Autor: Roger Liebi

Veranstaltungsort: Bibelstudientag, Herznach, Schweiz

Sprache: deutsch

Kategorie: Vortrag

Datum: 12.03.2011

ID: 23414

Webseite: https://www.sermon-online.com/de/contents/23414

 

 

Wie das Christentum Europa formte und veränderte

 

 

 

 

Ich möchte alle ganz herzlich begrüßen zu diesem Bibelstudientag. Es geht heute alles ein bisschen speziell. Und zwar wäre dieser Tag fast ausgefallen, denn wir fanden keinen Termin in diesem Umfeld von März, der mit diesem Saal gepasst hätte, oder mit der motivierten Gruppe aus Basel und aus Frick, die jeweils für die Küche besorgt ist. Und jetzt haben wir das so gelöst: wir haben eine spontane Ad hoc-Gruppe zusammenstellen können für die Küche. Also wenn irgendetwas schief geht, wenn es irgendwelche Pannen gibt, dann muss man einfach Verständnis haben. Das ist auch sehr speziell, die sind auch nicht aufeinander eingestimmt. Und trotzdem ist das möglich; das sind wir sehr, sehr dankbar. Wenn wir schon bei den Pannen sind auch ein Stromkabel für das Klavier ist nicht mitgekommen heute, also darum haben wir heute kein Klavier zur Verfügung. Aber auch das schaffen wir, denke ich, ohne Klavier. Jetzt ist es so, der Vortrag wird heute morgen wie heute Nachmittag wie gewöhnlich aufgenommen. Es wurde bereits gefragt. Es gab Leute, die wären gerne gekommen, konnten aber nicht. Es gibt Aufnahmen und auch die Powerpoint Präsentation, die werde ich im Internet gratis anbieten können. Über die Homepage des Büchertisches, der da aufgestellt ist. Zum Büchertisch gibt es noch einige Informationen nach dem Morgenvortrag. Nun zum Mittagessen. Es haben sich viele angemeldet, aber auch eine ganze Reihe zu spät. Jetzt versuchen wir einfach miteinander das zu teilen, was wir haben. Also es gibt, solange es gibt. Ja, ich möchte zum Anfang noch mit uns beten:

Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du da bist und dass du uns diese Gelegenheit schenkst an diesem Tag, uns in besonderer Weise Zeit zu nehmen, um uns mit deinem Wort zu beschäftigen. Und so bitten wir dich um deinen Segen, um deine Leitung und dass du auch Gelingen schenkst, dass es trotz der erschwerten Umstände doch alles gut gehen darf. Und wir bitten dich, dass du uns deinen Segen schenkst, dass du unsere Herzen öffnest für dich und für dein Wort, dass wir alle einen Gewinn haben von dir an diesem Tag. Wir möchten uns ganz dir und deiner Gnade anbefehlen. Amen.

Das Mittagessen kostet ungefähr 20 Franken. Das ist der übliche Richtpreis. Es gibt da auf dem Büchertisch eine Kartonkiste mit Kasse bezeichnet, dort kann man das einwerfen und was über den Betrag hinausgeht ist Unterstützung unserer Missionsarbeit von meiner Frau und mir. Also herzlichen Dank schon im Voraus. Jetzt machen wir das Licht aus.

Das Thema heute morgen lautet Wie das Christentum Europa gestaltete und veränderte. Europa wurde in unserer Zeit, besonders seit der Achtundsechziger Revolution 1968 ent-christianisiert. Für große Massen leben wir heute in der nach christlichen Zeit. in der post-christlichen Zeit. Gott soll aus Politik und Öffentlichkeit möglichst ausgeschlossen werden. Christliche Werte gehen mehr und mehr verloren und werden manchmal sogar öffentlich verhöhnt. Doch unser alter Kontinent wurde jahrhundertelang durch den christlichen Glauben geformt und geprägt. Wir fragen uns heute morgen, worin bestand der Einfluss des Evangeliums? Was ist christlich an unserer kulturellen Vergangenheit? Wie wäre Europa ohne Christentum und ohne Bibel.

So als Einführung habe ich gedacht, nehme ich Bezug auf einen kürzlich erschienenen Artikel, ein Essay in der Weltwoche vom 2.12.2010. Da schreibt Professor Beda Stadler – er ist Professor und Direktor des Instituts für Immunologie der Universität Bern. Er ist auch Mitglied des Beirats der Giordano Bruno Stiftung - das ist eine sehr aktive, atheistische Vereinigung, die für den Atheismus und die Verbreitung des Atheismus in unserer Zeit kämpft. Dieser Beda Stadler hat einen Artikel geschrieben mit dem Titel Das christliche Kulturloch. Und da sagt er, das Christentum sei eine kulturelle Katastrophe gewesen, die erst durch die Aufklärungszeit - im 18./19. Jahrhundert - wieder gestoppt werden konnte. Das sei also ein tausendjähriges Kulturloch gewesen. Allerdings, wenn man aus der Sicht des Historikers seinen Artikel liest, ist man - gerade in geschichtlicher Hinsicht - etwas überrascht. Er schreibt zum Beispiel die kulturelle Wiege der Menschheit sei bei den Assyrern gewesen. Er hätte wahrscheinlich schreiben wollen Sumerern. Die assyrische Kultur kam ja später. Und dann schreibt ihr auf die assyrische Kultur sei dann die ägyptische gefolgt. Da hat er sich auch verirrt. Denn die Ägyptische war schon viel älter und früher, vor der assyrischen Blüte. Und dann schreibt er, dass zum Beispiel unserer europäische Kultur ganz wesentlich aufbaut auf der griechischen Philosophie und dem römischen Recht. Nicht aber auf Judentum und Christentum. Also diese Dinge wollen wir uns heute morgen etwas genauer anschauen, ob ihr da Recht behält.

Als Einführung gehen wir in Gedanken 2000 Jahre in die Vergangenheit. Um die Zeitenwende wurde Jesus Christus am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa, Asien und Afrika geboren. Er erfüllte durch sein Kommen vor 2000 Jahren über 300 Prophezeiungen aus dem Alten Testament über den kommenden Erlöser. Ich habe dieses Thema speziell ausgeführt in meinem Büchlein Der Verheißene Erlöser. Man kann geschichtlich beweiskräftig nachweisen, dass diese Prophezeiungen in Jesus von Nazareth in Erfüllung gegangen sind. Ich möchte Bezug nehmen auf eine spezielle messianische Prophetie in Jesaja 49. Und da geht es um Europa im Alten Testament. Jesaja schrieb um 700 vor Christus und wir hören in Jesaja 49, 1 die Stimme des Messias: <Hört auf mich, ihr Ijim und merkt auf ihr Völkerschaften in der Ferne.> Vers 6: <ja er>, Gott <spricht: es ist zu gering, dass du mein Knecht seist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten von Israel zurückzubringen. Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um ein Heil zu sein, bis an das Ende der Erde.> An dieser Stelle wurde vorausgesagt, dass die Botschaft des Messias als Rettungsbotschaft einmal in der ganzen Welt verkündigt werden soll, bis an das Ende der Erde. Der Ausdruck das Ende der Erde bezeichnet die Extremitäten des Festlandes auf Erden. Man bedenke in Hesekiel 5, 5 wird gesagt, dass für Gott - in seiner Sicht der Welt - Jerusalem und damit das Land Israel im Zentrum steht. Also wenn wir auf der Weltkarte das Land Israel im Zentrum sehen - das ja sowieso speziell angeordnet ist am Knotenpunkt der drei Kontinente Europa Asien und Afrika - da muss man von dort aus die Extremitäten des Festlandes sehen. Von da aus ist das Ende der Erde zum Beispiel Kanada, Alaska, oder Südamerika, Südafrika. Und die Extremitäten im fernen Osten Australien und so weiter. Also diese Botschaft sollte die ganze Welt erreichen, was ja tatsächlich geschehen ist. Im Verlauf der vergangenen 2000 Jahre ist die Botschaft von Jesus Christus in jede Nation der Welt gekommen. Aber hier in diesem Abschnitt wird ein Erdteil besonders angesprochen <hört auf mich, ihr IIjim und merkt auf ihr Völkerschaften in der Ferne.> Was ist das die Ijim? Bei dem hebräischen Wort Ijim, das im Text von Jesaja 49, 1 zumeist mit Inseln übersetzt wird, handelt es sich um einen interessanten geographischen Begriff. Er bezeichnet nämlich im Bibel -Hebräischen insbesondere die Inseln und Küstenländer des Mittelmeeres auf der europäischen Seite von Kleinasien bis Spanien. Das kann man nachlesen bei zwei der bedeutendsten Hebräisch Kennern des 19. Jahrhunderts Keil und Deliztsch in ihrem vielbändigen Kommentar zum gesamten Alten Testament wird das erläutert in Band 1 Seite 134. Also die Ijim als geographischer Begriff weisen speziell auf Europa hin. Hier in diesem Nasa-Bild sehen wir da den afrikanischen Kontinent mit Ägypten, dann Asien mit dem Land Israel, Libanon, Syrien hinauf bis in die Türkei und dann sehen wir hier das Festland von der Türkei her auf der europäischen Seite mit den vorgelagerten Inseln. Dieses Gebiet wird in der Bibel mit Ijim bezeichnet. Ijim kann also nicht die Insel Hawaii bezeichnen. Und andere im Pazifik. Sondern dieser Bereich, das ist wirklich das alttestamentliche Wort für Europa. Ich habe hier alle stellen aufgeführt im Alten Testament, wo der Begriff Ijim vorkommt - übrigens zum ersten Mal in 1. Mose 10, 5, wo es um die Nachkommen Noahs geht - die Japhetiten - die ausgewandert sind von Babel nach Europa und Europa besiedelt haben. Also Japhet ist der Vorfahre zum Beispiel der Germanen und Kelten.

Nun zurück zu Jesaja 49, 1. Der Messias soll ein Licht sein für alle Völker und wir wissen in den vergangenen 2000 Jahren haben Millionen von Menschen aus allen fünf Kontinenten Jesus Christus als ihren persönlichen Erretter angenommen. Aber in Jesaja 49 wird ein Teil der Erde ganz besonders angesprochen. Der Messias spricht Europa direkt an <Hört auf mich ihr Ijim und merkt auf ihr Völkerschaften in der Ferne.> Warum ist Europa speziell angesprochen, warum vor Asien, warum vor Afrika? Die Botschaft des Messias ausgehend von Jerusalem im Land Israel hätte ja gerade so gut Asien zu dem bedeutenden christlichen Kontinent machen können. Aber das ist nicht geschehen in den vergangenen 2000 Jahren. Das wäre auch denkbar gewesen mit Afrika, aber es ist nicht so gewesen. Aber mit Europa ist es so gewesen. Und so weist die Bibel prophetisch darauf hin, dass Europa im Blick auf den Messias eine ganz besondere Rolle spielen würde. Man könnte sagen als messianischer Kontinent. Wenn man das zurück übersetzt, messianisch heißt im griechischen christlich - christianos heißt messianisch. Also der christliche Kontinent ist der messianische Kontinent. Das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus kam bereits im ersten Jahrhundert nach Europa, natürlich auch nach Asien, auch nach Afrika. Aber für Europa sollte es eine ganz besonders nachhaltige Bedeutung haben. Bedeutsamer sind in diesem Zusammenhang die Missionsreisen des Apostels Paulus. Man denke an all die Gemeinden, die er gegründet hat in Europa, wie Philippi, Thessalonich, Korinth und so weiter. Aber bereits nach Pfingsten im Jahr 32 nach Christus, gingen offensichtlich Juden, die damals zum Glauben an den Messias gekommen waren, wieder heim nach Rom. Denn es waren ja Juden damals für das Pfingstfest da, aus der gesamten damaligen Welt und ebenso aus Europa. Und die haben offensichtlich das Evangelium bereits nach Rom gebracht bevor der Apostel Paulus kam, denn die Gemeinde in Rom wurde nicht durch ihn gegründet, obwohl er an die Gemeinde den Römerbrief schrieb. Aber die war schon längst gegründet. Und wohl eben durch bekehrte Juden ab der Zeit von Pfingsten 32 nach Christus. Als die frohe Botschaft von Jesus Christus in die Welt Europas eindrang und damit in die Kultur der Griechen und Römer - und dann auch der Germanen und Kelten - da prallte das Evangelium auf gewaltigen Widerstand. Hier einige ganz wichtige Widerstände, Bollwerke gegen das Evangelium. Einerseits die gesamte Götter Welt der Griechen und Römer. Das war ein gewaltiger Kontrast völlig unvereinbar mit dem Evangelium. Dann zweitens der Kaiserkult. Die Verehrung des Kaisers als Gott wurde von den Christen grundsätzlich und eindeutig abgelehnt. Da machten Sie keine Kompromisse. Weiter der Okkultismus und die Esoterik, die so verbreitet waren in der alten Welt, war auch ein totaler Kontrast. Dazu kommt der religiöse Pluralismus. Man war vor 2000 Jahren im Bereich des Römischen Reiches sehr, sehr tolerant, in dem Sinn, dass man glauben konnte, was man wollte. Allerdings, man musste dem Kaiser opfern, ihn als Gott verehren. Das war vorgeschrieben. Aber daneben konnte man jede Religion ausüben, die man wollte. Und es war so, dass viele Leute zu mehr als einer Religion gehörten. Viele waren eben Verehrer der römischen Götter mit Jupiter und so weiter. Aber gleichzeitig waren sie Mitglieder eines Geheimbundes, der asiatische Gottheiten verehrte. Das war für sie kein Problem, und darum verstanden die Römer auch nicht, warum die Christen keinen Kompromiss eingehen konnten. Für sie war klar, ihr dürft Christen sein, aber ihr müsst dem Kaiser opfern. Das gehört einfach zur politischen Loyalität gegenüber dem Reich. Aber das konnten die Christen nicht akzeptieren, denn das war ja schon im Widerspruch zum ersten Gebot <Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.> Die Philosophie der Griechen und Römer war auch ein totaler Kontrast zum Christentum, zur Bibel, zum Evangelium. Und eine weitere Festung gegen das Evangelium war die heidnische Unmoral und Perversion, die überall gegenwärtig war. Auch die Welt der Grausamkeit; die römisch-griechische Welt war eine Welt der Grausamkeit. Abtreibung war verbreitet und so auch Kindstötung, Kindesaussetzung. Und dann die Gladiatorenspiele nach dem Prinzip Brot und Spiele - man hat zu essen und man hat Unterhaltung. Da wurden abertausende von Menschen in den Arenen abgeschlachtet, da flossen Ströme von Blut - und das war einfach zur Unterhaltung der Menschen da.

Ich möchte im Zusammenhang mit den Missionsreisen des Apostels Paulus drei Städte herausgreifen, die gerade je ein Bollwerk waren von diesen Bollwerken, die ich vorhin gerade erwähnt habe. Paulus kam - in Apostelgeschichte 17 beschrieben - nach Athen. Das war die Hochburg der Philosophie, überall war man stolz auf Philosophie, aber Athen war die Hochburg. Und Paulus wurde dort konfrontiert mit den Epikuräern und Stoikern. Er hat auch die berühmte Rede auf dem Areopag gehalten, wo er Bezug genommen hat auf diese philosophischen Gedanken der Epikuräer und Stoiker und so weiter. Aber später im Kolosserbrief schreibt dieser Paulus - Kolosser 2, 8: <Seht zu, dass nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch leeren Betrug. Nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, das heißt nach den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß.> Da sehen wir diesen Gegensatz: Philosophie und Evangelium. Der Apostel Paulus kam - in Apostelgeschichte 18 beschrieben - auch nach Korinth. Korinth war die Hochburg der Unmoral und Perversion. Die ganze alte Welt war charakterisiert durch Unmoral, aber schlimmer als Korinth ging es nicht mehr. Es gab auch im griechischen ein Verb korinthiazesthai - das heißt korinthisch leben und war gleichbedeutend mit Unmoral, pervers leben. Dort entstand eine Gemeinde, die Gemeinde in Korinth und der Apostel Paulus muss gerade in 1. Korinther 5 bis 7 besonders auf diese Probleme der Unmoral eingehen. In 1. Korinther 6, 18 lesen wir <Flieht die Hurerei> - griechisch porneia bezeichnet im neutestamentlichen griechisch jeden Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe. Also vor daneben, Ehebruch, aber auch Homosexualität, alles ist eingeschlossen. <Flieht die Hurerei. Jede Sünde, die ein Mensch begehen mag, ist außerhalb des Leibes. Wer aber hurt sündigt gegen seinen eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt und dass ihr nicht euer selbst seid.> Der Apostel Paulus kam auch nach Ephesus - in der heutigen Türkei. Aber wie gesagt, das Wort Ijim bezeichnet ja alles von der Türkei bis nach Spanien. Ephesus war die Hochburg des Okkultismus. Überall war Magie und Aberglaube verbreitet, aber schlimmer als in Ephesus ging es nicht mehr. Dort wurde auch speziell die Artemis der Epheser verehrt. Diese Göttin war eine Totengöttin und man sagte, dass ihre schwarze Magie stärker sei als alle andere schwarze Magie. Und der Apostel Paulus schreibt der in Ephesus entstandenen Gemeinde später – 2, Vers 2 - <in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams.> Paulus spricht in diesem Brief nicht über Artemis, aber er spricht über den Satan, denn er nennt den Fürsten der Gewalt der Luft. Der Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams.

Wir wollen jetzt noch das Urteil des Römerbriefes anschauen über die heidnische Welt. Da wird so eindrücklich beschrieben wie es genau damals zu und herging in dieser Gesellschaft, in die das Evangelium hinein kam in Europa. Nicht nur in Europa aber gerade in Europa. Römer 1, 24 - da schreibt Paulus über die Völker, die Gott nicht kennen und keine Bibel haben: <Darum hat Gott sie auch dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen. In Unreinigkeit ihre Leiber untereinander zu schänden, welche die Wahrheit Gottes in Lüge verwandelt und dem Geschöpf mehr Verehrung und Dienst dargebracht haben als dem Schöpfer, welcher gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.> <Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften, denn sowohl ihre Frauen haben den natürlichen Gebrauch in den unnatürlichen verwandelt, als auch gleicherweise, die Männer den natürlichen Gebrauch der Frauen, der Frau verlassend in ihrer Wohllust zueinander entbrannt sind, indem sie Männer mit Männern Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen. Und gleich, wie sie es nicht für gut fanden, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt, erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke, Ohrenbläser, Verleumder, Gotthasser, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose ohne natürliche Liebe.> Dieser Ausdruck übersetzt mit ohne natürliche Liebe meint im Griechischen speziell Liebe zwischen Eltern und Kindern. <Unbarmherzige, die, wie wohl sie Gottes gerechtes Urteil erkennen, dass die solches tun des Todes würdig sind, es nicht allein ausüben, sondern auch Wohlgefallen an denen haben, die es tun.> Nun werden wir heute Morgen sehen, wie das Evangelium einen gesegneten Einfluss auf Europa hatte. Europa formte und veränderte - ein Europa, das aus diesem Zustand wie in Römer 1 beschrieben war, herausgekommen ist. Aber nun ist etwas ganz wichtig: in 2. Thessalonicher 2 beschreibt Paulus das Geheimnis der Gesetzlosigkeit. Dieses Geheimnis beschreibt die Zeit der Gemeinde, der Kirche hier auf Erden. Bis zur Wiederkunft Christi am Tag Christi, wenn Jesus Christus als Richter der Welt auf dem Ölberg wiederkommen wird. Das Evangelium sollte einen verändernden Einfluss haben, aber gleichzeitig würde Gesetzlosigkeit sich innerhalb der Christenheit ausbreiten. Das Böse sollte sich ausbreiten, sagt 2. Thessalonicher 2, hin zu einem Höhepunkt. Kurz vor der Wiederkunft Christi als Richter der Welt würde der Antichrist kommen, der den Abfall vom Evangelium zu einem Höhepunkt führen würde. Und bevor der Antichrist kommen würde, würde in der Christenheit ein allgemeiner Abfall von Gott und seinem Wort stattfinden. Und so ist es wichtig, wenn wir Europa anschauen: wir werden sehen in der Geschichte der Christenheit sehen wir dieses Vorangehen und Wachsen der Gesetzlosigkeit einerseits, aber auch dieses Wachsen und Vorangehen des verändernden und erneuernden Evangeliums. Das gibt am Schluss diese Doppelgesichtigkeit des Christentums. Und der Herr Jesus selber hatte in Matthäus 13 in den Gleichnissen vom Reich Gottes vorausgesagt, dass es zu einer totalen Vermischung kommen würde. Im Gleichnis vom Unkraut und dem Weizen erklärt er, der Weizen stellt auf dem Acker die wahren Gläubigen dar. Aber da wird Lolch, das ist ein Unkraut, das den Weizen ähnlich sieht, aber erst bei der Ausreifung wirklich klar unterschieden werden kann von Weizen. Und so wird dieser Lolch dazwischen gesät durch einen feindlichen Menschen, und der Herr Jesus erklärt: Christenheit im Reich Gottes würde eine Vermischung sein von echten und falschen Christen. Aber wichtig: im Geheimnis der Gesetzlosigkeit in 2. Thessalonicher 2, erklärt der Apostel Paulus, dass der Heilige Geist als Kraft da sein würde, und er würde gegen die Ausbreitung der Gesetzlosigkeit wirken. Aber schließlich wird er dann weggehen – bei der Entrückung der Gemeinde - und dann wird die Gesetzlosigkeit im Antichristen zum absoluten Höhepunkt kommen können. Also die Endzeit nach der Bibel ist die Zeit, wenn das jüdische Volk aus aller Welt zurückkehrt, in der Epoche, bevor Jesus Christus wiederkommt als Richter der Welt. Und so können wir sagen, die Endzeit ist ab 1882 bis heute. Auch morgen - geht darüber hinaus. Das ist die Endzeit und in dieser Epoche, die nach den Propheten eben gekennzeichnet ist durch das Rückkehren der Juden - das hat begonnen mit der ersten Einwanderungswelle 1882 - da sollte der große Abfall kommen. Der dann schließlich zum Kommen des Antichrists führen würde nach der Entrückung, wenn der Heilige Geist bei der Entrückung weg gehen wird. Aber wir leben jetzt gerade in dieser Epoche davor, wo dieser Abfall und diese Vollendung der Gesetzlosigkeit zu einem Höhepunkt kommen würde. Und so sagte der Apostel Paulus voraus, in dieser letzten Zeit der Christenheit werden all diese Dinge des Heidentums aus Römer 1 wieder neu hervorkommen. Nicht wahr, wenn Leute sagen - das war zu hören in der Zeit nach 1968, dass man die antiautoritäre Erziehung propagierte und so weiter und man plötzlich merkte, wie diese Kleinen plötzlich nicht mehr wussten, was gehorchen heißt - dann sagte man, ja, das hat es schon längst auch früher gegeben. Man kann bei den Griechen nachlesen, Klagen über Kinder, die nicht gehorchen, das ist gar nichts Neues. Die Bibel sagt ja, dass es in der Zeit der Antike so war, aber dass es in der Endzeit wiederkommen würde. 2. Timotheus 3, 1 und folgende - man beachte, da kommen Wörter exakt, genau gleich vor, gleiche Vokabeln, die man in Römer 1 findet. Aber hier im Zusammenhang mit der abgefallenen Christenheit. Und das hat besonders Bedeutung für Europa, weil Europa der christianisierte Kontinent sein sollte: <Dieses aber wisse, dass in den letzten Tagen> - das ist also nicht der Weltuntergang, sondern die letzten Tage sind die letzten Tage am Ende dieser langen Epoche zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen von Jesus Christus - <Dieses aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden, denn die Menschen werden eigenliebig sein>

- übrigens: Selbstverliebtheit gilt heute als ein Megatrend unserer Gesellschaft. Man spricht hier von Trends und in der Trendforschung, aber dann von Megatrends und ein Megatrend ist Eigenliebe. Es beginnt hier gleich mit dem eigenliebig sein, Geld liebend prahlerisch, hochmütig oder arrogant kann man übersetzen, Lästerer, den Eltern, ungehorsam, undankbar, unheilig - man kann auch übersetzen, gottlos, frevelhaft, gräuelvoll, ohne natürliche Liebe. Das ist wieder dieses Wort astorgae, das wir schon aus Römer 1 kennen. Unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam - man kann auch übersetzen, ohne Selbstbeherrschung - grausam oder brutal, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen - man kann auch übersetzen, roh oder wild – aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Religiosität haben, deren Kraft aber verleugnen. Wir sehen in dieser ganzen Aufzählung beginnt es mit Liebe und es endet mit Liebe. Aber es gibt verschiedene Arten von Liebe. Das hier am Anfang ist Eigenliebe, Selbstverliebtheit und am Schluss ist es Liebe zum Vergnügen. Auch absolut kennzeichnend für unsere hedonistische Zeit, die eben den Sinn des Lebens in der Unterhaltung und dem Vergnügen sucht. Nun diese Endzeit im Urteil von 2. Petrus 3. Petrus schrieb aus einer Todeszelle über die letzten Tage, 2. Petrus 3, 17: <Ihr nun Geliebte, da ihr es vorher wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrwahn der Ruchlosen mit fortgerissen aus eurer eigenen Festigkeit fallet.> Das hier mit ruchlos übersetzte Wort lautet dem griechischen athesmos - das heißt Gesetzesverächter, Gesetzeswidriger, Sittenwidriger, Gesetzloser, Ungerechter. Und wenn man denkt dann die ganze Unmoral seit der 68er Bewegung mit Konkubinat, Partnerwechsel, Ehebruch, Homosexualität, Pornografie, steigender Gewaltbereitschaft, Abtreibung, Gottlosigkeit, Okkultismus in Verbindung mit der New Age Bewegung, Drogenmissbrauch und steigender Kriminalität, dann versteht man, was dieses athesmos bedeutet. Nochmals: <Ihr nun Geliebte, da ihr es vorher wisst, so hütet euch, dass ihr nicht durch den Irrwahn der Ruchlosen mit fortgerissen aus eurer eigenen Festigkeit fallet.> Da sehen wir, die wahren Christen werden gewaltig in Gefahr sein in der Endzeit durch diesen Abfall innerhalb der Christenheit mitgerissen und beeinflusst zu werden. Und das Heilmittel folgt im letzten Vers <Wachst aber in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit.> Wer sich mit Jesus Christus und seiner Herrlichkeit beschäftigt, der kann eben diese Beeinflussung überwinden. Dass das Herz das Innere erfüllt und eine Befriedigung gibt, die all das, was uns in unserer Gesellschaft als Vergnügen angeboten wird, eben als das erscheinen lässt, was es ist - leer und hohl.

Nun wollen wir verschiedene Punkte zusammen anschauen, wie das Christentum in die europäische Welt hineingekommen ist und sie verändert und geformt hat. Ich habe bereits darauf hingewiesen, es war eine Welt der Grausamkeit. Wenn also Beda Stadler schreibt, „unsere Kultur heute baut auf auf der römisch-griechischen Kultur und nach dem Unterbruch des Christentums kommen wir wieder auf das zurück“, dann würde das heißen, wir kommen zurück zu dieser Kultur der Gewalt. Und zwar ganz besonders Gewalt gegen Kinder. Es gab im Römischen Reich eine weitverbreitete Praxis der Kindstötung, die eingesetzt wurde als Familienplanungsmittel. Und es wurde auch in umfangreichem Maß abgetrieben, indem man Säfte braute mit Giftstoffen, die eben zur Abstoßung der Leibesfrucht führten - der Kinder im Mutterleib. Und was auch sehr verbreitet war: man setzte die Kinder einfach aus. Man kennt ja die Sage von Romulus und Remus, den Gründern von Rom. Die waren ja auch ausgesetzt, aber das ist nicht nur einfach so eine sagenhafte Sache, sondern es war sehr, sehr verbreitet. Die unerwünschten Kinder wurden einfach ausgesetzt irgendwo. Und konnten dann sehen, wie sie überleben. Und es kommt dazu, das Ganze war sogar im römischen Recht verankert. Denn in den berühmten Zwölftafelgesetz der Römer wurde gesagt, dass missgebildete Säuglinge getötet werden sollen. Aber merken wir, wie in unserer heutigen Zeit diese Dinge wieder kommen? Denn seit dem Beginn der Liberalisierung 1973 in den USA, danach kam Italien, Frankreich und danach kam ein Land nach dem anderen dazu. Seit 1973 bis heute sind weltweit über eine Milliarde Babys getötet worden im Mutterleib. Das ist das größte Blutbad der ganzen Weltgeschichte. Die Christen waren grundsätzlich gegen Kindstötung, gegen Abtreibung und gegen Kindesaussetzung. Für Sie war klar, der Mensch ist ja im Bild Gottes erschaffen worden, 1. Mose 1, 27 und darum darf man ihn nicht antasten. In 1. Mose 9 wird weiter gesagt, dass der Mörder den Tod verdient hat, weil er einen Menschen umgebracht hat, der ja im Bild Gottes erschaffen worden ist. Also die Unantastbarkeit des Lebens wird in 1. Mose 9 gerade begründet mit der Tatsache, der Mensch im Bild Gottes erschaffen. Die Christen kannten Johannes 3, 16, <Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.> Jeder Mensch, der zu dieser Welt gehört, ist von Gott geliebt und Gott war bereit das Höchste zu geben, seinen Sohn, und das war nicht eine kollektive Liebe, denn es heißt <damit jeder, der an ihn glaubt.> Es geht um den Einzelnen, der gerettet wird durch den Glauben an den Sohn Gottes. In Matthäus 19, 14 sagt der Herr Jesus, <Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret Ihnen nicht, denn solcher ist das Reich der Himmel.> Und ganz grundsätzlich schon in den 10 Geboten, stand in 2. Mose 20, 13 <Du sollst nicht töten.> Übrigens: das hebräische Wort razach bedeutet illegales Töten. Nicht wahr, manchmal wird die Frage gestellt, wie kommt es dann im Alten Testament gibt es doch die Todesstrafe und so weiter. Und es gibt auch Kriege die, die erlaubte Kriege waren. Man denkt an Josua. Aber das ist eben wichtig. Das ist nicht das Wort zum Beispiel harak, das ganz allgemein töten bedeuten kann, sondern razach, das illegale Töten. Im Deutschen haben wir ein Wort dafür: morden. Also der Sinn, du sollst nicht töten, der Sinn ist, du sollst nicht morden. Matthäus 18, 5 da sagt der Herr Jesus <Wer irgendein solches Kindlein aufnehmen wird, nimmt mich auf.> Hier zeigt der Herr Jesus sogar den Wert der Adoption. Und er beschreibt die Adoption als so etwas Großartiges. Dass wer ein Kind so bei sich aufnimmt, nimmt ihn selber auf und darum haben die Christen auch in der Zeit der Verfolgung durch die Römer - die ja dauerte, vom ersten Jahrhundert unter Nero bis zur konstantinischen Wende 313. Da haben Christen eben ausgesetzte Kinder bei sich aufgenommen. Und haben sich darum gesorgt. Sie haben Waisenkinder versorgt und damit haben sie auch das Unverständnis und sogar den Hass der Gesellschaft auf sich gezogen. Aber für sie war klar: der Herr Jesus hat das klar gezeigt, der Wert der Adoption. Im vierten Jahrhundert wird das Christentum schließlich Staatsreligion. Es kam zu dieser gewaltigen politischen Wende im Römischen Reich. Valentinian der Erste, verbietet als erster Kaiser im Römischen Reich im Jahr 374 Abtreibung, Kindstötung und Kindesaussetzung. Also hier kann man das historisch ganz klar festmachen. Das war in der alten Welt eben nicht per Gesetz verboten. Und so wurde das durch den Einfluss des Evangeliums zum Gesetz im Römischen Reich. Ich habe schon gesagt, Christen haben ausgesetzte Kinder bei sich aufgenommen. Und ab dem vierten Jahrhundert, als man nicht mehr verfolgt war, konnte man das in größerem Rahmen organisieren. Und so wurden sogar Waisenhäuser eingerichtet.

Nun gehen wir zu einem zweiten Punkt. Die Christen waren nicht nur gegen Kindstötung, sondern auch gegen Gladiatorenspiele. Wie schon angedeutet, während hunderten von Jahren belustigten sich die Römer an blutigen Gladiatorenspielen. Und wer waren diese Gladiatoren? Das waren zumeist Sklaven oder Kriegsgefangene. Menschen ohne jede Würde und ohne Wert. Es konnte also sein, dass man 10000 Kriegsgefangene gemacht hat in einen Krieg und dann kamen die als Gladiatoren in die Arenen und dabei starben dann vielleicht etwa 5000 im Kampf und weitere an den schweren Verwundungen und andere überlebten. So war das, und die Menschen erfreuten sich an diesen Spielen. Tertullian, ein Rechtsanwalt, der sich bekehrt hatte, - er lebte um 200 nach Christus - schrieb vier Bücher, eines heißt De Spectaculis also Über die Schauspiele. Und er sagt, Christen gehen nicht an Schauspiele. Also er war nicht nur gegen Gladiatorenspiele, sondern überhaupt diese Art von Unterhaltung in den Theatern, das ist nichts für Christen. Und er schreibt ausdrücklich gegen diese blutrünstigen Spiele mit den Gladiatoren. Kaiser Theodosius der erste - 379 bis 395 - also in der Zeit, als das Christentum dann eben zur Staatsreligion wurde, schaffte die Gladiatorenspiele im Osten ab - im oströmischen Reich - und Kaiser Honorius um 404 schafft das auch im Westen ab. Aber wenn wir denken, mit der Erfindung des Films in unserer Zeit kann man sagen - im weitesten Sinn - ist die Unterhaltung an Gewalt wieder ein Thema Nummer 1 geworden. Ich weiß, es geht ja nicht darum, dass man in den Nachrichten etwas Wichtiges erfährt, sondern es geht darum, dass man eben Gewalt als Unterhaltung, als Unterhaltungswert wahrnimmt. Es gab aber weitere Reformen. Kaiser Konstantin der Große, der ja ab dem Beginn des vierten Jahrhunderts an die Macht kam, verbot auch die Markierung von Gesichtern mit Brandeisen. Das war üblich, dass Sklaven eben eine Brandeisenmerkmal auf das Gesicht bekamen oder auch Kriminelle und auch Bergwerksarbeiter. Und Konstantin begründete eben, der Mensch, erschaffen im Bild Gottes, das geht nicht, wenn man sein Gesicht verunstaltet durch ein Brandeisen. Eine weitere Reform, die hier zu nennen ist, stammt von Kaiser Constantius dem zweiten. Das war ein Sohn von Konstantin - 337 bis 361. Er forderte und richtete getrennte Gefängniszellen für Frauen und Männer ein. Das ist für uns völlig normal, dass es Frauengefängnisse gibt und Männergefängnisse. Das ist eine Errungenschaft des Christentums und da muss ich ja vielleicht nicht unbedingt erklären; die Frauen in diesem Gefängniszellen, das waren die Opfer der Kriminellen. Also man stellt sich nicht vor, was da geschehen war und als normal angesehen wurde. Aber das wurde durch den Einfluss des Evangeliums so gründlich und grundsätzlich verändert. Ein weiteres, drittes Thema, das auch immer noch mit dem Thema Welt der Gewalt zu tun hat, ist das Thema Selbstmord. Die Christen waren gegen Selbstmord. Aber zahlreiche Philosophen und Schriftsteller, besonders Stoiker, stellten in der alten Welt den Selbstmord als etwas Rühmliches dar. Für die Römer war also die Möglichkeit zum Selbstmord in bestimmten Umständen ein großartiges Vorrecht. Nun, in unserer Zeit ist das alles wieder gekommen mit diesen Selbstmord Organisationen wie Exit und so weiter. Und die Schweiz ist da eine schlimme Vorreiterin. Aber die Christen sagten, das ist grundsätzlich falsch. Selbstmord ist keine Möglichkeit und da äußerten sich schon Clemens von Alexandria in den frühen Jahrhunderten, Lactantius, Gregor von Nazianz, Eusebius von Caesarea, Augustinus. Sie verurteilten Selbstmord. Man beachte: heute, wenn in den Medien über Selbstmord gesprochen wird, findet man nie das Wort Selbstmord. Ich habe das natürlich ganz bewusst gewählt. Man spricht von Selbsttötung oder Suizid. Aber das Wort Mord musste raus, denn Mord bedeutet im deutschen Illegales Töten. Eben razach. Und so will man das eben nicht mehr als Mord bezeichnen, sondern „nur noch“ als Tötung. Und die Christen müssen ganz klar von Selbstmord sprechen. Auf der Synode von Elvira – 306 – auf der christlichen Synode, wurde Selbstmord als eine Sünde an den Pranger gestellt. Im Konzil von Arles – 452 - wurde erklärt, Selbstmord gehe auf dämonische Mächte zurück. Damit wurde also der Selbstmord wirklich klar an den Pranger gestellt und nicht als Möglichkeit in auswegslosen Situationen hingestellt. Und wenn man in der Bibel dem Thema nachgeht sieht man da, Selbstmord ist immer im Zusammenhang mit ganz negativen Beispielen. Man denke an den Selbstmord des Judas. Man denke an den Selbstmord von König Saul, der von Gott verworfen wurde und so weiter und so fort. Es gibt zahlreiche weitere Beispiele. Auch da galt eben 2. Mose 20, 13 <Du sollst nicht töten.> Wir haben bereits gesehen, dass Unzucht in der alten Welt ein Bollwerk gegen das Evangelium war. Und so wollen wir viertens anschauen, wie die Christen gegen Unzucht waren. Aber zuerst muss ich erklären: in der römischen Welt gab es einen fortschreitenden Zusammenbruch der Sexualmoral seit dem Ende des Punischen Krieges - das war 146 vor Christus. Später schreibt Tacitus - ein Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts nach Christus - in seinen Annales 3.34, eine keusche Ehefrau habe Seltenheitswert. Also das zeigt uns, was da geschehen ist in der Gesellschaft. Und man kann das römische Reich als eine sexbesessene Gesellschaft bezeichnen. Das kann man alles aus der Literatur und auch aus der Malerei belegen. Ehebruch, vorehelicher Verkehr, Homosexualität und auch Pädophilie, Prostitution waren an der Tagesordnung. Unzucht war Thema in Theater, Kunst und Literatur. Und nun - ganz wichtig: es gab kein kulturelles, moralisches Verbot für vorehelichen Verkehr. Kein moralisches Verbot für Ehebruch da muss ich allerdings sagen, des Mannes. Und zwar kommt das von daher. Die Römer betrachteten die Ehe einfach als einen politisch zweckdienlichen Bund zwischen Mann und Frau und zwar so, dass die Frau schlicht das Eigentum des Mannes war, aber nicht umgekehrt. Wenn eine Frau Ehebruch beging, dann hat sie quasi das Eigentumsrecht des Mannes verletzt. Und deshalb konnte sie bestraft werden. Aber der Mann konnte grundsätzlich nicht Ehebruch begehen - in der römischen Auffassung. Das ist pervers, aber das war so. Also, aber es gab kein kulturelles, moralisches Verbot für Ehebruch des Mannes, für Prostitution, Homosexualität, Pädophilie und selbst nicht für Sodomie. Das ist Verkehr mit Tieren. Also wir sehen die heutige Gesellschaft verurteilt bei uns noch Pädophilie, wobei es bereits Stimmen gibt, die versuchen das gesellschaftsfähig zu machen unter bestimmten Umständen. Da wird bereits gekämpft. Aber die alte Welt war in dem Sinne also moderner als unsere moderne Welt, denn das war nicht verboten. Zum Beispiel der berühmte Philosoph Plato war ein Pädophiler. Die Christen hatten eine ganz andere Sicht der Ehe durch die Offenbarung der Bibel. In Hebräer 13, 4 steht, <Die Ehe sei geehrt in allem.> Auch in allen Aspekten, die zum Eheleben gehören. Das sei alles geehrt. Und damit wurde eigentlich auch schon von Anfang an geklärt, dass die Sexualität in der Ehe nicht etwas Minderwertiges ist, sondern von Gott gegeben. Und so wie alle Aspekte der Ehe geehrt werden sollen, so muss auch dieser Aspekt eben geehrt werden. Und dazu hat Gott in seinem Wort auch das Hohelied gegeben. Das eben gerade diesen Bereich als ein Geschenk Gottes, aber eben nur für den Bereich der Ehe gegeben hat. Nochmals: <Die Ehe sei geehrt in allem und das Bett unbefleckt. Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten.> Hier wird also ganz grundsätzlich gesagt, wer Unzucht begeht und wer die Ehe bricht, wird von Gott gerichtet. Und sehen wir, hier steht nicht und Ehebrecherinnen, sondern Ehebrecher. Also der Mann kann Ehebruch begehen. Das war im totalen Widerspruch zur Gesellschaft damals. Und so kann man sagen, das Christentum führte zu einer Wiederherstellung der Würde der Ehe. Der Würde von Mann und Frau im Zusammenhang mit Sexualität. Hier - als Illustration - habe ich zwei Ehepaare aus der Kaiserwelt der Römer verwendet. Links sieht man den Kaiser Claudius und seine Frau Agrippina Minor - das war seine vierte Frau.

Nun gehen wir weiter zum Thema. Fünftens, die Frau. Im Römischen Reich haben wir gesehen, setzte man oft kleine Kinder aus, aber besonders gefährdet waren die Mädchen. Also neugeborene Mädchen wurden besonders oft getötet oder ausgesetzt. Das zeigt uns den Wert der Frauen in der alten Welt. Also wenn wie gesagt in diesem Artikel in der Welt-Woche gesagt wird unsere moderne Kultur fuße auf der Kultur der Römer und Griechen – danke schön! Frauen waren nicht zu Tisch, wenn der Mann Gäste hatte. Im Zwölftafelgesetz der Römer in Punkt 4. geht es um die Patria Potestas, also um die Macht des Familienvaters. Der Ehemann besitzt Zucht- und Tötungsgewalt. Über die Kinder. Und auch über die Frau. Also das heißt, der Mann hatte auch die Möglichkeit, die Frau zu misshandeln und zu bestrafen. Also wenn unsere Gesetze auf den römischen Gesetzen einfach so aufgebaut sind, ohne Revision, auch da – danke schön! Er konnte zwar die Ehefrau nicht für irgendwelche Gründe töten, nur für Ehebruch. Aber da konnte er das Ausführen, da muss er nicht vor Gericht gehen. Und für andere Fälle, da musste noch ein Familienrat einberufen werden; dann konnte er sie auch für andere Gründe töten. Die Frau hatte in dieser Rechtsordnung wenig bis keine Eigentumsrechte und auch nur ein begrenztes Erbrecht. Ein Beispiel: ein fehlender Schleier in der Öffentlichkeit konnte ein Scheidungsgrund sein. Und wir sehen, wie das Evangelium das vollkommen anders darstellt. Der einzige Grund für eine von Gott anerkannte Scheidung ist nach Matthäus 5 und Matthäus 19 vollzogener Ehebruch. Der einzige Grund. Weiter gab es im Römischen Reich kein Scheidungsrecht für Frauen. Also wenn der Mann untreu geworden war, gab es für die Frau keine Scheidungsmöglichkeit - nur für den Mann. Aber in Markus 10 spricht der Herr Jesus tatsächlich über den Fall, wenn die Frau den Mann entlässt. Aber eben, der Herr lässt nur diesen Grund der vollzogenen Unzucht gelten. Der berühmte römische Schriftsteller Seneca schreibt in seinem Buch De Ira Über den Zorn - 1. 190 - der Zorn sei typisch weiblich und kindisch. Ich muss sagen, schon bei den alten Griechen gab es diese ganz negative Sicht der Frau, dass die Frau grundsätzlich einen schlechten Charakter hat. Aber bei den Römern finden wir das im Prinzip auch. Und der römische Schriftsteller Juvenal in seinen Satiren 6.457 sagt, Frauen sind zu allem fähig. Hätte er gesagt, Frauen und Männer sind zu allem fähig, dann würde es der Bibel entsprechen. Denn die Bibel sagt, dass der Mensch eine verdorbene, sündige Natur hat und grundsätzlich zu allem fähig ist. Aber das ist Doppelmoral. Frauen sind zu allem fähig. Und der Herr Jesus wandte sich ganz klar gegen jegliche Doppelmoral. Als diese Ehebrecherin in Johannes 8 vorgeführt wurde und gesteinigt werden sollte, da ist der Herr nicht darauf eingestiegen. Sie wurde ja auf der Tat erwischt und da stellte sich die grundsätzliche Frage: und wo war der Mann? Das ist Doppelmoral. Und das akzeptiert der Herr nicht. Also keine unterschiedlichen Beurteilungen für Mann und Frau. Es gab bei den Römern kein Wahlrecht bei der Verheiratung. Also die Frauen - meistens waren das Kinder - die wurden von den Eltern mit jemandem zusammengestellt. Also Kinderbräute waren sehr verbreitet und so war es üblich, dass der Mann oft 10 Jahre und mehr älter war als die Ehefrau. Das ist nicht etwas, was biblisch grundsätzlich nicht gehen würde, nicht wahr. Abraham war auch 10 Jahre älter als Sara. Aber es ist nicht unbedingt das Übliche. Aber dort war es sehr üblich. Das zeigt eben, wie die Frau nicht gesehen wurde als ein Gegenüber wie im Schöpfungsbericht, wo Gott für Adam eine Hilfe ihm entsprechend – hebr. kenegdo - gleichsam ihm gegenüber schafft. In der Bibel ist das so ganz anders. Der Ehemann soll sich der Frau hingeben und sie lieben, wie Christus - bis in den Tod, Epheser 5, 22-33. Wenn wir das sehen, diese Sicht der Ehe, die dort eben in Vergleich gestellt wird mit dem Verhältnis von Christus und seiner Gemeinde, für die er sein Leben hingegeben hat am Kreuz, dann sehen wir das. Das ist hellstes Licht auf schwarzem Hintergrund. Und denken wir an das Lob der tugendhaften, gottesfürchtigen Frau in Sprüche 31, 10-31. Dieser Abschnitt ist die Krönung des Weisheitsbuches der Sprüche. Es ist sogar ein Achrostichon. Es sind 22 Verse und es geht schön mit den Anfangsbuchstaben der Verse dem hebräischen Alphabet entlang. Und so wird die Würde und der Wert der Frau schon im Alten Testament so beschrieben. Denken wir an den Herrn Jesus, wie er mit der Samariterin umgegangen ist in Johannes 4. Denken wir daran, die ersten Zeugen der Auferstehung waren Frauen. Und Petrus sagt in 1. Petrus 3, 7 er ermahnt die Ehemänner im Blick auf die Frauen, ihnen <Ehre gebend> ist ein göttliches Gebot. Wir machen jetzt eine Viertelstunde Pause.

Wir kommen jetzt sechstens zum Thema Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Zu Beginn muss ich zwei lateinische Begriffe erklären und einander gegenüberstellen. Liberalitas und Caritas. Die alten Römer, kannten den Begriff der Liberalitas, das heißt Freigebigkeit. Aber es bezeichnet eine Freigebigkeit, die auf eine Gegenleistung wartet. So ähnlich, wie man das in Ägypten kennt. Man muss sehr aufpassen, wenn man Dinge, die andere Leute haben, lobt und die schön findet, denn da muss man damit rechnen, dass sie das vorbeibringen werden. Und das kann sogar bedeuten, ein Möbelstück, das effektiv vorbeigebracht wird. Aber das ist eben das Prinzip von Liberalitas, dann erwartet man auch eine Gegenleistung. Das geht immer hin und her. Der freigebige Römer konnte Geld spenden für den Tempel, das entweder für Opfer, für Götter verwendet wurde und er konnte auch anderen Menschen gegenüber freigebig sein, aber grundsätzlich mit der Erwartung, dass man dabei auch wieder etwas zurück kriegt. Nun, der christlich-lateinische Ausdruck Caritas bedeutet etwas ganz anderes. Das bedeutet Liebe oder Nächstenliebe. In der lateinischen Bibelübersetzung steht Caritas speziell für Agape. Das ist ja bekannt, im Griechischen hat man mehrere Ausdrücke für Liebe und im griechischen Neuen Testament für die Liebe Gottes wird ganz speziell das Wort Agape verwendet. Schon die alten Griechen kannten dieses Wort, aber in der Literatur kommt dieses Wort sehr, sehr wenig vor und so hat der Heilige Geist bei der Inspiration des Neuen Testaments diesen Ausdruck für Liebe, der eben kaum vorbelastet war durch die griechische Kultur verwendet, um ihn zu füllen mit dem Gedanken der Liebe Gottes. Der Liebe Gottes, die Gottes Wesen ausmacht. Und es geht darum, eine Liebe, die bereit war, uns zu lieben, auch obwohl nichts Liebenswürdiges in uns war. In 1. Johannes 4, 8, wo es heißt <Gott ist Liebe.> Das ist eben auf griechisch Agape und in der lateinischen Übersetzung Deus Caritas Est. Und so wurde der Begriff der Caritas eben der Begriff für Nächstenliebe und Barmherzigkeit, die nichts zurück erwartet, sondern als Ausdruck des Dankes und der Hingabe an Gott, der uns zuerst geliebt hat. Die frühen Christen hatten ein ganz anderes Verhältnis zu den Schwachen, den Armen, zu den Menschen am Rand der Gesellschaft. Und sie konnten denken an die Worte des Herrn Jesus in Matthäus 25, wo er berichtet, wie er wiederkommen wird in Macht und Herrlichkeit und dann die Menschen im Gericht vor ihm erscheinen müssen. Und da sagt er zu einer Gruppe - Vers 35 - <Denn mich hungerte und ihr gabt mir zu essen, mich dürstete und ihr tränktet mich, ich war Fremdling und ihr nahmt mich auf, nackt und ihr begleitetet mich. Ich war krank und ihr besuchtet mich. Ich war im Gefängnis und ihr kamet zu mir.> Die angesprochenen fragen dann aber wir haben dich doch noch nie gesehen, wir haben dir noch nie zu essen gegeben, wir haben dich nie getränkt und dann sagt der Herr <Alles, was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.> In Hebräer 13, 16 haben wir dieses Gebot des Wohltuns und Mitteilens <Aber vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott wohl gefallen.> Der griechische Begriff für Wohltun wird im Neuen Testament speziell verwendet, zum Beispiel für Wohltun gegenüber Armen. Während der Begriff Mitteilen speziell darauf hindeutet, auf zum Beispiel Unterstützung des Evangeliums und der Mission. Das sind also zwei verschiedene Begriffe, die aber in einem Satz als Befehl so aufgeführt werden in Hebräer 13, 16. Übrigens, im Vers davor geht es um die Anbetung Gottes, <Opfer des Lobes, die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen und dann des Wohltuns aber und Mitteilens, vergesst nicht den an solchen Opfern hat Gott wohlgefallen.> Also das Wohltun gegenüber Armen wird gerade in Verbindung mit der Anbetung Gottes erwähnt. Tertullian, den ich ja schon mal erwähnt habe, dieser bekehrte Rechtsanwalt um 200 nach Christus, schreibt in seinem Buch Apologeticum 39, 5 bis 7, dass die frühen Gemeinden oder frühen Kirchen eine Kasse hatten für Witwen, Waisen, Kranke, Arme, Gefangene, Bedürftige, Alte. Und dieses Geld konnte auch eingesetzt werden zum Freikauf von Sklaven und zum Beispiel auch für Begräbnisfinanzierung - was ja sehr teuer sein kann. Plautus, ein berühmter römischer Komödiendichter – 254 bis 184 vor Christus - schreibt in seinem Werk Trinummus 2, 338 bis 39: „Du erweist einem Bettler einen schlechten Dienst, wenn du ihm zu essen und zu trinken gibst. Du verlierst, was du hast und verlängerst nur sein Elend.“ Also diese Sätze sind eigentlich eine sehr treffende Umschreibung der Sicht der Armen in der römischen Kultur. Es war eine Kultur der Unbarmherzigkeit und darum fielen die Christen so auf, die waren ganz anders. Christen kümmerten sich um Schwache, Kranke, Elende, um Sterbende und selbst um Seuchenopfer. Wenn es also um Pest ging und es bekannt war, dass die Leute einfach davon rannten und Christen unter Einsatz ihres eigenen Lebens standen den Menschen in der Not bei. Und das geschah schon in der Zeit, als sie selber vom Römischen Reich verfolgt waren, im zweiten und dritten Jahrhundert - und natürlich auch im ersten. Bereits im 2./3. Jahrhundert wurden auch Vereinigungen gegründet für Notleidende - aber mit der großen politischen Wende ab dem vierten Jahrhundert, der sogenannten Konstantinischen Wende, als das Christentum Staatsreligion wurde. Zuerst erlaubte Religion und dann Staatsreligion. Es wäre besser gewesen, es wäre bei der erlaubten Religion geblieben. Das nur so nebenbei. Aber das hat große Veränderungen gebracht. Jetzt konnte man viel mehr auch organisieren. Was vorher unter der Verfolgung noch nicht in dem großen Maß möglich war. Es wurden Waisenhäuser gegründet, Häuser für Findelkinder, eben für die ausgesetzten. Armenhäuser, Heime für Geisteskranke, all das schon ab dem vierten Jahrhundert - und ebenso Krankenhäuser. Das war ganz speziell - Spitäler. Das gab es in der alten Welt nicht. Das sind christliche Innovationen, Erneuerungen. Natürlich gab es Krankenpflege für verwundete Soldaten in der Armee . Es gab auch in der alten Welt Ärzte, aber das ging nicht weiter. Die Krankenpflege war dann nicht mehr die Sache der Ärzte. Und die Christen führten die fortgesetzte Krankenpflege ein. Dann auch Altenheime, waren auch eine Innovation der Christen. Ab Kaiser Justinian dem ersten – 483 bis 565 - wurden diese Altenheime eingeführt und ab 630 nochmals eine Innovation: Blindenheime. Das war neu, das kannte die alte Welt nicht. Stellen wir uns mal vor, das soll ein Kulturloch sein. Wenn das nicht gekommen wäre und so muss man sich im Klaren sein, die ganzen Gesundheitseinrichtungen heute, das ist ein Erbe des Christentums.

Unter siebtens möchte ich etwas sagen zum Thema Bildung. Der Herr Jesus gab in Matthäus 28, 19 den Missionsauftrag an seine Jünger weiter <Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.> Alle Nationen sollen Jünger werden. Der Ausdruck Jünger bezeichnet einen Studenten, einen Schüler. Das griechische Wort, ist dieses Wort und das entsprechende hebräische Wort talmid ist auch heute noch das Wort für Studenten. Also die Jünger Jesu waren Studenten, die von ihrem Herrn lernten. Was lernten sie? Tora und die biblische Lehre des Messias. Das Alte Testament und die neue Lehre die dazukam von dem Messias. Und so sagt der Herr Jesus <machet alle Nationen zu Jüngern>, also zu Menschen, die jetzt lernen sollen. Und er sagt <und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.> Also biblischer Unterricht war von Anfang an geboten. Die ersten Christen nach Pfingsten waren gekennzeichnet in Apostelgeschichte 2, 42 durch den ersten Punkt schon, <sie verharrten aber in der Lehre der Apostel.> Sie wurden systematisch unterwiesen und gebildet. Und das weckte natürlich bei den Menschen auch das Interesse, wenn sie nicht lesen konnten. Lesen zu lernen. Und darum war ja schon im jüdischen Volk das Lesen und Schreiben dermaßen weit verbreitet. Als man bei uns - unter den Helvetiern und Germanen - noch gar keine gar keine Literatur hatte. Nicht wahr, man sich das überlegt. Schon sehr früh entstanden Katechetenschulen - ab 150 nach Christus. Dann ab dem vierten Jahrhundert gab es Dom und Bischofsschulen. Und durch die ganze Zeit des Mittelalters wurden Bibliotheken gepflegt in den Klöstern. Da ging es um die Pflege der Bibelhandschriften, die präzise und mit Hingebung abgeschrieben wurden. Da wurden biblische Handschriften, aber auch Literatur aus der alten Welt abgeschrieben und überliefert. Und ab dem fünften Jahrhundert gab es auch Klosterschulen. Die erste Universität der Welt war wohl die Universität von Bologna – 1158. Da sehen wir also die Universitäten sind ein christliches Erbe aus dem Mittelalter. Die Rede vom dunklen Mittelalter, woher kommt die eigentlich? Das kommt von den Aufklärungsphilosophen, die sich gegenüber der Vergangenheit und ganz speziell gegenüber allem Christlichen absetzen wollten. Auf Französisch nennt man die Aufklärungszeit Le Ciel de Lumiȩre, das Zeitalter der Lichter. Und so betrachteten sie sich als im Licht, während alles, was früher war, war in der Dunkelheit. Und von daher kommt die Rede vom dunklen Mittelalter. Ich will nicht damit sagen, dass im Mittelalter alles gut gewesen sei, überhaupt nicht. Aber es ist falsch zu sagen, dass das Mittelalter eine kulturlose Zeit gewesen war, ganz im Gegenteil. Und im Mittelalter kann man sehr viel Licht finden, auch biblisches Licht. Man muss nur am richtigen Ort schauen. Und eben sogar die Universitäten haben ganz klar ihren Ursprung im Mittelalter. Mit der Reformation kam nochmals ein deutlicher Schub. Martin Luther forderte öffentliche Schulen nun für alle. Und er bestand sogar auf Schulzwang. Also wer Probleme hat mit Schulen, der kann auch ein Problem haben mit Martin Luther. Aber für Martin Luther war natürlich klar, was im Zentrum der Bildung sein muss: das ist eben Gott und sein Wort. Kindergärten, diese Erfindung geht zurück auf Friedrich Föbel um 1840. Das war auch ein gläubiger Mann. Also die Kindergärten haben auch eine ganz eindeutig christliche Herkunft und ebenso die Sonntagsschulen. Das geht zurück auf Robert Raikes – 1780. Und zwar hat er sich so um die Jungs und Mädchen auf der Straße gekümmert, die nun wirklich gar nichts hatten und die lud er ein in Sonntagsschulen und wollte ihnen biblische Lehre vermitteln, aber auch ein grundlegendes Maß an Bildung. Also Sonntagsschulen war wirklich kann man sagen, eine Grundschule für Kinder auf der Straße. Und in der englischsprachigen Welt hat das Wort Sonntagsschule sowieso einen ganz anderen Klang. In Amerika, ist das ziemlich üblich in Gemeinden, dass man zuerst am Sonntagmorgen nicht die Predigt hat, auch nicht Anbetung mit Abendmahl, sondern zuerst Sunday School. Und da gibt es eben die Sunday School nicht einfach nur für die Kinder, sondern für die Erwachsenen - das sind eine Art Bibelklassen, wo die Erwachsenen auch systematisch in der Bibel unterrichtet werden. Also das zur Sonntagsschule. Gehörlosenunterricht ist auch eine christliche Erfindung aus der Zeit um 1775. Und Blindenunterricht geht sogar schon zurück auf das 16. Jahrhundert. Und dabei ist besonders zu erwähnen Louis Braille, der 1829 die Braille-Methode einführte. Eine gewaltige, sensationelle Erfindung, wie man mit den Fingern lesen kann. Er selber war ein tiefgläubiger Mann, der früh erblindete und so kam er auf die Idee mit der Blindenschrift, die ein gewaltiger Segen geworden ist für unzählige Menschen heute. Man denke auch heute - ich weiß die Zahl für Deutschland - es gibt etwa 5.000.000 Sehbehinderte, die also 30% oder weniger sehen. Und da ist heute natürlich auch ein gewaltiger Fortschritt gemacht worden in Zusammenhang mit Computern, Computernutzung. Aber leider gibt es manche, die Homepages erstellen, die nicht daran denken, was man tun muss, dass Blinde alle diese Homepages auch lesen können. Viele christliche Homepages sind nicht lesbar für Blinde. Und zwar auch braucht es da eine kleine zusätzliche Einrichtung und dann können die eben all das, was wir geschrieben sehen, können die akustisch machen. Normalerweise in einem unglaublichen Tempo. Und die können da sehr toll umgehen, aber das Schlimme ist, dass gerade heute esoterische Seiten sehr gut eingerichtet sind für Blinde und auch terroristische Seiten. Also das ist noch ein Punkt. Vor kurzem hat ein Blinder mich angeschrieben und sich beschwert, meine Seite sei gar nicht für ihn günstig eingerichtet und das findet er eine sehr schlimme Sache und so. Und ich musste ihm sagen, das war also nicht böse Absicht, sondern das ist eben eine Informationen, die man weitergeben muss. Ich war vor kurzem auf einer Informatiktagung und da hat eben ein Blinder sehr ausführlich über die Möglichkeiten des Internets für Blinde berichtet. Und das muss man also auch jetzt eben neu ausnutzen, um so das Evangelium gerade unter dieser Gruppe von Menschen - die eine große Gruppe ist in der Gesellschaft, dass man es so verbreiten kann. Das nur zur Braille-Methode.

Nun unter achtens - es ist damit verwandt - möchte ich etwas sagen zum Thema Wissenschaft. Die Bibel ruft uns grundsätzlich auf zum Studium der Natur. Psalm 111, 2 <Groß sind die Taten des Herrn. Sie werden erforscht von allen, die Freude an Ihnen haben.> In Römer 1, 20 steht, dass der Mensch mithilfe seines Verstandes erkennen kann an der Schöpfung, dass es einen Schöpfer gibt. So stellt uns die Bibel eben die Natur als Gottes Offenbarung dar, die es gilt zu erforschen und kennenzulernen. Psalm 19, 1 <Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes.> Und so ist von der Bibel her ein Interesse an der Natur etwas ganz Natürliches. In Johannes 1, Vers1 beginnt das Evangelium mit <Im Anfang war der Logos.> Vers 3 <Alles wurde durch den selben.> Jesus Christus wird hier der Logos genannt, das ist Das Wort. Von dem Wort Logos leitet sich unser Wort Logik her. Hier wird gesagt, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, der Ausführende war in der Schöpfung. Alles wurde geplant von dem Vater. 1. Korinther, 8 sagt, dass <alle Dinge von Gott dem Vater kommen, durch den Herrn Jesus Christus.> Das heißt, der Sohn war der Logos, der alles ausgeführt hatte und daraus folgt, dass der Christ zu erwarten hat, dass in der Natur alles logisch aufgebaut ist. Weshalb werden in der Wissenschaft Gesetzmäßigkeiten erforscht. Weil man grundsätzlich davon ausgeht, dass es nach Gesetzmäßigkeiten abgeht. Aber das war bei den Hindus nicht so. Die Hindus sahen ihre Götter, die ganz mutwillig handeln konnten, überall, irgendwo in der Natur. Und da war nicht zu erwarten, dass alles nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit abläuft, sondern mutwillig, wie die unzähligen Götter eben handeln. Und so war das auch bei den alten Römern und Griechen. Also die Vielgötterei war ein wichtiges Hindernis für die Entwicklung von Wissenschaft. Aber von der Bibel aus müssen wir ganz klar davon ausgehen, dass überall Logik, alles von Logos geprägt ist. Die moderne Wissenschaft begann sich zu entwickeln im Mittelalter. Eben in der Zeit, als die Universitäten gegründet wurden. Und einer der frühen, großen Wissenschaftler war Robert Grosseteste – er war Theologe und Forscher, circa 1170 bis 1253. Er war der Vater der experimentellen Methode. Also er sagt, wir müssen uns nicht mehr so von Plato und Aristoteles leiten lassen. Denn die Philosophie von Plato und Aristoteles, hatte leider in den vergangenen Jahrhunderten davor, die Kirche ganz stark beeinflusst. Das gehörte mit zu diesem Geheimnis der Gesetzlosigkeit. Diese Art des Denkens war dem experimentellen Forschen entgegengesetzt und so war das ein ganz entscheidender Bruch, dass dieser Robert Grosseteste forderte: man muss Experimente durchführen und aus diesen Ergebnissen dann Grundsätze, Gesetzmäßigkeiten ableiten. Sein Schüler Roger Bacon - 1214 bis 1294 - sagte, „alle Dinge müssen durch die Erfahrung verifiziert werden.“ Und das bedeutet eine Befreiung von Platon und Aristoteles. Und damit kam ein Aufschwung der Naturwissenschaft. Besonders dann in der Zeit der Renaissance - 15. und dann 16. Jahrhundert. Zuerst besonders in den Bereichen Astronomie und Physik. Wenn wir von Astronomie reden - von der Erforschung der Sternenwelt - dann sind folgende vier Namen ganz besonders wichtig, denn sie gehören zu den Begründern der modernen Astronomie: Nikolaus Kopernikus - 1473 bis 1543. Er war Theologe und Astronom. Und er kam zur Entdeckung, dass nicht die Erde im Mittelpunkt steht in dem Sinne, dass die Sonne um die Erde kreisen würde, sondern die Sonne stand im Mittelpunkt und die Erde kreist um die Sonne herum. Dann Tycho Brahe - 1546 bis 1601 - war ein wichtiger Astronom, der damals eine Supernova entdeckt hatte - ein neuer Stern, der plötzlich am Himmel erschien. Wenn ein Stern in unserer Galaxie explodiert, wird er für eine kurze Zeit etwa eine Milliarde mal heller. Das heißt etwa so hell wie eine gesamte Galaxie. Und dann kann man ihn plötzlich von Auge sehen, für eine gewisse Zeit. Und hier sieht man ein NASA Bild mit dieser Supernova 1572; das ist noch die „Leiche“, die davon übrig geblieben ist. Die hatte also Tycho Brahe entdeckt. Dann Johannes Kepler - 1571 bis 1630 -. Er berechnete als Erster die Planetenbahnen -mathematisch. Und schließlich Galileo Galilei - 1564 bis 1642. Er war der erste Mann, der ein Teleskop auf den Himmel richtete und zur Erkenntnis kam, dass sind nicht 3000 Sterne, die man sehen kann, sondern etwa 30.000 Sterne. Ich muss betonen, alle diese Männer waren gläubig. Für sie hatte die Bibel Autorität als Gottes Wort und das ist auch gerade zu betonen bei Galileo Galilei. In der Schule wurde ständig die Galileo Galilei-Legende erzählt, als wäre er gegen die Bibel gewesen. Das stimmt überhaupt nicht, er hatte einen Konflikt mit der herrschenden Philosophie der Kirche. Aber er selbst hat kein Problem mit der Bibel. Das muss man den Schülern erzählen. Die Leute kommen ständig heute noch mit Galileo Galilei im Kontrast zur Bibel. Das ist vollkommen falsch, historisch falsch. Sir Isaac Newton – 1642 bis 1727. Er hat das Gravitationsgesetz entdeckt und das als tiefgläubiger Mann, denn er hat nämlich auch theologische Werke geschrieben, zum Beispiel einen Kommentar über das Buch Daniel. Er legte die Grundlage für die klassische Mechanik, also die klassische Physik. Und war auch ein wichtiger Begründer der Infinitesimalrechnung. Schon Leibniz hat ja die Differenzialrechnung entwickelt und Newton hat da auch mitgewirkt bei dem, was wir in der Mathematik als Analysis bezeichnen - Integration und Differenzialrechnung. Er hat die Teilchentheorie des Lichtes entworfen. Bis dahin meinte man, Licht sei ein Zustand. Licht ist einfach da. Und er stellte fest: Nein, Licht bewegt sich - übrigens so, wie es in der Bibel steht. In Hiob 38 stellt Gott die Frage <Kennst du den Weg, auf dem das Licht sich ausbreitet?> Und der konnte das mit der Teilchentheorie veranschaulichen. Newton gilt als eine der größten Wissenschaftler aller Zeiten. Also unglaublich, wenn dieser Welt-Woche Artikel, um nochmals darauf zurückzukommen, eben das völlig übergeht und gar nicht sieht, dass die Naturwissenschaft ganz direkt im christlichen Glauben begründet wurde. Weiteres Beispiel ist Gottfried-Wilhelm Leibniz – 1646 bis 1716. Den hab ich schon erwähnt, das ist eben der Vater der Differenzialrechnung und das brachte ja die Basis für die gesamte höhere Mathematik, ohne die moderne Naturwissenschaft von heute gar nicht möglich wäre. Aber Leibniz sagte, die Bibel ist Gottes Wort. Und dann Blaise Pascal - hier sieht man das Pascal Dreieck, das berühmte - 1623 bis 1662. Ja, das pascalsche Druckgesetz in der Physik hat er begründet und beschrieben Daneben das mathematische Pascal-Dreieck geht auf ihn zurück. Er ist auch Erfinder einer der ersten Rechenmaschinen gewesen und er hat das berühmte Buch Pensées geschrieben. Er lebte in der Aufklärungszeit und wendete sich als Denker und als Wissenschaftler gegen die Aufklärungsphilosophie und hat die Glaubwürdigkeit der Bibel verteidigt. Unter anderem gibt es da ein Kapitel in seinem Buch Pensées über messianische Prophetie, wo er zeigt, wie sich die Voraussagen über Jesus Christus in Jesus Christus erfüllt haben, aus dem Alten Testament. Er erklärt zum Beispiel auch die Prophetie der Jahrwochen von Daniel 9, wo sogar der Zeitpunkt, der genaue Zeitpunkt des Kommens von Jesus Christus vorausgesagt war. Das hat er alles da aufgeführt. Ich hatte ausgerechnet diesen Text bekommen, als Maturitätstext in Französisch. Das war toll, da konnte man aus dem Vollen schöpfen. Allesandro Volta - 1745 bis 1827 - auch ein gläubiger Mann ist der Entdecker des elektrischen Stroms. Und wenn wir von Voltzahlen sprechen, 220 Volt, dann erinnern wir uns immer wieder an diesen gläubigen Mann; Alessandro. Oder Georg Simon Ohm - 1789 bis 1854 - ist der Begründer des ohmschen Gesetzes Gesetzes in der Elektrizitätslehre. Da geht es um den Zusammenhang zwischen Spannung und Strom. Er hat auch den Ohmmeter entwickelt und die Einheit Ohm ist in der Elektrizitätslehre als Widerstand auch vielen bekannt. André-Marie Ampère auch ein gläubiger Mann - 1775 bis 1836 - beschäftigte sich mit der fließenden Elektrizität und dem Magnetismus und machte da große, bahnbrechende Entdeckungen. Und dann Michael Faraday - 1791 bis 1867 -. Er legte die Grundlage zur Elektroindustrie von heute. Und er war der Entdecker verschiedener Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Man spricht ja von dem berühmten Faradayschen Käfig, der erklärt, warum ein Blitz in einem Haus nicht einschlagen soll, so durch das Fenster durch. Das ist hier diese bestimmte Gesetzmäßigkeit des Faradayschen Käfigs, der so einen Schutz bildet. Auch im Auto ist man in einem Faraday-Käfig - ist noch gut zu wissen, wenn man durch den Sturm fährt, von Blitzen umgeben ist. Robert Boyle - 1627 bis 1691 - war der Vater der modernen Chemie. Auch das geht zurück auf einen gläubigen Mann, der übrigens Verfasser von theologischen Artikeln war. Und er hat auch Geld für Bibelübersetzungen gespendet, hat die Mission in Neuengland vorangetrieben. Aber leider, all diese Dinge werden in der Schule nie erzählt. Das ist schon eigenartig, das wird ausgeblendet, Antoine Lavoisier - 1743 bis 1794 - ist der Mann, der den ersten Thermodynamischen Hauptsatz formuliert hat, diese Gesetzmäßigkeit entdeckt hat. Das ist der Energieerhaltungssatz. Also er stellte fest: Die Energie in einem bestimmten Bereich bleibt immer gleich, das heißt, aus dem Nichts entsteht nicht plötzlich Energie. Und dieser Satz gehört mit zu den wichtigsten Naturgesetzen der modernen Naturwissenschaft. Ohne Thermodynamik geht es überhaupt nicht. Und übrigens, dieser Satz besagt ja auch, dass also aus dem Nichts unmöglich einfach so etwas plötzlich entstehen kann. Aber in der modernen Urknall-Theorie geht man ja über die Wissenschaft hinaus und sagt, ganz am Anfang, bevor die ganze Energie da in einem Punkt konzentriert war, da war nichts und plötzlich sei aus dem Nichts die ganze Energie entstanden in einem Punkt, und dann habe sich das Weltall ausgedehnt. Und so seien dann die Sonnen und Galaxien und so weiter entstanden. Aber der erste Thermodynamische Hauptsatz sagt ganz klar, das geht nicht. Das ist ein Naturgesetz: aus Nichts entsteht nichts. John Dalton - 1766 bis 1844 - als überzeugter Christ war er der Vater der chemischen Atomtheorie. Joseph Priestley - 1733 bis 1804 - ist der Entdecker des Sauerstoffes, des Lachgases und auch die Entdeckung von Salzsäure und Schwefeldioxid gehen auf ihn zurück. Und dann bei uns in Europa weniger bekannt, in Amerika sehr bekannt: George Washington Carver. Zirka - man weiß es nicht genau - 1860 geboren, lebte bis 1943. Das war ein schwarzer Junge ohne Möglichkeit für Bildung und so weiter. Er hat eine ganz eigenartige Lebensführung erlebt und dieser Mann wurde schließlich ein gewaltiger Wissenschaftler. Er hat zum Beispiel mehr als 300 Produkte erfunden, die man aus Erdnüssen herstellen kann. Also in allen möglichen Bereichen mit Erdnüssen kann man jetzt ziemlich alles machen - also von von Tinte über Schuhcreme - was auch immer. Da hat er eben aus Erdnüssen und Süßkartoffeln alles Mögliche hergestellt. Aus Süßkartoffeln gehen mehr als 100 Produkte auf ihn zurück und damit wollte er sich eben einsetzen für die Landwirtschaft in den südlichen US Staaten. Das war alles eintönig dort auf den Plantagen und er wollte eine Diversifizierung, also eine Vielfalt hineinbringen in die Landwirtschaft, indem man eben Erdnüsse und auch Kartoffeln anpflanzte.

(Ambroise Paré - jetzt gehen wir in den Bereich der Medizin, darum gehe ich zeitlich wieder zurück - 1510 bis 1590 - war der Vater der modernen Chirurgie. Interessant, nicht wahr? Und er soll dabei inspiriert gewesen sein, durch 1. Mose 2, 15. Nein, was sag ich. Das kommt noch. Ich habe das verwechselt.)

James Simpson -1811 bis 1870 – er wurde der Vater der modernen Anästhesie, denn er hat den Chloroform entdeckt, als Mittel für die Anästhiesierung und er soll bei seiner Entdeckung eben inspiriert gewesen sein von 1. Mose 2, 21, wo Gott Adam in Tiefschlaf fallen lässt, um dann die Rippe operativ zu entfernen. Und William Harvey - 1578 bis 1657 - war der Entdecker des Blutkreislaufes, das ist nicht so lange schon bekannt. Und dann noch ein ganz wichtiger Mann Louis Pasteur - 1822 bis 1895. Er ist der Entdecker der Bakterien, hat auch verschiedene Impfstoffe hergestellt, zum Beispiel einen gegen Tollwut. Und ihm gelang die Widerlegung der Abiogenese. Nicht wahr, bis dahin waren die Leute so allgemein noch überzeugt, dass aus Lumpen zum Beispiel Lebewesen entstehen können. Alte Lumpen im Keller plötzlich kommen da Mäuse heraus. Man glaubte auch, dass eben plötzlich so aus dem Nichts in in Teichen können Lebewesen entstehen - und auch so auf Nahrungsmitteln. Mir nichts, dir nichts, plötzlich kommt da Leben heraus. Ja, wird alles plötzlich lebendig. Und da waren die Menschen der Meinung, dass das immer noch so ist, dass aus toter Materie plötzlich Leben entstehen könnte. Aber Louis Pasteur hat das wissenschaftlich dann belegt, in einem öffentlichen Experiment. Wenn man eben eine Flüssigkeit pasteurisiert, dann kommt keine Gärung mehr. Also die Pasteurisierung geht auf Louis Pasteur zurück, indem man eben die Bakterien abtötet. Und so konnte er zeigen, Abiogenese, also dass aus toter Materie Leben entsteht, das ist einfach falsch. Wissenschaftlich nicht akzeptabel. Wir kennen kein einziges Beispiel, wo aus toter Materie Leben entstanden ist. Und so sagt er, als Naturgesetz formuliert: Leben kommt aus Leben. Das ist das Einzige, was je beobachtet worden ist. Und trotzdem, die ganze Evolutionstheorie baut auf einer Behauptung auf, die wissenschaftlich eben noch nie durch ein Experiment belegt worden ist, dass aus toter Materie leben entstehen könnte. Nirgends ist das zu beobachten in der Natur. Es widerspricht auch dem Massenwirkungsgesetz der Chemie, den Gesetzen der Statistischen Polykondensation - es geht gar nicht. Aber, man hat es nicht nur nie beobachten können, sondern es widerspricht den Naturgesetzen. Und es widerspricht dem Naturgesetz von Louis Pasteur: Leben kommt aus Leben. Interessant - er lebte in der Zeit von Darwin. Darwin 1809 bis 1882 und Louis Pasteur 1822 bis 1895. James Simpson - 1811 bis 1870 - ist, wie gesagt, der Vater der modernen Anästhesie, habe ich schon erklärt. Und dann bleibt noch Joseph Lister - 1827 bis 1912. Er ist der Begründer der Antisepsis in der Medizin. Also der Vorsichtsmaßnahmen, dass keine Keime verbreitet werden - krankmachende Keime. Natürlich konnte er zurückgreifen auf den „Arme“ Semmelweis. Der hat ja als erster in der Medizin gefordert, dass seine Studenten die Hände waschen müssen, bevor sie Entbindungen vornehmen. Es war ja so im 19. Jahrhundert, ein sehr großer Teil der Mütter, die ins Spital kamen zur Entbindung starben nach der Geburt. Und zwar am schlimmsten war es in den wissenschaftlichsten Einrichtungen, in den Universitätsspitälern. Warum? Weil dort am allermeisten Leichen seziert wurden. Dann kamen die Ärzte aus dem Leichenzimmer sobald eine Frau hochschwanger auf die Station kam und haben mit ungewaschenen Händen die Entbindung durchgeführt und viele der Frauen sind gestorben. Semmelweis hat sich eingesetzt, meine Studenten waschen die Hände. Der wurde ausgelacht von seinen Kollegenwissenschaftlern. Und ausgegrenzt der Arme Semmelweis - sein Name zeigt es ja an, er war ein Jude. Der aus dem Alten Testament etwas wusste von Hygiene - 4. Mose, 19, 3. Mose, 16 - nur andeutungsweise. Und der Mann ist in einer psychiatrischen Anstalt verendet deswegen. Aber Joseph Lister hat etwas später dann mit Erfolg diese antiseptischen Maßnahmen eingeführt. Er hat auch Desinfektionsmittel eingeführt, um eben Bakterien abzutöten, um das Risiko einer Infektion bei Operationen zu reduzieren und so weiter. Ja, und wir kommen ins 20. Jahrhundert. Auch da könnte man viele Wissenschaftler, die ganz klar an Gott geglaubt haben vorstellen. Auch solche, die wirklich bibeltreue Wissenschaftler von Weltrang sind. Ich möchte noch ein Beispiel erwähnen, Werner Heisenberg - 1901 bis 1976 - war Physiker und Mitbegründer der Quantenphysik. Und auch Nobelpreisträger. Dieser Mann hat gesagt: „Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch. Aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!“ Eindrücklich, nicht wahr? Das entspricht ganz Sir Isaac Newton, der schon damals gesagt hat, „Wer ein bisschen Physik betreibt, kann an Gott glauben. Wer sie bis zum Ende denkt, der muss an Gott glauben!

Nun kommen wir unter neuntens zum Thema Arbeitsethik. Im Römischen Reich galt geistige Arbeit ist edel, aber körperliche Arbeit gar nicht, das ist die Sache der Sklaven und der unteren Schichten. So wurden im Römischen Reich allgemein Heere von Sklaven gehalten. Die machten die körperliche Arbeit. Also für die Römer galt, freie Menschen arbeiten nicht körperlich, körperliche Arbeit erniedrigt. Und da kamen die Christen auch in eine Welt hinein mit einem Arbeitsethos, das völlig entgegen der Bibel war. Paulus schreibt in 2. Thessalonicher 3, 10, <Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.> Und wichtig, der Herr Jesus sagt in Lukas 10, 4, <Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.> Also Gott will bezahlte Arbeit. In Jakobus 5, 4 heißt es auch, dass der vorenthaltene Lohn der Schnitter auf den Feldern, zu dem Herrn Zebaoth schreit. Gott hasst vorenthaltene Löhne. Paulus selbst war ja Zeltmacher von Beruf - Apostelgeschichte 18, 3. Er hatte also ein Handwerk gelernt, wie das im Judentum damals üblich war. Alle Rabbiner hatten zuerst als Kind normalerweise beim eigenen Vater ein Handwerk gelernt. Also diese Spaltung in intellektuelle Arbeit und körperliche Arbeit war im Judentum gar nicht da. Das gehörte ganz normal zusammen. Darum bin ich Pianist geworden, damit ich eben auch körperlich arbeite. Ja, Spaß beiseite. In 1. Mose 2, 15 sehen wir wie Gott Adam von Anfang an berufen hat, um den Acker zu bebauen und zu bewahren. Und da lernen wir aus der Bibel, körperliche Arbeit war bereits die Arbeit im Paradies. Das ist nicht die Arbeit der gefallenen Welt, gar nicht. Arbeit ist ein Rest aus dem Paradies. Nur die mühsamen Kehrseiten der Medaille wie Dornen und Disteln und der Schweiß damit in Verbindung hängt zusammen mit dem Sündenfall. Aber die Arbeit ist grundsätzlich eine Gabe Gottes - das wissen alle, die einmal arbeitslos gewesen sind. In Epheser 6, Vers 5 schreibt der Apostel Paulus <Ihr Sklaven>, denn es kamen in der frühen Zeit viele Sklaven zum Glauben <Ihr Sklaven gehorcht euren Herrn nach dem Fleisch mit Furcht und Zittern in Einfalt eures Herzens, als dem Christus. Nicht mit Augendienerei als Menschen gefällige, sondern als Sklaven Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut und mit Gutwilligkeit dient als dem Herrn und nicht den Menschen. Da ihr wisst, dass, was irgend ein jeder Gutes tun wird, der dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier.> Hier wird klargemacht, dass jede Arbeit, und sei sie Sklavenarbeit, eine würdige Arbeit ist, mit der man Gott dienen kann, Gottes Dienst darbringen kann. Das heißt Gott dienen. Basilius von Caesarea sagte schon im vierten Jahrhundert, „Müßiggang ist ein großes Übel. Arbeiten bewahrt uns vor bösen Gedanken.“ Das ist so. Warum haben Jugendliche auf den Bauernhöfen viel weniger Teenagerprobleme als andere? Das hat schon seinen Grund. Arbeit bewahrt uns vor bösen Gedanken. Martin Luther im 16. Jahrhundert sagte, „Arbeit ist eine Vocatio.Vocatio heißt Berufung Also jeder soll in seinem Beruf, in seiner Arbeit sich als von Gott berufen sehen, diese Arbeit zu tun. Und von daher kommt ja unser Begriff Beruf. Aber leider ist es heute bei den meisten ersetzt worden durch Job. Job ist so eine oft zeitlich begrenzte Gelegenheitsarbeit mit dem Ziel, dass es etwas Geld einbringt. Aber man sieht nicht mehr den Sinn der Arbeit als ein Dienst für Gott und darum dieser Begriff Beruf, den dürfen wir nicht verlieren. Martin Luther lehrte - aufgrund der Bibel natürlich - alle Arbeit ist Dienst für Gott. Und das hatte Folgen ab der Reformation, dadurch entstand schließlich die Mittelschicht. Das kannte man in der alten römisch- griechischen Welt nicht. Da gab es die Armen und die Reichen. Eine Mittelschicht gab es gar nicht. Und jetzt? Die Christen, die in der Reformation wieder zum Evangelium zurückgefunden haben, haben auch eine ganz neue Haltung gegenüber der Arbeit bekommen und das hatte Auswirkungen. Und wenn man das erworbene Geld nicht am Wochenende wieder ausgibt, ja dann hat das natürlich eine Entwicklung in der Arbeit. Da geht es weiter und plötzlich entsteht dadurch ein gewisser Wohlstand, aber nicht, um sich im Wohlstand zu drehen und zu kehren, sondern es ist ein Wohlstand mit einem innerlichen Abstand vor weltlichen Vergnügen. Und so entstand die protestantische Arbeitsethik und das war eine ganz wesentliche Säule der westlichen Wirtschaft, die einen solchen Aufschwung gefunden hat, wie man es in der ganzen Weltgeschichte nie gesehen hat in Westeuropa und Nordamerika. Und sehen wir,  welche Länder sind reich geworden? In Amerika die Protestantischen, die Evangelischen, die Freikirchlichen. Überall, wo es katholisch ist, ist es arm – Mexiko, Südamerika. Das hängt ganz direkt zusammen mit der Haltung zur Arbeit. Und dann wurde auch eben betont, das Recht auf Eigentum ist biblisch. Die Sozialisten, die sagen, Eigentum ist Diebstahl. Das ist Rebellion gegen Gott, denn Gott schützt das Eigentum, 2. Mose 20, Vers 15 <Du sollst nicht stehlen>, damit wird das Privateigentum geschützt, und das ist die Basis für eine freie Marktwirtschaft. Aber wenn sie dann nicht christlich ausgelebt wird, dann wird sie böse und zerstörerisch - das ist klar, das ist die andere Seite. Ich habe nicht einfach jetzt das Wort für Kapitalismus im Kontrast zum Sozialismus genannt, aber der Sozialismus ist auf jeden Fall falsch und der böse Kapitalismus ist auch falsch, aber ein biblisch begründeter Kapitalismus, der eben verbunden ist mit Barmherzigkeit und Nächstenliebe, das ist etwas ganz anderes. Jetzt könnte man weiterfahren mit Themen wie Freiheit und Gerechtigkeit für alle. Man denke an die Magna Charta von 1215. Diese Freiheitsrechte für den Einzelnen, die sind tief im Mittelalter biblisch begründet worden. Dann auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776. Vergessen wir nicht, ein großer Teil der Gründungsväter in Amerika, das waren überzeugte, bibeltreue Christen. Und die haben diese Grundsätze aufgestellt. Das ist nicht einfach das Erbe der Aufklärung. Religionsfreiheit kam mit der Reformation. Martin Luther hat ganz klar die Religionsfreiheit begründet. Die Abschaffung der Sklaverei ist nicht ein Ergebnis der Aufklärung, sondern ist ganz eindeutig geschichtlich nachzuweisen als eine Folge des biblischen Christentums. Das waren gläubige Männer und Frauen, die sich ganz klar gegen die Sklaverei eingesetzt hatten, bis es zum Ziel kam. Jetzt könnte ich sprechen über die über die Malerei im Mittelalter bis zur Renaissance und so weiter. Da sind Höhepunkte der Kunst erreicht worden, die man nirgends sonst in der Kultur der Welt sieht. Oder Architektur. Man sehe nur die ganze Entwicklung bis zum Bau der Kathedralen. Und das soll ein Kulturloch sein? Ich möchte schließen mit einem zehnten Punkt - von der Tempelmusik zur Musik des Christentums. Die jüdische Musik des Tempels und der Synagoge, ist die Grundlage der christlichen Musik in Europa. Diese Musik hat in den ersten Jahrhunderten die heidnische Musik der Römer und Griechen verdrängt. Die zum Teil auch ekstatische Musik war, wenn man an den Dionysos-Kult denkt, also stark rhythmusbetonte Musik, die zum „Abheben“ führte. Aber da wurde die christliche Musik entgegengesetzt - Römer 15 ,Vers 9 da schreibt der Apostel Paulus im Blick auf die heidnischen nichtjüdischen Völker, <Damit die Nationen aber Gott verherrlichen möchten, um der Begnadigung Willen, wie geschrieben steht. Darum werde ich dich bekennen unter den Nationen und deinem Namen Psalmen singen.> Dieser Ausdruck Psalmen singen bezeichnet also die biblischen Gesänge, die unter den Nationen, unter den heidnischen Völkern verbreitet werden sollten. Und so kam die biblische alttestamentliche Musik nach Europa und wurde die Musik der frühen Christen. Ich habe hier verschiedene Stellen aus dem Neuen Testament aufgeführt, die alle mit dem Gesang und der Musik zu tun haben. Der Gesang der Synagoge und des Tempels wurde zum Gesang der frühen Christen. Diese Gesänge waren einstimmige Gesänge, so wie in aller Welt - man nennt das Monophonie. Das ging bis ins Mittelalter, aber im Mittelalter wollte man das Lob Gottes noch mehr erhöhen und begann mit Versuchen eine zweite Stimme zu bilden. Zuerst nur als Liegeton und darüber die Melodie war schon eine einfache Zweistimmigkeit. Dann in Parallelen die gleiche Melodie, immer in 5 Tönen Abstand -ganz parallel. Oder 4 Tönen Abstand und so ging das weiter, bis man die vierstimmige Musik entwickelt hatte. Bach hat den vierstimmigen Choral zum Höhepunkt gebracht und der vierstimmige Choral ist in der Kompositionslehre der Ausgangspunkt für die ganze konzertante, sinfonische Musik. Wenn man das Handwerk wirklich beherrscht im Schreiben von vierstimmigen Chorälen, da kann man Konzerte schreiben. Kann man Sonaten improvisieren am Klavier. Und so weiter. Und so muss man sagen, diese mehrstimmige Musik ist ganz typisch und eindeutig eine christliche Errungenschaft. Das hat sich in keiner Kultur der Welt irgendwo parallel gebildet, weder bei den Indianern oder in China oder in Afrika oder in Indien - wo auch immer. Nirgends. Nur im Christentum. Und da spricht – nochmal - dieser Artikel von einem Kulturloch. Dabei, Bach kann man sagen, verkörpert so den Höhepunkt dieser Entwicklung bis ins 17. Jahrhundert und von Bach aus sind die anderen Komponisten weitergegangen. Dabei haben auch die späteren Komponisten so eine Hochachtung gehabt vor Bach. Man denke an Beethoven oder Mendelssohn. Und mit dem 20. Jahrhundert kam dann die Auflösung der Tonalität. Man wollte nichts mehr zu tun haben mit diesem Dreiklang. Man wollte eigene Gesetze einführen und so kam die atonale Musik - aber genau in der richtigen Zeit. In der Zeit dieser Apostasie, dieses Abfalls der Endzeit.

Zum Schluss möchte ich noch hinweisen: die wichtigste Quelle für all diese Beschreibung von kulturellen Errungenschaften bildet dieses Buch von Alvin Schmidt, Wie das Christentum die Welt veränderte - Menschen, Gesellschaft, Politik, Kunst. Erschienen im Resch Verlag Gräfelfing, 2009. Das Buch hat 494 Seiten und da finden Sie viele, viele Quellenangaben. Er hat also über Jahre hinweg eine riesige Sammlung in der Literatur gemacht zu dem Thema. Schmidt ist emeritierter Professor für Soziologie, in Amerika sehr bekannt, bei uns weniger. Am Illinois College in Jacksonvilles

Wollen wir zum Schluss noch zusammen beten.

„Herr Jesus, wir danken Dir, dass Du uns diesen Morgen geschenkt hast und möchten Dir danken für den Reichtum des Evangeliums. Du der Sohn Gottes, bist in diese Welt gekommen, Du wurdest in Bethlehem geboren, dort an dem Knotenpunkt der drei Kontinente. Und dann ist diese Botschaft von Dir so in besonderer Weise nach Europa gekommen und wir dürfen von Gnade sprechen, dass wir diese Botschaft so klar und deutlich hören durften. Du siehst all die Menschen, die das durch Jahrhunderte hindurch mit anderen Kulturen nie gehört haben. Du hast uns ein so großes Vorrecht gegeben, aber damit auch eine gewaltige Verantwortung, dass wir diesen Reichtum des Evangeliums in unserem Leben umsetzen und das auch anderen weitergeben. Gepriesen seist du dafür. Amen.“