß: diese Matzen, diese ungesäuerten Matzen. Im Judentum von Alters her ist das vorgeschrieben, wie man Matzen macht. Sie sind heute meistens aus Weizenmehl und natürlich ohne Sauerteig, der in der Bibel ein Bild der Sünde ist, ohne Sauerteig. Also das Brot gibt nur soviel wieder, wie da ist, nicht mehr. Also alles Brot mit Sauerteig oder auch mit Hefe, ist ja eigentlich ein Betrug. Es täuscht ja mehr vor, als was da ist. Und darum ist es eben ein Bild auch von Aufblähen und von Stolz und Hochmut und überhaupt von Sünde. Denn Sauerteig durchsäuert einen Teig sofort, so wie die Sünde alles ansteckt. Aber eben an Passah war das ungesäuertes Brot. Es wird nur ganz kurz im Ofen gebacken, aber typischerweise mit Löchern drin und mit so langgezogenen Vertiefungen. Das macht man so. Ihr könnt irgendeinen orthodoxen Juden, der ein bisschen etwas versteht, fragen: Warum macht ihr das so? Er wird dir keine Antwort geben können. Und dann kann man ihm erklären: Es heißt doch in Sacharja 12, das hat ja der Talmud auch auf den Messias bezogen, Vers 10: Sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben. Ja, all die Löcher da drin. Man muss die Matze so gegen das Licht halten, da sieht man die Löcher. Und dann diese Streifen, Jesaja 53: und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Das ist, das ist da im Brot des Passahs des ersten Abendmahls schön zu sehen. Und dann Vers 6: 6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit. Also hier drückt der bekehrte Überrest aus: Wir haben uns total geirrt. Wir waren führungslos wie Schafe ohne Hirt. Aber eben er, der Messias, hat alles auf sich genommen von Gott her. Vers 7: 7 Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamm, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. - Und so eindrücklich ist das beschrieben in Matthäus 27: Der Herr Jesus vor dem Hohen Rat. Er antwortet nicht mehr auf all die falschen Anschuldigungen. Warum eigentlich nicht? Heißt das, dass immer dann, wenn wir als Gläubige falsch angeklagt werden, sollen wir nichts sagen. Nein, das kann man nicht so sagen. Denn der Herr Jesus wurde auch davor in den Evangelien immer wieder angeklagt oder angegangen und er hat immer wieder Antwort gegeben. Aber dort nicht mehr, und zwar, weil der Beschluss der Todesstrafe war schon vorher gefällt worden, vor der Gerichtsverhandlung. Also die ganze Gerichtsverhandlung war nur noch eine Farce. Wenn schon vorher feststeht, was dabei herauskommt, dann braucht's keine Gerichtsverhandlung mehr. Und weil eben das eine so verlogene Gerichtsverhandlung war, hat der Herr auch nichts mehr gesagt und hat geschwiegen - genauso wie das typisch ist, wenn ein Lamm eben zur Schlachtung geführt wird. Das ist so anders, als wenn ein Schwein in die Metzgerei gebracht wird. Die spüren das irgendwie und eben sprichwörtlich führen sie sich dann auf wie ein Schwein, quietschen und wüten. Aber das Lamm lässt sich wegführen. Und damit ist es ein Hinweis auf den Herrn Jesus, wie er ohne Widerstand sich wegführen, abführen ließ. Und auch eben wie ein Schaf, das geschoren wird, eben sich so unterscheidet von anderen Tieren, die da wild sich wehren würden, ist das Schaf da ganz anders und darum eben ein Hinweis auf das wahre Lamm Gottes. Und die ganze Misshandlung eben wird hier beschrieben schon vor dem Kreuz: Er wurde misshandelt, aber er beugte sich. Zweimal wird gesagt 'er tat seinen Mund nicht auf'. Vers 8: 8 Er ist hinweg genommen worden aus der Angst und aus dem Gericht. Dieser Satz ist schwierig. Das weggenommen Werden 'laqach' hat hier den Sinn, dass man ihn ganz schnell durch die Gerichtsverhandlung hindurchgezerrt hat. Das war ja nur noch eine Pseudoverhandlung. Die Rabbiner hatten festgelegt - findet man im Talmud so - eine Gerichtsverhandlung über Leben und Tod darf nicht nachts durchgeführt werden. Aber damit die ganze Sache so schnell wie möglich zum Ziel kommen würde, hatten eben die Leute des Hohen Rates nach der Festnahme in der Nacht, ja, nach dem Passahfest im Garten Gethsemane, den Herrn zuerst in Privathäuser gebracht: in das Haus des Hohen Priesters Kajaphas und auch in einer weiteren Phase in das Haus des Schwiegervaters des alten Hohen Priesters Annas. Und dort haben sie auch eine Gerichtsverhandlung durchgeführt, aber das war quasi einfach privat, das war nicht offiziell. Und da war alles geklärt und so konnten sie nur noch warten, bis Matthäus 27 sagt: als das Licht aufging, das Morgenlicht. Dann gingen sie sofort in den Sanhedrin in der königlichen Säulenhalle des Tempels und haben dort den Prozess in aller Eile durchgeführt - offiziell. Aber der Herr hat nichts mehr geredet, auch dort. Das war alles alles schon abgekartet, schnell schnell schnell hindurchgezogen worden, damit ja nicht mehr etwas dazwischenkommen könnte, ein Volksaufstand oder irgendeine große Einsprache des Volkes. Darum musste alles so schnell geschehen. Und das wird so beschrieben: Er ist hinweg oder hindurch gerissen worden durch Angst und durch Gericht. Und dann kommt die Frage: 8 ... Und wer wird sein Geschlecht aussprechen? Wer wird diese Generation, die das verschuldet hatte, wer kann die beschreiben. Das war so übel, dem Messias nicht einmal eine gerechte Gerichtsverhandlung zu gewähren. Und dann wird erklärt: Warum ist das so schwierig, eben diese Generation zu beschreiben?: 8 ... Denn er wurde abgeschnitten aus dem Land der Lebendigen: Man hatte ihn töten wollen. Und dann wird aber gleich erklärt: 8 ... Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Aber gleichzeitig, obwohl von seinem eigenen Volk verworfen, ist er gestorben für die Sünde seines Volkes. Und dann wird erklärt: 9 Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; Ein Gekreuzigter damals, der wäre im Tal Hinnom verbrannt worden. Aber nach der Kreuzigung und nach dem Speerstich hat Gott keine weiteren Entehrungen seines Sohnes zugelassen. Und so erfüllte sich: 9 ... aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, Joseph von Arimathia war einer der Ratsleute. Plötzlich hat dieser Mann den Mut gefasst, ist zu Pilatus gegangen, hat den Leib Jesu gefordert und dafür sein Grab zur Verfügung gestellt, dieser reiche Joseph von Arimathia. Übrigens, das war kein Mitglied des Sanhedrins, des obersten Gerichtshofes. Nikodemus war einer der Obersten. 'achon' in Johannes 3, das ist ein Herrscher, der eben zum Sanhedrin gehörte. Aber in Lukas 23, wo steht über Joseph von Arimathia, er war ein Ratsmann, dieses Wort bedeutete im Judentum der oberste Priesterrat. Zu dem gehörte der Hohepriester, dann sein Stellvertreter und noch weitere Priester, insgesamt etwa eine Gruppe von 15 Priestern. Es gab im Tempel eine Kammer, die in den innersten Vorhof führte auf der Südseite, das war die Kammer der Ratsleute. Und diese Kammer war speziell für diesen obersten Priesterrat, zu dem Joseph von Arimathia gehörte. Das war also ein Priester ganz wenig unterhalb des Hohenpriesters, Und der hatte sich bekehrt und der hatte verstanden, dass der Herr Jesus das Lamm Gottes ist, hat sein Grab zur Verfügung gestellt und so hat sich erfüllt: 9 Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tod, Warum? Gott wollte seinen Sohn so ehren, 9 ... weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist. Ja, jetzt kommt die große Pause. Wir kommen jetzt zu Vers 10: 10 Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen. Hier wird über die drei Stunden der Finsternis am Kreuz gesprochen, als Gottes Zorn den Herrn Jesus getroffen hat, der dann - in dieser Zeit - mit unserer Schuld beladen war. Und der Ausdruck 'dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen' bedeutet: Gottes Gefallen war es, uns zu erretten, und darum war er bereit, diesen Preis zu zahlen, seinen Sohn zu geben in das Gericht und in den Tod. Das bedeutet das 'gefallen'. Und der Herr Jesus hat im Garten Gethsemane gebetet und das zeigt so deutlich seine Menschheit: Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber es gab keinen andern Weg, sonst wären wir ewig verlorengegangen. Und darum hat der Herr eben diesen Willen, - nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe - diesen Willen, der eben bedeutete, dass der Herr durch diese Leiden hindurchging, angenommen. Und es konnte nie die Freude des Herrn Jesus gewesen sein, dass er zur Sünde gemacht würde und das Zorngericht Gottes erleiden würde. Und darum sagt er: nicht mein Wille. Aber es war dieser Wille, der darüber gestellt wurde, eben dass die Rettung möglich würde. Und dieser Wille ist da abgebildet: Doch dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen. Aber dann wird klargemacht in diesem Vers 10 - und wieder man halte sich vor Augen 700 Jahre v. Chr. in der Zeit des ersten Tempels, da wird der Ausdruck Schuldopfer 'ascham' verwendet. Dieser Ausdruck, der in 3. Mose 4 für die Opfer der Stiftshütte und des Tempels verwendet wird , und da wird alttestamentlich klargemacht: die Tieropfer in der Stiftshütte im Tempel wiesen hin auf das wahre Opfer des Messias, der sich eben als Schuldopfer hingeben würde. Und das Ziel ist dann, dass Frucht entsteht, eine unzählbare Schar von erlösten Menschen: so wird er Samen sehen. Das ist eben die Frucht der Mühsal seiner Seele, wie das dann auch in Vers 11 genannt wird. Und der Satzteil 'er wird seine Tage verlängern', das weist hin auf die Auferstehung. Nicht wahr, im Gesetz Mose haben wir oft diese Formulierung, Gott spricht zu Israel: Wenn ihr treu seid und die Gebote einhaltet, so werdet ihr eure Tage verlängern in dem Lande. Und so konnte man als treuer Israelit, der sich an das Wort Gottes hielt, konnte man ein langes Leben auf Erden erwarten. Und jetzt wird dieser Ausdruck benutzt hier für den, der in den Tod geht als Schuldopfer. Wenn er eben dieses Schuldopfer vollendet haben wird, wird er seine Tage verlängern. Das heißt: Er wird sterben, aber dann wieder leben. Und so ist das eine Prophetie ganz direkt auf die Auferstehung. 10 ... und das Wohlgefallen des Herrn wird in seiner Hand gedeihen. 11 Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen. Das war es, was der Herr Jesus vor sich sah, als er ans Kreuz ging: all die vielen Erlösten, die dann gerettet würden durch sein Opfer. Und darum steht auch in Hebräer 12, dass er wegen der vor ihm liegenden Freude das Kreuz erduldete. 11 ... Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, und ihre Missetaten wird er auf sich laden. Hier bedeutet dieser Ausdruck 'die Vielen zur Gerechtigkeit weisen', man kann auch übersetzen 'den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen'. Und da haben wir zusammengefasst, was dann der Römerbrief im NT erklärt. Wie kann ein Mensch vor Gott gerecht sein? Eben indem er durch Glauben gerechtfertigt wird. Er glaubt an das Opfer, das stellvertretende Opfer des Herrn Jesus, und dann kann Gott ihn gerecht sprechen, das heißt: rechtfertigen, sagen: Dieser Mensch ist gerecht in meinen Augen, weil die ganze Schuld weg ist. Und das ist genau die Botschaft des Römerbriefes, wie der Mensch gerecht sein kann vor Gott aufgrund des Opfers des Herrn Jesus. Er wird die Vielen zur Gerechtigkeit weisen. Vers 12: 12 Darum werde ich ihm die Großen zuteil geben, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan. Die Großen dieser Erde, die Gewaltigen dieser Erde, das sind die großen Machthaber. Aber hier wird gesagt, dass der Herr Jesus eben alle Macht dieser Welt übernehmen wird in der Zukunft, wenn er als König kommen wird. Und das ist quasi Gottes Antwort dafür, dass er das erste Mal kam, um sein Leben als Opfer zu geben, dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod. Und so sehen wir: Alttestamentlich wird klar, dass der Messias einmal kommen sollte, um zu sterben als Opfer, und ein anderes Mal, um die Herrschaft dieser Welt zu übernehmen. Und aus dieser Stelle wird auch klar, wie die Reihenfolge seine würde: zuerst der leidende und dann als Lohn der herrschende Messias. Und schließlich wird hier gesagt: seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod. Ausschütten ist ja ein Wort, das von Flüssigkeit spricht, Flüssigkeit, die man ausschüttet. Und wir wissen, 3. Mose 17 wird ja die Seele alles Fleisches beschrieben als im Blut. Das Blut ist der Inbegriff des Lebens. Seele, 'nephesch' auf Hebräisch kann bedeuten: Seele oder Leben, hat noch mehr Bedeutungen. Und wenn es hier heißt 'er hat seine Seele ausgeschüttet in den Tod', bedeutet das: Er hat sein Blut gegeben als Opfer. Denken wir an diesen Speerstich am Kreuz und dann kam Blut und Wasser. Das Blut hat sich getrennt, weil der Tod schon eingetreten war. Die schweren Bestandteile, rot, sind abgesunken. Darum gab's diese Trennung. Blut und Wasser floss heraus. Das ist es: seine Seele ausgeschüttet in den Tod. Er ist den Übertretern beigezählt worden ist ein Hinweis darauf, dass er zusammen mit zwei Kriminellen gekreuzigt wurde. Aber dann wird wieder betont, eben die, die mitgekreuzigt sind, das waren Verbrecher, Übertreter. Er, wieder im Hebräischen betont das Er. Er aber hat die Sünde Vieler getragen. Er ist der Vollkommene, aber der Stellvertreter. Und für die Übertreter Fürbitte getan. Lukas 23, der Herr Jesus bat am Kreuz: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Eine so wunderbare detaillierte Prophetie Jesaja 53. Oft liest man dieses Kapitel nur so für sich, nicht im Zusammenhang. Aber wenn wir daran denken, letztes Mal hatten wir Kapitel 52 noch betrachtet bis und mit Vers 12 und da haben wir gesehen: Die Zeit, wenn in der Endzeit Israel wiederhergestellt wird, aus den Völker gesammelt wird und Zion wird von Gott getröstet werden, 52 Vers 9: 9 Brecht in Jubel aus, jauchzt insgesamt, ihr Trümmer Jerusalems! Denn der HERR hat sein Volk getröstet, hat Jerusalem erlöst. Und dann kommt Jesaja 53. Also Jesaja 53 erklärt: Aller Segen Israels in der Zukunft wird kommen, weil der Messias zuerst das Problem der Schuld durch sein Leiden am Kreuz gelöst hat. Und das führt uns genau rüber zu Kapitel 54: 1 Jubele, du Unfruchtbare, die nicht geboren, brich in Jubel aus und jauchze, die keine Wehen gehabt hat! Denn der Kinder der Vereinsamten sind mehr als der Kinder der Vermählten, spricht der HERR. 2 Mache weit den Raum deines Zeltes, und man spanne aus die Behänge deiner Wohnstätte; wehre nicht! Mache deine Seile lang, und deine Pflöcke stecke fest! 3 Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken; und deine Same wird die Nationen in Besitz nehmen und wird die verödeten Städte bevölkern. 4 Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden, und schäme dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden werden; sondern du wirst der Schmach deiner Jugend vergessen und der Schande deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken. 5 Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann - der HERR der Heerscharen ist sein Name -, und der Heilige Israels ist dein Erlöser: Er wird der Gott der ganzen Erde genannt werden. 6 Denn wie eine verlassenes und im Geist betrübtes Weib ruft dich der HERR - und wie eine Frau der Jugend, wenn sie verstoßen ist, spricht dein Gott. 7 Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen will ich dich sammeln. 8 Im Zorneserguss habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Güte werde ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser. Sehen wir: Auf Jesaja 53 folgt Vers 1: Jubele. Das ist die Folge des Werkes des Herrn Jesus, dass wir jubeln können über die Erlösung. Und dann wird Jerusalem hier als Frau vorgestellt. Nicht wahr, das Wort 'Stadt' ist im Hebräischen auch weiblich und darum werden Städte in der Bibel immer wieder als Frauen dargestellt: die Jungfrau Babel z.B., die Tochter Zion eben für Jerusalem (Sacharja 9, 9). Und hier wird eben Jerusalem, die Hauptstadt Israels, aufgerufen, sie soll jetzt jubeln. Diese Frau wird hier in diesen Versen, die wir gelesen haben, beschrieben als verstoßene Frau. Sie wird genannt in Vers 1: Unfruchtbare, Vereinsamte. In Vers 4: Witwe. In Vers 6: betrübte Frau. Im gleichen Vers: verstoßene Frau der Jugend. Dann Vers 11: Elende, Sturmbewegte und Ungetröstete. Jerusalem - gesehen als Frau - durfte gemäß Hesekiel 16 eine Ehe eingehen mit Gott. Und Hesekiel 16 zeigt dann aber, wie Jerusalem untreu geworden ist, Ehebruch begangen hat, indem sie sich verband mit andern Göttern und das erste Gebot 'Du sollst keine andern Götter haben neben mir.' in schrecklicher Weise gebrochen hatte. Das führte dazu, dass Gott eben sich von Israel scheiden ließ. Das haben wir schon in der Vergangenheit gesehen Kapitel 50 Vers 1, wo über den Scheidebrief gesprochen wird, den Gott Israel gegeben hatte. Das ist ja auch in Matthäus 5 und Matthäus 19 der einzige Grund, der in der Bibel gültig ist: Bei vollzogener Unzucht ist Scheidung möglich. Und so hat Gott eben Israel einen Scheidebrief gegeben. Die 10 Stämme wurden ja 722 v. Chr. nach Assyrien deportiert und die 2 Stämme - Juda und Benjamin im Zusammenhang mit der Stadt Jerusalem - wurden dann nach Babylon deportiert 606 bis 582 v. Chr. Jerusalem wurde in Staub und Asche gelegt im Jahr 586, als dann der größte Teil der Juden deportiert wurde nach Babylon. Und von da an wurde Juda, wurden die Juden, nach Hosea 1, 8-9 eben gesehen als 'nicht mein Volk'. Natürlich, sie kehrten dann aus der babylonischen Gefangenschaft wieder ins Land zurück. Aber die Bundeslade war von da an nicht mehr im Allerheiligsten. Das Allerheiligste war ein leerer Raum. Denn das Zeichen des Bundes Gottes mit Israel, das Zeichen des Ehebundes mit Israel, war nicht mehr da. Und als dann schließlich der Messias kam, hat die Masse ihn verworfen, Jerusalem wurde wieder zerstört im Jahr 70 und dann wurde das jüdische Volk weltweit zerstreut. Und so wurde die Stadt Jerusalem gedemütigt. Eben hier wird sie gesehen als Unfruchtbare. Diese Stadt Jerusalem sank ab. Das war eine verlassene, verachtete, unbedeutsame Stadt über lange Zeiten in der Geschichte hindurch, eben Vereinsamte. Eine betrübte Frau, verstoßene Frau der Jugend, Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete. Und wie viele Kinder hat sie verloren? Wenn man denkt, allein in den vergangenen 2000 Jahren rechnet man etwa mit 13 Millionen Toten infolge all des Judenhasses. Ja und jetzt wird hier die Unfruchtbare aufgerufen: Brich in Jubel aus. Jerusalem soll eine völlige Erneuerung erleben und Vers 5 sagt: Gott ist dein Mann. Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann. Es geht hier also um die verstoßene Ehefrau, die Gott wieder neu heiratet. Und das wird in Hosea 2 so schön beschrieben. Da gibt es allerdings unterschiedliche Verszählungen. Bei mir ist das Kapitel 2 Vers 19 [21]. Das wird in andern Bibeln ein bisschen verschoben sein. Da steht: 21 Und ich will dich mir verloben in Ewigkeit, und ich will dich mir verloben in Gerechtigkeit und in Gericht und in Güte und in Barmherzigkeit, 22 und will dich mir verloben in Treue; und du wirst den HERRN erkennen. Vers 23 [25]: 25 Und ich will sie mir säen in dem Lande und will mich der Lo-Ruchama [Das heißt 'die nicht Begnadete.'] erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi [nicht mein Volk] sagen: "Du bist mein Volk"; und es wird sagen: "Mein Gott". Also nach der Entrückung der Gemeinde wird Gott einen Überrest aus Israel erwecken. Das sind zunächst diese 144.000 aus Offenbarung 7. Aber das ist nur die Vorhut, die Erstlingsfrucht, sagt Offenbarung 14. In der Drangsal von 31/2 Jahren wird 1/3 der Bevölkerung zur Bekehrung kommen (Sacharja 13 Vers 8) und wird den Herrn erkennen und sagen: Du bist mein Gott. Und Gott wird sagen: Ihr seid mein Volk - Ammi. Nicht mehr Lo-Ammi. Und so wird im 1000jährigen Reich Israel wieder neu als die Frau Gottes hier auf Erden anerkannt werden. Wir dürfen das ja nicht vermischen und verwechseln mit der Gemeinde. Die Gemeinde ist heute die Braut Christi (2. Korinther 11). Paulus sagt zu Korinth: Ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen. Und in Offenbarung 22 lesen wir: Und der Geist und die Braut sagen: Komm! So wird der Herr Jesus kommen bei der Entrückung der Gemeinde, wird die Gemeinde zu sich heimführen und dann wird im Himmel die Hochzeit des Lammes stattfinden (Offenbarung 19). Also die Gemeinde als himmlisches Volk Gottes und als himmlische Braut dürfen wir nicht verwechseln mit Israel, dem irdischen Volk und der irdischen Braut. Das ist gewissermaßen ein irdisches Abbild von der Gemeinde, diesem himmlischen Urbild. Und so müssen wir also die Bibel einfach so stehen lassen, was sie sagt über Israel, was sie sagt über die Gemeinde, die Dinge nicht vermischen, sonst gibt es einen totalen Durcheinander. Aber hier geht es eben um Israel, um Jerusalem, das Volk, das wieder angenommen wird. Es ist schon etwas ganz Spezielles. Ich hatte mal eine Klavierschülerin früher, als ich noch Klavier unterrichtet habe. Und das war ein junges Mädchen und später hat die geheiratet. Die Ehe ging in die Brüche. Und die haben sich beide bekehrt und haben sich wieder geheiratet. Das gibt's also. Und jetzt geht es gut. Aber das ist genau das, was Gott mit Israel macht, er hat Israel verstoßen als Ehefrau wegen Götzendienst und Untreue. Aber Israel wird wieder angenommen werden, eben wie eine verstoßene Frau der Jugend Vers 6: 6 Denn wie ein verlassenes und im Geist betrübtes Weib ruft dich der HERR - und wie ein Weib der Jugend, wenn sie verstoßen ist, spricht dein Gott. 7 Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, Gott, der Ewige, beschreibt diese ganze Zeit von über zweieinhalbtausend Jahren, ein kleiner Augenblick. Ja, das ist nicht unser Zeitempfinden. Aber der, für den gilt, 2. Petrus 3, ein Tag ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag, drückt sich so aus: einen Augenblick. 8 ... aber mit ewiger Güte werde ich mich deiner erbarmen, Wichtig ist natürlich in solchen Fällen, wo das geschehen ist, eine Auflösung der Ehe aufgrund von Unzucht, da kann man natürlich nicht so tun, wie wenn man eben doch verheiratet wäre. Also wenn eine Ehe aufgelöst ist, dann ist die Ehe aufgelöst und das wäre falsch, wenn zwei sich wieder annähern und die würden wieder zusammenleben, wie wenn sie geheiratet waren. Aber wenn es da zu einer Wiederherstellung käme, dann müssten sie zuerst wieder heiraten und dann würden sie wieder voll zusammengehören. Und auch dann erst wäre die eheliche Gemeinschaft wieder möglich. Und das wird uns hier in diesem Beispiel Israels vorgestellt. Das ist schon etwas Spezielles, eine solche Wiederherstellung. Und so wird dann in Vers 9 gesagt: 9 Denn dieses soll mir sein wie die Wasser Noahs, als ich schwur, dass die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten; so habe ich geschworen, dass ich nicht mehr über dich ergrimmen, noch dich schelten werde. Gott sagt: Genauso, wie ich den Bund mit Noah (1. Mose 9) eingehalten habe, dieses Versprechen, auch nie mehr eine Sintflut über die Welt zu bringen, so werde ich dich wieder annehmen und dieses Wort gilt. Und Israel wird nie mehr diese zur Seite Stellung erleben, die es in der Vergangenheit gegeben hat. Und Vers 10 weiter: 10 Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Güte wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der HERR, dein Erbarmer. Gott wird am Anfang des 1000jährigen Reiches - so steht es in Jeremia 31, 31 - einen neuen Bund schließen mit Israel. Der alte Bund vom Sinai, der hat eben in eine Scheidung geführt und darum war die Bundeslade nicht mehr im Tempel, im zweiten Tempel. Aber Gott wird Israel wieder annehmen und wird dann einen neuen Ehebund schließen. Das ist dieser neue Bund. Nirgends wird in der Bibel gesagt, dass der neue Bund mit der Gemeinde geschlossen wird. Aber z.B. 2. Korinther 3 macht das klar: Die Gemeinde hat alle diese Segnungen des neuen Bundes auch bekommen. Und wir sind sogar Diener des neuen Bundes. Aber der Bund selbst wird mit Israel geschlossen werden nach Jeremia 31, 31 am Anfang des 1000jährigen Reiches. Und dieser Bund wird ein ewiger Bund sein, wie er auch so genannt wird Hebräer 13, 20. Vers 11: 11 Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! Siehe, ich lege deine Steine in Bleiglanz und gründe dich mit Saphiren; 12 und ich mache deine Zinnen aus Rubinen und deine Tore von Karfunkeln und dein ganzes Gebiet von Edelsteinen. 13 Und alle deine Kinder werden von dem HERRN gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein. 14 Durch Gerechtigkeit wirst du befestigt werden. Sei fern von Angst, denn du hast dich nicht zu fürchten, und von Schrecken, denn er wird dir nicht nahen. Hier wird davon gesprochen, dass Jerusalem die herrlichste Stadt der Welt werden wird. Und das Land Israel wird so gesegnet sein, dass es hier bezeichnet wird als ein ganzes Gebiet von Edelsteinen, ein Prachtland. Und es wird zu einer Bevölkerungsexplosion in Israel kommen. Das haben wir schon gelesen. Nicht wahr, in Vers 2 wird ja von dieser einst Vereinsamten gesagt: Mache weit den Raum deines Zeltes, man spanne aus die Behänge deiner Wohnstätte; wehre nicht! Mache deine Seile lang und dein Pflöcke stecke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken; und dein Same, deine Nachkommenschaft, wird die Nationen in Besitz nehmen und wird die verödeten Städte bevölkern. Also dieser Überrest, dieser Drittel, der umkehren wird nach Sacharja 13, 8 in der großen Drangsal, wird ins 1000jährige Reich eingehen und dann werden die sich vermehren - und wie! In Hesekiel 47 werden ja die Grenzen Israels im 1000jährigen Reich beschrieben und die umfassen große Gebiete des heutigen Libanon und auch Syrien kommt dazu. Das könnte man Assad mal erzählen. Und es wird dann auch ganz neu unter die zwölf Stämme verteilt werden. Und die Südgrenze ist dort der Bach Ägyptens, nicht der Strom Ägypten, der Bach Ägyptens. Das ist im AT Wadi el-Arisch. Das ist ein Wadi in der Negevwüste, wo ganz in der Nähe die heutige Grenze zwischen Ägypten und Israel verläuft. Aber die Verheißung an Abraham in 1. Mose 15 vom Abrahamsbund gilt immer noch. Und dort sagt Gott: vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat. Das heißt: Der Strom Ägyptens - das ist nicht der Bach Ägyptens - auf Hebräisch ist das eben 'Nahar Mizrajim' und der Bach 'Nachal Mizrajim'. 'nachal' ist ein Wadi, aber 'nahar', das ist der Nil. Vom Nil bis zum Euphrat. Und da fragt man sich: Aber wieso steht dann in Hesekiel 47 der Bach Ägyptens? Ja, am Anfang brauchen die noch nicht so viel Platz und dann kommt diese Bevölkerungsexplosion im 1000jährigen Reich. Die werden sich ausbreiten und dann brauchen sie den Sinai auch noch. Es wird alles überbaut werden. Und eben vom Nil her bis zum Euphrat. Und wir haben ja schon gesehen in Jesaja 35, wie gesagt wird, wie die Wüste aufblühen wird und so wird - muss man sich vorstellen - die ganze Sinaiwüste wird fruchtbares Land werden im 1000jährigen Reich. Und die werden sich ausbreiten. Das wird kein Landproblem mehr geben. Aber das ist so hier vorausgesagt. Und dann schließlich noch mit Vers 15: 15 Siehe, wenn man sich auch rottet, so ist es nicht von mir aus; wer sich wider dich rottet, der wird um deinetwillen fallen. 16 Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffe hervorbringt, seinem Handwerk gemäß; und ich habe den Verderber geschaffen, um zu zerstören. 17 Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht wider dich aufsteht, wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN und ihre Gerechtigkeit von mir aus, spricht der HERR. Nicht wahr, eine wunderbare Verheißung im Blick auf Israel, das heute so bedroht ist in der arabischen Welt und so bedroht ist durch diese künftige Waffe des Iran, der nach einer Atombombe strebt. Und hier haben wir die Verheißung: Keiner Waffe, die wider dich gebildet wird, soll es gelingen. Es wird nicht möglich sein, Israel auszurotten. Gut, 2/3 werden umkommen in der großen Drangsal - sagt Sacharja 13, 8. Aber das Ziel, Israel auszulöschen wird nicht gelingen. Keiner Waffe wird es gelingen, Israel auszulöschen, von der Landkarte verschwinden zu lassen, wie das Ahmadinedschad gewissermaßen fordert. Wir gehen weiter zu Kapitel 55: 1 He, ihr Durstigen alle, kommt zu den Wassern! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! 2 Warum wäget ihr Geld dar für das, was nicht Brot ist, und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich und esst das Gute, und eure Seele labe sich an Fettem! 3 Neiget euer Ohr und kommt zu mir; hört, und eure Seele wird leben. Und ich will einen ewigen Bund mit euch schließen: die gewissen Gnaden Davids. - Ein wunderbarer Aufruf: Kommt, ernährt euch! Sättigt euch! Es ist alles gratis. Hier wird ausgedrückt: Gott gibt geistlichen Segen aufgrund von reiner Gnade ohne Verdienst. Auch da wird die Botschaft des Römer- und Galaterbriefes vorweggenommen, eben, dass Gott durch seine Gnade ohne Leistung des Menschen gibt, dem, der umkehrt, seine Schuld bereut. Und auch das ist wieder aufgrund von Jesaja 53. Darum ist das so wichtig, Jesaja 53 im Zusammenhang von Jesajas Kapiteln davor und danach zu lesen. Und der Vers 2 ist so aktuell: Warum wäget ihr Geld dar für das, was nicht Brot ist und euren Erwerb für das, was nicht sättigt? Muss man sich auch als Gläubiger fragen: Mit welchen Dingen ernähre ich mich, mein Inneres? Wenn man denkt: Mit was für Filmen beschäftige ich mich, mit was für Büchern usw. usf.? Wo der Herr sagen muss: Ihr wendet dafür Geld auf und Energie. Warum wägt ihr Geld auf für das, was nicht Brot ist, was uns überhaupt nicht geistlich weiterbringt, wenn nicht sogar eben rückwärts. Dann hört doch auf mich und esst das Gute. Ein Aufruf zu wirklicher geistlicher gesunder Nahrung, die uns im Glauben weiterbringt: Esst das Gute, eure Seele labe sich an Fettem. Übrigens die Qualität eines Entrecôte kann man messen an der Fettschicht, ja. Und wenn man so von Fettem liest, versteht man dann noch besser, was das eben im Blick auf Segen eben bedeutet. Und dann sagt Gott, er werde einen ewigen Bund schließen. Das ist eben dieser neue Bund, den Gott mit Israel schließen wird. Aber da wird gesagt: die gewissen und die sicheren Gnaden Davids. Das nimmt Bezug auf den Davidsbund, der in Psalm 89 so eindrücklich beschrieben wird. Gott hat mit David einen Bund geschlossen und versprochen: Und deine Nachkommenschaft werde ich auf den Thron setzen und da wird ein Nachkomme sein, der in Ewigkeit auf deinem Thron regieren wird. Und das war ein Hinweis auf den Messias, der am Ende der Zeiten im 1000jährigen Reich über die ganze Welt herrschen wird auf dem Thron Davids und dann auch weiter. Denn das Reich des Herrn Jesus wird genannt ein ewiges Reich in 2. Petrus 1. Auch dann im neuen Himmel und auf der neuen Erde wird der Herr Jesus der ewige Herrscher sein. Das sind die gewissen Gnaden Davids. Das, was Gott König David verheißen hat, wird sich auf ewig erfüllen und wird in den neuen Bund hineinführen mit Israel. Vers 4: 4 Siehe, ich habe ihn zu einem Zeugen für Völkerschaften gesetzt, zum Fürsten und Gebieter von Völkerschaften. 5 Siehe, du wirst eine Nation herbeirufen, die du nicht kanntest; und eine Nation, die dich nicht kannte, wird dir zulaufen, um des HERRN willen, deines Gottes, und wegen des Heiligen Israels; denn er hat dich herrlich gemacht. Hier wird klargemacht, dass Israel durch Gottes Gnade die höchste Stellung unter den Völkern erlangen wird. Gott hatte einst in 5. Mose 28, 1 + 13 gesagt: Wenn Israel das Gesetz einhält, wird es die höchste Nation werden und wenn es das nicht einhält, wird es die verachtetste Nation der Welt werden. Und das ist geschehen. Aber damit ist nicht zu Ende, denn Gott macht einen neuen Bund mit Israel und wird eben Israel zur höchsten Nation machen und als Zeuge für die andern Völker. Vers 6: 6 Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist. 7 Der Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung. Das ist ein allgemeiner Aufruf Gottes an die Menschen zur Umkehr, zum Bereuen der Sünden. Und es gibt Vergebung. Warum? Wegen dem, was in Jesaja 53 beschrieben wird. Aufgrund von Jesaja 53 ist diese Evangeliumsverkündigung möglich. Das sind Verse, die wir immer wieder verwenden müssen, auch in der Verkündigung des Evangeliums. Und es ist nicht schmeichelhaft: Der Gesetzlose bezeichnet nicht einfach hier die Kriminellen, sondern alle Menschen, alle, die das Gesetz Gottes gebrochen haben. Und das gilt für uns alle. Aber es gibt eine Begrenzung der Gnade: Sucht den Herrn, während er sich finden lässt, ruft ihn an, während er nahe ist. Wir können die Bekehrung nicht einfach hinausschieben hinausschieben und denken, es ist morgen und übermorgen möglich. Jetzt, wo er ruft, jetzt, wo er nahe ist, da muss man kommen. Und es ist unsere Verantwortung, wenn wir die Gnade nicht wirklich in Anspruch nehmen. Vers 8: 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. 9 Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Hier wird deutlich gemacht, wie Gottes Gedanken und Pläne alles übersteigen. Und der Vergleich ist so eindrücklich: soviel höher der Himmel ist als die Erde. Mit dem Hubble-Teleskop hat man bisher den tiefsten Blick ins All tun können. Und es gibt solche tiefen Deep-Sky-Bilder bis zu den entferntesten Galaxien, die man wahrnehmen konnte bis heute und man schätzt die auf eine Distanz von 13 Milliarden Lichtjahre. Das heißt also: Theoretisch, wenn das Licht diese Distanz zurücklegen müsste von den weitesten bisher gesehenen Galaxien bis hierher, müsste das Licht, obwohl es eine Geschwindigkeit von 300.000 km in der Sekunde hat, 13 Milliarden Jahre unterwegs sein. Natürlich der Schöpfer hat das Weltall geschaffen. Er brauchte dazu nicht die Zeit, damit dieses Licht hier sichtbar werden konnte. Aber diese Dimensionen zeigen, es sind Zahlen, mit denen können wir so jonglieren. Aber es gibt niemanden, der sich irgend etwas Konkretes darunter vorstellen könnte. Und jetzt stellen wir uns vor: So wie der Himmel. Und das ist ja noch nicht das Ende, nicht wahr, dahinter kommt nicht eine Mauer, Hubble hat keine Mauer gesehen oder sichtbar gemacht. Und es wird auch gesagt in Jeremia, dass die Ausdehnung des Himmels wird nie ausgemessen werden können. Könnte man das je einmal ausmessen, die Dimensionen des Weltalls, dann würde Gott Israel endgültig verwerfen. Aber er tut es ja nicht, er wird ja Israel wieder annehmen als seine Frau. Und so zeigt das etwas von der Erhabenheit Gottes. Man fragt sich: Warum hat Gott ein so großes Weltall gemacht? Und von diesen Dimensionen wussten die Menschen früher nichts. Sie wussten einfach aus der Bibel, dass das unausmessbar ist. Aber heute kann man durch die Forschung noch etwas dazu sagen. Aber es stellt uns die Frage: Warum? Niemand in früheren Generationen hat das jemals gesehen, was wir mit diesen Bildern heute sehen können. Warum hat Gott das gemacht? Ganz einfach: Weil er uns zeigen wollte, wie klein wir sind und wie groß er ist. Das ist doch eine so eindrückliche Illustration. Und Gott ist überall gleichzeitig im ganzen Weltall. Und nicht wahr, wenn man in die andere Richtung schaut mit Hubble, dann gibt es nochmals 13 Milliarden. Also das wär eine Diagonale von 26 Milliarden Lichtjahren. Und es ist ja nicht fertig. Einfach, um uns zu zeigen, wie klein wir sind. Und dann werden wir ruhig, wenn solche Fragen uns umtreiben: Warum hat Gott eigentlich den Sündenfall zugelassen? Warum war das überhaupt möglich, dass der Satan, also dieser Cherub, der zum Satan wurde, sündigen konnte. Gott hätte ihn ja einfach nicht schaffen brauchen. Und immer wieder gibt es Leute, die fragen mich solche Dinge. Und natürlich, ich versuche dann auch zu beantworten: Ja, wenn der Sündenfall nie geschehen wäre, hätten wir Gott nie so kennengelernt, wie wir ihn jetzt kennen, als ein Gott, der bereit war, seinen Sohn ins Gericht zu geben am Kreuz, dass er all unsere Sünden auf sich nehmen würde, und die Tiefen von Golgatha, dass hätten wir nie erkennen können, wie Gott ist, wenn das nicht geschehen wäre. Gott hat sich gerade dadurch auf eine Art geoffenbart, wie wir Gott sonst in Ewigkeit nie hätten kennen können. Aber es bleibt dabei: Gott hat beschlossen, so und nicht anders. Er hätte ja auch ein ganz anderes Universum erschaffen können. Aber er hat es genauso gemacht. Und er hätte mich geboren lassen können - sagen wir - vor 500 Jahren bei einem Indianerstamm in Südamerika, im Amazonas. Und warum genau in Zürich 1958 und ... Ich muss mich gar nicht hinterfragen: weil Gott es so wollte. Er hätte alles ganz anders machen können, aber er hat es so gemacht. Und es ist gut so, wie er es gemacht hat. Seine Gedanken sind so erhaben und wir sind so klein, dass wir ihm vertrauen können, dass es genauso, wie er's gemacht hat, richtig war. So wie Gott Abraham sagt im Blick auf die Zerstörung Sodoms und Gomorras: Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? Auch in all den Fragen, wo es geht um die Gerechtigkeit Gottes, oh, wer sind wir, dass wir über Gerechtigkeit sprechen. Wir, die wir so ungerecht gehandelt haben, gedacht haben und dann Gott erklären, was Gerechtigkeit sein sollte. Und da fragen sich manchmal Atheisten, die in lästerlicher Weise über Gott sprechen und über seine angebliche Ungerechtigkeit sprechen und die gleichen Leute, wenn man schaut, wie die leben und was die schon gemacht haben und wo die andere Menschen kaputtgemacht haben, oh oh oh, wenn solche Menschen über die Gerechtigkeit Gottes urteilen wollen. Aber so ist dieser Vers wirklich etwas Wunderbares, der uns zeigt, wo wir uns befinden und wo Gott ist. Und dann lesen wir weiter Vers 10: 10 Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel herabfällt und nicht dahin zurückkehrt, er habe denn die Erde getränkt und befruchtet und sie sprossen gemacht und dem Sämann Samen gegeben und Brot dem Essenden, 11 also wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe. Auch so eine wunderbare Stelle, die zeigt: Gottes Wort hat immer Segenswirkung, so wie eben Regen und Schnee Segenswirkung haben. Und wir brauchen uns nie zu fragen, wenn es irgendwo regnet: Was werden diese Regentropfen einmal bewirken? Ja, wir sehen einfach, der Regen geht runter, und wir wissen, es kommt Segen daraus hervor. Und dann sehen wir die Natur, wie sie aufblüht und grünt. Und so ist es auch wichtig, wenn wir das Wort Gottes weitergeben - und wir haben alle den Auftrag, das Evangelium weiterzutragen, - wir müssen kein Büchlein führen, wo wir alle Bekehrten aufschreiben, die durch uns zum Glauben gekommen sind, und wir müssen keine Statistik führen. Wir können das einfach dem Herrn übergeben. Das ist viel viel schöner, wenn man sich gar nicht die Leute aufschreibt, die jemals dann später gesagt haben: Du, du warst mir eine Hilfe. Ja, ich war eine Hilfe und was war dann mit den Eltern? Der kam ja aus einer gläubigen Familie und jetzt ist er durch mich zum Glauben gekommen. Ja, also, bitte, was haben diese Eltern beigetragen? Wir können ja sowieso nicht erwägen, was war unser Beitrag, was war der Beitrag eines Lehrers, was war der Beitrag eben der Eltern, eines Onkels usw. Aber wir dürfen einfach wissen: Wir verkündigen das Wort und es wird Frucht geben. Und selbst, wenn wir hier nichts sehen, wir werden es einmal schon sehen, aber nicht zu unserer Verherrlichung, sondern zur Verherrlichung des Herrn. Und ich weiß von einem Mann in Australien, der hat jahrzehntelang hat der versucht, zu evangelisieren, und zwar immer auf die gleiche Art: Der ist auf die Leute zugegangen und hat gefragt: "Wo würden Sie hinkommen, wenn sie heute sterben würden?" Und der hat jahrelang nie Frucht gesehen. Und etwa 40 Jahre später ist dann ein Missionar, der in einer Konferenz gemerkt hat, dass es noch andere Leute gibt, die auch durch diesen Australier mal zum Glauben gekommen sind, hat er sich gesagt: 'Ich muss den Mann mal besuchen.' Und ist zu ihm gegangen und hat ihm gesagt: "Übrigens, ich bin durch sie zum Glauben gekommen und so wurde ich Missionar und ich habe gesehen, ich bin nicht der einzige. Aber 40 Jahre lang hat der Mann keine Resultate gesehen, aber hat treu diesen Dienst getan und immer noch auf der Erde durfte er davon erfahren. Aber wird dürfen sicher sein: Dinge, die wir nicht sehen, in der Ewigkeit werden wir sehen, es ist die Verheißung: Mein Wort wird nicht leer zurückkehren. Vers 12: 12 Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden; die Berge und die Hügel werden vor euch in Jubel ausbrechen, und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen. 13 Statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschießen, und statt der Brennnesseln werden Myrten aufschießen. Und es wird dem HERRN zum Ruhm, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgerottet wird. Hier wird darüber gesprochen, wie im 1000jährigen Reich überhaupt die Biologie, die Natur sich ändern wird. Also ich denke, wenn die Natur schon heute über so große Teile so wunderbar ist, aber dermaßen unter dem Fluch ... Und Dornen und Brennnesseln und Disteln usw. sind ja alles Symbole des Fluches, die uns immer wieder erinnern sollen, diese Schöpfung ist nicht mehr vollkommen. Diese Schöpfung ist nicht mehr vollkommen. Und das wird im 1000jährigen Reich so anders werden. Petrus nennt in Apostelgeschichte 3 diese Zeit: die Zeit der Wiederherstellung aller Dinge. Das werden paradiesische Zustände sein und darum wird die Natur so aufleben, wie das hier beschrieben ist. Und dann werden diese Wehen der Natur, wie sie in Römer 8 beschrieben werden, kommen dann zum Abschluss. Eigenartig, hier steht: Alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen. Wie können Bäume klatschen? Ganz einfach: Man muss sich bei der Bildersprache der Bibel immer so ein bisschen Gedanken machen: Wo ist der Vergleich? Schauen wir mal einen Baum an mit Blättern, ja. Blätter haben so eine ähnliche Form wie meine Handflächen, ja. Und wenn der Wind durch die Bäume säuselt, dann bewegen sich die Blätter so: ... Das ist das Klatschen der Bäume. Das ist eben orientalische, hebräische Poesie. Kapitel 56. Wir haben noch 3 Minuten: 1 So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit! Denn meine Heil steht im Begriff zu kommen, und meine Gerechtigkeit, geoffenbart zu werden. Gott spricht hier zu Israel, zu dem Überrest, der nach der Entrückung zum Glauben kommt, sie sollen treu sein und sollen wissen, jetzt kommt dann bald die große Befreiung, wenn der Messias als König kommt. Und dann wird die Gerechtigkeit Gottes in das Chaos dieser Welt hineinkommen. 2 Glückselig der Mensch, der dieses tut, und das Menschenkind, welches hieran festhält: der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und seine Hand davor bewahrt, irgendetwas Böses zu tun! 3 Und der Sohn der Fremde, der sich dem HERRN angeschlossen hat, spreche nicht und sage: Der HERR wird mich sicherlich von seinem Volk ausschließen; und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein dürrer Baum. 4 Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, welche meine Sabbate halten und das erwählen, woran ich Gefallen habe, und festhalten an meinem Bund, 5 ihnen will ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz geben und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgerottet werden soll. 6 Und die Söhne der Fremde, die sich dem HERRN angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen des HERRN zu lieben, ihm zu Knechten zu sein - einen jeden, der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und die da festhalten an meinem Bund: 7 die werde ich zu meinem heiligen Berg bringen [Das ist der Tempelberg in Jerusalem.] und sie erfreuen in meinem Bethause [Das ist der dritte Tempel im 1000jährigen Reich.]; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker. 8 Es spricht der Herr, der Ewige, der die Vertriebenen Israels sammelt: Zu ihm, zu seinen Gesammelten, werde ich noch mehr hinzusammeln. Hier wird darüber gesprochen, dass Gott zu dem Überrest aus Israel auch einen Überrest aus den Völkern sammelt. Und das ist in Offenbarung 7 diese unzählbare Volksmenge aus allen Völkern, Nationen, Stämmen und Sprachen, die durch die große Drangsal hindurchgehen werden und dann ins 1000jährige Reich kommen. Und die werden dann auch zum Tempel nach Jerusalem kommen, ganz regelmäßig, wie das in Hesekiel 40 bis 48 beschrieben wird. Und in Hesekiel 40 bis 48 wird ja der dritte Tempel im 1000jährigen Reich beschrieben. Da wird ein dritter Vorhof gebaut werden von 500 auf 500 Ruten. Wenn man das umrechnet, ist das 11/2 auf 11/2 Kilometer. Der Tempelplatz im 1000jährigen Reich wird gigantisch werden, 17 x größer als der heutige Tempelplatz oder so, wie er zur Zeit des Herrn Jesus war in seiner Erweiterung, ja. Der war ja so groß, dass man alle berühmten Kathedralen von England unterbringen könnte und hätte noch Raum übrig. Aber der Hesekiel-Tempelplatz wird 17 x größer sein. Warum? Weil dann eben die Bekehrten aus den Völkern, die auch ins 1000jährige Reich kommen, die werden in diesen Tempel kommen. Und Gott sagt, die werden einen Platz haben in meinem Haus. Während unter dem alten Bund vom Sinai galt, wer eben ein Verschnittener ist (5. Mose 23), der durfte nicht in den Tempel gehen. Und Gott sagt: Aber im 1000jährigen Reich wird das anders sein, die dürfen dann. Die müssen nicht sagen: Oh, ich bin aus den Völkern, ich bin kein Jude und erst noch verschnitten, ich darf nicht hingehen. Doch, die werden kommen in mein Haus. Es ist ein Bethaus für alle Völker. Aber dann hat man die Frage: Aber hier steht was vom Sabbat? Ja, natürlich. In Hesekiel 40 bis 48 sehen wir, dass es Opfer geben wird in diesem Tempel und dass da auch der Sabbat gehalten wird, auch das Neumondfest, weitere Feste, die Parallelen haben zu den früheren Festen unter dem Gesetz, aber doch auch Unterschiede. Das ist nicht das alte Gesetz, das wiederkommt vom Sinai, sondern in Hesekiel 40 bis 48 werden die Gebote des neuen Bundes, den Gott mit Israel schließen wird, beschrieben. Und diese Nationen, die dann auch zu diesem Tempel gehen werden, die werden dann auch den Sabbat halten. Jetzt darf man einen Fehler auf keinen Fall begehen und meinen, das hätte eine Bedeutung für die Gemeinde heute. Kolosser 2 Vers 18 wird ganz klar, dass die Gemeinde den Sabbat nicht halten soll. Und auch der Galaterbrief macht das völlig klar. Wer solches lehrt, die Gemeinde müsse das einhalten vom Gesetz vom Sinai, das ist ein Irrlehrer. Und da sieht man wieder, wie wichtig es ist, dass man die Zeitalter in der Bibel auseinanderhält, sonst kriegt man einen heilloses Durcheinander. Hier wird also über die Nationen im 1000jährigen Reich gesprochen und diese Gläubigen aus den Nationen, die gehören nicht zur Gemeinde. Zur Gemeinde gehören nur die Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung. Und dann nach der Entrückung gibt es eben wieder Israel als irdisches Volk, das von Gott angenommen wird, und es gibt die Gläubigen aus den Nationen. Übrigens sind das Menschen, die nicht schon vor der Entrückung das Evangelium gehört hatten. Solche werden sich verhärten und vom Antichrist verführt werden. Aber solche, die das Evangelium noch nie gehört haben werden bis zur Entrückung, die können sich noch bekehren. Eine unzählbare Schar wird sich bekehren. Und die werden hier beschrieben. Das ist so schön in Übereinstimmung mit Offenbarung 7, wo auch gesagt wird von dieser unzählbaren Schar, sie haben Palmen in ihren Händen und sie kommen zum Tempel, zum Haus Gottes. Und sie dienen Gott Tag und Nacht in seinem Tempel. Das ist genau wie hier: Sie bekommen einen Platz in meinem Haus und Vers 7: Und ich werde sie zu meinem heiligen Berg bringen und sie erfreuen in meinem Bethause. Ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Dann wird es das Abendmahl nicht mehr geben. Das Abendmahl ist nur bis zur Entrückung. 1. Korinther 11: Ihr verkündigt den Tod des Herrn bis er kommt. Aber nachher werden diese Opfer diese Bedeutung haben von Erinnerungen an das Opfer von Jesaja 53. Und das Schöne ist, ich hab das so in den Proportionen nachgemessen: Golgatha, der Golgatha-Felsen in Jerusalem fällt genau in den äußersten Vorhof von 500 x 500 Ruten hinein. Das heißt: Im 1000jährigen Reich werden Nationen kommen und sie werden dort im Vorhof, der extra so groß ist, damit möglichst viele kommen können, werden die den Golgatha-Felsen sehen können und wissen: Da hat unser Herr nach Jesaja 53 seine Seele ausgeschüttet in den Tod. Und all die Opfer da nach Jesaja 57, nach Hesekiel 40 - 48 das sind nur Erinnerungen an das eine wahre Opfer, das unsere Sünden weggenommen hat. Das ist das Opfer von Jesaja 53: Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen. Ja, da wollen wir an dieser Stelle schließen und wollen noch zusammen beten. AT = Altes Testament NT = Neues Testament Herr Jesus, wir können dir nie genug danken für dein Wort, das uns dein Licht gibt und das uns hilft, auch zu verstehen, wo wir in der Heilsgeschichte stehen, wo wir auch erkennen können, was unsere Zeit bedeutet in deinen Augen, was unser Auftrag ist, was wichtig ist und was in unserem Leben unwichtig ist. Und so bitten wir dich, dass du uns hilfst, dass wir uns noch mehr nach deinem Wort ausrichten, dass du den ersten Platz ganz zentral in unserm Leben einnimmst und dass wir wirklich da sind, um in dieser Endzeit noch die letzten Menschen zu dir zu rufen. Und hilf uns, ein glaubwürdiges Zeugnis zu sein. Und wir freuen uns schon auf den Tag, wo wir in der Herrlichkeit einmal sehen werden all diese Frucht, die dein Wort gewirkt hat, ohne dass wir uns das bewusst waren hier auf Erden. Danke für diese wunderbaren Verheißungen, dass dein Wort nicht leer zurückkehrt. Amen. - 44 -