Das Erste Buch Mose

Diese Datei ist eine unfertige Betrachtung über das 1. Buch Mose. Sie ist mehr eine Sammlung von Gedanken als eine fertige Auslegung.  „Prüft alles. Das Gute behaltet. Dank an Prof. David Gooding für die wertvollen Anregungen zur Gliederung. © Thomas Jettel, Dez. 2010. Die Datei darf weiterkopiert, aber nicht zu kommerziellen Zwecken verwendet werden.

1. Einleitendes

Gold liegt nicht auf der Straße.

Gott hat die Welt so geschaffen, dass die Bodenschätze im Verborgenen liegen. Wir müssen graben. Ohne Fleiß kein Preis. Wer nicht arbeiten will, soll nicht essen. Gott gibt uns geistliche Nahrung, aber wir müssen sie uns holen. Und das bedeutet Arbeit.

Was ist der Gedankenfluss des Buches?

Was sind die Hauptteile?

Was sind die Hauptmerkmale in den einzelnen Teilen?

Die Bezeichnung des Buches

Te-na-ch: Thora (Weisung = Pentateuchos), Nebiim, Kethubim.

Thora: Bereschith, Elle Schemoth, Wajikra, Wajomer, Elle Hadebarim.

Genesis – Exodus – Leviticus – Numeri – Deuteronomium

 

Griech.: Genesis (= „Entstehungen“ )

Hebräer : Bereschith (= „Am Anfang“) = Erstes Wort der Bibel.

Es geht um Entstehung

1. Mose ist das Buch der Entstehungen bzw. der Anfänge.

2. Gliederung

Der Begriff Tholedoth

Gott gliedert das Buch durch den Begriff Tholedoth, der 11 Mal vorkommt.

Tholedoth heißt „das Hervorgebrachte“ und bezieht sich auf die hervorgebrachten Dinge und Entwicklungen, die auf etwas oder auf eine bestimmte Person geschichtlich folgen. Man kann „Dies sind die Tholedoth des XY“ übersetzen mit: „Dies sind die Entwicklungen, die mit XY ‹ihren Anfang nahmen›“

Die Tholedoth von XY sind der Bericht über das Leben und Tun des XY und über das, was von ihm (bzw. auf ihn folgend) hervorgebracht wurde, einschließlich die Menschen, die durch ihn gezeugt wurden (engl: the results or/and proceedings of XY).

Im engeren Sinne des Wortes bed. Tholedoth das Gebären (Hervorbringen); auch: die Zeugung; daher auch: Geschlecht, Abstammung.

 

Der Begriff Tholedoth steht jeweils am Beginn des neuen Abschnitts, nicht am Ende. z. B. 1. Mose 2, 4 „Diese sind die Entwicklungen, die mit [der Entstehung] der Himmel und der Erde“ ‹“ihren Anfang nahmen›, als sie geschaffen wurden:“

Wir stellen fest:

a) Zwei Tholedoth kommen doppelt vor: bei Sem (1. Mose 10, 1 u. 11, 10) und bei Esau (1. Mose 36, 1 u. 9).

b) Rechnet man die doppelten nicht gesondert, so ergeben sich 9 Tholedoth-Abschnitte. Diese 9 Abschnitte ergeben – zusammen mit dem Schöpfungsbericht (1, 1-2, 3), der ohne Tholedoth beginne, zehn Teile der Genesis:

1, 1-2, 3: Schöpfungsbericht (= keine Tholedoth)

2, 4- 4, 26: die Tholedoth des Himmels und der Erde = 1. Tholedoth.

5, 1- 6, 8: das Buch der Tholedoth Adams = 2. Tholedoth.

6, 9- 9, 29: die Tholedoth Noahs = 3. Tholedoth.

10, 1 - 11, 9: die Tholedoth der Söhne Noahs und 11, 10- 11, 26: die Tholedoth Sems = 4. Tholedoth [= Doppel-Tholedoth]

11, 27- 25, 11: die Tholedoth Terachs = 5. Tholedoth

25, 12- 25, 18: die Tholedoth Ismaels = 6. Tholedoth

25, 19- 35, 29: die Tholedoth Isaaks = 7. Tholedoth

36, 1 + 9: die Tholedoth Esaus = 8. Tholedoth [= Doppel-Tholedoth]

37, 2- 50, 26: die Tholedoth Jakobs = 9. Tholedoth

Das sind die zehn Teile der Genesis.

 

NB: Die Zahl 10 spielt im Buch der Genesis eine besondere Rolle:

. Geschlechtsregister K. 5: 10 Glieder von Adam bis Noah.

. Geschlechtsregister K. 10: 10 Glieder von Sem bis Abraham.

. In K. 1 redet Gott 10mal.

. 10 Gebote in Eden (eigtl.: 9+1. Am Beginn eine Verheißung: 1, 28: Gott segnete sie. (Gott hat dich erschaffen!) ® 9 Gebote und 1 Verbot:

1) seid fruchtbar

2) vermehrt euch

3) füllt die Erde

4) macht sie euch untertan

5) herrscht über die Fische, Vögel und Landtiere

6) esst die Pflanzen

7) bearbeite den Garten

8) bewahre den Garten

9) von jedem Baum im Garten darfst du essen

10) Vom Baum der Erkenntnis darfst du nicht essen.

(Vgl. die 10 Worte an Mose: Am Beginn eine Verheißung: Gott hat dich erlöst! ® 9 Verbote und 1 Gebot.)

. Mehrmaliges Vorkommen der „Zehn“ sonst: 16, 3; 18, 32; 24, 10.22.55; 42, 3; 45, 23.

 

c) Ab K. 5 wechseln sich Aufzählung und historischer Bericht ab: Jeweils kommt zuerst eine (meist kurze) Auflistung und danach ein (meist langer) historischer Bericht.

1, 1-2, 3: Schöpfungsbericht: Die ersten sieben Tage

2, 4- 4, 26: Tholedoth des Himmels und der Erde: historischer Bericht

5, 1- 6, 8: Tholedoth Adams: Auflistung (Von Adam bis Noah)

6, 9- 9, 29: die Tholedoth Noahs: langer historischer Bericht (Flut)

10, 1-11, 9 + 11, 10-11, 26: Doppel-Tholedoth der Noahsöhne + Sems: Auflistung (Ham/Jafet/Sem bis Abram)

11, 27- 25, 11: Tholedoth Terachs: langer historischer Bericht

25, 12- 25, 18: Tholedoth Ismaels: Auflistung

25, 19- 35, 29: Tholedoth: langer historischer Bericht

36, 1 + 9: Doppel-Tholedoth Esaus: Auflistung

37, 2- 50, 26: Tholedoth Jakobs: langer historischer Bericht

Das sind die zehn Teile der Genesis.

 

d) Die langen Tholedoth enden jeweils mit dem Tode dessen, dessen Tholedoth berichtet wird.

10, 1-25, 11 Das Tholedoth-Paar endet mit dem Tode Abrahams.

25, 12-35, 29 Das Tholedoth-Paar endet mit dem Tode Isaaks.

36, 1- 50, 26 Das Tholedoth-Paar endet mit dem Tode Jakobs (und Josefs).

[Die einzige Ausnahme bildet das Tholedoth Terachs. Hier wird zuletzt vom Tod Abrahams, des Sohnes Terachs, bereichtet.]

 

So entstehen ab K. 5 vier Tholedoth-Paare. Der zweite Teils des Paares ist jeweils der längere und wichtigere (unten fett gedruckt).

1. Paar:

5, 1-6, 8 Tholedoth Adams: kurz (Auflistung bis Noah)

6, 9- 9, 29 Tholedoth Noahs: lang (Ende: Tod Noahs)

2. Paar:

10, 1 - 11, 26 Tholedoth der Söhne Noahs/Sems: kurz (Auflistung bis Abraham)

11, 27- 25, 11 Tholedoth Terachs: lang (Ende: Tod Abrahams)

3. Paar:

25, 12- 25, 18 Tholedoth Ismaels: kurz (Auflistung)

25, 19- 35, 29 Tholedoth Isaaks: lang (Ende: Tod Isaaks)

4. Paar:

36, 1 (und 36, 9)- Tholedoth Esaus: kurz (Auflistung)

37, 2- 50, 26. Tholedoth Jakobs: lang (Ende: Tod Jakobs)

Aufteilung nach Inhalt und Form

Auffällig ist, dass die ersten drei Teile ähnlich beginnen:

1, 1-2, 3 Anfang: „Am Anfang schuf Gott“ (1, 1).

2, 4-4, 26 Anfang: „als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahweh-Gott Erde und Himmel machte“ (2, 4)

5, 1-9, 29 Anfang: „An dem Tage, als Gott den Menschen schuf“ (5, 1)

Die K. 1-9 enden mit dem Tode Noahs. In den K. 1-9 geht es um die Entstehung der Welt und der Menschen.

In den restlichen Kapiteln (K. 10-50) endet jedes Tholedoth-Paar mit dem Tode der Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob.

Von der Thematik her ergibt sich dadurch eine Aufteilung in der Genesis zwei große Teile mit jeweils drei Unterteilungen:

 

K. 1-9: Die Entstehung der Welt und im Besonderen des Menschen.

. Der Schöpfungsbericht: 1, 1- 2, 3

. Die ersten Menschen: 2, 4- 4, 26

. Die Entwicklung bis zum Neubeginn: 5, 1- 9, 29

 

K. 10-50: Die Entstehung der Völker der Welt und im Besonderen des hebräischen Volkes aus den Völkern.

Thematisch gliedern sich diese 6 Abschnitte also in zwei große Teile mit je drei Abschnitten:

. Abraham (Tholedoth-Paar: Noahsöhne u. Abraham; Ende: Tod Abrahams): 10, 1- 25, 11

. Isaak (Tholedoth-Paar: Ismael und Isaak; Ende: Tod Isaaks): 25, 12- 35, 29

. Jakob (Tholedoth-Paar: Esau und Jakob; Ende: Tod Jakobs): 36, 1- 50, 26

 

Die beiden großen Teile entsprechen einander:

A: K. 1-9: Erschaffung der Welt. ® RISS durch Sünde ® Gericht (große Flut) ® Wiederherstellung. (Die Schöpfung, der Riss, das Gericht und der Neubeginn)

B: K. 10-50: Entstehung des Volkes Gottes. Berufung ® RISS durch Sünde ® Gericht (große Hungersnot) ® Wiederherstellung. (Die Entwicklung der Völker und der Ruf Abrahams, der Riss in Abrahams Familie, die Wiederherstellung der Familie Abrahams)

Die Gliederung von Teil I (K. 1-9)

Inhalt von K. 1-9: Ein grundlegender (chronologischer) Schöpfungsbericht und zwei weitere Schöpfungsberichte:

Beachte die Anfänge: 1, 1; 2, 4.7; 5, 1.2 (und 6, 6.7) und beachte den Neuanfang (9, 1-7 in Verbindung mit 1, 27-30. Diese beiden Verse sind wie eine Anfangs- und Schlussklammer)

 

A.) 1, 1- 2, 3: Der eigentliche und chronologische Schöpfungsbericht. Die Entstehung der ersten Welt.

Keine Tholedoth. Der Abschnitt ist wie ein Unterbau des Gebäudes der Genesis. Aufzählung der Schöpfungswerke

 

B.) 2, 4- 4, 26: Die Entstehung und erste Entwicklung des Menschengeschlechts.

Tholedoth des Himmels und der Erde. ® längere detaillierte Geschichte

Details zur Schöpfung des Menschen (Logischer Schöpfungsbericht). Der Sündenfall und die Folgen.

Der Mensch und der Erdboden; Entstehung des Menschengeschlechts aus dem Erdboden

Die Verfluchung des Erdbodens aufgrund des Sündenfalles

Kains Verfluchung vom Erdboden hinweg.

 

C.) 5, 1- 9, 29: Die Entwicklung des Menschengeschlechts zum Bösen, das Gericht über die alte Welt und der Neubeginn.

Das Buch der Tholedoth Adams und die Tholedoth Noahs gehören thematisch zusammen, bilden eine Einheit. ® längere Geschichte. Ende: Tod Noahs.

1. (Buch der) Tholedoth Adams: 5, 1-6, 8

Hinweis auf die Schöpfung des Menschen. Genealogie von Adam bis Noah. Verderbnis des Menschen durch die Sünde. Die Entwicklung von zwei Linien, die sich aber vermischen. Ankündigung der Auslöschung des Menschengeschlechts.

6, 7: Entschluss Gottes, die Menschen, die er geschaffen hat, „vom Erdboden hinweg“ zu vertilgen.

2. Tholedoth Noahs: 6, 9-9, 29

Gericht über die erste Welt (Untergang der alten Welt und des Menschengeschlechts. Entstehung der neuen Welt und Neubeginn des Menschengeschlechts unter Noah und Noahs Söhnen.

 

K. 1-9: Schöpfungsgeschichte“ („Die Geschichte der Schöpfung, der Sünde und des Gerichtes, und der Wiederherstellung der Schöpfung)

[Ende Tod Noahs.]

Die Gliederung von Teil II (K. 10-50)

Die 3 weiteren Tholedoth Paare:

K. 10-50: Thema: Die Entstehung des Volkes Gottes. = Erlösungsgeschichte (Heilsgeschichte)

Der zweite Teil ist, ebenso wie der erste, in drei Teile geteilt,– und zwar durch die Berichte vom Tod der drei wichtigen Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob.

. Nach dem Todesbericht beginnt jeweils ein neues Tholedoth-Paar, zuerst ein kurzer Tholedoth-Bericht, dann ein längerer.

. Der Fleischliche, Nichterwählte steht jeweils zuerst, danach der Verheißungsträger:

- Die Noahsöhne (= die Heidenvölker)       vor Terach, dem Vater des Verheißungsträgers Abraham

- Ismael, der nach dem Fleisch Geborene   vor Isaak, dem nach dem Geist Geborenen

- Esau, der Weltliche, Sinnliche                  vor Jakob, dem Verheißungsträger, der zu Israel wird.

 

10, 1 - 11, 9: Und diese sind die Tholedoth der Söhne Noahs; 11, 10- 11, 26: Diese sind die Tholedoth Sems - 4. Tholedoth [= Doppel-Tholedoth; Sem zweimal erwähnt.] ® Aufzählung der Völker und dann der 9 Geschlechter Noah - Terach)

11, 27- 25, 11: Und diese sind die Tholedoth Terachs - 5. Tholedoth. ® längere Geschichte. Ende: Tod Abrahams.

25, 12- 25, 18: Und diese sind die Tholedoth Ismaels - 6. Tholedoth. ® Aufzählung

25, 19- 35, 29: Und diese sind die Tholedoth Isaaks - 7. Tholedoth. ® längere Geschichte. Ende: Tod Isaaks.

36, 1 und 9: Und diese sind die Tholedoth Esaus - 8. Tholedoth [= Doppel-Tholedoth; Esau zweimal erwähnt]. ® Aufzählung

37, 2- 50, 26: Diese sind die Tholedoth Jakobs - 9. Tholedoth. ® längere Geschichte. Ende: Tod Jakobs (und Josefs)

Auffällig ist, dass im hebr. Text im 2. großen Teil der Genesis immer steht vor „die Tholedoth“ (außer in 37, 2) mmer „Und diese ...“, wogegen im 1. Teil das „und“ wegfällt.

 

3. Gedankengang und Ziel

I) Nach der Erschaffung der Welt und des Menschen, verderben sich die Menschen durch die Sünde. Gott verliert gleichsam seinen „Sohn“ (Adam war in einem gewissen Sinne ein „Sohn Gottes“, vgl. Lukas 3, 38).

In dem notwendigen göttlichen Gericht geht die erste Welt unter. Gott beginnt in Noah völlig neu.

II) Aus Noah entsteht die heutige Völkerwelt, die aber durch die Sünde zerrissen ist. Gott ruft Abraham und in Abraham einen „Samen“, durch den die ganze Welt gesegnet werden soll. Abrahams Nachkommenschaft (Familie) aber ist auch verderbt durch Sünde. Das wird vor allem in dem Kern des Volkes Gottes, den Söhnen Jakobs ersichtlich. Es entsteht ein großer Riss unter ihnen. Der Vater verliert seine Söhne – durch Sünde.

Die Frage stellt sich: Wie kommt es zu einem geeinigten Volk Gottes, das der Nukleus zur Welterlösung werden soll?

Die Antwort gibt der letzte Unterteil der Genesis:

. Zum Einen durch Josef

. Zum Anderen zur Juda.

. Durch die Vergebung des Josef, der – der Brüder wegenunschuldig leiden musste,

. Durch die Bereitschaft des Juda, sich – für die Brüder – hinzugeben und stellvertretend für sie zu leiden.

4. Vergleich zwischen 1. Mose und Offenbarung

1. Mos.

Offenbarung

Schöpfung

Schöpfung vergeht - neue Schöpfung

Sonne, Mond, Meer

Keine Sonne, Mond, Meer

Eden: Gott bei den Menschen

Neujerus.: Gott bei den Me.

Hochzeit des 1.Adam

Hochzeit des 2.Adam

Schlange verführt

Schlange gerichtet

Sünde und ihre Folgen, Fluch

kein Fluch mehr

Leiden, Tod, ...

Tränen abgewischt

Vom Baum des Lebens vertrieben

Zum Baum des Lebens gebracht

der Mensch erhebt seinen Namen über Gott

Gottes Name verherrlicht; Menschen gerichtet

Sündenfall: Satan sagte: Gott liebt euch nicht ; er will nicht, dass ihr herrscht. Er ist ein böser Diktator. Iss, so wirst du regieren, am Thron sitzen, wie er.

Man kommt nur dann auf den Thron, wenn Jesus Christus Herr bleibt und wir überwinden. Offenbarung  1, 5; 2, 28f; 3, 21; 5, 8-10; 20, 4ff; 22, 5.

 


I. Teil: Über Die Entstehung der Welt (Schöpfungsgeschichte): K. 1-9

Die Schöpfungsgeschichte (Teil A) geht bis zum Tod Noahs.

In allen drei Teilen geht es um die Schöpfung. Zweimal um das Werden der Schöpfung, einmal um Gericht und Wiederherstellung der Schöpfung.

Inhalt: Ein grundlegender (chronologischer) Schöpfungsbericht und zwei weitere Schöpfungsberichte:

A.) 1, 1- 2, 3: Der eigentliche (und chronologische) Schöpfungsbericht. Die Entstehung der ersten Welt.

Keine Tholedoth. Der Abschnitt ist wie ein Unterbau des Gebäudes der Genesis.

B.) 2, 4- 4, 26: Details zur Schöpfung des Menschen (Logischer Schöpfungsbericht). Die Entstehung und erste Entwicklung des Menschengeschlechts. Der Sündenfall und die Folgen.

Tholedoth Himmels und der Erde

C.) 5, 1- 9, 29: Die Entwicklung des Menschengeschlechts zum Bösen, das Gericht und der Neubeginn der Schöpfung.

a. (Buch der) Tholedoth Adams: 5, 1-6, 8

Hinweis auf die Schöpfung des Menschen. Genealogie von Adam bis Noah. Verderbnis des Menschen durch die Sünde. Die Entwicklung von zwei Linien, die sich aber vermischen. Ankündigung der Auslöschung des Menschengeschlechts.

b. Tholedoth Noahs: 6, 9-9, 29

Gericht über die erste Welt und das Menschengeschlecht. Entstehung der neuen Welt und Neubeginn des Menschengeschlechts unter Noah und Noahs Söhnen. 6, 9- 9, 29:

A. Der Schöpfungsbericht (Die Entstehung der Welt; das Sechstagewerk): 1, 1-2, 3

0. Einleitendes

Keine Tholedoth. Der Abschnitt ist wie ein Unterbau des Gebäudes der Genesis.

Gott schuf nicht auf einmal, sondern fortschreitend/progressiv.

Das dreimalige „Schaffen“

3 Stufen: Gott schuf.

a) V. 1: Materie;

b) V. 21: Leben (Seele);

c) V. 27 (3mal „schaffen“): Mensch (Geist)

Das zehnmalige Reden

Es bedarf des schaffenden Redens Gottes (Keine Entwicklung)

10mal „Gott sagte“: 1+1+2; 1+1+2 (+2).

Tage 1-3: sagte - sagte - 2x sagte

Tage 4-6: sagte - sagte - 2x sagte (+2x sagte nach der Erschaffung direkte Anweisung Gottes an den Menschen)

Die zwei Höhepunkte: Tag 3 und 6

Die zwei Höhepunkte teilen die 6 Tage in 2 Hälften: Tage 1-3 sowie Tage 4-6

Erster Höhepunkt: Tag 3

A) Entstehung des Landes aus dem Wasser

B) Grünes überzieht das Land.

Zweiter und größerer Höhepunkt: Tag 6

A) Erschaffung der Landtiere und des Menschen. (Gottes Stellvertreter, Vizekönig). Das Land wird gefüllt mit Tieren und dem Menschen.

B) Das Grüne dient zur Nahrung für Mensch und Tier.

Die Tage 1-3: Trennungen zur Ordnung der Lebensräume: 1, 1-13

1. Tag: Erschaffung von Himmel und Erde (Materie) und Licht.

Trennung des Lichts von Finsternis.

® Himmelsraum/All

Gott spricht einmal.

Gott schuf zuerst den Raum (+ Materie) mit der Erde als Zentrum im Raum. Die Erde bestand aus Wasser und durch Wasser (2. Petrus 3). Der Geist wartete …

2. Tag: Erschaffung der „Ausdehnung“ (= Atmosphäre).

Trennung der Wasser oberhalb von den Wassern unten.

® Wasserraum und Luftraum

Gott spricht einmal.

3. Tag: Erschaffung des trockenen Landes.

Trennung des Meeres vom Land.

® Landraum mit Vegetation

Gott spricht zweimal.

Die Tage 4-6: Füllung der Lebensräume: 1, 14-31

4. Tag: Erschaffung der Himmelslichtkörper

= Füllung des Himmelsraums/Alls

Gott spricht einmal.

5. Tag: Erschaffung der Wasser- und Luftlebewesen

= Füllung des Wasser- und Luftraumes

Gott spricht einmal.

6. Tag: Erschaffung der Landlebewesen

= Füllung des Landraumes

Gott spricht zweimal (und nach der Erschaffung des Menschen noch zweimal)

1. Der erste Tag: 1, 1-5

Erschaffung von Himmel und Erde; Erschaffung des Lichts. Trennung zwischen Licht und Finsternis. ® Himmelsraum/All. Gott spricht einmal.

1:1 „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. 1:2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war auf der Tiefe. Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser.

1:3 Und Gott sagte: ‘Es werde Licht!’ Und es war Licht. 1:4 Und Gott sah das Licht, [sah,] dass es gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. 1:5 Und Gott nannte das Licht ‘Tag’, und die Finsternis nannte er ‘Nacht’.“

Und es war Abend, und es war Morgen: ein Tag.“

 

1, 1. „Am Anfang“

1. Mose beginnt mit einem Anfang und endet mit einem Sarg/Grab

Offenbarung beginnt mit dem Überwinder des Todes, der aus dem Grab kam, (1, 18) und endet mit einem neuen Anfang.

schuf Gott Himmel und Erde.

= 1.Tag, nicht vorher.

Keine Restitutionstheorie.

Kein Fall Satans dazwischen. S. Datei.

Himmel und Erde = sichtbares All, Universum. In die Mitte davon: die Erde – vor allen Planeten und Sternen.

 

1, 2. „Und die Erde war wüst und leer.“

Es fehlte an Organisation und Inhalt/Füllung.

Wüste/Öde → Ordnung/Organisation: Tage 1-3

Leere → Füllung: Tage 4-6.

Gott ging in Stufen vor, schrittweise – um uns etwas zu lehren. Zuerst Scheidungen (→ Organisation) dann Füllung.

Auch bei der Neuschöpfung geht Gott schrittweise vor:

Zuerst Christus → dann die Erneuerung der Schöpfung in Schritten:

Geist des Menschen

Charakter des Menschen

Leib des Menschen

Neuschaffung der Materie nach dem Millennium.

Das Sechstagewerk ist nicht ein Wiederherstellungswerk. (s. u.)

Das Sechstagewerk ist Schöpfungswerk: 2. Mose 20, 11; 31, 17. d. h.: Gott schuf nicht an einem Tag und stellte in 6 Tagen die ursprüngliche Schöpfung wieder her. Sondern: Gott schuf an sechs Tagen. Erst danach war die Schöpfung fertig, das Werk vollendet. Deshalb ruhte er am 7. Tag.

 

1, 2M: „und Finsternis war auf der Tiefe.“

Gott schuf nicht Dunkelheit. Diese war einfach die Abwesenheit von Licht.

„auf der Tiefe“

Tiefsee, Ozean; d. h. es bestand die Erde aus Wasser.

2. Petrus 3, 5 „es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass [die] Himmel von alters her waren und [die] Erde aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte – durch das Wort Gottes

1, 2E: „Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser.“

Nämlich, um zu handeln. Denn die Schöpfung war noch nicht fertig.

Was Gott zum Schaffen verwendet:

a) Sein Wort (= sein Reden) und

b) seinen Geist.

Gott führt die Schöpfung zum Ziel dadurch, dass er mehrmals redet.

Der Heilige Geist wartet auf das Wort Gottes und wendet es an.

2. Petrus 3, 5 es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass [die] Himmel von alters her waren und [die] Erde aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte – durch das Wort Gottes –,

Durch sein REDEN führt er zum Ziel.

Dieses ist ebenso das Grundprinzip in der Neuschöpfung (= in der Wiederherstellung der Schöpfung nach dem Sündenfall): Der Heilige Geist gestaltet in uns das Bild Christi durch Gottes Wort.

1. Petrus 1, 23: „die [ihr] wiedergeboren worden seid – nicht aus verderblichem Samen, sondern aus unverderblichem, durch das lebende und in Ewigkeit bleibende Wort Gottes“

Johannes 3, 5: „Es sei denn, dass jemand aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Königreich Gottes eingehen.

Titus 3, 5 „rettete er uns durch Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes [d. h.: Erneuerung, die durch den Heiligen Geist geschieht], 6 den er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns ausgoss“

Ziel der Schöpfung war der Mensch, geschaffen nach dem Ebenbild Gottes.

Dieses ist auch das Ziel der Neuschöpfung: der Mensch geschaffen in Christus Jesus nach dem Bild Gottes.

2. Korinther 3, 18: Wir aber, alle, schauen mit entschleiertem Gesicht in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn und werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit gleichwie vom Herrn her, dem Geist.

Epheser 4, 24 neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen wurde in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit.

Kolosser 3, 10 den neuen [Menschen] angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde dessen, der ihn schuf,

® Göttliches Leben (Wiedergeburt) entsteht durch Gottes Schaffen. Gott schafft durch sein Wort. Daher ist das Entscheidende: Evangeliumsverkündigung durch Wort, nicht durch Bild.

 

1, 3. „Und Gott sprach: ‘Es werde Licht!’ Und es war Licht.“

Johannes 11, 9.10: Licht (von außen) in ihm

Wir sind abhängig vom Lichtsystem unserer Welt. Aber das Licht ist nicht innerhalb unseres Planeten.

Lektion: Wir sind von einer Lichtquelle von außerhalb abhängig.

So auch das göttliche Licht: Wir sind abh. von Offenbarung. Ohne Offenbarung Gottes können wir nicht leben, nicht wachsen, nichts wissen, nichts lernen.

Johannes 9, 5; 12, 35f; 8, 12.

Neuschöpfung: Gottes Geist nimmt Gottes Wort und bringt Licht in uns.

Johannes 1: In Jesus Christus ist das Leben, und das Leben ist das Licht der Menschen.

2. Korinther 4, 6 weil Gott, der aus der Finsternis Licht scheinen hieß, [es ist], der in unseren Herzen schien, um leuchten zu lassen die Kenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.

 

1, 4. „Und Gott sah, dass das Licht gut war.“

Was ist gut? – Licht, Land/Grün, Lichter, Luft-Wasser-Tiere, Landtiere, Mensch (sehr gut).

Am 3. und 6. Tag zweimal „gut“ (am 6. sogar „sehr gut“).

(Nur am 2. Tag sagt Gott nicht „gut“, das heißt nicht, dass das Wasser oben und unten schlecht war, aber es bekommt nicht das Prädikat „gut.“)

„Und Gott schied das Licht von der Finsternis. 5 Und Gott nannte das Licht ‘Tag’, und die Finsternis nannte er ‘Nacht’. Und es war Abend, und es war Morgen: ein Tag.“

2. Der zweite Tag: 1, 6-8

Erschaffung der Ausdehnung (= Atmosphäre). Trennung des Wassers oberhalb und den Wassern unterhalb. ® Wasserraum und Luftraum. Gott spricht einmal.

1:6 „Und Gott sagte: ‘Es werde eine Weite inmitten der Wasser, und sie sei eine Trennung“ zwischen Wassern und Wassern!’ 1:7 „Und Gott machte die Weite und schied die Wasser unterhalb der Weite von den Wassern oberhalb der Weite. Und so war es.“ 1:8 „Und Gott nannte die Weite ‘‹die› Himmel’.“

„Und es war Abend, und es war Morgen: zweiter Tag.“

Raquia = Flachgeklopftes (Metall, flachgeklopft dehnt sich aus) → Ausdehnung; abgeleitet von dem hebr. Verb für „dehnen/ausdehnen“; gemeint ist das Himmelsgewölbe, das Firmament; vgl. Psalm 19, 2; Hes 1, 22-26; 10, 1; auch: die Atmosphärenschicht

Wassergürtel oberhalb der Ausdehnung:

Die Ausdehnung (= lat.: firmamentum) hält die Wasser oben zurück.

Die Menschen waren davon abhängig, dass Gott die Wasser zurückhielt. Vgl. 1. Mose 6-8.

 

Lektion: Es ist nicht selbstverständlich, dass das Meer die Erde nicht überschwemmt. Psalm 104, 6-9.

Wir sind von Gott auch darin abhängig. (Tsunami)

Gott will dem Menschen von Anfang an diese grundlegende Lehre beibringen: Du bist von Augenblick zu Augenblick völlig von mir abhängig. So wird Gott verherrlicht und der Mensch glücklich.

Das musste auch Abraham lernen. 1. Mose 12ff. 15, 4.

3. Der dritte Tag: 1, 6-13

Erschaffung des trockenen Landes. Trennung des Meeres vom Land. ® Landraum mit Vegetation. Gott spricht zweimal.

3. Tag: Der Lebensraum für den Menschen wird gemacht.

V. 9 „Und Gott sagte: ‘Es sollen sich sammeln die Wasser unterhalb der Himmel zu einem Ort hin und es werde sichtbar das Trockene!’ Und so war es. 10 Und Gott nannte das Trockene ‘Erde’, und die Sammlung der Wasser nannte er ‘Meere’. Und Gott sah, dass es gut war.

11 Und Gott sagte: ‘Die Erde lasse Gras hervorsprossen, grünes Gewächs, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei – [alles] auf der Erde!’ Und so war es. 12 Und die Erde brachte Gras hervor, grünes Gewächs, das Samen hervorbringt, nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in denen ihr Same ist, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.“

13 Und es war Abend, und es war Morgen: dritter Tag.“

4. Der vierte Tag: 1, 14-19

Tage 4-6 (1, 14-31): Füllung der Lebensräume

4. Tag: Erschaffung der Himmelslichtkörper = Füllung des Himmelsraumes/Alls. Gott spricht einmal.

1:14 „Und Gott sagte: ‘Es werden Lichtträger an der Weite der Himmel, den Tag zu scheiden von der Nacht, und sie sollen zu Zeichen sein und für Zeiten und für Tage und Jahre; 1:15 „und sie sollen zu Lichtträgern sein an der Weite der Himmel, um auf die Erde zu leuchten!’ Und so war es. 1:16 „Und Gott machte die zwei großen Lichtträger: den großen Lichtträger zur Beherrschung des Tages und den kleinen Lichtträger zur Beherrschung der Nacht – und die Sterne.“ 1:17 „Und Gott gab sie an der Weite der Himmel, um auf der Erde Licht zu geben 1:18 und zu regieren am Tag und in der Nacht und Licht von der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war.“

1:19 „Und es war Abend, und es war Morgen: vierter Tag.“

5. Der fünfte Tag: 1, 20-23

5. Tag: Erschaffung der Wasser- und Luftlebewesen = Füllung des Wasser- und Luftraumes. Gott spricht einmal.

1:20 „Und Gott sagte: ‘Es sollen die Wasser wimmeln von Gewimmel: lebende Seelen; und Vögel sollen fliegen über der Erde über dem Antlitz der Weite der Himmel!’“ 1:21 „Und Gott schuf die großen Ungetüme und jede sich regende lebende Seele, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und jeden geflügelten Vogel nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.“

1:22 „Und Gott segnete sie und sagte: ‘Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Wasser in den Meeren und die Vögel vermehren sich auf der Erde!“

1:23 „Und es war Abend, und es war Morgen: fünfter Tag.“

6. Der sechste Tag 1, 24-31

6. Tag: Erschaffung der Landlebewesen = Füllung des Landraumes. Gott spricht zweimal [+ zum Menschen noch zweimal].

1: Erschaffung der Landtiere 1, 24.25

2: Erschaffung des Menschen 1, 26.27

3: Segen und Auftrag für den Menschen 1, 28-30

4: Gott blickt zurück auf die Woche. 1, 31- 2, 1

a: Erschaffung der Landtiere 1, 24.25

1:24 „Und Gott sagte: ‘Die Erde bringe hervor lebende Seelen nach ihrer Art: Vieh und sich regendes Getier und [wild] lebendes [Getier] der Erde nach seiner Art!’ Und so war es. 1:25 „Und Gott machte das [wild] lebende [Getier] der Erde nach seiner Art und das Vieh nach seiner Art und alles sich Regende des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.“

b: Erschaffung des Menschen 1, 26.27

1:26 „Und Gott sagte: ‘Machen wir Menschen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis, und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel der Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles sich Regende, das sich auf der Erde regt!’“

. Wenn es in V. 26 heißt: „Lasst uns Menschen machen ...“, ist höchstwahrscheinlich von der Dreieinigkeit und somit wieder von der Beteiligung des Gottesgeistes die Rede.

Kritiker halten entgegen, dass dieses die Form eines ‚königlichen Plurals’ wäre; wie früher Könige in der Mehrzahl von sich sprechen konnten, so würde auch Gott hier als König, als der große Schöpfer-Gott, von sich in der Mehrzahl sprechen.

In der Geschichte der Menschheit ist das zwar so vorgekommen, aber trifft dieses auch für die Heilige Schrift zu? In ihr stellt man fest, dass die Könige von sich selbst nicht in der Mehrzahl sprechen, weder Nebukadnezar als ein heidnischer König, der auch in der Profangeschichte als ein „Großer“ gilt, noch hebräische Könige wie David und andere; auch Pharao spricht in den biblischen Berichten von sich nicht in der Mehrzahl. Wir können spätere Gepflogenheiten also nicht einfach einer früheren Zeit zuordnen.

Andere behaupten, Gott habe Engel in sein Sprechen einbezogen. Aber Jesaja 40, 13.14 sagt eindeutig, dass Gott niemanden konsultierte, als er die Welt schuf; er war allein. Nur mit sich selbst hat er „überlegt“.

Es dürfte ein innertrinitarisches Gespräch gewesen sein, wenn Gott sagt: „Lasst uns Menschen schaffen.“ Und es wird möglicherweise deshalb so formuliert, weil der Mensch zu einem Bilde Gottes geschaffen wird.

 

1:27 „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde. Im Bilde Gottes schuf er ihn. Als einen Männlichen und als eine Weibliche schuf er sie.“

c: Segen und Auftrag für den Menschen 1, 28-30

1:28 „Und Gott segnete sie.

Und Gott sagte zu ihnen: ‘Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie [euch] untertan. Und herrscht über die Fische des Meeres und über das Gevögel der Himmel und über alles [wild] lebende [Getier], das sich auf der Erde regt!’

1:29 Und Gott sagte: ‘Siehe! – ich habe euch alles Samen tragende Gewächs gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem Baumfrucht ist, die Samen trägt: Es soll euch zur Speise sein. 1:30 Und allem lebenden [Getier] der Erde und allem Gevögel der Himmel und allem, was sich auf der Erde regt, in dem lebendes Wesen ist, habe ich alles grüne Gewächs zur Speise gegeben.’ Und so war es.“

d: Gottes Rückblick auf die Woche 1, 31- 2, 1

1:31 „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte: Und – siehe – es war sehr gut!

Und es war Abend, und es war Morgen: der sechste Tag.

2:1 Und die Himmel und die Erde und all ihr Heer waren fertig.“

7. Der siebente Tag: 2, 2.3

Segen und Ruhe.

2:2 „Und am siebenten Tage hatte Gott sein Werk, das er gemacht hatte, zu Ende geführt. Und er ließ ab am siebenten Tage von allem seinem Werk, das er gemacht hatte. 2:3 „Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an demselben ließ er ab von allem seinem Werk, das Gott, [um] es zu machen, geschaffen hatte.“

Ruhte = hörte auf bzw. ließ ab (weil fertig und vollkommen befriedigt in seinem Herzen)

Nicht, weil müde. Gott ermüdet nicht. Jesaja 40, 28.

Der 7.Tag ist ohne Abend! Ein Morgen ohne Wolken.

Aber als die Sünde in die Welt kam, ruhte er nicht. Johannes 5.

Der siebente Tag wird abgekoppelt. Schöpfung abgeschlossen. Trennung zwischen Schöpfung und Aufrechterhaltung der Schöpfung.

(gegen Evolutionslehre, die meint, das Werden sei nie abgeschlossen.)

Lektion: Das Ruhen zeigt. Alles ist fertig, vollendet. Es gibt nichts mehr zu schaffen. Die Schöpfung ist abgeschlossen.

Wir Menschen brauchen das Ruhen. 6 Tage Arbeit, 1 Tag Ruhe, Erholung und spezieller Zeit der Erinnerung an den Schöpfer und Erlöser.


Exkurs über die Analogien zwischen Schöpfung und Erlösung

a. Das Reden Gottes bewirkt zuerst Trennung und dann Füllung.

Gott will in uns Lebensräume (-bedingungen) schaffen, um dann zu füllen.

1. Tag: Schaffen von Himmel und Erde. Und: Hervorrufen des Lichts. Trennung des Lichts von Finsternis. ® Himmelsraum/All

2. Tag: Machen der „Ausdehnung“ (= Atmosphäre). Trennung des Wassers oberhalb vom Wasser unterhalb ® Wasser- und Luftraum unten

3. Tag: Sichtbarwerdenlassen des trockenen Landes. Trennung des Meeres vom Land. ® Landraum mit Vegetation

4. Tag: Machen der Himmelslichtkörper = Füllung des Himmelsraumes

5. Tag: Schaffen der Wasser- und Luftlebewesen = Füllung des Wasser- und Luftraumes

6. Tag: Machen der Landlebewesen, Schaffen des Menschen = Füllung des Landraumes

 

Scheidungen (Tage 1-3) und dadurch Entstehung von Lebensräumen/Lebensbedingungen.

zwischen Licht und Finsternis ® Lebensraum: All

zwischen Wasser oben und Wasser unten ® Lebensraum: Luft und Wasser

zwischen Wasser und Land ® Lebensraum: trockenes Land

 

Füllungen (Tage 4-6)

Lebensraum All: Himmelslichter (als Orientierung!)

Lebensraum Luft und Wasser: Vögel und Wassertiere (als Erquickung, …)

Lebensraum Trockenes Land: Landtiere (als Nahrung und Arbeitshilfsmittel, Wärme, etc.) – und die Krone: Der Mensch (als Regent der Schöpfung; Vizechef und Bild Gottes!)

b. Trennungen

Gottes Geist nimmt Gottes Wort und bringt Licht in unsere Finsternis, eine neue Lebensweise, neue Beziehungen!

(Die alte Lebensweise und die alten Beziehungen müssen schwinden bzw. klar mit dem Licht Gottes konfrontiert werden. Epheser 5, 8!)

Gott scheidet – vom alten Leben, von der alten Lebensweise und von alten Beziehungen; vgl. Abraham 1. Mose 12;

Das Wort Gottes als Hilfsmittel des Erlösten, um zu scheiden zwischen heilig und unheilig. 3. Mose 10, 10; 2Kr. 6, 14; 1. Thes. 5, 4-9

Das LICHT des Wortes Gottes bringt Scheidung hervor.

1. Gutes wird vom Bösen (Dunkel) geschieden.

Hier geht es um die Frage: Licht oder Finsternis?

Scheidung von Finsternis ® Wandel im Licht ® = in Gemeinschaft mit Gott 1. Jh. 1, 5-9.

Epheser 5, 5-12

2. Korinther 6, 14ff. Absonderung.

Wir brauchen geübte Sinne: Hebräer 5, 14: „Aber für die Reifen ist die feste Speise, die aufgrund von Gewöhnung ‹ernsthaft› geübte Sinne haben zur Unterscheidung sowohl des Edlen ‹und Guten› als auch des Schlechten ‹und Bösen›.”

Wie bekommen wir sie? – durch Gottes Reden! Hebräer 4, 12.

2. Himmlisches wird von Irdischem geschieden.

Hier geht es um die Frage: Himmel oder Erde? Oben oder unten?

Johannes 8, 23 „Ihr seid von dem, das unten ist. Ich bin von dem, das oben ist. Ihr seid von dieser Welt. Ich bin nicht von dieser Welt.”

Scheidung vom Irdischen, Weltlichen, Fleischlichen. ® Wandel im Geist. Vor allem geht es um unser Denken!

Kolosser 3, 1ff. „Sinnt auf das, was droben ist …“

Kolosser 3, 5ff.

↔ Philipper 3, 19: deren Gott der Bauch und bei denen die Herrlichkeit in ihrer Schande ist, die auf Irdisches sinnen.”

Jakobus 3, 13-17: „Dieses ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, seelische und dämonische, denn wo Eifersucht und Streitsucht sind, da ist ein Durcheinander und jedes schlechte Tun. Aber die Weisheit, die von oben ist, ist zuerst rein, dann friedlich, milde, nachgiebig, voll von Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch und ungeheuchelt.”

Die himmlische, geistliche Welt; die geistliche Realität des in Christus gesegneten Menschen; Epheser 1, 3; 2, 6.

3. Ordnung wird von Unordnung geschieden, Ruhe von Unruhe und Wellenhaftes von Festem.

Hier geht es um die Frage: Ruhe oder Unruhe? Friede oder Unfriede? Draussen oder Drinnen?

Scheidung von dem unruhigen Meer.

Jesaja 17.12: „Wehe dem Getümmel vieler Völker: wie das Brausen der Meere brausen sie; und dem Rauschen von Völkerschaften: wie das Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie!”

Meer: die Völker, die die draußen sind;

Erde/Land: das Zuhause des Gottesvolkes, da ist Schalom! vgl. Alte Testament

Wo Gottes Gebote geachtet werden, da ist Festigkeit, Ruhe.

Jesaja 57, 20: „Aber die Ehrfurchtslosen sind wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf.”

® Wandel im Frieden Gottes. Hier geht es um unsere praktische Erfahrung.

In Gottes neuer Schöpfung gibt es kein Meer, keinen Unfrieden, keine Unruhe, keine Hektik, keinen Lärm. Offenbarung 21.

2. Petrus 3, 17M: seid auf der Hut, damit ihr nicht als solche, die ‹durch› den Irrtum der Unsittlichen zusammen [mit ihnen] weggeführt wurden, aus der eigenen Festigkeit fallt.

Epheser 4, 14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin und her geworfen und von jedem Wind der Lehre umhergetrieben durch die Betrügerei der Menschen

Jakobus 1, 6. Mose wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird,

Jesaja 30, 15. Mose im Stillsein und im Vertrauen würde eure Stärke sein

Matthäus 11, 29f : Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, …und ‘ihr werdet Rast finden für eure Seelen’

c. Füllungen

Gott will unsere Lebensräume füllen mit göttlichem Leben:

Gottes Geist nimmt Gottes Wort und füllt unsere neuen Lebensräume: durch Gottes Wort:

Wie wird es in mir hell? → Geistliche Himmelslichter als Orientierung (vgl. 4. Tag).

Wie bekomme ich Lebensfülle; wie werde ich erfüllt? → Geistliche Lebens-Mittel als unsere Erquickung (vgl. 5. Tag)

Wie werde ich kräftig (christusähnlich) und regierungsfähig? → Geistliche Arbeits- und Lebenshilfsmittel als Werkzeuge (vgl. 6. Tag)

und die Krone: Gott füllt uns mit sich selbst, mit seinem Bild, sodass wir Dienen und regieren können in seiner Kraft! Epheser 1, 21f; 3, 16ff. 2. Petrus 1, 4; Epheser 1, 3.

Das Ziel der Schöpfung: Gottähnliche Geschöpfe regieren mit und durch Gott.

Kennzeichen eines reifen Christen: Selbstbeherrschung, nicht seinen Lüsten, Launen und Wünschen unterworfen. Nicht von Gunst und Ungunst der Menschen abhängig.

Wie kann Gottes Bild in mir gestaltet werden? (Tage 1-3)

1. Wandel in Gemeinschaft mit dem Licht.

2. Ausgerichtet sein nach droben.

3. Auf dem festen Boden des Wortes Gottes stehen (→ Stille, Frieden)

Folge (Tage 4-6):

4. → Göttliche Orientierung

5. → Göttliche Füllung mit „Leben“

6. → Herrschaft durch Gott


d. Ein Beispiel evangelistischer Anwendung des Schöpfungsberichtes (Samuel Hebich)

Missionar Hebich hatte lange Zeit unter den Einwohnern des ehemaligen Britisch-Indien gearbeitet, aber er vergass dabei auch nicht das englische Lager, das dorthin entsandt worden war. Dort waren Männer, die die Botschaft des Evangeliums ebenso nötig hatten. Diese Offiziere und Soldaten hatten unter dem subtropischen Klima viel zu leiden und waren während eines grossen Teils des Tages nicht arbeitsfähig.

Eines Abends wurde an der Offizierstafel erzählt, dass Hebich in der Nähe sei und gemäss seiner Gewohnheit vor ihnen stehen werde. Er lasse sich nie anmelden. Einer der Offiziere, ein Neuling, der noch nie von diesem Missionar gehört hatte, fragte seine Kollegen, was für Eigenheiten dieser Mann denn habe.

Er bekam zur Antwort: Das wirst du bald erfahren; ein so hartnäckiger Sünder wie du, braucht ihn dringend. Pass nur auf. Er ist für die braunen Heiden hieher gekommen, aber macht sich auch an die weissen heran.

Nun, gab der Fragesteller zurück, wenn er es wagt, mich unangemeldet zu überfallen, werfe ich ihn kurzerhand zur Tür hinaus. Er braucht mit seiner Religion nicht zu mir zu kommen.

Ein paar Tage später lag der besagte Offizier in der Hitze des Tages in seinem Zimmer und rauchte eine Zigarette. Plötzlich hörte er Fusstritte auf der Veranda; der Wächter schien zu schlafen. Nach kaum einer Minute ging die Zimmertür auf, und vor ihm stand ein langer, hagerer Mann mit einem grossen Sonnenschirm unter dem Arm. Die erste Reaktion des Offiziers war, über die sonderbare Erscheinung zu lachen, aber die Augen des Mannes hielten ihn davor zurück. Diese Blicke schienen ihn zu durchschauen. Das musste bestimmt Missionar Hebich sein.

Der kam ein paar Schritte näher, reichte ihm die Hand hin und wünschte ihm einen guten Tag. Der Offizier war zu verdutzt, um sein Vornehmen auszuführen und den Besucher hinauszuwerfen. Er fühlte sich wie ein Schuljunge vor seinem Lehrer.

Der Missionar nahm sich einen Stuhl und eröffnete das Gespräch in Englisch, aber mit einem starken deutschen Akzent. Seine erste Frage war mehr Befehl als Bitte. Er sagte nur: Holen Sie einmal das Buch.

Was mich bewog, so erzählte der Offizier später, weiss ich nicht, aber ich ging zu meinem Büchergestell, das voller Romane und Studienbücher war, und liess meine Blicke über die Titel gleiten. Ich fand nichts, womit ich diesem Sonderling unter die Augen kommen konnte, bis ich das Buch sah, das zu jeder englischen Ausrüstung gehörte: die Bibel. Ich hatte sie bis dahin nie geöffnet, aber ich nahm sie aus dem Gestell und legte sie auf den Tisch. Es ging alles mechanisch vor sich.

Nachdem ich wieder Platz genommen hatte, schob mir Hebich das Buch zu und ersuchte mich, die ersten Sätze der ersten Blattseite zu lesen. Wie ein gehorsamer Schuljunge begann ich:

'Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.'

'Bis soweit', tönte es jetzt. 'Wir werden nun zusammen beten.' Damit kniete Hebich nieder, und ich wusste nichts Besseres, als dasselbe zu tun.

Was er betete, weiss ich nicht mehr. Nach dem Amen stand er auf und ging.

Der Offizier war aus seinem gewohnten Trott gekommen und wagte seinen Kollegen nicht unter die Augen zu treten. Mit der Arbeit kam er gar nicht vorwärts.

Am folgenden Tag ruhte er wieder in seiner Kammer bei der Hitze des Tages, unruhig und durch allerlei Gedanken verwirrt. Dann waren wieder dieselben Fusstritte zu hören, wie am vorigen Tag, und aufs Neue kam Hebich unangemeldet herein.

Aufgeregt sprang der Offizier auf seine Füsse, aber der Missionar tat, als ob er nichts merke und sagte ruhig: Holen Sie mir das Buch. Er bat ihn freundlich, die gleichen Verse wie gestern zu lesen. Nachdem der Offizier das getan hatte, kniete er aufs Neue nieder und betete.

Dieses Mal achtete der Jüngere auf das Gebet. Nie hatte er so beten hören. Es war, als ob der Missionar ein intimes Gespräch mit einem Freund führte, und der Gegenstand des Gesprächs war der Offizier. Hebich flehte zu Gott, seinem Vater, Er möge machen, dass der Engländer sich selbst und sein bisheriges Leben erkenne. Er betete eindringlich, Gott möge ihm den Weg in die geöffneten Arme des Heilandes zeigen. Er verschwand auf dieselbe Weise wie am vorigen Tag.

Diesmal stellte der Offizier das Buch nicht sogleich ins Büchergestell zurück. Er hatte das Bedürfnis, die Worte, die begonnen hatten, eine solche Macht auf sein Herz auszuüben, noch einmal für sich zu lesen. Dann sass er da und musste über vieles nachdenken. Die Worte wüst, leer, Finsternis tönten in ihm nach, und er begann sie auf sich selbst zu beziehen, auf das eigene Herz und Gewissen. Konnte das der Geist Gottes sein, damit beschäftigt, dass er sich selbst kennenlernte? Wie hatte er bis dahin gelebt? Seine Kollegen hatten ihn scherzhaft einen hartnäckigen Sünder genannt, und das war er auch.

Am folgenden Tag erschien Hebich aufs Neue.

Und nun wurde er mit der Frage empfangen: Herr Hebich, was muss ich tun?

Den dritten Vers lesen: 'Es werde Licht, und es ward Licht.' Glauben Sie an den Herrn Jesus, und Sie werden errettet werden.

Hierauf wies Hebich den beunruhigten Mann auf das Kreuz von Golgatha und den Platz des Sünders hin. Als dann wiederum gebetet wurde, war es der Offizier, der schliesslich ausrief: O Gott, sei mir, dem armen Sünder, gnädig!

Dieser Ruf aus dem Herzen wurde gehört und erhört. Auch hier erstrahlte das Licht von Gottes vergebender Liebe und Gnade.


Exkurs über die göttliche Ebenbildlichkeit des Menschen (1, 27)

1:27 „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde. Im Bilde Gottes schuf er ihn. Als einen Männlichen und als eine Weibliche schuf er sie. 1:28 Und Gott segnete sie.“

Die göttliche Ebenbildlichkeit des Menschen betrifft nicht das physische Aussehen, denn auch Tiere sehen ähnlich aus wie der Mensch bzw. sind physisch ähnlich beschaffen (Sinnesorgane, Gliedmaßen, Körperfunktionen); von ihnen wird aber nicht gesagt, dass sie nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. Folglich betrifft die Ebenbildlichkeit das innere Wesen des Menschen, seinen Geist.

. Die personale Ebenbildlichkeit

. Die charakterliche Ebenbildlichkeit

. Die gesellschaftliche Ebenbildlichkeit

Ein Teil dieser göttl. Ebenbildlichkeit des Menschen ging durch die Sünde verloren, vor allem die charakterliche.

Wenn Gott nun durch Christus in uns die Ebenbildlichkeit wiederherstellt, geschieht dieses analog zur Schöpfung des Menschen: Es geschieht durch Gottes Wort und durch Gottes Geist.

Zuerst braucht es Licht, Licht durch Gottes Geist.

Epheser 1, 18. wobei die Augen eures Denkens erleuchtet seien, um zu wissen, welches die Hoffnung seines Rufes ist und welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen

Licht bekommen wir durch Gottes Wort und durch Gottes Geist.

® Wir wollen uns Gottes Wort aussetzen und um Licht beten. Und dann: Wandeln wir im Licht (1. Johannes 1, 7ff), d. h., in Gemeinschaft mit Gott.

Beten wir um Unterscheidungsgabe, dass wir unterscheiden können zwischen dem, was droben ist und dem, was drunten ist!

® Und sinnen wir auf das, was droben ist! – nicht auf das, was auf der Erde ist (Kolosser 3, 5ff).

® Und werden wir fest! – nicht hin und hergeworfen von jedem Wind der Lehre und von Meereswogen (Epheser 4, 14 und Jakobus 1, 6).

Dann bekommen wir Orientierung, Lebensfülle und Würde zum Regieren (zuerst über unsere Lüste, etc.), sodass Gottes Bild auch im praktischen Sinne in uns wiederhergestellt wird.

a. Die personale Ebenbildlichkeit

Der Mensch ist eine Persönlichkeit. D. h., er kann

. denken,

. empfinden und

. entscheiden

Und ist daher und darin Gott ähnlich

I: Die Fähigkeit des Denkens
A: Die Fähigkeit des zuordnenden Denkens:

Dazu gehört das Wahrnehmungsvermögen, Vorstellungsvermögen, Erinnerungsvermögen, Vorausplanungsvermögen, Beziehungsvermögen [vergleichen, kategorisieren, analysieren], Selbstreflexionsvermögen;

B: Die Fähigkeit des bewertenden Denkens:

Dazu gehört die Fähigkeit des Mitwissen (Gewissen im Griech.: sün-eideesis = mit + Wissen) für das, was ist = Sinn für Wahrheit; Wissen um sich selbst (Selbstbewusstsein); Wissen um die Würde des Menschen; Unterscheiden von Materie und Leben; Wissen um jenseitiges höheres Leben; Wissen um schön/angenehm und nicht schön/angenehm [ästhetischer Sinn]

Fähigkeit des Mitwissen für das, was sein soll = Sinn für Gerechtigkeit und für Bewertung: moralisches Gewissen [Mitwissen um gut und böse]

C:. Die Fähigkeit des Entdeckens

künstlerische, kreative Fähigkeiten. Dichten, komponieren, erfinden, kombinieren, etc.

II: Die Fähigkeit des positiven und negativen Empfindens

Der Mensch ist imstande, über das Denken oder das Wollen positiv oder negativ zu empfinden. Er kann lachen/sich freuen oder weinen/trauern. (Tiere können weder lachen/sich freuen noch weinen/trauern. Es empfindet anders.). Wir können uns positiv oder negativ empfinden über das, was andere tun, sagen oder beabsichtigen (= wollen).

Positive oder negative Empfindungsfähigkeit, ausgelöst durch etwas Gedachtes oder Gewolltes.

[z.B. Jemand sagt, dass er eine ungläubige Frau heiraten will und wir empfinden, dass das nicht richtig ist. Auch darüber haben wir dann ein gedrücktes Gefühl. Oder wir hören, dass jemand in die Mission gehen möchte. Für uns stellt das einen großen Wert dar, und wir freuen sich darüber.]

1. Empfindungen, ausgelöst durch etwas Gedachtes oder Gewolltes aufgrund einer Information.

Aufleben einerseits oder Angst und Traurigkeit andererseits.

2. Empfindungen in unseren Beziehungen zu anderen Menschen (Liebe/Zuneigung und Hass/Abneigung; Abgelehnt werden)

III: Die Fähigkeit des Entscheidens/Wollens

Freie Entscheidungsmöglichkeit und daher Verantwortlichkeit für das Handeln

A: Das Wünschen/Begehren/Verlangen:

1: Das gottgegebene Verlangen

a. zu genießen

. Verlangen nach Essen, letztlich: um das eigene Leben zu erhalten;

. Verlangen nach Gemeinschaft/Gesellschaft;

. Verlangen nach geschlechtlicher Begegnung, letztlich: um die Menschheit zu erhalten; 1. Korinther 6, 13 Speise und Geschlechtlichkeit)

b. zu haben

Verlangen nach Besitz/Eigentum und zwar in Bezug auf

. Raum,

. Zeit und

. Materiellem/Gegenständlichem)

[[Exkurs: die 3Einigkeit der Schöpfung: 3dimens. Raum - 3dimens. Zeit - 3dimens. Materie]]

 

c. zu sein

Verlangen

. in Bezug auf den Raum: zu existieren, da zu sein

. in Bezug auf die Zeit: ewig zu bleiben und

. in Bezug auf die Umwelt/Gesellschaft: „jemand“ zu sein, d. h., wichtig zu sein/Bedeutung zu haben

 

Das pervertierte Verlangen

– vom Sündenfall her: 1. Johannes 2, 16; weil der Mensch nicht mehr an Gott, der Quelle, angeschlossen ist

a. Lust des Fleisches

(zu viel genießen wollen – und in die falsche Richtung, nämlich nur, um es in den Lüsten zu verzehren, und aus falschen Quellen, nämlich nicht mehr aus Gottes Hand – und das alles letztlich zu unserem Schaden: Epheser 4, 22; 2. Petrus 1, 4)

b. Lust der Augen

(zu viel und falsch haben wollen)

c. Stolz (das Großtun) des [irdischen] Lebens

(zu viel und falsch sein wollen)

 

Diese Wünsche auf Gottes Art und Weise in Erfüllung kommen zu lassen, ist nicht verkehrt, sondern gottgewollt. „Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben was dein Herz wünscht!“ Psalm 37.

B: Die Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen:

Wir müssen ja oder nein sagen.

Wir haben

I: die Entscheidungsnotwendigkeit, dem Verlangen (zu genießen/ zu haben/ zu sein) nachzugeben oder zu nicht. Wir haben die Möglichkeit zu verzichten.

II: die Entscheidungsnotwendigkeit, dem guten oder dem schlechten Verlangen (genießen/haben/sein) zu folgen

III: die Entscheidungsnotwendigkeit, etwas Konkretes zu tun oder nicht zu tun, bzw. dem Willen eines Anderen zu folgen oder nicht.

Wir müssen entscheiden – und wie wir entscheiden, steht in unserer eigenen Verantwortung. Wir tragen die Folgen für unsere Entscheidung.

Das können Tiere nicht. Die Tiere haben hier ein stärkeres Maß an Selbstmotorik und Instinkt als wir. Die Hl. Schrift kennt keinen freien bzw. unfreien Willen. Der Wille ist an den Menschen gebunden. Ich bin es, der sich verantworten muss, wie weit ich mich nach meinem Verlangen (Wunschwollen) ausrichte. Gott hält uns aber verantwortlich, uns nach seinem Entscheidungswillen auszurichten.

b. Die charakterliche Ebenbildlichkeit

Der Mensch – so wie er von Gott geschaffen war, war – wie Gott – in seinem Charakter heilig (gerecht, wahr, treu) und liebend (gütig, freundlich, geduldig, sanftmütig, ..). Dieses Ebenbild ist allerdings zu einem großen Teil zerstört worden. Sie wird wiederhergestellt in der Neuschöpfung. Wenn wir durch Jesus und den Heiligen Geist neu geschaffen werden, kommen die zwei Charakterzüge (Heiligkeit und Liebe) wiederum zur Geltung.

c. Die gesellschaftliche Ebenbildlichkeit

Mensch ist – wie Gott – ein Gesellschaftswesen

Gott braucht kein Gegenüber, weil er in sich selbst ein Gegenüber hat. Aber er hat – im Menschen – sich dennoch ein Gegenüber geschaffen. Der Mensch seinerseits hat das Gegenüber in Gott und in der Gesellschaft. Diese ist gleich von Anfang an da: zuerst in der Ehe und dann durch die Vermehrung in der Familie.

Dazu gehört auch die Sprachverwandtschaft des Menschen mit Gott, das bedeutet, der Mensch kann sprechen, wie Gott sprechen kann.

In der Bibel spricht Gott als Erster zum Menschen, und zwar sofort, nachdem er ihn geschaffen hat. Der Mensch ist also fähig, Sprache zu verstehen und dann spricht der Mensch auch selbst. Und der Mensch spricht die gleiche Sprache wie Gott. Der Mensch ist also ansprechbar und kann Gemeinschaft haben.

Die ganze Gesellschaft kann in Gruppen, in Einheiten aufgeteilt werden. Dabei hört aber der Einzelne nicht auf, Individuum zu sein.

Der Mensch ist also als Einzelner Bild Gottes, aber auch als Gesellschaft ist er Bild Gottes.

Ebenbildlichkeit bedeutet nicht Gottsein.

Exkurs über den Wert des Menschen

a. Der Mensch ist Zentrum und Krone der Schöpfung.

Alles Geschaffene Gottes ist für den Menschen, auf ihn hin ausgerichtet.

b. Der Mensch ist Gottes Bild.

Es ist nicht sicher, ob Zelem und Demuth nicht synonym sind.

Bild Gottes: hebr. Zelem = Repräsentant, Stellvertreter Gottes in Stellung und Verantwortung

Vgl. 1S 6, 5.11: Bilder repräsentieren den, der dahinter steckt (hier: die Mäuse)

Götzenbilder repräsentieren die Götter

Gleichnis Gottes: hebr. Demuth = sittliche Wesensgleichheit (Charakter). Vgl. Daniel 3, 1ff.

Vgl. 5, 1; 9, 6; 2. Könige 16, 10; 2. Chronik 4, 3: d. h.: gleiche Art, Aussehen wie das Urbild.

→ Wiederherstellung des Bildes Gottes in der Erlösung.

Vgl. röm. Kaiser – macht Bild von sich selber, um zu zeigen, wer der Herr im Lande ist.

Gott macht Bild von sich selber und setzt sich so in die Schöpfung: Der Mensch als Stellvertreter Gottes auf Erden, und als BILD Gottes.

Das Bild zerstörte sich durch Sünde. → Gott kommt in Christus. Stellt sich selbst in die Schöpfung. Kolosser 1, 15; 2. Korinther 4, 4.

Christus in uns. Er stellt nun das Bild wieder her: Römer 8, 29; Hebräer 2; 2. Korinther 3, 18; 1. Johannes 3, 2. Vollkommen in der neuen Schöpfung.

Wozu wurde ich geschaffen? - Für die Ehre Gottes! Ich hab einen sehr, sehr hohen und erhabenen Zweck.

(ref. Bekenntnis: Um Gott zu ehren und ihn zu genießen)

c. Der Mensch ist Gottes Gegenüber.

Als Bild Gottes besteht zwischen Gott und dem Menschen eine spezielle Beziehung.

Gott blies Atem des Lebens in seine Nase.

Dieses zeigt die Nähe Gottes und Verwandtschaft des Menschen mit Gott.

Gott hat eine spezielle Beziehung zum Menschen, und der Mensch hat eine spezielle Beziehung zu seinem Schöpfer:

. Sprache (um mit Gott zu sprechen)

. Aufrechter Gang: um nach oben zu schauen – zu seinem Schöpfer. Und der aufrechte Gang entspricht seiner Würde. (Die zeigt er den anderen Geschöpfen; aber Gott gegenüber beugt er sich, kniet nieder; Kopf zur Erde.)

Lukas 11, 14: Mensch stumm → reden;

und

Lukas 13, 11.12: Mensch gebückt → aufrecht gehen. – um zu herrschen, kein Sklave mehr.

3. Mose 26:13 Ich bin Jahweh, euer Gott, der ich euch aus dem Lande Ägypten herausgeführt habe, dass ihr nicht ihre Knechte sein solltet; und ich habe die Stäbe eures Joches zerbrochen und euch aufrecht gehen gemacht.

Sprache und Aufrechter Gang als Hauptunterschied zum Tier.

Zu Gott sprechen. Zu Gott aufblicken. Da 4, 31

Der Mensch unterscheidet sich wesentlich vom Tier. Keine Evolution.

Der Mensch durchschaut die Tiere → Deshalb kann er sie benennen.

d. Der Mensch ist Gottes Stellvertreter (Herrscher).

. über sich,

. über die Tiere,

. über den Erdboden. Psalm 8, 7-9; Hebräer 2, 8f.

Seine Herrschaftswürde verlor er (z. T.) durch den Sündenfall –

Erst in Christus beginnt er neu zu herrschen.

Römer 5, 17: denn wenn infolge des Fehltrittes des Einen der Tod durch den Einen ‹als König› herrschte, werden viel mehr die, die das Übermaß der Gnade und des Gerechtigkeitsgeschenkes empfangen, im Leben ‹als Könige› herrschen durch den Einen: Jesus Christus;

Offenbarung 1, 5; 1. Petrus 2, 9f. Im Mill. und Ewigkeit Offenbarung 20, 4; 22, 5; 5, 10f.

Exkurs zur Bedeutung des Sabbats

1. Denkt daran: Alles bereitet der Schöpfer. Freut euch an ihm. ER möchte für eure zeitlichen Bedürfnisse alles tun/sein.

2. Mose 20, 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; 10 aber der siebente Tag ist Sabbat dem Jahweh, deinem Gott: du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist, 11 denn in sechs Tagen hat Jahweh den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebenten Tage; darum segnete Jahweh den Sabbattag und heiligte ihn. –

2. Denkt daran: Ihr wart Sklaven. Gott hat euch errettet. ER möchte für eure geistlichen Bedürfnisse alles tun/sein. 5. Mose 5, 12-15:

5. Mose 5, 12 Beobachte den Sabbattag, ihn zu heiligen, so wie Jahweh, dein Gott, dir geboten hat. 13 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun; 14 aber der siebente Tag ist Sabbat dem Jahweh, deinem Gott: Du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd, und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist; auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. 15 Und gedenke, dass du ein Knecht gewesen bist im Lande Ägypten, und dass Jahweh, dein Gott, dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arme von dort herausgeführt hat; darum hat Jahweh, dein Gott, dir geboten, den Sabbattag zu feiern. –

Matthäus 11, 28: Jesus Christus – bei ihm: Ruhe.

Matthäus 12, 1-8: ER – Herr über den Sabbat, über der Ruhe. Nur ER kann wirkliche Ruhe geben. Die Juden vergaßen, dass gerade der Sabbat der Tag ist, an dem sie daran denken sollten, dass Gott sie in allem versorgt.

Matthäus 12, 9-13: Hand, die nichts mehr in Empfang nehmen kann. Der Sabbat zeigt, dass der Mensch lernen muss, alles aus Gottes Hand in Empfang zu nehmen. Wir können nichts tun. ER hat alles getan.

Exkurs über die Restitutionstheorie

Was spricht gegen die Theorie, dass 1. Mose 1, 2ff lediglich die Wiederherstellung einer ursprünglichen Schöpfung beschreibt?

a. Gott schuf nicht zweimal, sondern einmal, und zwar in sechs Tagen (2. Mose 20, 11).

Die Restitutionstheorie besagt, dass Gott im Sechstagewerk nicht schuf, sondern lediglich wiederherstellte. Aber der Text sagt, dass er schuf (V. 21.27).

Und 2. Mose 20, 11 sagt, dass das Sechstagewerk Schöpfungswerk ist, nicht Wiederherstellungswerk einer ursprünglichen Schöpfung.

denn in sechs Tagen hat Jahweh den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebenten Tage; darum segnete Jahweh den Sabbattag und heiligte ihn. – 2. Mose 20, 11

Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewig, denn in sechs Tagen hat Jahweh den Himmel und die Erde gemacht, und am siebenten Tage hat er geruht und sich erquickt. – 2. Mose 31, 17

Nach der Schöpfung ruhte Gott. Und alles war sehr gut. Erst am 7. Tag war das Schöpfungswerk vollendet, nicht am 1. Tag. Folglich gehört V. 1 zum 1. Tag.

b. „Wüst“ bedeutet nicht Chaos, sondern Abwesenheit von geordneter Form.

Zerstörung wird nicht vorausgesetzt. Gott geht in Schritten vor, weil er dem Menschen etwas lehren will.

(Ebenso geht er bei der Wiederherstellung nach dem Sündenfall in Schritten vor.)

Jesaja 45:18 denn so sagt Jahweh, der die Himmel geschaffen (er ist Gott), der die Erde gebildet und sie gemacht hat (er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet):

Wenn in Jesaja 45, 18 gesagt wird, dass Gott die Erde nicht als Wüste/Öde erschaffen hat, sondern, dass sie bewohnt werde, so darf nicht vergessen werden, dass der Bezug „hat er sie geschaffen“ nicht auf V. 2, sondern auf das vollendete Schöpfungswerk (also nach dem 6. Tag) genommen wird.

c. Die Zerstörung der ursprünglichen Schöpfung wird nicht erwähnt.

Eine Zerstörung der ursprünglichen Schöpfung durch den Fall Satans wäre eine sehr wichtige Sache. Dass so etwas nicht erwähnt wird und nur „zwischen den Zeilen“ steht, ist kaum denkbar. Ebenso wenig ist denkbar, dass das Wichtige – die Erschaffung - nur durch einen einzigen Vers berichtet wird, während der Wiederherstellung aber sehr viel Aufmerksamkeit gewirkt wird.

d. Der Tod kam nicht durch den Fall Satans in die Welt, sondern durch den des Menschen.

Tod, Zerstörung und Vergänglichkeit müssten schon vor dem Sündenfall (1. Mose 3) existiert haben. Diese kamen aber erst durch die Sünde des Menschen in die Welt. Erst durch den Sündenfall des Menschen wurde die Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen. Römer 5, 12 in Verbindung mit 8, 20ff.

Römer 5:12 Deswegen, geradeso wie durch EINEN Menschen die Sünde in die Welt hineinkam und durch die Sünde der Tod und auf diese Weise der Tod zu allen Menschen durchdrang, auf welchen [hin] alle sündigten;

Römer 8:20-22 denn der Nichtigkeit wurde die Schöpfung unterstellt (nicht von sich aus, sondern durch den, der sie unterstellte) auf Hoffnung, 21 weil auch sie selbst, die Schöpfung, von der Versklavung an die Verderblichkeit frei gemacht werden wird in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes; 22 denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Wehen liegt bis jetzt;

[[e. Gottes etappenweises Schaffen steht parallel zur Neuschöpfung Gottes.]]

Die Tatsache, dass Gott beim Schaffen (nicht beim Wiederherstellen) in Stufen vorging, progressiv vorging, ist eine wichtige Lektion für uns, die wir in Christus neugeschaffen wurden und werden. (s. oben.)

[[f. Gemäß Petrus war die „damalige Welt“ von alters her dieselbe.]]

2. Petrus 3, 4 und sagen: „Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? – denn seit die Väter entschliefen, bleibt ‹durchweg› alles so, ‹wie es› vom Anfang der Schöpfung [an war]; 5 es ist ihnen nämlich willentlich verborgen, dass [die] Himmel von alters her waren und [die] Erde aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte – durch das Wort Gottes –, 6 durch welche [Wasser] die damalige Welt, von Wassern überflutet, zugrunde ging.

Erst bei der Flut wurde diese „damalige“ Welt überflutet und ging zugrunde. Wir haben es also mit zwei Welten zu tun, einer alten Welt und einer gegenwärtigen:

a: Die „damalige“ Welt = die vor der Flut und

b: die danach.

Wäre das Sechstagewerk eine Wiederherstellung der ursprünglichen Schöpfung, müsste man – von „Anfang der Schöpfung“ an gerechnet – eigentlich von drei Welten sprechen. Petrus spricht aber nur von zwei.

Exkurs: 1. Mose 1 und die Philosophien

1. Mose 1 steht klar gegen:

Materialismus: Materie ist nicht alles. Gott steht über der Materie.

Pantheismus: Gott ist getrennt von der Schöpfung, steht über ihr.

Dualismus: Gott steht über allem. Er machte alles sehr gut.

Polytheismus: Nur ein Gott.

Evolution: Die höheren Wesen wurden fertig geschaffen. Adam benennt die Tiere, ist selber kein Tier. Leben kann nur als Leben entstehen, und es braucht ein spezielles Schaffen des lebendigen Gottes, deshalb 3 Stufen des Schaffens in 1. Mose 1. Geist kann nur aus Geist entstehen. Entwicklung von Materie zu Geist nicht möglich. Tod ist nicht etwas Positives/die Entwicklung des Lebens Förderndes, sondern etwas Zerstörerisches, der Feind des Lebens.

Was müssen Evolutionisten wissen?

1. Zeige, dass sie an die Evolution Glauben. Letztlich hat niemand Fakten in der Hand. Wir waren nicht dabei.

2. Zeige, dass Evolution nur eine Deutungsmöglichkeit ist, nicht eine Deutungsnotwendigkeit.

3. Bezeuge, warum du der Bibel glaubst.

4. Zeige, dass man der Bibel glauben kann, ohne das Denken aufgeben zu müssen.


B. Die Entstehung und erste Entwicklung des Menschengeschlechts: 2, 4- 4, 26

0. Einleitendes

Inhalt, Gliederung, Aufbau der K. 2-4

Näheres zur Umwelt des ersten Menschen und zu seiner Erschaffung, sowie zum Fall des Menschen.

A. Adam und Eva. (Eden, Sündenfall und Folgen) K. 2.3

B. Kain und Abel. K. 4

Beide Abschnitte (A: K. 2, 4- 3, 21; B: K. 4) sind chiastisch aufgebaut.

Themen in K. 2-4:

Der Erdboden (adamah).

Das Wesen des Menschen (adam).

Die Bedeutung des Lebens und Todes.

Thema Erdboden und Mensch (2, 5-9.19; 3, 17-23; 4, 2.3.10-14).

. Der Mensch ist aus dem Erdboden geschaffen 2, 5-7; 2, 23; 3, 19. Vgl. 1. Korinther 15 der Erdige.

. Der Erdbodenmensch (2, 5.15.23) hat die Aufgabe, den Erdboden zu bebauen und zu bewahren. (Schöpfungsauftrag) (Mit dem Erdboden verbunden, ihn regierend/bearbeitend – alles in völliger, gehorsamer Abhängigkeit von Gott.)

. Nach dem Fall darf Adam den Erdboden noch bebauen (3, 17-19; 3, 23: weg von Eden, aber nicht weg vom Erdboden).

. Der Mensch wird wieder zum Erdboden zurückkehren. (= sein Leib wird verwesen) (= Der Fluch über den Erdboden.)

. Aber Kain darf nach seiner Sünde ihn nicht mehr bebauen; Kain verliert damit den Sinn seines Daseins, denn eben hierzu wurde der Mensch gemacht: den Erdboden zu bebauen und zu bewahren. Kain ist verflucht „vom Erdboden hinweg“ (4, 11). Das ist die Hölle: Sinnloses Dasein und stets auf der Flucht.

1. Adam und Eva K. 2 und 3

Sechs Abschnitte. Chiastischer Aufbau.

 

A: 2, 4-14: Gott und der Mensch im Garten EDEN. Adam – Staub vom Erdboden - Adam eine Seele des Lebens. Bäume, Baum des Lebens.

B: 2, 15-17: Bestimmung: ERDBODEN bebauen. Bäume aus dem Erdboden (Baum des Lebens, Baum der Erkenntnis. Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Sonst Tod.

C: 2, 18-25: Benennung (= Beherrschung) der TIERE. Adams Herrschaftsstellung. Erschaffung der Frau als Hilfe für Adam. Nacktheit des Menschen.

C’: 3, 1-7: Das TIER und die FRAU. Die Frau lässt sich durch das Tier beherrschen. Adam lässt sich von der Frau führen. Die Frau keine Hilfe für Adam. Versuch, die Nacktheit zu bedecken.

B’: 3, 8-19: GEGESSEN vom Baum – Konsequenz der Sünde: Schmerzen. ERDBODEN verflucht, aber der Mensch darf ihn weiter bebauen (Disteln, Dornen). Mensch wird zum Erdboden zurückkehren, zum Staub.

A’: 3, 20-24: Gott und der Mensch im Garten Eden; Konsequenz der Sünde: Vertreibung aus EDEN. Eva: Mutter der Lebenden. – Kein Zugang zum Baum des Lebens.

a: 2, 4-14: Gott und der Mensch im Garten EDEN

Adam – Staub vom Erdboden - Adam eine Seele des Lebens. Bäume, Baum des Lebens.

Wir erfahren nun Näheres zur Umwelt des ersten Menschen und zu seiner Erschaffung

Einleitung 2, 4

2:4 „Diese sind die Entwicklungen, die mit [der Entstehung] der Himmel und der Erde ‹ihren Anfang nahmen›, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jahweh, Gott, Erde und Himmel machte:“

Jahweh ist ein Bundesgott, ein Gott, der mit dem Menschen in Beziehung tritt, mit ihm in einen Bund tritt. Deshalb hier dieser NAME.

Details zur Erschaffung des Menschen 2, 5-7

5 „Und ‹noch› war kein Strauch des Feldes auf der Erde, und ‹noch› sprosste nicht grünes Gewächs des Feldes, denn Jahweh, Gott, hatte nicht regnen lassen auf die Erde, und ‹noch› gab es keinen Menschen, den Erdboden zu bedienen 6 – eine Nässe aber stieg von der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdbodens;

7 und Jahweh, Gott, formte/bildete den Menschen, Staub vom Erdboden, und hauchte Atem des Lebens in seine Nase; [= Das geschah am 6. Tag.] und der Mensch wurde zu einer lebenden Seele (Seele des Lebens; lebenden Person; lebenden Wesen].“

Die Pflanzung des Gartens und der Platz des Menschen darin 2, 8

2:8 „Und Jahweh-Gott pflanzte einen Garten in Eden [d. h.: Wonne; Lieblichkeit], gegen Osten [Fn.: o: östlich, näml. von Israel aus gesehen] ]. Und er setzte den Menschen, den er gebildet hatte, dorthin.“ Nun war jemand da, der den Erdboden bebauen konnte.

Zu 2, 7:

. Die Nähe Gottes zum Menschen und die Verwandtschaft des Menschen mit Gott werden bei der Erschaffung desselben besonders zum Ausdruck gebracht. Es besteht ein Unterschied zu allen anderen Schöpfungswerken. Gott haucht ihm den Odem ein.

. Der Mensch ist Fleisch, Staub vom Erdboden. Das Fleisch an sich ist nicht böse. Es ist eine Art der menschlichen Existenz. Johannes 3, 6. Fleisch ist die Existenz im Leib.

. Das ist aber nicht alles. Menschen und Tiere sind nicht nur Materie, sondern lebende Seele“, d. h., Lebewesen. 1. Mose 1, 21; 9, 6; 3. Mose 11, 10.46.

7, 22 Alles, in dessen Nase Atem des Geistes des Lebens [o.: Hauch-Odem des Lebens; gehauchter Lebensatem] war, ….

Der Atem des Lebens ist der Atem des Geistes [o.: Hauches] des Lebens. Vielleicht wird dadurch auch ausgedrückt, dass aller Lebensatem, alles Leben, von Gottes Geist kommt, auch das tierische. (s. u.)

. Was den Menschen vom Tier unterscheidet, ist, dass er nicht nur „Seele“ d. h., Lebewesen ist, sondern dass er zugleich auch „Geist ist, d. h.: eine Persönlichkeit nach dem Bild Gottes.

Der Mensch ist eine lebende Seele (Lebewesen) und ist zugleich Geist. Er hat einen Geist, den Gott ihm bei der Erschaffung gab.

 

Die Bäume zur Erziehung des Menschen 2, 9

2:9Und Jahweh, Gott, ließ sprossen aus dem Erdboden allerlei Bäume, nach Aussehen begehrenswert und gut zur Speise, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum des Erkennens von Gut und Böse.

. Die vielen Bäume zeigen, dass der Mensch etwas außerhalb von sich selbst braucht, um physisch zu leben.

. Der Baum des Lebens zeigt, dass der Mensch etwas außerhalb von sich selbst braucht, um ewiges Leben zu haben. Sie zeigen also die Abhängigkeit des Menschen von Gott. Auch der Baum der Erkenntnis zeigt, dass der Mensch von Gott abhängig ist.

Die vier Ströme 2, 10-14

2:10 Und von Eden ging ein Strom aus, den Garten zu tränken; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Haupt[flüssen]. 2:11 Der Name des einen war „Pischon.“ Er war der, der das ganze Land Chawila umfloss, wo es Gold gab. 2:12 Und das Gold jenes Landes war gut; dort war das Bedolach-Harz und der Schoham-Stein. 2:13 Der Name des zweiten Stromes war „Gihon.“ Er war der, der das ganze Land Kusch umfloss. 2:14 Der Name des dritten Stromes war „Hiddekel.“ Er war der, der vor Assur floss. Der vierte Strom, der war der Euphrat.“

b: 2, 15-17: Das Gebot und das Verbot

Bestimmung: ERDBODEN bebauen. Bäume aus dem Erdboden (Baum des Lebens, Baum der Erkenntnis. Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Sonst Tod.

2:15 „Und Jahweh, Gott, nahm den Menschen und tat ihn in den Garten Eden, ihn zu bedienen und zu bewahren. 2:16 Und Jahweh, Gott, gebot dem Menschen und sagte: ‘Von jedem Baum des Gartens darfst du essen, ja, essen,’ 2:17 aber von dem Baum des Erkennens von Gut und Böse, von dem sollst du nicht essen, denn an dem Tage, an dem du davon isst, wirst du gewisslich sterben.’“

Der Mensch muss lernen, Erkenntnis von Gut und Böse auf richtigem Wege zu erlangen.

Es gibt 2 Wege, sie zu erlangen:

a) Durch Absonderung vom Bösen, durch Gehorsam gegenüber Gott. Der Mensch macht dann die Erfahrung, dass es gut und aufbauend ist, Gott zu gehorchen. Er lernt schrittweise und langsam durch Gottvertrauen kennen, dass alles andere als Gott zu gehorchen für ihn schlecht und zerstörerisch ist. Auf diese Weise lernt er, das Böse zu durchschauen. Jesus Christus hat das vorgelebt. Er kannte das Böse, ohne es je getan zu haben. Er durchschaute diese Welt, ohne sich von ihr verführen zu lassen. (Johannes 16)

b) Durch Erfahren des Bösen, indem man das Böse tut, d. h.: Gott ungehorsam ist, aus der Abhängigkeit von Gott heraustritt. Aber dieses ist zugleich der Weg, sich selber zu zerstören.

Exkurs: Die zehn Gebote an Adam

Beginn: eine Verheißung: V. 28: Gott segnete sie. („Gott hat dich erschaffen!“) ® 9 Gebote und 1 Verbot:

1.      seid fruchtbar

2.      vermehrt euch

3.      füllt die Erde

4.      macht sie euch untertan

5.      herrscht über die Fische, Vögel und Landtiere

6.      esst die Pflanzen

7.      bebaue den Garten

8.      bewahre den Garten

9.      von jedem Baum im Garten darfst du essen

10.  iss nicht vom Baum der Erkenntnis

Vgl. die 10 Gebote an Mose: Zu Beginn steht eine Verheißung: Gott hat dich erlöst! Es folgen 9 Verbote und 1 Gebot.

c: 2, 18-24: Benennung der TIERE und Erschaffung der Frau

Adams Herrschaftsstellung. Erschaffung der Frau als Hilfe für Adam. Nacktheit des Menschen.

Benennung der TIERE 2, 18-20

2:18 Und Jahweh, Gott, sagte: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich mache ihm eine Hilfe als sein [ihm entsprechendes] Gegenüber.“

2:19 Und Jahweh, Gott, hatte aus dem Erdboden alles [wild] lebende [Getier] des Feldes und alles Gevögel der Himmel gebildet. Und er führte sie zu dem Menschen, zu sehen, wie er sie nenne; und so, wie der Mensch jedes lebende Wesen nennen würde, sollte ihr Name sein. 2:20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel der Himmel und allem lebenden [Getier] des Feldes. Und für den Menschen fand sich keine Hilfe als sein [ihm entsprechendes] Gegenüber.“

Große Intelligenz. Es gab schon damals Tausende von Tierarten. Hier vielleicht 1000-2000?

V. 19.20: Benennung (= Beherrschung)

Benennen ist ein Denkakt. Adam musste das eine mit dem anderen vergleichen, gemeinsame Merkmale auswählen, Kategorien schaffen und er musste sich klar sein, wie dieses Tier in Beziehung zur Schöpfung steht.

Und dann musste er sich all die Tausende von Namen merken, die er den Tieren gegeben hat. – Und das alles an einem einzigen Tag, dem sechsten (vor Erschaffung der Eva).

Erschaffung der Frau 2, 21-24

2:21 „Und Jahweh, Gott, ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er schlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss mit Fleisch an ihrer Statt.“ 2:22 „Und Jahweh, Gott, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau. Und er führte sie zu dem Menschen.“

Rippe: von „Zelle“; das Wort sonst nur bei Stiftshütte und Tempel (2. Mose 25f; 35f; 1. Könige 7f; Hes 41ff)

Adams Leib – ein Tempel Gottes. Gott nahm Seitenzellen/Seitenzimmer dieses Tempels des Heiligen Geistes und machte einen neuen Tempel daraus.

2:23 „Und der Mensch sagte: ‘Diese ist sie nun! Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch! Diese wird ‚Männin’ genannt werden, denn diese ist von dem Manne genommen.’“

 

2:24 „Darum verlässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seiner Frau. Und sie werden zu einem Fleisch sein.“ 2:25 „Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht.“

3 Schritte zur Ehe:

Eltern verlassen = der äußerliche Schritt

seiner Frau ankleben = neue seelische Verbindung eingehen: Heirat/Hochzeit

ein Fleisch werden = sexuelles Zusammenkommen nach der Heirat! – Geschlechtlichkeit ist aber nicht eine Bedingung für die Gültigkeit der Ehe.)

 

Bemerkung:

Die Tatsache, dass Adam das Gebot empfing, als Eva noch nicht war, zeigt, dass Adam den Auftrag hatte, seine Frau zu unterweisen über Gottes Absichten/Gebote/Verbot. Auch heute: Der Mann als Haupt hat die Aufgabe, die Frau zu pflegen und zu nähren – auch in geistlicher Hinsicht.

Er soll sie auch bewahren vor Verführung. Die Frau ist auf Geführtwerden angelegt.


Exkurs über das Wesen des Menschen

Gott schuf Mensch und Tier durch seinen Geist (Psalm 104, 30; Hiob 33, 4),

Psalm 104, 29.30 Du verbirgst dein Angesicht: Sie (= die Lebewesen, V. 25, d. h.: Tiere) werden erschreckt. Du ziehst ihren Odem/Atem ein: Sie verscheiden, und zu ihrem Staub kehren sie zurück. Du lässt deinen Geist aus, [und] sie werden geschaffen, und du erneuerst das Angesicht des Erdbodens.

Hiob 33, 4 Gottes Geist hat mich gemacht, der Hauch des Allmächtigen gibt mir Leben.

Ohne das Wirken des Geistes Gottes kann kein Mensch (auch kein Tier) leben:

Hiob 34, 14 Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Atem an sich zöge, 15 so müsste alles Fleisch zusammen vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub.

Der Mensch ist mehr als das Tier, er ist eine Geist-Person.

Der Geist des Menschen ist das Eigentliche, die Persönlichkeit, das, was den eigentlichen Menschen ausmacht.

Den Menschen schuf Gott durch ein besonderes Einhauchen des Atems des Lebens in seine Nase (2, 7). Das zeigt lediglich an, dass der Mensch eine besondere Beziehung zu Gott und Verwandtschaft mit Gott („Sohn Gottes“ Lukas 3, 38) hat. Der Atem, den Gott einhauchte ist nicht gleichzusetzen mit dem „Geist“, denn auch die Tiere haben einen Lebensodem, 1. Mose 7, 22.

1. Korinther 2, 11 denn wer [unter den] Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes.

Jesaja 57, 16 – denn ich will nicht ewig rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein, denn der Geist würde vor mir verschmachten, und die Hauche/die Seelen [o.: der Atem; der Lebensodem; im Hebräer Plural ], die ich ja gemacht habe.]

Bei der Erschaffung bildete Gott im Inneren des Menschen den „Geist“ des Menschen. Der Geist ist die Persönlichkeit.

Sac 12, 1 Last des Wortes Jahwehs gegen Israel: Es sagt Jahweh, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet, und des Menschen Geist in seinem Innern bildet

1. Korinther 2, 11 denn wer [unter den] Menschen weiß, was des Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was Gottes ist, als nur der Geist Gottes.

[Sprüche 20, 27 Der Atem [= Lebensodem] des Menschen ist eine Leuchte Jahwehs, durchforschend alle Kammern des Leibes.]

Jeder Mensch hat einen Geist, gleichsam einen „inneren Menschen“, das „Herz“ [Innere, Zentrum, Wichtigste, = das, was den eigentlichen Menschen ausmacht]:

4. Mose 16, 22 Und sie fielen auf ihr Angesicht und sagten: „Gott, du Gott der Geister alles Fleisches! Vgl. Hebräer 12, 9: der Vater der Geister.

Jesaja 42, 5 So sagt Gott, Jahweh, der die Himmel schuf und sie ausspannte, der die Erde ausbreitete mit ihren Gewächsen, dem Volk auf ihr Atem gab, und Geist denen, die darauf wandeln:…

Gottes Geist wirkt in bzw. an jedem Menschen:

Hiob 32, 8 Aber der Geist im Menschen, und der Hauch des Allmächtigen macht sie verständig.

Aber es hängt vom Menschen ab, in wie weit er Gottes Geist in sich wirken lässt. Gottes Geist will den Menschen dahin bringen, dass der Mensch wieder in die Gemeinschaft mit Gott kommt. Dazu ist eine innere Erneuerung nötig. Titus 3, 5.

Psalm 51, 12 Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und erneuere einen gefestigten Geist in meinem Inneren.“

Titus 3, 5 „… nicht aufgrund von Werken, die wir in Gerechtigkeit getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit, rettete er uns durch Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes [d. h.: durch die Waschung, die durch die Wiedergeburt geschieht und durch die Erneuerung, die durch den Heiligen Geist geschieht].“

Der Geist Gottes bewahrt den äußeren Menschen vor dem phys. Verderben und erhält ihn.

Hiob 34, 14 Wenn er nur an sich dächte, seinen Geist und Atem an sich zöge, 15 so müsste alles Fleisch zusammen vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub.

Der innere Mensch (beim wiedergeborenen Menschen = beim Christen) muss ständig erneuert werden.

Epheser 4, 22 abzulegen, was die frühere Lebensführung betrifft, den alten Menschen, der dabei ist, zugrunde zu gehen, infolge der trügenden Lüste, 23 aber erneuert zu werden am Geist eures Denksinnes

Kolosser 3, 10 und den neuen angezogen habt, der ‹stetig› erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbilde dessen, der ihn schuf

2. Korinther 4, 16 Darum ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, wird jedoch der innere Tag für Tag erneuert

Die Dichotomie des Menschen

Bei einem Menschen ist der Geist die eigentliche Persönlichkeit. Als Gott den Menschen schuf, schuf er zunächst eine Hülle; und die Hülle war lebloser Ton. Aber als Gott ihm den Odem des Lebens einhauchte, gab es einen Menschen, der sowohl Geist als Leib war. Der Ton verwandelte sich in Leib, lebendigen Leib. Jetzt war der Mensch geistig und mate­riell, er war Geist und Körper, Geist und Materie. Dieser Geist ist nach Paulus der inwendige Mensch, der Ton, der Leib ist der äußere Mensch.

Der innere Mensch kann auch Seele genannt werden. Diese zwei Begriffe werden in der Bibel (fast) aus­tausch­bar verwendet, einmal Seele einmal Geist oder auch Herz die drei sind Bezeichnungen für den inneren Menschen. Herz, Seele, Geist.

Aber dann können Geist, Seele auch im unterschiedlichen Sinn gebraucht werden. Seele ist dann die Verknüpfung des Geistes mit dem Leib.

 

Lukas 11, 40: „Törichte! Hat nicht der, der das Äußere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen?“

Als Gott den Menschen schuf, hat er ein Äußeres geschaffen und ein Inneres.

Matthäus 10, 28 bezeichnet Jesus die zwei Teile des Menschen wieder als Leib und Seele: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“

Gott könnte beide - Leib und Seele - in die Hölle werfen; deshalb soll man ihn fürchten. Jesus nennt den „inneren Menschen“ an dieser Stelle „Seele.“ (Hier steht Seele für den inneren Menschen.)

3. Johannes 2: „dass du gesund seist, so wie es deiner Seele wohlgeht.“

Geist:

Richter 15, 19 :Da spaltete Gott die Höhlung im Kinnbacken, dass Wasser herausfloss. Und als er trank, kehrte sein Geist zurück, und er lebte wieder auf. Darum heißt der Ort »Quelle des Rufenden«; die ist in Lehi bis auf den heutigen Tag.“

Psalm 31, 6: In deine Hände befehle ich meinen Geist

Prediger 12, 7: Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat.

Der Mensch ist zweierlei: Staub und Geist. Der Staub geht zum Staube, der Geist geht zu Gott.

Apostelgeschichte 7, 59: nimm meinen Geist auf

Jakobus 2, 26: so, wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne die Werke tot

Die Begriffe Herz, Geist, Seele werden wechselweise gebraucht:

Hiob 7, 11: Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele. (=Parallelsatz)

Jesaja 26, 9: Von Herzen verlangt meine Seele nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen.

Lukas 1, 46.47: Und Maria sprach: Meine Seele macht den Herrn groß, und mein Geist jubelte Gott, meinem Retter, zu.“

Wo beide vorkommen, kann manchmal eine Verschiedenheit in Nuance sein: Seele hat mehr mit den Empfinden zu tun als Geist. In dem Falle besteht der Unterschied funktionell nicht in Teilen.

Was seine Grundbestandteile betrifft, ist der Mensch zweierlei: ein innerer und ein äußerer Mensch.

Was jedoch seine Funktion betrifft, ist der Mensch dreierlei: „Geist“, „Seele“ und „Leib.“ (1. Thessalonicher 5, 23; Hebräer 4, 12)

Seele im engeren Sinn ist eine Geist-Leib-Funktion. Die „Seele“, in diesem engeren Sinn gebraucht, ist der Teil, wo der innere Mensch mit dem Leib zusammenhängt, wo unsere Nerven und unsere Empfindungen sind.

Die „Seele“, in diesem engeren Sinn gebraucht, ist nicht die eigentliche Persönlichkeit. Die Persönlichkeit ist der Geist. Die „Seele“ ist Schnittstelle zwischen Geist und Leib. (Vgl.: Zahnrad). Während „Geist“ der rein innere Mensch ist, steht „Seele“ für den inneren Menschen in seiner Beziehung zum Körper. Spürt der innere Mensch den von ihm bewohnten Körper, so spricht man an dieser Stelle, wo der Geist oder der innere Mensch dem Leib begegnet, ihn spürt, von „Seele.“ Und umgekehrt: Sieht ein Mensch den vom inneren Menschen bewegten Körper eines anderen, so spricht er von „Seele.“ Beispiel: Wenn ich einen Menschen sehe, sehe ich nur den Leib. Aber wenn sich der Mensch bewegt, hat sein Geist seinen Leib bewegt, und so hat sich seine Seele kundgetan.

Exkurs über Bedeutung und Wert des Menschen

Er steht im Zentrum der Schöpfung, er ist das krönende Werk Gottes (K. 1)

Gott hat in angestellt als seinen Stellvertreter auf Erden: Er ist das Bild Gottes (K. 1)

1. Ein Abhängigkeitswesen (= ein betendes Wesen)

2, 7: Grundlegendes Material: Staub. D. h., in sich selbst ist der Mensch nichts, nur Staub. Mit und durch Gott ist er König der Erde, Gottes Vizekönig. Sein kann er das aber nur, wenn er in Abhängigkeit von Gott steht.

(Jeder Regent kann seine Herrschaftsaufgabe nur in Abhängigkeit von Gott ausführen. (Das musste Nebukad. in K. 4 lernen.)

2. Ein sinnvolles Wesen

Wozu bin ich da? Was ist der Zweck der Existenz des Menschen?

Zuerst (am 3. Tag) war der Erboden da. Aber der braucht a) Regen, b) einen Bebauer. Für den Erdboden wurde der Mensch (u. a.) gebaut. Der Menschen ist zu Arbeit geschaffen. Die Arbeit gibt dem Menschen Sinn. Dadurch verherrlicht er Gott. Tue, was Gott dich zu tun heißt. So verehrst du ihn.

Es gibt keine schlimmere Bestrafung als sinnlose Existenz. Das ist die Hölle. Vgl. Kain.

2, 5.15: Funktion und Bestimmung (Schöpfungsauftrag)

3. Ein verantwortliches, moralisches (ethisches) Wesen

Der Mensch hat Entscheidungsfreiheit – und steht in Entscheidungsnotwendigkeit. 2, 16.17.

Dadurch hat er auch die Fähigkeit zu sündigen

(Das Tier nicht! Es ist kein moralisches Wesen.)

→ Gott stellt den Menschen in die Verantwortlichkeit

(Eigtl.: 10 Worte: 9 Gebote, 1 Verbot. S. u.)

Verboten nicht nachkommen = Übertretungssünden.

Geboten nicht nachkommen = Unterlassungssünden.

Der Menschen hat den Wunsch, klug zu werden und zu wissen, was gut und böse ist.

Gott hat die Erkenntnis von Gut und Böse, ohne dem Bösen unterworfen zu sein. Und genauso hätte der Mensch das Böse kennen lernen sollen – ohne ihm unterworfen zu sein. Gott wollte ihn dazu erziehen. Er musste lernen, Gott zu vertrauen; zu vertrauen, dass Gottes Wort wahr ist. Gott will auch in dieser Hinsicht die völlige Abhängigkeit des Menschen.

4. Ein ästhetisches und intelligentes Wesen

2, 8.9A: Der Menschen hat einen Sinn für Schönheit (V. 9A: Aussehen) und Ordnung.

Er hat Geschmack (V. 9 gut zur Speise)

5. Ein Beziehungswesen
a) Beziehung zu Gott

Gott begann sie:

1. Er bläst seinen Odem ihm in die Nase. (Nähe der Schöpfers!)

2. Er verleiht ihm die Sprachfähigkeit und den aufrechten Gang (= Unterschied vom Tier, um zu seinem Gott zu sprechen und zu ihm aufzuschauen. Das ist seine Bestimmung.)

3. Er stellt ihn in ein Abhängigkeitsverhältnis.

4. Er stellt ihn in ein Gehorsamsverhältnis/Liebesverhältnis. (Ohne Entscheidungsmöglichkeit keine Liebe.)

b) Beziehung zum Erdboden

Er ist Herr über den Erdboden, hat Macht ihn zu bebauen und zu bewahren.

c) Beziehung zu Tieren

Fähigkeit, Tiere zu benennen (nach deren Wesen); Fähigkeit, über sie zu herrschen. 2, 19f.

d) Beziehung von Mann und Frau

Fähigkeit für innigste Gemeinschaft mit einem menschlichen Partner (Ehe). 2, 18-25.

Nicht Einzelgänger. Zelle: Ehe – Fam – Sippe – Staat

e) Beziehung zu sich selbst

Der Mensch kann über sich selbst reflektieren, zu sich sprechen, hat ein Selbstbewusstsein.

Was bedeuten „Leben“ und „Tod“?:

Leben = Verbindung mit Gott haben.

Tod = Getrenntsein von Gott.

Was bedeutet Sünde?

Nein zu Gottes Herrschaft und zur Abhängigkeit von Gott.

Der Weg zur Sünde:

a) Gottes Wort in Frage stellen. Wo Gott einen Punkt gesetzt hat, dürfen wir kein Fragezeichen setzen.

b) Gottes Wort verändern → Lüge.

 


c’: 3, 1-7: Die FRAU und das Tier. Der Sündenfall Adams.

Die Frau lässt sich durch das Tier beherrschen. Adam lässt sich von der Frau führen.

Die Frau keine Hilfe für ihn.

Versuch, die Nacktheit zu bedecken.

Aufbau

A: 2, 4-14: Gott und der Mensch im Garten EDEN. Adam – Staub vom Erdboden - Adam eine Seele des Lebens. Bäume, Baum des Lebens.

B: 2, 15-17: Bestimmung: ERDBODEN bebauen. Bäume aus dem Erdboden (Baum des Lebens, Baum der Erkenntnis. Verbot, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Sonst Tod.

C: 2, 18-24: Benennung (= Beherrschung) der TIERE. Adams Herrschaftsstellung. Erschaffung der Frau als Hilfe für Adam. Nacktheit des Menschen.

C’: 3, 1-7: Das TIER und die FRAU. Die Frau lässt sich durch das Tier beherrschen. Adam lässt sich von der Frau führen. Die Frau keine Hilfe für ihn. Versuch, die Nacktheit zu bedecken.

B’: 3, 8-19: GEGESSEN vom Baum – Konsequenz der Sünde: Schmerzen. ERDBODEN verflucht, aber der Mensch darf ihn weiter bebauen (Disteln, Dornen). Mensch wird zum Erdboden zurückkehren, zum Staub.

A’: 3, 20-24: Gott und der Mensch im Garten Eden; Konsequenz der Sünde: Vertreibung aus EDEN. Eva: Mutter der Lebenden. – Kein Zugang zum Baum des Lebens.

Das Gespräch der Frau mit der Schlange 3, 1-3

3:1 „Die Schlange aber war listiger als alles [wild] lebende [Getier] des Feldes, das Jahweh-Gott gemacht hatte. Und sie sagte zu der Frau: ‘Sollte Gott wirklich gesagt haben: ‚Ihr dürft nicht essen von jedem Baume des Gartens!’ [Fn.: o.: ‚Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen!’]?’“

Der Mensch sollte herrschen über die Tiere.

Hier Umkehrung. K. 2: Gott – Adam – Frau – Tier. K. 3: Tier – Frau – Adam – Gott.

Die Tatsache, dass Adam das Gebot empfing, als Eva noch nicht war, zeigt, dass Adam den Auftrag hatte, seine Frau zu unterweisen über Gottes Absichten/Gebote/Verbot. Auch heute: Der Mann als Haupt hat die Aufgabe, die Frau zu pflegen und zu nähren – auch in geistlicher Hinsicht.

Er soll sie auch bewahren vor Verführung. Die Frau ist auf Geführtwerden angelegt.

Schlange (Listenreich), Satan (Opponent), Drache (brutal), Teufel (Zerwürfnis Stifter), Lügner von Anfang, Menschenmörder, Fürst dieser Welt, Gott dieser Welt: Er stellt Gottes Liebe und Gottes Wahrheit in Frage.

Die Schlange sprach zu der Frau.

Ein Tier redet. Nur hier und 4. Mose 22, 28 (Bileam). Tiere können nicht reden, sind stumm (2. Petrus 2, 16).

Aber wenn ein Geist es verwendet, kann es sprechen.

3:2 „Und die Frau sagte zu der Schlange: ‘Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir;“

3:3 „aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: ‚Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.’“

Die Lüge des Feindes 3, 4.5

3:4 „Und die Schlange sagte zu der Frau: ‘Sterben, sterben werdet ihr keineswegs!’ [Fn.: o.: ‘Ihr werdet nicht ‚gewiss sterben!’]

3:5 „denn Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.’“

Die Schlange fordert Eva nicht auf zu essen, sondern sie stellt lediglich Gottes Wort in Frage und verspricht eine Lüge.

Wenn einmal das Wort Gottes in Zweifel gezogen ist, ist die Sünde nicht mehr weit weg. Dann muss man nicht mehr zum Sündigen auffordern. Das geschieht dann wie von selber.

Der erste Schritt, um Menschen zur Sünde zu verführen, ist Gottes Wort in Frage zu stellen. Wenn Gott einen Punkt setzt, dürfen wir kein Fragezeichen setzen.

Andererseits, wer eine gute Beziehung zum Wort Gottes hat, wird fest werden und im Vertrauen zu Gott wachsen.

Die Sünde 3, 6

3:6 „Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben.

gut zu essen = „Lust der Fleisches (Verlangen, zu genießen)

und dass er eine Lust für die Augen“ = Lust der Augen (Verlangen, zu haben)

Befriedigung der ästhetischen Empfindung

und dass der Baum begehrenswert, weil er klug machte. „= Stolz des Lebens (Verlangen, zu sein) Befriedigung des Intellekts

Eva (und Adam) ist in die Entscheidungsnotwendigkeit gestellt. Eva entschied gegen Gott und folgte ihrem Verlangen zu genießen, zu haben und zu sein

Und sie nahm von seiner Frucht und aß.

Verlangen nach Gemeinschaft (– in der Sünde) →“

Und sie gab auch ihrem Manne bei ihr. Und er aß.

Adam, in die Entscheidungsnotwendigkeit gestellt, entschied sich für die Schöpfung und gegen den Schöpfer.

Er sündigte mit „erhobener Hand“ (4. Mose 15) – ohne direkte Verführung Satans.

1. Timotheus 2, 12-14. Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen, sondern [sie hat] in der Stille zu sein, 13 denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva, 14 und Adam wurde nicht betrogen; aber die Frau, nachdem sie betrogen worden war, ist in Übertretung geraten.

Adam zog die Gabe dem Geber vor und verlor beides.

Adam hält seine Natur nicht unter Kontrolle → verliert seine Herrscherwürde.

Und wir? Wie oft habe ich ähnlich gehandelt!

Das Erste, über das wir als Erlöste nun zu herrschen lernen sollen, ist über uns selbst, unser [böses] Verlangen.

Die direkte Folge: Geöffnete Augen 3, 7

3:7 „Und geöffnet wurden ihrer beider Augen,“

Gott hätte Adam erzogen, das Gute von Bösem zu unterscheiden, ohne selber das Böse tun zu müssen. Nun aber musste er das Böse kennen lernen, indem er es tat; und auch die Folgen davon musste er kennen lernen.

„und sie erkannten, dass sie nackt [waren].“

Augen aufgetan – für ihre eigene Nacktheit.

Vor dem Fall: Wenn Adam Eva ansah, sah er ihre Persönlichkeit, ihr Inneres (und das war das Eigentliche des Menschen, nicht das „Äußere“). Nach dem Fall konnte er offensichtlich nicht mehr in sie hineinsehen – und sein Auge blieb an ihrer Haut „hängen.“

Ab jetzt versteckt sich der Mensch vor dem anderen.

Exkurs: Kommunikationszwiebel.

Außenschale: Klischees (Wie geht’s?) –

2. Schale: Fakten, Gespräch über Dritte (Hast du schon gehört? Ich war dort und dort … . Hast du Brot gekauft?)

3. Schale: Eigene Meinung oder Gedankenäußerung; Stellungnahme

4. Schale: Offener Ausdruck der Gefühle

Ganz innen: Herz – ohne Hintergedanken.

Richter 16:17 Und er tat ihr sein ganzes Herz kund;

Hosea 2:16 und zu ihrem Herzen reden.

1. Mose 50:21 Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen.

Vorher gehörte es zur göttlichen Ebenbildlichkeit, dass man innigste Herzensgemeinschaft hatte und von Herz zu Herz ungehindert kommunizieren konnte. Die eigentliche Gemeinschaft bestand (und besteht) in der inneren.

(Es gibt [und gab] tiefere Freuden als die Haut des anderen.)

In der vollständig erneuerten Schöpfung bekommt der Mensch einen Leib und ein Wesen, in welchem er wieder die ungehinderte Gemeinschaft und Kommunikation von Herz zu Herz hat. Der Auferstehungsleib wird derart sei, dass das Innere wieder vollkommen im Äußeren zum Ausdruck gebracht wird.

Und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen [Fn.: eigtl.: [hüftdeckende] Umgürtungen].“

Sie verbergen sich voreinander. Riss Mensch-Mensch.

b’: 3, 8-19: Die direkten Folgen des Falles

GEGESSEN vom Baum – ERDBODEN verflucht – bebauen.

Aufdeckung der Schuld: 3, 8-13

3:8 „Und sie hörten die Stimme Jahweh-Gottes, der im Garten wandelte beim Wind des Tages [d. h.: um die Zeit, da der Wind des Tages aufkam; o.: in der zweiten Hälfte des Tages [s. Külling] ]. Und Adam [Fn.: bed.: der vom Erdboden Genommene] und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Jahweh-Gottes mitten unter die Bäume des Gartens.“

sie hörten

Sie hörten. Der Sündenmensch ist sehr wohl noch in der Lage Gott zu hören. Gottes Weg zum Herzen/Gewissen des Menschen geht über das Ohr.

Sie verbergen sich vor Gott: Riss Mensch-Gott

Warum verstecken sich Menschen (vor Gott + vor einander)? - Wegen der Nacktheit der Seele (= abgebrochene Beziehung)

→ V. 21: Gott deckt die seelische Nacktheit eines jeden zu, der es möchte (= teure Gnade, erstes Mal Tod war dazu erforderlich!)

3:9 „Und Jahweh-Gott rief den Menschen und sagte ihm: ‘Wo bist du?’“

rief“ (= sprach) = Entfernung. 1. Mal in der Bibel.

Warum die Frage?

Die Frage ist eine Hilfe für Adam, stellt ihn ins Licht. „Ja, wo bin ich eigentlich?“

Da beginnt das Heil: wo wir bereit sind, uns ins Licht stellen zu lassen. 1. Johannes 1, 5-10; 2, 9.

Gott lässt Adam nicht sitzen. Geht ihm nach. Er stellt Adam ins Licht vor Gottes Angesicht.

Ziel: Heilung ® Adam: „Ja, wo bin ich eigentlich?“ (Psalm 27, 1)

Wer bereit ist, sich ins Licht stellen zu lassen, bekommt Heilung.

Vgl. Mk3, 1ff (Verkrüppelte dürfen nicht in die Synagoge. Er versteckt seine Hand.)

3:10 „Und er sagte: ‘Ich hörte deine Stimme [Fn.: o.: dein Geräusch] im Garten, und ich fürchtete mich, denn ich bin nackt, und ich versteckte mich.’“

3:11 „Und er sagte: ‘Wer hat dir mitgeteilt, dass du nackt bist?“

Die Erkenntnis der eigenen Nacktheit hat der Mensch nur, weil er nicht mehr in Gemeinschaft mit Gott lebt.

Wenn der Mensch in ungetrübter Gemeinschaft mit Gott lebt, ist er mit Gott selbst bekleidet. Vgl. auch NT, z.B. Ga 3, 27 und a.

Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir gebot, nicht [davon] zu essen?

Warum stellt Gott diese Frage?

- Gott führt zur Selbsterkenntnis.

3:12 „Und Adam sagte: ‘Die Frau, die du mir beigegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß.’“

D. i. wohl ein Sündenbekenntnis. Das „du“ ist im hebr. Text nicht betont.

Oder/Und ist es ein Abschieben der Verantwortung?

Die Frau, die du mir gegeben,

das Elternhaus, das du mir gegeben,

den Beruf, den du mir gegeben,

die Umgebung,, in die du mich gestellt hast.

Warum zieht Gott in 1. Linie den Mann zur Verantwortung?

wegen seiner Stellung über der Frau

wegen seiner direkteren Beziehung zu Gott (Gott hatte zuerst zu ihm gesprochen und das Gebot/Verbot direkt von Ihm erhalten.)

wegen seiner bewussten Sündentat, Eva wurde verführt von einem hohen Geistwesen, Adam nicht. Er sündigte mit offenen Augen. 1. Timotheus 2

Adams Sünde: (eine Wahl) ein Entscheidung

Wahl: - Gott verlieren?

Frau verlieren?

Er zog die gute Gabe dem Geber vor. ® Die Gabe (ohne Gott) wurde zur leeren Hülle.

3:13 „Und Jahweh-Gott sagte zu der Frau: ‘Was hast du getan? [Fn.: o.: Was ist dieses, das du getan hast?] ‘„

Warum stellt Gott diese Frage?

Gott will, dass der Mensch sich seiner Schuld bewusst wird und sie bekennt.

Und die Frau sagte: „Die Schlange betrog mich“ [Fn.: o.: führte mich irre; täuschte mich], und ich aß.”

Eva will sich ent-schuldigen. Gott will, dass wir uns BE-schuldigen. (Bekennen ist: sich selbst beschuldigen. homologein) Vielleicht ist auch dieses Wort von Eva als Bekenntnis aufzufassen.

Die Tatsache, dass Gott Adam, Eva und die Schlange bestrafte, zeigt, wer schuldig ist:

Nicht die Umstände.

Nicht Gott.

Nicht lediglich die Schlange.

Sondern Adam und Eva – und die Schlange.

Die Bestrafung der Schlange 3, 14.15

3:14 „Und Jahweh-Gott sagte zur Schlange:“

Gott fragt die Schlange nicht. Gott weiß, dass eine Umkehr der Schlange ausgeschlossen ist. (= Gegen Allversöhnungslehre.)

Die Schlange gibt kein Bekenntnis von sich. Sie erklärt sich nicht für schuldig. Sie spricht gar nicht mit Gott.

So auch der Gesetzlose. Er wird Zähne knirschend untergehen.

‘„Weil du dieses getan hast: verflucht bist du vor [Fn.: eigtl.: weg von] allem Vieh und vor [Fn.: eigtl.: weg von] allem [wild] lebenden [Getier] „des Feldes! Auf deinem Bauche wirst du gehen und Staub wirst du essen alle Tage deines Lebens.

Vorher ging die Schlange vielleicht auf Beinen.

3, 15. Und Feindschaft setze ich zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er [Fn.: o.: D. i. der Same der Frau] wird dir den Kopf zerdrücken [Fn.: eigtl.: ‹feindlich angreifend› dir über den Kopf kommen; s. Külling.], und du wirst ihm die Ferse zerdrücken [Fn.: eigtl.: ‹feindlich angreifend› ihm an die Ferse kommen].“

Es geht also um eine gegenseitige Bedrohung zwischen Schlange (nicht Same der Schlange) und Same der Frau.

Der Same der Frau:

. Zuerst sind wohl allgemein alle Menschen gemeint,

. Dann aber speziell Gottes Volk (= Israel, und zwar der treue Kern, und damit auch im NT die in Israel Eingepfropften, die messiasgläubigen Menschen.)

Zu V. 15, Samen der Frau: „Und sie segneten Rebecka und sagten zu ihr: ‚Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und dein Same besitze das Tor seiner Feinde!’“ 24, 60

. Dann wohl noch enger: der Messias. Er besiegte die Schlange (Lukas 10, 18: Satan fiel – wie ein Blitz –, als Christus starb. Johannes 12, 31; Kolosser 2, 15.)

Der Same der Schlange:

Die Schlange von Eden starb. Der, der hinter der Schlange stand, der böse Geist Satan, starb nicht. Er lebte in weiteren Schlangen weiter. In Offenbarung 12 wird er „Drache“ genannt, „die alte Schlange.“

Was wird dargestellt: Feindschaft zwischen dem Gottes Volk (= Israel, und zwar der treue Kern, und die Eingepfropften) und Satan. Und dann die Feinschaft zwischen dem Messias und Satan.

Der Same der Frau wird der Schlange selbst, nicht dem Samen der Schlange, den Kopf zerdrücken. Und die Schlange selbst, nicht der Same der Schlange, wird dem Samen der Frau die Ferse zerdrücken. Die teuflische Schlange erhält den Todesstoß vom Samen der Frau. Es geht also um einen geistlichen Kampf zwischen Jesus Christus und dem Satan.

Römer 16:20 Aber der Gott des Friedens wird den Satan mit Schnelligkeit unter euren Füßen niedermachen.

Nicht nur unter Christi Füßen, sondern unter euren. Aber besiegen – das tut Gott, in Jesus Christus:

1. Johannes 3:8 Hierzu wurde der Sohn Gottes geoffenbart, damit er die Werke des Teufels auflöse.

Hier ist von den Werken des Satans die Rede, nicht von seiner Vernichtung. Der Satan wurde durch das Kreuz nicht vernichtet. Erst bei Christi Wiederkunft wird er gerichtet und eingekerkert - und nach dem Millennium in den Feuersee geworfen.

Hebräer 2:14 damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, das heißt, den Teufel,

Der Frauensame ist hier zuerst nicht nur auf Christus bezogen. Aber im letzten Sinne ist es doch Christus.

Der Text selber spricht nicht direkt vom Sieg Christi über die Schlange. Er deutet ihn aber an.

Die Schlange kam, um Gottes Liebe und Wahrheit in Zweifel zu ziehen: Sie sagt: „Gott liebt euch nicht. Er hat euch belogen.“

Jesus Christus kam, um Gottes Liebe und Wahrheit zu leben und darzustellen: Gnade und Wahrheit. ER bewies: Gott ist Liebe Johannes 3, 16 und Gott ist Wahrheit. Jh14, 6.

→ Wir können unser „angeborenes Misstrauen“ ablegen.

Die Bestrafung der Frau: 3, 16

3:16 „Zu der Frau sagte er: ‘Mehren, [ja] mehren, [Fn.: o.: Sehr groß machen] werde ich deine Mühsal [Fn.: o.: Beschwernis, Kümmernis; Mühseligkeit] und deine Schwangerschaft: Mit Mühsal [Fn.: o.: Schmerz; Mühe; Beschwerde] wirst [o: sollst] du Kinder gebären.

Und nach deinem Manne wird [o: soll] dein Verlangen sein.

 

Die Frau sucht Geborgenheit beim Mann. Sie hat ein Anlehnungsbedürfnis.

Die Version „dein Verlangen wird sein, über deinen Manne [zu sein] (vgl. 4, 5) geht zu weit.

Der Satz ist hier nicht als Folge oder Strafe für die Sünde gemeint.

Von Herrschaftssucht der Frau spricht der Vers nicht.

Wenn Herrschaftssucht eine von Gott verordnete Strafe des Sündenfalles wäre, müsste sie sich in ihr Los schicken und dürfte nicht dagegen ankämpfen. Gott sagt aber klar, dass die Frau nicht über den Mann herrschen soll. Es ist vielmehr gemeint: Die Frau hat Verlangen nach dem ihr übergeordneten Mann, und gerade dieses Verlangen bringt ihr schlussendlich Schwangerschaft und Schmerzen ein. Die Frau ist schon nach 2, 18 dem Manne untergeordnet. Als Gehilfin des Mannes hatte sie bereits eine untergeordnete Stellung.

((In 3, 20 benennt der Mann die Frau, was ebenfalls seine Haupt- und Herrschaftsstellung unterstreicht.))

 

Eine Frau, die sich nicht unterordnet,

. verletzt sich selber,

. verliert den Gehorsam ihrer Kinder

. und trägt bei zum Zerfall der Gesellschaft, in der sie lebt.

 

Und er wird [o: soll] Herr sein über dich.”

Nicht: Er wird/soll dich tyrannisieren.

sondern: Er wird eine dir übergeordnete Stellung in der Ehe haben.

Römer 7, 2: „die dem Manne unterstellte Frau” Diese Stellung hatte er schon seit der Schöpfung.

Die Frau wird also nach dem Sündenfall weiterhin auf Führung durch den Ehemann angewiesen sein, auf die Führung eines Ehemannes, nach dem sie Verlangen hat, die ihr aber zugleich Schmerzen bei Schwangerschaft und Geburt einbringen wird.

Die Bestrafung des Mannes: 3, 17-20

3:17 „Und zu Adam sagte er: ‘Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört hast und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht [davon] essen!, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen. Mit Mühsal [und in Beschwernis] sollst du [davon] essen alle Tage deines Lebens’;“

Inwiefern isst der Mensch den Erdboden? – indem er die Erzeugnisse desselben isst.

3:18 „und Dorn und Distel soll er dir sprossen lassen,“

nicht Adam wird verflucht, sondern der Boden. nicht das Arbeiten wird verflucht. Aber das Arbeiten wird von Mühsal begleitet sein.

Gott schuf den Menschen zum Arbeiten (u. a.). S. 1. Mose 2, 15. Arbeit ist ein Segen.

3, 18E: „und du sollst essen das Gewächs [o.: Kraut] des Feldes.“

3:19 „Im [Fn.: o.: Mit dem; Um den] Schweiß deines Angesichts wirst [o.: sollst] du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen, denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren!”

Was ist menschliches Leben ohne Gott? - B. Jacob: „Leben ist eine Zeitlang Sonderexistenz eines Stückes Erde

Prediger 12, 7 und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.

D. h., der Geist kehrt zurück in die direkte Verfügungsgewalt Gottes.

a’: 3, 20-24: Weitere Konsequenzen

EDEN. Eva: Mutter der Lebenden. – Baum des Lebens.

Namensgebung durch Adam 3, 20

3:20 „Und Adam gab seiner Frau den Namen Eva [hebr: chawwah: bed.: Leben], denn sie wurde Mutter alles Lebenden.“

Eva – sie war eigtl. die Mutter aller (irdisch) Lebenden

Adam weiß nun, dass der Tod unaufhaltsam ist. Und würde Eva nicht weitere Kinder gebären, würde die Menschheit aussterben. Adam erkennt, dass die Frau nun Erhalterin des Menschengeschlechts wird.

In der Namensgebung an Eva führt er seine Rolle als Herr aus.

Bekleidung durch Gott 3, 21

3, 21. „Und Jahweh Gott machte Adam und seiner Frau Röcke von Häuten [Fn.: o.: Fellen] und bekleidete sie.“

Nacktheit = Schande (Offenbarung 16, 15). Kleider sind zur Bedeckung der Schande.

Kleidung – zu „Herrlichkeit und Schmuck“; vgl. Aarons Kleider:

2. Mose 28, 2: Und du sollst deinem Bruder Aaron heilige Kleider anfertigen zur Ehre und zur Zierde [o.: zu Herrlichkeit und Schmuck].

Gott selbst machte aus Tierhäuten Röcke.

Warum steht dieser Vers hier?

Wie werden Adam und Eva erschrocken sein, als sie das Blut unschuldiger Tiere sahen; - Blut das hier zum ersten Mal floss, damit sie, die Schuldigen, bedeckt würden. Die von Gott geschenkte, aber wahrhaft „deckende“ Kleidung verlangt Opfer und Tod. (Galater 3, 27).

Gott erachtete die Feigenblattschurze (3, 7) nicht als Kleidung.

Er sorgte für Kleider und gab ihnen alles.

Johannes 19 – Jesus Christus: Die Menschen zogen IH. Mose die Kleider aus und nahmen ihm alles.

 

Exkurs: Kleider machen Aussagen.
. Meine Kleidung sagt aus, wie ich über mich selbst denke,

ob ich etwas von mir halte oder nicht.

Das muss nicht notwendiger Weise Ausdruck von Hochmut sein. Das ist ein Wissen um den Schöpfungswert. Wir kamen aus der Hand Gottes, und Gott hat nicht etwas Wertloses gemacht. Gott schafft kein Nichts; er hat etwas Bedeutungsvolles gemacht. Wir sollten wissen, dass jeder von uns im Bilde des Höchsten geschaffen wurde.

    Wir schulden es unserem Schöpfer, uns selbst entsprechend zu behandeln und sollten ihm zeigen, dass wir glauben und wertschätzen, dass er uns geschaffen hat.

Daher ziehen wir uns nicht irgendwelche Lumpen an.

. Durch meine Kleidung bringe ich zum Ausdruck, wer ich bin;

zum Beispiel, dass ich mehr bin als Leib.

    - Manche kleiden sich schön und anständig, aber doch in einer solchen Weise, dass man merkt, sie verstehen sich in der Hauptsache als Leib.

    - Andere kleiden sich derart, dass man merkt, hier sind nicht die Kleider das Wichtige;

. An der Kleidung kann man feststellen, ob man von ordentlichem Charakter ist oder von lässigem.

. Kleidung ist zu „Herrlichkeit und Schmuck“; vgl. Aarons Kleider: 2. Mose 28, 2: Und du sollst deinem Bruder Aaron heilige Kleider anfertigen zur Ehre und zur Zierde [o.: zu Herrlichkeit und Schmuck].

. Durch meine Kleidung bringe ich meine Geschlechtlichkeit zum Ausdruck.

Durch sie mache ich deutlich, ob ich ein Mann bin oder eine Frau. Das ist zur Zeit der Bibel schon bei den Heiden so gewesen. Man konnte schon von ferne erkennen, ob es sich um eine männliche oder weibliche Person handelt.

. Durch meine Kleidung bringe ich auch die Wichtigkeit eines Ereignisses um Ausdruck.

Mit der Kleidung gebe ich dem Ereignis, bei welchem ich die Kleidung trage, eine Bedeutung. (Z. Bsp. Hochzeit)

. Kleidung ist zu „Herrlichkeit und Schmuck“; vgl. Aarons Kleider: 2. Mose 28, 2: Und du sollst deinem Bruder Aaron heilige Kleider anfertigen zur Ehre und zur Zierde [o.: zu Herrlichkeit und Schmuck].

Auch den Unterschied zwischen einem „Sonntag“ und einem gewöhnlichen Wochentag.

Auch den Unterschied zwischen Freude und Leid.

(Viele haben an dieser Stelle eine „Wertlosigkeit“ bzw. „Gleich-Gültigkeit“ übernommen.)

Im Himmel wird man festlich gekleidet sein. Bringen wir zum Ausdruck, dass wir auf dem Wege dorthin sind!

Exkurs: Was sollen wir beachten, wenn wir uns kleiden? (8 Punkte)
1. Kleidung kommt von Gott.

Allein die Tatsache, dass wir uns überhaupt kleiden, kommt von Gott. Er ist es, der den Menschen Kleider gab.

1. Mose 3, 7Und ihrer beider Augen wurden geöffnet, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze [= hüftdeckende Umgürtungen]. … 21 Und Jahweh, Gott, machte dem Menschen und seiner Frau Leibröcke [lange Röcke] von Häuten/Fellen und bekleidete sie.“

2. Kleidung spricht davon, dass wir vor Gott Schuldige sind.

Adam und Eva erkannten, dass sie nackt waren.

Seit dem Sündenfall wissen wir, dass wir Menschen nicht mehr das sind, was wir ursprünglich waren. Das sagt uns unser Gewissen. Daher haben wir ein Schamempfinden. Und das ist gut.

3. Es gibt Kleidung, die keine ist.

Gott erachtete die Feigenblattschurze (3, 7) nicht als Kleidung. Sie bedeckten zu wenig. (Sie verwelkten auch.)

    Als Gott Adam und Eva kleidete, sagte er damit: „Ihr seid nicht, was ihr sein solltet. Das sagt euer Gewissen. Darum habt ihr auch versucht, euch zu bedecken – mit Schurzen aus Feigenblättern (1. Mose 3, 7). Aber die von euch gewählte Bedeckung genügt nicht.“

4. Die von Gott geschenkte, aber wahrhaft „deckende“ Kleidung verlangte Opfer und Tod.

– das Blut unschuldiger Tiere, Blut, das hier zum ersten Mal floss, damit sie, die Schuldigen, bedeckt würden. (Vgl. Galater 3, 27). Es hat etwas gekostet, dass wir bekleidet werden. Und diese von Gott gegebene Bekleidung ist ein Hinweis auf jenen zukünftigen Tag, an dem er die schändliche Blöße des Menschen völlig zudeckten wird: durch das Opfer Jesu Christi.

5. Kleidung ist eine Verheißung auf die kommende Herrlichkeit, in die Gott uns einst kleiden wird.

Die Kleidung ist daher nicht dazu da, dass wir uns damit selbst eine Herrlichkeit verschaffen. Dadurch würden wir uns erneut unabhängig machen von Gott. Wir würden unsere eigene Herrlichkeit aufrichten wollen

 

und damit die Herrlichkeit, die er uns eines Tages geben will, gering achten.

Meine Kleidung darf daher also nicht zu auffällig sein.

6. Kleidung ist zur Verhüllung unserer Geschlechtlichkeit.

Das hat Gott im Garten Eden so verordnet. So wird unsere Geschlechtlichkeit verdeckt. Kleidung ist zur Bedeckung der Schande. (Blöße ist Schande.)  Die uns von Gott zugewiesene Bekleidung zeigt, dass wir nach dem Sündenfall nicht mehr das seid, was ihr sein sollten (unschuldig, rein, vollkommen und schön).

Mit der Kleidung bekennen wir diese Tatsache. Wir stellen uns dazu, dass unsere Blöße schändlich ist. (Offenbarung 16, 15 „die Schande deiner Blöße“).

    Hinfort ist Entkleidung nicht eine Rückkehr zur Unschuld, sondern eine Verneinung der Realität und ein Auflehnen gegen Gott, gegen den wir uns verschuldet haben. Wenn wir uns kleiden, bekennen wir, dass wir mit dem Sündenfall die Herrlichkeit verloren haben. Die Bekleidung abzulegen – in der Öffentlichkeit –, bedeutet daher erneute Auflehnung gegen Gott.

7. Kleidung ist zum Schutz.

Die uns von Gott gegebene vorläufige Bekleidung schützt uns

    - vor anderen Menschen, die unsere Blöße für ihre Lüste ausnützen könnten und uns schweren Schaden zufügen könnten (innerlich und äußerlich).

(Bsp von dem Mädchen im Zug.)

    - vor Kälte und anderen Einwirkungen der Natur

8. Durch Kleidung wird die Aufmerksamkeit gelenkt. 

Wenn wir uns kleiden, soll die Aufmerksamkeit derer, die uns sehen, nicht auf das gelenkt sein, was unter den Kleidern ist, sondern auf das, was nicht unter ihnen ist. (Hände und Füße dürfen frei sein für den Dienst an anderen im Namen Gottes; und das Angesicht darf etwas wiederstrahlen von der Gemeinschaft mit Gott.)

    Würden wir die Aufmerksamkeit der anderen auf das lenken, was unter unseren Kleidern ist, so kann nicht gesagt werden, dass wir bekleidet sind; denn Kleidung ist Verhüllung. Wir würden aber nicht verhüllen. Wir haben dann zwar ein Stück Stoff gleichsam als zweite Haut, aber haben doch nichts verhüllt.

 

Anmerkung: Es liegt im Wesen der Geschlechtlichkeit, dass dieses, was hier in der heiligen Schrift gelehrt wird, in besonderer Weise, der Frau gilt; nicht nur ihr, aber besonders ihr; denn vor allem sie ist Gegenstand der Betrachtung des Mannes, der bekanntlich mehr visuell angelegt ist.

Zu beachten ist auch: Die Modeschöpfer der Frauenkleidung sind Männer.

 

Exkurs: Piper/Jantzen zum Thema Kleidung

Als Gott Adam und Eva kleidete, sagte er damit: „Ihr seid nicht mehr das, was ihr wart. Und ihr seid nicht, was ihr sein solltet. Das sagt euer Gewissen. Darum habt ihr auch versucht, euch zu bedecken - mit Schurzen aus Feigenblättern (1. Mose 3, 7). Aber die von euch gewählte Bedeckung genügt nicht. Sie bedeckt nicht genug; auch verwelkt sie bald. Ich werde euch eines Tages eine vollkommene Bedeckung besorgen. Aber Inzwischen gebe ich euch Leibröcke von Fellen, eine Bekleidung, für die ein Tier sein Leben lassen musste.

    Diese Bekleidung ist ein Hinweis auf jenen zukünftigen Tag, an dem eure Blöße völlig zugedeckt werden wird – durch die Gerechtigkeit Christi.

    Und diese vorläufige Bekleidung wird euch schützen vor anderen Menschen, die eure Blöße für ihre Lüste ausnützen könnten und euch innerlich (und äußerlich) schweren Schaden zufügen könnten.

Und diese vorläufige Bekleidung wird euch auch schützen vor der Kälte und anderen Einwirkungen der Natur.

    Aber denkt daran: Die Kleidung, die ich euch gebe, täuscht nicht darüber hinweg, dass ihr nach dem Sündenfall nicht mehr das seid, was ihr sein solltet. Ihr seid nicht mehr unschuldig, rein, vollkommen und schön.

Mit der Kleidung, die ich euch gebe, bekennt ihr das. Mit ihr stellt ihr euch dazu, dass eure Blöße schändlich ist.

    Hinfort ist Entkleidung nicht eine Rückkehr zur Unschuld. Würdet ihr euch jetzt nicht mehr bekleiden oder dürftig kleiden, würdet ihr damit die Realität verneinen und euch auflehnen gegen mich, gegen den ihr euch verschuldet habt. Bekleidung ist hinfort ein Hinweis auf die Herrlichkeit, die ihr verloren habt; und die Bekleidung abzulegen – in der Öffentlichkeit – bedeutet daher erneute Auflehnung gegen mich.

    Wollt ihr auf der anderen Seite mit eurer Bekleidung euch selbst Herrlichkeit verschaffen, macht ihr euch erneut selbständig von mir, richtet eure eigene Herrlichkeit auf und verachtet die Herrlichkeit, die ich euch verleihen will. Eure Kleidung soll davon sprechen, dass ihr vor mir Schuldige seid; zugleich soll sie eine Verheißung sein auf die kommende Herrlichkeit, in die ich euch kleiden werde.

  Wenn ihr euch kleidet, soll die Aufmerksamkeit derer, die euch sehen, nicht auf das gelenkt sein, was unter den Kleidern ist, sondern auf das, was nicht unter ihnen ist. Geschieht das nicht, so kann nicht gesagt werden, dass ihr bekleidet seid. (Es liegt im Wesen der Geschlechtlichkeit, dass dieses, nicht nur, aber in besonderer Weise, der Frau gilt.) Hände und Füße dürfen frei sein für den Dienst an anderen in meinem Namen; und das Angesicht darf etwas wiederstrahlen von eurer Gemeinschaft mit mir.“

    (Nach der Sintflut, mit der das Klima der Erde verändert und die Jahreszeiten eingeführt wurden, ist es nötig geworden, unter Umständen auch den Rest der Hautflächen mit Bekleidung zu versehen.)

 

Vertreibung aus Eden

3:22 „Und Jahweh-Gott, sagte: ‘Siehe! – Der Mensch [Fn.: o.: Adam] ist geworden wie einer von uns, zu kennen Gutes und Böses [Fn.: so wörtl.; Buber: im Kennen von Gut und Böse].“

Gott hätte Adam erzogen, das Gute von Bösem zu unterscheiden (ohne selber das Böse tun zu müssen). Nun aber musste er das Böse durch sich selbst kennen lernen. Das Gute erkannte er nicht (jedenfalls nicht vollständig).

Und nun – dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und nehme auch von dem Baum des Lebens und lebe in Ewigkeit!”

ewig leben = hier i. S. v.: unbeschränkt weiter leben (auf derselben Ebene, im selben Zustand)

Adam begann physisch zu sterben, als er vom Baum aß. Gott vertrieb ihn vom Baum des Lebens. Durch das Essen vom Baum des Lebens hätte er ewig gelebt (physisch).

Es war also Liebe, dass Gott Adam und Eva vertrieb!

Weil er sündigte, starb er (am selben Tag):

geistlich: Trennung von Gott (und von göttlichem Leben)

physisch: Der Leib unterlag nun einem Sterbeprozess bis zum völligen physischen Tod. [Dieser Sterbeprozess wurde eingeführt durch die Sünde und hätte durch Essen vom Baum des Lebens aufgehalten werden können.]

Römer 8, 10.11; Römer 4, 19; Hebräer 11, 22; Epheser 5, 14.

3, 23. „Da schickte ihn Jahweh-Gott aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeitete, von dem er genommen war.“

Adam verliert nicht den Sinn des Daseins. Er darf weiterhin bebauen, bearbeiten.

Arbeit ist ein großer Segen, und ein Schöpfungsauftrag. Der Schöpfungsauftrag beinhaltet den Bewahrungsauftrag: die Umwelt schonen, Ordnung halten, sparsam umgehen.

3, 24. „Und er trieb Adam a hinaus und lagerte vor den Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden ( zuckenden; d. h.: lodernden; o. funkelnden) Schwertes [Fn.: o.: die umherwirbelnde Schwertklinge], zu bewahren den Weg zum Baum des Lebens.“

 

Der Weg zum Lebensbaum ist verschlossen.

Am Tempelvorhang, der zerriss, sah man die Cherubim.

Hebräer 9+10. Jesus Christus: Ich bin das Leben. 1. Johannes 5, 11.

Durch den Sündenfall konnte der Mensch, der zum Herrschen über die ganze Schöpfung bestimmt war, seine eigene Natur nicht mehr unter seine Kontrolle bringen/halten. Er verlor seinen Platz und sein Königtum.

Aber der Mensch kann wiederhergestellt werden.

Anfang v. 1M: Gott schafft und organisiert das Universum und übergibt dem Menschen Verantwortung als Gottes Stellvertreter

Ende v. 1M: Josef, Stellvertreter des höchsten Königs der Erde, organisiert das Land und rettet (bewahrt) die Menschen.

Exkurs: Der Sündenfall und seine Konsequenzen für den Menschen und die gesamte Schöpfung.

(Die Folgen bleiben trotz Buße und Sündenbekenntnis.)

Er verlor seinen Platz und sein Königtum

1. Die Mensch-Gott-Beziehung ist gestört.

Fünffacher Riss durch die Schöpfung (entsprechend der 5 Beziehungen oben). Riss: Mensch-Gott, Mensch-Boden; Mensch-Tier, Mensch-Mensch; Mensch zu sich selbst.

Die Bez. zu Gott ist nun geprägt von:

von Misstrauen (Gott sei ein Herrscher, der uns unterdrück, Gott würde es böse meinen mit uns? Gott würde uns an der Nase herumführen, mit uns spielen – uns zu Schaden) Das heißt wir zweifeln an seiner Liebe.

von Angst: 3, 10 + 4 (Wir verstecken uns vor ihm.)

von Unwahrheit („Ich weiß nicht wo Abel ist.“)

von Entfernung geprägt (3, 9; 4, 27; Kain ® Entfernung wird größer. Kain hat Gott endgültig den Rücken zugekehrt. „Nod“= Flucht.)

2. Die Mensch-Erboden-Beziehung ist gestört.

Mühsamer und leidvoller Broterwerb für den Mann, V. 17f (Disteln=Schmerzen), und das bei einem starken Trieb nach Nahrungsaufnahme.

(Die Arbeit ist kein Fluch, sondern ein Segen, aber sie ist von Mühe begleitet.)

Statt dem guten Gold → hartes Eisen und Erz.

Er ist dem Leibe nach dem Erdboden unterworfen, wird zu Staub werden.

Aber die Bestimmung bleibt erhalten: Er darf weiterhin den Boden bebauen. (= Gnade!)

3. Die Mensch-Tier-Beziehung ist gestört.

Gefährliche Tiere. Kampf… .

Er verliert die Herrschaftsstellung (z.B. über das Tier, über sich selbst) (= Umkehrung von 1, 26f)

Gott verflucht die Schlange. → 1.Mutation eines Tieres (V. 14)

4. Die Mensch-Mensch-Beziehung ist gestört.

Vorher war sie überaus kostbar, geprägt von Hingabe, Freude, Liebe, Harmonie, Offenheit, völligem Vertrauen.

Verlangen der Frau nach dem Mann, der aber ihr Haupt/Herr ist (V. 16)

→ Erschwertes Zusammenleben zwischen Mann und Frau.

(Das zeigt, wie wunderbar die Ehe im Paradies war – Durch Jesus Christus kann sie wiederhergestellt werden.) Das harmonische Zusammenleben wird angefochten sein. Deshalb muss man ständig daran arbeiten.

Schwangerschaftsschmerzen der Frau und das bei einem starken Trieb zur Fortpflanzung,

V. 16: Bei jeder Schwangerschaft: Erinnerung an den Sündenfall.

Erkenntnis der eigenen Nacktheit und daher Verbergen voreinander (durch das gottgegebene Schamgefühl) V. 10-11.

Gewalt, Lüge, Rachsucht (4, 23f)

Laben nahm sich selbst (Gegenteil: Der HERR schenkte Adam) zwei Frauen (statt: einer). Die Beziehung ist geprägt von Imponiergehabe (4, 23f) und Egoismus.

Aber die Ehe als göttliche Einrichtung bleibt erhalten.

5. Die Beziehung zu sich selbst ist gestört.

Er verliert die Ebenbildlichkeit Gottes (Der heilige und liebende Charakter ist verderbt)

Ende des physischen Leibes/Existenz im Leib = Tod, Vers19. (Wann starb Adam?)

Kein Zugang zum Baum des Lebens. Der Mensch ist, dem Leibe nach, dem Erdboden unterworfen. Das war nicht Gottes ursprünglicher Plan, d. h., Gott hat den Menschen nicht zum Sterben/Verwesen erschaffen.

Der Zugang zum Baum des Lebens ist versperrt.

Zum Sterben: Römer 8, 10

Römer 8, 10 Aber wenn Christus in euch ist, ist der Leib tot – wegen [der] Sünde –, andererseits der Geist Leben – wegen [der] Gerechtigkeit. 11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten erweckte, in euch wohnt, wird der, der Christus von den Toten erweckte, auch eure sterblichen Leiber lebend machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

Römer 4, 19 Und nicht schwach im Glauben, beachtete er nicht den eigenen schon erstorbenen Leib – er war etwa hundertjährig – noch das Absterben des Mutterleibes der Sarah.

Hebräer 11, 12 weshalb auch von Einem ‹Manne› [Nachkommen] geboren wurden – und das von einem Erstorbenen – so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der unzählbare Sand, der am Ufer des Meeres [liegt].


2. Kain und Abel K. 4

a: 4, 1.2: Adam erkannte Eva. Geburt Kains und Abels.

A. 4, 1.2: Adam erkannte Eva. Geburt Kains („mit Jahweh“) und Abels.

B. 4, 3-5: Kains und Abels Opferung. Früchte vom Erdboden. Gott sieht Abels „besseres“ Opfer an. Kain sieht Gott nicht mehr an.

C. 4, 6.7: Gott spricht zu Kain. Warnung. Die Sünde lauert.

C‘. 4, 8-10: Kain nimmt die Warnung nicht an. Die Sünde geschieht. Ermordung Abels. Gott spricht zu Kain. Das Blut schreit vom Erdboden.

B‘. 4, 11-16: Strafe für Kain: Verflucht vom Erdboden hinweg; er wird vom Erdboden vertrieben. Kain darf Gott nicht mehr ansehen.

A‘. 4, 17-26: Kain erkannte seine Frau. Geburt des Sohnes Kains und dessen Nachkommen.

Adam erkannte Eva. Geburt Seths und dessen Sohnes. Der Mensch beginnt, den Namen Jahwehs anzurufen.

Nun, nachdem durch die erste Sünde der Riss entstanden ist, wird – durch die zweite Sünde – der Riss wird größer: Die Menschheit wird aufgeteilt in zwei Menschengeschlechter: Gläubige und Ungläubige. Seth → Sethiten; Kain → Kainiten.

4, 1. „Und Adam erkannte Eva, seine Frau; und sie wurde schwanger und gebar den Kain und sprach: ‘Ich habe einen Mann erworben mitbJahweh.’“ a bed. Gewinn”; Besitzb d. h.: mit Hilfe des

„ mit“ = mit Hilfe (vgl. Hi26, 4)

4, 2. „Und sie fuhr fort und gebar den Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schafhirt, Kain aber wurde ein Ackerbauer“ b.“ a bed. Hauch”; Nichtigkeitb eigtl. einer, der den Erdboden bedient / bearbeitet

Der erste geborene Mensch, das erste Kind.

Den Stammhalter nennen sie Kain: „Gewinn, Besitz, Erworbenes“

Kinder sind ein Gewinn!

Abel= Hauch/ der Feine (dünn wie Gras, daher auch: Wiese), der Nichtige/ der Vergängliche.

Daher wurde er auch Hirte, nicht Ackerbauer. (Das kreidet ihm Gott nicht an. Das gehört zum Bebauen und Bewahren des Erdbodens.)

So wächst der Schwächere neben dem Stärkeren auf, der Sensible neben dem Robusteren. Der Zurückhaltende neben dem Draufgänger. Nicht Gleichheit ist das Ideal eines Geschwisterkreises, sondern die Verschiedenheit.

Kinder sind Liebeszeichen des Herrn. Gott hat den Menschen nach dem Fall nicht aufgegeben.

Eva könnte gesagt haben: Mit Gott haben wir sie gewonnen! Nicht mit unserer Vitalität und Gesundheit war es. Gott hat sie uns geschenkt.“

Heute meinen manche:

Kinder sind eine Gefahr für die Erde; mit sieben Milliarden platzt der Globus aus den Nähten.

Kinder sind eine Gefahr für die Familien; sie müssen auf manchen Luxus verzichten.

Kinder sind eine Gefahr für die Frauen; sie stehen ihrer Selbstverwirklichung im Wege.

Die Bibel weiß es besser: Kinder sind ein Gewinn, ein Geschenk.

Mit Kindern haben Eltern das große Los gezogen.

b: 4, 3-5: Opferung Kains und Abels.

Früchte vom Erdboden. Gott sieht Kain nicht an. Kain zornig → Er schaut Gott nicht mehr an.

4, 3. „Nach etlicher Zeit begab es sich, dass Kain Jahweh Opfer brachte von den Früchten des Erdbodens.“

4, 4. „Und Abel, auch er brachte dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und Jahweh sah Abel und sein Opfer an“ a;“ a o. achtete auf Abel und sein Opfer

V. 4E: wenn Gott sein Angesicht zuwendet = Segen (4. Mose 6, 26 Jahweh erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!)

Wenn er es abwendet = Missfallen.

wenn er es gar ganz verbirgt (was hier nicht geschah), ist es ein Zeichen des Gerichts

(5. Mose 32, 20 Und er sagte: „Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende sein wird, denn ein Geschlecht voll Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.)

NB: wenn Gott sein Angesicht zuwendet = Segen; Segen = Weg zum Leben; Leben Förderndes. Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass Gott uns sein Angesicht zuwendet. Alles andere wäre der Weg zum Tode.

4, 5. „aber Kain und sein Opfer sah er nicht an/ auf … achtete er nicht. Da ergrimmte Kain sehr, und sein Angesicht senkte sich [w.: fiel].“

Kains Trotz: Wenn Gott mein Opfer nicht ansieht, dann schaue ich Gott nicht mehr an. Und er senkt den Blick.

Sein Gesicht „fiel“ = er blickte finster; er will Gott nicht ansehen = Bruch der Gemeinschaft:

Jeremia 3, 12. Vgl. 4M6, 26; 2.Sa 14, 2.4.28.32; Hiob 11, 15

Trotz ; er spielt den Beleidigten, d. h.: er will Gott bestrafen. Das ist Sünde.

Gott hat das Recht, zu sagen, was er annimmt und was nicht.

Hebräer 11, 4 ‹Im› Glauben brachte Abel Gott ein Opfer dar, das mehr war als Kains, durch welchen ihm bezeugt wurde, ein Gerechter zu sein, da Gott Zeugnis über seine Gaben ablegte. Und durch ihn redet er noch – nachdem er gestorben ist.

Abels Opfer war besser. Warum? Aufgrund der Haltung: Glaube.

Glaube ist nur möglich als Antwort auf göttl. Offenbarung, also auf Wort Gottes (Vmtl. von Adam belehrt.).

Sicher ist: Abels Herz stand recht durch sein Glauben.

Das war bei Kain nicht der Fall.

Es war nicht eine Frage, ob Blutopfer oder nicht. Früchte opfern war nicht verboten (5. Mose 26, 10).

Aber 1 Joh3, 12: Nicht so wie Kain: Aus dem Bösen war er, und er erschlug seinen Bruder. Und warum erschlug er ihn? Weil seine Werke böse waren, die seines Bruders aber gerecht.

Seine Werke waren böse, ehe er Abel erschlug: Seine Eifersucht?

Vgl. Jes1, 11ff; Am5, 22; Spr15, 8.

Warum blickt Gott nicht auf Kains Opfer? – Vmtl. deshalb, weil er nicht das Beste brachte. Abel hatte es gewusst.

Die Betonung liegt auf: Erstlinge und Fett! Beides ist das „Beste“!

Vgl.: 1. Mose 45, 18: das Beste des Landes Ägypten, das Fett des Landes … essen. (Vgl. Psalm 20, 4; 63, 6.)

c: 4, 6.7: Gottes Warnung

Gott spricht zu Kain. Warnung. Die Sünde lauert.

4, 6. „Da sprach Jahweh zu Kain: ‘Warum bist du ergrimmt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt?“

4, 7. „Ist’s nicht so?: Wenn du wohl tust, erhebt man es“ [o. erhebt es sich; w. ist Erhebung];“

V. 7M: „Wenn du aber nicht recht tust, ist die Sünde ein sich Lagernder (oder = ein Laurer; arab: Löwe = „Laurer) zur Tür hin. Und nach dir wird sein [d. h. des sich Lagernden/des Lauerers] Verlangen sein, du aber sollst über ihn herrschen.

Die Sünde will dich übermannen, sie trachtet danach, dich zu beherrschen. Das wird sie, wenn du nicht in Gemeinschaft mit mir bleibst.

Gott wirbt um Wiederherstellung der Gemeinschaft.

Göttliche Seelsorge: (vgl. 1. Mose 3, 8)

a) Gott sucht seine Gemeinschaft (gibt ihn nicht auf)

b) Gott will ihn von Sünde überführen, ihn ins Licht stellen (wie Adam)

Der Zorn war bereits Sünde, aber die Sünde würde ihn noch tiefer in Sünde stürzen, wenn er dem Zorn Raum gäbe und nicht schnellstens zu Gott aufblickte.

Warum bist du zornig? Warum ist dein Gebetsleben gestört? Du hättest die Kraft zu widerstehen/zu herrschen.

(Herrschen war der Auftrag Gottes an den Menschen 1, 27)

Hier das 1.Mal nach dem Sündenfall: Herrsche! (vgl. 1, 27ff). Der Mensch, geschaffen zum Regieren, soll nun als Erstes lernen, sich selbst zu beherrschen. – und mit Gottes Hilfe über die Sünde zu herrschen.

Römer 6, 14: die Sünde wird nicht Herr sein über euch, denn ihr seid nicht unter [dem] Gesetz, sondern unter [der] Gnade.

c’: 4, 8.9: Kains Weigerung und Tat

Kain nimmt die Warnung nicht an. Die Sünde geschieht. Ermordung Abels. Gott spricht zu Kain. Das Blut schreit vom Erdboden.

4:8 „Und Kain redete zu [Fn.: andere übersetzen: sagte es] Abel, seinem Bruder. Und es geschah, als sie auf dem Felde waren, da erhob sich Kain gegen Abel, seinen Bruder, und tötete [Fn.: o.: erschlug] ihn.“

Er verwirft Gottes Warnung, sondern lässt sich nicht zurechtweisen.

Der „Weg Kains“ (Jud 11) war wohl das Verfolgen seines Bruders aus Eifersucht.

Letztlich war es Hass gegen Gott: „Dann soll Gott kein Opfer mehr von Abel bekommen.“ So nimmt Kain Gott das Opfer weg.

Vgl. Dan 8:11 Selbst bis zu dem Fürsten des Heeres wurde es ‹und tat es› groß. Und es nahm ihm das beständige [Opfer] weg, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen.

4:9 „Und Jahweh sagte zu Kain: ‘Wo ist dein Bruder Abel?’“

Das ist Gottes ständige Frage an jeden von uns: „Wo ist dein Bruder?“

Und er sagte: „Ich weiß nicht.“

= 1. bewusste Lüge eines Menschen – direkt an Gott gerichtet.

Bin ich meines Bruders Hüter [Fn.: o.: Bewacher] ?”

„Ja, ich bin meines Bruders Hüter.“ Der Ältere für den Jüngeren ohnehin; aber auch der Jüngere für den Älteren.

b’: 4, 10-16: Kains Strafe

Verflucht vom Erdboden hinweg; er wird vom Erdboden vertrieben. Er kann Gott nicht mehr anschauen.

4:10 „Und er sagte: ‘Was hast du getan! Horch! Die Stimme des Geblüts [o: der Blutmengen] deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden her.“

Der Erdboden sollte bedient/bebaut werden. Kain hat ihm Blut gegeben. Nun wird der Erdboden ihm nicht mehr die Kraft (= den Ertrag) geben.

4, 10 → 9, 5. [1. Mose 9, 5 Wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern; von jedem Tiere werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern.]

4:11 „Und nun, verflucht seiest du von dem Erdboden hinweg, der seinen Mund aufgetan hat, das Blut [o: der Blutmengen] deines Bruders von deiner Hand zu empfangen!“

Adam wurde nicht verflucht, wohl aber Kain (nur Kain, nicht seine Nachkommen).

Die Gnade zu verwerfen ist schlimmer als von Satan verführt zu werden. Er verliert gänzlich Sinn und Ziel seines Lebens, irrt unstet und flüchtig umher, keine Ruhe Tag und Nacht (Offenbarung 14, 11), das ist die Hölle.

Die Sünde ist deshalb so schlimm, weil sie Gottes Wesen angreift. Wer Gottes Geschöpf, das Gottes Bild ist, zerstört, der will Gott zerstören; daher wird Gott denjenigen zerstören. Vgl. 1. Korinther 3, 17. Daher auch 1. Mose 9, 6.

Deshalb der Ernst des Abtreibens.

4:12 „Wenn du den Erdboden bearbeitest [Fn.: o.: bebaust], soll er dir hinfort seine Kraft nicht geben.

Unstet [Fn.: d. h.: unbeständig, eigtl.: wankend, ‹und umherirrend›; so a. V. 14] und flüchtig sollst du sein auf der Erde.’“

Dem Adam war seine Aufgabe/Arbeit nicht genommen, Kain aber verliert seinen Platz und seine Aufgabe und daher auch seinen Sinn im Leben. Kains Arbeiten/Bebauen wird sinnlos, weil es keinen Ertrag seiner Arbeit gibt. Folglich wird seine Arbeit sinnlos und dadurch wird sein Dasein sinnlos.

Kain = der Prototyp des Abgefallenen.

4:13 „Und Kain sagte zu Jahweh: ‘Zu groß ist meine Ungerechtigkeit [o: meine Strafe; i. S. v.: die Strafe für meine [Ungerechtigkeit] ], um sie zu tragen [Fn.: o.: als dass ich sie tragen könnte] .“

4:14 „Siehe! – du hast mich heute von der Oberfläche des Erdbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht ich werde verborgen sein und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen: Jeder, der mich findet, wird mich töten [Fn.: o.: erschlagen].’“

Keine Buße, kein Bekenntnis. Er beklagt nicht seine Sünde, sondern nur die Folgen der Sünde, d. h. sich selbst.

4, 14: Zuerst wollte Kain Gott nicht in die Augen schauen. ® Jetzt wird er [gottesgerichtlich verordnete Notwendigkeit = muss er] ohne das Angesicht Gottes leben. Er kann und darf Gott nicht mehr in die Augen schauen.

V. 14M: „Und es wird so sein: Jeder, der mich findet, wird mich erschlagen.“

Kain, der Brudermörder, hat nun Angst vor allen seinen Brüdern, dass sie ihn erschlagen.

Kain sollte später viele Brüder und Schwestern haben. Vgl. auch V.17.

4:15 „Und Jahweh sagte zu ihm: ‘So denn, jeder, der Kain erschlägt, siebenfältig soll es gerächt werden. Und Jahweh machte an Kain ein Zeichen, auf dass ihn nicht töte [Fn.: o.: erschlüge], wer irgend ihn fände.“

Gottes Gnade im Gericht.

4:16 „Und Kain ging weg von dem Angesicht Jahwehs und wohnte im Lande Nod [bed.: Ruhelosigkeit; Heimatlosigkeit; Flucht], östlich von Eden.“

a’: 4, 17-26: Kains Nachkommen

Kain erkannte seine Frau. Geburt des Sohnes von Kain. Kains weitere Nachkommen. Adam erkannte Eva. Geburt Seths und dessen Sohnes.

4:17 „Und Kain erkannte seine Frau, und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er baute eine Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch [bed.: ‘Weihe’, ‘Einweihung’, ‘Darbringung’].“

4:18 „Und dem Henoch wurde Irad geboren; und Irad zeugte Mehujael, und Mehujael zeugte Methusael, und Methusael zeugte Lamech [bed.: Gewaltiger].“

V. 18: nicht Henoch „zeugte“, sondern „dem Henoch wurde .. geboren“ (d. h.: von seiner Frau wurde ihm Irad geboren)

Danach immer „zeugte“: Irad zeugte … (hebr. jalad = zeugen oder gebären)

Für „zeugen“ üs. Besser: „Vater werden“: Irad wurde Vater von …

Henoch (Geweihter): 1. Stadt (Ir = Unruhe)

Lamech (Gewaltiger): 1. Polygamist

Jabal (Wanderer): 1. Nomade

Jubal (Hall, Posaunenstoß, Leierspieler; …Wallung, …) : 1. ehrfurchtslose Kultur

Tubalkain (Eisenspan von der Schmied; Schmied aus Tubal, Besitzer des Erdreichs, Gründer von Strömungen): 1. ehrfurchtslose Technik (Eisen ↔ Gold)

Lamech (V. 23): 1. Verherrlichung der Gewalt

4:19 „Und Lamech nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Ada, und der Name der anderen Zilla.“

4:20 „Und Ada gebar Jabal [bed.: Wanderer]; dieser war der Vater der Zeltbewohner und Herdenbesitzer.“

4:21 „Und der Name seines Bruders war Jubal [bed.: Hall, Posaunenstoß, Leierspieler; … Wallung]; dieser war der Vater aller derer, die mit der Laute und der Flöte umgehen.“

4:22 „Und Zilla, auch sie gebar: ‘Tubalkain [bed.: Eisenspan von der Schmied; Schmied aus Tubal, Besitzer des Erdreichs, Gründer von Strömungen], einen Hämmerer von allerlei Schneidewerkzeug aus Erz und Eisen. Und die Schwester Tubalkains war Naama.“

4:23 „Und Lamech sagte zu seinen Frauen: ‘Ada und Zilla, höret meine Stimme; Frauen Lamechs, horchet auf meine Rede! Einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Strieme!“

4:24 „Wenn Kain siebenfältig gerächt wird, so Lamech 77fältig.’“

Jesus Christus sagte: Wir sollen nicht nur 7mal vergeben, sondern 77mal (wie auch er selbst 77mal pro Tag für die gleiche Sache vergibt).

Hier umgekehrt: Sünde → Folge: mehr Sünde. Blutrache

4:25 „Und Adam erkannte abermals seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth [‘Ersatz’], denn: ‘Gott hat mir einen anderen Samen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat.’“

4:26 „Und dem Seth, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enos [bed.: ‘Mensch’, ‘Schwacher’, ‘Hinfälliger’]. Damals fing man an, den Namen Jahwehs anzurufen.“

Enosch ist das Gegenteil von Lamech.

Seth nennt seinen Erstgeborenen nicht Lamech (Machtvoller, Gewaltiger), sondern Enosch, der Schwache. Ihm galt nicht Manneskraft als höchste Tugend, und sein Ideal war nicht der selbstherrliche (über Leben und Tod anderer befindliche) Mensch (V. 23.24), sondern für Seth war der ideale Mensch derjenige, der sich seiner Hinfälligkeit bewusst ist und sich daher von Gott völlig abhängig weiß. Und wir dürfen annehmen, dass Enosch dann wirklich auch so wurde, wie seine Eltern gehofft haben.

4, 26E Denn damals fing man an den Namen Jahwehs anzurufen ‹und auszurufen›.

Jahweh anzurufen (vgl. Gott rief: 3, 9, = Entfernung) ® Der „hinfällige Mensch“ (= „Enosch“) rief (= erstes Mal Gebet/Anbetung) - wohl gerade deshalb, weil der hinfällige Mensch auf Schritt und Tritt erkennen musste, dass er ohne seinen Gott nichts vermochte.

Jahwehs Name war bereits Eva in 4, 1.2 bekannt. Aber die Bedeutung dieses Namens wurde erst Mose kundgetan. 2. Mose 6, 3.


C. Die Entwicklung des Menschengeschlechts zum Bösen, das Gericht und der Neubeginn: 5, 1- 9, 29:

[A. Die Entstehung der Welt (Schöpfungsgeschichte)]

[1. Erster und eigentlicher Schöpfungsbericht: Trennungen und Füllungen: 1, 1-2, 3]

[2. Zweiter Schöpfungsbericht: Bedeutung des Menschseins, Lebens und Todes: 2, 4- 6, 8]

Tholedoth (= das Hervorgebrachte) von Himmel und Erde. 2, 4

® Dritter Schöpfungsbericht

1. (Buch der) Tholedoth Adams: 5, 1-6, 8

Hinweis auf die Schöpfung des Menschen. Genealogie von Adam bis Noah. Verderbnis des Menschen durch die Sünde. Ankündigung der Auslöschung des Menschengeschlechts.

a. Die Genealogie von Adam bis Noah. K. 5.

5:1 „Dieses ist das Schriftstück der Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit Adam ‹ihren Anfang nahmen›:“

An dem Tage, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn im Gleichnis Gottes. 5:2 Als einen Männlichen und als eine Weibliche schuf er sie, und er segnete sie und gab ihnen den Namen ‘Mensch’, an dem Tage, da sie geschaffen wurden.“

Lukas 3, 38: des Enos, des Seth, des Adam, Gottes.

Adam war ein Sohn Gottes. Gott ist der Schöpfervater.

Das, was Adam hervorbrachte, war Seth und die Sethiten.

Die Sethiten:

Adams Sohn Seth war nach dem Ebenbild des Vaters und der Vater war nach dem Ebenbild Gottes. D. h.: das Bild Gottes blieb erhalten (im begrenzten Maße), ging durch den Sündenfall nicht gänzlich verloren.

5:3 „Und Adam lebte 130 Jahre und wurde der Vater [eines Sohnes] in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde, und nannte seinen Namen Seth. 5:4 Und die Tage Adams, nachdem er Vater von Seth geworden war, waren 800 Jahre. Und er wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. 5:5 Und alle Tage Adams, die er lebte, waren 930 Jahre. Und er starb.“

Keine menschlichen Errungenschaften werden erwähnt

10 Namen, ihre Bedeutung:

Adam, [Der] Mensch – Seth, war gesetzt/ kam in die Stellung – Enosch, eines Sterblichen/Hinfälligen ® Kenan: Weinender; – Mahalal-el, der lobenswerte Gott – Jered, er war ein Herabsteigender – Henoch, er gab sich ganz hin (o.: er weihte sich, war ein Geweihter]; – Methu-schelach, sein Tod sendet – Lamech, gewalttätiger [Mensch] – Noach, Ruhe [und Trost].

= Das Evangelium: „Der Mensch kam in die Stellung eines Sterblichen, und er weinte; der lobenswerte Gott stieg herab, weihte sich [als Opfer]; sein Tod vermittelt dem gewalttätigen Menschen Ruhe und Trost.“

 

Geschlechtsregister:

1.M5: 10 Glieder + a), b), c)

1.M11: 9 Glieder + a), b), c)

und er starb“ (= 8mal + 1mal in 9, 29). Römer 5, 12: Der Tod herrschte von Adam bis auf Mose.

5, 21ff: Henoch

Eine der kürzesten Biografien der Bibel. Vgl. auch Hebräer 11, 5-7 und Jud 14-16.

5, 21. „Und Henoch lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Methusalah a.“ a bed. „Mann des Wurfgeschosses; o.: „‹durch› seinen Tod sandte er“; o.: „sein Tod sendet es“

5, 22. „Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Methusalah gezeugt hatte, 300 Jahre, und er zeugte Söhne und Töchter,“

5, 23. „dass die ganze Lebenszeit Henochs 365 Jahre betrug.“

5, 24. „Und Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg.

Exkurs: Lektionen von Henoch

1. Henoch hielt Schritt mit Gott. Er war ein Beter.

Er ging jeden Schritt mit Gott. Er lernte ihn wirklich gut kennen. Viel wusste Henoch nicht, aber was er wusste, reichte aus, um mit Gott ein enges Verhältnis zu pflegen. (Wir wissen viel mehr. …)

Er lernte Gott aus der Erfahrung kennen. Aber man kann Gott nur dann in der Erfahrung kennen lernen, wenn man ihn im Wort Gottes kennengelernt hat; und Gott hat sich bereits zu erkennen gegeben im prophetischen Reden (Jud 14-16).

Henoch wandelte mit Gott und hielt an Gott fest. Nicht nur: Gott wandelte mit ihm.

Das ist das Wesen der Bestimmung des Menschen: Mit Gott zu wandeln – beständig. ® um schließlich beständig bei Gott zu sein.

Wir müssen Schritt halten mit Gott, Gott kennen lernen im Leben/Wandeln mit IHM.

→ Wir dürfen lernen, mit Gott über alles ausführlich zu sprechen; über das gemeinsam Erlebte, über die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.

DU bestimmst, wie eng du mit Gott leben wirst. Jeder bestimmt das selber. (Vgl. Oswald Sanders, Geistliche Leiterschaft)

Bist du bereit, den Preis eines engen Wandels mit Gott zu bezahlen?

Wie viel Zeit wirst du mit Gott verbringen?

Hebräer 11, 5.6.

2. Henoch diente Gott. Er war ein Prophet.

Der 1. Prophet der Bibel. Er lebte so, dass Gott ihm die Zukunft offenbaren konnte: Das Gericht über die Ehrfurchtslosen. Er verkündete das Gericht. (denn wenn Gott einem etwas offenbart, soll und will man es weitergeben.)

Ein erstes Gericht kam in der Flut. Das Endgericht kommt noch.

Henoch hatte eine Botschaft und daher auch einen Auftrag.

1. Sohn: Sein Tod sendet [es]. Wenn er stirbt, wird das Gericht geschickt. Methuschelach starb im Jahr der Flut.

Jud 1:14-15 14 Aber auch Henoch, siebenter von Adam, weissagte diesen mit den Worten: „Siehe! Es kam der Herr in‹mitten› seiner heiligen Zehntausenden, 15 um über alle Gericht zu halten und alle ihre Ehrfurchtslosen zu strafen wegen aller ihrer ehrfurchtslosen Werke, mit denen sie sich in ehrfurchtsloser Weise vergingen, und wegen alles Harten, das ehrfurchtslose Sünder gegen ihn redeten.“

In einem gewissen Sinn sind die Heiligen heute auch Propheten: Offenbarung 11, 18; 18, 20; 22, 9.

3. Henoch war ein Mann des Glaubens.

Er glaubte an das, was Gott ihm zeigte. Dass ein Gericht kommen wird. Das spornte ihn an im Gebet, in der Heiligung (sein Name: Weihung; Geweihter), im Dienst (der Verkündigung).

Gott hatte Freude an Henoch. Wegen seines Glaubens gefiel er Gott wohl. Hebräer 11, 5E. = ein Glaube, der sich darin ausdrückte, dass er betet.

Hebräer 11:5-6 5 ‹Im› Glauben wurde Henoch versetzt, sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn versetzte, denn vor seiner Versetzung ist ihm bezeugt worden, Gott wohlgefallen zu haben. 6 Aber ohne Glauben ist es unmöglich, [ihm] wohlzugefallen, denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn ‹mit Fleiß› suchen, ein Vergelter wird.

Christenleben ist dienen und warten. 1. Thessalonicher 1, 10 „zu dienen und … zu warten.“

4. Henoch wurde belohnt.

Hebräer 11, 5.6.

Gott liebte Henoch sehr. Henoch lebte nicht lange, nur ein Drittel von der normalen Lebenserwartung der damaligen Zeit (Durchschnitt von Adam bis Noah ohne Henoch: 912 Jahre).

Aber der Lohn war groß. Gott nahm ihn mit.

Ein kleines Mädchen gab die Geschichte mit Henoch folgendermaßen wieder:

Jeden Tag hat der liebe Gott mit Henoch einen Spaziergang gemacht. Und als sie so jeden Tag am Spazieren waren, wurde der Spaziergang ein wenig länger. Tag für Tag wurde er länger. Aber eines Tages, als der Gang schon sehr, sehr lange geworden war, sagte Gott zu Henoch: Heute gehst du mal nicht nach Hause, sondern du kommst mit zu meinem Haus!“

. Er war der Erste, der entrückt wurde. Der 2. war Elia

. Die anderen suchten ihn. (Vgl. 2. Könige 2, 16.17.)

Sein 527-jähriger Vater Jered, sein 592-jähriger Großvater Mahalalel, sein 662-jähriger Urgroßvater Kenan, sein 752-jähriger Ururgroßvater Enosch und sein 857-jähriger Urururgroßvater Seth und sein 300-jähriger Sohn Methuschelach und sein 113-jähriger Enkel Lamech, sie alle kannten ihn. Und „er wurde nicht gefunden“, d. h., man suchte ihn. Aber er war nirgends mehr zu finden. Er war weg. Und alle, die ihn gekannt hatten, wurden wohl mit heiliger Scheu erfüllt, hatten sie doch in frischer Erinnerung, was Henoch verkündet hatte.

So wurde Henoch von Gott mächtig gebraucht. Henochs Hinwegnahme war eine Warnung für die Lebenden. 604 Jahre später kam das Flutgericht …

(Noah kam 4 Jahre nach der Hinwegnahme Henochs zur Welt. Gewiss hat aber man hat ihm sicher vom Leben seines Urgroßvaters erzählt.)

Gott liebte Henoch sehr. Und Gott gab ihm nach seinem Werk.

® Wie ist mein Werk? Offenbarung 22, 12

® Wie lebe ich im Blick auf die Entrückung? 1. Johannes 3, 2.3; 1. Korinther 15, 51ff.

Adam lebte noch, als Henoch geboren wurde. War 622 Jahre alt. Henoch also konnte noch mit Adam lange reden.

Methuschelach: Der älteste Mann der Welt.

Sein Alter zeigt: Gott ist langmütig. 2. Petrus 3, 9. Er will nicht dass Menschen verloren gehen, er wartet, gibt den Menschen Raum zur Buße. und Gott wartete und wartete (1. Petrus 3, 19)

Daher wurde Methuschelach, der „Sein Tod schickt [das Gericht], älter und älter, bis er der älteste Mensch der Erde wurde.

5, 32: „Ham, der jüngere Sohn Noahs“ (9, 24), „Sem, der ältere Bruder Japhets“ (10, 21) → Reihenfolge: 1. Sem, 2. Ham, 3. Japhet

Beachte das Wort „und“ = „und 1 Jahr danach“ d. h.: Sem wurde 99 Jahre vor der Flut geboren (100 Jahre vor der Flut gezeugt), danach Ham, danach Japhet.

Vgl. 1. Mose 11, 10. „Sem“ war 100 Jahre alt und wurde der Vater Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut, d. h.: im zweiten Jahr nach Flutbeginn; Sem war also bei Flutbeginn 99 Jahre alt. Vgl. 5, 32.

Als Noah sein 500. Lebensjahr vollendete, wurde Sem geboren. D. h.: Sem war bei Begin der Flut 99 Jahre alt. 11, 10: 2 Jahre nach der Flut“ = im 2. Jahr nach Anfang der Flut, d. h. da war Sem genau 100 Jahre alt.

Sem = Name, guter Ruf

Ham = Dunkelfarbiger, Schwarzer, „Verbrannter“

Japhet = Ausbreitung, Ausdehnung; der, der sich weit ausbreiten wird

Wenn 6, 3.7 Gott bereits mit Noah sprach, predigte Noah 120 Jahre, d. h. schon 20 Jahre vor der Geburt seiner Söhne.

b. Die Verderbnis des Menschengeschlechts und Gerichtsankündigung. 6, 1-8

Als die Menschen sich mehrten auf der Fläche des Erdbodens: Heirat der „Söhne Gottes“ mit den Töchtern der Menschen = der [übrigen] Menschen.

6:1 „Und es geschah, dass die Menschen sich zu mehren begannen auf der Fläche des Erdbodens, und es wurden ihnen Töchter geboren. 6:2 Und die Söhne Gottes sahen die Töchter der Menschen ‹an›, dass sie schön waren. Und sie nahmen sich von allen zu Frauen, die [irgend] sie sich erwählten.“

Nach V. 3ff war dieses Verbindung mit den Töchtern der Menschen nicht gottgewollt.

Nicht gottgewollt war die Tatsache, dass sie beliebig heirateten, welche immer sie wollten, also ohne auf ihre Herkunftslinie zu achten. Sie heirateten einfach, ungeachtet der Herkunft, ungeachtet, ob die Töchter Sethiten oder Kainiten waren.

Aus Seth wurden die Sethiten. Die Kinder wurden wie der Vater, sie wurden durch die Beziehung zu Jahweh geprägt. Aus Kain wurden die Kainiten. Als sie sich vermischten, wurden alle Menschen böse.

 

Das Ergebnis waren Kinder und Kindeskinder, mit denen der Geist Gottes große Mühe hatte, wie es in V. 3 heißt:

V. 3A: Und JAHWEH sagte: ‘Mein Geist soll nicht ewiglich im Menschen ringen [o.: rechten].”

V. 3M: „In ihrem Irregehen ist er [d. i.: der Mensch] Fleisch.“

An dieser Stelle gibt es übrigens eine Übersetzungsschwierigkeit. Manche übersetzen: „Mein Geist soll nicht ewiglich im Menschen ringen, da er ja Fleisch ist“. Das hebr. „beschagam“ wird dabei als Kontraktion von be- (in), sch (= Kurzform von ascheer; welcher) und gam (auch) aufgefasst wird. Aber dem steht das gam (auch) entgegen (S. Keil). Es passt nicht in den Text: Man kann nicht übersetzen: „da auch er Fleisch ist.“, denn es geht um den Menschen an sich, nur er ist Fleisch um Menschen. „Auch er“ wäre in diesem Zusammenhang fehl am Platz.

Es scheint daher besser, beschagam als substantivierte Form des Verbes schagag („irren“, was gleichbedeutend ist mit schagah, „irren“) mit Suffix aufzufassen: „in ihrem Irren/Irregehen“.

Bei „ist er Fleisch“ wird im Hebräer das Pronomen „er“ betont: In ihrem Irregehen ist er [d. i. der Mensch an sich] Fleisch.

In ihrem Irren“ könnte auch zum vorausgehenden Satz gezogen werden: „Mein Geist wird nicht ewiglich im Menschen – bei ihrem (= seinem) Irregehen – rechten. Er ist Fleisch.“ Das erscheint allerdings etwas holprig wegen des Pluralsuffixes „ihrem“ (Irregehen) statt des zu erwartenden „seinem“ (mit Bezug auf den „Menschen“).

V. 3E: „Und seine Tage sind 120 Jahre.”

 


Exkurs: Die Söhne Gottes 6, 1-2

Die Engel-These stößt auf Schwierigkeiten.

Die „Söhne Gottes“ von Hiob 38, 7 sind dort Vernunftwesen/Geistwesen, die vor der Erschaffung der Erde bereits existierten. Sie waren damals alle heilig, weswegen sie „Söhne Gottes“, also gleichsam „Gottähnliche“, genannt werden. Um diese (guten, heiligen) Geister geht es aber nicht in 1. Mose 6; und zwar aus folgenden Gründen nicht:

 

1) Sie waren keine den Menschen vergleichbare Rasse, hatten keine physischen Leiber, waren keine geschlechtlichen Wesen, hatten daher auch kein geschlechtliches Verlangen.

Engel können kurz in Menschenform erscheinen (1. Mose 18), aber dass sie fortan auf Erden leben („bis der Tod euch scheide“) ist undenkbar. Wie starben sie? Nach Matthäus 22, 30 und Lukas 20, 35f ist das Eingehen von Ehen nicht etwas, das zum Wesen der Engel gehört.

[Matthäus 22, 30 in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Boten Gottes im Himmel

Lukas 20, 35.36 die, die gewürdigt wurden, jene Weltzeit und die Auferstehung von den Toten zu erlangen,heiraten nicht, noch werden sie verheiratet, 36 denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind engelgleich]

Dass Geistwesen Menschen heiraten wäre gegen jegliches Gesetz der Natur, denn nicht einmal auf Erden können sich unterschiedliche Spezies fortpflanzen. Und diese haben nicht einmal einen Leib aus Fleisch und Blut. Gefallene Engel können es nicht sein, denn jene werden in der Bibel nicht „Söhne Gottes“ genannt. Auch ist das Argument, die Engel seien in einen unnatürlichen Zustand gefallen, nicht stichhaltig. Es gibt keinen Beweis, dass Engel eine materielle Körperlichkeit bekommen, wenn sie fallen (Auch die Dämonen im NT haben keine Leiber.), schon gar nicht, dass sie damit eine Ehe mit Menschen eingehen können. Durch den Fall bekommen Geistwesen nicht leibliche Geschlechtlichkeit, Geschlechtsorgane, geschlechtliches Verlangen.

 

2) Auch geht es hier in 1. Mose 6 um die Erde, um die Menschheit auf dieser Erde, nicht um transzendente Wesen. Auch ist in dem Bericht von 1. Mose 6 keinerlei Andeutung zu finden, dass es sich um andere Wesen als Menschen handeln sollte.

 

3) Das Urteil Gottes über diese Sünde (1. Mose 6, 3) ist nur auf Menschen anwendbar, nicht auf Engel bzw. Dämonen. In 1. Mose 6 werden Menschen bestraft. Gab Gott die Menschen deshalb dem Gericht anheim, weil die Engel sich aus ihnen Frauen nahmen? Wenn es Engel gewesen wären, wären die Hauptschuldigen die Engel gewesen, die die Frauen verführten, nicht die Menschen. Wenn mit den so ganz unvermittelt aufgetreten Göttersöhnen nicht Menschen gemeint sind, müsste ihnen die Strafe besonders angekündigt werden (wie der Schlange in 1. Mose 3), vor allem deshalb, weil diese Verführer ja mitten unter den Menschen lebten – in Ehegemeinschaften mit ihren Töchtern. (S. Keil.)

Wir haben keinen Hinweis darauf, dass es einen zweiten Fall der Engel gegeben hätte und dass diese Engel von Gott bestraft wurden. Böse Engel werden in der Bibel nicht „Söhne Gottes“ genannt; auch in Hiob 1, 6 nicht. Auch Satan wird dort nicht Sohn Gottes genannt.

 

4) Das unvermittelte Auftreten der Engel als „Söhne Gottes“ in 1. Mose 6 bereitet Schwierigkeiten. Sie wurden bisher nicht eingeführt. Die Geschichte passt nicht recht in den Kontext, mutet fremd an und erinnert mehr an mythologische Vorstellungen.

(Das [apokryphe] Buch Henoch spricht wiederholt von einem Herabsteigen der Engel, um sich mit Weibern zu beflecken. Ebenso das apokryphe „Testament der zwölf Patriarchen.“)

Der unmittelbare Kontext sollte für die Identifikation der Söhne Gottes den entscheidenden Ausschlag geben. Die Verbindung mit den übrigen Versen zeigt, dass nicht Engel gemeint sind. Es war in 1. Mose 5 von Nachkommen Adams (= eines „Sohnes Gottes“, Lukas 3, 38) – über Seth – die Rede. Die Sethiten waren in Gemeinschaft mit Gott geblieben, blieben daher ihrem Titel als Söhne Gottes – wie Adam – treu. Engel hingegen wurden noch gar nicht erwähnt, weder ihre Schöpfung noch ihr Fall. Auch danach werden keine erwähnt.

 

5) Wenn es Engel waren, müssen es böse, abgefallene gewesen sein. Wenn man die Engelthese vertritt, muss man eine Parallele zu Jud 7 und 2. Petrus 2, 4 annehmen. Dort geht hervor, dass dieses hier eine Ungehorsamstat war. Gute Engel leben im Gehorsam Gott gegenüber. Folglich können es nicht gute Engel gewesen sein.

Die Sünde der Engel in 2. Petrus 2 würde mit der alten Welt und ihrem Gericht (V 5) zusammenfallen; aber bei Petrus sind es drei selbständige Lebenskreise (V 4-8), die aufgezählt werden sollen: die Engel V 4, die Urwelt V 5, Sodom und Gomorrah V 6.

2. Petrus 2, 4: „denn wenn Gott [himmlische] Boten, die sündigten, nicht verschonte, sondern sie für das Gericht aufbewahrte, indem er sie in den Tartaros verwies und Stricken der Finsternis übergab, (V. 5) und die ursprüngliche Welt nicht verschonte, sondern Noah, [als] Achten, einen Verkündiger der Gerechtigkeit, bewahrte, als er die Flut über die Welt der Ehrfurchtslosen hatte kommen lassen, (V. 6) und die Städte Sodom und Gomorra mit einem Umsturz verurteilte – sie wurden ja eingeäschert –, [womit] er künftigen Ehrfurchtslosen ein Beispiel setzte, (V. 7) und den gerechten Lot befreite, der geplagt wurde von der ausschweifenden Lebensweise der Unsittlichen

Die Nachkommen-Seths-These passt in den Kontext.

Wer sind die Söhne Gottes in 1. Mose 6, 1 2? (Artikel von Thomas Jettel, 2010, in Anlehnung an Barnes, s. u. englisch, und Keil)

Die Söhne Gottes sind die Sethiten. Die vorher getrennten Familien der Kainiten und Sethiten kamen durch die Vermehrung in Kontakt mit einander. Die Töchter der Kainiten hatten offensichtlich so manches zu bieten: äußere Schönheit, Reichtum (4, 20), begehrte Wohnkultur (4, 17.20), moderne Technik (4, 21) und Musik (4, 21).

1. Mose 6 ist das erste Vorkommen von Ehen von Gläubigen mit Ungläubigen. Die natürliche Folge war moralischer Niedergang bis zur gänzlichen Verderbtheit der Menschen vor der Sintflut.

. „Söhne Gottes“ sind sie, weil sie auf Gottes Seite stehen, zu ihm gehören, in moralischer Hinsicht ihm ähnlich sind, solche sind, die ihm auf dem Wege über das Opfer (Vgl. Abel.) nahen und den Namen Jahwehs anrufen (Vgl. Enosch.), mit Gott wandeln (Vgl. Henoch, Hebräer 11, 5.6.). Es ist daher nicht abwegig, dass die frommen Nachkommen Seths, als solche die mit Gott lebten und sein Ebenbild widerspiegelten, Söhne Gottes genannt werden.

. „Sohn“ ist ein bildhafter Ausdruck für Verwandtschaft/Zugehörigkeit, sei es moralisch oder natürlich. Der Gebrauch des Wortes „Sohn“ in diesem Sinne war nicht unüblich. So war z. Bsp. Noah, „ein Sohn von 500 Jahren“ (1. Mose 5, 32); Abrahams Knecht war „Sohn“ seines Hauses (15, 3); Ben-Oni bedeutet „Sohn meines Kummers / meiner Schmerzen“, Ben-Jamin „Sohn der rechten Hand“ [Gottes] (35, 18), und die zum Königreich Gehörenden werden „Söhne des Königreiches“ genannt (Matthäus 8, 12), die zum Bösen Gehörenden „Söhne des Bösen“ (Matthäus 13, 38), aufbrausende Menschen „Söhne des Donners“ (Markus 3, 17), die im Licht sich Befindenden „Söhne des Lichts“ (Lukas 16, 8) oder „Söhne des Tages“ (1. Thessalonicher 5, 4), die Ungehorsamen „Söhne des Ungehorsams“ (Epheser 5, 6), die Vornehmen „Söhne des Mannes“ (Psalm 62, 10), die dem Tode Geweihten „Söhne des Todes“ (Psalm 79, 11), die Hochzeitsgäste (also die mit der Hochzeit in Verbindung stehenden oder zur Hochzeit Gehörenden) „Söhne des Hochzeitssaals“ (Markus 2, 1) und junge Schafe „Söhne der Herde“ (Psalm 114, 6).

. Eine Parallele zu Sohn ist „Same“. (z. Bsp.: Same der Frau; Same der Schlange, 1. Mose 3; Eva sagte über Seths Geburt: „Gott hat mir einen anderen (weiteren) Samen gesetzt für Abel“ (4, 25). Sie betrachtete Seth als Samen Gottes, einen Nachkommen, den Gott ihr gegeben hatte und der von Gott gleixhsam abstammte. Und zur Zeit des Enosch, des Sohnes Seths, begann man, den Namen Jahwehs anzurufen ‹und auszurufen› (4, 26). Wo? Zweifellos in der Sippe Adams, wo auch Seth mit seinen Söhnen sich weiterhin aufhielt. Henoch (1. Mose 5:22) „wandelte ‹fortwährend› mit Gott, …(5:24), „im Glauben“ (Hebräer 11, 5); und … „Gott nahm ihn hinweg“; ihm war vorher „bezeugt worden, dass er Gott wohlgefällig lebte“ (Hebräer 11, 5). Diese Nachkommen Seths, unter denen auch der gläubige Lamech war (Vgl. 5, 29.) und Noah, der mit Gott wandelte (6, 8), werden in 1. Mose 6, 2 im übertragenen Sinne „Söhne Gottes“ genannt, moralisch gesehen Gott ähnlich.

. So werden auch an anderen Stellen, Menschen, die Gottes Bild tragen, „Söhne Gottes“ genannt. In diesem Sinne war auch Adam ein Sohn Gottes: Lukas 3, 38 in Verbindung mit V. 23ff: „ein Sohn des Josef, … [ein Sohn] des Adam, [ein Sohn] Gottes“. Vgl. auch Psalm 73, 15 „das Geschlecht deiner Söhne“. Die Israeliten sind „Gottes Söhne“ (2. Mose 4, 22; 5. Mose 14, 1; Hosea 2, 1; Psalm 80, 16). Haben Israeliten Gottes Bild verlassen, gelten jene nicht mehr seine „Kinder“ (5. Mose 32, 5).

. Söhne Gottes können im AT alle heißen, die das Bild Gottes tragen oder die an der göttlichen Herrlichkeit und Kraft teil haben (Engel wie auch Menschen, die ja nur ein wenig niedriger sind als die Engel; vgl. Psalm 8, 6.) Sogar die Richter, an die Gottes Wort erging, werden als Söhne des Höchsten und als Götter bezeichnet (Psalm 82, 6; Johannes 10, 34.35).

Mit den „Töchtern der Menschen“ scheinen nicht nur die Töchter der Kainiten gemeint zu sein, sondern die Töchter der Menschen allgemein, ohne moralische oder geistliche Unterscheidung. Die Söhne der Sethiten schauten sich unter den Töchtern der Menschen (Töchtern der Sethiten wie Kainiten) um und sahen, dass sie schön ‹und – in ihren Augen – gut› waren. Und sie nahmen sich von allen Menschentöchtern jene zu Frauen, die irgend sie sich erwählten (Hier steht im Hebräer der übliche Ausdruck für „heiraten“, laqach ischschah, was nicht Unzucht treiben bedeutet).

Was war das Üble an ihrer Tat? – Nicht dass sie heirateten; auch nicht, dass sie Unzucht trieben. (Davon sagt der Text nichts.)

Das Üble war, dass sie in ihrer Brautwahl nicht nach geistlichen Grundsätzen vorgingen. Geistliche Kriterien kamen scheinbar nicht in Betracht bzw. waren ihnen offenbar nicht sehr wichtig. Diese „Söhne Gottes“ „nahmen sich von allen jene zu Frauen, die irgend sie sich erwählten“, also egal, ob sie von heiligen oder unheiligen Familien stammten. Wenn es heißt, „sie sahen die Töchter der Menschen ‹an›, dass sie schön waren“, darf daraus geschlossen werden, dass das Auswahlkriterium in erster Linie sicherlich nicht die innere Schönheit war, sondern die äußere. So kam es, dass Sethiten und Kainiten sich vermischten. Und sobald man aus Laxheit und Inkonsequenz gewisse geistliche Grundsätze über Bord geworfen hat, ist der Flut der Ungerechtigkeit Tür und Tor geöffnet. Daher ist es verständlich, dass mit der Zeit die gesamte Menschenrasse moralisch degenerierte.

 

Exkurs zu Jud 7 und 2. Petrus 2, 4.

Jud 5-7 : Ich beabsichtige, euch zu erinnern, die ihr dieses einmal gewusst habt, dass der Herr, nachdem er das Volk aus dem Lande Ägypten gerettet hatte, beim zweiten Mal die, die nicht glaubten, umbrachte, (V. 6) dass er auch die [himmlischen] Boten, die ihren ersten Stand nicht bewahrten, sondern die eigene Behausung zurückließen, für das Gericht des großen Tages mit immerwährenden Fesseln verwahrt hat, von Finsternis bedeckt, (V. 7) wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die die Unzucht bis aufs Äußerste trieben und weg hinter anderem Fleisch hergingen, in ähnlicher Weise wie diese als Beispiel vorliegen und die ‹gerechte› Strafe eines ewigen Feuers erleiden.“

Bei Jud 7 passt das anderem Fleisch nachgehen nur auf Wesen, die selbst Fleisch sind, nicht auf Engel = Geister. Engel haben kein Fleisch. Durch den Ausdruck anderes (Fleisch) wird dieses aber vorausgesetzt.

Zu „hinter anderem Fleisch hergingen“ schreibt Lange: „Dass dieser Ausdruck für die Engel, die gar kein Fleisch haben, ganz unpassend wäre, ist einleuchtend.“ Und Keil: „Das heteras [fremdem/anderem] hat nur Sinn und Verstand, wenn die ekporneusantes [d. h.: die, die die Unzucht bis aufs Äußerste trieben] selbst eine sarks [Fleisch] haben… Das hetera sarks [andere Fleisch] hat eine idia sarks [ein eigenes Fleisch] zur Voraussetzung.“

porneia [Unzucht] der Engel?:

Ausleger sagen, ekporn[eusasai] [die Unzucht bis aufs Äußerste treiben] kommt nur von solcher Unzucht vor, wodurch ein bestehendes Band verletzt werde.

Ihre eigene Behausung: = nicht der Himmel überhaupt, sondern ihr Lichtbereich, der ihnen vom Schöpfer angewiesen war. Sie gingen eigenmächtigen über die ihnen gesetzte Licht-Sphäre hinaus. Das war ihre Schuld.

Die Sünde der Engel bestand nicht darin, dass sie Unzucht bis aufs Äußerste trieben.

Nach Jud 6 bestand die Sünde der Engel in dem Verlassen ihrer „eigenen Behausung“ (i. S. v.: ihres Herrschaftsbereiches bzw. ihres gottgegebenen Standes), nicht im Unzuchttreiben. Es handelt sich um ein „eigenmächtiges Hinausgehen über die ihnen gesetzte Sphäre.“ (Lange)

„Auf ähnliche Weise wie diese, toutois, kann auf Sodom und Gomorrha, nämlich die Einwohner dieser Städte, bezogen werden; da die Sünde dieser Städte allbekannt ist, so kann es nicht auffallen, dass sie nur auf indirekte Weise angegeben ist. Von den beiden anderen Städten ist sie weniger bekannt; daher dieser Ausdruck gewählt ist… (Lange bei Jud 7)

Lenski schlägt vor, toutois auf die zuvor in V. 5 und 6 genannten zwei Beispiele zu beziehen, was ebenfalls möglich ist. Dann müsste V. 7 lauten: „wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, in ähnlicher Art und Weise wie diese [d. h., wie die Israeliten, ‘die nicht glaubten’, und wie ‘die himmlischen Boten’], da sie die Unzucht bis aufs Äußerste trieben und weg hinter anderem Fleisch hergingen, als Beispiel vorliegen und die ‹gerechte› Strafe eines ewigen Feuers erleiden.“

2. Petrus 2, 4: „denn wenn Gott Engel, die sündigten, nicht verschonte, sondern sie für das Gericht aufbewahrte, indem er sie in den Tartaros verwies und Stricken der Finsternis übergab, (V. 5) und die ursprüngliche Welt nicht verschonte, sondern Noah, [als] Achten, einen Verkündiger der Gerechtigkeit, bewahrte, als er die Flut über die Welt der Ehrfurchtslosen hatte kommen lassen, (V. 6) und die Städte Sodom und Gomorra mit einem Umsturz verurteilte – sie wurden ja eingeäschert –, [womit] er künftigen Ehrfurchtslosen ein Beispiel setzte, (V. 7) und den gerechten Lot befreite, der geplagt wurde von der ausschweifenden Lebensweise der Unsittlichen

Das Sündigen der Engel kann in unserer Stelle [2. Petrus 2, 4] nur von dem Abfall Satans und seiner Genossen, 1. Johannes 3, 8.10, verstanden werden. (Lange)

Petrus sagt, diese Engel sind nun Dämonen und mit Stricken der Finsternis übergeben. In der Finsterniswelt - ebenso wie Satan, ihr Oberster – wirken sie, aber ihnen ist mit Stricken nur ein begrenzter Spielraum gegeben. (Es wäre schwer denkbar und erklärbar, dass es zwei verschiedene Arten von Dämonen geben sollte, die einen (inkl. Satan), die noch völlige Freiheit haben, die anderen die bereits an einem bestimmten Ort warten sollten und keine Freiheit haben.)

Der in 2. Petrus 2, 4 fehlende Artikel (denn wenn Gott Engel, die sündigten)“ zeigt: nicht ein bloßer Teil der bösen Engel, sondern gerade die Gesamtheit der bösen Engel ist gemeint.

Finsternis im Allgemeinen = die Ferne, die Verbanntheit von Gott und seinem Licht, wo man keinen Zugang zu seiner Liebe und zur Lebensquelle. Dieses Dunkel bindet die bösen Engel geistig (sie sind ja Geister). Sie können das Dunkel nicht loswerden, es ist Naturnotwendigkeit für sie geworden, womit zugleich ein Erlösung ausgeschlossen ist; sie können nur in seinem Gebiet sich bewegen. (Beck)

6, 3

6:3 „Und Jahweh sagte: ‘Mein Geist wird nicht ewiglich im Menschen ringen. In ihrem Irregehen ist er Fleisch. Und seine Tage sind 120 Jahre.’“

Gott wusste, dass sie sie nicht bekehren wollten. Dennoch warb er (durch den Verkünder Noah) 120 Jahre lang um sie. Vgl. 1.. Petrus 1, 11; 3, 19. "

Noah verkündete das Gericht und die Gerechtigkeit Gottes, die das gerechte Gericht erfordert. Das Verkünden wirkte gewiss auch bewahrend auf ihn selbst. ((Unser Zeugnis ist ein Bewahrungsmittel für uns. Insofern ist auch die Taufe ein Bewahrungsmittel. Klares Bekenntnis sondert ab. 1. Petrus 3, 20.))

6, 3: Die 120 Jahre

Was spricht dafür, dass die 120 Jahre sich auf einen bestimmte Frist beziehen, und nicht auf das zuk. Lebensalter der Menschen?

(1.) Dass Gottes Geist nicht für ewig im Menschen rechten werde, ist schon seit dem Sündenfall geklärt, wo bestimmt wurde, dass der Mensch nicht ewig auf Erden leben werde (3, 21-24). Der Mensch war ja Fleisch; und Gott bestimmte nach dem Fall, dass Fleisch nicht ewig bleibt.

(2.) Das Menschenalter war nach der Flut nicht 120 Jahre.

(3.) Gottes Geist wirkt im Menschen, plädiert dafür, dass er Buße tun soll. Da der Mensch aber Fleisch ist, wird diesem Fleisch, in dem der Mensch lebte, noch eine gewisse Frist gewährt. Danach wird es in eine Situation gebracht, in welcher es nicht mehr atmen kann und daher verdirbt.

 

6:3 „Und Jahweh sagte: ‘Mein Geist wird nicht ewiglich im Menschen ringen. In ihrem Irregehen ist er Fleisch. Und seine Tage sind 120 Jahre.“

Die Menschen (Kainiten wie Sethiten) gingen Irre, ließen sich vom Fleisch her bestimmen.

Das hebr. Wort für „rechten“ kann auch bedeuten: „richten, streiten, im Streit liegen; flehen; Rechtsstreit führen, vergelten, walten“.

Gemeint ist Gottes Geist. Durch Verkündigung rechtet/streitet/wirkt er ihn ihnen (in ihrem Gewissen), aber nicht ewig, nicht für immer, sondern 120 Jahre lang, 120 Jahre lang warb Gott um sie, führte Gottes Geist in ihnen einen Rechtstreit, einen Kampf um ihre Seelen.

 

Wie geschah das? – Vmtl. durch die Verkündigung des „Verkünders der Gerechtigkeit“ (2. Petrus 2, 5).

Nach 1. Petrus 1, 11 war in Noah der Geist Christi (1. Petrus 1, 11). Eben dieser Geist „rechtete“ in diesen Menschen.

Nicht, dass der Geist Christi in diesen Ungläubigen bleibend wohnte [das ist erst ab Pfingsten so], sondern er wirkte in ihnen, in ihren Gewissen.

2. Petrus 2 V. 4: denn wenn Gott [himmlische] Boten, die sündigten, nicht verschonte, sondern sie für das Gericht aufbewahrte, indem er sie in den Tartaros verwies und Stricken der Finsternis übergab, (V. 5) und die ursprüngliche Welt nicht verschonte, sondern Noah, [als] Achten, einen Verkündiger der Gerechtigkeit, bewahrte, als er die Flut über die Welt der Ehrfurchtslosen hatte kommen lassen“

1. Petrus 1, 11: „forschend, auf welche oder welche Art Zeit hindeutete der Geist Christi, der in ihnen war, der die für Christus [bestimmten] Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten zuvor bezeugte,

1. Petrus 3, 18: „weil auch Christus ein ‹für alle› Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er uns zu Gott hinführe; er ist nämlich, einerseits, zu Tode gebracht worden ‹am› Fleisch, andererseits lebendig gemacht worden ‹durch› den Geist, 19 in dem er auch, als er hingegangen war, den Geistern in Verwahrung verkündete, 20 die im Unglauben ungehorsam waren, einst, als die Geduld Gottes ein ‹für alle› Mal am Warten war in den Tagen Noahs, während eine Arche zubereitet wurde, in die wenige, das heißt, acht Seelen, hinein[gingen und] hindurchgerettet wurden durch Wasser hindurch

Diese Menschen damals waren in einen Gefängnis, d. h.: ihre Geister waren in dem „Fleisch“ jener Menschen gefangen – und in ihren Sünden/Philosophien. Sie waren Gefangene ihrer selbst. S. u.

Jesaja 61, 1: „Der Geist meines Herrn, ‹der Geist› Jahwehs, ist auf mir, weil Jahweh mich gesalbt hat, … Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen;

Römer 2, 9Bedrängnis und Angst auf jede Seele des Menschen, die das Böse ausführt

Epheser 4, 8 = Psalm 68, 19: „führtest Gefangenschaft gefangen

Gott wusste, dass sie sie nicht bekehren wollen. Dennoch warb er um sie. – noch 120 Jahre lang.

Noah verkündete Gottes Gerechtigkeit, die das gerechte Gericht fordert; die Menschen sollten der Gerechtigkeit Gottes entsprechend leben. Diese Verkündigung war für ihn selber wichtig; sie bewahrte ihn selber vor einem unheiligen Wandel. Denn durch diese Verkündigung sonderte er sich von der Welt ab – und durch sie verurteilte er die Welt.

Hebräer 11, 7 „‹Im› Glauben, als ihm Weisung erteilt war über Dinge, die noch nicht gesehen wurden, bereitete Noah in gewissenhafter Einstellung eine Arche zu zur Rettung seines Hauses, durch welchen er die Welt verurteilte, und er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die des Glaubens ist.“

[→ Lektion: Unser Zeugnis ist immer auch ein Bewahrungsmittel für uns, wie ja auch das Verkündigen des Noah bewahrend für ihn selber wirkte.

Insofern ist auch die Taufe ein Bewahrungsmittel. Klares Bekenntnis sondert ab. 1. Petrus 3, 21

1. Petrus 3, 21: „welches Abbild auch uns nun bewahrt ‹und rettet›, [die] Taufe, nicht ein Entfernen des Schmutzes am Fleisch, sondern eine verpflichtende Erklärung eines guten Gewissens, an Gott [gerichtet], …“

Es ist möglich, dass Noah schon ab dieser Zeit (6, 3.7) predigte. Es ist möglich, dass Gott bereits gleich nach 6, 3 mit Noah redete.

Warum verwendete Gott das Wasser der Flut? –

– Weil der Mensch den „Atem des Geistes/Hauches des Lebens“ [o.: den Hauch-Odem des Lebens / den gehauchten Lebensatem] (7, 22) in sich hat. Nimmt Gott ihm nun den Atem, so verdirbt das Fleisch.

Der Mensch kann nur gesund sein (in ganzheitlicher Hinsicht), wenn der Geist des Menschen in Beziehung steht mit dem Geist Gottes, denn der göttliche Geist erneuert beständig den menschlichen Geist. (vgl. bei der Wiedergeburt im NT: Titus 3, 7: Erneuerung durch den Heiligen Geist)

Wenn nun die Beziehung des menschlichen Geistes zu Gott (= dem „Vater der Geister“, Hebräer 12 und 4. Mose 16, 22) gebrochen ist/ zerrissen ist, dann kommt der menschliche Geist in eine Art „Gefängnis“ seiner selbst. Der Geist Christi war in Noah und predigte den Geistern dieser Menschen, Geistern, die in dieser Art „Gefängnis“ waren. 1. Petrus 3, 19.

Da sie sich nichts sagen ließen, musste Gott ihnen ihren Geist nehmen, indem er ihnen den Atem nahm – durch die Flut.

Und wenn der Mensch nicht in Verbindung mit Gott lebt, verdirbt etwas in ihm. S. u.

1. Petrus 3, 18-21

18 „weil auch Christus ein ‹für alle› Mal für Sünden litt, ein Gerechter für Ungerechte, damit er uns zu Gott hinführe; er wurde nämlich, einerseits, zu Tode gebracht ‹am› Fleisch, andererseits lebendig gemacht ‹durch› den Geist, 19 in dem er auch hinging und den ‹sich› in Gewahrsam ‹befindenden› Geistern verkündete, 20 die im Unglauben ungehorsam waren, einst, als die Geduld Gottes ein ‹für alle› Mal am Warten war in den Tagen Noahs, während eine Arche zubereitet wurde, in die wenige, das heißt, acht Seelen, hinein[gingen und] durch Wasser hindurch gerettet wurden, 21 welches [als] Abbild auch uns nun °bewahrt ‹und rettet›, [als] Taufe, nicht ein Entfernen des Schmutzes am Fleisch, sondern eine verpflichtende Erklärung eines guten Gewissens, an Gott [gerichtet]°, – durch die Auferstehung Jesu Christi; 22 der ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist ‹und› [himmlische] Boten und Autoritäten und Kräfte ihm untergeordnet worden sind.“

Petrus schreibt nicht, dass Christus in ein Gefängnis ging.

Er sagt auch nicht, dass das Hingehen Christi im Geist zwischen Tod und Auferstehung geschah.

Von Lukas erfahren wir, dass nach dem Tode Christus im Geist sofort ins Paradies ging (Lukas 23, 43), sofort in die Gegenwart Gottes. Er übergab den Geist in Gottes Hände (Lukas 23, 46; Johannes 19, 30). Christus ging nicht zu den ungeretteten toten Geistern.

Epheser 4, 8-10 zwingt nicht zu der Annahme, dass Jesus in die Unterwelt hinabstieg. [In Epheser 4 geht es um das Herabsteigen (= die Inkarnation) Christi, nicht das Hinabsteigen. Es wird eine leibliche Existenz vorausgesetzt. Ein geistliches Hinabfahren (in die Welt der ungehorsamen Menschengeister) wäre keine Entsprechung zu dem Hinauffahren, das leiblich geschah.]

Der Text (1. Petrus 3, 19) sagt nicht, dass das Hingehen zeitlich zwischen Tod und Auferstehung geschah.

Christi Hingehen geschah im Heiligen Geist.

Petrus sagt in 1, 11, dass Christi (!) Geist in den Propheten war, also auch in Noah.

→ In diesem war Christus damals – in Noah, dem „Verkündiger der Gerechtigkeit“ – hingegangen und hatte verkündigt.

Wem hatte Noah bzw. Christi Geist in Noah) verkündigt? – Geistern. Die Botschaft ging von Geist zu Geist. Diese Geister, denen Christi Geist verkündete, lebten damals, zur Zeit der großen Flut, als Gott wartete, das Gericht noch eine gewisse Frist hinauszögerte. Diese „Geister“ werden „Ungehorsame“ genannt: ungehorsame – noch im Fleisch lebende – Geister.

In 1. Mose 6, 3 heißt es: „Da sprach Jahweh: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen rechten/walten, zumal er auch Fleisch ist.“ Gottes Geist „rechtete“/wirkte im Menschen (d. h.: im Inneren des Menschen, im Gewissen, …), um ihn zur Umkehr zu bringen – vor allem durch die Verkündigung des Noah. Die Menschen, denen Christi Geist – in Noah – damals predigte, waren Gefangene. Der Geist jener Menschen war im Fleisch „gefangen“, weil sie nicht in Verbindung mit Gott standen. Wenn der Mensch nicht mehr mit Gott Verbindung aufnimmt, ist der Geist (= das Innere) jenes Menschen gleichsam in einem Gefängnis

Vgl. Jesaja 61, 1; Psalm 59, 13; 68, 19 „Gefangene“; Johannes 8, 34

Jesaja 61, 1: „Der Geist meines Herrn, ‹der Geist› Jahwehs, ist auf mir, weil Jahweh mich gesalbt hat, … Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen;

Römer 2, 9Bedrängnis und Angst auf jede Seele des Menschen, die das Böse ausführt

Epheser 4, 8 = Psalm 68, 19: „führtest Gefangenschaft gefangen“

Psalm 68:19 Du fuhrst auf in die Höhe, führtest Gefangenschaft gefangen,

Johannes 8:34 Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde.

2T 2:25-26 in Sanftmut die, die sich dagegenstellen, in Zucht nehmen, ob Gott ihnen etwa Buße gebe zur Erkenntnis ‹und Anerkennung› der Wahrheit 26 und sie wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie ‹lebend› gefangen genommen worden sind, ihm zu Willen [zu sein].

Psalm 59:13 Lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen!

Für jene Menschengeister gab es kein Außerhalb, keine Verbindung mit Gott; Verbindung mit Gott hätten sie aber dringend nötig gehabt, denn nur so kann des Menschen Geist (ständig) erneuert werden. (Vgl. z. B. Epheser 4, 23.) Wenn Menschen durch Unglauben und durch Abgrenzung von Gott in ihrer eigenen Philosophie leben und ihr Leben nach den sündigen Lüsten, in Hochmut und in der Lüge leben (Psalm 59, 13), sind sie (d. h.: ihre Geister, ihr Inneres) in einem Gefängnis. Nur die Wahrheit (und ein Sich-Stellen der Wahrheit) kann sie befreien. Johannes 8, 32.34. Noah predigte diesen in ihrem Fleisch gefangenen Menschengeistern. Ziel war, sie zu befreien, sie in Verbindung mit Gott zu bringen. Aber sie wollten sich nicht befreien lassen. Daher entschied Gott, dass sein Geist nicht weiterhin in ihnen (in ihrem Inneren / in ihrem Gewissen) „rechten“ sollte. Er gab ihnen noch eine gewisse Frist (1. Mose 6, 3e), aber danach erstickte Gott das Fleisch jener Menschen in Wasser. So verdarb ihr Fleisch, und ihr Geist kehrte wieder in die Verfügungsgewalt Gottes zurück (nämlich zum Gericht). (Vgl. Prediger 12, 7.)

Dass Menschen in ihrem Personsein „Geister“ sind und so genannt werden, bestätigt Jesaja 57, 16:

denn ich will nicht ewig rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein, denn der Geist würde vor mir verschmachten, die Hauchseelen [Lebensgeister; Odeme], die ich ja gemacht habe.

Der Kontext der beiden Petrusbriefe zeigt, worauf Petrus hinaus will.

Petrus macht Mut zum Zeugen (martürein). Wer zeugen will, muss bereit sein zu leiden und das Leben zu verlieren, wie Christus es tat. Und das auch dann, wenn der Großteil der Menschen ihn verachtet.

Die Situation der Leser ist eine Parallele zur Situation der Gläubigen vor der Flut. Die Menschen ringsum hatten nichts übrig für den Glauben der jener Christen. Zeit Noahs ebenso. Die Wahrheit war nur unter Wenigen – acht Seelen (V. 20). Das Gericht naht – heute wie damals. Aber Gott ist barmherzig. Er wartete 120 Jahre. Aber nicht untätig. Sein Geist war am Wirken. Wodurch. Durch einen Menschen, den er verwenden konnte als Prediger der Gerechtigkeit: Noah.

Gott wünschte zur Zeit Noahs, dass die Menschen umkehrten, aber sie ließen sich durch das Wirken/Rechten des Geistes Christi nicht überführen. Gott wartete, und die Menschen meinten, das Warten Gottes bedeute, dass er seine Gerichtsverheißung nicht wahr machen werde.

 

Ebenso ist es zur Zeit Petri. Wie Gott damals noch 120 Jahre wartete, so gibt er den Geistern der Menschen zur Zeit Petri (und heute) auch noch eine gewisse Frist. Gott wartete, und die Menschen meinten, das Warten Gottes bedeute, dass er seine Verheißung (des Gerichtes und der neuen Welt) nicht wahr machen werde (2. Petrus 3, 3-7). Aber die Tatsache, dass Christus bis dato noch nicht wiederkam, heißt nicht – so Petrus –, dass Gott weniger treu geworden ist; denn Gottes Treue ist nach 2000 Jahren genau so unverbraucht wie nach 2 Tagen (2. Petrus 3, 8-10).

Die ernste Warnung bleibt. So wie Gott damals wartete, noch ein Mal wartete, und dann war es aus! – so wartet Gott auch heute noch ein Mal. Dann kommt das Ende aller Dinge (1. Petrus 4, 7). Das Gericht ist sicher (4, 5.18). Wie wird man vor dem Gericht bewahrt? – Wie damals die Wenigen in die Arche hinein gingen und dadurch vor dem Gericht bewahrt und in eine neue Welt hindurchgerettet wurden, so werden die gläubigen Leser in und durch den auferstandenen Christus gerettet und bewahrt werden, den Christus, der auferstanden und zur Rechten Gottes ist und dem alle Autoritäten und Kräfte untergeordnet sind. Derselbe Geist Christi geht heute in die Welt hin und verkündet den Geistern jener Menschen, diesmal nicht durch Noah, sondern durch die Verkünder der guten Botschaft (1. Petrus 1, 12).

Prd 12, 7: und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.

Psalm 31, 6: In deine Hand befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, HERR, du Gott der Wahrheit.

6, 4: Die Riesen

Nicht alle Riesen waren die Frucht dieser Ehen. Und nicht jeder Frucht dieser Ehen war ein Riese.

V. 4: „In jenen Tagen (= zu jener Zeit; es wird nicht genau gesagt, wann; d. h.: allgemein; also auch schon vor jenen Eheschließungen)

waren die Riesen („Gefallene“; hebr: Nefilim) auf der Erde,

und auch danach (d. h.: nach den unheiligen Heiratsverbindungen ebenfalls),

als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen ‹Kinder› gebaren (o.: geboren hatten).

Diese sind die Helden, die von alters her (o.: in der Vorzeit; unübersehbar lange Zeit) waren,

Menschen mit Namen (d. h. Menschen von Ruhm›; berühmt-berüchtigte Menschen) “

Die Riesen waren die Invasoren, die Eindringlinge (Nephilim).

Nephilim:

While some scholars attempt to relate this term etymologically to n¹pal I via the noun n¢pel "untimely birth" or "miscarriage" (as productive of superhuman monstrosities), a more likely reconstruction is the proposal of a root n¹pal II, akin to other weak verbs, pûl II "be wonderful, strong, mighty," p¹l¹° "be wonderful," and even p¹lâ "separate, distinguish, " p¹lal "discriminate. "This pattern of semantically related groups of weak verbs with two strong consonants in common is a notably recurrent phenomenon in Hebrew lexicography. Actually, the translation "giants" is supported mainly by the LXX and may be quite misleading. The word may be of unknown origin and mean "heroes" or "fierce warriors" etc, The RSV and NIV transliteration "Nephilim" is safer and may be correct in referring the noun to a race or nation. M.C.F.

NET bible:

12 tn The Hebrew word (n®filim) is simply transliterated here, because the meaning of the term is uncertain. According to the text, the Nephilim became mighty warriors and gained great fame in the antediluvian world.

The Nephilim are mentioned in the OT only here and in Num 13:33, where it is stated that they were giants.

It is likely that the term Nephilim refers generally to "giants" (see HALOT 709 s.v. >) without implying any ethnic connection between the antediluvian and postdiluvian varieties.

16 tn The parenthetical/explanatory clause uses the word (haggibborim) to describe these Nephilim. The word means "warriors; mighty men; heroes." The appositional statement further explains that they were "men of renown."

 

6, 5-8

5 Und Jahweh sah, dass des Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Gebilde der Gedanken seines Herzens all den Tag nur böse war. 6 Und es reute Jahweh, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es schmerzte ihn ‹o: er grämte sich› in sein Herz hinein.“

Hier ist der Schmerz eines Vaters über seine Söhne. (Ein Thema, das in den K. 37-44 betont wird. )

7 „Und Jahweh sagte: ‘Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“

6, 8. „Noah aber fand Gnade in den Augen Jahwehs.“

Weswegen fand Noah Gnade? – Er wandelte mit Gott – wie Henoch. Als Gott ihm dann den Befehl gab, vertraute er Gott. Und durch diesen Glauben wurde er Erbe der Glaubensgerechtigkeit.

Hebräer 11, 7 ‹Im› Glauben, als ihm Weisung erteilt war über Dinge, die noch nicht gesehen wurden, bereitete Noah in gewissenhafter Einstellung eine Arche zu zur Rettung seines Hauses, durch welchen er die Welt verurteilte, und er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die des Glaubens ist.


2. Tholedoth Noahs: 6, 9-9, 29 (Vernichtung der ersten Welt, Neuanfang des Menschengeschlechts in einer neuen Welt) Ende: Tod Noahs 9, 29

Gericht über die erste Welt und das Menschengeschlecht. Entstehung der neuen Welt und Neubeginn des Menschengeschlechts unter Noah und Noahs Söhnen.

Einleitung: Der Aufbau dieses Abschnitts:

7 Abschnitte, chiastisch angeordnet.

 

a. Söhne Noahs: 6, 9-12

Noah gerecht und untadelig. Wandelte mit Gott. 3 Söhne.

(Die Erde aber war verderbt und erfüllt mit Gewalttat. Alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt.)

b. Der Bund mit Noah: 6, 13-22

6, 13: Gott spricht zu Noah. „Mache eine Arche“ für Fam. Noah, für die Tiere und für Nahrung. Noahs Gehorsam.

6, 17: „alles Fleisch … zu vernichten“

c. Befehl: „Gehe in die Arche“! 7, 1-9

7, 1: Gott spricht zu Noah. „Gehe in die Arche.“ Reine Tiere: je 7.

 d. Die Flut: K. 7, 10- 8, 14

Das Steigen. Das Sinken. Die Trocknung.

c’. Befehl: „Gehe aus der Arche“! 8, 15-22

8, 15: Gott spricht zu Noah. „Gehe aus der Arche.“ Opferung der reinen Tiere.

b’. Der Bund mit Noah: 9, 1-17

9, 15: „nie mehr alles Fleisch … vernichten“

a’. Die Söhne Noahs: 9, 18-29

Noah betrunken. Das Verhalten seiner 3 Söhne.

Der Abschnitt endet mit dem Tod Noahs 9, 29

 

Gott sprach 7mal zu Noah. 6, 13; 7, 1; 8, 15; 9, 1. 8.12.17.

Wasser: 3mal 7mal

Fleisch: 2mal 7mal

 

1. Söhne Noahs: 6, 9-12

(Noah gerecht und untadelig; wandelte mit Gott; 3 Söhne. Die Erde aber war verderbt und erfüllt mit Gewalttat. Alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt.)

6:9 „Diese sind die Entwicklungen, die mit Noah ‹ihren Anfang nahmen›:

Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen.

hebr.: tamim = sittlich vollkommen, d. h. im Gewissen – durch seinen Glauben

 

V. 9E: „Mit Gott wandelte Noah. 10 Und Noah wurde der Vater von drei Söhnen: Sem, Ham und Japhet.

11 Und die Erde war verderbt vor Gott, und die Erde war voll Gewalttat. 6 Und Gott sah die Erde, und siehe! – sie war verderbt, denn alles Fleisch hatte seinen Weg verderbt auf Erden.“

 

Durch den Bau der Arche hatte er die Welt verurteilt

Hebräer 11, 7. Der Archebau war das Zeugnis seines Glaubens. Das bewahrte ihn auch vor Sünde und Welt.

 

6, 12:

Wann hat Gott den Untergang „beschlossen“? ® Nachdem Gott lange Zeit geworben hat, entschied er es.

Ich will sie verderben mit der Erde.

Warum ist die Erde verderbt? – Weil der Mensch sie durch seine Sünde verderbt hat. (nicht: weil Gott es so vorherbestimmt hat.

[Das ist eine Erklärung zu Römer 9, 22: Die Gefäße des Zorns, die fürs Verderben zugerüstet waren,…]

Die Menschen heute verderben die Erde [und die Erdbevölkerung] durch ihre Sündentaten (Offenbarung 11),

2. 6, 13-22: Gottes Bund mit Noah

6:13 „Und Gott sagte zu Noah: ‘Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen, denn die Erde ist voll Gewalttat durch sie. Und – siehe – ich will sie verderben mitsamt der Erde.“ 6:14 „Mache dir eine Arche von Gopherholz; mit Kammern sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Erdharz überziehen.“

In der Arche gab es Kammern (V. 14): hebr. Nester (= Geborgenheit, Sicherheit: 5. Mose 32, 11; Hiob 39, 27; 4. Mose 24, 21)

6:15 „Und so sollst du sie machen: 300 Ellen sei die Länge der Arche, 50 Ellen ihre Breite und 30 Ellen ihre Höhe.“ 6:16 „Eine Lichtöffnung sollst du der Arche machen, und bis zu einer Elle sollst du sie fertigen von oben her. Und die Tür der Arche sollst du in ihre Seite setzen. Mit einem unteren, zweiten und dritten Stockwerk sollst du sie machen,“

In der Arche gab es Licht (V. 16) – und Nahrung (V. 21) (Essen und Trinken).

Geborgenheit, Licht und Nahrung – auch im geistl. Leben lebensnotwendig.

6:17 „denn ich, – siehe – ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter die Himmeln zu verderben, in dem Hauch des Lebens ist; alles, was auf der Erde ist, soll verscheiden.“

Flut = tiefe, rauschenden Wassermenge (vom althochdt: sint= gewaltig; ® gewaltige Flut)

Sintflut (Wort-herkunft):

Das Substantiv mhd., ahd. sin[t]vluot (mit eingeschobenem Gleitlaut -t-) bezeichnet die große, allgemeine Überschwemmung, in der die sündige Menschheit unterging. Gebildet ist es mit der gemeingerm. Vorsilbe mhd. „sin[e“]-, ahd. „sin[a“]-, got. „sin“-, aengl. „sin[e“]-,

= immerwährend, durchaus, gewaltig, [die wie z. B. lat. sem-per žimmer zu der unter sammeln dargestellten Wortgruppe gehört]

Daher: Sintflut = die gewaltige [evtl auch: lang andauernde] Flut.

 

6:18 „Aber mit dir errichte ich meinen Bund. Und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir.“

Diese Worte sprach Gott zu Noah zu einem Zeitpunkt, da seine Söhne schon geboren waren und verheiratet waren. (Es sei denn sie seien prophetisch zu verstehen.)

D. h.. Der Bau der Arche begann erst nach der Heirat der Söhne. Die Söhne werden wohl nicht schon mit 20 Jahren geheiratet haben, jedenfalls nicht früher. D. h.. die Arche wurde nicht länger als 80 Jahre gebaut (denn die Söhne Noahs wurden nicht vor dem 500. Lebensjahr – also nicht mehr als 100 Jahre vor der Flut - geboren, 5, 32).

Noahs Archebau war unter der damaligen Erdbevölkerung vmtl. weithin bekannt - als „Weltspaß.“ – Wie groß muss Noahs Glaube gewesen sein (He 11).

6:19 „Und von allem Lebenden, von allem Fleische, zwei von jeglichem sollst du in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und eine Weibliches sollen sie sein.“ 6:20 „Von den Vögeln nach seiner Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allem sich regenden Getier des Erdbodens nach seiner Art. Zwei von jeglichem sollen zu dir hineingehen, um sie am Leben zu erhalten.“

Wie viele Menschen lebten damals?

Nach Kurt Amakers Computerberechnungen gab es auf Erden z Zt nach der Flut (1656 Jahre nach Adam) schon mindestens 350 Millionen Menschen, nach anderen Berechnungen über 6 Milliarden.

1. Mose 6, 18ff: Wie viele Tiere waren in der Arche?

Es gibt über 1Mio Insektenarten. Die rechnen wir nicht mit, weil sie auch außerhalb der Arche überleben konnten. Ebenso nicht rechnen wir die Fische, Manteltiere, Stachelhäuter, Weichtiere (Muscheln), Hohltiere (Quallen), Schwämme und Einzeller. Die Höchstzahl der mitzunehmenden Wirbeltierarten betrug ca. 21 100 (3500 Säugetierarten, 8600 Vogelarten, 8800 Reptilien- und Amphibienarten). Von ihnen sollten ca 85 000 Indiviuen in die Arche. Da aber der biologische Artbegriff sich nicht deckt mit dem biblischen Begriff (hebr: min: denn dieser beinhaltet nicht solche Tiere, die sich untereinander kreuzen können). Wir müssen also in Grundtypen rechnen. Diese sind mind. 1/20 der Zahl: also waren es höchstens 4500 Individuen. Rechnen wir ¾ von ausgestrobenen Tieren dazu, kommen wir auf 17 000 Individuen, die in der Arche Platz haben mussten.

Raum war in der Arche für 552 Güterwagons (= Ladevolumen) bzw. 276 Güterwagons (= Ladefläche).

D. h.: es hätten 33 000 Tiere in der Größe eines Schafs in der Arche Platz gehabt (Ladefläche; nicht Ladevolumen!). D. h.: 50% der Ladefläche blieb frei für Lebensmittel und die acht Menschen.

6:21 „Und du, nimm dir von aller Speise, die gegessen wird, und sammle sie bei dir auf, dass sie dir und ihnen zur Speise sei.’“

musste sich Essen beschaffen.

Wir auch: Wir sind verantwortlich, uns geistlich zu ernähren. Die Arbeit, gründlich die Bibel zu studieren, nimmt Gott uns nicht ab.

6:22 Und Noah tat es. Nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er.

Gott tat kein Ernährungswunder in der Arche. Noah

3. Befehl: Gehe in die Arche! 7, 1-9

7:1 „Und Jahweh sagte zu Noah: ‘Gehe in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn dich habe ich gerecht vor mir erfunden in diesem Geschlecht. 7:2 Von allem reinen Vieh sollst du sieben und sieben zu dir nehmen, [je] ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, ein Männchen und sein Weibchen; 7:3 auch von den Vögeln der Himmel sieben und sieben, [je] ein Männliches und ein Weibliches: um Samen am Leben zu erhalten auf der Fläche der ganzen Erde, 7:4 denn in noch sieben Tagen, lasse ich auf die Erde regnen 40 Tage und 40 Nächte [lang] und werde austilgen von der Fläche des Erdbodens alles Bestehende, das ich gemacht habe.“

Gott gibt den Seinen vor dem Gericht genau Bescheid. Die Seinen können wissen, wann das Ende beginnt.

7 Tage vor dem Beginn der Flut dürfen alle gemächlich in den Kasten steigen. Kein Stress, keine Hast. Gott ist gegen Hast.

Wenn wir nach Gottes Plan leben, haben wir nicht Stress.

7 „:5 Und Noah tat nach allem, was Jahweh ihm geboten hatte.“

7:6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde.“

7:7 Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne gingen mit ihm in die Arche vor den Wassern der Flut. 7:8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, das sich auf dem Erdboden regt, 7:9 kamen [je] zwei und zwei zu Noah zur Arche, ein Männliches und eine Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte.“

Noah geht in die Arche. Wann, wird nicht genau gesagt, aber nicht notwendigerweise erst am letzten Tag.

 

Exkurs: Noahs Glaube.

Hebräer 11, 7:‹Im› Glauben bereitete Noah, als ihm Weisung erteilt war über Dinge, die noch nicht gesehen wurden, in gewissenhafter Einstellung eine Arche zu“

 

a. Gott gab Weisung: Eine Flut sollte kommen.

 

b. Noah reagierte mit Glauben. Wie?

I: Ohne zu sehen

Und es war – menschlich gesprochen – sehr unwahrscheinlich, dass eine so große Flut kommen sollte.

heute auch: Wiederkunft Christi - sehr unwahrscheinlich.

II: Mit Ehrfurcht und Vorsicht

In gewissenhafter Einstellung“ Es war die Reaktion eines, der sich fürchtet: Er hält Gottes Wort fest, nimmt es ernst und genau.

Auch heute sollen wir Gottes Wort über die Wiederkunft Christi sehr ernst und genau nehmen – und Gottes Weisung, wie wir uns darauf vorbereiten sollen. (z. Bsp. Lukas 21, 34ff.)

III: Mit Glauben an seine persönliche Rettung

heute auch. Es kommt ein Gericht und es gibt eine Rettung.

IV: In Fürsorge für seine Familie

zur Rettung seines Hauses“ - heute auch. Es geht nicht nur um mich. Es geht auch um unsere Mitmenschen. Sie müssen gewarnt werden.

V: Mit Tat: Er baute.

Wir leben in Zeiten wie Noah. Jesus ist - wie die Arche - ein Zeichen von Rettung und Gericht.

Die Wiederkunft Christi wird wie die Flut sein, Lukas 17, 26-37 Die Menschen damals achteten die Flutgeschichte als ein Märchen. Auch heute nehmen sie sie nicht ernst. Denn wenn sie sie ernst nehmen würden, müssten sie zugeben, dass die Prophezeiung vom Feuergericht und der Wiederkunft Christi ebenso wahr sein könnten.

Aber sie glauben weder an die Botschaft und Warnung von der Sintflutgeschichte noch an die Botschaft von der Wiederkunft Christi. Und daher werden sie auf die Wiederkunft Christi völlig unvorbereitet sein.

® Und wir? Was tun wir, um sie zu warnen? - Wir können nicht behaupten, wir glaubten wie Noah, wenn wir nichts tun, um sie zu warnen und möglichst viele zu retten. ® Wer nichts tut, der glaubt nicht wirklich. Wahrer Glaube handelt.

c. Sein Glaube hat weitreichende Bedeutung.

zur Rettung seines Hauses, durch welchen er die Welt verurteilte, und er wurde Erbe der Gerechtigkeit, die des Glaubens ist.

I: Er entkam mit seiner Familie dem Gericht.

II: Er wurde Erbe der Glaubensgerechtigkeit.

Die Glaubensgerechtigkeit kann nur der haben, der weiß, dass über allen Menschen der drohende Zorn Gottes verhängt ist. Römer 1, 18.

Römer 5:9 Viel mehr werden wir also, nachdem wir nun gerechtfertigt worden sind in seinem Blut, durch ihn gerettet werden vom Zorn

III: Er verurteilte eine ganze Welt.

Er konnte nicht anders. Er konnte nicht sagen, die Arche ist der einzige Platz des Heils, ohne auch zu sagen, wer nicht in die Arche geht, geht verloren.

® Auch wir können nicht anders. Wir predigen, dass wir an Christus glauben, um dem Zorn Gottes zu entgehen (1. Thessalonicher 1, 10).

Frage: Glaubt ihr wirklich, dass alle Sünder, die nicht glauben, verloren gehen.

Oder glauben wir, dass Sünder, die Jesus Christus nicht kennen, vielleicht doch nicht verloren gehen?

Noah verkündete, dass das Weltsystem als Ganzes (inkl. Religion, gute Errungenschaften, Politik und Wirtschaft) sündig und dem Gericht verfallen war.

Die Leute sagten: nicht so schlimm. Auch wir.

Christi Wiederkunft wird das gesamte Weltsystem (Offenbarung 11.13.17.18) zerschlagen.

4. Die Flut: K. 7, 10- 8, 14

7:10 „Und es geschah, nach sieben Tagen, da kamen die Wasser der Flut über die Erde.“

7:11 Im 600. Jahre des Lebens Noahs, im zweiten Monat, am 17. Tage des Monats, an diesem Tage brachen alle Quellen der großen Tiefe auf, und die Fenster der Himmel taten sich auf. 7:12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte.

1. Mose 7, 11.12.24: Die Wasser kamen auch aus der Tiefe, aus dem Erdinneren. Wo Wasser aus der Erde kam, dort sackte der Boden ab. Das wiederum muss gewaltige (100 m hohe) Stoßwellen gegeben haben.

7:13 „An eben demselben Tage: Noah in die Arche war gegangen – und Sem und Ham und Japhet, die Söhne Noahs, und die Frau Noahs und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen; 7:14 sie und alles [wild] lebende [Getier] nach seiner Art und alles Vieh nach seiner Art und alles sich regende Getier, das sich auf der Erde regt, nach seiner Art und alle Vögel nach ihrer Art, jeder Vogel von allerlei Gefieder, 7:15 die waren zu Noah in die Arche gekommen, [je] zwei und zwei von allem Fleische, in welchem ein Hauch des Lebens war. 7:16 Die aber hineingegangen waren, waren ein Männliches und eine Weibliches von allem Fleisch, wie Gott ihm geboten hatte. Und Jahweh schloss hinter ihm zu.“

D. h.: Noah muss nicht erst am Tage, als der Regen begann, in die Arche gegangen sein, sondern möglicherweise schon 7 Tage vorher.

Als alle Tiere in der Arche waren, schloss Jahweh zu. Der Zeitpunkt, wann Jahweh zuschloss, wird nicht genau angegeben. → Möglicherweise gab es in der Arche bei geschlossener Tür einige Tag Ruhe vor dem Sturm.

LEKTION: Gott führt die Seinen in eine spezielle Ruhezeit vor dem Sturm. Vorbereitung mit Gebet.

7:17 „Vierzig Tage war die Flut über der Erde: Die Wasser mehrten sich und hoben die Arche empor. Und sie hob sich weg von der Erde. 7:18 Und die Wasser waren gewaltig und waren sehr groß über der Erde. Und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser. 7:19 Und die Wasser waren sehr, sehr gewaltig über der Erde, und es wurden bedeckt alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind. 7:20 Fünfzehn Ellen darüber waren die Wasser gewaltig, und die Berge wurden bedeckt.“

40 Tage lang wuchs das Wasser (durch Regen/Wasser von oben und Wasser von unten); 150 Tage hielt sich das Wasser auf seiner vollen Höhe.

(Die 40 ist die Zahl der Prüfung.)

40 Tage (o. Jahre) in der Bibel:

Flut, Wüstenwanderung (4. Mose 13, 25), Mose am Sinai (2. Mose 24, 18; 5. Mose 9)

Klage (1. Mose 50, 3); Moses Alter (2. Mose 3); Moses Zeit in Midian; 1. Könige 19, 8 Elia; Goliath (1S 17, 16); Jona (3, 4); Hes 4, 6; Jesus Matthäus 4; Apostelgeschichte 1, 3 (40 Tage zwischen Auferstehung und Himmelfahrt)

7, 18: „Der Kasten“ ging (wandelte) auf dem Wasser“ – wie Jesus Christus Matthäus 14.

Jesus Christus steht über allen Kräften der Natur, auch über allen Kräften, die Gott zum Gericht sendet und die die Erde zerstören.

→ In ihm können auch wir auf dem Wasser gehen. In ihm gehen wir nie unter.

7:21 „Und es verschied alles Fleisch, das sich auf der Erde regte, an Vögeln und an Vieh und an [wild] lebendem [Getier] und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und [es verschieden] alle Menschen. 7:22 Alles starb, in dessen Nase ein Atem des Lebenshauches war, von allem, das auf dem Trockenen war. 7:23 Und ausgetilgt wurde alles Bestehende, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu dem sich regenden Getier und bis zu den Vögeln der Himmel. Und sie wurden ausgerottet von der Erde. Nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.“

Unerbittliche Ausschließlichkeit.

7:24 „Und die Wasser waren gewaltig [o.: waren hoch] über der Erde 150 Tage [lang].“

Es kann nicht heißen „schwollen an“, denn am 150. Tage stand die Arche bereits am Ararat. D. h. also, dass die Wasser schon nach 40 Tagen die Höhe erreicht hatten.

 

8:1 „Und Gott dachte an Noah und an alles [wild] lebende [Getier] und an alles Vieh, das mit ihm in der Arche war.“

Gott erinnert sich an Noah. Wie menschlich Gott hier dargestellt wird! Gott spricht unsere Sprache.

„Und Gott ließ einen Wind über die Erde fahren, und die Wasser sanken. 8:2 Und es wurden verschlossen die Quellen der Tiefe und die Fenster der Himmel, und dem Regen von den Himmeln wurde gewehrt. 8:3 Und die Wasser gingen zurück von der Erde, fort und fort zurückgehend; und die Wasser nahmen ab nach Ablauf der 150 Tage.“

Nach Ablauf der 150 (= 40+110) Tage.

Nach 150 Tagen verschloss Gott die Quellen der Tiefe (8, 2) und schloss die Schleusen des Himmels.

150 Tage = 5 Monate. Die Flut dauerte 12 Monate (= 360 Tage) + 10 Tage = 370 Tage

 

Zur Chronologie der Flut:

40 Tage Regen,

Weitere 110 Tage waren die Wasser hoch (7, 24),

Weitere 74 Tage lang sanken die Wasser (17.7. – 1.10.; 1. Mose 8, 5) (= 13+30+30+1 Tage).

40 Tage verstrichen, bis Noah den Raben aussandte (8, 6.7), nach vmtl. 7 Tagen Taube erstes Mal ausgesandt (8, 8; …. ), nach weiteren 7 Tagen Taube zweites Mal ausgesandt (8, 10); nach weiteren 7 Tagen Taube drittes Mal ausgesandt (8, 12). Bis zu diesem Zeitpunkt werden jedenfalls 285 Tage gezählt,

Die nächste Episode wird auf den 1.1. 601 nach Noah datiert. Vom 17. 2. 600 bis 1.1. 601 vergingen aber 313 Tage. Folglich ist hier also noch die Differenz von 28 Tagen hinzuzuzählen. Vom Entfernen des Daches der Arche bis zum Ende verstrichen weitere 57 Tage. Total: 370 Tage.

 

8:4 „Und im siebenten Monat, am siebzehnten Tage des Monats, ruhte die Arche auf dem Bergland Ararat. 8:5 Und die Wasser nahmen fort und fort ab bis zum zehnten Monat; im zehnten Monat, am Ersten des Monats, wurden die Spitzen der Berge sichtbar.“

Ararat, im Land Armenien, das Quellland der Paradiesflüsse.

Der Ararat war damals vielleicht noch nicht so hoch wie heute.

Der 7. Monat der Schöpfung wurde der 1. Monat der Erlösung (Nisan): 2. Mose 12, 1ff

Im alten Kalenderjahr – gemäß Schöpfung: Neujahrsblasen im Herbst, bei der Tag-und-Nacht-Gleiche (= nach dem Erlösungsjahr der 7. Monat = Tischri)

Im neuen Kalender – gemäß Erlösung – wurde der Beginn des (Heils-) Jahres gefeiert bei der Tag- und Nachtgleiche des Frühjahrs (= im Nisan).

Die Landung der Arche am 17. Nisan geschah also am selben Tag wie die Auferstehung Jesu Christi.

Jesus Christus wurde am Fr, 15. Nisan, gekreuzigt, und am So, 17. Nisan 30 n. Chr., auferweckt.

[Nb: Der Tag, an dem Gott Himmel und Erde schuf, war ein Sonntag.

Der Tag, an dem er die Gemeinde ins Leben rief, war ein Sonntag.

Der Tag, an dem Israel ans Rote Meer kam, um hindurchzuziehen, was wohl auch ein Sonntag. In der Nacht auf Montag zogen sie durch. (Siehe die Berechnungen in meiner Datei über den Auszug.)]

 

Jüdische Jahreseinteilung:

2. Mose 23:16 und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Arbeit, dessen, was du auf dem Felde säen wirst; und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahres, wenn du deine Arbeit vom Felde einsammelst.

SH2 2. Mose 23:16 Sodann das Fest der Ernte, wenn du die Erstlinge deiner Arbeit darbringst von dem, was du auf dem Feld gesät hast; und das Fest der Einbringung am Ausgang des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit vom Feld eingebracht hast

IN diesem Monat wurde das Neujahrsblasen gefeiert.

3. Mose 25:9 Und du sollst im siebenten Monat, am Zehnten des Monats, den Posaunenschall ergehen lassen; an dem Versöhnungstage sollt ihr die Posaune ergehen lassen durch euer ganzes Land.

DAB 2. Mose 34:22 Und du machst dir das Fest der Siebener und das der Erstlingsfrüchte der Weizenernte und das Fest des Einsammelns im Umlauf (e: iSv Ablauf.) des Jahres.

TJL 2. Mose 34:22 Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der Weizenernte und das Erntefest, wenn das Jahr um ist. /eig.hier: zur Jahreswende.

SH2 2. Mose 34:22 Und du sollst das Fest der Wochen halten mit den Erstlingen der Weizenernte, und das Fest der Einsammlung, an der Wende des Jahres.

Das Schöpfungsjahr endet mit der Ernte, also im August.

Der siebte Monat war nach jener Zählung der Nisan. Dieser wurde dann im Erlösungsjahr (= relig. Kalender) der erste. 2. Mose 12, 2

Die 12 Monate lauten:

1. Nisan (Abib) Nehemia 2, 1

2. Ijjar (Sif) Blütenmonat

3. Sivan Est 8, 9

4. Thammuz

5. Ab

6. Elul (Nehemia 6, 15)

7. Tischri (Etanim)

8. Marchesvan (Bul) Regenmonat

9. Chislev Nehemia 1, 1

10. Tebeth Est 2, 16

11. Sebat (Sac 1, 7)

12. Adar (Est 3, 7)

Die Monate waren synodische Monate: 29 Tage, 12 Stunden, 44 Min, 3 Sek

(nicht Sonnenmonate: 30 Tage, 10 Stunden, 19 Min, 4 Sek; 1 Sonnenjahr: 365 Tage, 5 Stunden, 48 Min , 45 Sek)

Sie begannen mit dem ersten Erscheinen des Neumondes oder dem natürlichen Neulicht.

Sonach waren die Jahre der Israeliten 354 Tage, 8 Stunden, 48 Min und 38 Sek.

Daher wurde ca. alle 3 Jahre ein Schaltmonat (manchmal nach 2 Jahren) eingeschoben, der als Wiederholung des Adar galt und „Ve-Adar“ genannt wurde.

Quelle: Dächsel bei 2. Mose 12, 2. Dort auch Informationen zum Tagesbeginn und –ende und zur Tageseinteilung.

Und s. bei Markus 13, 37: Info zur Nachteinteilung.

 

8:6 „Und es geschah nach Verlauf von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und ließ den Raben aus. 8:7 Und der flog hin und zurück [immer wieder], bis die Wasser von der Erde vertrocknet waren.“

Rabe: (unrein) → 7 Tage → Taube: abermals 7 Tage → 2. Taube, 7 Tage → 3. Taube.

Rabe = Fleischliches, Unreines; er findet in allem seine Ruhe nur nicht in Jesus. Jede Unreinigkeit (Kadaver) bietet ihm Nahrung. Ein „Olivenblatt“ hat keinen Reiz für ihn

8:8 „Und er ließ die Taube von sich aus, um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten von der Fläche des Erdbodens. 8:9 Aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihre Fußsohle und kehrte zu ihm in die Arche zurück, denn die Wasser waren noch auf der Fläche der ganzen Erde. Und er streckte seine Hand aus und nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche.“

Die Taube (wiedergeborene Seele) ruht in der Arche des Heils; sie kehrt zu Noah zurück und wartet. = Wir bleiben beim Platz der Ruhe: Jesus Christus (Matthäus 11, 28f), wir suchen Ruhe und Erquickung nicht in dieser Welt – bis zur Zeit der „Wiederherstellung aller Dinge“ (Apostelgeschichte 3, 22).

8:10 „Und er wartete noch sieben andere Tage und ließ die Taube abermals aus der Arche. 8:11 Und die Taube kam zu ihm um die Abendzeit, und siehe! – ein abgerissenes Olivenblatt war in ihrem Schnabel.“

Frisches Olivenblatt = Zeichen v. Leben. Öl = Heiliger Geist

Taube = Unschuld, Reinheit (= HG; Lukas 3)

® Bild von der wiedergeborenen Seele: Sie findet in der Verwüstung nicht Ruhe

Sie ergreift das Öl(blatt) (=HG) als Unterpfand = Beweis, dass das Gericht vorübergegangen ist

Sie findet nur da Ruhe, wo Gott Ruhe und Friede findet

Auf dem Lamm ruht meine Seele … da, wo Gott mit Wonne ruhet, bin auch ich in Ruh’ gesetzt.

Und Noah erkannte, dass die Wasser sich verlaufen hatten von der Erde.

 

Die Geduld Noahs 8, 12ff:

8:12 „Und er harrte noch sieben andere Tage und ließ die Taube aus. Und sie kehrte hinfort nicht wieder zu ihm zurück.“

V10f: (nach 7 Tagen WARTEN, Taube bringt Blatt zurück) 14.12.

V12: (nach 7 Tagen WARTEN, Taube kommt nicht zurück) 21.12

8:13 „Und es geschah im 601. Jahre, im ersten Monat, am Ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde vertrocknet. Und Noah tat die Decke von der Arche und sah. Und siehe! – die Fläche des Erdbodens war getrocknet.“

V13: 1. 1. 601 n. N. Noah entfernt das Dach der Arche.

8:14 „Und im zweiten Monat, am 27. Tage des Monats, war die Erde trocken.“

V14: 27. 2. 601 n N. (nach weiteren 57 Tagen.)

Noah wartet immer noch, bis der Herr ihm den Befehl / Weisung gibt, aus der Arche zu gehen.

Lektion: Lernen wir, auf Weisung von oben zu WARTEN. Handeln wir erst dann, wenn Gott den Befehl gibt.

5. Befehl: Gehe aus der Arche! 8, 15-22

8:15 „Und Gott redete zu Noah und sagte: ‘8:16 ‘Gehe aus der Arche, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir. 8:17 Alles [wild] lebende [Getier], das bei dir ist, von allem Fleische, an Vögeln und an Vieh und an allem sich regenden Getier, das sich auf der Erde regt, lass mit dir hinausgehen, dass sie wimmeln auf Erden und fruchtbar seien und sich vermehren auf Erden.’“

 

Noah handelte erst, als Gott ihm den Befehl gab.

8:18 „Und Noah ging hinaus und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm. 8:19 Alles [wild] lebende [Getier], alles sich regende Getier und alle Vögel, alles was sich auf der Erde regt, nach ihren Arten, gingen aus der Arche.“

8:20 Und Noah baute Jahweh einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.“

Die 1. Handlung Noahs auf der neuen Erde ist Anbetung Jahwehs

Noah wartet, gehorcht, → betet an.

Lektion: Gehorsam führt zur Anbetung.

 

8:21 „Und Jahweh roch den lieblichen/beruhigenden [vom Wort Noah; d. h.: den noachitischen] Geruch,“

x:xoyNIh; x:yrEä-ta, éhwhy> xr;Yåw:

Epheser 5, 1 selbes Wort

Duft der Beruhigung/Ruhe. Gott findet im Opfer Ruhe.

Gott kann nur ruhen, wenn seine Schöpfung vollkommen ist – durch vollbrachte Erlösung.

und Jahweh sagte in seinem Herzen: ‘Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen um des Menschen willen, denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an;“

Aber der Mensch ist noch der gleiche.

Weil das Herz des Menschen von Jugend auf böse ist, ist göttliche Nachsicht und Schonung nötig. = Gnade Gottes

Unser Gott wurde gnädig gestimmt durch die Opfer Noahs.

 

und nicht mehr will ich hinfort alles Lebende schlagen, wie ich getan habe.

8:22 „Forthin, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, und Frost und Hitze, und Sommer und Winter, und Tag und Nacht.’“

Bis zur Wiederkunft Christi werden die Menschen säen und ernten.

Bis zur Wiederkunft Christi wird es Frost und Hitze geben.

Vor der Flut gab es wohl keine Jahreszeiten.

Was zeigte Noahs Opfer?

Dank für die Rettung.

Bitte um zukünftige Verschonung

Das Verlangen, mit Gott in Gemeinschaft zu bleiben und seine Gnade anzunehmen

6. Der Bund mit Noah: 9, 1-17

Erneuerung des Schöpfungssegens

(vgl. 1, 22) Gott fängt von vorne an.

9:1 „Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sagte zu ihnen: ‘Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde;“

- wie in 1, 28 ein 3facher Auftrag + Gottes Segen

1) seid fruchtbar

2) vermehrt euch

3) Füllt die Erde, d. h. verbreitet euch auf ihr, breitet euch aus.

Stützt euch nicht auf eure „vereinten“ Kräfte, sondern auf Gott

Herrschaft über die Tierwelt

Tiere (= vor allem die reinen Tiere) sind Diener des Menschen:

. als Nahrung (2. Petrus 2, 12) (die reinen)

. als Arbeitsentlastung (2. Petrus 2, 12) und Transportmittel

. als Opfer (von jedem der reinen Tiere!)

. Tiere sind nicht Schmusepartner, nicht Gesprächspartner.

9:2 „und die Furcht und der Schrecken vor euch sei auf allem [wild] lebenden [Getier] der Erde und auf allen Vögeln der Himmel! Alles, was sich auf dem Erdboden regt, und alle Fische des Meeres, in eure Hände sind sie gegeben: 9:3 „Alles, was sich regt, was da lebt, soll euch zur Speise sein; wie das grüne Gewächs gebe ich es euch alles.“

Furcht und Schrecken“: Der Mensch sollte urspr. über die Tiere herrschen, aber die Tiere gehorchen (seit dem Fall 1. Mose 3) dem Menschen nicht mehr freiwillig. So soll nun der Mensch über die Tiere mit Gewalt herrschen.

9, 3: ab nun wird Fleischspeise erlaubt

(Es kann sein, dass die Menschen schon früher unerlaubterweise Fleisch gegessen hatten. 1. Mose 6 „böse“)

9, 4: Warum kein Blut essen?
Weil im Blut die Seele [das Leben] ist.

9:4 „Nur das Fleisch mit seiner Seele, seinem Blute, sollt ihr nicht essen.“

Der Mensch soll kein „Leben“ essen. (= Vorbeugung gegen Verwilderung/Verrohung des Menschen)

3. Mose 17, 14 denn die Seele alles Fleisches: sein Blut, das ist seine Seele; und ich habe zu den Kindern Israel gesagt: Das Blut irgend welches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isst, soll ausgerottet/vertilgt werden. –

Weil das Blut Gott geopfert werden soll (3. Mose 17, 11.14)

3. Mose 17, 11denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen, denn das Blut ist es, das Sühnung tut durch die Seele. …

9, 5.6: Blut vergießen:

9:5 „Und wahrlich, euer Blut, nach euren Seelen, werde ich fordern; von jedem Tiere werde ich es fordern, und von der Hand des Menschen, von der Hand eines jeden, seines Bruders, werde ich die Seele des Menschen fordern.“ 9:6 „Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll dessen Blut vergossen werden; denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.“ 9:7 „Ihr nun, seid fruchtbar und mehrt euch, wimmelt auf der Erde und mehrt euch auf ihr!’“

Gott versprach, nicht mehr direkt einzugreifen, um Menschen, die sündigen, zu vernichten (jedenfalls nicht mehr global: V. 8ff)

Daher war es nun wichtig, durch Gesetze (Gebote) und durch staatliche Obrigkeit (Polizei) dem Überhandnehmen des Bösen eine Barriere zu setzen

Todesstrafe: Schwert; Römer 13, 4 = nicht direktes Töten, sondern Todesstrafe als Strafrecht.

Psalm 82, 6: von Gott eingesetzte Obrigkeit = „Götter“; sie handelt als verlängerter Arm Gottes;

nicht „Blutrache“

nicht Willkür

Warum ist Töten verboten?
Weil alle Menschen Brüder sind.

Den Bruder darf man nicht töten. Den Bruder soll man hüten. Vgl. 4, 9.

Weil alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind.

Der Mensch stellt Gottes ewiges Wesen dar. Der Mensch ist ein ewiges Wesen (mit Anfang, ohne Ende)

→ Wer dem Leben des Menschen ein Ende setzt, greift in Gottes Wesen ein (und will gleichsam Gott ein Ende setzen)

Nur Gott darf über die Seele des Menschen bestimmen.

[V6: Ein Vers mit stiller Voraussetzung. Vorausgesetzt wird die Ausnahme: Todesstrafe. Der Mensch darf nur töten, wenn Gott es ihm befiehlt. Dieses Gebot enthält die Grundlage für die ganze staatliche Rechtsordnung.]

Bund

1. Mose 9, 8: Bund „aufrichten“ = eine bundesgemäße Verheißung verwirklichen (tätigen)

9:8 „Und Gott sagte zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: 9:9 ‘Und ich: Siehe! – ich errichte meinen Bund mit euch und mit eurem Samen nach euch; 9:10 und mit jeder lebenden Seele, die bei euch ist: an Vögeln, an Vieh und an allem [wild] lebenden [Getier] der Erde bei euch, was irgend von allem [wild] lebenden [Getier] der Erde aus der Arche gegangen ist. 9:11 Und ich errichte meinen Bund mit euch; und nicht mehr soll alles Fleisch ausgerottet werden durch die Wasser der Flut. Und keine Flut soll mehr sein, die Erde zu verderben.“

9, 12-17 Was stellt das Symbol des Regenbogens dar?

9:12 „Und Gott sagte: ‘Dieses ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jeder lebenden Seele, die bei euch ist, auf ewige Geschlechter hin: 9:13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. 9:14 Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, soll der Bogen in den Wolken erscheinen, 9:15 und ich werde an meinen Bund gedenken, der zwischen mir und euch ist und an jede lebende Seele, von allem Fleische. Und nicht mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, alles Fleisch zu verderben. 9:16 Und der Bogen wird in den Wolken sein; und ich werde ihn ansehen, um zu gedenken an den ewigen Bund zwischen Gott und jeder lebenden Seele von allem Fleische, das auf Erden ist.’“

9:17 Und Gott sagte zu Noah: ‘Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleische, das auf Erden ist.“

9, 12: für die Geschlechter aller Zeiten bis z Ende der Welt

9, 13: setze ich: Bogen - zum ersten Mal; d. h. nicht, dass es vor der Flut nie geregnet hätte, sondern Atmosphäre vor der Flut anders beschaffen

Vielleicht Nieselregen oder Nebel (vgl. auch 2, 6).

. Gnade im Gericht

Die Sonne, die durch das dunkle Gewölk wirkt

= Der Himmel (Gott) durchwirkt das (dunkle) Irdische. = Gott setzt Grenzen im Gericht. Offenbarung 4, 3.

Gottes Liebe durchdringt das Dunkel der Menschen.

. Frieden zwischen Gott und Menschen

Der Bogen – zwischen Himmel und Erde

= verkündigt Frieden, und Gottes Gnade und Treue.

Der Glaube entdeckt in der finsteren Wolke (des Gerichtes v. Golgatha) den schönen Bogen der Gnade und Treue Gottes.

. Zur Erinnerung für Gott

Gott sieht den Bogen an. → denkt dran.

- nicht abhängig vom Gedächtnis des Menschen,

 

Wir sehen → gedenken: Jeder Mensch, der den Regenbogen sieht, freut sich darüber.

Gott erinnert sich seines Bundes

. Freude:

Wer den Bogen sieht, freut sich.

Nb: ukrainisch: vesselka = Bogen; vesselitisja = sich freuen

Vier Bundeszeichen in der Bibel:

Des Noah Bundes: Regenbogen 1. Mose 9

Des Abraham-Bundes: Beschneidung 1. Mose 17

Des Sinai Bundes (= „alten“ Bundes) : Sabbat (2. Mose 31, 13.16)

Des neuen Bundes: Der Kelch. Lukas 22, 20.

7. Die Söhne Noahs: 9, 18-29

9:18 „Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem und Ham und Japhet. Ham ist der Vater Kanaans. 19 Diese drei sind die Söhne Noahs und von diesen aus ist die ganze Erde bevölkert worden.“

Von Noahs Söhnen hat sich die Erdbevölkerung ausgebreitet.

Die zukünftige Entwicklung des menschlichen Geschlechts, vorgebildet im Charakter von Sem, Ham und Japhet

9:20 „Und Noah fing an ein „Mann des Erdbodens“ zu werden und pflanzte einen Weinberg.“

Noah, ein „Mann des Erdbodens“

Vgl. 1. Mose 2. = die ursprgl. Bestimmung des Menschen war, Erdboden-Mann zu sein.

9:21 „Und er trank von dem Wein und wurde trunken, und er entblößte sich mitten in seinem Zelt.“

Vielleicht wusste er nichts von der Kraft des Alkohols.

Dieser Fall dient dazu, die Herzen seiner Söhne offenbar zu machen.

9:22 „Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen.“

Ham betrachtete die Scham seines Vaters, der nackt dalag. → schandbare Freude Hams = 1. Schamlosigkeit

(=) → er tat seine Freude seinen Brüdern kund = 2. Schamlosigkeit.

Er hätte sofort wegblicken und eine Decke holen sollen.

 

9:23 „Da nahm Sem – und Japhet – das Obergewand und legten es beide auf ihre Schultern und gingen rücklings und bedeckten die Blöße ihres Vaters, ihre Angesichter rückwärts gewandt, und sie sahen die Blöße ihres Vaters nicht [an].“

Sem und Japhet (beide über 100 Jahre alt) bewiesen kindliche Ehrfurcht, Keuschheit und Schamhaftigkeit

Die, die Mittel wurden, Noahs Nacktheit zuzudecken, erhielten beide einen Segen von Gott.

Kinder sollen ihre Eltern nie nackt sehen.

9, 24 Die Reihenfolge: Sem - Ham - Japhet

9:24 „Und Noah erwachte von seinem Weine und erfuhr, was sein kleiner ‹o.: jüngerer› Sohn ihm getan hatte.“

Ham war der „kleine“ Sohn Noahs

Daher: „Ham, der jüngere Sohn Noahs“ (9, 24)

Sem, der ältere Bruder Japhets (10, 21)?

10, 21 Und dem Sem, dem Vater aller Söhne Ebers, dem Bruder Japhets, des großen/älteren [o.: Sem, der Bruder Japhets, der Große/Größere/Ältere], auch ihm wurden ‹Söhne› geboren.

→ Reihenfolge: 1. Sem, 2. Ham, 3. Japhet (o. evt.: Sem – Japhet – Ham??)

Folgl. ist die Angabe in 5, 32 eine ungefähre. Das Wort „und“ = „und 1 Jahr danach“

d. h., Sem wurde 99 Jahre vor der Flut geboren, danach Ham, danach Japhet

9, 19-28 + 3, 7 Schambewusstsein
Was beinhaltet das Schambewusstsein?

bedeckungsbedürftig

berührungsscheu

sichtscheu (scheu, sich zu zeigen)

Geistl. Schambewusstsein:

geistl. Hemmungen, s. zu entblößen

geistl. Berührungsscheue vor Irrlehren, vor Okkultem

nicht Aufdecken der Blöße des Bruders

1. Mose 3, 7.10.21; 1. Mose 9, 19ff

3. Mose 18, 6-18

Offenbarung 16, 15 + 3, 18

1K 7, 1 nicht berühren.

Wie viel vom Körper soll man mit Kleidung bedecken?

1) 1. Mose 3, 21 ≠ Schurze, sondern Leibröcke (= lange Gewänder)

2) Im Himmel tragen alle lange Gewänder (Roben) Offenbarung 6+7

3) 2. Mose 20, 26 + 28, 42f + 3. Mose 6, 3 (+16, 4) – auch nackte Beine gehören zur „Blöße.“

2. Mose 20:26 6 Und du sollst nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit nicht deine Blöße an ihm aufgedeckt werde.

2. Mose 28:42-43 2 Und mache ihnen Beinkleider aus Leinen, um das Fleisch der Blöße zu bedecken; von den Hüften bis an die Schenkel sollen sie reichen. 43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Zelt der Zusammenkunft hineingehen oder wenn sie zum Altar treten, um den Dienst im Heiligtum zu verrichten, dass sie nicht eine Ungerechtigkeit tragen und sterben: eine ewige Satzung für ihn und für seinen Samen nach ihm.

4) In gewissen Situationen hält man mehr bedeckt als sonst.

Arbeitskleidung der Fischer (wie „entblößt“) im Gegensatz zur Kleidung in der „Schule“ bei Jesus (Johannes 21, 7)

Und Kleidung beim gemeinschaftlichen Treten in Gottes heilige Gegenwart.

9, 25-27 Warum trifft der Fluch auch die Nachkommen?

9:25 „Und er sagte: ‘Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht von Knechten sei er seinen Brüdern!’“ 9:26 „Und er sagte: ‘Gelobt ‹und gesegnet› sei Jahweh, der Gott Sems, und Kanaan werde ihm Knecht!“ 9:27 „Gott dehne es dem Japhet aus, und er wohne in den Zelten Sems. Und Kanaan sei sein Knecht!’“

(Kanaan war zu dieser Zeit wohl schon geboren V. 18E.)

. In den verschiedenen Charakteren der Söhne Noahs ist die Verschiedenheit der von ihnen abstammenden Völker vorgebildet.

. Noah spricht hier als Prophet. Er sieht durch den Geist Gottes, mit dem er wandelte, in den keimartigen Anfängen schon die zukünftige Entwicklung der Nachkommen. (Keil)

→ Segen und Fluch zeichnen bereits hier prophetisch die Geschichte der Völker vor.

Hams Sünde zeichnet die Schamlosigkeit der Hamiter aus (bis heute)

d. h. Hauptcharakter der Hamiter: sex. Sünde (vgl. 1. Mose 19, 1. Mose 10, 10 → Kanaaniter, auch Sodomiter, …)

(vgl. sex. Sünde heute in Afrika: → AIDS)

 

9, 25. „sprach er: ‘Verflucht sei Kanaan und ein Knecht von Knechten sei er unter seinen Brüdern!’“

Noah verflucht nicht Ham, sondern dessen Sohn Kanaan.

Warum wurde nicht Ham verflucht? – Der Grund war vmtl.:

a) Noah konnte nicht jemanden verfluchen, der von Gott gesegnet war; UND

b) Auf diese Weise wird Ham durch seinen Sohn bestraft, so wie er, Ham, an seinem Vater gesündigt hatte. D. h. Seine Sünde gegen seinen Vater kommt nun als Strafe auf ihn zurück. So wie ER sich gegenüber seinem Vater Noah verhielt, so wird sich sein Sohn Kanaan gegen seinen Vater Ham verhalten.

 

→ So wie ich meinen Vater behandle, so werden eines Tages meine Kinder mich behandeln. Vgl. 2. Mose 20, 12.

 

Warum werden nicht die anderen Söhne Hams verflucht?

Vielleicht waren sie noch zu jung oder lebten sie noch nicht. Kanaan aber war alt genug und seine Bosheit bereits erkennbar.

 

Kanaan bedeutet „der Unterwürfige“ (von: „sich beugen“) 5. Mose 9, 3 / Richter 4, 23

Ham benannte seinen Sohn nach dem „Gehorsam“, den er verlangte, aber selber (seinem eigenen Vater gegenüber) nicht aufbrachte.

Der Sohn sollte des Vaters Knecht sein (vgl. Philipper 2, 22).

Ham war ebenso herrisch nach unten (zu Kanaan) wie störrisch nach oben.

Ham dachte bei der (Namensgebung) nur an die Unterwürfigkeit (die er von seinem Sohn gegenüber seinen Befehlen erwartete)

Aber Gott dachte weiter voraus (prophetisch):

9, 25: „Knecht der Knechte“ = niedriger Sklave

In Kanaan wurden alle anderen Nachkommen Hams mit vom Fluch betroffen

 

Der Fluch über Kanaan: 3mal „Kanaan sei sein Knecht.“

→ Jos 9, 21ff; Richter 1, 28.30.33.35 (von Sem [= Israel] unterworfen).

1. Könige 9:20 Alles Volk, das übriggeblieben war von den Amoritern, den Hethitern, den Perisitern, den Hewitern und den Jebusitern, die nicht von den Kindern Israel waren: 21 ihre Söhne, die nach ihnen im Lande übriggeblieben waren, die die Kinder Israel nicht zu verbannen vermocht hatten, die hob Salomo zu Fronarbeitern aus bis auf diesen Tag.

Die hamitischen Phönizier, Punier, Ägypter werden von den Japhetitischen Medopersern und Römern unterjocht.

Die Schwarzen seufzen heute noch.

 

9, 26. „Und er sprach weiter: ‘Gelobt sei Jahweh, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht!’“

Hier erstes Mal: Gott der Gott eines Menschen!

Wenn Jahweh Sems Gott ist, ist Sem der Empfänger und Erbe all dessen, was Gott gibt.

Mehr brauchst du nicht. Wer Gott hat, hat auch alles, was Gott gibt. Denn Gott ist ein Geber. Wenn Gott dein Gott ist, hast du alles.

Das Beste, was dir passieren kann ist, dass Gott DEIN Gott wird. Psalm 23.

Sem“ = „Name denn Sem ist zum Träger des Gottesnamens berufen (Dächsel)

d. h.: aus Sem → Israel. Sem wird eines Tages Jahweh als Bundesgott (Gott von Israel) haben.

Sem (Israel) wird die Kanaaniter ausrotten (unter Josua).

9, 27. Gott breite Japhet aus a, und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht!

Japhet hat sich weit ausgebreitet: N, W, keltische, pers., griech., röm., germanische Völker.

(Vgl 1.. Mose 10, 1); Jawan = Griechenland

Kanaan“ wurde auch Japhets Knecht:

Die Griechen eroberten die Phönizier (vgl 10, 19)

Die Römer eroberten Punier (vgl 10, 6)

Die Türken eroberten die Ägypter und Marokkaner

Die USA eroberten die Schwarzen.

Japhet“ = „weit sein“, „Ausbreitung“; hif: weiten Raum schaffen

a) geographisch weite Ausbreitung

b) großes Gedeihen

Beachte:

9, 26: Sem → Jahweh = der Heil [geistl. Güter] Schaffende

9, 27: (Japhet) Elohim= der Schöpfer und Regierer der Welt

Es geht um irdische Güter. Aber auch Japhet soll an den geistl. Gütern Sems teilhaben, denn er (Japhet) soll in Sems Zelten wohnen kommen.

(„wohnen“ setzt voraus, dass man es „besitzt“)

Wir (Europäer) sind alle in Sems Hütten wohnende Japhetiter. Durch das in Japhet. Sprache (griech.) verkündete Evangelium hat Israel das Weltreich in seine Hütten aufgenommen.

9:28 „Und Noah lebte nach der Flut 350 Jahre.“ 9:29 „Und alle Tage Noahs waren 950 Jahre. Und er starb.“

Noah starb 2 Jahre vor Abrahams Geburt (11, 26)

Acht praktische Lektionen aus 1. Mose 6-9:

Lektion 1: Pass auf, dass du das Boot nicht versäumst.

Lektion 2: Plane voraus. Als Noah baute, regnete es noch nicht.

Lektion 3: Bleib geistlich fit. Wenn du alt bist, könnte dich jemand für eine große Aufgabe berufen.

Lektion 4: Höre nicht auf die Worte der Spötter und negativen Kritiker. Tu die Aufgabe weiter, die Gott dir gegeben hat.

Lektion 5: Ruhe nicht, bis deine ganze Familie im sicheren Boot ist.

Lektion 6: Du musst nicht eine theologische Ausbildung haben, wenn Gott dich ruft. Denke daran, dass die Arche von Amateuren gebaut wurde, die Titanic von Professionellen.

Lektion 7: Keine Angst vor dem Sturm! Wenn du mit Gott bist, wird schlussendlich ein Regenbogen auf dich warten.

Lektion 8: Es gibt immer ein Fenster nach oben, um mit dem Hauptquartier Verbindung zu halten.

Exkurs: Analogien zwischen 1. Mose 4 und 1. Mose 9:

1. Mose 4: zwei Linien: Kainiten, Sethiten. Aus den Sethiten kommt Noah.

1. Mose 9: zwei Linien: Hamiten und Japhetiten; Semiten. Aus den Semiten kommt Abraham.

K. 4-9: → 1. Mose 6, 1-4. Die Linie Kains und die Linie Seths.

Gericht der Flut. → Berufung eines der Nachkommens Seths:

Noah. → Neuanfang

K. 10 und 11: → Die Linie Japhets/Hams und die Linie Sems.

Gericht der Sprachenverwirrung. → Berufung eines der Nachkommen Sems:

Abraham → Neuanfang

1. Mose 4, 3: erstes Opfer. Gott wendet sich zu Abels Opfer.

1. Mose 8, 20: erstes Opfer. Gott riecht den lieblichen Geruch.

1. Mose 4: Kain tötet. Blut Abels schreit zum Himmel. Kain Hüter Abels.

1. Mose 9: Blut von Menschen Vergießen verboten. Mensch Hüter seines Bruders.

1. Mose 4: Gott schützt Kain durch ein Zeichen = Gnade im Gericht.

1. Mose 9: Gott setzt das Zeichen des Regenbogens = Gnade im Gericht

1. Mose 5, 1: Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen

1. Mose 9, 6: Mensch nach dem Bilde Gottes geschaffen

1. Mose 5, 1ff: Geschlechtsregister Adams – 10 Glieder + drei Söhne (einer davon Sem)

1. Mose 11, 9ff: Geschlechtsregister Sems – 9 Glieder + drei Söhne (einer davon Abraham)

1. Mose 4: Kain verflucht (1. verfluchter Mensch)

1. Mose 9: Kanaan verflucht (1. verfluchter Mensch nach der Flut)

1. Mose 5, 3: Adams Tod. Er wurde 930 Jahre alt.

1. Mose 9: Noahs Tod. Er wurde 950 Jahre alt.

1. Mose 4, 17: erste Stadt

1. Mose 10: erste Städte nach der Flut

1. Mose 4: Vor der Flut: Kain → Lamech (Nachkomme Kains) - die Kainiten (gewalttätig → die ganze Welt davon beeinflusst.

1. Mose 10: Nach der Flut: Ham → Nimrod (Enkel Hams) – die Menschen von Babel


Teil II: Über Die Entstehung des hebräischen Volkes (Erlösungsgeschichte): K. 10-50

I. Die Berufung und Erziehung des Hebräers Abraham zu einem Leben aus dem Glauben: 10, 1-25, 11

a. Tholedoth der Söhne Noahs: 10, 1-11, 9 und Tholedoth Sems: 11, 10-26. Von Nimrod bis zur Sprachenverwirrung.

b. Tholedoth Terachs (Tarahs): 11, 27-25, 11 [Abraham]

A. Vorspiel: 10, 1- 11, 26 (Hintergrund zum Ruf Abrahams aus den Völkern)

10, 1-11, 9 und 11, 10-26: Von Nimrod bis zur Sprachenverwirrung.

Die Tholedoth der Söhne Noahs: 10, 1-11, 9

Allgemeines

Die Zahl 7 häufig:

Japhet → 7 Söhne (V2), 7 Enkel (V3-4); V. 13f: 7 Söhne Ägyptens

Total: 70 (Philister nicht gezählt, weil in V. 14 nur in Kl. erwähnt, nicht als Nachkommen, sondern als Nebenbemerkung)

70 vgl: Jakob (1. Mose 46, 27, 5. Mose 10, 22), Gideon (Richter 8, 30), Ahab (2. Könige 10, 1)

Hier: 70 Völker, bei Jakob (46, 27): 70 Seelen. D. h. Israel als Kleinformat der Welt (Minimundus)

Zuerst die Entfernten („Fernen“: Japhet u Ham), dann die Nahen (Erwählten: Sem)

Vgl.:

Zuerst Kain und die Kainiten, dann Abel und die Sethiten (K. 4)

Zuerst Ismael, dann Isaak

Zuerst Esau, dann Jakob

10:1 „Und diese sind die Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit den Söhnen Noahs – Sem, Ham und Japhet – ‹ihren Anfang nahmen›:“

Und es wurden ihnen Söhne geboren nach der Flut.

a. Die Japhetiten

10:2 „Die Söhne Japhets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Meschech und Tiras.“

10:3 Und die Söhne Gomers: Aschkenas und Riphat und Togarma.

10, 2: Gomer → Kimmerier = Kelten an der Schwarzmeerküste (vgl „Krim“?) (im Taurus wohnend) → Cumri / Cymri in Wales / Bretagne; unklar, ob von ihnen die Germanen abstammen

Magog → Skythen inkl. Mongolen (Kaukasus),

Madai → Meder (Jesaja 13.17, 21.2, Da 5.28, 6.16, Esr 6.2)

Javan → Jonier (Griechen) Hes 27, 13; Jesaja 66, 19 → Da 8, 21; 10, 21

Tubal → Tibarener im Pontus / Anatolien

Mesech → Moscher (Ararat / Kaukasus)

Tiras/Tirasch → Thraker / Trakien

10, 3: Askenas → Germanen oder Askenier in Phrygien

jüd. Erklärung → Germanen / Kelten? / Skandinavier?

Andere → Phrygier oder Askuza (Skythen) oder Askania in Bithynien

Teile von ihnen wanderten nach Germanien („Sachsen“?), v. d. Juden „Askenas“ genannt.

Rifat → Rifäer (Karpaten?)

Togarma → Armenier (sie nennen sich „Haus Thorgams“ (Thorkomatsi))

10:4 Und die Söhne Jawans: Elischa und Tarsis, die Kittim und die Dodanim. 10:5 Von diesen aus verteilten sich die Bewohner der Inseln ‹und Küstenländer› der Völker in ihren Ländern, eine jede nach ihrer Sprache, nach ihren Familien, in ihren Völkern.

10, 4: Elischa (Hes 27, 7) = Aeleis / Äolier = Griechen / Zypern. Vgl „Hellas.“ Peloponnes

Tarsis (Jon 1, 3; 1. Könige 10, 33; ist nicht das Tartessus in Spanien) → Dorer in Hellas

Kittim → Zypern (Karer in der Ägäis)

Dodanim → Dardaner (Epirus, Griechenland)

10, 5: „Inseln“ = Mittelmeer Inseln + Küstengebiete

„in ihrer Sprache“ = indo-germanisch

b. Die Hamiten

10:6 „Und die Söhne Hams: Kusch und Mizraim und Put und Kanaan.“

Ham („Hitze“ / od. dunkelhäutig) wohnte in den heißesten Gegenden der Erde.

Mizraim→ Ägypten

Put → Mauretanien, Lybien

Kanaan → Phönizien, Kanaaniter

. Nimrod und die berühmten Städte der Völker

10:7 „Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Raghma und Sabteka.“

Kusch“ („Äthiopien)

Seba → Provinz Äthiopiens Jesaja 43, 3 ; 45, 14

Hevila → Abessinien

Ragma → 1 Chr 1, 9 Rhagma am pers. Golf

V. 7M: „Und die Söhne Raghmas: Scheba und Dedan.

Aber die Söhne von Ragma sind diese:

Scheba a und Dedan.“

Scheba“ / „Saba → Sabäer in Süd-Arabien = 1. Könige 10, 1; Jeremia 6, 20

Dedan → SW pers. Golf

1. Nimrod und die berühmten Städte der Völker: K. 10

Babel, Erek, Akkad, Kalne, Ninive, Rehoboth-Ir, Kalah, Resen (10, 8-12)

1. Mose 10, 8.9 Nimrod

10:8 Und Kusch wurde der Vater Nimrods;

Nimrod = lasst uns empören / „Wir wollen rebellieren“ gegenüber Jahweh (V. 9)

der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde.

„er begann“ = eine wichtige Neuerung in der menschlichen Geschichte (vgl. 4, 26; 6, 1; 9, 20)

Er war ein Gewalthaber. Statt den Erdboden zu bebauen und Viehzucht zu treiben wurde er ein wilder/kühner, verwegener (Menschen-) Jäger und Tyrann, ein Bedrücker der Menschen durch List und Macht.

10:9 „Er war ein gewaltiger Jäger vor Jahweh. Darum sagt man: ‘Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor Jahweh!’“

vor Jahweh“ aber im Trotz gegen ihn. / „angesichts Jahweh“ = im Trotz vor Jahweh, „ihm ins Angesicht“

→ später verehrt im Orion, Bacchus (Sohn des Chus) und im Baal („Herr“)

Vor der Flut: Kain → Lamech (Nachkomme Kains) - die Kainiten (gewalttätig → die ganze Welt davon beeinflusst.

Nach der Flut: Ham → Nimrod (Enkel Hams) – die Menschen von Babel

10:10 „Und der Anfang seines Königreiches war Babel und Erek und Akkad und Kalne im Lande Sinear.“

10:11 „Von diesem Lande zog er aus nach Assur und baute Ninive und Rechobot-Ir und Kalach, 10:12 „und Resen zwischen Ninive und Kalach: das ist die große Stadt. –“

„Assur“ = Akk der Richtung.

Gründete das 1. Königreich: Nimrods Reich

Er war Herrscher von Babel in Babylonien am unteren Euphrat und Tigris (= Irak)

Gründete STÄDTE (vgl. Henoch den Sohn Kains; Stadt hebr: Ir = vmtl. von Unruhe; aufregen, in Bewegung sein; polis von pellomai = rotieren. Keine Ruhe.)

Erek: 60 km von Ur entfernt, e der ält. sumer. Städte

Akkad → akkadisch (= Sprache der Bewohner Mesopotamiens)

V. 11E: und baute Ninive (vgl Mi 5, 5) und Rechoboth-Ir und Kelach, 12 dazu Resen zwischen Ninive und Kelach. Das ist die große Stadt.

Mi 5, 5 Und sie werden das Land Assyrien mit dem Schwerte weiden, und das Land Nimrods in seinen Toren;

Die 4 Städte → vmtl. vereinigt zur Großstadt Ninive (die anderen 3 werden nie mehr erwähnt)

Nimrod:

1. habgierig, kennt keine Grenzen (will immer mehr)

2. ruhelos unzufrieden, will nach der Sprachenverwirrung weitere Städte bauen; Stadt hebr. Ir= Ruhelosigkeit

3. herrschsüchtig / stolz (bauen → herrschen; „Ich baue meine Gemeinde“ → ich herrsche)

4. verwegen (ehrfurchtslos)

Ninive-Babel oder Jerusalem?

Städte: Vgl. im Gegensatz: Abraham, der auf die Stadt wartete, die Grundlagen (d. h.: göttl., ewige Grundlagen) hat: Neu-Jerusaelem.

Auf dem Thron Babels und Ninives sitzt ein Jäger. (Nimrod),

Auf dem Thron Jerusalems wird eines Tages ein Hirte sitzen. (Jesus).

Der Jäger erreichte seine Ziele durch Töten.

Der Hirte erreicht sein Ziel durch Hingabe seines Lebens. Johannes 10. So gewinnt der König der Könige die Herzen seiner Untertanen.

10:13 „Und Mizraim wurde der Vater der Luditer und der Anamiter und der Lehabiter und der Naphtuchiter“ 10:14 „und der Pathrusiter und der Kasluchiter (von welchen die Philister ausgegangen sind) und der Kaphtoriter.“

1. Mose 10, 15-20
. Die Kanaaniter

10:15 „Und Kanaan wurde der Vater Zidons, seines Erstgeborenen, und Heths 10:16 und des Jebusiters und des Amoriters und des Girgasiters, 10:17 und des Hewiters und des Arkiters und des Siniters 10:18 und der Arvaditer, der Zemariter und der Chamatiter. Und nachher breiteten sich aus die Sippen des Kanaaniters. 10:19 Und es war die Grenze des Kanaaniters von Sidon bis man kommt nach Gerar hin, bis Gazza, bis man kommt nach Sodom und Gomorra und Adma und Zeboim, bis Lescha. 10:20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen in ihren Ländern, in ihren Völkerschaften.“

Die Kanaaniter sind detailliert behandelt, denn es geht um Immanuels Land.

Obwohl verflucht, gedeiht Kanaan. Kanaan scheint das bessere Los zu haben, aber Sem wird den Segen des Herrn erben.

Kanaan vermehrt sich hier stark, aber das täuscht. Es wird durch Israel vertilgt (Jos 1)

10:21 „Und was Sem ‹betrifft›, den Vater aller Söhne“ Ebers, „den Bruder Japhets, den großen, auch ihm wurden [Söhne] geboren.“

Sem = „Name“

Aber wir haben mehr als nur seinen Namen

ER ist der „Vater“ 2er wichtiger Stammeslinien über Eber (seinen Urenkel)

Eber → Joktan→ Araber

Eber → Peleg → Abrahamiter (→ Hebräer v. Eber 1. Mose 14, 13)

Und:

Er ist der ältere Bruder Japhets (d. ist der älteste von den Dreien), der „in seinen Zelten“ wohnen sollte → Anspielung auf den Segen, der über Sem zu den Japhetitern kommen sollte

Zu 1) Es ist möglich, dass Eber ein frommer Mann war dafür seine Sprache behalten durfte. Ebräisch.

Ham wird nicht erwähnt.

Für „Ham“ war es eine Schande „Vater Kanaans“ zu heißen.

Für Sem war es eine Ehre, nachträglich „Vater Ebers“ genannt zu werden.

10:22 „Die Söhne Sems: Elam, Assur, Arphachschad, Lud und Aram. 10:23 Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Gether und Masch.“

10:24 Und Arpachschad wurde der Vater Schelachs, und Schelach wurde der Vater Ebers. 10:25 Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren: Der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde aufgespalten; und der Name seines Bruders war Joktan.“

Peleg [d. h.: Teilung/Spaltung], denn in seinen Tagen wurde die Erde abgeteilt; o.: wurde das Erdvolk zerspalten; Vgl. V. 32 und 11, 1.

in seinen Tagen = vmtl., als Peleg geboren wurde und ihm dieser Name gegeben wurde (d. h., als Eber noch lebte)

Zur Zeit Pelegs war die Sprachenverwirrung (1. Mose 11, 8)

Die Erdbevölkerung teilte sich = möglicherweise doppelt zu verstehen:

a) verbreitete sich (9, 19; 11, 1.9; vgl. „Erde“ in Offenbarung 11, 18 und 19, 2.)

b) Kontinentaltrift (denn, wenn sie früher war, bleibt die Frage, wie sich die Menschen dorthin kamen. – Vielleicht über Alaska nach Amerika?

10:26 „Und Joktan wurde der Vater Almodads und Schelephs und Hazarmaweths und Jerachs 10:27 und Hadorams und Usals und Diklas 10:28 und Obals und Abimaels und Schebas 10:29 und Ophirs und Hawilas und Jobabs; diese alle waren Söhne Joktans. 10:30 Und ihr Wohnsitz war von Meschar nach Sephar hin, dem Bergland des Ostens. –“

10:31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Völkern. 10:32 Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern, in ihren Völkern. Und von diesen aus wurden nach der Flut die Völker auf der Erde verteilt ‹und getrennt“›.

2. Der Bau der Stadt Babel und des Turmes von Babel: 11, 1-9

Die große Frage: Babel oder Jerusalem?

Der große Name. „Lasst uns selber“ oder: „Ich werde dir“? (Vgl. 1. Mose 12.)

K. 11:

11:1 „Und die ganze Erde hatte eine Sprache und einerlei Worte.“

Wie die 70 Völker von 1. Mose 10 zu ihren 70 Sprachen kamen.

70: Japhet: 14; Ham: 31 (30); Sem: 25 (26) ; Total: 70; Im Ganzen aber 72. (Philister nicht gerechnet, weil in V. 14 nur in Kl. erwähnt, nicht als Nachkommen, sondern als Nebenbemerkung).)

K. 4-9: → 1. Mose 6, 1-4. Die Linie Kains und die Linie Seths. Gericht der Flut. Berufung eines der Nachkommens Seths: Noah. → Neuanfang

K. 10 und 11: → Die Linie Japhets/Hams und die Linie Sems. Gericht der Sprachenverwirrung. Berufung eines der Nachkommen Sems: Abraham → Neuanfang

11, 1: eine Lippe und einerlei Worte.

Wenn man sich versteht, liebt man sich, hilft einander. In Christus verstehen wir einander.

Und wir haben den Auftrag, eine Rede zu führen, „dasselbe“ zu sagen und zu meinen: 1K 10, 1

Genau 101 Jahre nach der Flut (2+35+30+34J.) (als Peleg geboren wurde):

Gott hatte gesagt (9, 7) „breitet euch aus.“

Die Menschen aber dachten sich: Wir bleiben lieber zusammen.

Zusammen sind wir stärker. = gegen Gottes Willen:

Und weil sie es nicht taten, zerstreut er sie und setzt Grenzen zwischen den Völkern:

Apostelgeschichte 17, 26.27.

Wozu?

Damit sie Gott suchen. D. h.: damit sie – sich ihrer Schwachheit bewusst – in Abhängigkeit von Gott bleiben.

Ähnlich in der Ag:

Jesus Christus hatte gesagt: Geht hin. Seid meine Zeugen … Sie blieben in Jerusalem. Dann zerstreute Gott sie. Apostelgeschichte 8, 1

11:2 „Und es geschah, als sie nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Sinear und wohnten dort.“

Sie suchten ihren gegenwärtigen Vorteil; sie dachten nicht an die Zukunft (sie würden sich ja nach Gottes Willen vermehren.)

Lektion: Gegenwärtige Vorteile führen oft dazu, die aufgetragene (göttl.) Pflicht zu vernachlässigen und die Zukunft zu vergessen.

11:3 „Und sie sagten einer zum anderen: ‘Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und hart brennen!’“

Und der Ziegel diente ihnen als Stein, und das Erdharz diente ihnen als Mörtel. 11:4 Und sie sagten: ‘Wohlan! Bauen wir uns eine Stadt und einen Turm, seine Spitze in die Himmel, und machen wir uns einen Namen, damit wir nicht zerstreut werden über die Fläche der ganzen Erde!“

Sie: bauten hoch, hoch hinauf.

11:5 „Und Jahweh fuhr hernieder, die Stadt und den Turm zu sehen, die die Menschensöhne bauten.“

Gott: fuhr tief, tief hinunter, um etwas davon sehen zu können.

11:6 „Und Jahweh sagte: ‘Siehe! – sie sind ein Volk und haben alle eine Sprache, und dieses ist [nur] der Anfang ihres Tuns. Und nun wird ihnen nichts unausführbar sein ‹und verwehrt werden› [von dem], was sie zu tun sich ersinnen.“

EIN Volk: das war Gottes Ziel: ein einheitliches Volk Gottes, mit einem Sinn und Ziel. Das ist das Ziel des 1. Mose

Aber hier in 1. Mose 11 wollte es der Mensch in Unabhängigkeit von Gott erreichen. Und das lässt Gott nicht zu.

„nichts verwehrt“, in Unabhängigkeit von Gott. Auch das lässt Gott nicht zu. Stattdessen: Der Mensch sollte lernen, Gott zu vertrauen, einem Gott, dem nichts unmöglich ist. 1. Mose 18, 14; Römer 4, 21.

NICHTs wird den Menschen verwehrt werden (nichts wird sie zurückhalten) von dem, was sie zu tun sich ersinnen, wenn sie sich zusammenschließen und eines Sinnes vorgehen.

Es ist gefährlich, wenn der Mensch eine Einheit in der Unabhängigkeit von Gott schaffen will. Jeder Mensch ist dem anderen gefährlich, aber am gefährlichsten ist er, wenn er sich mit anderen vereint (in seinem Sinnen und Tun) und Dinge (im Zeichen der Unabhängigkeit von Gott) ersinnt/unternimmt. Vgl. 1. Mose 8, 21.

11:7 „Wohlan, wir wollen hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit sie nicht einer des anderen Sprache verstehen!’“

11:8 „Und Jahweh zerstreute sie von dort über die Fläche der ganzen Erde. Und sie hörten auf, die Stadt zu bauen. 11:9 Darum gab man ihr den Namen ‚Babel’, denn dort verwirrte Jahweh die Sprache der ganzen Erde, und von dort zerstreute sie Jahweh über die Fläche der ganzen Erde.“

Auf welches Fundament wurde Babel gebaut? Auf dem Versuch, eine Einheit zu bauen auf der Basis des sebstvergottenden Geltungsdranges: Lasst uns einen Namen machen.

Babel ist der Versuch des Menschen, eine Einheit zu schaffen auf des Basis des eigenen Namens. Man will seinen (eigenen) Namen nicht verlieren.

→ Wir müssen uns Fragen: Was ist die Motivation in meinem Leben?

Wir möchten uns gerne selber einen Namen machen. Gott sagt: Nein.

® 1. Mose 12. Gott erwählt sich einen Menschen und spricht zu ihm: Ich werde deinen Namen groß machen. Mit Abraham beginnt Gott neu.

Wir sind Abrahams Same. Ga 3. In Christus sind wir wer. In Christus haben wir einen Namen.

Wir brauchen uns nicht selber um einen Namen zu bemühen oder um Anerkennung vor anderen Menschen, auch nicht von anderen Christen.

Gott gibt uns einen ewigen Namen, der in Ewigkeit nicht ausgelöscht werden soll.

Jesaja 56, 5: „ihnen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Platz geben, und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgerottet werden soll.

Offenbarung 3, 5 Der, der überwindet, der wird mit weißen Kleidern umkleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht löschen aus dem Buch des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen [himmlischen] Boten.

3. Die Tholedoth Sems: 11, 10-26. Genealogie

11:10 „Diese sind die Geschlechter ‹und Entwicklungen›, die mit Sem ‹ihren Anfang nahmen›:

Sem war 100 Jahre alt und wurde der Vater Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut. 11:11 Und Sem lebte, nachdem er Arpachschad gezeugt hatte, 500 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:12 Und Arpachschad lebte 35 Jahre und wurde der Vater Schelach. 11:13 Und Arpachschad lebte, nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:14 Und Schelach lebte 30 Jahre und wurde der Vater Eber. 11:15 Und Schelach lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte, 403 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:16 Und Eber lebte 34 Jahre und wurde der Vater Pelegs. 11:17 Und Eber lebte, nachdem er Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:18 Und Peleg lebte 30 Jahre und wurde der Vater Reghus. 11:19 Und Peleg lebte, nachdem er Reghu gezeugt hatte, 209 Jahre wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:20 Und Reghu lebte 32 Jahre und wurde der Vater Serugs. 11:21 Und Reghu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, 207 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:22 Und Serug lebte 30 Jahre und wurde der Vater Nahors. 11:23 Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:24 Und Nahor lebte 29 Jahre und wurde der Vater Terachs. 11:25 Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119 Jahre und wurde der Vater von Söhnen und Töchtern. –

11:26 Und Terach lebte 70 Jahre und wurde der Vater Abrams, Nahors und Harans.

 

Als Noah sein 500. Lebensjahr vollendete, wurde Sem geboren. D. h.: Sem war bei Beginn der Flut 99 Jahre alt

11, 10: „2 Jahre nach der Flut“ = im 2. Jahr nach Anfang der Flut. d. h., da war Sem genau 100 Jahre alt.

 

Nahor heiratete Milka, die Tochter seines Bruders Haran. 22, 22f.

 


B. Abrahams erste Periode: 11, 27- 15, 21

[Gliederung Abrahams: K. 10-25. s. Datei: „Gli TJ n Goodg detailliert“]

0. Einleitendes

Die dreifache Verheißung (1. Mose 12, 2.3):

Same (großes Volk, großer Name) → K. 12-25A (Abraham)

Segen → K. 25B-35 (Isaak)

Durch den Samen: Segen für alle Völker (12, 3; 18, 18; 22, 18). → K. 36-50 (Jakob)

Der verheißene Same

(12, 7; 15, 4.6.18; 17, 8; 18, 10-18):

Seine Geburt (21, 1-7),

Seine Opferung (K. 22) und

Seine Heirat (K. 24).

Die Bündnisse:

Der Bund mit Abraham in Bezug auf das Erbe (15, 7-21).

Der Bund der Beschneidung als Bestätigung (K. 17).

Lebensabschnitte des Lebens Abrahams:

Lebensperioden bei anderen:

Mose: 40 Jahre + 40 Jahre + 40 Jahre

Jakob: Kanaan - Haran - Kanaan - Ägypten

Josef: Beim Vater - In der Tiefe - Erhöhung

Drei Bereiche“, in denen Abraham „erzogen“ und „erprobt“ wird:

K. 12-15: Güter („Habe/Besitz“) oder El Elyon?

K. 16-19: Werke des Fleisches oder Glaube an El Schaddai?

K. 20-23: Sicherheit in Menschen oder in El Olam?

 

Jede der Perioden Abrahams beginnt mit einer Zurückstellung Sarahs

Abrahams erste Periode: 11, 27- 15, 21

Abraham verleugnet Sarah vor den Ägyptern. (K. 12)

Hauptfrage: Güter oder El Elyon, der Besitzer des Himmels und der Erde? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 12-15): Neue Gottesoffenbarung: 14, 18.19.20.22: El Elyon, der Höchste, der Besitzer von Himmel und Erde. → 15, 1: Frage nach dem Erbe der Güter.

Abrahams zweite Periode: 16, 1- 19, 38

Abraham nimmt Hagar statt Sarah (K. 16)

Hauptfrage: Der Weg des Fleisches oder Glaube an El Schaddai, dem nichts unmöglich ist? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 16-19): Neue Gottesoffenbarung: 17, 1: El Schaddai, der Mächtige. → 17, 1: Frage nach der Macht Gottes, die Verheißung zustande zu bringen (18, 14).

Abrahams dritte Periode: 20, 1- 23, 20

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern. (K. 20)

Hauptfrage: Sicherheit in Menschen oder im Schwur des El Olam? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 20-23): Neue Gottesoffenbarung: 21, 34: El Olam, der Ewige. → 22, 1: Frage nach der Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses – als sicheren und festen Anker unserer Seele (22, 16-18; vgl. Hebräer 6, 13-20).

Jede dieser Perioden beginnt mit einer Verleugnung Saras.

 

Drei grundlegende Lektionen in unserem Leben

Kurz:

1. Periode: K. 12-15: Lektionen bzgl. irdischer Güter → Irdische Vorteile und eigene Träume aufgeben. El Elyon ist mein Besitz und mein Schild. 15, 1. Psalm 23, 1; Römer 8, 32; Lukas 15, 31.

 

2. Periode: K. 16-19: Lektionen bzgl. Fleischeskraft und eigener Weisheit → El Schaddai ist es, der meine Kraft und Weisheit ist. Sollte IH. Mose etwas unmöglich sein? 1. Mose 18.Ich darf mich ganz auf ihn verlassen. 1. Korinther 1, 24; 1. Korinther 1, 30; Epheser 1, 18ff. Kolosser 2, 3;

 

3. Periode: K. 20-23: Lektionen bzgl. Sicherheit im Blick auf die Zukunft → El Olam ist meine Sicherheit. Jesus Christus ist meine Zukunft, ja meine ganze Existenz.

1. Timotheus 1, 1; Hebräer 6, 18-20.

 

Detaillierter:

1. Periode: Güter ® El Elyon, der mein Vater ist, ist der Besitzer von allem. 1. Mose 15, 1: Ich bin dein Lohn. Psalm 23, 1;

Daher eigene Vorteile und Träume aufgeben. Gott dienen. Ihm alles überlassen, auch wenn es zurzeit als Nachteil aussieht.

Christus ist mein alles, meine Quelle und mein Ziel. In ihm habe ich alles. Römer 8, 32; Lukas 15, 31

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich mich nicht um Anerkennung, Ehre, Karriere und um Vermehrung irdischen Besitzes kümmern. und dann werde ich erleben, dass Gott mir alles gibt, alles Nötige - und darüber hinaus (Philipper 4, 18).

 

2. Periode: Fleischesweg (eigene Weisheit, eigene Kraft) ® El Schaddai, der meine Kraft und Weisheit ist.

Christus ist meine Weisheit und Kraft: 1. Korinther 1, 24.30

Daher nicht fleischliche Wege gehen, sondern Gottes Wort vertrauen.

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich mich nicht zu sorgen, wie Gott das, was er verheißen hat, erfüllen wird. Ich kann gelassen alles - ja, wirklich alles - in seine Hände geben.

 

3. Periode: Sicherheit im Blick auf die Zukunft ist nicht in menschlichen Mitteln / in Menschen, sondern nur im Wort und Schwur des El Olam, der in alle Ewigkeit derselbe ist.

Gott ist meine zukünftige Existenz. Christus ist meine Hoffnung: 1. Timotheus 1, 1; Hebräer 6, 18-20.

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich nicht menschliche Krücken zu schaffen, um Sicherheit für die Zukunft zu haben. Meine Zukunft liegt ganz in der Hand meines Vaters, der der Gott der Ewigkeit ist. Und unter ihm sind „ewige Arme“.

5. Mose 33, 27 Eine Wohnung ‹und Zufluchtsstätte› ist der Gott der Urzeit. Und unten sind ewige Arme. Und er hat vor dir den Feind vertrieben und [zu dir] gesagt: „Vertilge [ihn]!“

Hauptfrage: Güter oder El Elyon?

11, 27ff: Berufung. Ziehe ohne Verwandtschaft aus. Er zieht mit Verwandten nach Haran. Danach (12, 1ff) „mit all ihren Gütern, die sie erworben, und den Seelen, die sie in Haran erworben hatten“ (12, 5) mit Lot nach Kanaan.

Verheißung: Deinem Samen werde ich dieses Land geben. (12, 7)

12.10ff: Nach Ägypten. Abram verleugnet Sarah und erwirbt viele Güter (12, 16; vgl. 13, 2).

K. 13: Zurück nach Kanaan. Seine Güter zwingen ihn, sich von Lot zu trennen. Lots Wahl: Güter vor Gott. Er wählt Sodom.

K. 13, 14ff: Gott erneuert Abram die Verheißung des Landes und des Samens.

K. 14: Die Gefangennahme Lots und seiner Güter. Abram bringt die Güter zurück und Lot und seine Güter, und die Frauen Sodoms und das Volk. König von Sodom: „Nimm die Güter.“ Abram vor der Wahl: Die Güter oder El Elyon, der alles besitzt? Gestärkt durch den Dienst Melchisedeks, weigert er sich, Sodoms Güter zu nehmen. [Neuer Gottesname geoffenbart: El Eyon.]

K. 15: Frage: Wer soll Abrams Güter erben? Gottes Verheißung: Der Erbe aus deinem Leibe. Gottes Bund sichert Abram das verheißene Erbe. Verheißung: Abrams Same wird in Ägypten Sklave sein, danach aber ausziehen mit großem Gut. (V. 14)

® Wenn ich Gott wähle, bekomme ich zusätzlich noch Güter. Matthäus 6, 33.

1. Von Ur nach Kanaan: Gottes Verheißung an Abram. 11, 27- 12, 9

Abram - herausgerufen aus den Heidenvölkern. (K. 12) Gott verheißt ihm: großes Volk (Samen), Segen, Segen für alle Völker. Land. Abram verleugnet Sarah vor den Ägyptern. (K. 12) [= Verleugnung des Jerusalems droben] und erwirbt viele Güter (12, 16; vgl. 13, 2). Abrams Wahl: Güter vor dem Gott der Verheißung.

Abram wird herausgerufen aus den Heidenvölkern. (K. 12)

a. Von Ur nach Haran: 11, 27-32

Abram zieht mit seinen Verwandten (Vater Terach und Neffe Lot) aus.

Sarah ist unfruchtbar. (11, 30)

11:27 „Und diese sind die Entwicklungen, die mit Terach ‹ihren Anfang nahmen›:“

„Terach wurde der Vater Abrams, Nahors und Harans. Und Haran wurde der Vater Lots. 11:28 Und Haran starb vor dem Angesicht seines Vaters Terach, in dem Lande seiner Geburt, in Ur in Chaldäa. 11:29 Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen. Der Name der Frau Abrams war Sarai, und der Name der Frau Nahors Milka, die Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. 11:30 Und Sarai war unfruchtbar; sie hatte kein Kind.“

11:31 Und Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram. Und sie zogen miteinander aus Ur in Chaldäa, um in das Land Kanaan zu gehen. Und sie kamen bis Haran und wohnten dort.“

11:32 Und die Tage Terachs waren 205 Jahre. Und Terach starb in Haran.“

(Haran war um 2000 v. Chr. ein Handelszentrum, von 1800 - 800 v. Chr. aber verlassen.)

 

Lies Apostelgeschichte 7, 2-4.

11, 30-32; +12, 1

Terach, Abram, Lot zogen aus von Ur; [weil Gott in Ur zu Abram gesprochen hatte. Apostelgeschichte 7, 2], Ziel war Kanaan; Sie kamen nach Haran; Terach wollte nicht weiterziehen. Daher wartete Abram bis Terach starb (Apostelgeschichte 7, 4). Tod Terachs (205 jährig), als Abram 75 war (12, 4).

→ Terach zeugte Abram mit 130 Jahren.

Übersetzung: 12, 1: Gott hatte gesprochen

= 1. Sprechen Gottes nach Noah.

Terach = Zögerer, einer der aufschiebt und verweilt.

b. Von Haran nach Kanaan: 12, 1-9

Abrams Vater Terach stirbt. Abram erfüllt des Herrn ursprünglichen Befehl und kommt mit Lot nach Kanaan „mit all ihren Gütern, die sie erworben, und den Seelen, die sie in Haran erworben hatten“ (12, 5). Die Kanaaniter waren damals im Lande. (12, 6) Gott erscheint Abram. Verheißung: Deinem Samen werde ich dieses Land geben. (12, 7)

12:1 „Und Jahweh hatte zu Abram gesagt:“

Bereits in Ur. Apostelgeschichte 7, 2-4

„’Gehe aus deinem Lande fort und von deiner Verwandtschaft fort und von deines Vaters Hause fort in das Land, das ich dir zeigen werde. 12:2 Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen. Und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein! 12:3 Und ich will segnen, die dich segnen. Und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir werden gesegnet werden alle Geschlechter des Erdbodens!’“

Geh“: hebr. „lekh lekha“ = Geh für dich, d. h. geh, in deinem eigenen Interesse;

→ Gott zu gehorchen ist für uns immer auch „im eigenen Interesse“.

Gott liebt Abram - liebt nicht aufgrund von Vorzügen, sondern aus Liebe. 5. Mose 7.

→ Abram zog aus: = Sofortiger Gehorsam (Hebräer 11, 8)

12:2 „Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen. Und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein!“

Die Menschen von Babel wollten sich einen NAMEN machen – im Zeichen der Gottferne. ® Ihre Namen werden wertlos. Niemand nennt ihre Namen, da sie sich nicht verstehen.

1. Mose 12: Gott macht Abram einen Namen im Zeichen der Abhängigkeit von Gott. ® V. 9 Abram ruft Gottes Namen an.

→ Nur in Verbindung mit Gottes Namen wird unser Name groß.

 

12:3 „Und ich will segnen, die dich segnen. Und wer dir flucht, den werde ich verfluchen.“

27:29; Exo 23:22; Num 24:9

In der Art, mit der jemand Gottes Volk verflucht, wird Gott den Fluchenden verfluchen.

Bsp.: 2. Mose 1 (Babys ins Wasser) ® 2. Mose 14 (Ägypter ins Wasser)

Bsp. Ester: Hamann will Mardochai hängen und selber geehrt werden. → Mardochai wird geehrt mit genau dieser Ehre, und Hamann wird gehängt an eben den Galgen, den er für Mardochai bestimmt hatte.

V. 3M: „Und in dir werden gesegnet werden alle Geschlechter des Erdbodens!’“

o. Und mit [ o. in] dir werden sich segnen alle Geschlechter des Erdbodens.

 

Exkurs: „Und ich will deinen Namen groß machen“

Auf welches Fundament wurde Babel gebaut? Auf dem Versuch, eine Einheit zu bauen auf der Basis des sebstvergottenden Geltungsdranges: Lasst uns einen „Namen“ machen.

Babel ist der Versuch des Menschen, eine Einheit zu schaffen auf des Basis des eigenen Namens. Man will seinen (eigenen) Namen nicht verlieren.

→ Wir müssen uns Fragen: Was ist die Motivation in meinem Leben?

Wir möchten uns gerne selber einen Namen machen. Gott sagt: Nein.

® 1. Mose 12. Gott erwählt sich einen Menschen und spricht zu ihm: Ich werde deinen Namen groß machen. Mit Abraham beginnt Gott neu.

Wir sind Abrahams Same. Ga 3, 29. In Christus sind wir wer. In Christus haben wir einen Namen.

Wir brauchen uns nicht selber um einen Namen zu bemühen oder um Anerkennung vor anderen Menschen, auch nicht von anderen Christen.

Gott gibt uns einen ewigen Namen, der in Ewigkeit nicht ausgelöscht werden soll.

Jesaja 56, 5: „ihnen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Platz geben, und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen geben, der nicht ausgerottet werden soll.“

Offenbarung 3, 5 „Der, der überwindet, der wird mit weißen Kleidern umkleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht löschen aus dem Buch des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen [himmlischen] Boten.“

 

12:4 „Und Abram ging hin, wie Jahweh zu ihm gesagt hatte. Und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog.“

War es ein Fehler Lot mitzunehmen? Manche meinen das. Es wird aber nirgends in der Schrift als Fehler hingestellt.

 

12:5 Und Abram nahm Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, und alle ihre Habe, die sie erworben hatten, und die Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen.“

Und sie kamen in das Land Kanaan.“

12:6 Abram durchzog das Land bis zu dem Ort Sichem, bis zur Terebinthe More. Und die Kanaaniter waren damals im Lande.“

Eine Prüfung für Abram. Aber: Auch der Herr war da. ® V.7.

Lektion: Gerade dort, wohin der Herr dich rief, ist der Ort deines Kampfes. Und gerade dort ist auch Christus.

 

12:7 „Und Jahweh erschien dem Abram und sagte: ‘Deinem Samen werde ich dieses Land geben.’

Und er baute dort Jahweh, der ihm erschienen war, einen Altar.“

Sichem: 1. Gotteserscheinung im Land und 1. Landverheißung.

(heute Nablus im Westjordanland, eine der größten Palästinenserstädte in Israel)

 

Warum erschien ihm der Herr?

Um seine Gedanken auf die Verheißung zu lenken – weg von Sichtbarem.

→ Auf was sehen wir? Auf die Umstände (o. die Feinde) – oder auf den Herrn?

 

12:8 „Und er begab sich von dort weiter, Richtung Bergland ostwärts von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel gegen Westen und Ai gegen Osten. Und er baute dort Jahweh einen Altar und rief den Namen Jahwehs an.“

Hier das 2. Mal „anrufen des Namens Jahwehs“ in der Bibel. 1) Seth 4, 26; 2) Abram – und 13, 4; 21, 33.

Abrams Leben war gekennzeichnet von Zelten (Fremdling) - und Altären (Anbeter):

→ Der Christ ist: Fremdling (Pilger) und Anbeter.

Isaak: Brunnen. (Leben aus der Quelle: Christus und sein Wort)

Jakob: Denkmäler. (Die Aufgabe des Christen: Aufrichtung des göttl. Zeugnisses)

Josef: Kleider. (dargestellte Herrlichkeit)

 

12:9 „Und Abram brach auf und zog immer weiter, Richtung Südland.“

1. Anbetungsstätte in More.

2. Anbetungsstätte: zwischen „Haus Gottes“ und „Trümmerhaufen.“

→ Ägypten. Er verlässt die Gegenwart Gottes (V. 10-20)

Er kehrt genau an die Stelle zurück, wo er den Herrn verlassen hatte, und betet wieder an.

Stationen im Leben Abrams:

Ur („Licht/Feuer“)

Charan (Bergbewohner/Starker/Edler/Hitziger)

Sichem, V.6 (= „Schulter, Kraft“)

Terebinthe Moore V. 6 (= „Lehrer“/Herr/Bogenschütze/Ungehorsamer)

Bethel („Haus Gottes“)

(Zwischen B + Ai = „Steinhaufen“/Trümmer/Ruine)

Süden (= Negev)

Ägypten, K. 13)

Bethel (zwischen B + Ai ; 13, 4)

In Land Kanaan (13, 12)

Mamre, „Festigkeit“ (bei Hebron, „Gemeinschaft“) (13, 18)

Aus dem „Feuer® ein „Hitziger“, der warten lernen muss

→ nach „Schulter“ (= Kraft.) [Das Erste, das man im neuen Land bekommt: Kraft.]

→ zur Lehre [ = das 2., das man sofort braucht: Lehre.]

→ zum Haus Gottes [Im neuen Land ist es wichtig, sich in Gottes Nähe aufzuhalten.

→ Leider wohnt er zwischen Gottes Haus und den Trümmern

→ Nach der Episode in Ägypten kommt er wieder nach Bethel und Ai.

Nach der Trennung von Lot wohnt er wieder in Gottes Land, wird fest und hat wieder Gemeinschaft und bekommt festigkeit.

2. Von Kanaan nach Ägypten: Güter oder Gott? 12, 10-20

Abram verleugnet Sarah vor den Ägyptern. (K. 12) [= Verleugnung des Jerusalems droben] und erwirbt viele Güter (12, 16; vgl. 13, 2). Abrams Wahl: Güter vor Gott (und seinem Wort)

12:10 „Und es war Hunger im Lande. Und Abram zog nach Ägypten hinab, um sich dort ‹als ein Fremdling› aufzuhalten, denn der Hunger war schwer im Lande.“

Gott prüft Abram. Hier ist Gottes Glaubensschule für den, der der Vater aller Glaubenden werden soll.

→ Lektion: Wenn Schwierigkeiten kommen, soll man nicht gleich denken, man sei am falschen Platz!

Oft führt gerade der Gehorsamsweg (Geh aus deinem Lande, 1. Mose 12) in Schwierigkeiten.

Vgl. Matthäus 8: Gerade der Befehl, über den See zu fahren, brachte sie in den Sturm.

Aber der Weg des Ungehorsams (1. Mose 12, 10ff) bringt schlussendlich mehr Schwierigkeiten, Probleme, die nicht sein müssten.

Und Abram zog nach Ägypten hinab, um sich dort ‹als ein Fremdling› aufzuhalten, denn der Hunger war schwer im Lande.

® in Ägypten: kein Altar, keine Gemeinschaft mit Gott.

Abram verlor viel. Und was er gewann, war ihm nicht zum Segen. Nichts kann den Verlust der Gemeinschaft mit Gott ersetzen.

Lektion: Wo Gott dich hingestellt hat, dort sollst du bleiben, und dort wird er dich versorgen. Warte. Werde nicht gleich aktiv, solange wir keinen Wink von Gott haben. Vgl. Noah, 1. Mose 8. Verlassen wir uns nicht auf den eigenen Verstand.

 

12:11 „Und es geschah, als er nahe daran war, nach Ägypten zu kommen, da sagte er zu Sarai, seiner Frau: ‘Siehe! – ich weiß doch, dass du eine Frau von schönem Aussehen bist. 12 „Und es wird geschehen, wenn die Ägypter dich sehen, werden sie sagen: ‚Sie ist seine Frau’, und sie werden mich erschlagen und dich leben lassen.“

Unglaube. Abraham vergisst Gottes Wort (12, 2 deinen Namen groß etc) vom Samen, Segen und Segensfülle für alle Welt.

Abram hätte wissen müssen, dass Pharao ihm nichts antun kann, wenn Gott ihm doch verheißen hatte, seinen Namen groß zu machen und ihn zum Segen zu setzen.

Logik des Glaubens: Solange Gottes Verheißung nicht erfüllt war, d. h. solange kein Erbe da war, war er unsterblich.

 

12:13 „Sage doch, du seist meine Schwester, damit es mir wohl gehe um deinetwillen und meine Seele am Leben bleibe deinethalben.’“

Lüge durch Halbwahrheit (Sarah war Abrams Halbschwester, vgl. 1. Mose 20, 12)“

damit es mir wohl gehe“: Ist das das höchste Ziel im Leben?

→ [„Hauptsache gesund. Hauptsache: sich wohl fühlen.“]

→ Krankheit und Leiden – das ist eine Sache persönlicher Führung.

 

12:14 „Und es geschah, als Abram in Ägypten ankam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war. 12:15 Und die Fürsten des Pharaos sahen sie und priesen sie dem Pharao. Und die Frau wurde in das Haus des Pharaos geholt.“

Abram gibt die Verheißungsträgerin in die Hände der Heiden, um seine eigene Haut zu retten.

Lektion: Wer nicht vertraut, aber befürchtet, bekommt oft, was er befürchtet.

Sprüche 10, 24: „Wovor dem Ehrfurchtslosen graut, das wir über ihn kommen.“

Aber wer im Blick auf den Herrn lebt, wird den Herrn auf wunderbare Weise erfahren.

 

12:16 „Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Und er bekam Kleinvieh und Rinder und Esel und Knechte und Mägde und Eselinnen und Kamele.“

Gott lehrt uns Glauben. Zuerst viele schnelle Gebetserhörungen. Aber dann lehrt er uns, auch zu glauben, wenn wir nichts spüren, sehen und hören. Gott will, dass wir ihm auch dann vertrauen, wenn nichts geschieht, und auch dann, wenn im verheißenen Land Hungersnot herrscht.

Lieber in Kanaan Hunger leiden als in Ägypten satt sein. Abram überlebte zwar in Ägypten die Hungersnot, aber die Langzeitfolgen seines Ungehorsams waren Hagar (die ägyptische Magd) und Ismael.

Und durch seinen gr. Reichtum bekam er später Probleme mit Lot, 13, 7. Es ist nicht gut, in Ägypten reich zu werden.

Ägypten hat Abram reich gemacht. (↔ 14, 23) Abram lernte hier eine Lektion für später (K. 14).

Obwohl er viel bekam, verlor er auch viel.

In Ägypten baut man keine Altäre. (Nichts kann den Verlust der Gemeinschaft mit Gott ersetzen.)

→ Wenn man die Gemeinschaft mit Gott verlässt, ist das immer ein großer Verlust, egal was für einen Vorteil man meint daraus zu bekommen.

→ Lektion: Geschenke, die man auf Wegen abseits vom Herrn bekommt, können einem teuer zu stehen kommen. (Hagar, 1. Mose 16, 1.)

 

12:17 „Und Jahweh schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen – wegen Sarai, der Frau Abrams.“

Warum den Pharao?

12:18 „Und der Pharao ließ Abram rufen und sagte: ‘Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht kundgetan, dass sie deine Frau ist? 12:19 Warum hast du gesagt: ‚Sie ist meine Schwester’, sodass ich sie mir zur Frau nahm? Und nun – siehe – da ist deine Frau, nimm sie und gehe hin!“

Hohe Moral des damaligen Pharao.

Abrams schlechtes Zeugnis unter den Heiden in Ägypten.

→ Wo wir eigene Wege gehen (Grund dafür ist meist Unglaube), da können wir kein Licht sein für Gott.

12:20 „Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, und sie geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte.“

Abram musste durch viele Prüfungen.

→ Wir auch. Nur so kann der Glauben reifen. Prüfungen bringen Erfahrungen. Erfahrungen bringen Reife. Römer 5, 3; 1. Petrus 1, 7.Gott aber verwendet genau diese Probleme zur Formung unseres Charakters und zu unserem geistlichem Wachstum.

 

Zusammenfassung: Drei wichtige Lektionen aus dem ersten Abweichen Abrahams:

1. Wo Gott uns hingestellt hat, sollen wir bleiben, auch dann, wenn Schwierigkeiten kommen. Oft führt gerade der Gehorsamsweg in Schwierigkeiten. Besser warten als fleischlich aktiv zu werden. (Vgl. Noahs Vorbild in K. 8.) Verlassen wir uns nicht auf den eigenen Verstand.

2. Wer nicht vertraut, aber befürchtet, bekommt oft, was er befürchtet. Wer im Blick auf die Not lebt, kann sehr leicht die Not bekommen. Sprüche 10, 24: Wovor dem Ehrfurchtslosen graut, das wird über ihn kommen.

3. Not ist kein Problem, wenn der Herr selbst mitten in der Not ist. Dann reift man durch die Not und die Prüfungen.

Psalm 37, 3-5 Vertraue auf den HERRN und tue Gutes. Wohne im Lande und hüte [die] Treue. 4 Habe deine Lust an dem HERRN, und er wird dir geben, was dein Herz begehrt. 5 Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, und er wird handeln.“

 

3. Von Ägypten nach Bethel/Ai: 13, 1-13

13:1 „Und Abram zog herauf aus Ägypten, er und seine Frau und alles, was er hatte, und Lot mit ihm, Richtung Südland.“ 13:2 „Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und an Gold.“ 13:3 „Und er ging auf seinen Zügen vom Südland bis Bethel, bis zu dem Ort, wo am Anfang sein Zelt gewesen war, zwischen Bethel und Ai, 13:4 „zu der Stätte des Altars, den er zuvor dort gemacht hatte. Und Abram rief dort den Namen Jahwehs an.“

Zurück zum früheren Anbetungsort in Sichem.

Wiederherstellung: Bis zur Weggabelung zurückkehren! „bis an den Ort“,....“ (V. 1-4), d. h.: bis in die Gegenwart Gottes.

Es kommen noch schwerere Prüfungen als Hunger.

Lot selber, der fleischliche Gläubige, ist eine Prüfung für Abram

Lektion: Wir haben ähnliche Prüfungen. Wir bestehen vielleicht die Hungerprüfung. Aber was ist, wenn wir Probleme mit einem Gläubigen bekommen? Probleme mit Christen können oft schwerere Prüfungen sein als Probleme mit Nichtchristen.

Vergessen wir nicht: Schwierigkeiten sind Gelegenheiten! (Gelegenheiten zur Reifen.)

 

13, 5. „Und auch Lot, der mit Abram zog, hatte Kleinvieh und Rinder und Zelte.“

Lots Neigungen waren nicht geläutert, sein Auge nicht einfältig, seine Hingabe nicht ganz. DAS brachte ihn schließlich in Gefahr und in Not. Lot wählte den irdischen Vorteil, Abram blickte allein auf Gott. Der Streit unter den Hirten machte bei Abram und bei Lot offenbar, was in ihren Herzen war.

Lektion: Streitigkeiten unter Brüdern in Christus sind eine Versuchung. Dadurch wird aber der wahre Herzenszustand offenbar.

1. Korinther 11, 19denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, damit unter euch die Bewährten offenbar werden.“

Lot liebte letztlich die Welt und was in ihr ist.

Lektion: Die Wurzel des Bösen liegt in uns selbst, nicht in der Umwelt (Sodom), auch nicht in den Menschen um uns herum.

 

13:6 „Und das Land ertrug es nicht, dass sie beisammen wohnten, denn ihre Habe war groß. Und sie konnten nicht beisammen wohnen. 7 Und es gab Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Und die Kanaaniter und die Perisiter wohnten damals im Lande.“

13:8 „Und Abram sagte zu Lot: ‘Lass doch keinen Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.’“

Unsere Devise sollte sein: „Lass kein Gezänk sein zwischen mir und dir, denn wir sind Brüder.“

(„Brüder“ gute Familienverhältnisse setzt voraus. Heute ist das leider oft nicht mehr selbstverständlich.)

 

13:9 „Ist nicht das ganze Land vor dir? Trenne dich doch von mir! Wenn [du] zur Linken [willst], werde ich mich zur Rechten wenden, und wenn [du] zur Rechten [willst], werde ich mich zur Linken wenden.’“

Abram streitet nicht, weil sein Herz auf Gott ausgerichtet ist. Er vertraut auf Gott und überlässt die Sache Gott. Das ist Glaube.

Kinder. Streitet ihr manchmal? - Überlass es Gott!

Abram denkt: Egal wohin mir die Messschnüre fallen, dorthin wo Gott sie mir fallen ließ, dort ist es immer ein „lieblicher Ort“ für mich. Vgl. Psalm 16, 6.

13:10 „Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Gegend des Jordan, dass sie als ganze eine wasserreiche Aue war (bevor Jahweh Sodom und Gomorra zerstört hatte), gleich dem Garten Jahwehs, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin.“

Lot wollte sich ein Paradies einrichten.

→ Als Gott ihn dann herausretten wollte, wollte er zuerst nicht mit. (1. Mose 19)

Lektion: Wenn man es sich auf Erden gut einrichtet, will man schließlich nicht mehr weg, wenn der Herr einen ruft.

Gott erinnert uns des Öfteren: „Das Paradies ist nicht hier“, damit wir die Sehnsucht zum Himmel bewahren. Wenn es uns nur gut ginge, würden wir lieber auf Erden bleiben als im Blick auf Gottes neue Welt leben.

 

13:11 „Und Lot erwählte sich ganze Gegend des Jordan.“

Und Lot brach auf Richtung Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen.

13:12 „Abram wohnte im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Gegend. Und er schlug [seine] Zelte auf bis nach Sodom.“

Gottes Humor: Bsp: Lot wohnte in Zürich, Abram wohnte in der Schweiz! - im ganzen Land. (V.14ff)

Lektion: Wer sich trennt vom Fleischlichen und dabei verzichtet, stellt fest, dass er nur gewonnen hat und alles besitzt.

Lot: Vorteile (fleischlich/weltlich gesehen) können zu einem großen Nachteil (geistlich gesehen) werden.

Sodom wurde nicht nur für Lot zur Qual, sondern auch für seine Familie zum Verhängnis.

Abram verlor nichts, Lot alles.

Abram baute Altäre. In Sodom gab es keinen Altar.

 

13:13 „Und die Leute von Sodom waren böse und große Sünder vor Jahweh.“

Lot wählte die Gegend von Sodom, weil die Ägypten-Erfahrung ihn auf den Geschmack gebracht hatte. Abram war durch sein schlechtes Vorbild in Ägypten dem Lot zum skandalon (zum Anlass zu Verführung/ zum Stein des Anstoßens) geworden, hatte ihn auf falschen Geschmack gebracht.

Lots Entwicklung: Zelte bis Sodom (13, 12); → Wohnen in Sodom (14, 12); → in verantwortlicher Stellung in

Sodom (19, 1). Lot hat Karriere gemacht. Aber wie endet er? - Als Höhlenmensch.

Nach Abrams Trennung von Lot erneuert Gott ihm die Verheißung des Landes und der Vermehrung seines Samens.

4. Von Bethel/Ai nach Mamre: 13, 14-18

13:14 „Und Jahweh sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: ‘Richte deine Augen auf, ‹ja,› und schaue von dem Ort, an dem du bist, gegen Norden, gegen Süden, gegen Aufgang und zum Meer, 13:15 denn das ganze Land das du siehst, dir gebe ich es und deinem Samen auf ewig.“

Wir beachten: Abrams Augen und Lots Augen. 1. Mose 13, 10.14

V. 14 „Und Jahweh sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: ‘Richte deine Augen auf, ‹ja,› und schaue…’“

V. 10 „Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Gegend des Jordan“

Was war falsch in Lots Wahl? Er schaute auf den äußeren Anschein, nicht auf die ewigen Werte (z.B. Moral, Charakter der Menschen/ zukünftiges Schicksal des Ortes.). Hätte Lot dem HERRN die Wahl des Erbteils überlassen, so hätte Gott ihn sicher nicht nach Sodom hin verwiesen. (Vgl. 2. Timotheus 4, 10 Demas) Lot verließ den Ort des Segens und betrat den Ort des Gerichts.

[[Was bleibt? Was ist ewig? – 5 Steine.]]

 

V. 14 „Und Jahweh sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: ‘Richte deine Augen auf, ‹ja,› und schaue…’“

Der Verzicht brachte Abram keinen Schaden, sondern offenbarte seine selbstlose Gesinnung

Römer 8, 28 – alles zum Guten.

→ Alle, die laufen, ohne gesandt zu sein, werden früher oder später ermatten und zurückkehren. 1. Korinther 10, 12

Alle die von Gott zu einem Dienst erwählt sind und sich allein auf IHN stützen, werden durch seine Gnade aufrecht erhalten werden.

Römer 14, 4 denn Gott vermag, ihn aufrecht zu halten.“

Sprüche 4, 18 der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe

Psalm 25, 3 Auch werden alle, die auf dich warten, nicht zu Schanden. Zu Schanden werden, die ohne Grund in treuloser Weise handeln.

 

13:16 „Und ich werde deinen Samen machen wie den Staub der Erde. Wenn ein Mensch den Staub der Erde zählen kann, wird auch dein Same zu zählen sein. 13:17 Mache dich auf. Durchziehe das Land seiner Länge nach und seiner Breite nach, denn dir gebe ich es.’“

Die erste Tour durchs Heilige Land. Gott will, dass Abram sich im Glauben schon freut und sieht, was ihm gehört

Und das wird ihm helfen, dass er nicht mehr fleischlich reagiert.

Die Dimensionen des „Heilslandes“ sollen wir uns immer wieder ansehen, sie durchschreiten. Wir sollen einen starken Eindruck davon bekommen, wie reich wir in Christus sind. Epheser 1, 3 .

Epheser 3, 18. … die Breite und Länge und Tiefe und Höhe

Das alles war sehr wichtig für die nächste Prüfung (Versuchung) – und sie kommt gewiss! 14, 21. Auch für uns.

Unser Heilsland heißt Jesus Christus. Epheser 3, 19.

 

13:18 „Und Abram schlug Zelte auf. Und er kam und wohnte unter den Terebinthen Mamres, die in Hebron sind. Und er baute dort Jahweh einen Altar.

d. h.: unter den Steineichen der Fettigkeit [o. Festigkeit]

2. Landverheißung → Abram in Hebron (= Gemeinschaft) unter den Terebinthen von Mamre Fettigkeit und Festigkeit, zweiter Altar: Abram in

Gemeinschaft mit Gott

1. Mose 13-22: Abrams Altäre

Abram baute 4mal einen Altar und immer auf einem Berg (Hügel)

- zwischen Ebal und Garizim: 12, 7

- zwischen Bethel und Ai 12, 8

- bei Hebron 13, 18

- auf dem Morija K. 22

Abram: 4 Altäre: Anbetung (uns an Gott freuen ihm Lob bringen)

Isaak: 4 Brunnen: Geistl. Leben (uns von Gott nähren durch sein Wort, die Quelle lebendigen Wassers)

Jakob: 4 Gedenksteine: Zeugnis (ein Zeugnis von Gott aufrichten, indem wir ihm dienen, heilig leben)

Josef: 4 Kleider: Herrlichkeit (heute Charakter verändern lassen [Christi Kleider „ausführen“], morgen – an jenem Tage – werden wir Christi Vollkommenheit tragen)

Fünf mal wurde Abram entscheidend erprobt, zu verzichten:

1. 1. Mose 12: Auf die Heimat verzichten.

2. 1. Mose 13: Auf Lot und die besten Weideplätze verzichten.

3. 1. Mose 14: Auf Lohn von Heiden verzichten.

4. 1. Mose 16 und 21: Auf Ismael verzichten.

5. 1. Mose 22: Auf Isaak verzichten.

5. Mamre – Dan – Hobah – Mamre. K. 14

Die Gefangennahme Lots. Abram besiegt die Könige und befreit Lot und seine Güter, und die Frauen Sodoms und das Volk.

Versuchung durch den König von Sodom: „Nimmt die Güter“ : Abram vor der Wahl: Die Güter oder El Elyon, der alles besitzt? Gestärkt durch den Dienst Melchisedeks, weigert er sich, Sodoms Güter zu nehmen. - Gottes Verheißungsbund mit Abram

14:1 „Und es geschah in den Tagen Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thidhals, des Königs von Gojim, 14:2 „dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, Schineab, dem König von Adama, und Schemeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar.“ 14:3 „Alle diese verbündeten sich und kamen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer.“ 14:4 „Zwölf Jahre hatten sie Kedorlaomer gedient, und im dreizehnten Jahre empörten sie sich.“ 14:5 „Und im vierzehnten Jahre kamen Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm waren, und schlugen die Repha-iter zu Astaroth-Karnaim und die Susiter zu Ham und die Emiter in der Ebene von Kirjathaim, 14:6 „und die Horiter auf ihrem Bergland Seir bis El-Paran, das an der Wüste ‹liegt›.“ 14:7 „Und sie wandten sich und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch. Und sie schlugen das ganze Gefilde der Amalekiter und auch die Amoriter, die zu Hazezon-Tamar wohnten.“

14:8 „Und es zogen aus der König von Sodom und der König von Gomorra und der König von Adama und der König von Zeboim und der König von Bela, das ist Zoar. Und sie stellten sich gegen sie in Schlachtordnung auf im Tal Siddim: 14:9 gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thidhal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen die fünf.“

Ein Weltkrieg.

Durch Abram werden die Sodomiter gerettet. Gott kümmerte sich um sie. Aber sie wollten Gottes gütiges Reden (Römer 2, 4) nicht verstehen.

24 Jahre später, als ihre Gnadenzeit um war, mussten sie Gottes Gerichtsreden über sich ergehen lassen.

14:10 „Das Tal Siddim war aber voll von Erdharzgruben. Und die Könige von Sodom und Gomorra flohen und fielen dort ‹hinein›, und die übrigen flohen ins Bergland. 14:11 Und sie nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Speise und gingen davon. 14:12 Auch Lot nahmen sie mitsamt seiner Habe, den Sohn des Bruders Abrams, und gingen davon; der wohnte nämlich in Sodom.“

V. 10: Erdharzgruben: Bitumen (Unterirdisches Öl tritt aus, trocknet → Bitumen)

14:13 „Und es kam ein Entronnener und berichtete es Abram, dem Hebräer. Der wohnte unter den Terebinthen Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eskol und des Bruders von Aner. Diese waren Bundesgenossen Abrams. 14:14 Und als Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt war, musterte er seine Geübten, seine Hausgeborenen, 318 Mann, und jagte ihnen nach bis Dan. 14:15 Und er teilte sich gegen sie des Nachts, er und seine Knechte. Und er schlug sie und jagte ihnen nach bis Hoba, das zur Linken von Damaskus liegt. 14:16 Und er brachte alle Habe zurück. Auch Lot, seinen Bruder, und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Frauen und das Volk.“

14:17 Und als er zurückgekehrt war, nachdem er Kedorlaomer und die Könige, die mit ihm gewesen waren, geschlagen hatte, zog der König von Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das Königstal.“

 

14:18 „Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Und er war Priester Gottes, des Höchsten. 14:19 Und er segnete ihn und sagte: ‘Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt! 14:20 Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine Hand ausgeliefert hat!’ Und er gab ihm den Zehnten von allem.“

Melchisedek, der König von Salem (= Jerusalem, Psalm  76, 3); seine Bedeutung: Hebräer 7; Psalm  110; „dem Sohne Gottes ähnlich gemacht“ (Hebräer 7, 3) = Seine Beschreibung in 1. Mose 14 ist solcherart, dass er dem ewigen

Sohn Gottes typologisch (als Bild vorausweisend) entspricht.

Brot und Wein: königliche Speise.

1Sa 16:20 20 Und Isai nahm einen Esel mit Brot und einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein, und er sandte es durch seinen Sohn David an Saul.

14:21 „Und der König von Sodom sagte zu Abram: ‘Gib mir die Seelen, und die Habe nimm für dich.’“

14:22 Und Abram sagte zu dem König von Sodom: ‘Ich hebe meine Hand auf zu Jahweh, zu Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde besitzt: 14:23 Wenn vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist...! Auf dass du nicht sagest: ‚Ich habe Abram reich gemacht.’ 14:24 Nichts für mich! Nur was die jungen Männer verzehrt haben, und den Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind, Aner, Eskol und Mamre, die mögen ihren Anteil nehmen!“

Beachte: „Habe.“

Gott hatte Abram vorher durch den Besuch des Melchiselek (V. 18ff) vorbereitet und durch die neue Gottesoffenbarunggewaltiges Zeugnis Abrams vor dem König von Sodom. Abram nimmt den Segen nicht aus der Hand des Königs von Sodom, aber aus der Hand des Melchiselek, des Priesters des El Elyon.

El Elyon nur hier in der Bibel. Elyon kommt öfters vor (ca 20mal in den Psalm und in Dan 7 u.a.).

→ Von wem nehme ich Lohn? V.24: „Nichts für mich.“

6. Gottes Verheißungsbund mit Abram. K. 15

a. Die Verheißung: 15, 1-7

15:1 „Nach diesen Dingen geschah das Wort Jahwehs zu Abram in einem Gesicht so: ‘Fürchte dich nicht, Abram. Ich bin dir [ein] Langschild, dein Lohn [ist] sehr groß.’“

Wie hängt V. 1 mit Kapitel 14 zusammen?

Wozu ist ein Schild? - Zum Beschützen.

Wovor musste Abram beschützt werden? – Vor den Feinden. Gott sagt ihm gleichsam: „Abam, nicht du warst es, der den Krieg gewonnen hat, ich war es. Ich habe dich beschützt.

Und: ICH bin dein Lohn (nicht die Gaben des Königs von Sodom.)

15, 2. „Abram sprach: Mein Herr, …“

hebr.: Adonai; bed. mein Herr [eigtl. ein Pluralwort meine Herren bei Bezug auf Gott aber mit Singularbedeutung]; o. mein Gebieter / mein Meister; der Name drückt eine persönliche Beziehung aus, die Herrschaft oder Besitzrechte einschloss.

„Jahweh, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder. Und Besitzer meines Hauses wird dieser Elieser von Damaskus.’“

Abram machte sich Sorgen (Sorgen um die Nachkommenschaft. Wie unnötig! - Wir manchmal auch? …

Matthäus 6, 33. → Lektion: Wenn ich in der Wahrheit lebe (und sie mir bewusst mache), dass Gott der Besitzer von Himmel und Erde ist, brauche ich mich nicht um Anerkennung, Karriere, und irdische Besitztümer kümmern.

und dann werde ich erleben, dass Gott auch das irdisch Nötige gibt - und oft auch darüber hinaus.

Philipper 4, 18-20: „Ich habe aber von allem da, ‹genug und› reichlich, bin aufgefüllt worden, nachdem ich von Epaphroditus die [Gaben] von euch empfing, einen Duft von Wohlgeruch, ein willkommenes Opfer, Gott angenehm. 19 Aber mein Gott wird bis zur Fülle alles geben, was ihr bedürft, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. 20 Aber unserem Gott und Vater ‹gebührt› die Herrlichkeit in ‹alle› Ewigkeit. Amen.”

 

15, 6. „Abram glaubte Jahweh. Und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit [an].“

1. Mal „glauben“/ „Glauben“ (und erste Erwähnung der Rechtfertigung aus Glauben)

Was war es, das Abram dazu brachte, Jahweh zu vertrauen (in Bezug auf den Samen)?

Auf welcher Grundlage konnte Abraham vertrauen (Vertraute er einfach ins Blaue? - Nein.) – Grundlage für sein Vertrauen war das Wort des Herrn (V. 4).

Dieses Vertrauen war entscheidend.

Gott sah sein Vertrauen an: Genau das war es, was Gott an seinem Knecht suchte: „Reines Vertrauen auf Gottes Wort, ohne Fühlen, Sehen, Hören.“

Römer 4, 16: Abram = der Vater aller Gläubigen

Römer 4, 9-11: Beschneidung in 1. Mose 17 war Gottes Siegel der in 1. Mose 15 gegebenen Rechtfertigung aus Glauben.

Rechtfertigung und Erbe VOR Beschneidungsbund. 1. Mose 15 vor 1. Mose 17. Man kann nicht nachträglich Bedingungen hinzufügen. → Römer 4, 16.

15, 7. „Und er sprach zu ihm: ‘Ich bin Jahweh, der dich von Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zum Erbbesitz zu geben.’“

b. Der Bund: 15, 8-21

Gottes Bund als Bestätigung der Verheißung. Gottes Bund sichert Abram das verheißene Erbe.

15, 8. „Er aber sprach: ‘Mein Herr, Jahweh, woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde?’“

15, 9. „Und er sprach zu ihm: ‘Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube.’“

Was war Gottes Antwort auf Abrams Frage? Woran soll Abram erkennen, dass er das Land erben wird?

Wie versicherte Gott Abram, dass Gott seine eigene Verheißung einhalten würde?

15, 10. „Und er brachte ihm dieses alles und zerteilte es in der Mitte und legte je einen Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht.“

Einseitiger Bund!

- Besiegelung der Verheißungen durch ein Bündnis im Stil der altorientalischen Verträge (15, 1-21; z.B. zwischen einem Oberherrn und dessen Vasallen; vgl. Jeremia 34, 18-20)

- Das Ritual: Schlachten von Tieren, Bildung einer „Bundesstrasse“, Verlesen der Abmachungen, beide Parteien schreiten durch die Bundesstrasse und bezeugen: Bei Nichteinhalten des Vertrages soll es uns wie diesen Tieren ergehen.

- Der Bund war normalerweise zweiseitig, doch hier war er einseitig: Abram schlief (15, 12); „tardemah“ = tiefer Schlaf, vgl. 2, 21. Hier verpflichtete sich Gott allein, indem die Herrlichkeit Gottes zwischen den Opferstücken hindurch fuhr (15, 17). Der HERR übernahm die volle Verantwortung zur Erfüllung des Bündnisses.

 

15, 12 Und es geschah, als die Sonne am Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram. Und siehe! Schrecken, große Finsternis überfällt ihn.

Tiefschlaf: Wie 1. Mose 2, 21 (dasselbe Hebräer Wort)

1. Mose 2: Wenn Gott schafft, haben wir nichts zu tun. Da gibt’s für uns nur Tiefschlaf.

1. Mose 15: Wenn Gott erlöst? – Ebenfalls!

In Schöpfung und Erlösung ist Gott der Handelnde. WIR nehmen lediglich in Empfang.

® Als Antwort geben wir Liebe!

Ein Bund - wenn Gott ihn macht (im Alten Testament oder im Neuen Testament) ist nicht ein Vertrag. Die Verpflichtung ist einseitig, wenn Gott einen Bund mit den Menschen macht. Gott ergreift die Initiative. Vgl. 1. Mose 15.

Gott erwartet von uns auch etwas. Aber Gott ist es, der sich zuerst verpflichtet: Und Gott sagt dann zum Menschen: „Schau: Kraft dessen, das ich dir tue (z. Bsp. 2. Mose 20, 1), erwarte ich von dir Liebe.“ So war es bei Abraham, 1. Mose 18, 18.19; so war es am Sinai, 2. Mose 20, 1; 19, 4-6.

15, 13. „Da sprach er“ [d. i. Jahweh] „zu Abram: ‘Das sollst du mit Gewissheit wissen: Dein Same wird ein Fremdling sein in einem Lande, das nicht sein ist, und sie werden sie zu Sklaven machen, und man wird sie unterdrücken 400 Jahre lang.“

400 Jahre, das ist hier eine runde Zahl.

ca. 400 (von Josef an gerechnet), nach Ga 3 und 2. Mose 12, 40: 430 Jahre. Während der ersten Jahre war noch keine Unterdrückung.

2. Mose 12:40-41 Und die Zeit, die die Söhne Israels in Ägypten gewohnt haben, ist 430 Jahre. 41 Und es geschah am Ende der 430 Jahre, und es geschah an eben diesem Tag, dass alle Heere JAHWEHs aus dem Land Ägypten auszogen.

Ga 3:16 Aber Abraham wurden die Verheißungen zugesprochen und seinem Samen. Er sagt nicht: „und den Samen“, als [ob es sich] auf viele [beziehe], sondern als auf einen, „und deinem Samen“: Der ist Christus. 17 Aber dieses sage ich: Einen Bund, der von Gott auf Christus im Voraus gültig gemacht war, macht ein Gesetz, das 430 Jahre danach kam, nicht ungültig, um die Verheißung außer Kraft zu setzen,

Zu Ga 3, 16 MacArthur: 430 Jahre danach: Von Israels Zeit in Ägypten (vgl. 2. Mose 12, 40) bis zur Gesetzgebung am Sinai (ca. 1445 v.Chr.). Das Gesetz wurde in Wirklichkeit 645 Jahre nach der ursprünglichen Verheißung an Abraham gegeben (ca. 2090 v.Chr.; vgl. 1. Mose 12, 4; 21, 5; 25, 26; 47, 9), doch die Verheißung erging nochmals an Isaak (1. Mose 26, 24) und später auch an Jakob (ca. 1928 v.Chr.; 1. Mose 28, 15). In 1. Mose 46, 2-4 wird der abrahamitische Bund Jakob zum letzten überlieferten Mal bestätigt (ca. 1875 v.Chr.), kurz bevor er nach Ägypten zog, d.h. 430 Jahre vor dem mosaischen Gesetz. Testament.

Im Übrigen in Verbindung mit 2. Mose 6, 14-20, (Levi – Kehat – Amram – Mose) siehe Keil zu 2. Mose 6, 14-20.

 

15, 14. „Aber auch das Volk, dem sie dienen, werde ich richten. Danach werden sie ausziehen mit großer Habe.“

„gr. Habe“ vgl. 14, 11.12.16.21; 15, 1

Abram, nimm nicht Habe von den Heiden, wenn dir doch das ganze Land gehört (V. 7.14.18). Fürchte dich nicht! Wenn du mich hast, hast du alles! In mir bist du reich – und ich sorge auch materiell für dich. Ich bin dein Lohn, dein sehr großer Lohn. Inzwischen sei geduldig. Warte auf meine Zeit. Du wirst nichts verpassen. Ich habe Großes für dich und dein Volk bereit.

Und so lernte Abram aus Glauben zu leben – im Blick auf die Verheißung, nicht im Blick auf das, was er mit den irdischen Augen sah. Abram glaubte Gott, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit. (V. 6).

 

Abram lernte zu warten auf die Stadt, die ewige und feste Grundlagen hat.

Hebräer 11:8-10 8 ‹Im› Glauben gehorchte Abram, als er gerufen wurde, auszuziehen an den Ort, den er als ein Erbe empfangen sollte. Und er zog aus – und wusste nicht, wohin er ging. 9 ‹Im› Glauben hielt er sich ‹als Gast› auf ‹hier und da› im Lande der Verheißung wie in einem fremden; er wohnte ja in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; 10 denn er erwartete die Stadt, die die Grundfesten hat, deren Architekt und Erbauer Gott ist.“

 

Und wir? Hilft uns das? Ist uns das eine Hilfe für unser Leben als Fremdlinge hier auf Erden, die auf ein Erbe im Himmel (1. Petrus 1, 5) warten?

Ja. Eine große Hilfe. In dem Samen Abrams – Jesus Christus – haben wir alles. Bereits heute.

Und in der Zwischenzeit leben wir aus Glauben - – im Blick auf die Verheißung, nicht im Blick auf das, was wir mit den irdischen Augen hier sehen.

Römer 8:17-18 17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, ja, Erben Gottes und Miterben Christi, unter der Voraussetzung, dass wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden, 18 denn ich rechne, dass die Leiden der jetzigen Zeit kein entsprechendes Gewicht haben [im Verhältnis] zu der kommenden Herrlichkeit, die uns geoffenbart werden soll

Ga 3 28 Es ist [da] nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus. 29 Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrams Same und nach der Verheißung Erben.

Römer 8:32 32 Der sogar des eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn dahingab, wie wird er uns zusammen mit ihm nicht auch alles ‹in Gnade› geben?

Kolosser 2:10 10 und ihr seid ‹vollständig und› erfüllt in ihm

 

15, 18. An dem Tage machte Jahweh einen Bund mit Abram

einen Bund schliessen“ = hebr. „karath berith“ = w. „einen Bund schneiden“, übliche hebr. Ausdrucksweise [[- Dan 9, 26: „Der Messias wird weggetan/ausgerottet werden...“; „weggetan werden“ = „karath“ im Passiv]]

„und sprach: „Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat:“

Vgl. 2. Mose 23, 31; 4. Mose 34, 3-15; 5. Mose 1, 7; 11, 24; 19, 8; Jos 1, 4

Landverheißung: Vom Strom Ägyptens (nahar mizrajim = Nil); nicht zu verwechseln mit „dem Bach Ägyptens“ (nachal mizrajim, 4. Mose 34, 5; Jos 15, 4; Jesaja 27, 12; ) bis an den großen Strom Euphrat!

Wann wurde diese Verheißung erfüllt?

Im Prinzip bereits unter Josua:

® Jos 23; 1. Könige 5, 1; 2. Chronik 9, 26; 1. Könige 8, 56

Denn Gott hatte deutlich verheißen, dass unter Josua eben dieses Land, das Gott den Erzvätern verheißen hatte, dem Volk Israel unter Josua gegeben würde.

2. Mose 23:31 Und ich werde deine Grenze setzen vom Schilfmeer bis an das Meer der Philister, und von der Wüste bis an den Strom, denn ich werde die Bewohner des Landes in deine Hand geben, dass du sie vor dir vertreibest.

4. Mose 34:3 Und die Südseite soll euch sein von der Wüste Zin an, Edom entlang, und die Südgrenze soll euch sein vom Ende des Salzmeeres gegen Osten.

5. Mose 1:7 wendet euch und brecht auf und ziehet nach dem Bergland der Amoriter und zu allen ihren Anwohnern in der Ebene, auf dem Bergland und in der Niederung und im Süden und am Ufer des Meeres, in das Land der Kanaaniter und zum Libanon, bis zu dem großen Strome, dem Strome Euphrat. 8 Siehe! – ich habe das Land vor euch gestellt; geht hinein und nehmet das Land in Besitz, das Jahweh euren Vätern, Abram, Isaak und Jakob, geschworen hat, ihnen zu geben und ihrem Samen nach ihnen.

5. Mose 11:24 Jeder Ort, auf welchen eure Fußsohle treten wird, wird euer sein: „Von der Wüste und dem Libanon und vom Strome, dem Strome Euphrat, bis an das hintere Meer wird eure Grenze sein.

5. Mose 34:4 Und Jahweh sagte zu ihm: „Das ist das Land, das ich Abram, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sagte: „Deinem Samen will ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen lassen, aber du sollst nicht hinübergehen.

Jos 1:3 Jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, euch habe ich ihn gegeben, so wie ich zu Mose gesprochen habe. 4 Von der Wüste und diesem Libanon bis zum großen Strome, dem Strome Euphrat, das ganze Land der Hethiter, und bis zum großen Meere gegen Sonnenuntergang, soll eure Grenze sein.

Josua nahm das Land ein. Jos 12. Jos 19. Die Landnahme wird als Erfüllung der Verheißung angesehen, auch wenn faktisch noch nicht alle Länder unterworfen waren.

Jos 21:43-45 Und so gab Jahweh Israel das ganze Land, das er ihren Vätern zu geben geschworen hatte; und sie nahmen es in Besitz und wohnten darin. 44 Und Jahweh schaffte ihnen Ruhe ringsumher nach allem, was er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner von allen ihren Feinden hielt vor ihnen stand: „alle ihre Feinde gab Jahweh in ihre Hand. 45 Es fiel kein Wort dahin von all den guten Worten, die Jahweh zu dem Hause Israel gesprochen hatte; alles traf ein.“

Jos 23:14 Und – siehe! – – ich gehe heute den Weg der ganzen Erde. Und ihr sollt erkennen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, dass nicht ein Wort gefehlt hat von all den guten Worten, die Jahweh, euer Gott, über euch gesprochen hat. Alle sind sie für euch gekommen ‹eingetroffen›. Nicht ein Wort davon fiel ‹ist ausgeblieben›.

Juristisch hatten sie bereits alles. Aber nun sollten sie noch das bereits Gegebene (und von Josua grundsätzlich Eroberte) persönlich in Besitz nehmen. (Buch Richter 1-2) Leider machten sie Kompromisse.

Erst unter Salomo wurde die Landnahme endlich und tatsächlich vollbracht:

1. Könige 5:1 (4, 21) „Und Salomo war Herrscher über alle Königreiche, von dem Strome an bis zu dem Lande der Philister und bis zu der Grenze Ägyptens; sie brachten Geschenke und dienten Salomo alle Tage seines Lebens.…1. Könige 5:4 (4, 24) denn er herrschte über das ganze Land diesseits des Stromes, von Tiphsach bis Gasa, über alle Könige diesseits des Stromes; und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum.

2. Chronik 9:26 Und er war Herrscher über alle Könige, von dem Strome an bis zu dem Lande der Philister und bis zu der Grenze Ägyptens.“

1. Könige 8:56 Gepriesen ‹und gesegnet› sei Jahweh, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben, nach allem, was er gesprochen hat! Kein einziges Wort ist dahingefallen von allen seinen guten Worten, die er durch seinen Knecht Mose gesprochen hat.

Aber leider blieb es nicht dabei. Sie verloren schnell wieder das Erworbene – durch Ungehorsam, so wie Gott ihnen angedroht hatte. 5. Mose 28ff.

Unter dem Messias wird Israel wieder das ganze Land besitzen – und noch viel mehr.

Psalm 72:8 Er herrscht von Meer zu Meer, und vom Strom bis an die Enden der Erde.

Und die Glaubenden werden alle Miterben sein:

Römer 4:13 denn nicht durch Gesetz wurde Abram oder seinem Samen die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein sollte, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens;

Gottes Ziel war immer schon die ganze Erde gewesen, nicht nur ein Stück Land in Kanaan.

Die wichtige Lektion für Abram:

Gerade die Güter brachten oft die Probleme, wie z.B. Hagar, das Gut aus Ägypten. Oder die vielen Güter Lots in K. 13 und 14.

Worauf kommt es an? – Glaube: 15, 6! Du wirst der ERBE der Welt! (Römer 4, 13!)

Wir: Ga 3, 27 „denn so viele ihr auf Christus getauft wurdet, ihr zogt Christus an.“

Im alten Orient erkannte man Sklaven an ihrer Kleidung. Ich bin Christi, und Christus ist Gottes. Weil ich Christi bin, bin ich Abrams Same und in Christus ERBE von allem.

Daher: Worauf also kommt es an? Die Güter sind nicht das Entscheidende. Im Gegenteil.

Matthäus 16:26 denn was für einen Nutzen hat ein Mensch, wenn er die ganze Welt gewinnen sollte, aber um seine Seele käme? Oder was wird ein Mensch als ‹Gegenwert in› Tausch für seine Seele geben?

Jesus Christus ist die Antwort auf alle meine Bedürfnisse und Nöte.

[Ich darf alles dem Herrn übergeben und dann sagen: „Herr, das ist nun dein Problem.“ = Loslassen!]

Mich und dich will der Herr auch beschenken mit sich. Das hat er schon. Mit Segen, Frucht für die Ewigkeit. Alles ist Geschenk von ihm.

[Fleischlicher Unglaube vergisst Gottes Verheißung.]

Lektionen für uns:

1. Periode: Güter ® El Elyon, der mein Vater ist, ist der Besitzer von allem. 1. Mose 15, 1: Ich bin dein Lohn. Psalm 23, 1;

Daher eigene Vorteile und Träume aufgeben. Gott dienen. Ihm alles überlassen, auch wenn es zurzeit als Nachteil aussieht.

Christus ist mein alles, meine Quelle und mein Ziel. In ihm habe ich alles. Römer 8, 32; Lukas 15, 31

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich mich nicht um Anerkennung, Ehre, Karriere und um Vermehrung irdischen Besitzes kümmern. und dann werde ich erleben, dass Gott mir alles gibt, alles Nötige - und darüber hinaus (Philipper 4, 18).

Daher:

→ Vertraue Gott und lass Gottes Werte deine höchsten Werte sein! Nicht Güter, sondern Seelen. Nicht deine Haut retten ist wichtig, sondern Gott gehorsam sein. K. 12

Streite nicht heute um ein Stück Land! Morgen bekommst du die ganze Welt. (Römer 4, 13). Nicht ird. Vorteil suchen.

Nicht Reichtum durch Menschen, sondern Reichtum in Gott. K. 14. Nicht menschlich denken in Bezug auf das Erbe, wenn du noch nichts siehst. Auf Gottes Wort vertrauen: DAS rechnet Gott dir als Gerechtigkeit an! 15, 6.


C. Abrams zweite Periode: 16, 1- 19, 38

Hagar statt Sarah (= Ägypten/Babel statt Jerusalem. Die falsche Wahl.)

Hauptfrage: Werke des Fleisches oder Glaube an El Schaddai?

Zusammenfassung:

Hauptfrage: Werke des Fleisches oder Glaube an die Verheißung?

K. 16: ‚Erhaltung des Samens. Wie? Hagar oder Sarah? Saras fleischlicher Vorschlag, sich den Samen selber zu verschaffen. Abram erliegt der Versuchung. → Geburt des Wildesels. „Gott sei Richter zwischen dir und mir.“ Der Herr ist Richter. Und als Richter urteilt er: Der Fleischesweg ist der falsche! Denn: Fleisch gebiert zur Knechtschaft. Ga 4. Daher:

K. 17: Bund der Beschneidung am Fleisch (als Siegel der Glaubensgerechtigkeit): Isaak oder Ismael (Abram bittet: „Möge doch Ismael leben vor dir“, V. 18)? Gott sagt: Weg mit dem Fleisch! [Neue Gottesname geoffenbart: El Schaddai.]

18, 1ff: Verheißung der Geburt des Samens. → Lachen oder Glauben? Gott sagt: „Sollte Jahweh etwas unmöglich sein?“ (V. 14)

18, 16ff: Abrams bittet für Sodom. „Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ (V. 25). Der Herr ist Richter. Und nun ist Abram interessiert an Seelen, nicht mehr an Gütern. (Einen Teil der Schuld, dass Lot nun in Sodom wohnt, liegt bei Abrams fleischl. Weg nach Ägypten, als er Sarah dort als s. Frau verleugnete.) – Gott richtet recht: Verurteilung über die Fleischessünden.

19, 1ff: Sodoms Zerstörung und Lots Befreiung. Lot bittet: „Siehe doch! – diese Stadt ist nahe, .. Lass mich doch dahin mich retten .., damit meine Seele lebe.“ (19, 20). Lot hatte als Gläubiger nicht mit dem Fleischesweg gebrochen! Lot, zwar gerettet wie durchs Feuer, endet aber als Höhlenmensch. Das ist das Ende eines Gläubigen, der vom Fleisch überwunden wurde. Die Moabiter (Söhne Lots) verführten Israel zu fleischl. Sünden (Unzucht: 4. Mose 25ff).

19, 30ff: Erhaltung von Samen. Wie? Der fleischliche Plan der Töchter Lots, dem Vater Samen zu verschaffen. Lots Töchter erliegen der Versuchung. → Geburt der Moabiter und Ammonister.

Lektion: Fleisch – Geist // Gesetz – Verheißung. Philipper 3, 2f. Nach welchem Prinzip sollen Christen leben.

Überblick:

Hauptfrage: Werke des Fleisches oder Glaube an El Schaddai? (Vgl. Galaterbrief)

1. Sarahs Vorschlag, sich den Samen selber zu verschaffen: K. 16 – Der fleischliche Weg.

Hagar statt Sarah (K. 16) [Ägypten anstatt „Jerusalem“].

Abram erliegt der Versuchung aus Sorge um den Samen. → Und er erntet lauter Probleme.

Geburt des „Wildesels“ → Ismaeliten: Feindes Israels. (Vgl. Römer 8, 7.)

2. Gottes Verheißung an Abram und Sarah: K. 17 – Gericht über das Fleisch!

Der Bund der Beschneidung als Siegel der Glaubensgerechtigkeit. Gottes Gericht über das Fleisch.

sehr mehren“ (V. 2-6); „Land“ (V. 8)

Abram bittet: „Möge doch Ismaelleben vor dir“ (V. 18), aber der Bund wird mit Isaak aufgerichtet (V. 21).

Vgl.: Wir beten: „Herr, lass die Werke meines Fleisches leben vor dir“ (Galater 5)

3. Verheißung an Abram und Sarah bzgl. der Geburt des Samens: 18, 1-15

„Sollte Jahweh etwas unmöglich sein?“ (V. 14)

Vgl. Römer 8, 2-4: „Was dem Fleisch unmöglich war …“; Galater 6, 8E.

4. Abrams Fürbitte für Lot (Sodom): 18, 16-33

Sollte ich vor Abram verbergen, was ich tun will?“ … „– denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Söhnen … gebiete, dass sie den Weg Jahwehs bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, ...“ (V. 17 u. 19)

5. Sodoms Zerstörung und Lots Befreiung: 19, 1-29

Gericht über die Sünde im Fleisch.

Der fleischliche Gläubige – gerettet „wie durchs Feuer.“ 1. Korinther 3, 15

Lot betet: „Siehe doch! – diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, .. Lass mich doch dahin mich retten .., damit meine Seele lebe.“ (19, 20)

Vgl.: Wir beten: „Herr, richte nicht alle Sünde in meinem Leben“ (Galater 5)

Lot wird um Abrams willen verschont. (19, 29).

6. Der Plan der Töchter Lots, dem Vater Samen selber zu verschaffen: 19, 30-38 Der Fleischliche Weg

Lots Töchter erliegen der Versuchung aus Sorge um Samen, um dem Vater Samen am Leben zu erhalten. → Und sie ernten Tod und Verderben (Galater 6, 8).

Geburt Moab und Ammons → Moabiter und Ammoniter: Feinde Israels

1. Saras Vorschlag, sich den Samen selber zu verschaffen: K. 16

[Ägypten statt des himml. Jerusalems] Wie kann ich den Samen bekommen?

Saras fleischlicher Vorschlag, sich den Samen selber zu verschaffen. Abram erliegt der Versuchung. → Geburt des Wildesels. „Gott sei Richter zwischen dir und mir.“ Der Herr ist Richter. Und als Richter urteilt er: Der Fleischesweg ist der falsche! Denn: Fleisch gebiert zur Knechtschaft. Ga 4.

16, 1. „Sarai, Abrams Frau, gebar ihm kein Kind. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, die hieß Hagar.“

Nachdem Gott dem Abram den Erben so klar und deutlich verheißen hatte, waren Abram und Sarah voll Zuversicht. Aber dann vergingen die Wochen, Monate, Jahre. Nichts geschah. Und Sarai sprach zu Abram: „Sieh doch! Der HERR hat mich verschlossen! – Ja, ich weiß, Sarah. –

Der HERR hat mir keinen Nachkommen gegeben. – Ja, ich weiß, Sarah. –

Aber wir können das umgehen. – So?!

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! – So?! Was willst du tun?

 

16, 2. „Und Sarai sprach zu Abram: ‘Siehe doch! Jahweh hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre. Gehe doch zu meiner Magd ein. Vielleicht werde ich aus ihr gebaut werden.’“

Hagar, die ägyptische Magd, war eine Altlast von einem anderen fleischlichen Weg Abrams (1. Mose 12, 10-20; 13, 1).

Damaliges Gesetz im Alten Orient (vgl. Hammurabi-Gesetze; 18. Jh. v. Chr.; Nuzi-Texte, 15. Jahrh.): Bei Unfruchtbarkeit der Frau konnte ihr, mit ihrer Einwilligung, eine Sklavin als Nebenfrau zu Seite gestellt werden.

Es war also Landessitte, die Magd als Nebenfrau zu heiraten, falls die Hauptfrau kinderlos blieb.

Und Abram verließ den Glaubensweg.

Ein gut gemeinter Versuch, die göttliche Verheißung durch einen Trick zu realisieren.

Vielleicht“:

Aber im Reich Gottes darf man nicht nach der „trial- and– error“ (Versuch-und-Irrtum) Methode vorgehen.

→ Leider machen heute gerade das so viele. Und manchmal wir selbst auch.

 

V. 2E: „Und Abram hörte auf die Stimme Sarais“

Wir lesen nichts davon, dass Abram mit Gott die Sache besprach (vgl. 17, 1). Nein. Er startete einfach den Versuch.

→ Wir würden uns viel Not ersparen, würden wir zuerst beten, denken, warten und Gottes Verheißung und Wege überdenken, ehe wir „einen Versuch starten“, und sei die Motivation auch noch so gut.

Abrams fleischlicher Weg war aus guter Motivation heraus geschehen, aber er war aus dem Fleisch.

→ Warten, Gottes Wort genau betrachten, weiter warten, nichts unternehmen aus eigener Kraft und eigener Weisheit tun. Das liegt dem Fleisch nicht. Das Fleisch will action!

Und Abram hörte auf die Stimme Sarais

→ Auf die Stimme der Frau zu hören ohne vorher ins Gebet zu gehen, ist für Ehemänner schon oft eine Versuchung gewesen.

Der Spruch „Sei schlau und hör auf deine Frau!“, mag manchmal wahr sein, aber nicht immer.

Später (21, 12) musste er dann wieder auf seine Frau hören, weil er vorher auf gehört hatte.

Ga 6, 8.

Brinke: „Gern bedient sich Satan der Verwandtschaft, um Gottes Gedanken zu vereiteln, weil wir ihr am wenigsten widerstehen wollen.“ [Beispiele: Eva: 1. Mose 3; Abrams Vater Tarah 1. Mose 11; Hiobs Frau: Hiob 2; Absalom 1Sa 14-18; Mirjam und Aaron 4. Mose 12]

 

16, 3. „Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd, Hagar, nachdem Abram zehn Jahre lang im Lande Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau.“

→ Auch wir stehen in Gefahr, zu denken, Gott 10 Jahre Zeit zu geben, um seine Verheißung wahr zu machen, sei lange genug. Glaube spricht nicht so.

Vorher hatte Abram seine Frau dem Pharao von Ägypten gegeben. Nun gibt Sarah ihre Magd Hagar (aus Ägypten) dem Abraham.

 

16, 4. „Und er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, verachtete sie ihre Herrin.“

Sarah: „Hagar, geh Wasser holen!“ – „Ich gehe nicht, gnädige Herrin! Ich trage den Nachkommen Abrams im Bauch, gnädige Frau.“

Nun gab’s Probleme im Hause Abram. Nun war der Hausfriede dahin. Durch den fleischlichen Weg war auch die eheliche Harmonie gestört.

16, 5. „Da sprach Sarai zu Abram: ‘Das Unrecht, das mir geschieht, lastet auf dir [Fn.: o.: komme über dich]! Ich habe meine Magd in Deine Arme gegeben. Nun aber, wo sie sieht, dass sie schwanger geworden ist, bin ich verachtet in ihren Augen. Jahweh sei Richter zwischen mir und dir.’“

Sarah litt schwer (= Gottes Züchtigung). Sie war die Anstifterin zu dem Fleischesweg gewesen. Jetzt beschwert sich bei Abram und macht ihm Vorwürfe.

[Nb: „in Deine Arme gegeben“: Eine fremde Frau hat in unseren Armen nichts zu suchen. Gegen das Tanzen etc.]

 

16:6 Und Abram sagte zu Sarai: ‘Siehe! – deine Magd ist in deiner Hand. Tue ihr, was gut ist in deinen Augen.“

Hagar war nicht ohne Schuld. Sie vergaß, dass sie immer noch eine Sklavin war. Sie verweigerte den Gehorsam.

Deshalb muss Jahweh sie nun züchtigen.

V. 6M: „Und Sarai behandelte sie hart.“

Sie behandelte Hagar so, dass es der unerträglich wurde. Das war ihr gutes Recht. Hagar war immer noch Sklavin.

V. 6E „und sie ‹d.i. Hagar› floh von ihr hinweg.

Das hätte eine Sklavin niemals tun dürfen.

Hätte Hagar die harte Behandlung durch Sarah demütig auf sich genommen und geduldet, so hätte der Herr sie sicher belohnt. Aber Hagars Motto war: Lieber davonlaufen als mich demütigen.

Die Lage ist verworren. Noch größerer Schaden ist zu befürchten. Um diesen zu verhüten greift der Herr ein.

16, 7. „Und der Engel Jahwehs“

Engel, hebr. „mal’ach“ = Gesandter, Bote (sowohl für Menschen als auch für Engel verwendet); der Bote JAHWEHS = JAHWEH selbst (16, 7.13);

16, 7. „Und der Engel Jahwehs fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur.“

16, 8. „Und er sprach zu ihr: ‘Hagar, Magd Sarais, wo kommst du her, und wo willst du hin?’“

2 Existenzfragen des Menschen: Woher? Wohin?

Wozu fragt Jahweh sie? Weiß er es nicht?

Es ist wichtig für sie selbst, dass sie auf diese Fragen die ehrlichen Antworten gibt.

Gott will ein Bekenntnis hören: Die ganze Wahrheit.

Gottes Absicht war ihr Wohl. Gott will sie zu laben. Quelle

O, Seele ich bitte dich, komm, und such’ diesen herrlichen Strom.

Sein Wasser fließt frei und mächtiglich. O glaub’s es fließet für dich.

Woher kommst du? – Ich bin unerlaubter Weise fortgelaufen. Ich bin auf Ungehorsamswegen. Wer eigene Wege geht, irrt immer umher.

Wohin willst du? – Ich irre ziellos umher. „Willst du nach Ägypten zurück? Ägypten ist nie die Lösung. (Ägypten = Welt, Götzendienst)

→ Wenn man von Gott wegläuft, läuft man in Richtung Welt. Fliehen wir nicht zum Herrn, so rennen wir in die falsche Richtung!

Wo willst du hin? – Der Weg in den Himmel führt über Buße und Selbstdemütigung, nicht über „Ägypten.“

Wüste = Tod; und Ägypten= Sklaverei und Götzendienst.

Da ist doch besser die Sklaverei unter dem Herrn.

16:9 „Und der Bote Jahwehs sagte zu ihr: ‘Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich unter ihre Hände.“

Gott ermutigt Hagar zur Umkehr.

16:10 „Und der Bote Jahwehs sagte zu ihr: ‘Ich werde deinen Samen sehr mehren, dass er nicht gezählt werden soll vor Menge.’

11 Und der Bote Jahwehs sagte zu ihr: ‘Siehe! – du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Ismael geben, denn Jahweh hat auf dein Elend gehört. 16:12 Und er, er wird ein Wildesel-Mensch sein, seine Hand gegen alle, und die Hand aller gegen ihn. Und er wird allen seinen Brüdern ins Gesicht wohnen.“

Hagar, ich will dich segnen! – um Abrams willen.

Erstaunlich gelinde ist Jahweh zu ihr. Liebevolle, ermutigende Worte helfen ihr zur Sinnesänderung. Gott ist sehr gelinde mit ihr. Gott weiß, wie er mit wem umgehen muss. Gott ist ein mitfühlender und weiser Seelsorger.

 

16, 13. „Und sie nannte den Namen Jahwehs, der mit ihr redete: ‘Du bist Gott, der mich sieht a.’ – denn sie sprach: ‘Gewiss habe ich nach dem ausgeschaut, der mich gesehen hat.“

der mich ansieht; o. der nach mir schaut; hebr. El-Ro-i

„ein Gott, der [sich] schauen lässt“ d. i.: in Jesus Christus (Hebräer 1, 3; Kolosser 1, 15), dem Ebenbild Gottes.

Gott, du siehst mich“ + „siehst nach mir“ (Gott schaut zu mir, kümmert sich um mich. 1. Petrus 5, 7)

Gottes Güte führt zur Umkehr (Römer 2, 4). Hagar sieht ihr Unrecht ein.

Sie tut, was der Engel Jahwehs sagt, und demütigt sich unter Sarah.

Wie leicht ist doch der Friede in einem Hause wiederhergestellt, wenn sich nur eine der streitenden Parteien demütigt. Der Friede ist oft nur einen einzigen Satz weit entfernt: „Es tut mir Leid!“

16, 15. „Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael“ a.bed. Gott hört

Abram nannte ihn „Gott hat gehört“ Meinte er damit, dass Gott nun sein Gebet um den Erben erhört hat?

Ismael = der Stammvater der Ismaeliter in Saudi-Arabien, Vorfahre Mohammeds beständige Feinde Israels

2. Gottes Verheißung an Abraham und Sarah: K. 17

Der Bund der Beschneidung. Das Siegel der Glaubensgerechtigkeit.

sehr mehren (V. 2-6); Land (V. 8)

Abraham bittet: Möge doch Ismael leben vor dir (V. 18), aber der Bund wird mit Isaak aufgerichtet (V. 21).

Allg. zum Bundesschluss:

Bundesschluss im Stil der hethitischen Verträge im 2. Jahrtausend v. Chr. (vgl. S. Külling: Zur Datierung der Genesis-P-Stücke, 2. Aufl., Riehen 1985)

- Schema: Präambel (17, 1); Grundsatzerklärung, Aufruf zur Loyalität (17, 2-3); Gottes Bundesverpflichtungen beginnend mit betontem ICH (17, 4-8); Abrahams Bundesverpflichtungen beginnend mit betontem DU (17, 9-14); Gottes Bundessegen mit der Zuspitzung des Bundes auf Sarah und Isaak, sowie dessen Nachkommen (17, 15-22). Ismael (Vater arabischer Stämme in Saudi-Arabien; Vater von Muhammed) wird deutlich von diesen Bundesverheißungen ausgeschlossen.

- Landverheißungen: das ganze Land Kanaan zum ewigen Besitztum (17, 8)

- Beachte: beim Beschneidungsbund wurde bei Abraham und seinen Nachkommen Verantwortlichkeit mit

Ankündigung von Gericht (17, 14) eingeführt.

V. 1: (iVm 16, 16):

16, 16. Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael gebar.“

17, 1. Als Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm Jahweh“

13 Jahre Schweigen Gottes.

Abram freute sich, dass in Ismael die Verheißung in Erfüllung gehen sollte. Alle Hoffnung Abrahams war auf Ismael gerichtet (17, 18).

Oder sind die 13 Jahre als verlängerte Schule Gottes für Abraham zu verstehen?

→ Manchmal verlängern wir unsere Schule (eine Lektion Gottes an uns) dadurch, dass wir vorerst eigene Wege gehen. Vgl. 1. Mose 13, 1-4; 12, 10.

Gott könnte schneller handeln und mehr Frucht in uns und durch uns hervorbringen, würden wir eher gehorchen, völliger auf ihn ausgerichtet sein und auf die „Versuch und Irrtum „-Methode verzichten.

Es genügt nicht, den Willen des Herrn zu kennen. Wir müssen auch lernen, auf Gottes Zeitpunkt zu warten.

→ Manchmal verlieren wir durch vorschnelles Handeln viele Jahre und häufen uns Probleme auf (Hagars und Ismaels). Aber ganz verloren sind die Jahre nicht – und die Probleme sind auch nicht ohne Sinn –, denn sie formen unseren Charakter.

 

V. 1M: „und sprach zu ihm: ‘Ich bin Gott, der Allmächtige“ a.

El Schaddai: Hier das erste Mal diese Offenbarung Gottes. Name = Wesen.

El Schaddai = Gott der Mächtige, Gewaltige. Schadad = gewaltig sein.

Gott offenbart sich als der Mächtige. ER allein ist imstande, seine Verheißung zustande zu bringen: Abraham du kannst nicht, aber ich kann, und ich werde. Bei mir gibt es kein „unmöglich.“ 1. Mose 18, 14.

Gott hat die Macht. Was er verheißt, wird er auch tun.

Römer 4:19 Und nicht schwach im Glauben, beachtete er nicht den eigenen schon erstorbenen Leib – er war etwa hundertjährig – noch das Absterben des Mutterleibes der Sarah.20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde innerlich kräftig im Glauben, gab Gott die Ehre 21 und hatte volle Gewissheit: „Was er verheißen hat, ist er auch imstande zu tun.

→ Warum wartet Gott mit dem Eingreifen so lange?

Damit klar wird: Vom menschlichen Standpunkt aus ist es UNMÖGLICH.“

Es soll klar ersichtlich sein: Was hier geschah, ist nur durch Gottes Wundermacht zu erklären.

Lektion: Wenn ich in der Wahrheit lebe (und sie mir bewusst mache), dass mein Gott der Mächtige ist, brauche ich mich nicht zu sorgen, auf welchem Wege er seine Verheißung in Erfüllung bringen wird; ich kann mich dann gelassen in seine Hände fallen lassen.

Den allmächtigen Gott zum Verbündeten zu haben, das darf uns gewiss genügen. (Brinke)

Lukas 12, 29-32: „Auch ihr, sucht nicht, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und lasst euch nicht verunsichern, 30 denn nach solchem allem trachten die aus den Völkern der Welt. Euer Vater weiß aber, dass ihr dessen bedürft. 31 Doch sucht ‹stets› das Königreich Gottes, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden. 32 Fürchte dich nicht, du kleine Herde, weil es eures Vaters Wohlgefallen war, euch das Königreich zu geben.“

 

17, 1: „Wandle vor meinem Angesicht.“

= Sei mit MIR beschäftigt, verlasse dich auf nichts anderes.

Durch Glauben zu wandeln ist das einzige Mittel, sich über die Welt zu erheben (1. Johannes 5, 1-4), weil durch das Glauben die Szene völlig mit Gott ausgefüllt wird. Da bleibt für das Ego und für das Weltliche kein Platz mehr übrig. [nach Mackintosch]

Vor Gott wandeln:

1. So kann Gott uns Dinge aufdecken, die ihm nicht gefallen. Epheser 5

2. So wird uns mehr bewusst, dass unsere Kraft von Christus zu nehmen ist. Römer 8; Ga 5.

3. So bin ich nur mit ihm selbst beschäftigt, auf ihn konzentriert und ausgerichtet. Kolosser 3, 1-4

4. So kann ich leichter bewahrt werden vor falschem Reagieren/vor dem Sündigen, weil ich dadurch wachsamer bin. 1. Petrus 5, 8.9

5. So fällt es leichter zu beten, auf Ihn zu vertrauen und zu warten. Das bewahrt vor voreiligem, falschem Handeln.

Psalm 62, 5-6 Nur auf Gott vertraut still meine Seele, nur ER ist mein Fels und meine Hilfe.

1. Mose 17, 1E: „Wandle vor mir und sei fromm“ b. a hebr. El-Schadd a i b o. vollkommen; o. untadelig; eigtl. ganz

und sei ganz (® vollkommen)

Exkurs: vollkommen im NT

Im praktischen Handeln Mt5, 48 (Kontext.)

Im Gewissen Hb9, 9-11.25ff

In der Stellung 10.14 in Christi Phil3, 15

Im Hoffen 1.P1, 13

Aber hier ist nicht ethische/charakterliche Vollkommenheit gemeint.

Gott will, dass ich GANZ bin

ganz ihm ergeben, nicht auf 2 Seiten hinkend, kompromisshaft, schizophren

ganz für ihn da, ganz gehorsam

ganz ihm vertrauend

ganz seine Hoffnung auf Gott setzend (1. Petrus 1, 13)

Nur, wer im Glauben wandelt, erlangt das Ziel 1.P1, 9 (vgl. V. 5)

17, 3. „Da fiel Abram auf sein Angesicht.“

Haltung der Erniedrigung/Demütigung, mit Stirn den Boden berührend; kniend.

Nur dem Demütigen gibt der Herr Gnade. Nur wenn der Mensch sein Nichts fühlt und vor Gott kapituliert, nur dann kann Gott ihm seine Gnade offenbaren.

Welch ein Unterschied zu K. 16!

K. 16: Abraham handelt/“versucht“ etwas./ berechnet, geht auf menschliche Vorschläge ein.

K. 17: Abraham verharrt in Demut und Anbetung vor Gott. Er wartet, betet.

Und Gott handelt (V. 5f „Ich werde machen......aufrichten, ich werde geben“ V.8)

17:3 „Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete mit ihm und sagte: ‘17:4 ‘Ich: Siehe! – mein Bund ist mit dir. Und du wirst zum Vater einer Menge von Völkern werden. 17:5 Und hinfort soll dein Name nicht ‚Abram’ genannt werden, sondern ‚Abraham’ soll dein Name sein, denn zum Vater einer Menge von Völkern habe ich dich gemacht.“

Namensänderung in „Abraham“ (Vater einer Menge), d. h. neue Identität (Name = Wesen)

D. h.: Du bist, was Gott dir zusagt. Deine Identität heute ist gekennzeichnet von dem, was Gott dir in Zukunft geben wird.

Z.B. Der Christ ist ein „Himmlischer“ (1. Korinther 15), ein Gesegneter, ein König.

 

17:6 „Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar machen. Und ich werde dich zu Völkern machen. Und Könige werden aus dir hervorkommen.“ 17:7 „Und ich werde meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinem Samen nach dir, nach ihren Geschlechtern, zu einem ewigen Bund, um dir zum Gott zu sein – und deinem Samen nach dir.“ 17:8 „Und ich werde dir und deinem Samen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitztum.

V. 8: Abraham erhält das Land erst nach der Auferstehung. Aber in seinen Nachkommen erhielt er es auch auf der Erde. (= ein Bsp. dafür, dass Gott so spricht, dass er ein ganzes Volk und dessen Nachkommen meinen kann.)

So auch Mt24; „ihr“= die Jünger damals, aber auch ihre (geistlichen) Nachkommen gemeint.

zum ewigen Besitztum: Ewig = ununterbrochen und für eine unüberblickbar lange Zeit.

 

V. 8E: „Und ich werde ihr Gott sein.’“

Wenn Gott mein Gott ist, habe ich alles. Wenn Jahweh mein Hirte ist, mangelt mir nichts.

Hier das 2. Mal, dass Gott der Gott eines Menschen genannt wird. (das 1.Mal in 9, 26.)

17:9 „Und Gott sagte zu Abraham: ‘Und du, du sollst meinen Bund halten, du und dein Same nach dir, nach ihren Geschlechtern. 10 Dieser ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles Männliche werde bei euch beschnitten. 11 Ihr sollt das Fleisch eurer Vorhaut beschneiden. Und das soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch.“

Der Sinn der Beschneidung:

a) Die Beschneidung ist das Zeichen des Bundes 1. Mose 17, 11

b) Die Beschneidung ist Siegel der Glaubensgerechtigkeit, die Abraham in 1. Mose 15, 6 bereits bekam. Römer 4, 9-11: D. h..: Zuerst wurde ihm die Gerechtigkeit zugerechnet (aufgrund seines Glaubens), dann wurde er beschnitten als Bestätigungszeichen (Siegel). Ein Siegel ist ein Bestätigungszeichen und eine Eigentumskennzeichnung zur Sicherung des Eigentums, zum Schutz vor Dieben

c) Die Beschneidung wird zu einem Zeichen für ein heiliges Leben: Römer 2, 25ff.

d) Typus vom Ablegen des Leibes der Sünden, d. h.: des Fleisches (Kolosser 2, 11): „Das Fleisch muss weg.“

Das Fleisch ist die Dynamik des Diesseitigen: eigene Kraft, Weisheit, Methoden, Vorstellungen.

So wird die Beschneidung zu einem Typus der geistlichen Beschneidung, die durch Christus geschieht (Philipper 3, 3; Kolosser 2, 11-13). Man vertraut (in Bezug auf das Heil) nicht mehr auf Fleisch, will nicht mehr eine eigene Gerechtigkeit aufrichten.

Philipper 3:3 denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gott in Verehrung dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertraut haben

Sie ist ein Typus von der Art und Weise, wie man im NT Heil empfängt; und auch, wie man im NT lebt.

Kolosser 2, 6-7: Wie ihr also Christus Jesus, den Herrn, annahmt, wandelt in ihm – als solche, die gewurzelt sind und die aufgebaut werden in ihm und ‹gestärkt und› gefestigt werden im Glauben, so wie ihr gelehrt wurdet, überfließend in demselben von Dank.

Vgl. Römer 7 und 8: „Als wir im Fleisch waren“ (Römer 7, 5), waren wir verwurzelt im Fleisch – und handelten wie automatisch nach dem Fleisch. Jetzt müssen wir das nicht mehr. Jetzt sind wir verwurzelt in Christus selbst, der in mir wohnt. Was war es, das mich frei geschnitten hat von dem Verwurzeltsein im Fleisch? Die Beschneidung Christi, d. h.: Christus schnitt mich frei, indem er für mich starb und nun seine neue Natur in mir wohnt. Ich bin nun der Natur des Fleisches nicht mehr unterworfen. (Römer 8, 12).

Durch unsere Vereinigung mit Jesus Christus sind wir „beschnitten“: Kolosser 2, 10-13.

Kolosser 2, 11-13: „in dem ihr auch beschnitten wurdet mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschah, im Entfernen des Leibes der Sünden des Fleisches, in der Beschneidung Christi (V. 12) (ihr wurdet ja zusammen mit ihm begraben in der Taufe), in dem ihr auch zusammen mit [ihm] erweckt wurdet durch den Glauben an das Wirken Gottes, der ihn von den Toten erweckte. (V. 13) Auch euch, die ihr tot wart in den Übertretungen und der Unbeschnittenheit eures Fleisches, machte er lebend zusammen mit ihm; er vergab uns ‹nämlich› alle Übertretungen; …“

Gott sagte: „Das Fleischliche muss weg.“

Jeder Gläubige ist

mit Christus begraben in der Taufe

mit Christus gestorben

mit Christus auferweckt durch den Glauben

Beschneidung = Ausziehen des „Fleischesleibes

D. h.: früher setzten wir unser Vertrauen auf Fleisch (eigene Vorzüge, diesseitige Kräfte, eigene Werke.....). Nun haben wir das alles abgetan und setzen unser Vertrauen nur noch auf Jesus Christus. 1P1, 13

Das Urteil des Todes ist auf das Fleisch geschrieben worden – aber wir haben neues Leben in Jesus Christus.

Ga 5, 1-6: „In der Freiheit also, zu der Christus uns frei machte, steht! Und lasst euch nicht wieder in einem Joch der Versklavung festhalten. (V. 2) Sieh! Ich, Paulus, sage euch: Wenn ihr beschnitten werdet, wird euch Christus überhaupt nichts nützen. (V. 3) Ich bezeuge wiederum einem jeden Menschen, der beschnitten wird: Er ist schuldig, das ganze Gesetz zu tun. (V. 4) Ihr wurdet beseitigt, von dem Christus weg‹getan›, so viele ihr im Gesetz gerechtfertigt werdet; ihr fielt aus der Gnade; (V. 5) denn wir, durch den Geist [und] aus Glauben warten wir ‹mit Geduld› auf die Hoffnung der Gerechtigkeit; (V. 6) denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern Glaube, der durch Liebe wirkt.“

Ga 6, 11-14: „Seht, mit welchen großen Buchstaben ich euch mit eigener Hand geschrieben habe. (V. 12) So viele im Fleisch wohl angesehen sein wollen, diese nötigen euch, beschnitten zu werden, nur damit sie nicht für das Kreuz Christi verfolgt werden, (V. 13) denn die, die beschnitten werden, befolgen selbst nicht das Gesetz, sondern sie wollen, dass ihr beschnitten werdet, damit sie sich an eurem Fleisch rühmen können. (V. 14) Von mir sei es aber ferne, mich zu rühmen, als nur des Kreuzes unseres Herrn, Jesu Christi, durch den mir die Welt gekreuzigt worden ist und ich der Welt ‹gekreuzigt worden bin›; (V. 15) denn in Christus Jesus vermag weder Beschneidung noch Unbeschnittenheit etwas, sondern eine neue Schöpfung. (V. 16) Und so viele sich nach dieser Regel ausrichten werden, auf sie komme Friede und Barmherzigkeit – und auf das Israel Gottes!’“

In Verbindung mit der geistlichen Beschneidung in Christus haben wir eine neue Identität bekommen, gleichsam einen neuen „Namen.“ Wir sind nun Christen, Christianoi, solche, die zum Messias gehören.

Auch Abraham bekam eine neue Identität, einen neuen Namen, in Verbindung mit der Beschneidung.

 

17:12 „Im Alter von acht Tagen soll alles Männliche bei euch beschnitten werden nach euren Geschlechtern, der Hausgeborene und der von irgendwelchen Fremden für Geld Erkaufte, der nicht von deinem Samen ist. 17:13 „Es soll gewisslich beschnitten werden dein Hausgeborener und dein für Geld Erkaufter. Und mein Bund an eurem Fleisch soll zu einem ewigen Bund sein.“

Auch die Fremden werden beschnitten. Hier wird schon klar, dass auch Heiden in den Bund eintreten dürfen.

In Abrahams Samen sind die eingeschlossen, die in Christus sein werden: Ga 3, 28.29; Römer 4, 11.12.16.17.

Ga 3, 28-29 Es ist [da] nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle EINER in Christus Jesus. 29 Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.

17:14 „Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten wird, jene Seele soll abgeschnitten werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er gebrochen!’“

Der Verheißungsbund hat nur eine einzige Bedingung: Man muss eintreten – durch Annehmen des Bundeszeichens.

Ausrotten = abschneiden (bed.: töten): 3. Mose 17, 4.10; 4. Mose 15, 30; 19, 30; 2. Mose 12, 15; 30, 33.38

Genauso ist es im Neuen Bund. Es gibt nur eine einzige Bedingung: man muss eintreten – durch Buße und Glauben.

 

17:15 „Und Gott sagte zu Abraham: ‘Sarai, deine Frau, sollst du nicht Sarai nennen, sondern Sarah soll ihr Name sein.“

Sarai = die Edle, die Fürstliche

Sarah = Fürstin;

der Sinn der beiden Namen scheint der gleiche zu sein; im hinzugefügten h bei Sarah ist möglicherweise die Fähigkeit des Schwangerwerdens [hebr. harah] angedeutet.

17:16 „Und ich werde sie segnen. Und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn. Und ich werde sie segnen, und sie wird zu Völkern werden. Könige von Völkern sollen aus ihr kommen.’“

17:17 „Und Abraham fiel auf sein Angesicht und lachte. Und er sagte in seinem Herzen: ‘Sollte einem Hundertjährigen geboren werden, und sollte Sarah, eine Neunzigjährige, gebären?’“

Abraham lacht, weil er sich das nicht vorstellen kann. Er hatte sich ganz auf Ismael konzentriert.

Und dann macht er Gott einen Vorschlag:

17:18 „Und Abraham sagte zu Gott: ‘Möchte doch Ismael leben vor dir!“

Soll doch Ismael der Sohn der Verheißung sein.

Unser Fleisch ist ein seltsames Ding. Wir sind so versessen auf die Werke unseres Fleisches, dass wir unbedingt wollen, dass Gott sie für seine Ziele gebrauche.

Wir handeln oft in Eigenregie – nach der Trial-und-Error-Methode – und bitten dann, dass Gott dazu seinen Segen gibt. Wir beten, „Herr, lass bitte die Werke meine Fleisches leben vor dir, lass sie für dich nützlich werden.“

Und Gott muss uns erklären: „Der Geist ist es, der lebend macht. Das Fleisch nützt nichts.“ (Johannes 6, 63).

Der Herr sagte: „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15, 5), nichts, was für die Ewigkeit von Wert ist.

Nur das, was Jesus Christus in und durch uns wirkt, ist von Nutzen für Gott. Nur das, was Christus durch und in uns getan hat, wird bleiben. Alles Eigene geht in Rauch auf. (1. Korinther 3, 13).

1. Korinther 3, 11-15: einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der liegt. Der ist Jesus, der Christus. 12 Wenn jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh aufbaut, 13 wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es deutlich machen, weil es in Feuer geoffenbart werden wird, und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer prüfen. 14 Wenn jemandes Werk bleibt, das er darauf baute, wird er Lohn bekommen. 15 Wenn jemandes Werk verbrennen wird, wird er Schaden leiden, aber er selbst wird gerettet werden, aber so wie durchs Feuer.

Aber es gilt auch: „Ich bin stark für alles in dem der mich ‹stets› innerlich kräftigt, Christus.“ (Philipper 4, 13).

 

17:19 „Und Gott sagte: ‘Fürwahr, Sarah, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Isaak geben. Und ich werde meinen Bund mit ihm errichten zu einem ewigen Bund für seinen Samen nach ihm.“

Gott nennt schon jetzt Isaaks Namen „er lacht“/ „man lacht.“

17:20 „Aber auch in Bezug auf Ismael habe ich dich erhört: Siehe! – ich habe ihn gesegnet und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen. Und ich werde ihn zu einem großen Volk machen.“ 17:21 „Aber meinen Bund werde ich mit Isaak errichten, den Sarah dir gebären wird um diese Zeit im anderen Jahr.’ –“

17:22 „Und er hörte auf mit ihm zu reden. Und Gott fuhr auf von Abraham.“

17:23 Und Abraham nahm Ismael, seinen Sohn, und alle seine Hausgeborenen und alle mit seinem Geld Erkauften, alles Männliche unter den Hausleuten Abrahams, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tage, wie Gott zu ihm gesagt hatte.“

Abraham ist schnell im Gehorchen, handelt noch am selben Tag.

 

17:24 „Und Abraham war 99 Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17:25 Und Ismael, sein Sohn, war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17:26 An eben diesem Tage wurde Abraham beschnitten und Ismael, sein Sohn. 17:27 Und alle Männer seines Hauses, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von den Fremden, wurden mit ihm beschnitten.“

Der Beschneidungsbund ist nicht ein anderer Bund als der Verheißungsbund von K. 15. Die Beschneidung ist lediglich das Eintreten in diesen von Gott geschlossenen Verheißungsbund.

Gott hat sich verpflichtet, alle Verheißungen zu erfüllen. Vom Menschen wird nichts verlangt als in den Bund einzutreten.

Der Mensch tritt in den Bund ein, indem alles Männliche beschnitten wird. Indem der Mensch in den Bund eintritt, erzeigt er Gott Gegenliebe. Der Gott der Liebe bietet seine Gaben an. Vom Menschen wird nichts anderes erwartet als diese Liebe anzunehmen und Gott Gegenliebe entgegen zu bringen.

Genauso ist es im Neuen Bund. Es gibt nur eine einzige Bedingung: man muss eintreten – durch Buße und Glauben. Gott will Gegenliebe.

3. Verheißung an Sarah bzgl. der Geburt des Samens: 18, 1-15

„Sollte Jahweh etwas unmöglich sein?“ (V. 14) (Römer 8, 2-4)

 

18:1 „Und Jahweh erschien ihm bei den Terebinthen Mamres.“

himmlischer Besuch, JAHWEH und zwei Engel (18, 1.13.17.22ff; Hebräer 13, 1)

Mamre = Fettigkeit o. Festigkeit. Wo Gott einem begegnet, da ist Fettigkeit und Festigkeit.

Und er saß an dem Eingang des Zeltes bei der Hitze des Tages.

d. h. zu einer Tageszeit, in der man eigtl. nicht reiste.

18:2 „Und er hob seine Augen auf und sah. Und – siehe – drei Männer standen vor ihm. Und als er sie sah, lief er von dem Eingang des Zeltes ihnen entgegen und beugte sich nieder zur Erde.“ 18:3 „Er sagte: ‘Mein Herr, wenn ich irgend Gnade gefunden habe in deinen Augen, so gehe doch nicht an deinem Knecht vorüber!“ 18:4 „Es werde doch ein wenig Wasser geholt, und wascht eure Füße. Und lagert euch unter dem Baum. 18:5 „Ich will einen Bissen Brot holen. Stärkt euer Herz! Danach mögt ihr weitergehen; da ihr nun einmal vorbeigekommen seid bei eurem Knecht.’

Und sie sagten: ‘Tue so, wie du gesagt hast.’“

18:6 Und Abraham eilte ins Zelt zu Sara und sagte: ‘Nimm schnell drei Maß Feinmehl, knete und mache Kuchen/Brotfladen!’“

18:7 Und Abraham lief zu den Rindern und nahm ein Kalb, zart und gut, und gab es dem Knaben. Und der beeilte sich, es zuzubereiten. 18:8 Und er holte dicke und süße Milch und das Kalb, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor. Und er stand vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.“

18:9 Und sie sagten zu ihm: ‘Wo ist Sara, deine Frau?’

Er sagte: ‘Siehe! – im Zelt.’“

Die erste Frage beim Mahl: Gott fragt: Wo ist Sarah?“

18:10 Und er sagte: ‘Wahrlich, übers Jahr werde ich wieder zu dir kommen,“

Jede Heimsuchung ist ein Kommen Gottes. (vgl. V.14E)

„und – siehe – Sara, deine Frau, wird einen Sohn haben.’

Und Sara horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. 18:11 Abraham und Sara waren alt, hochgekommen in die Tage; es hatte aufgehört, Sara zu ergehen nach der Frauen Weise. 18:12 Und Sara lachte in ihrem Innern und sagte: ‘Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich [noch] Wollust haben? Und [auch] mein Herr ist alt!“

Sarah nennt Abraham „Herr“ – Vgl. 1P3, 5E.6A: „die heiligen Frauen, die auf Gott hofften und sich den eigenen Männern unterordneten, (V. 6) wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn ‘Herr’ nannte, deren Kinder ihr wurdet“

18:13 „Und Jahweh sagte zu Abraham: ‘Warum hat Sara denn gelacht und gesagt: ‚Sollte ich auch wirklich gebären, da ich doch alt bin?’ 18:14 Ist Jahweh etwas zu wunderbar, ‹zu schwer›?

Römer 8, 2-4

V. 14M: „Zur bestimmten Zeit übers Jahr werde ich wieder zu dir kommen, und Sara wird einen Sohn haben.’“

18:15 Und Sara leugnete und sagte: ‘Ich habe nicht gelacht’, denn sie fürchtete sich.

Aber er sagte: ‘Nein, sondern du hast gelacht.“

Saras Lachen des Unglaubens und Zweifels wird in V.13f getadelt, gleichzeitig wird eine hilfreiche Belehrung gegeben.

Sarah hat sich dann zum Glauben durchgerungen.

Vgl. Hebräer 11, 11: „‹Im› Glauben erhielt auch Sara selbst Kraft zur Samenempfängnis, und über die Zeit des entsprechenden [Alters] hinaus gebar sie, da sie den Verheißenden für treu erachtete, (V. 12) weshalb auch von Einem – und das von einem Erstorbenen – [Nachkommen] geboren wurden so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der unzählbare Sand, der am Ufer des Meeres [liegt].’

4. Abrahams Fürbitte für Sodom: 18, 16-33

Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ (V. 25) – denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Söhnen … gebiete, dass sie den Weg Jahwehs bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, ...“ (V. 19)

18:16 „Und die Männer brachen von dort auf. Und sie blickten hinab auf Sodom. Und Abraham ging mit ihnen, sie auf den Weg zu bringen.“

Abraham geht mit. Er genießt die himmlische Gemeinschaft.

Ein gehorsamer Christ genießt eine Art Gemeinschaft mit dem Herrn, die dem völlig unbekannt bleibt, der sich in einer weltlichen Atmosphäre bewegt.“ Mackintosh

Gehorsame Gläubige haben 3 Vorrechte

1. Der Herr findet bei ihnen eine Erfrischung / Erquickung: V. 1-8

2. Der Herr genießt Gemeinschaft mit ihnen: V. 9-15

3. Sie dürfen sich für andere vor dem Herrn einsetzten. (Der Herr bleibt gerne noch stehen, während sie sich für andere in der Fürbitte einsetzen.): V 16ff

 

18:17 „Und Jahweh sagte: ‘Soll ich vor Abraham geheim halten, was ich tue“?

Wie sollte Gott einem Erwählten, den er im Begriff ist zu segnen, Einsicht in seine Pläne verwehren?

Er will den Seinen kundtun das Geheimnis seines Willens, das er sich vorsetzte in Jesus Christus. Epheser 1, 8-10

Vgl. 2Chr 20, 7; Jesaja 42, 8; Jakobus 2, 23; Johannes 15, 15; Am 3, 7.

Wenn wir dem Herrn nahestehen, zieht er uns ins Vertrauen

Psalm 25, 14: „Die Vertrautheit des Herrn ist für die, die ihn fürchten.

Am 3, 7: „denn der Herr, Jahweh, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart habe

Abraham erfuhr Gottes Absichten mit „Sodom“, weil er sich von Sodom getrennt hielt. Lot blieb im Dunkeln bzgl. der Pläne Gottes; auch dann, wenn er täglich das Sodomer Tagblatt gelesen hätte.

Lektion: Gottes Absichten mit dieser gegenwärtigen bösen Welt erfahren wir nicht durch Verbindung mit der Welt, sondern durch Trennung von ihr.

Wir müssen nicht viel Zeitung lesen, um die rechte Schau von der Welt und der Zukunft zu haben. Die beste Aussicht hat man, wenn man vor dem Herrn steht. Hättest du die Stadträte von Sodom über die Zukunftsaussichten gefragt, hätten sie dir nicht vom nahen Gericht Gottes erzählt.

Das tat Gott des Öfteren: 1. Mose 6, 12ff Noah; 2. Mose 3, 1ff Mose; 1. Könige 17 Elia; 2. Korinther 12 Paulus; Offenbarung 1, 1 Johannes

Information von Gott ist ein Vorrecht und bringt Verantwortung zum Beten (1. Mose 18, 22ff) und Handeln)

Wer Gottes Wege wissen will, muss sein Vertrauter werden. (Psalm 25, 14) (Johannes 15, 15) Sprüche 3, 32

Es sieht fast so aus, als wolle Gott nichts unternehmen ohne die Zustimmung seines Freundes Abrahams. (Jakobus 2, 23; Js 41, 8; 2. Chronik 20, 7)

Abraham war

Ein Mann des Wissens – der in Gottes Pläne eingeweiht war

Ein Mann der Autorität (z.B. 1. Mose 1, 17 alle beschnitten; 1. Mose 18, 19 u. befehle; 1. Mose 22 der Sohn gehorchte)

Ein Mann der Treue 1. Mose 18, 19 – treu verwaltete er Gottes Wahrheit (vgl 5. Mose 4, 9E)

Ein Mann der Absonderung; ein Fremdling in Zelten; Abraham baute Zelte und Altäre

Ein Mann der Anbetung (baute Altäre)

Ein Mann der Familie 18, 19 Um ein großes Segensvolk zu werden, musst du eine Segensfamilie haben

Ein Mann der Fürbitte 18, 22f

Ein Freund Gottes (Jk2, 23)

18:18 „Und Abraham wird gewisslich zu einem großen und mächtigen Volk werden, und alle Völker der Erde werden in ihm gesegnet werden. 18:19 – denn ich habe ihn erkannt, auf dass er seinen Söhnen befiehlt und seinem Hause nach ihm, und [so] werden sie bewahren den Weg Jahwehs, zu tun Gerechtigkeit und Recht, damit Jahweh auf Abraham kommen lasse, was er von ihm gesagt hat.’“

Zweck der Offenbarung Gottes an Abraham war, dass er seine Familie im Weg des Herrn unterweise und sie anweise, Gerechtigkeit zu üben.

Eltern sollen ihren Kindern befehlen, in den Wegen des Herrn zu wandeln. (5. Mose 6) Bsp Hiob 1, 5, Jos 24, 15.

Eltern, die das nicht tun, müssen später erleben, wie ihnen von den Kindern befohlen wird.

18:20 „Und Jahweh sagte: ‘Weil das Geschrei von Sodom und Gomorra groß ist und weil ihre Sünde sehr schwer ist“,

Hes 16, 49 Siehe! – dies war die Ungerechtigkeit Sodoms, deiner Schwester: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Gebeugten und des Armen stärkte sie nicht; 50 und sie waren hochmütig und verübten Gräuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie hinweg, sobald ich es sah.

Die Sodomer waren Söhne Hams (vgl. 1. Mose 9, 25-27; 1. Mose 10, 6.19.)

18:21 „will ich doch hinabgehen und sehen, ob sie nach ihrem Geschrei, das vor mich gekommen ist, Gänzliches getan haben; und wenn nicht: ich will’s wissen.’“

Gott spricht hier als echtes Gegenüber. Er geht mit uns Menschen um, als ob er ein Mensch wäre; er begibt sich auf unsere Stufe, um uns ein echtes Gegenüber zu sein. Er will, dass auch wir so mit ihm umgehen. Abraham tut das denn auch.

 

18:22 „Und die Männer wandten sich von dort und gingen nach Sodom. Und Abraham blieb noch vor Jahweh stehen.“

Engel (auch wir) müssen beides verkünden: Gnade (18, 1-15) u. Gericht (19, 1ff).

Gott gab „seinen Freund“ (Jakobus 2, 23; vgl Johannes 15, 15) eine Gelegenheit, seine Meinung zu äußern.

Jesaja 41:8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Same Abrahams, meines Freundes;

Johannes 15, 15: .“.

18:23 „Und Abraham trat hinzu und sagte: ‘Willst du denn den Gerechten mit dem Ehrfurchtslosen wegraffen“?

Sieh, welch großes, liebendes Herz Abrahams!

Abraham verurteilt die Sünder nicht („Geschieht ihnen recht“).

Abraham ↔ Jona.

 

Abraham pflegte eine enge Beziehung mit Gott.

→ Wenn wir eine enge Liebesbeziehung mit Jesus Christus haben, kann der Herr uns ein Anliegen für die Verlorenen geben.

Abraham setzt sich ein für die Gerechten. - Lot, der Gerechte (2. Petrus 2, 7.8), für die Heiligen. Epheser 6, 18 ff.

Sollen wir auch für Ungerechte beten? – Ja, 1. Timotheus 2, 1ff

Es gibt allerdings Menschen, die sich verhärtet haben, Gottes häufiges Werben zurückgewiesen haben.

Vgl. Hes 14, 12-21; 1. Johannes 5, 16.

Wozu benutzte Abraham seine Erkenntnis (über die Zukunft Sodoms) und seine hohe Stellung? ER tat Fürbitte für andere.

Für wen betete er? - Für die Gerechten, die sich mit der Welt vermischt hatten und die in Gefahr standen, mit der Welt verurteilt zu werden. Vgl. 1 K11, 30-33

Wer selber ein gutes Gewissen hat und sich nicht mit dem Weltlichen besudelt, wird in der Lage und imstande und willig sein, für andere fürbittend einzutreten.

18:24 „Vielleicht sind 50 Gerechte innerhalb der Stadt; willst du sie denn wegraffen und dem Orte nicht vergeben um der 50 Gerechten willen, die darin sind?“ 18:25 „Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ehrfurchtslosen zu töten, sodass der Gerechte sei wie der Ehrfurchtslose. Fern sei es von dir! Wird nicht der Richter der ganzen Erde tun, was recht ist?’

18:26 „Und Jahweh sagte: ‘Wenn ich in Sodom, innerhalb der Stadt, 50 Gerechte finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.’

18:27 Und Abraham antwortete und sagte: ‘Siehe nun: Ich habe mich vorgewagt, zu meinem Herrn zu reden, ich, der ich Staub und Staubähnliches bin. 18:28 Vielleicht mögen an den 50 Gerechten fünf fehlen; willst du wegen der fünf die ganze Stadt verderben?’

Und er sagte: ‘Ich werde sie nicht verderben, wenn ich 45 dort finde.’

18:29 Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und sagte: ‘Vielleicht mögen 40 dort gefunden werden.’

Und er sagte: ‘Ich werde es nicht tun um der 40 willen.’

18:30 Und er sagte: ‘Möge doch mein Herr nicht zürnen, und ich will reden. Vielleicht werden 30 dort gefunden.’

Und er sagte: ‘Ich werde es nicht tun, wenn ich 30 dort finde.’

18:31 Und er sagte: ‘Siehe doch! – ich habe mich vorgewagt, zu meinem Herrn zu reden; vielleicht mögen 20 dort gefunden werden.’

Und er sagte: ‘Ich werde nicht verderben um der 20 willen.’

18:32 Und er sagte: ‘Möge doch mein Herr nicht zürnen/entflammt sein, und ich will nur noch dieses eine Mal reden. Vielleicht mögen zehn dort gefunden werden.’

Und er sagte: ‘Ich werde nicht verderben um der zehn willen.’“

Gott segnet oft einen Ort oder ein Haus, um derer willen, die dort leben und beten: z.B. 1. Mose 39, 5, Daniel, David

Warum segnet Gott nicht Sodom durch Lot? - Weil Lot vielleicht kaum mehr betet. Das zeigt der geistliche Stand seiner Familie.

18:33 „Und Jahweh ging weg, als er mit Abraham ausgesprochen hatte.“

Gott will mit mir reden. Darauf wartet er: ich soll aufhorchen. Und er will, dass ich mit ihm rede. Auch darauf wartet er.

Aber es gibt auch ein Ende des Redens. Dann gilt es, zur Tat zu schreiten.

V. 33E: „Und Abraham kehrte zurück an seinen Ort.“

Allgemeines zu 1. Mose 18, 22-33

Der erste niedergeschriebene Gebetswortlaut in der Bibel: eine Fürbitte für Verlorene (vgl 1T 2, 1-3, 1S 2, 23)

Gottes Wort führt ins Gebet (V16ff) So auch uns. Rechtes Bibellesen führt ins Gebet.

Zeit in Gottes Gegenwart zu verbringen – das stimmt unser Herz richtig – wir sehen die Sache mit Gottes Augen.

Die Art der Fürbitte Abrahams:

Er betete hoffnungsvoll:

Er betete, weil er wusste: Jeder Tag der Hinauszögerung des Gerichtes Gottes kann ein Rettungstag für viele werden. 2. Petrus 3, 8f

Er betete demütig V. 27, V. 32

Er betete freimütig (kühn). Gott weist ihn nicht zurück.

Er betete beharrlich.

Und er bekam jedes Mal eine positive Antwort, eine Zusage: 50 – 45 – 40 – 30 – 20 – 10

Abrahams Fürbitte war begrenzt (V. 32) Hat er Gottes Gnade nicht ganz ausgeschöpft? (Vgl. aber Mose: 2. Mose 32, 7-14.)

Vgl. Jeremia 5, 1: „Streift durch die Gassen Jerusalems und schaut nach und erkundigt euch und forscht nach auf ihren Plätzen, ob ihr einen Mann findet, ob einer da ist, der Rechtes tut und sich der Wahrhaftigkeit befleißigt, so will ich ihr gnädig sein.“

5. Sodoms Zerstörung und Lots Befreiung: 19, 1-29

Der da ist gekommen, als Fremdling hier zu weilen, und will den Richter machen?” (19, 9)

Lot bittet: „Siehe doch! – diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen, .. Lass mich doch dahin mich retten .., damit meine Seele lebe.“ (19, 20)

Lot wird um Abrahams willen verschont. (19, 29)

19:1 „Und die beiden Boten kamen am Abend nach Sodom. Und Lot saß im Tore Sodoms.“

Die Formulierung in 19, 1 weist darauf hin, dass Lot ein solcher Angesehener war, vielleicht ein Ältester oder Notar.

Das Tor war die Stätte der öffentlichen Rechtsprechung. Dort saßen die rechtmäßig eingesetzten Richter des Volkes. Sie hielten Gericht, regelten Streitigkeiten und standen auch als Zeugen für vertragliche Abmachungen zur Verfügung.

Vgl.: 1. Mose 34, 20; 5. Mose 21, 19; 22, 13; 25, 7; Ru 4, 1-11; 2Sam 18, 4; 2Kö 7, 17; 2Chr 32, 6; Psalm 69, 13; Sprüche 31, 23; Jesaja 29, 21; Jeremia 52, 7; Klg 5, 14.

 

Über Lot:

Lot saß im Tor Sodoms, Jakob beim Tor des Himmels (K. 28).

Lot begnügte sich mit den Toren Sodoms, einer Stadt die sehr bald mit Feuer und Schwefel werden sollte, während Abraham auf die Stadt wartete, die unzerstörbare Fundamente hat.

Lot wohnte in einem Haus, während Abraham umherwanderte und in Zelten wohnte, weil er die Erfüllung der göttlichen Verheißung vor Augen hatte und gelernt hatte zu verzichten.

Von Lot liest man nicht in Hebräer 11, er lebte nicht so, als sähe er den Unsichtbaren.

Lot genoss nicht Gottes Gemeinschaft, und auch nicht sein Leben in Sodom (2. Petrus 2, 8)

Lot wird gerettet wie durchs Feuer. 1. Korinther 3, 15.

2. Petrus 2, 7: und den gerechten Lot errettete,

Lot war gerecht. Das sagt schon der atl. Bericht: 1. Mose 18, 23

gerecht = „wer Gerechtigkeit und Recht übt. Im NT:

a) forensisch (rechtsmäßig; gerichtlich) zB. Römer 4 und 5, 19

b) im Wandel: zB. 1. Petrus 3, 12; Titus 3, 11f

Abraham: (geistl. Christ)

hatte einen geistlichen Blick, lebte im Glauben, nicht im Schauen Hebräer 11 – auf das Jerusalem droben wartend (= weitsichtig!, scharfes Auge nach oben)

war hingegeben, kompromisslos, (selbstverleugnend) - war er bereit alles hinzugeben, was er hatte. 1. Mose 13; 1. Mose 22

wurde ein Glaubensheld/ Vorbild und Vater aller Glaubenden Römer 4

Lot: (fleischl. Christ)[war gläubig, aber geistlich blind.]

verschloss die Augen; war nach dem Diesseits ausgerichtet, ird. Gelüste (Materielles, 5 Sinne) war ihm sehr wichtig

kompromisshaft (Er wohnte in Sodom)

Er lebte sehr in Gefahr. Und er hatte kein schönes Leben.

Aber Gott ließ Lot nicht los und Lot ließ Gott auch nicht los.

Lot: Beispiel von einem Mann, der sich in Gefahr begibt: Lot blieb nicht außerhalb von Sodom. ® Wohnsitz nach Sodom. ® einer der führenden Männer.

Sein Gewissen plagte ihn.

Sein Onkel betete für ihn.

Lot ist ein Beispiel, wie Gott bewahren kann, auch wenn man große Fehler im Leben gemacht hat. – Gott bewahrt, weil andere beten.

Gott hat viele Mittel, um zu bewahren.

Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch selber bewahren sollten, z. Bsp. 1. Timotheus 4, 16; 2. Timotheus  4, 7;

1. Timotheus 4:16 habe ‹stets› Acht auf dich selbst und auf die Lehre; bleibe ‹beharrlich› bei ihnen; denn indem du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst bewahren ‹und retten› als auch die, die dich hören.

Jud 21; bewahrt euch selbst in der Liebe Gottes und wartet ‹mit Erwarten› auf die Barmherzigkeit unseres Herrn, Jesu Christi, zum ewigen Leben

2. Petrus 2, 7: der niedergedrückt und zermürbt wurde von der ausschweifenden Lebensführung der Ruchlosen, 8 (denn der Gerechte, der unter ihnen wohnte, quälte durch das, das er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Taten),

Viel können wir uns ersparen, wenn wir uns von der Welt unbefleckt erhalten.

 

V. 1M: „Und als Lot sie sah, stand er auf, ihnen entgegen, und beugte sich nieder, mit dem Angesicht zur Erde.“

Lot ging ihnen entgegen. Vgl. 1. Mose 18, 2M: Abraham lief ihnen entgegen.

Wie stark ist meine Sehnsucht nach dem Herrn?

19:2 „Und er sagte: ‘Ach siehe! – meine Herren! Kehret doch ein in das Haus eures Knechtes und übernachtet und wascht eure Füße; so mögt ihr euch frühmorgens aufmachen und eures Weges gehen.’

Aber sie sagten: ‘Nein, sondern wir wollen auf dem Platz übernachten.’ 19:3 Und er drang sehr in sie. Und sie kehrten bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, und er backte ungesäuerte Kuchen/Brotfladen, und sie aßen.“

19, 3 vgl. 1. Mose 18, 5-8: Lot bäckt Brot, Abraham bringt Brot, Kalbfleisch und Rahm.

→ Was bringe ich dem Herrn?

 

19:4 „Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Jüngling bis zum Greise, das ganze Volk insgesamt. 19:5 Und sie riefen Lot und sagten zu ihm: ‘Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen!’“

Sodoms Schamlosigkeit (Jesaja 3, 9); Ehebruch (Jeremia 23, 14);

Jesaja 3:9 Der Ausdruck ihres Angesichts zeugt gegen sie. Und von ihrer Sünde sprechen sie offen wie Sodom, sie verhehlen sie nicht. Wehe ihrer Seele, denn sie bereiten sich selbst Böses!

Jeremia 23, 14 Aber an den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Ehebrechen und Wandel in der Lüge. Und sie stärken die Hände der Übeltäter, damit sie nicht umkehren, jeder von seiner Bosheit; sie sind mir allesamt wie Sodom geworden und seine Bewohner wie Gomorra.

Jud 1, 7 wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die die Unzucht bis aufs Äußerste trieben und weg hinter anderem Fleisch hergingen

Möglicherw. das von Tieren.

Homosexualität ist dem Herrn ein Gräuel.

1. Korinther 6:9.10: Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Werdet nicht irregeleitet! Weder Unzüchtige noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Lüstlinge noch Homosexuelle noch Diebe noch Habsüchtige noch sich Berauschende noch Schmäher noch Räuberische werden das Königreich Gottes erben. Vgl. 1. Timotheus 1, 10.

3. Mose 20:13 Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, so haben beide einen Gräuel verübt; sie sollen gewiss getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.

Römer 1, 26.27: Deswegen gab Gott sie dahin in schändliche Leidenschaften, denn es vertauschten ihre weiblichen ‹Personen› den natürlichen Gebrauch mit dem unnatürlichen, 27 und auch gleicherweise verließen die männlichen ‹Personen› den natürlichen Gebrauch der weiblichen ‹Person› und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, führten ‹dabei› – männliche mit männlichen – Schändliches aus und empfingen ‹so› den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.

 

19:6 „Und Lot trat zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu. 19:7 Und er sagte: ‘Tut doch nicht übel, meine Brüder“!

Lots Bezeichnung der Sodomiten als „Brüder.“

19:8 „Siehe doch! – ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben. Lasst mich sie doch zu euch herausbringen; und tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen. Nur diesen Männern tut nichts, denn warum sonst wären sie unter den Schatten meines Daches gekommen!’“

Lot wollte seine Töchter dieser hurerischen Bande von sodomitischen Männern geben …

 

19:9 „Aber sie sagten: ‘Zurück da!’“

Und sie sagten: ‘Der eine da ist gekommen, als Fremdling hier zu weilen, und will den Richter machen? Nun wollen wir’s mit dir noch schlimmer treiben als mit jenen.“

Lots Nichtakzeptanz bei den Sodomiten.

Wir können nicht aus dieser Welt Nutzen ziehen und gleichzeitig ein wirksames Zeugnis gegen sie ablegen.

Lektion: Der einzige Weg, um die Welt zu verurteilen zu können (wie Noah es tat; Hebräer 11, 7), besteht darin, dass man sich von ihr trennt (NT: herzensgemäß, nicht geografisch).

Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und traten herzu, die Tür aufzubrechen. 19:10 Und die Männer streckten ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus und verschlossen die Tür. 19:11 Und die Männer, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten. Und die wurden müde, den Eingang zu finden.“

19:12 Und die Männer sagten zu Lot: ‘Hast du noch jemanden hier – einen Schwiegersohn, Söhne und Töchter? Und alle, die dein sind in der Stadt, führe hinaus aus diesem Ort! 19:13 – denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr Geschrei groß geworden ist vor Jahweh. Und Jahweh hat uns gesandt, die Stadt zu verderben.’“

19:14 Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter genommen hatten“,

Die beiden mit den Töchtern Lots verlobten Männer werden schon als „Schwiegersöhne“ betitelt. Sie werden schon als solche angesprochen, die die Töchter „nahmen.“ Die Verlobung war ein Eheversprechen. Verlobte galten bereits als Ehepartner, obwohl sie noch nicht zusammen waren; andere übersetzen: zu nehmen im Begriffe waren

Verlobung gilt als Begründung der Ehe, – aber ohne körperliche Annäherung.

Lot hatte keine Bedenken, seine Töchter kanaanitischen Männern als Ehefrauen zu geben, Männern, die sodomitisch lebten und Gottes Gericht verdienten.

Abraham ließ Elieser schwören, den Sohn Isaak keine kanaanitische Frau zu suchen (K. 24).

und sagte: „Macht euch auf, geht aus diesem Orte, denn Jahweh ist daran, die Stadt zu verderben!“

V. 14M: „Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt.

19:15 „Und wie nun die Morgenröte aufging, da drangen die [himmlischen] Boten in Lot und sagten: ‘Mache dich auf, nimm deine Frau und deine zwei Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht weggerafft werdest in der Ungerechtigkeit der Stadt!’“

Gott will Familien retten.

19:16 „Und als er zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner zwei Töchter, weil Jahweh sich seiner erbarmte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.“

Wie der Herr rettet (herauszieht):

Sobald Lot aus dem Verderben bringenden Zustand heraus ist, hat er die freie Wahl, wieder zurückzulaufen ins Verderben.

Letztlich zwingt Gott niemanden.

 

Beim Rettungswerk selbst tut alles Gott; und bei der Rettung selbst ist mehr Kraft nötig als menschliche. Daher sieht es so aus, als ob Gott ihn überrumple. Aber Gott tut es nicht ohne seinen Willen. Wenn Gott einen Menschen rettet, ist der Mensch aufgefordert, sich retten zu lassen.

19:17 „Und es geschah, wie sie sie hinausgeführt hatten ins Freie, da sagte er: ‘Rette dich um deiner Seele willen! Sieh nicht hinter dich, und bleibe nicht stehen in der ganzen Ebene! Rette dich ins Bergland, damit du nicht weggerafft werdest!“

Jetzt muss Lot mitarbeiten.

4fache Anweisung:

1. Rette dich. Es geht um dein Leben

2. Schau nicht zurück.

3. Bleibe nicht stehen.

4. Rette dich auf den Berg.

19:18 „Und Lot sagte zu ihnen: ‘Ach nein, mein Herr! 19:19 Siehe doch! – dein Knecht hat Gnade/Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Freundlichkeit ‹und Gnade› groß gemacht, die du an mir erwiesen hast, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich vermag mich nicht auf das Bergland zu retten. Es könnte mich das Unglück ereilen, dass ich stürbe.“

Unlogik des Unglaubens:

Warum sollte er sterben (bzw. „ein Unheil ihn ereilen“), wenn Gott ihn retten will? Wenn Gott rettet, soll der Mensch nicht sagen, „ich kann nicht.“ (Vgl.: Ich zu Ulli: „Du willst nicht!“)

 

19:20 „Siehe doch! – diese Stadt ist nahe, um dahin zu fliehen. Und sie ist klein. Lass mich bitte dahin mich retten (ist sie nicht klein?), damit meine Seele am Leben bleibe.’“

Gott verschont die kleine Stadt Zoar um eines einzigen Gerechten willen. (vgl. 18, 22ff) So gnädig ist ER. Gott ist sehr, sehr barmherzig, milde, feinfühlig.

 

19:21 „Und er sagte zu ihm: ‘Siehe! – auch in diesem Stücke habe ich dich angesehen, dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du gesagt hast. 19:22 Eile, rette dich dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist.“

Daher hat man der Stadt den Namen Zoar gegeben.

Gott hat sich entschieden, so lange mit dem Gericht zu warten, bis die Seinen gerettet sind.

(NB: Zuerst Entrückung, dann Gericht. Vgl. Lukas 17 und Matthäus 24.)

 

19:23 „Die Sonne ging auf über der Erde, als Lot in Zoar ankam. 19:24 Und Jahweh ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von Jahweh aus den Himmeln.“

19, 24: Jahweh – von Jahweh.

Zur Grammatik: vgl. 1. Könige 8, 1: Damals versammelte Salomo die Ältesten von Israel … zum König Salomo nach Jerusalem

19:25 „Und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens.“

- Gottes Zerstörung von Sodom, Gomorra, Adama und Zeboim durch Schwefel und Feuer; Hinweis auf die Hölle (19, 23-29; 5Mos 29, 23; 2. Petrus 2, 6; Jud 7)

- Wiederherstellung Sodoms und Gomorras (Hes 16, 53ff)

- Archäologie von Sodom, Adama, Zeboim und Zoar: PRICE, Randall: The Stones Cry Out, SS. 109-124: W.F.

Albright (1924, Entdeckung von Bab edh-Dhra, Datierung, Frühe Bronze 􀃎 Zeit Abrahams); Ausgrabung in

Bab edh-Dhra durch Paul Lapp (1965-1967), Walter Rast und Thomas Schaub (1973ff): 6, 80 m dicke

Stadtmauern, Friedhof mit tausenden von Menschen, kanaanitischer Tempel mit Altar, Stadt mit ca. 2m dicker

Ascheschicht bedeckt, Hinweise auf Feuer von oben (!); Archäologe Briant Wood: Bab edh-Dhra = Sodom.

Südlich: es-Safi (seit byzant. Zeit identifiziert mit Zoar; 19, 19-23; nicht verbrannt). Rast/Schaub fanden weitere

3 Städte mit Ascheschichten: Numeira (= Gomorra, über 2 m dicke Ascheschicht); Feifa = Adama; Khanazir =

Zeboim; jede Stadt an einem Wadi gebaut (13, 10)

- ausgebranntes Ölbecken, viel Schwefel und Salz.

 

19, 26: „Und seine Frau sah hinter sich [hatte hinter sich gesehen] und wurde zu einer Salzsäule [war zu einer Salzsäule geworden.“]

Hätte Lots Frau im Leben mehr Salzkraft gehabt, hätte sie nicht im Tode zu Salz werden müssen. (Jantzen)

Warum hatte sie sich umgeschaut? Wollte sie etwas sehen?

Ihr Herz war in Sodom geblieben. ® Sie wurde nicht gerettet.

Sie hatte nicht zurückgeschaut, um das Feuer und den Schwefel zu sehen, der vom Himmel kam. Denn Feuer und Schwefel kamen erst herab, als sie Zoar erreicht hatte.

Ihr Herz war in Sodom geblieben.

Lukas 17, 32: Wer sein Seelenleben und behalten sucht, wird es verlieren.

(Vgl. dort ist eine andere Situation beschrieben wie die in Matthäus 24, 15ff.)

 

19:27 „Und Abraham machte sich des Morgens früh auf an den Ort, wo er vor Jahweh gestanden hatte.“ 19:28 „Und er blickte hin nach Sodom und Gomorra und nach dem ganzen Lande der Ebene. Und er sah: und – siehe – ein Rauch stieg auf von der Erde, wie der Rauch eines Schmelzofens!“

19:29 „Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene verderbte, da gedachte Gott an Abraham und entsandte Lot mitten aus der Umstürzung, als er die Städte umstürzte, in welchen Lot gewohnt hatte.“

„führte“ – Es war ein Ziehen. und es war Gnade. Wenn der Engel nicht so gezerrt hätte, wäre Lot untergegangen.

Auch bei uns war es Gnade.

gedachte er an Abraham

Einst hatte Abraham Lot mittels Schwert gerettet, diesmal mittels Gebet – aus einer weit größeren Not und vor einem viel schlimmeren Verderben.

Abrahams Gebet war ein äußerst wichtiger Faktor zur Rettung (bzw. Bewahrung) Lots.

→ So ist es auch heute. Unser Gebet für Gläubige ist ein entscheidender Faktor zur Rettung und Bewahrung von Christen/auch der eigenen Kinder. Deshalb werden wir so oft aufgerufen zur Fürbitte für Gläubige.

Gott lässt sich nicht beeinflussen von seinem Vorherwissen, dass Lot ungöttliche Kinder auf ungöttliche Weise zeugen wird und diese dann Israels Feinde werden.

Er liebt Lot so sehr; deshalb tut er so viel, um ihn aus Sodom zu retten.

2. Petrus 3, 9: „langmütig gegen euch

6. Der Plan der Töchter Lots, vom Vater sich Samen zu verschaffen: 19, 30-38

Lots Töchter erliegen der Versuchung aus Sorge um Samen, um dem Vater Samen am Leben zu erhalten. → Geburt Moab und Ammons → Moabiter und Ammoniter: Feinde Israels

19:30 „Und Lot zog hinauf von Zoar und wohnte im Bergland, und seine beiden Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich, in Zoar zu wohnen.“

Lot verliert alles: seinen Besitz, seine Frau, seine Schwiegersöhne

Und er lebt in Angst, Gott werde auch Zoar vernichten. Voller Unglauben misstraut er dem Wort Jahwehs (V. 21). Aus Unglauben kommt Angst. Jetzt erst erkennt er den Ernst der Lage und nun will er nachträglich noch gehorsam sein und ins Bergland fliehen.

Auf eigenen Wegen ist der fleischliche Gläubige stets unsicher. (Vgl. 1S 21, 13: David, der sich dumm stellen musste.).

Hätte er doch diese Angst schon früher gehabt! Und wäre er doch nicht nach Sodom gezogen!

Lot endet als Höhlenmensch.

Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.

Das Ergebnis eines schlechten Einflusses. Wehe uns, wenn wir den schlechten Einfluss selber wählen.

Lot willigte ein, betrunken zu sein.

Lots Töchter: Namenlos!

19:31 „Und“ die Erstgeborene sagte zur Jüngeren: ‘Unser Vater ist alt, und kein Mann ist im Lande, um zu uns einzugehen nach der Weise aller Welt.“

Sie haben nicht gelernt, Gott rückhaltlos zu vertrauen. Sie meinen, Gott hätte keine Ehemänner für sie.

19:32 „Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Samen am Leben erhalten.’“

Eigene ersonnene Wege. Trial-Error-Method. Beten war für sie kein Thema. (Sie hatten von ihrem Vater und Mutter gelernt.)

19, 33: Inzucht. Hatten sie in Sodom gelernt. Lot ist verantwortlich, weil er seine Kinder einem bösen Einfluss ausgesetzt hatte.

Lektion: Wir müssen alles unternehmen, um unsere Kinder vor dem bösen Einfluss zu schützen.

19:36 Und „die beiden Töchter Lots wurden schwanger von ihrem Vater. 19:37 Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie nannte seinen Namen ‘Moab’. Dieser ist der Vater der Moabiter bis auf diesen Tag.“

19:38 „Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie nannte seinen Namen ‘Ben Ammi’. Dieser ist der Vater der Söhne Ammons bis auf diesen Tag.

Ammi: Sohn meines [nächsten] Verwandten; „Sohn meines Volkes“

Mo-Ab: „Vom Vater“ –

Moab und Ammon versuchten später Israel mit Unzuchtssünden.

5. Mose 23,(3).4.5: Es soll kein Ammoniter noch Moabiter in die Versammlung Jahwehs kommen; … 5 deshalb weil sie euch nicht mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Wege, als ihr aus Ägypten zogt; und weil sie Bileam, den Sohn Beors, aus Pethor in Mesopotamien, gegen dich gedungen haben, um dich zu verfluchen.

 

1. Mose 19, 30-38: Eine Moabiterin in ähnlicher Lage handelte ganz anders: RUTH

Lots Töchter verloren alles: Ehemänner, Mutter und Heimat.

Ruth verlor – wie die Töchter Lots – den Ehemann, den Schwiegervater und die Heimat.

Nun brauchte auch sie einen Ehemann. Aber anstatt ihre Hoffnung aufzugeben und zu fleischlichen Mitteln zu greifen, klammert sie sich an Naomis Gott, der nun auch ihr Gott wird. Und so wurde eine Moabiterin zum Vorfahren des Messias.

Lektion zur 2. Periode:

Fleischesweg (eigene Weisheit, eigene Kraft) ® El Schaddai, der meine Kraft und Weisheit ist.

Christus ist meine Weisheit und Kraft: 1. Korinther 1, 24.30

Daher nicht fleischliche Wege gehen, sondern Gottes Wort vertrauen.

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich mich nicht zu sorgen, wie Gott das, was er verheißen hat, erfüllen wird. Ich kann gelassen alles - ja, wirklich alles - in seine Hände geben.

Resumee: Lot
Positives:

Gastfreundlich

Diener

Tapfer (ging hinaus, ohne Fluchtweg; d. h. er war bereit, für seine Gäste zu sterben.

Hatte ein sensibles Gewissen bewahrt u sich nicht mit der Welt befleckt.

Negatives

Lot versperrte sich selbst die Tür zum Dienst. Schon in K. 13. Es gab keine Bekehrten in Sodom, und seine Frau erlag den Versuchungen.

Lust der Augen. K. 13

Lust des Fleisches. K. 14 (Er wohnte in Sodom)

Hochmut des Lebens. K. 19, 1 (Er war ein in den Toren Sodoms Sitzender.)

Seine Seele erlitt Qualen, aber er tat nichts dagegen.

Noah und Lot (2 Petr. 2, 4ff)

Zwei Rettungsaktionen Gottes - aber vergleiche die zwei!

Noah: 120 Jahre mit Gott gearbeitet. Welch ausgefülltes reiches Leben!

Lot: Ein ganzes Leben vergebens gelebt!

Noah rettete seine Familie.

Lot rettete nichts außer sein bloßes Leben. Seine Frau hing an der Welt und wurde zum Mahnmal eines verlorenen Lebens, und seine Kinder kannten im Herzen nichts vom Glauben Abrahams, sondern dachten ziemlich sodomitisch!

Noah: ein gewaltiges Vorbild für alle Zeiten, steht auf der Tribüne der Glaubenshelden von Hebräer 11.

Lot: Kein Vorbild, keine pos. Auswirkung auf seine Nachkommen. Seine Nachkommen wurden die Feinde des Volkes Gottes. Lots letzte Tat war eine Schandtat. Sein Erbe: 2 Todfeinde Israels: Moab und Ammon.

Noah: Ein sehr, sehr reicher Eingang ins ewige Reich!

Lot: Gerettet wie durchs Feuer, mit knapper Not; alles übrige verbrannte.

→ Welchen Eingang ins ewige Reich wirst Du haben?

Ab diesem Zeitpunkt hört man NICHTS mehr von Lots Leben. Er verschwindet.“

→ Werden in Gottes Buch leere Seiten sein, wo von den Taten Gottes durch mich zu lesen gewesen wäre?


D. Abrahams dritte Periode: 20, 1- 23, 20

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern (K. 20) [und Jerusalem]

In diesem Abschnitt (K. 20-23): Neue Gottesoffenbarung: 21, 34: El Olam, der Ewige. → 22, 1: Frage nach der Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses – als sicheren und festen Anker unserer Seele (22, 16-18; vgl. Hebräer 6, 13-20).

Hauptfrage: Sicherheit in Menschen oder in El Olam?

(Der Abschnitt ist chiastisch aufgebaut.)

1. Sarah wird von Abraham vor den Philistern verleugnet. 1000 Schekel: K. 20

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern. Er denkt, Gott könne ihn im Philisterland nicht bewahren (20, 11). Er sucht seine Sicherheit in einer Halblüge und bringt Sarah und damit auch den verheißenen Samen in Gefahr.

Der Philister Abimelech sichert sich das Wohlwollen Abrahams [und Gottes], indem er Sarah eine Augendecke (20, 16) von 1000 Silberschekel zahlt. Er tut dieses, weil er Sicherheit für die Zukunft will. Sarah ist rehabilitiert. Aber Abimelech bleibt dennoch unsicher (vgl. K. 21).

2. Geburt Isaaks, des verheißenen Samens: 21, 1-7

Exakt zur verheißenen Zeit: V. 2: „zu der bestimmten Zeit, die Gott ihm gesagt hatte“

Abraham lernt: Sicherheit (betreffs der Geburt Samens) ist allein in Gott und Gottes zuverlässigem Wort.

3. Erb-Sicherung für Abrahams Sohn: 21, 8-21

Isaak wird entwöhnt. Abraham muss Hagar und Ismael ausstoßen, um das Erbe für Isaak zu sichern (21, 10). So verliert er seinen Sohn Ismael und bekommt die Lektion: In fleischlichen Wegen liegt keine Sicherheit.

Gott sorgt für Ismael verspricht auch ihm eine Zukunft.

4. Erb-Sicherung für Abimelechs Sohn. 21, 22-34

Abimelech sucht Sicherheit für seinen Sohn. Abrahams Schwur bei dem Gott der Ewigkeit (El Olam, 21, 22.23.33) garantiert dem Philisterkönig Abimelech Sicherheit in Bezug auf die Zukunft seines Sohnes. (Beerscheba).

Die Sicherheit des Sohnes Abimelechs ruht nun nicht in Abraham, sondern in dem Gott, bei dem Abraham schwört, ein Gott, der „mit Abraham ist in allem, was er tut“ (V. 22). (Neue Gottesname: El Olam, 21, 33).

5. Opferung Isaaks und Gottes Schwur bzgl. des Samens. K. 22

Die Sicherheit für Abrahams Sohn Isaak besteht in Gott allein, nicht darin, dass Abraham ihn so liebte und behütete. Um das zu lernen, fordert Gott von Abraham, ihm Isaak zurückzugeben. Denn in Abrahams Fürsorge für Isaak liegt keine Sicherheit.

Abraham lernt, im Glauben zu „rechnen“ und Gott zu vertrauen, dass Er selbst über den Tod hinaus die Existenz Isaaks sichert (Hebräer 11, 19). Und danach garantiert Gott Abraham mit einem Schwur die Erfüllung aller Verheißungen in Bezug auf den Samen.

Abraham lernt: Sicherheit (betreffs des Samens) ist allein in Gott und Gottes zuverlässigem Wort + Eid. (22, 16-18). Abrahams und seines Samens Sicherheit ruht in der „Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses“ (Hebräer 6, 17-19): „damit wir durch zwei unabänderliche Tatsachen ... einen starken Trost hätten.“

Abraham - gerechtfertigt aus Werken. Jakobus 2.

[Milka, die Frau seines Bruders Nahor, gebiert Bethuel u. a. (Bethuels Tochter wird Rebekka sein.) 22, 20-24]

6. Sarah wird von Abraham beerdigt. K. 23

Saras Geist kehrt zurück in die sicheren Arme Gottes. Saras Leib wird von Abraham in ein Familiengrab gelegt. Abraham sichert sich das Grundstück durch einen festen Kauf (lässt es sich nicht schenken, denn das wäre unsicher.) Er bezahlt 400 Schekel für Sarah an die Hethiter, weil er weiß, dass er auf Erden Fremdling (23, 4) bleiben wird und seine zukünftige Sicherheit in El Olam ist, der ihm jenseits des Todes einen sicheren Ort bereiten wird.

Bauen“ in 1. Mose

Abraham baute 4 Altäre [12, 7; 12, 8; 13, 18; 22, 9] – Göttliche Anbetung

Isaak baute 4 Brunnen [26, 19-25] – Geistliches Leben (Erfrischung durch Gott und Gottes Wort)

Jakob baute 4 Gedenksteine [28, 18; 31, 26ff; 35, 14; 35, 20] – Heiliges Zeugnis (und dadurch Erinnerung (anderer) an Gott)

Josef erhielt 4 Kleider [K. 37; K. 39; 41, 14; 41, 42] – Herrlichkeit (und Ehre)

Das sind die elementaren Betätigungen von uns Christen:

1. Gott anbeten

2. Von der göttlichen Quelle uns laben und erquicken (Gottes Wort)

3. Ein heiliges Zeugnis aufrichten (Gottes Wort in Tat und Wort weitergeben)

4. Gottes Herrliche „Kleider“ im Leben darstellen (= Charakter; „Kleider machen Leute“). Und eines Tages bekommen wir das herrliche Kleid der Erhöhung, das königliche Gewand.

Was bauen Menschen?

Gärten/Erdboden bebauen: = Auftrag Gottes

Städte bauen war nicht Gottes Auftrag

1. Mose 2: Lebensraum Garten - von Gott gepflanzt = Gnade

1. Mose 4: Lebensraum Stadt - vom Menschen gebaut = eigene Werke


1. Abraham und Sarah vor den Philistern: K. 20

Sarah wird von Abraham vor den Philistern verleugnet. 1000 Schekel: K. 20

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern. Er denkt, Gott könne ihn im Philisterland nicht bewahren (20, 11). Er sucht seine Sicherheit in einer Halblüge und bringt Sarah und damit auch den verheißenen Samen in Gefahr.

Der Philister Abimelech sichert sich das Wohlwollen Abrahams [und Gottes], indem er Sarah eine Augendecke (20, 16) von 1000 Silberschekel zahlt. Er tut dieses, weil er Sicherheit für die Zukunft will. Sarah ist rehabilitiert. Aber Abimelech bleibt dennoch unsicher (vgl. K. 21).

20:1 „Und Abraham brach auf von dort nach dem Lande des Südens und wohnte zwischen Kadesch und Sur; und er hielt sich als Fremdling auf zu Gerar.“

20, 2. „Und Abraham sagte von seiner Frau Sarah: ‘Sie ist meine Schwester.’“

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern. Er denkt, dass Gott ihn im Philisterland nicht bewahren könnte (20, 11). Er sucht seine Sicherheit in einer Halblüge und bringt Sarah in Gefahr.

Abraham verfiel wieder dem alten Fehler der Lüge durch Halbwahrheit (20, 2; tief verwurzelt: 20, 13).

Eine alte Gewohnheitssünde, mit der man nicht radikal ins Gericht geht, lebt schnell wieder auf.

→ Denken wir nicht, dass wir eine Sünde, die wir vor 25 Jahren getan haben, heute nicht wieder tun könnten.

Die Geschichte von Kap. 12 wiederholt sich. Doch dieses Mal ist es schlimmer: Abraham gibt Sarah preis, obwohl er nun genau weiß, dass sie die Mutter des Erben werden soll.

= Die Unlogik des Unglaubens: Wie kannst du deine Frau verlieren, wenn Gott dir verheißen hat (1. Mose 18), in 1 Jahr werdest du von ihr einen Sohn bekommen?

[Dieselbe Unlogik des Unglaubens sieht man dann auch bei Isaak. (26, 8) Gott hatte auch ihm Samen verheißen und zwar gerade vorher. (1. Mose 26, 3-6) Aber Isaak hatte die Söhne schon, Abraham hatte den Sohn der Verheißung noch nicht; Sarah, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht schwanger.]

Da sandte Abimelech a, der König von Gerar, nach Sarah und ließ sie holen.

bed. „Mein Vater ist König“; ob „Abimelech“ hier als Eigenname oder als Titel [z.B. „Prinz“] aufzufassen ist, ist ungewiss.

Sarah mit ihren 89 Jahren noch sehr attraktiv.

(Vergessen wir nicht, dass es zu jener Zeit noch Menschen gab, die sehr alt wurden. Sem starb erst 33 Jahre nach Abraham. Sem wurde 600 Jahre alt. Da ist es kein Wunder, dass eine Frau mit 89 noch als attraktiv betrachtet wurde.)

Gott hatte verheißen, dass Gott die Heiden durch die Nachkommen Abrahams segnen würde ® durch Sarah ® durch Isaak (+ Rebekka). Satan will den Samen verhindern, in dem er Abrahams Frau wegnimmt (1. Mose 13). Aber Gott lässt es nicht zu. Er greift ein:

20, 3. „Und Gott kam zu Abimelech des Nachts im Traum“

Ein Kommen Gottes (zu Abimelech im Traum)

Vgl. 1. Mose 18, 10: Die göttliche Heimsuchung Saras bei Geburt des Isaak ist auch ein Kommen Gottes.

und sprach zu ihm: „Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist Ehefrau eines Mannes.“

Was wäre geschehen, wenn Gott nicht eingegriffen hätte?

20:4.5 „Abimelech aber hatte sich ihr nicht genaht; und er sagte: ‘Mein Herr, willst du auch ein gerechtes Volk töten? 5 Hat er nicht zu mir gesagt: ‚Sie ist meine Schwester?’ Und auch sie selbst hat gesagt: ‚Er ist mein Bruder.’ In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld meiner Hände habe ich dies getan.“

Beachten wir die hohe Moral des damaligen Philisterkönigs (20, 3ff)

20:6 „Und Gott sagte zu ihm im Traume: ‘Auch ich weiß, dass du in Lauterkeit deines Herzens dies getan hast, und so habe ich dich auch davon abgehalten, gegen mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren.“

Gott ist in der Lage, vor Sünde zu bewahren. Er kann gewisse Umstände oder Ereignisse verhindern.

NB: Gott ist sehr genau:

V. 5: „Abimelech sagt ‘In Lauterkeit meines Herzens und in Unschuld.“

V. 6: …

Gott sagt: „in Lauterkeit“; er lässt „in Unschuld“ aus, denn „unschuldig“ ist kein Mensch.

 

20, 7. „So gib nun dem Mann seine Frau zurück, denn er ist ein Prophet, und er wird für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben.“

20, 8-10 „Und Abimelech stand des Morgens früh auf und rief alle seine Knechte und redete alle diese Worte vor ihren Ohren. Und die Männer fürchteten sich sehr. 9 Und Abimelech rief Abraham und sagte zu ihm: ‘Was hast du uns angetan! Und was habe ich gegen dich gesündigt, dass du über mich und über mein Königreich eine große Sünde gebracht hast? Dinge, die nicht getan werden sollten, hast du mir angetan.’ 10 Und Abimelech sagte zu Abraham: ‘Was hast du beabsichtigt, dass du dies getan hast?“

20, 11. „Und Abraham sagte: ‘Weil ich mir sagte: Gewiss ist keine Furcht Gottes an diesem Orte, und sie werden mich töten um meiner Frau willen. 12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter; und sie ist meine Frau geworden. 13 Und es geschah, als Gott mich wandern ließ aus meines Vaters Hause, da sagte ich zu ihr: ‚Dies sei deine Güte [und Huld / Freundlichkeit], die du mir erweisen mögest: an jedem Orte, wohin wir kommen werden, sage von mir: ‚Er ist mein Bruder’.’“

14 „Da nahm Abimelech Kleinvieh und Rinder und Knechte und Mägde und gab sie dem Abraham; und er gab ihm Sarah, seine Frau, zurück.“

15 Und Abimelech sagte: ‘Siehe! – mein Land ist vor dir: Wohne, wo es gut ist in deinen Augen.’

16 Und zu Sarah sagte er: ‘Siehe! – ich habe deinem Bruder tausend Silbersekel gegeben. Siehe! – das sei dir eine Augendecke vor allen, die bei dir sind, und in Bezug auf alles ist die Sache rechtlich geschlichtet.“

V. 16: Abimelech denkt: Meine Sicherheit beruht auf der Geldsumme, die ich bezahlt habe. 11 Kilogramm Silber.

Worin liegt wirkliche Sicherheit?

17 Und Abraham betete zu Gott; und Gott heilte Abimelech und seine Frau und seine Mägde, sodass sie gebaren

20, 18 „denn Jahweh hatte zuvor jeden Mutterschoß im Hause Abimelechs fest verschlossen um Saras, der Frau Abrahams, willen.“

Gott hatte das Haus Abimelechs ® unfruchtbar. Nun stand die Dynastie des Abimelech in Gefahr auszusterben.

Gott: „Wenn du meine Nachkommenschaft gefährden willst, gefährde ich deine!“

Es war eigentlich noch keine Sünde Abimelechs. Aber Gott tat es um Saras willen.

Welch eine Liebe Gottes! Er stellt sich zu den Seinen, auch dann, wenn sie ihm durch Ungehorsam Unehre bereitet haben.

→ Ich soll ebenso mit meinen Kinder verfahren: sie lieben und mich für sie einsetzen, auch wenn sie sich daneben verhalten.

(Züchtigung ist ein Zeichen der Liebe und soll gezielt unter diesem Zeichen angewandt werden.)

 

Abraham, dessen eigene Frau bisher unfruchtbar war, muss nun für die unfruchtbare Frau des Philisters beten.

(Vgl.: Hiob musste für die „Freunde“ beten, Hiob 42)

 

2. Geburt Isaaks, des verheißenen Samen: 21, 1-7

Nun kommen wir zum ersten Höhepunkt im Leben Abrahams: Die Geburt des Samens.

21, 1. „Und Jahweh suchte Sarah heim, wie er geredet hatte, und tat an Sarah, wie er geredet hatte.“

2. „Und Sarah wurde schwanger,“

Genau zur verheißenen Zeit: V. 2: „zu der bestimmten Zeit, die Gott ihm gesagt hatte“

Es muss bei den Philistern wohl einige Zeit verstrichen sein (ca. 2-3 Monate). Dann war Sarah 9 Monate schwanger geworden. Nun gebar sie.

„und sie gebar Abraham einen Sohn in seinem Alter zu der bestimmten Zeit, von der Gott zu ihm geredet hatte.“

Feierliche Sprache. (3 Mal: wie Gott geredet hatte.)

Die Erfüllung der Verheißung – nach über 25 Jahren des Wartens!

(Noch nie hat jemand auf etw., das Gott verheißen hat, vergeblich gewartet.)

Nun erkannte Abraham die Torheit seiner eigenen Anstrengungen von K. 16, als er die Erfüllung der Verheißung selber hatte herbeiführen wollen.

Und er erkannte die Zuverlässigkeit der Verheißung Gottes.

Worin ist Sicherheit?

Zu 21, 2:

Es gibt eine von Gott bestimmte Zeit. Und auf diese müssen wir warten, betend wartend, darauf konzentriert warten – in dem Wissen: Alles wird schlussendlich zur Ehre Gottes dienen. Darum geht es. Es geht nicht um mich, sondern um Gottes Herrlichkeit.

Habakuk 2, 3-4: Das Gesicht geht hin auf die bestimmte Zeit. … Kommen wird es. Es wird nicht ausbleiben.. . Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.

Glauben kann man aber nur, wenn man eine Verheißung hat. (Bsp: Nicht jeder wird gesund.)

 

21:3-5 „Und Abraham gab seinem Sohne, der ihm geboren worden, den Sarah ihm gebar, den Namen Isaak. 4 Und Abraham beschnitt Isaak, seinen Sohn, als er acht Tage alt war, wie Gott ihm geboten hatte. 5 Und Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.“

100 Jahre. Abraham hat keinen Grund, sich selbst zu rühmen. Er war schwach in beiderlei Hinsicht:

a) im Leib (100jährig) und

b) im Vertrauen.

Aber Gott nahm ihn in die Schule des Wartens. Gott hat viel Zeit.

[Zuerst 12 J., dann 1. Mose 16. → Dann nochmals 12 Jahre. Dann wurde Sarah schwanger. Nach 25 Jahren des Wartens erlebte Abraham die Erfüllung der Verheißung.]

 

21, 6. „Und Sarah sprach: ‘Gott hat mir ein Lachen bereitet. Wer es hören wird, wird mit mir lachen“ a.o. mir zulachen

21, 6: Freude – als Frucht des Glaubens. (Ga 5, 22). Eine triumphierende Freude ist es, wenn man – durch Glauben an Gottes Wort – Gott erlaubt sich zu offenbaren, sich zu seinem Wort zu stellen.

 

Vgl. Georg Müller: Er wollte der Welt und der Gemeinde Jesu den Tatbeweis zu liefern, dass man Gott völlig vertrauen konnte. Wenn ein armer Mann nur durch Gebet und Glauben ein Waisenhaus erhalten würde, wäre dieses ein Beweis, dass Gott Gebet erhört und die Welt sollte es sehen. Wichtigster Zweck: Verherrlichung Gottes.

Mein ganzes Leben ist einzig und allein dem Dienst des Herrn geweiht. Mein Herz empfand Mitleid, mein Herz blutete für die armen Waisenkinder, und ich wünsche ihnen Nahrung und Obdach zu verschaffen; allein: dies war nicht mein Beweggrund.

Mein Herz verlangte danach, ihnen eine gute Erziehung zu geben; allein: dies war nicht mein Beweggrund.

Mein Herz bangte um das Heil ihrer Seelen; allein: dies war nicht mein Beweggrund.

Die Ehre Gottes zu verbreiten, – zu bewirken, dass in der ganzen Welt und in der ganzen Christenheit erkannt werden möge, dass Gott auch in unseren Tagen Gebete erhört, und dass seine Macht und seine Liebe dieselbe ist wie früher, – dem habe ich mein ganzes Leben gewidmet. – Georg Müller

Hebräer 11:13 Als Menschen› des Glaubens starben diese alle: Sie hatten die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie aus der Ferne gesehen und waren überzeugt worden und hatten sie gegrüßt und hatten bekannt, dass sie Fremde auf der Erde waren und solche, die sich vorübergehend aufhalten

3. Verstoßung der Hagar und Ismaels, ihres Samens: 21, 8-21

Isaak wird entwöhnt. Abraham muss Hagar und Ismael ausstoßen, um das Erbe für Isaak zu sichern (21, 10). So verliert er seinen Sohn Ismael und bekommt die Lektion: In fleischlichen Wegen liegt keine Sicherheit. Gott sorgt für Ismael verspricht auch ihm eine Zukunft.

Nun muss Abraham seinen Sohn Ismael, an den er sich so gehängt hatte, abgeben, um Isaaks Erbe zu sichern. Er verliert er seinen Sohn Ismael und bekommt die Lektion: In fleischlichen Wegen ist keine Sicherheit. Und auf Gottes Wort ist absolut Verlass.

8 „Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt; und Abraham machte ein großes Mahl an dem Tage, da Isaak entwöhnt wurde. 9 Und Sarah sah den Sohn Hagars, der Ägypterin, den sie dem Abraham geboren hatte, spotten. 10 Und sie sagte zu Abraham: ‘Treibe diese Magd und ihren Sohn hinaus, denn der Sohn dieser Magd soll nicht erben mit meinem Sohne, mit Isaak!“

11 Und die Sache war sehr übel in den Augen Abrahams um seines Sohnes willen.“

‘sehr übel’: und sehr schmerzhaft. Aber das war Gottes einziger Weg. Es gab keinen anderen. Ga 5, 1.“

12 Aber Gott sagte zu Abraham: ‘Lass es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Knabens und wegen deiner Magd; was immer Sarah zu dir sagt, höre auf ihre Stimme, denn in Isaak soll dir ein Same genannt werden. 13 Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einem Volk machen, weil er dein Same ist.“

14 Und Abraham stand des Morgens früh auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, indem er es auf ihre Schulter legte; und er gab ihr den Knaben und entließ sie. Und sie ging hin und irrte umher in der Wüste von Beerseba. 15 Und als das Wasser im Schlauche ausging, da warf sie das Kind unter einen der Sträucher; 16 und sie ging hin und setzte sich gegenüber, einen Bogenschuss weit, denn sie sagte: ‘Dass ich das Sterben des Kindes nicht ansehe! Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte.“

Als Gott Hagar wegschickte, hatte sie nichts mehr. Überlebenschance: höchstens zwei Wochen. Aber Gott hatte es geboten! Also wird er auch die Verantwortung übernehmen.

Es gibt Dinge in unserem Leben, die Gott verfügt hat und für die er die Verantwortung übernimmt.

Hagar ist nun am tiefsten Punkt ihres Lebens. Sie rechnet damit, dass zuerst der Sohn stirbt und dann sie selbst.

Es ist wichtig, dass Gott an diesen Tiefpunkt führt. Gott will unseren Eigenwillen zerbrechen.

Zerbruch – wenn wir uns dann ganz auf Gott werfen – schafft einen Neubeginn.

21, 17. „Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel“ (aeigtl. der [himmlische] Bote)“ Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: ‘Was ist mit dir Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Knaben gehört, da, wo er ist.“

Gott hört die Stimme des ca 15-jährigen verdurstenden Knaben. (Gott hat erhört = Jischma-El.) Gott hört auf Ismael, als Hagar vor Gott weinte.

Sie rufen zu Gott um einen Tropfen Wasser, und Gott gibt ihnen einen Brunnen.

18 „stehe auf, nimm den Knaben und fasse ihn mit deiner Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volk machen. 19 Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; und sie ging hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.“

Brunnen = Wort Gottes.

® Auch wir dürfen schreien nach göttlicher Erfrischung (vgl. Psalm 42+63). ® Gott wird uns die Augen öffnen, zu sehen, was bereits vorhanden war, wir aber nicht gesehen hatten. = Gottes Brünnlein, die so viel Wasser haben (Psalm 46, 5) „Wasser die Fülle.“ Das Wasser ist bereits vorhanden. Beten wir um geöffnete Augen (Epheser 1), zu sehen, was wir in Christus haben und Schätze zu sehen im Wort Gottes. (Psalm 11, 9)

(Zu 17-21: Es muss die Stimme des Knaben gewesen sein. Es war offenbar ein ehrfurchtsloser Junge. Aber es muß ein glaubendes Bitten und Rufen gewesen sein.

So sind Soldaten, die im Schützengraben gebetet haben, bewahrt worden, obwohl sie nicht wiedergeboren waren. Selbst nicht wiedergeborene Menschen erfahren Gott, erleben Gebetserhörung. Das ist „vorlaufende Gnade Gott ist auch um die Heidenvölker besorgt.

→ Wir stecken in einem Problem. → Wir können nur beten, Gott möge uns die Augen für die Quelle öffnen. (V. 12) Da ist die Lösung.

Vgl. Lukas 24, 31-33. Gott öffnete ihnen die Augen und die Schriften und das Verständnis.

21, 20. „Und Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, und er wohnte in der Wüste und wurde ein Bogenschütze. 21, 21. „Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten.“

„Gott war mit dem Knaben (Ismael)“. = Beweis, dass „Erwählung“ nicht heißt, dass Gott nichterwählte Personen verwerfe. Gott segnet ebenso Ismael und lässt ihn seine Güte erfahren. Gott will alle retten. Seine Güte soll die Menschen zur Buße leiten (Römer 2, 4).

Lektion von NT her (Ismael als Typus auf das Fleisch):

Was die Verheißung betraf, war Ismael nutzlos; er diente in keiner Weise dem Plan Gottes mit Gottes Volk.

Ismael stellt das Fleisch dar: Unser Fleisch kann nie etwas Nützliches für Gott hervorbringen.

1. Korinther 3. Alles vom Fleisch wird verbrennen. Nur das, das Gott tut, wird bleiben.

Vgl die 5 bleibenden Dinge: Gott – Gottes Wort – Gottes Volk – Geist des Menschen – Gottgewirkte Frucht

Wir müssen warten, beten, vertrauen, ruhig sein. ER wird handeln – zu seiner Zeit. Das ist ein Grundsatz des christlichen Glaubenslebens.

Kolosser 2:6.7. „Wie ihr also Christus Jesus, den Herrn, annahmt, wandelt in ihm 7 als solche, die gewurzelt sind und die aufgebaut werden in ihm und ‹gestärkt und› gefestigt werden im Glauben, so wie ihr gelehrt wurdet, überfließend in demselben von Dank.“

Es ist ein Unterschied zwischen Errettung und Wandel im tägl. Christenleben, aber das Prinzip ist das gleiche: Glauben, vertrauen auf das geoffenbarte Wort Gottes.

Errettung: 2. Mose 14, 13: Steht und sehet die Rettung … Der Herr wird für euch kämpfen, ihr aber werdet stille sein.

Wandel im tägl. Christenleben: 2. Mose 17, 8ff: Kämpft, aber die Hauptsache eures Kampfes ist vertrauensvolles Gebet. Der HERR ist mein Kriegpanier, mein Feldzeichen, Banner. (2. Mose 17, 15)

Jesaja 30, 15: Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr gerettet. Im Stillesein und Vertrauen ist eure Stärke.

Unser Fleisch kann nie etwas Nützliches für Gott hervorbringen.

Durch die Geburt des Sohnes der Freien wurde bald klar, welchen Charakters der Sohn der Magd ist.

Ismael wurde durch die Geburt des Sohnes der Verheißung nicht anders als er war, aber es wurde deutlich, welcherart er war.

Bei der Wiedergeburt unser Fleisch nicht verändert, aber durch die Wiedergeburt wird das wahre Gesicht des Fleisches sichtbar.

Isaak wurde geboren, und nun gab es zwei Naturen im Hause Abr.: Fleisch UND Geist. Ism blieb ein Sohn Magd, er wurde nicht verändert. So bleibt auch unser Fleisch Fleisch. Und Isaak war und blieb der aus dem Geist Geborene (Ga 4) denn: Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch (Ism.), was aus dem Geist geboren ist, ist Geist (Isaak). Johannes 3, 6.

Wiedergeburt ist nicht Veränderung der alten Natur, sondern die Einführung einer neuen Natur (Christus in uns) zusätzlich zur alten in uns. 2. Korinther 5, 17.

Ein neues Leben ist nun in uns durch den Heiligen Geist: Dieses neue Leben aber ist nicht unser eigenes, es ist das Leben Jesus Christi in uns.

Ga 2, 19.20. ; 1. Johannes 5, 12.13. Kolosser 3, 1-4.

Aber die Einführung der neuen Natur (bei und durch die Wiedergeburt) verändert nicht den Charakter der alten. Das Fleisch bleibt Fleisch. Ga 5, 17

Es existieren also nun 2 Naturen in uns. Die eine ist der Feind der anderen. Römer 8, 7

Aber die alte wird nie und nimmer besser. Religiöses Fleisch bleibt in Feindschaft gegen Gott.

Im tägl. Wandel müssen wir das Alte ausziehen, das Neue anziehen, sodass das Neue unser Verhalten bestimmt. Epheser 4.

Wir müssen das Alte im Tod halten – in dem Tod, den Christus ihr (durch sein Kreuz) rechtsmäßig verschafft hat

Die Geburt Isaaks machte nicht den Ismael zu einem besseren Menschen, sondern sie stellte den Gegensatz zwischen dem Sohn der Verheißung und dem Sohn der Magd klar ans Licht.

Ism. vorher wahrsch. friedlich, nett, ordentlich. Nun aber zeigte er sein wahres Gesicht, in dem er den Sohn der Verheißung verspottete und verfolgte.

Wie konnte man dem Übel abhelfen? - Es gab nur eine Lösung: Treibe Ism aus. V. 10.

Mach dich los von dem, das dich nach unten zieht und beschäftige dich mit dem, das dich nach oben zieht. Pflege die neue Schöpfung in dir.

Ismael wurde ausgestoßen, und fortan ruhten alle Hoffnungen Abr auf dem einzigen Sohn. Bei dem war alles von Gott.

Unsere neue Natur ist gänzlich von Gott. Ich bin nur der Empfänger seiner Gnade.

Christenleben ist Leben aus dieser Gnade. Christenleben ist das Leben des Christus in mir und durch mich.

Christus setzt heute durch dich und mich SEIN Leben fort. Ga 2, 20.


4. Abrahams Schwur vor dem Philisterkönig Abimelech: Sicherheit für die Zukunft. 21, 22-34

Abimelech sucht Sicherheit für seinen Sohn. Abrahams Schwur bei dem Gott der Ewigkeit (El Olam, 21, 22.23.33) garantiert dem Philisterkönig Abimelech Sicherheit in Bezug auf die Zukunft seines Sohnes. (Beerscheba). - Die Sicherheit des Sohnes Abimelechs ruht nun nicht in Abraham, sondern in dem Gott, bei dem Abraham schwört, ein Gott, der „mit Abraham ist in allem, was er tut“ (V. 22). (Neue Gottesname: El Olam, 21, 33).

 

21, 22. „Und es geschah, um dieselbe Zeit, da sagte Abimelech und Pikol, sein Heeroberster, zu Abraham: ‘Gott ist mit dir in allem, was du tust.“

Der Philisterkönig Abimelech bekam einen Sohn. Und er liebte seinen Thronfolger. Abimelechs Zukunft lag in seinem Sohn (oder Söhnen). Er wollte, dass dessen Thron gesichert ist.

Problem: Da aber war dieser Nomade namens Abraham, der wurde immer reicher und mächtiger. Und Abimelech wurde nervös; er fühlte sich bedroht.

Er hat Sorge um seinen Sohn und dessen Zukunft.

Wird mein Sohn den Thron erben können?

Wie kann ich meinem Buben die Zukunft sichern?

Soll er sagen: „Abraham, du tust meinem Sohn nichts, gell? Versprich mir das!“? – Aber das ist zu wenig Sicherheit. Ein Mann kann schnell wortbrüchig werden.

Abimelech traut Abraham nicht. (Er schließt vielleicht von sich auf andere. Die Philister waren nicht immer ehrlich. Vgl. Delila. Richter 15.)

Was tun?

Er wollte Sicherheit → Da hat er eine gute Idee:

21, 22E-24: … ‘Gott ist mit dir in allem, was du tust. 23 So schwöre mir nun hier bei Gott, dass du weder an mir noch an meinem Sohne noch an meinem Enkel trüglich handeln wirst! Nach der Güte, die ich dir erwiesen habe, sollst du an mir tun und an dem Lande, in welchem du dich aufhältst.“

Er lässt Abraham schwören:

bei Gott“ – bei dem Gott, der in allem mit Abraham ist.

24 „Und Abraham sagte: ‘Ich will schwören.“

21: 27Da nahm Abraham Kleinvieh und Rinder und gab sie Abimelech, und sie schlossen beide einen Bund. 28 Und Abraham stellte sieben junge Schafe der Herde besonders. 29 Und Abimelech sagte zu Abraham: ‘Was sollen diese sieben jungen Schafe, die du besonders gestellt hast? 30 Und er sagte: ‘Die sieben jungen Schafe sollst du von meiner Hand annehmen, damit es mir zum Zeugnis sei, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.“

31 „Daher nannte man diesen Ort Beerseba, weil sie beide dort geschworen hatten.“

32 So schlossen sie einen Bund zu Beerseba. Und Abimelech machte sich auf und Pikol, sein Heeroberster, und sie kehrten in das Land der Philister zurück.“

→ Der Name der Ortes: Brunnen des Eides/Schwurbrunnen.

Und Abimelech ging nach Hause und schlief ruhig, – so ruhig, wie man nur schlafen kann, wenn man völlig in Sicherheit ist. – Warum konnte er so sicher sein?

→ Abimelech wusste: Meine Sicherheit und die Sicherheit meines Sohnes ruht nicht in Abraham, sondern in dem Gott, bei dem Abraham geschworen hat.

Und deine und meine Sicherheit, worauf ruht sie? Worin werden wir Sicherheit finden, – Sicherheit für dieses Leben und für Sicherheit in Bezug auf die Ewigkeit?

Man könnte sich sagen: Ich lege mir möglichst viel Geld auf die Seite …

Oder: Ich schaue, dass meine Töchter reiche Männer heiraten …

Sicherheit? –

Es gibt eine bessere Quelle für meine und deine Sicherheit: EL OLAM, der Gott der Ewigkeit, der ewige Gott, der gestern, heute und auch in Ewigkeit derselbe ist. SEIN WORT. Was Gott verheißt, ist von höchster Sicherheit.

Und Abraham schwor.

 

33 „Und Abraham pflanzte eine Tamariske zu Beerseba und rief dort den Namen Jahwehs, des EL OLAM, an.“

[Neue Gottesname geoffenbart: El Olam.]

34 „Und Abraham hielt sich eine lange Zeit auf im Lande der Philister.“

Lektion: Wenn ich in der Wahrheit lebe (und sie mir bewusst mache), dass mein Gott der Ewige ist, der über dem Zeitlauf der Welt steht, brauche ich mich nicht um eine zukünftige Sicherheit zu kümmern. Meine Zukunft liegt in der Hand des ewigen. Und unter ihm sind „ewige Arme.“

5. Mose 33, 27: Eine Zufluchtsstätte ist der Gott der Urzeit, und rings unten sind ewige Arme. Und er hat vor dir den Feind vertrieben und gesagt: Vertilge [ihn]!“

 

Nachtrag:

21, 25. „Und Abraham stellte Abimelech zur Rede wegen [Fn.: o.: aus Anlass] des Wasserbrunnens, den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten.“

Abraham hatte geschwiegen und gewartet, bis die rechte Stunde gekommen war. = Abraham war nicht streitsüchtig, aber er setzte sich für Recht ein, als er die Gelegenheit hatte, es so zu tun, dass nicht Streit entsteht.

→ Ahme diese Haltung nach (auch in der Ehe.):

nicht nörgeln, nicht kritisieren und Vorwürfe machen

Aber zu seiner Zeit die Sache zur Sprache bringen, so dass nicht Streit entsteht.

V. 30: „ICH hab diesen Brunnen (= Wort Gottes) gegraben.“

→ Im Wort Gottes müssen wir graben. Wir dürfen es uns nicht nehmen lassen.

 

Die Gottesnamen im Leben Abrahams

In der 1. Periode: El Elyon: 1. Mose 14, 18ff

In der 2. Periode: El Schaddai: 1. Mose 17, 1.

In der 3. Periode: El Olam: 1. Mose 21, 34.

 

5. Opferung Isaaks und Gottes Schwur bzgl. des Samens. K. 22

Die Sicherheit für Abrahams Sohn Isaak besteht in Gott allein, nicht darin, dass Abraham ihn so liebte und behütete. Um das zu lernen, fordert Gott von Abraham, ihm Isaak zurückzugeben. Denn in Abrahams Fürsorge für Isaak liegt keine Sicherheit.

Abraham lernt, im Glauben zu „rechnen“ und Gott zu vertrauen, dass Er selbst über den Tod hinaus die Existenz Isaaks sichert (Hebräer 11, 19). Und danach garantiert Gott Abraham mit einem Schwur die Erfüllung aller Verheißungen in Bezug auf den Samen.

Abraham lernt: Sicherheit (betreffsdes Samens) ist allein in Gott und Gottes zuverlässigem Wort + Eid. (22, 16-18). Abrahams und seines Samens Sicherheit ruht in der „Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses“ (Hebräer 6, 17-19): „damit wir durch zwei unabänderliche Tatsachen ... einen starken Trost hätten.“

Abraham - gerechtfertigt aus Werken. Jakobus 2.

 

Abraham hatte in 1. Mose 15, 6 Rechtfertigung erhalten: Gerechtigkeit aus Glauben allein. Nun testet Gott seinen Knecht Abraham.

22:1 „Und es geschah nach diesen Dingen, dass Gott den Abraham versuchte; und er sagte zu ihm: ‘Abraham!’ Und er sagte: ‘Hier bin ich!’“

Abraham, ich gab dir eine Verheißung bzgl. deines Samens und der Zukunft deines Samens.“ – „Ja, Herr.“

Und du glaubst, mir?“ – „Ja, Herr.“

Du vertraust nicht auf dich selbst?“ – „Nein, Herr.“

Abraham, bedeutet das, dass dein ganzes Vertrauen nur auf mich gerichtet ist?“ – „Ja, Herr.“

Und nicht auf jemand anderen?“ – „Nein, Herr!“

Auch nicht auf Isaak? - - - Auch nicht zur Hälfte auf Isaak und zur Hälfte auf mich? - - - 

Schau, Abraham, ich helfe dir: Damit die Sache nun klar wird, dass nur ich es bin, auf den du vertraust – und niemand anderer: Gib mir Isaak!“

22:2 „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“

Gott wollte etwas sehen. Er wollte sehen, was Abraham meinte, als er sagte, „Ich vertraue auf Gott allein.“

 

→ Und wir. Wie ist es bei uns?

Gott will etwas sehen.

Irgendwann in unserem Leben werden Krisen kommen. (Finanzkrisen, Ehekrisen, Kinderkrisen, Krisen durch Krankheiten, …) Und dann sind wir dran, dem Herrn zu zeigen, was wir meinen, wenn wir singen: „Ich trau auf dich, o Herr!“ Gott will unseren Glauben sehen.

Gott wird zu uns sagen: Lass alles los!

Zuerst wird er mir einfachere Lektionen beibringen. Aber dann kommt einmal der große Test! „Lass alles los!“ (Spätestens am Sterbebett.)

Wir müssen uns fragen: Worauf vertraue ich wirklich?

Worin liegt meine Sicherheit in Bezug auf die Zukunft?

– In Menschen? Oder in meinem Beruf? In meinem Haus? In sonst etwas, das Gott mir gegeben hat?

Gott sagte zu Abraham: Gib mir Isaak. Ansonsten wirst du nie Sicherheit haben, wirst nie etwas haben, worin dein Glaube wirklich ruhen kann!

22:2 „Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.“

Und Abraham war bereit.

22:3-4 „Und Abraham stand des Morgens früh auf und sattelte seinen Esel und nahm mit sich zwei von seinen Knaben und Isaak, seinen Sohn; und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und zog hin an den Ort, den Gott ihm gesagt hatte. 4 Am dritten Tage, da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.“

Abraham ließ Isaak völlig los.

Drei Tage waren sie unterwegs. Was werden seine Gedanken gewesen sein?

Was hatte Abraham noch? Was blieb ihm übrig? – NUR Gott. Nur?

Abraham fand unerschütterliche und ewige Sicherheit, weil er sich völlig auf Gott stützte.

Psalm 62:2-3 Wahrlich, zu Gott ist meine Seele stille. Von IH. Mose her ist mein Heil. 3 Wahrlich, ER ist mein Fels und mein Heil, meine hohe Feste. Ich werde nicht viel wanken. .. 6-9 6 Wahrlich, zu Gott sei stille, meine Seele!– denn von IH. Mose her ist meine Hoffnung. 7 Wahrlich, ER ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Feste. Ich werde nicht wanken. 8 Auf Gott [ruht] mein Heil und meine Herrlichkeit. Der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott. 9 Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist uns eine Zuflucht.

Nach dieser Prüfung war Abrahams Glaube fester denn je.

 

→ So wird Gott auch unseren Glauben testen. Nicht um uns zu ärgern, sondern um uns zu festigen.

Das können die bezeugen, die Schweres erlebt haben.

Helmut Pi. - verlor seinen Sohn.

Roger Li. - verlor seinen Sohn.

Dietmar (16) verlor beide Eltern an 1 Tag. Ulrike, seine Schwester: heiratete. Dann verließ sie der Mann - für eine andere.

Monika, verlor ihren Mann und ihren Sohn an 1 Tag (Beim Bergwandern - Sohn angebunden). Und ihre Tochter war am Verzweifeln und schrie, sie will nichts mehr wissen von diesem Gott. - Ein paar Monate danach habe ich Monika angetroffen. Strahlend. Und fest im Herrn,

Die Prüfungen werden kommen. Gott wird uns testen.

Die Gemeinde in der Endzeit. 1. Petrus 4, 17. …

Gott will mich dahin bringen, dass ich mein Vertrauen ganz auf Gott setze, allein auf ihn.

22:4-8 „Am dritten Tage, da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. 5 Und Abraham sagte zu seinen Knaben: ‘Bleibt ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und huldigen und dann zu euch zurückkehren.“

6 Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn; und in seine Hand nahm er das Feuer und das Messer; und sie gingen beide miteinander. 7 Und Isaak sagte zu seinem Vater Abraham und sagte: ‘Mein Vater!’ Und er sagte: ‘Hier [bin ich], mein Sohn.’ Und er sagte: ‘Siehe!– das Feuer und das Holz; wo aber ist das Lamm zum Brandopfer?“

 

Die Sicherheit für Abraham besteht in Gott allein, nicht darin, dass Abraham ihn so liebte und behütete. Abraham lernt nicht nur, Isaak loszulassen.

V. 5: „… „wir … zurückkommen.“

Abraham lernt an jenem Tage eine weitere wichtige Lektion: Er lernt etwas über Auferstehung (= das 1.Mal in der Bibel), weil er in Verbindung mit Isaak bereits etwas Ähnliches erlebt hatte: Gott hatte einen toten Mutterleib zur Auferstehung gebracht und gleichsam den Isaak aus den Toten heraufgeführt. Erfahrung: Gott kann tote Leiber lebendig machen (Römer 4, 17.21).

Er lernt, im Glauben zu „rechnen“ und Gott zu vertrauen, dass Gott selbst über den Tod hinaus die Existenz sichert:

Hebräer 11, 17-19: ‹Im› Glauben hat Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isaak dargebracht, und er brachte den Einziggeborenen dar, er, der die Verheißungen in Empfang genommen hatte, 18 zu dem gesagt worden war: „In Isaak wird dir ein Same genannt werden“: 19 Er rechnete: „Gott kann auch von den Toten erwecken“ - von woher er ihn auch gleichnishaft zurückerhielt.

Abraham „urteilte“ (= rechnete logisch). Glaube rechnet (= Logik des Glaubens): Es muss eine Auferstehung geben.

8 „Und Abraham sagte: ‘Gott wird sich ersehen das Lamm zum Brandopfer, mein Sohn.’ Und sie gingen beide miteinander.“

Hier kommt in der Bibel das erste Mal das Wort LAM. Mose vor. …

22:9-12 „Und sie kamen an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte; und Abraham baute dort den Altar und schichtete das Holz; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. 10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. 11 Da rief ihm der [himmlische] Bote Jahwehs vom Himmel zu und sagte: ‘Abraham, Abraham!’ Und er sagte: ‘Hier [bin ich]!’ 12 Und er sagte: ‘Strecke deine Hand nicht aus nach dem Knaben, und tue ihm gar nichts, denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.“

Gott sah den Glauben Abrahams. - An den Werken.

Es ist entscheidend wichtig, dass unser Glaube sichtbar wird. Gott will Beweise sehen.

Das ist die Rechtfertigung aus Werken, von der Jakob spricht:

Jakobus 2, 21Wurde nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt, als er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar opferte? 22 Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und durch die Werke der Glaube vollendet wurde, 23 und die Schrift wurde erfüllt, die sagt: „Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet{Vgl. 1. Mose 15, 6 n. d. gr. Üsg.}, und er wurde „Freund Gottes“ genannt.

Gott besteht darauf, dass er Werke sieht, Werke, die den Glauben beweisen.

und die Heilige Schrift wurde erfüllt, d. h. 1. Mose 15, 6 wurde bestätigt.

1. Mose 15: Abraham wurde gerechtfertigt aus Glauben – VOR seiner Beschneidung.

→ Römer 4: Auch wir können gerechtfertigt werden OHNE Ritual und OHNE Werke des Gesetzes.

Abraham wurde gerechtfertigt aus Werken, als er seinen Sohn Isaak opferte.

Zuerst Abr wurde gerechtfertigt aus Glauben, DANACH wurde er gerechtfertigt aus seinen Werke.

→ Auch wir müssen unseren Glauben rechtfertigen durch Werke:

Wie kann dein Nachbar davon überzeugt werden, dass dein Glaube echt ist?

Und wie kann Gott erkennen, ob dein Glaube echt ist?

Du sagst: Gott kann mein Herz lesen. Ja. Aber Gott will mehr sehen als dein Herz. Er will Taten sehen, die zeigen, dass dein Glaube echt ist. (Jakobus 2)

Gott vergisst nicht die Werke, die beweisen, dass wir ihm wirklich vertrauen.

Hebräer 6:10 Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Arbeit der Liebe, die ihr seinem Namen erwieset: Ihr dientet - und dient - den Heiligen.

 

22:13-19Und Abraham erhob seine Augen und sah, und siehe!– da war ein Widder dahinten im Dickicht festgehalten durch seine Hörner; und Abraham ging hin und nahm den Widder und opferte ihn als Brandopfer an seines Sohnes Statt.“

14 Und Abraham gab diesem Orte den Namen: ‘Jahweh wird ersehen’; daher heutigen Tages gesagt wird: ‘Auf dem Berge Jahwehs wird ersehen werden.’“

 

15 Und der [himmlische] Bote Jahwehs rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel zu 16 und sagte: ‘Ich schwöre bei mir selbst, sagt Jahweh, dass, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, 17 ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren werde, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; 18 und in deinem Samen werden sich segnen alle Völker der Erde, darum, dass du meiner Stimme gehorcht hast.’“

19 Und Abraham kehrte zu seinen Knaben zurück, und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerseba; und Abraham wohnte zu Beerseba.“

Beerscheba = dort wo er selbst geschworen hatte. Und das Wort Abrahams war dem Abimelechs Sicherheit gewesen.

1. Mose 22 folgt nicht zufällig auf 1. Mose 21! (Schwurbrunnen; 22, 19)

Es geht um dieselbe Lektion: Worin finden wir Sicherheit?

- In dem Gott, der schwört! Welche große Sicherheit!

Der ewige Gott garantiert (1. Mose 22, 16f) mit einem Schwur die Erfüllung aller Verheißungen in Bezug auf den Samen:

Ich schwöre bei mir selbst, sagt Jahweh: Weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, 17 werde ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren.“

Gott schwört; der El Olam, der Gott er Ewigkeit, der alles überdauert!

 

Abrahams Sicherheit ruht in der „Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses“ (Hebräer 6, 17-19): „damit wir durch zwei unabänderliche Tatsachen ... einen starken Trost hätten”

Hebräer 6:11-20 11 Wir begehren aber, dass jeder von euch denselben Fleiß erweise – hin zur vollen Gewissheit der Hoffnung, bis zum Ende, 12 damit ihr nicht träge werdet, aber Nachahmer derer, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben; 13 denn als Gott Abraham Verheißung gab, schwor er, da er nicht [die Möglichkeit] hatte, bei einem Größeren zu schwören, bei sich selbst 14 und sagte: „Wahrlich! Reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren“ {Vgl. 1. Mose 22, 17.}, 15 und nachdem er auf diese Weise geduldig gewesen war, erlangte er die Verheißung; 16 denn Menschen schwören ja bei einem Größeren, und der Eid – zur Bestätigung – ist ihnen ein Ende allen Widerspruchs, 17 weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung auf nachdrücklichere Weise die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses zeigen wollte, mit einem Eide ins Mittel trat, 18 damit wir durch zwei unabänderliche Tatsachen, bei denen es Gott unmöglich war zu lügen, einen starken Trost hätten, die wir flüchteten ‹und Zuflucht nahmen›, um die vorgelegte Hoffnung zu ergreifen ‹und festzuhalten›, 19 welche wir als einen Anker der Seele haben, einen sicheren und auch festen und der in das Inwendige, hinter den Vorhang, hineingeht, 20 wo als Vorläufer für uns hineinging Jesus, nach der Ordnung Melchisedeks Hoher Priester geworden in Ewigkeit;

Was sind die 2 unabänderlichen Tatsachen?

Gott gibt doppelte Sicherheit: durch das Wort und durch den Eid.

Der Protoyp auf eine viel größere Opferung

Es gibt 30 Parallelen zu Jesus Christus in den V. 1-19!

Hier war ein Vater mit seinem Sohn.

In Lukas 9 sehen wir auch einen Vater und eine Sohn: Der Vater, stolz seinen Sohn präsentierend: Siehe mein Sohn. Ein Vater, gebrochen: Siehe, mein Sohn.

Keiner kann mitfühlen, was der Vater fühlte, weil

. kein Vater je seinen Sohn so sehr liebte

. kein Vater je so lange und ununterbrochen und enge Gemeinschaft mit seinem Sohn hatte. (Matthäus 11 Niemand erkennt den Vater.... – es muss geoffenbart werden, aber unsere Erkenntnis des Geoffenbarten ist stückweise.)

22, 2. „Und er sprach: ‘Nimm deinen Sohn, deinen Einzigen, den du liebst,“

„Liebe“ in 1. Mose

1.mal: 22, 2: Die Liebe des Vaters zum Eingeborenen.

2.mal: 24, 67: Die Liebe dieses Sohnes zu seiner Braut.

(Dazw.: 1. Mose 23: Der Tod seiner Mutter)

3.mal: 25, 28: Die Liebe (egoistische Liebe) von Eltern zu ihren Kindern.

4.mal: 27, 4: Liebe zum Essen.

den Isaak,“ (4 x Isaak; 12 mal: deinen Sohn)

Brandopfer = ganz für Gott

„auf einem der Berge. Ich werde dir sagen, welchen.“

auf einem der Nachbarberge des Morija

Morijah = der spätere Tempelberg Zion (2Chr 3, 1; Psalm 78, 68-69)

Auf diesem Berg sollte später das wahre Opfer dargebracht werden (22, 8.14). → Golgotha auf dem Nordwesthügel von Jerusalem. 

Morija ist Durchgangsstadium zur himmlischen Stadt, die Fundamente hat. Folgen wir dem Lamme nach, wohin es geht. Ziel ist der Zion. Offenbarung 14, 1-5.

22, 5. „Und Abraham sprach zu seinen jungen Männern: ‘Bleibt ihr hier mit dem Esel! Ich und der Knabe wollen dorthin gehen. Wir wollen anbeten und dann wieder zu euch kommen.’“

Bleibt hier. Vgl.. Hier hat 2000 Jahre später ein Größerer zu seinen Knechten sagte: Bleibt hier, bis ich angebetet habe. - Gethsemane. Die Knechte erkannten nicht den Ernst der Stunde - wie die Jünger in Gethsemane.

22, 6. „Und Abraham nahm das Holz des Brandopfers und legte es auf Isaak, seinen Sohn.“

Der eingeborene Sohn trug selbst das Holz zur Opferstätte. Auch der Antityp des Prototyps. Jh. 19, 17

Er aber nahm das Feuer und Messer in seine Hand.

Und es gingen die Zwei miteinander.

Ein Vater und sein eingeborener Sohn ziehen nach Morija, dem Tempelberg. Beide miteinander! (V. 6E)

22, 7. „Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: ‘Mein Vater!’ Abraham antwortete: ‘Hier bin ich mein Sohn.’ Und er sprach: ‘Siehe, hier ist das Feuer und das Holz. Wo ist aber das Schaf zum Brandopfer?’“

Mein Vater! Isaak wusste noch nicht. Aber der Antityp des Prototyps 2000 Jahre später wusste sehr wohl Bescheid: Jh. 13, 1; 18, 4; vgl. Markus 14, 36: Abba, Vater!

22, 8. „Abraham antwortete: ‘Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ausersehen, mein Sohn.’“

d. h.: Gott wird für ein Schaf sorgen - ER hat sich schon eines ersehen! 1. Petr. 1, 20f

Und die Zwei gingen miteinander.Vgl. Jh. 16, 31-32; 1. Petr. 2, 24

22, 9. „Und sie kamen an die Stätte, von der Gott ihm gesagt hatte. Und Abraham baute dort den Altar und schichtete das Holz darauf. Und er band Isaak, seinen Sohn, und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz.“

Keine Gewaltanwendung. Kein Betäuben. Kein Schreien des eingeborenen Sohnes, kein Davonlaufenwollen, ...

Willig legte sich der Sohn auf den Altar – wie ein Lamm ... Jesaja 53

Hier gab ein Vater den Sohn. 12x dein (Sohn); 10x Sohn; vgl. Johannes 3, 16.

Aber auch: Hier unterwarf sich ein Sohn willig dem Vater – in einem Gehorsam bis zum Tode. (Philipper 2, 8).

22, 10. „Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.“

Dann sollte das Feuer und das Messer über ihn kommen.

22, 11. „Da rief ihm der Engel Jahwehs vom Himmel und sprach: ‘Abraham! Abraham!’ Er antwortete: ‘Hier bin ich.’“

Zweimaliges Rufen Gottes an den Menschen (vgl.1. Mose 46, 2 Jakob! Jakob; 2. Mose 3, 4 Mose! Mose! 1. Sam. 3, 10 Samuel, Samuel! Lukas 10, 41 Martha, Martha! Lukas 22, 31 Simon, Simon! Apostelgeschichte 9, 4 Saul, Saul)

Auch auf Golgatha rief einer 2mal: Eli, Eli! - Aber er bekam keine Antwort! Kein: Halt! –

Römer 8, 32: Gott hat seinen Sohn nicht verschont!

Hebräer 13, 13: unsere Anbetungsstätte ist Golgotha

Weiteres aus 1. Mose 22

22, 1. „Nach diesen Begebenheiten versuchte Gott Abraham“ a [o. stellte Gott Abraham auf die Probe]“

Es kann Zeiten im Leben geben, wo es auf alles ankommt, wo jede Sekunde zählt, und wo in jeder Sekunde die richtige Entscheidung zählt. Und wo Gott uns prüft, ob wir alle Lektionen, die wir bisher mit ihm gelernt haben, zum Tragen kommen. So war es bei Josef (1. Mose 42u45), Mose (2M4f), Daniel (Dan 1.2.6), JdT, Petr. und auch bei Abraham. [Aber es gibt auch Gläubige, die nie dorthin kommen, weil sie lange vorher die Weichen gestellt hatten. Lot weiß es.] …

22, 3. „Da stand Abraham früh am Morgen auf und sattelte seinen Esel und nahm zwei seiner jungen Männer mit sich und Isaak, seinen Sohn. Und er spaltete Holz zum Brandopfer und machte sich auf und ging an den Ort, von dem Gott ihm gesagt hatte.“

Früher (15, 1-4) diskutierte Abraham noch mit Gott. Aber hier gehorcht er sofort.

Gehorchen – ohne zu verstehen. Das kann man, wenn man zu der Person, die den Befehl gibt, Vertrauen hat. Gott will das von uns.

Was dem K. 22 vorherging, war wichtig für Abrahams Glauben.

Auch bei uns ist es so. Jede Lektion ist wichtig für mich für die nächste, die Gott mich lehren will.

Ziel ist, immer mehr im Vertrauen zu wachsen.

Es wäre nutzlos gewesen zu fragen „Warum?“ Isaak gehörte Gott! Und wenn man getestet wird, ist man aufgefordert zu vertrauen, nicht zu fragen.

In Prüfungszeiten erfährt Gott, was in unseren Herzen ist. – und inwieweit wir uns ihm wirklich gegeben haben.

Abraham, du kannst ohne Isaak auskommen, aber du kannst nicht ohne Gott auskommen!“

22, 4. „Am dritten Tag, da erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.“

22, 5. „Und Abraham sprach zu seinen jungen Männern: ‘Bleibt ihr hier mit dem Esel! Ich und der Knabe wollen dorthin gehen. Wir wollen anbeten und dann wieder zu euch kommen.’“

Lektion: Glaube wird durch Erfahrungen der Treue und Macht Gottes in der Vergangenheit genährt. Hingabe meiner ganzen Existenz sowie Aufgeben der Sicherheiten im Leben geht zusammen mit dem Erfahren von Gottes gewaltiger Macht.

Der Gedanke daran, dass es eine Auferstehung gibt, hilft auch uns, loszulassen.

(Das Wasser vom Jordan ging erst zurück, als die Knöchel der Priester im Wasser standen!)

[Die Versagen Abrahams werden in Römer 4, 17ff + He 11, 17ff nicht erwähnt, weil er Buße tat. So auch bei uns bei der Wiederkehr Christi.]

Was ist Anbetung? – An diesem Tag bedeutete „Anbetung“ für Abraham: Gott mein Alles geben, alle meine Hoffnungen: meinen Sohn.

Vier Lektionen aus 1. Mose 22:

1. Gott fordert nicht etwas von den Seinen, ohne sie darauf vorzubereiten.

2. Glaube rechnet, er rechnet mit Gott. Dazu helfen auch die Erfahrungen aus der Vergangenheit. Römer 4, 17.21; He 11, 17-19

3. Gott will den Glauben der Seinen sehen – durch Handlungen. Gott will Beweise. (Unsere Nachbarn auch.)

4. Gott fordert nicht etwas, das er selber auch durchgemacht hat. 1. Petrus 1, 19.20. (Golgotha war für Gott eine ewige Realität, ihm ewig vor Augen.)

22, 16. und sprach: „Ich schwöre bei mir selbst – spricht Jahweh: Ja, weil du dieses getan hast und deinen Sohn, deinen Einzigen, nicht verschont hast“

Römer 8:32 Der sogar des eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn dahingab, wie wird er uns zusammen mit ihm nicht auch alles ‹in Gnade› geben?

22, 20-24

[Milka, die Frau seines Bruders Nahor, gebiert Bethuel (u.a.). (Dessen Tochter ist Rebekka.) (22, 20-24)]

 

6. Saras Tod und Begräbnis: K. 23

23:1 „Und das Leben Saras war 127 Jahre. Das waren die Lebensjahre Saras.“

23:2 „Und Sara starb zu Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Und Abraham ging hin, um über Sara zu klagen und sie zu beweinen. 23:3 Und Abraham erhob sich weg von seiner Toten und redete zu den Söhnen Heths und sagte: ‘23:4 ‘Ich bin ein Fremdling und Gast bei euch. Gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, dass ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht ‹hinweg›.“

23:5 „Und die Söhne Heths antworteten Abraham und sagten zu ihm: ‘23:6 ‘Höre uns, mein Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem auserlesensten unserer Gräber. Keiner von uns wird dir sein Grab verwehren, um deine Tote zu begraben.“

Saras Geist kehrt zurück in die sicheren Arme Gottes. Saras Leib wird von Abraham in ein Familiengrab gelegt. Abraham sichert sich das Grundstück durch einen festen Kauf (lässt es sich nicht schenken; das wäre unsicher.) Er bezahlt 400 Schekel für Sarah an die Hethiter, weil er weiß, dass er auf Erden Fremdling (23, 4) bleiben wird und seine zukünftige Sicherheit in El Olam ist, der ihm jenseits des Todes einen sicheren Ort bereiten wird.

 

1. Mose 23:7Und Abraham stand auf und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Söhnen Heths, 23:8 und redete mit ihnen ‹und sagte›: „Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht ‹hinweg›, so hört mich und legt Fürsprache für mich ein bei Ephron, dem Sohn Zohars, 23:9 dass er mir die Höhle von Machpela gebe, die ihm gehört, die am Ende seines Feldes ist. Um das volle Geld gebe er sie mir zu einem Erbbegräbnis in eurer Mitte.“

23:10 Ephron aber saß mitten unter den Söhnen Heths. Und Ephron, der Hethiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Söhne Heths, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen, ‹und sagte›: 23:11 „Nicht so, mein Herr, höre mich! Das Feld gebe ich dir. Und die Höhle, die darin ist, dir gebe ich sie. Vor den Augen der Kinder meines Volkes gebe ich sie dir. Begrabe deine Tote.“

23:12 Und Abraham verneigte sich vor dem Volk des Landes. 23:13 Und er redete zu Ephron vor den Ohren des Volkes des Landes ‹und sagte›: „Aber möchtest du auf mich nur hören: Ich gebe den Preis des Feldes, nimm ihn von mir, so will ich meine Tote dort begraben.“

23:14 Und Ephron antwortete Abraham ‹und sagte› zu ihm: 23:15 „Mein Herr, höre mich an! Ein Land von 400 Schekel Silber, was ist das zwischen mir und dir? Und [so] begrabe deine Tote!“

23:16 Und Abraham hörte auf Ephron. Und Abraham wog Ephron das Geld dar, wovon er vor den Ohren der Söhne Heths gesagt hatte, 400 Schekel Silber, wie es beim Händler gängig ist.“

Mit 1000 Schekel Silber begann der Lebensabschnitt (K. 20-23), mit 400 Schekel endet er.

Betrachten wir den Unterschied: Die 1000 Schekel wurden von einem Heiden bezahlt, weil er Sicherheit wollte (Augendecke für das Missgeschick bzgl. Sarah, die er Abraham weggenommen hatte).

Die 400 Schekel Silber hier werden von einem Glaubensmann bezahlt, weil er seine ganze Vertrauen auf Gott gesetzt hatte, der ihm eine zukünftige Stadt bereitete, und weil er wusste, dass er hier auf Erden ein Fremdling war. Abraham wusste: Meine Zukunft ist so sicher wie EL OLA. Mose selbst.

 

23:17 „So wurde das Feld Ephrons, das bei Machpela gegenüber von Mamre [liegt], das Feld und die Höhle, die darin war, und alle Bäume, die auf dem Felde innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum standen, 23:18 dem Abraham als Eigentum bestätigt vor den Augen der Söhne Heths, vor allen, die zum Tore seiner Stadt eingingen.

23:19 Und danach begrub Abraham Sarah, seine Frau, in der Höhle des Feldes von Machpela, gegenüber von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan. 23:20 So fiel das Feld und die Höhle, die darin war, von den Söhnen Heths an Abraham als Erbbegräbnis.“

Abraham bleibt seinem Grundsatz von 1. Mose 14, 23f treu (und der Lektion, die ihn Melchisedek gelehrt hatte): nämlich, dass alles Gott gehört. Gott ist der Besitzer von Himmel und Erde. Und weil Abraham Gott gehört, gehört alles, was Gott gehört, dem Abraham. (Vgl. Lk15, 31).

Abraham lebt im Glauben, er kann warten. Er weiß: Gott hat ihm den Besitz von ganz Kanaan verheißen – eines fernen Tages. Abraham lernt: Gottes Verheißung geht über den Tod hinaus.

Inzwischen aber schickt er sich in die Umstände und kauft die Begräbnisstätte. Er wartet geduldig auf die Erfüllung der Verheißung.

→ Und wie hilft das uns?

Uns ergeht es ebenso. Alles ist euer. Ihr aber seid Christi.

Alles ist mein. 1. Korinther 4, 21E.22, 23. Lukas 15, 31. Ich darf gelassen sein. Ich habe Gott – und daher besitze ich alles. Und kann daher verzichten und warten, warten bis auf die Zeit, da ich alles erben werde.

Abraham lernt: Gottes Verheißung geht über den Tod hinaus.

 

23, 20. „So wurden dem Abraham das Feld und die Höhle, die darauf lag, von den Kindern Hets zum Erbbegräbnis bestätigt.“

- Tod Saras (6mal „Tote“; Bild von Israel)

- Abrahams Zeugnis unter den Hethitern: Du bist ein Fürst Gottes unter uns

- Kap. 23 setzt die Kenntnisse der hethitischen Landkaufgesetze voraus. Wenn man ein gesamtes Landstück kaufte, musste man die Pflichten des Feudaldienstes übernehmen, bei einem Teilkauf aber nicht. Abraham wollte daher nur die Höhle ohne das Feld.

Um das 13. Jahrh. v. Chr. ging das hethitische Reich unter. 1. Mose 23 ist viel älter als es die Bibelkritik gerne möchte.

- der Kampf um die Machpelah-Höhle in Hebron; mehr als 2000 Jahre alter herodianischer Momumentalbau, heute auch Moschee darin.

 

Lektionen zur 3. Periode:

Sicherheit im Blick auf die Zukunft ist nicht in menschlichen Mitteln / in Menschen, sondern nur im Wort und Schwur des El Olam, der in alle Ewigkeit derselbe ist.

Gott ist meine zukünftige Existenz. Christus ist meine Hoffnung: 1. Timotheus 1, 1; Hebräer 6, 18-20.

Wenn ich in dieser Wahrheit lebe, brauche ich nicht menschliche Krücken zu schaffen, um Sicherheit für die Zukunft zu haben. Meine Zukunft liegt ganz in der Hand meines Vaters, der der Gott der Ewigkeit ist. Und unter ihm sind „ewige Arme“.

5. Mose 33, 27: Eine Zufluchtsstätte ist der Gott der Urzeit, und rings unter sind ewige Arme. Und er hat vor dir den Feind vertrieben und gesagt: “Vertilge [ihn]!“

 

[Wiederholung der 3 Perionden im Leben Abrahams: K. 11, 27- K. 23]

Beachte die Phasen des Lebens Abrahams:

Abrahams erste Periode: 11, 27- 15, 21

Abraham verleugnet Sarah vor den Ägyptern. (K. 12)

Hauptfrage: Güter oder El Elyon? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 12-15): Neue Gottesoffenbarung: 14, 18.19.20.22: El Elyon, der Höchste, der Besitzer von Himmel und Erde. → 15, 1: Frage nach dem Erbe der Güter.

Abrahams zweite Periode: 16, 1- 19, 38

Abraham nimmt Hagar statt Sarah (K. 16)

Hauptfrage: Werke des Fleisches oder Glaube an El Schaddai? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 16-19): Neue Gottesoffenbarung: 17, 1: El Schaddai, der Mächtige. → 17, 1: Frage nach der Macht Gottes, die Verheißung zustande zu bringen (18, 14).

Abrahams dritte Periode: 20, 1- 23, 20

Abraham verleugnet Sarah vor den Philistern. (K. 20)

Hauptfrage: Sicherheit in Menschen oder in El Olam? → Abraham lernt!

In diesem Abschnitt (K. 20-23): Neue Gottesoffenbarung: 21, 34: El Olam, der Ewige. → 22, 1: Frage nach der Unwandelbarkeit des göttlichen Ratschlusses – als sicheren und festen Anker unserer Seele (22, 16-18; vgl. Hebräer 6, 13-20).


E. Nachspiel: (Eine Braut für Isaak) 24, 1-25, 11

1. Abraham gewinnt eine Frau für Isaak. K. 24

= Die zweite Berufung aus den Heidenvölkern.

24, 1. „Und Abraham war alt und hochbetagt, und Jahweh hatte Abraham gesegnet in allem.“

Auch wir sind „in allem“ gesegnet. Epheser 1, 3. (Vgl. 5M2, 7.)

2. „Und Abraham sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses“, w: „dem Alten seines Hauses.“

Der Knecht war schon alt.

der der Verwalter aller seiner Güter war:

Betonung liegt auf dem Reichtum, den Abraham hat und den sein Sohn Isaak erben sollte.

„Lege deine Hand unter meine Hüfte a

Schwur mit Händen auf der Lende (= Hüfte) = die Stelle, von wo aus die Fortpflanzung geschieht

Abrahams. Hier: Ein Zeichen dafür, dass, wenn der Eid nicht ausgeführt werden sollte, die Kinder Abrahams die Treulosigkeit des Schwörenden rächen würden.

Vgl. 1. Mose 32: Gott zerbrach Jakob genau an dieser Stelle die eigene Kraft (Hüfte)

Ebenso 1. Mose 47, 29: Schwur auf der Lende. Zu beachten ist, dass sowohl hier wie in 1. Mose 47 die Lenden alt waren.

24, 3. „und schwöre mir bei Jahweh, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne,“

24, 4. „sondern in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft sollst du ziehen und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nehmen.’“

Betonung liegt auf dem Gott des Himmels und der Erde, weil:

. des Himmels (vgl. V. 7) – von dort kam der Ruf (1. Mose 12, 1f) auszuziehen

. der Erde – Er sorgt für unsere irdischen Angelegenheiten, wie z.B. Ehepartnerfindung. Er hat sie in der Hand.

. Gott besitzt alles. Und dieser Gott ist Abrahams Gott. Abraham gehört alles.

24, 5. „Der Knecht sprach zu ihm: ‘Aber vielleicht will die Frau mir nicht folgen in dieses Land? Soll ich dann deinen Sohn in jenes Land zurückbringen, von dem du ausgezogen bist?’“

24, 6. „Abraham sagte zu ihm…“

Wenn die Braut nicht mit will, soll Elieser nicht den Isaak nach Mesopotamien bringen

24:6 „Und Abraham sagte zu ihm: ‘Hüte dich, dass du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringst! 24:7 Jahweh, der Gott der Himmel, der mich aus dem Hause meines Vaters und aus dem Lande meiner Verwandtschaft genommen und der zu mir gesagt und mir geschworen hat ‚Deinem Samen will ich dieses Land geben!’, der wird seinen [himmlischen] Boten vor deinem Angesicht hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nehmest. 24:8 Aber wenn die Frau nicht willig ist, dir zu folgen, bist du frei von diesem meinen Eid. Nur sollst du meinen Sohn nicht dorthin zurückbringen.’“

24:9 Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm [in Hinsicht] auf dieses Wort.“

24:10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn, und zog hin. Und allerlei Güter seines Herrn hatte er bei sich. Und er machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zur Stadt Nahors.“

24:11 Und er ließ die Kamele draußen vor der Stadt niederknien beim Wasserbrunnen, zur Abendzeit, zur Zeit, da die Schöpferinnen herauskommen. 24:12 Und er sagte: ‘Jahweh, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir bitte heute begegnen, und erweise Freundlichkeit ‹und Gnade› an meinem Herrn Abraham“!

Hier ist es das dritte Mal in der Bibel, dass Gott der Gott eines Menschen genannt wird. Vgl. 9, 26. 17, 7.8;

24:13 „Siehe! – ich stehe bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen.“

24:14 „Möchte es nun geschehen, dass das Mädchen, zu dem ich sagen werde: ‚Neige doch deinen Krug, dass ich trinke’ und welches sagen wird: ‚Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken’, diejenige sei, die du für deinen Knecht, Isaak, zugewiesen hast. ’Und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Freundlichkeit ‹und Gnade› erwiesen hast.’“

„zugewiesen hast“:

= als richtig [o. passend] erfunden hast; hebr.: w: zuerkennen, zuweisen

nicht: „bestimmt hast“

Hier nicht im determimisten Sinn sondern: Gott hat sich, innerhalb der Geschichte, entschieden, diese Frau (aufgrund des Gebetes von Abraham ... etc.) dem Isaak zuzuweisen.

 

Exkurs: Der Beginn einer Ehe

Er bittet um ein Glas Wasser – und sie schöpft 800 Liter. Ein Kamel trinkt 80 l.

Kriterium für gute Ehefrau: Fleiß, Arbeitswilligkeit.

Kann Abr erwarten, dass ein jungen Mädchen von Mesopotamien/Chaldäa sich aufmachen würde in ein ihr fremdes Land, um die Frau des Isaak zu werden?

Abr war den Weg einmal gegangen, weil Gott ihn gerufen hatte. Aber würde ein junges Mädchen sich freiwillig aufmachen?

Was wird der Knecht Abrahams nun tun, nachdem Gott ihn so wunderbar geführt hat?

 

24:15 Und es geschah, er hatte noch nicht ausgesprochen: Siehe! – da kam Rebekka heraus, die dem Bethuel geboren worden war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, mit ihrem Kruge auf ihrer Schulter. 24:16 Und das Mädchen war sehr schön von Ansehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Und sie stieg zur Quelle hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. 24:17 Und der Knecht lief ihr entgegen und sagte: „Lass mich bitte ein wenig Wasser aus deinem Kruge schlürfen.“

24:18 Und sie sagte: „Trinke, mein Herr.“ Und eilends ließ sie ihren Krug auf ihre Hand hernieder und gab ihm zu trinken.

24:19 Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sagte sie: „Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie genug getrunken haben.“

24:20 Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen. Und sie schöpfte für alle seine Kamele.

24:21 Und der Mann sah ihr staunend zu und schwieg, um zu erkennen, ob Jahweh zu seiner Reise Erfolg gegeben habe oder nicht.

24:22 Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Schekel sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel Gold ihr Gewicht, 24:23 und er sagte: „Wessen Tochter bist du? Sage mir's bitte an. Ist im Hause deines Vaters Raum für uns zu übernachten?“

24:24 Und sie sagte zu ihm: „Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.“ 24:25 Und sie sagte zu ihm: „Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Raum zum Übernachten.“

24:26 Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor Jahweh und sagte: „24:27 „Gelobt ‹und gesegnet› sei Jahweh, der Gott meines Herrn Abraham, der von seiner Freundlichkeit ‹und Gnade›* und seiner Wahrheit*/Treue** nicht abgelassen hat gegen meinen Herrn! Mich hat Jahweh geleitet auf den Weg zum Hause der Brüder meines Herrn.“

24:28 Und das Mädchen lief und berichtete diese Dinge dem Hause ihrer Mutter.

24:29 Und Rebekka hatte einen Bruder. Sein Name war Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus zur Quelle. 24:30 Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Armen seiner Schwester, und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, ‹die sagte›: „So hat der Mann zu mir geredet“, da kam er zu dem Mann. Und – siehe – er stand bei den Kamelen, an der Quelle.

24:31 Und er sagte: „Komm herein, Gesegneter Jahwehs! Warum stehst du draußen? – denn ich habe das Haus aufgeräumt, und Raum ist für die Kamele.“

24:32 Und der Mann kam in das Haus. Und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, und [gab] Wasser, seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. 24:33 Und es wurde ihm zu essen vorgesetzt.

Aber er sagte: „Ich will nicht essen, bis ich meine Worte gesagt habe.“

Und er sagte: „Rede!“

 

24:34 „Und er sagte: ‘Ich bin Abrahams Knecht; 24:35 und Jahweh hat meinen Herrn sehr gesegnet, sodass er groß geworden ist. Und er hat ihm Kleinvieh gegeben und Rinder, und Silber und Gold, und Knechte und Mägde, und Kamele und Esel. 24:36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war. Und er hat ihm alles gegeben, was er hat.“

Nun führt er ihrem Geist die Reichtümer seines Herrn vor Augen. Und er war gerade der Richtige, der dieses tun konnte. Er war der Verwalter, der über alle Güter seines Herrn gesetzt war.

Mein Herr ist reich. Und der Sohn meines Herrn ist der Erbe! Willst du seine Frau werden?

37 Und mein Herr hat mich schwören lassen ‹und gesagt›: ‚Du sollst meinem Sohne nicht eine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Lande ich wohne, 24:38 sondern zu dem Hause meines Vaters und zu meiner Sippe sollst du gehen und meinem Sohn eine Frau nehmen.’

24:39 Und ich sagte zu meinem Herrn: ‚Vielleicht wird die Frau mir nicht folgen.’

24:40 Und er sagte zu mir: ‚Jahweh, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Boten mit dir senden und Erfolg zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nehmest aus meiner Sippe und aus dem Hause meines Vaters. 24:41 Wenn du zu meiner Sippe kommst, dann sollst du frei sein von meinem Eid. Und wenn sie sie dir nicht geben, bist du von meinem Eid frei.’

24:42 So kam ich heute zu der Quelle und sagte: „‚Jahweh, Gott meines Herrn Abraham, wenn du bitte Erfolg geben wolltest zu meinem Wege, auf dem ich gehe! 24:43 Siehe! Ich stehe bei der Wasserquelle. Möge es nun geschehen, dass die Jungfrau, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: ‚Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Kruge zu trinken!’ 24:44 Und welche zu mir sagen wird: ‚Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen’, dass sie die Frau sei, die Jahweh dem Sohn meines Herrn zugewiesen hat.’

24:45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgesprochen, – siehe – da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter. Und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte.

Und ich sagte zu ihr: „‚Gib mir bitte zu trinken!’

24:46 Und eilends ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter hernieder und sagte: „‚Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken.’ Und ich trank, und sie tränkte auch die Kamele.

24:47 Und ich fragte sie: ‚Wessen Tochter bist du?’

Und sie sagte: „‚Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat.’

Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme.

24:48 Und ich verneigte mich und warf mich nieder vor Jahweh. Und ich pries Jahweh, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geleitet hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen.

24:49 Und nun, wenn ihr Freundlichkeit ‹und Gnade›* und Wahrheit*/Treue** an meinem Herrn erweisen wollt, tut es mir kund, und wenn nicht, tut es mir kund, und ich werde mich zur rechten Seite oder zur linken wenden.“

24:50 Und Laban und Bethuel antworteten und sagten: „Von Jahweh ist die Sache ausgegangen. Wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. 24:51 Siehe! Rebekka ist vor dir: Nimm sie und ziehe hin. Und sie sei die Frau des Sohnes deines Herrn, wie Jahweh gesagt hat.“

24:52 Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, beugte er sich zur Erde nieder vor Jahweh. 24:53 Und der Knecht zog silbernes Geschmeide hervor und goldenes Geschmeide und Kleider und gab sie der Rebekka. Und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter.

24:54 Und sie aßen und tranken, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten.

Und des Morgens standen sie auf, und er sagte: „Entlasst mich zu meinem Herrn!“

24:55 Und ihr Bruder und ihre Mutter sagten: „Lass das Mädchen einige Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du ziehen.“

24:56 Aber er sagte zu ihnen: „Haltet mich nicht auf, da Jahweh Erfolg gegeben hat zu meiner Reise. Entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe!“

24:57 Und sie sagten: „Lasst uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen.“

 

1. Mose 24, 58: „Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr: ‘Willst du mit diesem Manne gehen? Und sie antwortete: ‘Ich will gehen.

59 Und sie entließen ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Männer. 60 Und sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: ‘Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und dein Same besitze das Tor seiner Feinde!’ 61 Und Rebekka machte sich auf mit ihren Mägden, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Manne; und der Knecht nahm Rebekka und zog hin.“

Und sie zog aus – ihm entgegen, obwohl sie ihn noch nie gesehen hatte.

 

1. Petrus 1, 8 „den ihr nicht gekannt habt ‹aber› liebt, den ihr jetzt nicht schaut, [an den] ihr aber glaubt, [auf den] ihr euch freut mit hoher, unaussprechlicher und verherrlichter Freude

 

24:62 „Und Isaak war von einem Gange nach dem Brunnen ‘des Lebendigen, der mich sieht’ gekommen. Er wohnte im Lande des Südens.“ 24:63 „Und Isaak ging aus, um auf dem Felde zu sinnen beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen und sah, und – siehe! – Kamele kamen.“

24:64 „Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak. Und sie glitt vom Kamel herab und sagte zu dem Knecht:“

24:65 ‘Wer ist der Mann, der uns da auf dem Felde entgegen wandelt?’

Und der Knecht sagte: ‘Das ist mein Herr.’ Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.“

24:66 Und der Knecht erzählte Isaak alle die Dinge, die er ausgerichtet hatte.“

24:67 Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sara. Und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau. Und er liebte sie. Und Isaak tröstete sich nach dem Tode seiner Mutter.“

 

24:63 Und „Isaak ging aus, um auf dem Felde zu sinnen beim Anbruch des Abends; und er hob seine Augen auf und sah, und siehe! – Kamele kamen.“

. Das Erste, das wir von Isaak lesen (außer K. 22): Er war gerne alleine, liebte die Einsamkeit, das Nachdenken in der Stille.

. Das Zweite das wir von Isaak lesen: Er liebte seine Frau.

(24:67 „Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sarah, und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er liebte sie.“)

 

24, 65 „Wer ist der Mann, der uns da auf dem Felde entgegen wandelt? Und der Knecht sagte: ‘Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.“

Warum Schleier? Ausdruck der Schamhaftigkeit

Sie war sehr schön (K. 26, 7). Aber sie wollte nicht wegen ihrer Schönheit geheiratet werden. Sie will nicht mit ihrem Körper beeindrucken.

Hier ist eine schamhafte, fleißige, arbeitswillige Frau, die bereit ist, alles zu verlassen – für ihren Mann.

Prinzipien zur Partnerwahl:

Gebet (über längere Zeit hinweg) ist das Wichtigste.

Vater hatte gebetet. Isaak selber betete. Es ist weise, die Eltern einzubeziehen.

Es ist weise, sich Zeit zu lassen. (Isaak war 40.)

Es ist weise, klare Prinzipien zu haben, wie die Frau sein soll.

. keine Kanaaniterin

. aus gutem Hause

. tüchtig, fleißig, arbeitsam

. schamhaft, zurückhaltend

. treu

→ Ein guter Start. (Ein guter Start garantiert aber nicht einen guten Lauf.)

 

Worauf soll sie achten? (Siehe auch bei K. 29!)

-          Womit ernährt er sich? – vom Wort Gottes oder Computerspielen?

-          Wie verhält er sich im Elternhaus? Wie geht er mit seiner Mutter um?

-          Wie geht er mit Kindern um?

-          Ist er diszipliniert? Plant er? - oder ist er ein Chaot.

-          Ist er ein Diener? - oder lässt er sich lieber bedienen?

-          Ist er demütig? - Oder weiß er alles besser?

-          Hat er gern Gäste?

-          Kann er sich beherrschen? oder geht sein Temperament schnell mit ihm durch (Alkohol, Essen, Zorn)

-          Kann er eine Familie ernähren?

-          Kann ich meine Kinder seiner Erziehung anzuvertrauen?

-          Ist er beständig, konstant? Oder ändert er schnell die Meinung und die Projekte?

-          Kann er führen? Trägt er Verantwortung? Oder drückt er sich wo er kann?

-          Hat er einen Blick dafür, was getan werden muss? Oder lässt er lieber andere für sich arbeiten?

-          Tut er mehr als man von ihm verlangt? Oder nur das Nötigste?

-          Hat er Ausdauer? Kann er etwas zu Ende machen? oder gibt er schnell auf, wenn es schwierig wird?

-          Was imponiert dir? - Dass er 100 kg heben kann?

Worauf soll er achten? (Siehe auch bei K. 29!)

-          Wie redet sie über ihren Vater? (Wenn sie ihn verachtet, glaubst du, dass sie dich achten wird?)

-          Schaut sie weg, wenn ihre Mutter sich abrackert, oder packt sie mit an? (1. Mose 24)

-          Wenn es schwierig wird – bleibt sie unter der Last, oder läuft sie weg?

-          Wie benimmt sie sich anderen gegenüber: freundlich, und sanftmütig oder: nörgelnd, aufbrausend?

-          Hat sie Sinn für Familie? Liebt sie Kinder? Kann sie mit Kindern umgehen?

-          Kann sie mit Geld umgehen?

-          Wird Ordnung bei ihr klein oder groß geschrieben?

-          Wie kleidet sie sich?

-          Erkennt sie die biblische Schöpfungsordnung an? (Mann = Haupt der Familie)

-          Lässt sie sich belehren – oder ist sie stur?

-          Kann ich sie führen?

Was ist es, das eine Beziehung über Jahrzehnte hinweg beständig macht? (Siehe auch bei K. 29!)

-          Achtung / Respekt  -  Echte Kameradschaft  - Gemeinsame Werte - Gemeinsame Ziele

-          Eine Liebe, die sich aufopfert, die warten kann, die den anderen ehrt, die sich ihm verpflichtet bis zum Tode, die Anteil nimmt, zuhört, Verantwortung übernimmt. (Vgl. Jesus Christus)

-          Haupt sein heißt: HAUPT HINHALTEN!

 

2. Abraham heiratet wieder: 25, 1-6

25:1 „Und Abraham nahm wieder eine Frau, mit Namen Ketura. 25:2 „Und sie gebar ihm Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach.“

25:3 „Und Jokschan zeugte Scheba und Dedan.

Und die Söhne Dedans waren die Assuriter und Letuschiter und Leummiter.“

25:4 Und die Söhne Midians: Epha und Epher und Hanoch und Abida und Eldaa. Diese alle waren Söhne der Ketura.“

25:5 Und Abraham gab Isaak alles, was er hatte.“

25:6 Und den Söhnen der Nebenfrauen, die Abraham hatte, gab Abraham Geschenke. Und er ließ sie, während er noch lebte, von seinem Sohn Isaak wegziehen nach Osten, in das Land des Ostens.“

Die zwei Nebenfrauen Abrahams waren: Hagar und Ketura.

1Ch 1, 32: 1Ch 1:32 Und die Söhne der Ketura, der Nebenfrau Abrahams: Sie gebar Simran und Jokschan und Medan und Midian und Jischbak und Schuach. Und die Söhne Jokschans: Scheba und Dedan.

Ketura war „Nebenfrau.“ Diese Frau, die er hier heiratete, galt also nicht als Hauptfrau.

(Hauptfrau – Nebenfrau: Was ist der Unterschied?)

 

Abraham zog sich zurück.

Wir sehen nicht, dass der alte Vater und dann uralte Großvater sich noch besonders um die Familie Isaaks gekümmert hätte. Nein. Er erfreute sich inzwischen seines neuen Frühlings.

Isaak mit den beiden kleinen Jungen Esau und Jakob hätten (bis zu ihrem 15. Geburtstag) den Opa als Berater dringend nötig gehabt.

Als Esau und Jakob 15 Jahre als waren, starb Abraham.

3. Tod Abrahams: 25, 7-11

Er wartete auf eine Stadt, die Fundamente hat, – ewige Fundamente.

Der Abschnitt endet mit dem Tod Abrahams


II. Die Entwicklung des Volkes Gottes zu Israel: 1. Mose 25, 12- 35, 29

[B. Die Entstehung des hebräischen Volkes (Erlösungsgeschichte): K. 10-50]

[I. Heidnischer Ursprung. Berufung und Verheißung. Leben aus dem Glauben: 10, 1-25, 11]

a. Tholedoth (= das Hervorgebrachte) von Ismael: 25, 12-18

b. Tholedoth (= das Hervorgebrachte) von Isaak: 25, 19-35, 29

Drei Perioden im Leben Jakobs

Im Land der Verheißung (25, 19- 27, 46)

Unter den Heiden (28, 1- 31, 55)

Wieder im Land der Verheißung (32, 1- 35, 29)

A. Die Namen der Söhne Ismaels: 25, 12-18

Ismael kann sich über 12 Söhne freuen, Isaak muss noch jahrelang warten auf die von Gott geschenkte Frau, und dann nochmals 20 Jahre auf Kinder.

Manchmal haben es die Gläubigen schwerer – weil Gott sie in eine besondere Schule nimmt.

B. Isaak im Land: Die Aufrechterhaltung der Vision der Hebräer: 25, 19-26, 33

Einleitendes: Über den Segen

Gott gab Abraham eine dreiteilige Verheißung (K. 12):

1) einen Samen (inkl. Land)

2) einen Segen (für Abraham und seinen Samen)

3) einen weltweiten Segen durch den Samen: In deinem Samen werden alle Geschlechter gesegnet werden.

Eines Tages wird er diesen Segen im Großen erfüllen, in der Zwischenzeit aber im Leben Abrahams.

K. 11-24: Thema: Die Erfüllung der Verheißung des Samens. „Ich werde dir den Samen geben“ = Die Geschichte, wie Abr den verheißenen Samen – und in ihm das große Volk – bekommt.

K. 25-35: Thema: Die Erfüllung der Verheißung des Segens. „Ich werde dich segnen / du wirst ein Segen sein“

K. 36-50: Thema: Die Erfüllung der Verheißung weltweiten Segens. „Alle Geschlechter“ werden durch dich [o.: in dir] gesegnet werden.’ „Gott sendet die Familie Jakob nach Ägypten. Josef wird der Schlüssel zum größten Segen: Alle Völker der Erde werden durch Josef gesegnet.

 

K. 25-35: Thema: Die Erfüllung der Verheißung des Segens („Ich werde dich segnen.“)

Immer wieder: Segen (z.B. 26, 3.12f.24.29; 27: Der Segen von Esau und Jakob.; 28, 1ff; 32, 27.30.)

→ Auch wir wollen gerne Segen haben. Was meinen wir, wenn wir von Segen sprechen? („Wir hatten eine gesegnete Zeit“; „Der Herr hat uns in diesen Tagen reich gesegnet“) Was ist Segen?

Z.B. Isaak: Der Herr segnete ihn und er bekam eine große Ernte.

Wir: Epheser 1, 3: geistliche Segnungen. Ja, es ist schön, geistliche Segnungen zu haben, aber wir brauchen mehr zum Leben als geistliche Segnungen.

Wer hat mein Bankkonto wachsen lassen? War das kein Segen? Ja, wir brauchen geistliche Segnungen, aber wir brauchen auch physische, sonst könnten wir nicht leben: Weizen, Schafe, Kamele

 

In 1. Mose 25-35 sehen wir verschiedene Haltungen dem Segen Gottes gegenüber.

 

1. Beispiel: Esau (K. 25): Er besaß das Erstgeburtsrecht. Wie dachte Esau über den Segen des Erstgeburtsrechtes?

Esau dachte über die geistlichen Vorränge des Erstgeburtrechts nach (Könige, viele Völker, der Same, der zum Segen für die Welt werden sollte …). Und er sagte sich: „Was hab ich heute davon? Vom Erstgeburtrecht wird mein Bauch nicht voll.“

Er lebte für das Hier und Jetzt. Und für gegenwärtigen Genuss und Befriedigung verkaufte er die Herrlichkeit und die Zukunft.

→ In die Segnungen Gottes einzutreten, erfordert Glaube. Da muss man wählen, da wird unser Sinn für den richtigen Wert der Dinge getestet. Gegenwärtige Befriedigung vor das Erstgeburtrecht zu stellen, offenbart eine sehr niedrige Stufe.

 

2. Beispiel: Isaak (K. 26):

Abraham war ein Glaubensmensch. Der große Pionier des Glaubens. Isaak, sein Sohn, sollte nun in seinen Fußstapfen wandeln.

Es ist schwer, solchen Menschen zu folgen. Er hat eine schwere Aufgabe.

Abraham sagte zu Isaak:

Ich will, dass du im Land wohnst und die Vision von der gr. Verheißung vor Augen hältst.

 

Und wunderbar: Isaak blieb im Land, auch wenn es schwer wurde, genug Wasser zu bekommen. Das war der Pfad des Segens.

→ Es ist oft schwierig, diese große Vision aufrecht zu erhalten, die die großen Glaubensmänner der Vergangenheit hatten.

Und wie schnell lassen wir die großen biblischen Prinzipien des Wortes Gottes fahren, um irdischer Güter oder Bequemlichkeiten willen!

Isaak wagte es, Gott zu vertrauen und zu gehorchen. Und er blieb im Lande. → Und Gott segnete ihn.

Aber dann wurde er alt … Und er wollte seine Söhne segnen.

Er hatte Glaube an eine Zukunft, die kommen sollte. (Hebräer 11: Durch Glaube segnete er …)

ABER: (weiter siehe zu K. 27)

 

3. Beispiel: Jakob (K. 25 und 27 und 28ff)

K. 25: Jakob kauft sich das Erstgeburtsrecht im Hinblick auf den Erstgeburtssegen. Ihm ist Gottes Segen – und die Zukunft – wichtiger als irdischer Vorteil.

K. 27: Jakob stielt sich den Segen. Richtiges Ziel, falsche Mittel.

K. 28-35: Jakobs langer Weg zum Segen. Gottes Weg mit Jakob, um ihn zu segnen und schließlich zum Segen für die Völker zu machen.

1. Die Aufrechterhaltung der Vision der Hebräer in der Familie Isaaks: Gott wirkt souverän. 25, 19-34

Streit zwischen Esau und Jakob im Mutterleib (Natürlich-menschliche Habsucht und Eifersucht. 25, 22) Gott erwählt Jakob. (25, 23)

Esau verachtet sein Erstgeburtsrecht und verkauft es an Jakob (25, 29-34)

25, 20. „Isaak war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, die Tochter Bethuels, des Aramäers, von Mesopotamien, die Schwester Labans, des Aramäers.hebr. Paddan-Aram; bed. Ebene/Gefilde von Aram; d. i. das zentrale Siedlungsgebiet von Aram-Naharajim [24, 10]

 

Guter Anfang einer Ehe. Aber ist das die Garantie, dass es so bleibt?

21. „Isaak flehte zu Jahweh für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und Jahweh ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, wurde schwanger.“

Sie beteten 19 Jahre für Kinder. Ein guter Start der Ehe, und auch ein guter Lauf!

Ob sie die zweiten 19 Jahre auch so gefleht haben für die Kinder?

V. 21: „Isaak flehte“ (= demütig, flehentlich, bitten)

1. Mose 24: Gebet spielte eine wichtige Rolle in der Frage, wie Isaak zu seiner Frau kam. (24, 12-15.26-27.42-45.48). Gebet spielte eine wichtige Rolle in der Frage, wie Isaak zu seiner Nachkommenschaft kam (25, 21).

Warum mussten Isaak und Rebekka er so lange warten, bis sie zu ihrem Samen kamen?

Der verheißene Same sollte ein Gegenstand langen Betens und Wartens sein. Gott wollte wohl, dass Isaak und Rebekka den Samen als besondere Gnadengabe Gottes erkannten.

Isaak lernte warten. (Hierin war ihm Vater Abraham ein gutes Vorbild.)

25, 22. „Und die Kinder stießen sich gegenseitig in ihrem Innern. Da sprach sie: ‘Wenn es so ist, warum [geschieht]mir dieses? Und sie ging hin, Jahweh zu fragen.“

Wie vorbildhaft!

→ Wenn man Nöte/Probleme erlebt, soll man ins Gebet gehen und erfragen, was der Herr damit bezweckt.

25, 23. „Und Jahweh sprach zu ihr: ‘Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zwei Völkerschaften werden sich aus deinem Schoß scheiden. Und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.’“

Wieder wird der Jüngere von Gott erwählt (vgl. Abel, Sem, Abraham, Isaak); Römer 11, 11-13.

V. 25.26:

Jakob“ = Fersenhalter, Betrüger;

Esau“ = behaart

Seir“ behaart, rauh (32, 3: rauhes, unwirtliches Gebirge);

Edom“ = rot (V30), rote Linsen (V. 30), rötliche Haut (V.25);

Edom = Esaus Siedlungsgebiet in Süd-Jordanien = Gebiet aus rötlichen Felsen (Ob 1.3); daneben liegt das „Rote Meer“ (Hebräer 11, 29).

25, 27. „Und die Knaben wurden groß. Esau wurde ein Mann der Jagd“ a,

eigtl. ein jagdkundiger Mann; w. ein Mann, kundig in der Nahrungsversorgung

ein Mann des freien Feldes“ b,

d. h.: ein Mann, der sich auf dem freien Felde umhertrieb;

Jakob aber ein schlichter Mann, sich bei den Zelten aufhielt.“

o. ein gesitteter [o. ordentlicher] Mann; o. ein [im Benehmen] gesunder Mann

hebr: tam, d. h.: fromm, schlicht; er fand seine Freude im stillen Leben zu Hause.

Ein Muttersöhnchen.

Unterschiedliche Kinder.

Und sie machten nicht den Fehler, die Kinder in eine fremde Rolle zu pressen.

Sprüche 22:6 6 Übe den Knaben ein seinem Weg angemessen [w.: nach dem Maß seines Weges], dann wird er auch im Alter nicht davon abbiegen.

25, 28. „Und Isaak liebte …“

1. Mal Liebe: des Vaters zum einzigen Sohn

2. Mal Liebe: dieses Sohnes zu seiner Braut

3. Mal Liebe: Liebe wegen Essen!

25, 28. „Und Isaak liebte Esau, denn er aß gern von dem, was er erjagte“ a.“

Wegen Essens (Motto „Liebe geht durch den Magen“).

Auch von Esau wird berichtet, dass er für eine Speise sehr viel hingegeben hat. In diesem Punkt sind sie sich ähnlich.

Isaak – selber eher der Schwache, Friedliebende, wünschte sich einen starken Mann, einen wie Opa Abraham, einen Draufgänger als Stammhalter. Einen, der, wenn notwendig, das Schwert in die Hand nimmt.

Rebekka aber liebte Jakob. „aeigtl. denn Erjagtes war nach seinem Munde [i. S. v.: Geschmack]

Jakob, der „häusliche“, das Muttersöhnchen. Ihn will Isaak nicht zum Klanchef machen. Mit Jakob kann Isaak nicht viel anfangen, weil er so ist wie er selbst.

Hier beginnt das Leid:

Fehler Nr. 1: Lieblingskinder haben.

– Er hat vom Vater Abraham gelernt.

Fehler Nr. 2: Er lässt sich von fleischlichen Genüssen leiten.

Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht

25, 29. „Und Jakob kochte ein Gericht a. Da kam Esau vom Feld und war müde“ b. a o.: eine Suppe; w. etwas Gekochtes b o. ermattet; o. erschöpft so a. i. Folg.

25, 30. „Und er sprach zu Jakob: ‘Lass mich doch essen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin müde.’ Daher nannte man ihn Edom a. bed. der Rötliche

25, 31. „Aber Jakob sprach: ‘Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht.’“

Über das Erstgeburtsrecht.

1. Der Erstgeborene war besonderes Eigentum Jahwehs (2. Mose 13, 2; 22, 29; Hebräer 12, 23). Er erhielt zur Zeit des mosaischen Gesetzes das doppelte Anteil vom Erbe. (5. Mose 21, 17: sondern den Erstgeborenen, .. soll er anerkennen, dass er ihm zwei Teile gebe von allem, was in seinem Besitz gefunden wird, .. ihm gehört das Recht der Erstgeburt.)

2. Das Erstgeburtsrecht beinhaltete auch das Vorrecht, das geistliche Haupt der nachfolgenden Generationen zu sein. Das war im Falle von Isaak ein ungeheures Vorrecht, denn Gott hatte verheißen, Könige sollten aus ihm kommen. Der Erstgeborene würde daher größte Ehre und Ruhm haben. Psalm 89, 28; 1. Mose 27, 29; 2. Chronik 21, 3. Psalm 89:28 So will auch ich ihn machen zum Erstgeborenen, zum Höchsten der Könige der Erde.“

3. Der Segen Abrahams ging auf den über, der das Erstgeburtsrecht hatte (27, 4.27.2), d. h., in diesem Fall war der Segen vor allem der Erbbesitz, das verheißene Land Kanaan und die große Nachkommenschaft (28:4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, auf dass du besitzest das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat!)

Jakob“:“ Mischung von geistlichen und fleischlichen Interessen.

Geistlich: Er trachtete nach Dingen, die hohen Wert vor Gott haben. Er wollte das Erstgeburtsrecht und den Erstgeburtsegen, wollte auch mit Gott leben.

Fleischlich: berechnend, denkt weltlich, heidnisch.

Jakob wusste von Rebekka, dass er der Ältere dem Jüngeren dienen werde; er hätte auf Gott warten sollen, beten. Durch das fleischliche Handeln entstanden nur Probleme.

Statt Liebe ein schlauer Tausch, der sich die Charakterschwäche des Bruders zunutze macht.

Ein Wucherpreis. (Ein echter Jude.)

25, 32. „Esau antwortete: ‘Siehe, ich muss doch sterben. Und wozu“ [nützt] mir da das Erstgeburtsrecht?’“

Esau dachte nach: Was habe ich heute davon? Vom Erstgeburtsrecht wird mein Bauch nicht voll.

Gegenwärtige Befriedigung war im wichtiger als eine zukünftiger Segen, von dem er in Diesseits nicht viel hatte.

Philosophie: Wir leben hier und jetzt. Wir genießen hier und jetzt, denn morgen sind wir tot.

Jesaja 22, 13; 1. Korinther 15, 32.

Esau verachtet die Zukunftsverheißungen und glaubt nicht an die Bedeutung dessen, was nach dem Tode kommen werde.

In die Segnungen Gottes einzutreten, erfordert Glaube. Da muss man wählen, da wird unser Sinn für den richtigen Wert der Dinge getestet. Gegenwärtige Befriedigung vor das Erstgeburtrecht zu stellen, offenbart eine sehr niedrige Stufe.

→ Esau der Prototyp des nach dem Fleisch ausgerichteten Menschen.

Hebräer 12:16 dass nicht irgendein Unzüchtiger da sei oder ein Profaner wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt weggab

Profaner = einer, der mit dem Heiligen unheilig umgeht.

→ Der Glaubende denkt umgekehrt: Wenn das Sichtbare ohnehin aufgelöst werden wird, warum sollten wir das Unsichtbare verachten.

Wir können leichter verzichten, wenn wir daran denken, dass ohnehin alles vergeht, was wir hier sehen.

Archäologie: Aus den Texten des 2. Jahrtausend v. Chr. geht hervor: Tupkitilla von Nuzi verkaufte sein Erstgeburtsrecht für drei Schafe (Kitchen: Ancient Orient and OT, S. 154).

Dem Esau war Essen sehr wichtig – wie seinem Vater, dessen Lieblingssohn er war.

Isaak übertrug seine schlechten/fleischlichen Charakterzüge seinem Lieblingssohn.

→ Welche schlechten Charakterzüge gebe ich an meine Kinder weiter?

25, 33. „Jakob sprach: ‘Schwöre mir heute!’ Und er schwor ihm und verkaufte so dem Jakob sein Erstgeburtsrecht.“

25, 34. „Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht.“

Einen Eid kann man nicht mehr rückgängig machen. Hebräer 6, 16.

Der berühmteste Edomiter Herodes, der Idumäer (Matthäus 2).

Wo ist der König der Juden: Herodes – spottet innerlich darüber. Ich bin der König und zwar Hier und Jetzt. Ihr mit euren Hoffnungen auf die Zukunft (Messias, etc.) – was nützt euch das heute? Eure Verheißungen sind nichts!

Herodes wollte hier und jetzt regieren.

1. Korinther 4:8 Ihr seid schon gesättigt. Ihr seid schon bereichert. Ihr herrschtet (königlich) ohne uns. Und wäre es doch so, dass ihr (königlich) herrschtet! - damit auch wir mit euch (königlich) herrschten;

Ihr wollt JETZT regieren, wir hingegen haben Hunger, keinen Wohnort, .… sind der Abschaum der Welt.

Hebräer 12, 15: Seht zu, dass kein Profaner/Entweihender/Weltlicher wie Esau unter euch ist.

Ja, es ist möglich, dass ein Christ sein Erstgeburtsrecht verkauft! – weil er nicht bereit ist, manchmal mit leeren Magen und in Kälte und Ungemach zu leben und Opfer zu bringen – um Christi willen.

Jakobus 1, 18

Ich will meine Fülle/Freude Jetzt und Hier haben.

Wir können jetzt nicht alles haben. Wir müssen wählen: Befriedigung hier und jetzt ODER so manches Ungemach auf sich nehmen, dafür aber Gottes Segen dann.

2. Unter den Heidenvölkern: Gott wirkt souverän. 26, 1-33

Der Kampf um das Bleiben im Lande (Hungersnot. Natürlich-menschliche Angst ums Leben. Gott erscheint Isaak: Bleibe im Land!).

Streit zwischen Isaak und den Philistern um die Wasserbrunnen.

Gott erneuert Isaak seine Verheißung.

Isaak verleugnet seine Frau Rebekka.

26:1 „Und es war eine Hungersnot im Lande, eine andere als die frühere Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen war. Und Isaak zog zu Abimelech, dem König der Philister, nach Gerar.“

abed. Mein Vater ist König; ob Abimelech hier als Eigenname oder als Titel der Könige von Gerar aufzufassen ist, ist ungewiss.

Dieser Abimelech wohl nicht derselbe wie in 20, 2ff; Das geschah immerhin ca 80 J. später (obwohl auch Heiden damals bis zu 150 Jesus alt werden konnten. Abimelech. Vgl 1S 21, 10.11; Psalm 34. Pichol war vielleicht derselbe.

Hunger im verheißenen Lande. Hier nicht das einzige Mal.

→ Leben in Christus heißt nicht, von Nöten verschont zu bleiben, und: es heißt nicht, ständig Freude und Genuss zu haben. Es ist ein Glaubensleben.

Isaak machte sich Gedanken, wohin er nun ziehen sollte. Eine Option wäre Ägypten gewesen (wie Abraham in K. 12).

Gott erleichtert es ihm. Isaak bekommt eine Korrektur durch Gott und eine Zusage.

26:2 „Und Jahweh erschien ihm und sagte: ‘Zieh nicht nach Ägypten hinab; bleibe in dem Lande, von dem ich zu dir spreche.“

1. Erscheinung Jahwehs an Isaak. Erneuerung der Verheißung.

Gott erschien Isaak zweimal. (Beide Erscheinungen in K. 26)

26:3 „Halte dich auf in diesem Lande, und ich werde mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen werde ich all diese Länder geben, und ich werde den Eid aufrechterhalten, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. 26:4 „Und ich werde deinen Samen mehren, wie die Sterne des Himmels, und deinem Samen alle diese Länder geben. Und in deinem Samen werden sich segnen alle Völker der Erde: 26:5 „weil Abraham meiner Stimme gehorcht und meine Anordnung, meine Gebote, meine Satzungen und meine Weisungen beachtet hat.’“

Die Nachkommen Abrahams werden um Abrahams willen gesegnet. Aber auch sie müssen glauben. Nur so können sie Bundessegnungen genießen.

26:6 „Und Isaak blieb ‹und wohnte› in Gerar.“

26:7 Und die Männer des Ortes erkundigten sich nach seiner Frau, und er sagte: ‘Sie ist meine Schwester’, denn er fürchtete sich zu sagen: ‘Meine Frau’. [Er dachte]: ‘Die Männer des Ortes könnten mich sonst töten wegen Rebekka, denn sie ist schön von Aussehen.“

Isaak ist von Natur aus auch kein besserer Mensch als sein Vater. Er wiederholt in Gerar die Lügengeschichten Abrahams (vgl. 12, 9-20 [Ägypten]; 20, 1-18 [Gerar]).

Gleiche Sünde wie sein Vater. (Rebekka war seine Großkousine, nicht Schwester. )

® Gewohnheitssünden übertragen wir auf unsere Kinder.

Grund für Isaaks Versagen: mangelnder Glaube an Gottes Bewahrung.

Auch für uns heute: Mangelnder Glaube ist häufig ein Grund für fleischliche Wege.

(vgl. Vers 7E und 9E „könnte“)

26, 8. „Als er nun eine Zeitlang da war, blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und er sah, dass Isaak mit Rebekka, seiner Frau, liebkoste/flirtete.“

O.: mit ihr lachte ‹und sie herzte›; o.: sie liebkoste; mit ihr vertraut umging].

Ein Wortspiel: der Lacher lachte mit ihr.

romantische Beziehung zu Rebekka.

D. h. er ging mit ihr ein einer Weise um, die Abimelech klar machte, dass sie nicht die Schwester, sondern die Frau ist: umarmte sie, flirtete mit ihr [evtl. schmuste; viell. sexuelle Annäherung]; im Hebräer steht hier das Wort, von dem der Name Isaak abgeleitet wird.

→ Umarmen und Herzen, Flirten – das alles gehört in die Ehe und nicht außerhalb. Das wussten damals sogar die Heiden. Mit dem anderen Geschlecht ging man mit Abstand um, auch mit der eigenen Schwester.

Was Isaak hier mit Rebekka machte, war etwas, das nur Eheleute machen. Das war Abimelech klar.

[[NB: Vgl. 1. Mose 16, 5: in die Arme geben bed.: frei geben zu geschlechtlichen Umgang. Man nimmt eine Frau nicht einfach in die Arme. Das Ziel ist klar. Daher: Keine Frau „berühren.“ 1. Korinther 7, 1. Paulus verwendet bewusst das Wort „berühren“ für heiraten.]]

26:9 „Und Abimelech rief Isaak und sagte: ‘Siehe, sie ist ja deine Frau. Und wie hast du gesagt: ‚Sie ist meine Schwester?’

Und Isaak sagte zu ihm: ‘Weil ich [mir] sagte: ‚Dass ich nicht sterbe ihretwegen.’“

26:10 Und Abimelech sagte: ‘Was hast du uns da getan! Wenig fehlte, und es hätte einer aus dem Volk bei deiner Frau gelegen, und du hättest Schuld über uns gebracht!“

Es ist demütigend, wenn man von einem Heiden zurechtgewiesen werden muss. Aber Isaak nahm die Demütigung an, tat Buße.

26:11 „Und Abimelech gebot allem Volk und sagte: ‘Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muss getötet werden.“

Wir beachten die hohe Moral: Todesstrafe für Ehebruch mit der Frau dieses Fremden.

26:12 „Und Isaak säte in jenem Land und gewann in dem Jahr das Hundertfache. Und Jahweh segnete ihn. 26:13 „Und der Mann wurde groß und wurde immer größer, bis er sehr groß war.“

Isaak erhielt die in V. 3A (ich werde mit dir sein) versprochene Bewahrung und den (V. 3ff) versprochenen Segen:

26:14 „Und er hatte Herden von Kleinvieh und Herden von Rindern und ein großes Gesinde. Und die Philister beneideten ihn.“

26:15 „Und alle Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, verstopften die Philister und füllten sie mit Erde.“

26:16 „Und“ Abimelech sagte zu Isaak: ‘Zieh weg von uns, denn du bist viel mächtiger geworden als wir.“

26:17 „Und Isaak zog von dort weg und schlug sein Lager im Tal Gerar auf und wohnte dort.“

26, 18-33: Fünf Lektionen aus der Brunnenepisode:
Der 1. Brunnen:

26:18 „Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und die die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten. Und er benannte sie mit denselben Namen, womit sein Vater sie benannt hatte.“

Das Wasser ist da, aber man muss graben. Die Arbeit bleibt einem nicht erspart.

® Lektion: Gott gibt seine Schätze nicht ohne unser Arbeiten und Forschen im Wort preis.

® Lektion: Wir können nicht nur von den Brunnen der Väter leben (vgl. V. 15). Ich kann nicht nur von den Schätzen des Wort Gottes leben, die Gott anderen gegeben hat. Die Zeit bringt es mit sich, dass alte Brunnen verstopfen, wenn man nicht neu gräbt. Die kostbaren Wahrheiten aus Gottes Wort müssen immer wieder neu entdeckt werden. Dann werden sie köstlich und erfrischend. (Das gilt auch für die Bibelübersetzungen: Jede Generation soll sich wieder dran machen, aus dem Grundtext zu übersetzen und die überlieferten Übersetzungen kontrollieren.)

Der 2. Brunnen:

26:19 „Und die Knechte Isaaks gruben im Tal und fanden dort einen Brunnen lebenden Wassers. 26:20 Da stritten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sagten: ‘Das Wasser ist unser!’ Und er gab dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gezankt hatten.“

Der 3. Brunnen:

26:21 „Und sie gruben einen anderen Brunnen, und sie stritten auch um diesen, und er nannte seinen Namen Sitna.“

Der 4. Brunnen:

26:22 „Und er begab sich von dort weiter

® Lektion: Brunnen können einem wieder genommen werden. Vieles kann in Vergessenheit geraten. Wir müssen dran bleiben und weiter graben.

® Lektion: Gottes Wort ist Lebenswasser. Mache es nicht zum Gegenstand von Rechthaberei. Oft wird über Kleinigkeiten gezankt.

Es ist besser eine Diskussion zu verlieren und einen Menschen zu gewinnen,

als eine Diskussion zu gewinnen und einen Menschen zu verlieren.

Isaak hatte von seinem Vater Abraham gelernt, auf Streit zu verzichten. Vgl. 1. Mose 13.

Sowohl Isaak wie auch seine Hirten (Diener) sind nachgiebig. Ein guter Zug. Wir müssen nicht immer auf unserem Recht beharren.

Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen. Sprüche

1. Korinther 6, 7 Also: Es ist überhaupt schon ein Schaden unter euch, dass ihr Gerichtsverfahren miteinander führt. Weshalb lasst ihr euch nicht lieber Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen?“

und grub einen anderen Brunnen, und um diesen stritten sie nicht. Und er nannte seinen Namen Rechobot und sagte: „– denn nun hat Jahweh uns Raum geschaffen, und wir werden fruchtbar sein im Lande.“

® Lektion: Wer auf Zank verzichtet und nachgibt, bekommt vom Herrn „weiten Raum.“

Wenn sie sich oben die Köpfe einschlagen …

Römer 12:16 16 wobei man ‹in der Begegnung› miteinander derselben Gesinnung sei, nicht auf die hohen Dinge sinne, sondern sich mit denen, die niedrig sind, mitführen lasse – werdet nicht solche, die bei sich selbst klug sind

26:23 „Und er zog von dort hinauf nach „Be-er-scheba.“ (Schwurbrunnen = 5. Brunnen)“

26:24 „Und Jahweh erschien ihm in jener Nacht und sagte: ‘Ich bin der Gott Abrahams, deines Vaters. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Und ich werde dich segnen und deinen Samen mehren wegen Abrahams, meines Knechtes.“

Gott erinnert ihn wieder an die Verheißung, als er wieder am richtigen Ort war.

26:25 „Und er baute dort einen Altar und rief den Namen Jahwehs an.“

® Altar (Isaak tat wie Vater Abr.)

Abraham baute 4 Altäre [12, 7; 12, 8; 13, 18; 22, 9] – Göttliche Anbetung

Und er schlug dort sein Zelt auf.“

Wie bei Abraham: Anbeter + Fremdlinge.

Der5. Brunnen:

Und die Knechte Isaaks gruben dort einen Brunnen.“

® Lektion: Am Anbetungsort ist es leichter Brunnen zu graben als am Ort des Zankens.

Isaaks Lebens brunnen bauen.

Wir?

 

 

Zusammenfassung: Lektionen aus der Brunnengeschichte (Wiederholung):

® Lektion: Das Wasser ist da, aber man muss graben. Die Arbeit bleibt einem nicht erspart. Gott gibt seine Schätze nicht ohne unser Arbeiten und Forschen im Wort preis.

® Lektion: Wir können nicht nur von den Brunnen der Väter leben (vgl. V. 15). Ich kann nicht nur von den Schätzen des Wort Gottes leben, die Gott anderen gegeben hat. Die Zeit bringt es mit sich, dass alte Brunnen verstopfen, wenn man nicht neu gräbt.

® Lektion: Brunnen können einem wieder genommen werden. Vieles kann in Vergessenheit geraten. Wir müssen dran bleiben und weiter graben.

® Lektion: Gottes Wort ist Lebenswasser. Mache es nicht zum Gegenstand von Rechthaberei. Oft wird über Kleinigkeiten gezankt.

® Lektion: Wer auf Zank verzichtet und nachgibt, bekommt vom Herrn „weiten Raum.“

Wenn sie sich oben die Köpfe einschlagen …

® Lektion: Am Anbetungsort ist es leichter Brunnen zu graben als am Ort des Zankens.

Isaaks Lebens Brunnen bauen.

 

Isaak baute Brunnen [26, 19-25] – Geistliches Leben

Jakob baute 4 Gedenksteine [28, 18; 31, 26ff; 35, 14; 35, 20] – Heiliges Zeugnis

Josef erhielt 4 Kleider [K. 37; K. 39; 41, 14; 41, 42] – Herrlichkeit (und Ehre)

Um auf Herz und Gewissen der Menschen dieser Welt wirken zu können, muss man sich, wie bereits bemerkt, entschieden von ihnen getrennt halten, obwohl man zugleich in vollkommener Gnade gegen sie handelt. So lange Isaak in Gerar verweilte, gab es nichts als Zank und Streit; er erntete für sich nur Kummer und übte keinen guten Einfluss auf seine Umgebung aus. Kaum aber hatte er diesen Ort verlassen, so suchten die Philister ihn auf und wünschten einen Bund mit ihm zu schließen.

Ist Gott gegenüber alles in Ordnung, so dürfen wir hoffen, auch auf andere einen heilsamen Einfluss auszuüben. Sobald Isaak nach Beerseba ging und seinen Platz als Anbeter einnahm, wurde seine Seele wiederhergestellt und erquickt, und Gott bediente sich seiner, um auf seine Umgebung einzuwirken.

Das Verweilen in einer niedrigen Stellung raubt uns viele Segnungen und macht uns zu unserem Zeugnis und Dienst völlig untüchtig. Nur der Unglaube verleitet uns zu sagen: Ich kann nicht vom Übeltun ablassen, bis ich etwas Besseres gefunden habe.“ Der Herr schenke uns ein einfältiges Auge und einen willigen Geist! (Mackintosh)

Weiter:

26:26 „Und Abimelech zog zu ihm von Gerar mit Achusat, seinem Freund, und Pikol, seinem Heerobersten.“

Pichol = ders. von 21, 22.32? Wenn ja, dann war er hier ca 80 Jahre älter.

Er brachte auch seinen „Ratgeber“ mit: Ahusat.

Eid: Basis für einenVertrag/Bund.

26:27 „Und Isaak sagte zu ihnen: ‘Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasst und mich von euch weggetrieben habt?“

26:28 „Und sie sagten: ‘Wir haben deutlich gesehen, dass Jahweh mit dir ist. Und wir haben [uns] gesagt: Möge doch ein Eid sein zwischen uns, zwischen uns und dir. Und wir wollen einen Bund mit dir schließen, 26:29 dass du uns nichts Böses tust, so wie wir dich nicht angetastet haben und wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben ziehen lassen in Frieden. Du bist nun einmal ein Gesegneter Jahwehs.’“

26:30 Und er machte ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. 26:31 Und sie standen frühmorgens auf und schworen einer dem anderen. Und Isaak entließ sie, und sie zogen von ihm weg in Frieden.“

Der Eid war eigentlich eine Erneuerung des Eides zwischen Abimelech und Abraham. (21, 23.24.31)

Aber Isaak zieht sie nicht zur Rechenschaft wegen der verstopften Brunnen, was hingegen Abraham damals getan hatte.

6. Brunnen

26:32 „Und es geschah an demselben Tag, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sagten zu ihm: ‘Wir haben Wasser gefunden.’“

26:33 „Und er nannte ihn Schibea; daher [ist] der Name der Stadt ‘Be-er-scheba’ bis auf diesen Tag.“

Name als Bestätigung des bereits bestehenden Namens, wie ja auch der Bund lediglich eine Erneuerung des dort in 21, 31 geschlossenen Bundes zwischen Abimelech und Abr war. Die Stadt und den Brunnen gibt es noch heute.

 

Isaak lebte unter Gottes Segen. 40 Jahre vergingen.

26:34 „Und Esau war vierzig Jahre alt, und er nahm Judith zur Frau, die Tochter Beeris, des Hethiters, und Basmat, die Tochter Elons, des Hethiters.“

Esau heiratete 44 Jahre früher als Jakob. Er heiratete zwei hethitische Götzendienerinnen, später zusätzlich noch eine Ismaeliterin (28, 8.9) sowie eine Hewiterin (36, 2). Vier Frauen mit kanaanitischem Charakter. Er zeigt damit, für welche Welt er leben wollte.

26:35 „Und sie waren ein Herzeleid“ [Fn.: eigtl.: „eine Bitternis des Geistes“] für Isaak und Rebekka.“

Esau heirateteund das Leid begann.

Hatte Isaak ihm vielleicht zu wenig von den Heiratsprinzipien seines Vaters Abraham erzählt?

Sobald Kinder geheiratet haben, ist man sie nicht los. Sie bereiten einem dann Segen oder – wie hier – Kummer.

Und Isaak (nun 100-jährig) erkannte immer noch nicht, dass nicht Esau der verheißene Nachkomme war, dem der Segen gelten sollte, sondern Jakob.


C. Die Frage des Segens: 26, 34- 33, 17

Exkurs: Jakobs Alter

Josef war 30, als er in Äg. erhöht wurde, und (30+7+2 =) 39, als Jakob vor Pharao stand und ihn segnete. Da war Jakob 130. Folglich war Jakob (130-39 =) 91 bei der Geburt Josefs im 15. Jahr des Aufenthalts Jakobs in Haran (30, 25; 29, 18.21.27). Jakob war bei seiner Flucht nach Haran – 14 Jahre vorher (91-14 =) 77.

. Jakob wurde 60 Jahre nach Isaak geboren. ® Als Isaak stirbt (180 Jahre) ist Jakob 120 in 1. Mose 35, 28f

. Jakob war 130, als er Pharao segnete (1. Mose 47, 9). Das war im 3. Jahr der Hungersnot (1. Mose 45, 6).

[Danach lebte er noch 17 Jahre in Ägypten. Er starb 147jährig (1. Mose 47, 28.29).]

. (2+7=) 9 Jahre früher träumte der Pharao seinen wichtigen Traum. D. h., das 3. Jahr der Hungersnot fand statt 9 Jahre nach der Befreiung Josefs aus dem Gefängnis.

. Jakob war demnach 121 Jahre alt, als Josef vor Pharao stand. Josef war damals ein junger Mann von 30 Jahren (1. Mose 41, 46).

. Daraus ergibt sich, dass Jakob war bei Josefs Geburt (121 minus 30 =) 91 Jahre alt war.

. Josefs Geburt fand während des Aufenthalts bei Laben statt (1. Mose 30, 22).

Jakob war 20 Jahre bei Laban (1. Mose 31, 38.41; 29, 27). Nun gilt es zu ermitteln, im wievielten Jahr des Aufenthalts Jakobs bei Laban Josef geboren wurde:

1. Mose 30:22-24 Und Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterleib. 23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte: „Gott hat meine Schmach weggenommen.“ 24 Und sie nannte seinen Namen Joseph ‹und sagte›: „JAHWEH füge mir einen anderen Sohn hinzu.“ 25 Und es geschah, als Rahel Joseph geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: „Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe. 26 Gib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich hinziehe, denn du kennst ja meinen Dienst, womit ich dir gedient habe.“

. Josefs Geburt geschah ca. im 8. Jahr nach seiner Heirat, 6 Jahre vor der Flucht zurück ins hl. Land; also 7 Jahre nach der Heirat (1. Mose 30, 25!)

1. Mose 30, 25-36 iVm 31, 41: 7+7+6 Jahre, d. h., zwischen der Heirat und der Geburt Josefs waren 7 Jahre vergangen. Das bedeutet, dass sich die Geburten zeitlich überschnitten hatten. D. h., die Schwangerschaften der jeweils weiteren Frauen begannen nicht erst, als der letzte der vorigen Frau geboren war.

. Josef wurde also im 15. Jahr (oder Ende des 14. Jahres) des Aufenthalts bei Laben geboren. Darauf folgten weitere 6 Jahre Dienst Jakobs bei. (1. Mose 31, 41) Bei der Flucht Jakobs von Laben war er 6jährig.

. Folglich war Jakob bei seiner Heirat war 84jährig (91-7=84) und bei der Flucht nach Haran (K. 27/28) 77.

. Der Vater Isaak war zum Zeitpunkt der Flucht nach Haran 60 + 77 = 137 Jahre alt.

Tod Isaaks: 180-jährig → von Jakob und Esau begraben.

Josef wurde geboren, als Jakob 91 war.

Josef (17j) wurde verkauft als Jakob 108j. war.

Jakob wurde 60 Jahre nach Isaak geboren. ® als Isaak stirbt (180 Jahre) ® Jakob ist 120 in 1. Mose 35, 28f – beim Tod seines Vaters Isaak.

→ Isaak stirbt 12 Jahre nachdem Josef verkauft worden war. Die Hungersnot begann, als Jakob 128 Jahre alt war.

Isaak starb also 8 Jahre vor der Hungersnot und ein bis zwei Jahre vor der Befreiung Josefs aus dem Gefängnis.

1. Esaus Zorn auf Jakob. K. 27

27:1 „Und es geschah, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu schwach waren, um zu sehen, da rief er Esau, seinen älteren Sohn, und sagte zu ihm: ‘Mein Sohn!’“

Und er sagte zu ihm: „Hier bin ich!“

Jakob war nun 77 Jahre alt. [[Josef war 30, als er in Äg. erhöht wurde, und (30+7+2 =) 39, als Jakob vor Pharao stand und ihn segnete. Da war Jakob 130. Folglich war Jakob (130-39 =) 91 bei der Geburt Josefs im 15. Jahr des Aufenthalts Jakobs in Haran (30, 25; 29, 18.21.27). Jakob war bei seiner Flucht nach Haran – 14 Jahre vorher (91-14 =) 77.]]

Jakob wurde geboren, als Isaak 60 Jahre alt war: 25, 26. Folglich war Isaak nun 137 Jahre alt. Isaak war physisch und geistlich blind.

Zwischen K. 26 Ende und 27, 1 waren 37 Jahre vergangen.

V. 2: Isaak denkt schon ans Sterben. (Tatsächlich stirbt er erst 43 Jahre später, aber es ist gut, sich früh genug aufs Sterben vorzubereiten. 35, 38. Er starb 180 Jahren.)

↔ Jakob hingegen hatte schlussendlich bei seinem Tode einen großen Scharfblick – sowohl, was die Zeit des Sterbens, wie auch, was die Segnung der Söhne Josefs betraf (K. 48). Und er hatte einen großen Scharfblick über den Charakter und die zukünftigen Nachkommenschaft jedes seiner Söhne. (K. 49.) Welch ein Gegensatz zu Isaak, der nicht nur physisch blind ist, sondern auch geistlich.

27:2 „Und er sagte: ‘Sieh doch, ich bin alt geworden, ich weiß nicht den Tag meines Todes. 27:3 Und nun nimm doch dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret. 27:4 Und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe. Und bring es mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, ehe ich sterbe.“

Was nun wird ihn motivieren zum Segnen?

Komm, Esau, bring mir ein herrliches Essen. Köstlich gewürzt etc. und dann werde ich dich segnen. Er wollte sich selbst in eine Stimmung des Segnens hineinmanipulieren.

Sollte der Geruch eines guten Hirschbratens ein richtiges Fundament sein, um jemanden zu segnen?

 

Anwendung: Über fromme Gefühle:

Es gibt eine eigentümliche Folge, wenn Gott segnet: (vgl. Dr. D. Gooding.)

Wir lesen das Wort Gottes, die Verheißung. Wir glauben und gehorchen → Gott segnet (z.B. reiche Ernte, gutes Geschäft) → Wir genießen, essen. Wir werden sinnlich.

 

Als Ergebnis seines Gehorsams segnete Gott den Isaak. → Er hatte viel zu essen, und er kam auf den Geschmack des Essens. Und er dankte Gott dafür. Die leibliche Befriedigung gab ihm ein gutes Gefühl. Und nun stand das Gefühl/die Befriedigung im Vordergrund.

 

Im geistlichen Bereich kann es auch leicht zu einem Leben aus Gefühlen kommen. Wir freuen uns über Vergebung. Wir knien nieder und beten mit überschwänglichen Gefühlen. „Herr, es ist so schön, dich zu loben!“

Es war ein gutes Gefühl über meine Sünden zu weinen, die Bußgefühle, die ich damals hatte, … .

Und dann suchen wir wieder diese Gefühle. Und wir sorgen uns, weil die Gefühle weg sind. → Emotionelle Unwirklichkeit.

Freude, Gefühl der Gegenwart Gottes schwindet. Und dann wollen wir wieder dieses Gefühl haben, das wir doch kennen und sind irritiert.

Lass dein geistliches Leben nicht von Gefühlen beherrscht werden, sondern lass dich vom Wort Gottes führen.

Wenn wir gehorchen, wird der Segen kommen, aber wann und wie der Herr will.

Lassen wir uns nicht in emotionelle Unwirklichkeit führen.

Der einzige sichere Pfad ist, unseren Glauben in Gottes Wort zu setzen und uns durch dieses führen zu lassen.

 

Zurück:

Isaak will nun seinen Sohn segnen.

und erjage mir ein Wildbret. 27:4 Und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe. Und bring es mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segne, ehe ich sterbe.“

27:5 „Und Rebekka hörte ‹zu›, ‹was› Isaak zu seinem Sohn Esau redete.

Und Esau ging aufs Feld, ein Wildbret zu erjagen, um es heimzubringen.“

27:6 Und Rebekka sagte zu ihrem Sohn Jakob“:

 

Lektion über die letzten Szenen einer Ehe:

 

Was ist hier los? Warum redet sie mit ihrem Sohn Jakob und nicht mit ihrem Ehemann?

Isaak, hast du vergessen, was Gott damals, als ich schwanger war, über unserer Kinder gesagt hatte?

„Der Ältere wird dem Jüngeren dienen. Bedeutet das nicht, dass der Jüngere den Erstgeburtssegen bekommen soll? Sollten wir nicht das Angesicht Gottes suchen und ihn fragen, was wir tun sollen?“ So hätte sie mit Isaak sprechen können.

Aber irgendetwas war geschehen.

Ihre Ehe hatte so positiv begonnen. Jetzt waren sie innerlich weit voneinander entfernt.

Was ist schief gelaufen?

 

Hier: Das Ende einer langen Entwicklung. Das Resultat lange geübter Gewohnheiten

Offensichtlich hatten sie unterschiedlicher Meinungen in Bezug auf die Erbschaftsregelung.

Isaaks Liebling: Esau. (25, 28. Essen; in diesem Punkt sind sich Isaak und Esau ähnlich. Vgl. 25, 29ff.)

 

Jakob, der „häusliche“, das Muttersöhnchen, ihn will Isaak nicht zum Klanchef machen.

Rebekkas Motiv ist nicht ganz klar. Sie will Jakob gesegnet sehen. Richtiges Ziel, aber falscher Weg, es zu erreichen.

Probleme:

1. Keine Kommunikation mehr zwischen Isaak und Rebekka. Kein gemeinsames Gebet mehr.

Jetzt sind sie so weit voneinander entfernt, dass sie gar nicht mehr den Versuch machen, zueinander zu finden.

2. Sie betrügt ihren Mann, um ihren Willen durchzusetzen, und stiftet Jakob zum Betrug an.

Und Rebekka trägt nun dazu bei, dass die Beziehung zw Jakob und Isaak, die ohnehin nicht die beste war, einen entscheidenden Bruch bekommt.

So läuft es in jeder Ehe, wenn man nicht bewusst dagegen steuert.

Lektion (über Isaak):

. Alter bringt nicht automatisch geistliche Reife. Sein Vater war bereit, den geliebten Sohn auf den Altar zu legen, er ist es nicht! Stattdessen will er den falschen Sohn segnen, weil ihm der gutes Essen beschafft. (Geistl. blind.)

Schließlich fügt er sich aber in Gottes Willen und steht zu seinem Wort. Hebräer 11, 20! Durch Glauben segnete Isaak …. Durch Glauben, weil er auf die Verheißung Gottes vertraute, dass Gott sie sicher erfüllen werde. 28, 3.4: Er wiederholt den Segen.

. Isaak versagte in Bezug auf seine Söhne. Er begriff nicht, dass er sie beide zu Männern machen sollte und ihnen Gottes Charakter beibringen sollte. Er hatte mit Jakob keine wirkliche Beziehung.

. Isaak versagt in Bezug auf seine Ehe. Er hätte sie Hilfe sein lassen sollen und selber als Haupt fungieren sollen.

Zusatz zu 27, 4:

Viertes Mal „Liebe(n)“: Er liebte Essen.

F. B. Meyer: Ein Mensch, der beim Denken an seinem nahen Tod vor allem an ein köstliches Mahl denkt, wird nicht gerade als ein besonders glänzender Stern am Himmelszelt strahlen.

Unmäßigkeit beim Essen schadet der Seele. → Wir wollen lernen, zur Ehre Gottes zu essen. Lukas 21, 34; 1. Korinther 10, 31.

27:6 „Und Rebekka sagte zu ihrem Sohn Jakob:“

‘Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau reden hören: 27:7 ‚Bring mir ein Wildbret und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich esse und dass ich dich vor Jahweh segne vor meinem Tod.’“

27:8 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir gebiete.“

27:9 Gehe zur Herde und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, und ich will sie zu einem schmackhaften Gericht bereiten für deinen Vater, wie er es gern hat.“

27:10 Und du sollst [es] deinem Vater bringen, dass er esse, damit er dich segne vor seinem Tod.“

Lektion (über Jakob):

27:11 „Und Jakob sagte zu Rebekka, seiner Mutter: ‘Sieh, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein glatter Mann. 27:12 Vielleicht wird mein Vater mich betasten, und ich werde in seinen Augen sein wie einer, der Spott [mit ihm] treibt, und ich werde Fluch auf mich bringen und nicht Segen.“

Er ist schwach: von sich allein aus hätte er lieber nicht lügen wollen, fürchtete die Folgen, hatte sensibles Gewissen, aber er war zu schwach,

27:13 „Aber seine Mutter sagte zu ihm: ‘Dein Fluch [komme] auf mich, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme und gehe, hole [sie] mir.“

Er war zu schwach, seiner Mutter, die er liebte, zu widerstehen – vor allem deshalb, weil sie alle Verantwortung auf sich nahm.

Weitere Lektion (über Jakob):

Jakob + Rebekka betrügen den Vater mit 2 Ziegenböcken – vgl. 37, 31 ® Jakob wird ebenfalls mit einem Ziegenbock betrogen werden.

= Gerechte Vergeltung Gottes

= Das Gesetz des schlechten Vorbildes der Eltern

Lektion (über Rebekka):

Ihr Prinzip: „Der Zweck heiligt die Mittel“! Lug und Betrug, alles erlaubt, wenn es der Sache Gottes dient. Wie die Jesuiten!

Gott: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ Jesus: „Wer von euch kann mir eine Sünde nachweisen“

Rebekka will den Segen für Jakob – um jeden Preis.

Sie ist ihrem Sohn keine Hilfe, sondern lehrt ihn die fromme Lüge und wie man das Gewissen dennoch beruhigen kann.

Jakob: Es könnte Fluch statt Segen bringen.

V. 13: „Dein Fluch [komme] auf mich, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme und gehe, hole [sie] mir.“

Der Fluch kam.

Der Schaden, den Rebekka angerichtet hat, war groß:

. Ehemann betrogen,

. Esau vergrämt u seinen Hass erregt,

. Jakob in die Verbannung geschickt,

. den eigenen Ruf geschädigt,

. letztlich beide Söhne verloren.

Rebekka will den Segen hier und jetzt, egal, was es kostet!

[Woher hat Esau seine Philosophie? – Nicht von Isaak, der bereit war, sich Quellen wegnehmen zu lassen um des Friedens willen (K. 26).]

 

27:14 „Und er ging und holte [sie] und brachte [sie] seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte.“

27:15 Und Rebekka nahm die Kleider Esaus, ihres älteren Sohnes, die kostbaren, die bei ihr im Haus waren, und zog sie Jakob, ihrem jüngeren Sohn, an. 27:16 Und die Felle der Ziegenböckchen zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses, 27:17 und sie gab das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.“

27:18 Und er ging zu seinem Vater hinein und sagte: ‘Mein Vater!’

Und er sagte: ‘Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?’“

27:19 Und Jakob sagte zu seinem Vater: ‘Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Steh bitte auf, setze dich und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segne.’“

27:20 Und Isaak sagte zu seinem Sohn: ‘Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn?’

Und er sagte: ‘Ja. Jahweh, dein Gott, ließ es mir begegnen.“

Wenn man lügt, kommt ein „mein Gott“ nicht leicht über die Lippen. Aber er missbrauchte Gottes Namen.

Jakob noch unbekehrt. → 28, 21 → 33, 20.

27:21 „Und Isaak sagte zu Jakob: ‘Tritt doch herzu, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.’“

27:22 Und Jakob trat hin zu seinem Vater Isaak.

Und er betastete ihn und sagte: ‘Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.’“

27:23 Und er erkannte ihn nicht, denn seine Hände waren behaart, wie die Hände seines Bruders Esau.

Und er segnete ihn.“

27:24 Und er sagte: ‘Bist du wirklich mein Sohn Esau?’

Und er sagte: ‘Ich bin es.’“

27:25 Und er sagte: ‘Reiche mir her, dass ich esse vom Wildbret meines Sohnes, damit meine Seele dich segne.’ Und er reichte ihm, und er aß. Und er brachte ihm Wein, und er trank.“

27:26 Und sein Vater Isaak sagte zu ihm: ‘Tritt doch herzu und küsse mich, mein Sohn.’

Und er trat hinzu und küsste ihn.“

27:27 Und er roch den Geruch seiner Kleider,“ …“

Wovon soll man sich motivieren und leiten lassen? –

. Isaak entschied, sich von seinen Sinnen leiten und motivieren zu lassen.

Wovon soll man sich motivieren und leiten lassen? –

Isaak hatte fünf Sinne. Zwei davon funktionierten nicht mehr so gut.

Seine Augen waren fast blind - und er konnte sich nicht mehr auf sie verlassen. Und als Jakob kam, meinte er, er solle seinen Ohren auch nicht mehr Vertrauen schenken.

Hätte er sich auf das verlassen, was er gehörte, hätte er sich nicht getäuscht.

Riecht nach Esau.

Schmeckt nach Esau.

Fühlt sich an wie Esau.

Der Verstand sagte: „Es ist Jakob!“ Das Gefühl sagte: Es ist Esau.

→ Er folgt dem Gefühl, dem Empfinden – gegen seinen Verstand. Auf der Basis des Fühlens: Schmeckens, Riechens, Berührens und segnete er den Mann, der vor ihm war.

Anwendung: Was ist wichtiger: Das Wort oder das Gefühl?

Wir wollen weniger Wort Gottes haben, aber mehr Anbetung. Was verstehst du unter Anbetung?

Du willst überfließen in Gefühlen der Freude und dem Herrn von deiner Freude sagen und ihn darin preisen.

Wir fühlen uns so gut – und wie lieben diese Gefühle so sehr –, dass wir lieber Gottes Wort vom Gottesdienst wegnehmen und Emotionen und Erfahrungen hochspielen.

Heute die moderne Welle: Sie folgt dem Gefühl, dem Empfinden, Seelisch-Fleischlichem.

So verlieren wir den eigtl. Segen, den wir bekämen, indem wir unsere Emotionen und Erfahrungen in den Mittelpunkt stellen und danach leben, d. h.: sinnlich werden. Und unsere Emotionen werden uns enttäuschen – wie Isaak getäuscht wurde …

→ Stellen wir Gottes Wort und seine Verheißung an die erste Stelle und wagen wir es, ihm zu glauben und ihm zu gehorchen! „Herr – auch wenn ich es nicht verstehe, aber ich gehorche. Herr – auch wenn ich nicht die schönsten Gefühle habe, will ich dennoch auf dein Wort hören.

Und wenn der Segen zu Freude und schönen Erfahrungen führt, dann wollen wir danken und den Segen genießen.

Aber wir wollen nicht vergessen, dass der größte Segen darin liegt, Gottes Wort zu glauben und ihm gehorchen, auch wenn wir nichts fühlen. Und dann wollen wir dem Herrn vertrauen, dass er uns segnen wird – dann, wenn die Zeit gekommen ist.

27:27 „Und er roch den Geruch seiner Kleider, und er segnete ihn und sagte“:

Segen: guter Geruch vom Felde, reicher Ertrag. Sinnlichkeit. Beschränkt sich Segen darauf??

Lesen lassen: V. 28-36:

27:28Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das Jahweh gesegnet hat.“

Und Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde, und Fülle von Korn und Most. 27:29 Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen. Sei Herr über deine Brüder. Und vor dir sollen sich beugen die Söhne deiner Mutter. Wer dir flucht, sei verflucht, und wer dich segnet, sei gesegnet!“

 

27:30 „Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. 27:31 „Und auch er bereitete ein schmackhaftes Gericht und brachte es zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: ‘Mein Vater stehe auf und esse vom Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne.’“

27:32 „Und sein Vater Isaak sagte zu ihm: ‘Wer bist du?’ Und er sagte: ‘Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau.’“

27:33 Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über die Maßen und sagte: ‘Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hatte? Und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet! Er wird auch gesegnet sein.’“

27:34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er mit einem großen und bitterlichen Geschrei über die Maßen und sagte zu seinem Vater: ‘Mich, auch mich segne, mein Vater!’“

27:35 Und er sagte: ‘Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen.’“

27:36 Und er sagte: ‘Nannte man seinen Namen darum Jakob, ‹Fersenschleicher›? Beschlichen hat er mich nun zweimal: Mein Erstgeburtsrecht nahm er, und – siehe – jetzt hat er meinen Segen genommen!“

Und nun kommt Esau!

Und er fängt an zu schreien und zu weinen.

Lektion (über Esau):

. Und: Er war ein Lügner: Er hatte sein Erstgeburtsrecht um einer Speise willen an Jakob verkauft und hatte das nicht vergessen (25, 29ff). Jetzt will er trotzdem den Segen erhalten. Er dachte vielleicht: Ich bin ja doch Papas Liebling, das genügt.

. Gott war ihm immer egal gewesen. Jetzt kommt zu Tage, was in seinem Herzen ist.

. Esau will Befriedigung, hier und jetzt. - Jetzt essen. 25, 29-34 (Jäger – das hatte mit Essen zu tun) 25, 27. Er will Befriedigung, hier und jetzt, auch wenn die Frauen „Heiden“ sind. 26, 34f

Lesen lassen: V. 36-39:

27:36 „Und er sagte: ‘Nannte man seinen Namen darum Jakob, ‹Fersenschleicher›? Beschlichen hat er mich nun zweimal: Mein Erstgeburtsrecht nahm er, und – siehe – jetzt hat er meinen Segen genommen!’ Und er sagte: ‘Hast du für mich keinen Segen aufbewahrt?’“

27:37 Und Isaak antwortete und sagte zu Esau: ‘Sieh, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen. Was kann ich da für dich tun, mein Sohn?’“

27:38 Und Esau sagte zu seinem Vater: ‘Hast du nur diesen einen Segen, mein Vater? Mich, auch mich segne, mein Vater!’

Und Esau erhob seine Stimme und weinte.“

27:39 Und sein Vater Isaak antwortete und sagte zu ihm: ‘Siehe, fern von der Fettigkeit der Erde wird dein Wohnsitz sein und ohne den Tau des Himmels von oben her.“

Esau bekommt auch einen Segen, aber Esaus „Segen“ klingt wie ein Fluch: Unfruchtbares Land Edom, kein Regen,

27:40 „Und von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen.“

kriegerisches und umherschweifendes Leben. ® Dem Volk Israel unterworfen,

Die Edomiter wurden unter dem Hasmonäer Alexander Jannai 128 v. Chr. unterworfen und „zwangsbekehrt.“

Und es wird geschehen, wenn du umherschweifst, wirst du sein Joch zerbrechen von deinem Hals.

Aber Esau kann sich losreißen von Israels Herrschaft.

Ab 37 v. Chr. übernahm der Edomiter Herodes die blutige Herrschaft über Israel.

27:41 „Und Esau feindete Jakob an wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte. Und Esau sagte in seinem Herzen: ‘Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen.’“

Weitere Lektion (über Esau):

Esau war geistlich ein „Nachkomme Kains“, der seinen Bruder tötete, weil Gott diesen annahm und nicht ihn. –

Ein Mörder, vielleicht schlimmer als Kain, denn er tut es nicht im Zorn, sondern

In kühler Überlegung, plant er es für die Zeit nach Isaaks Tod.

Aber Esau muss sich noch 43 Jahre gedulden.

(Das ersehnte Sterben eines Verwandten lässt lange auf sich warten.)

Jetzt wird sichtbar: Jakob ist ein Betrüger, der aber eines Tages umkehren wird. Esau ist ein Betrüger und Mörder, der nie Busse tun wird.

Weitere Lektion über Rebekka:

27:42 „Und Rebekka wurden die Worte Esaus, ihres älteren Sohnes, berichtet.“

. Rebekka wollte, dass Jakob erbt; sie will Jakob lenken. Sie bleibt letztlich das Haupt der Familie.

. Sie säte Betrug – und erntet nun Lebensgefahr für ihren Liebling.

„Werdet nicht irregeleitet; Gott lässt sich nicht spotten; denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten, 8 weil der, der seinem eigenen Fleisch sät, vom Fleisch Verderben ernten wird.“ Ga 6, 7.8

Und jetzt handelt sie wieder.

Und sie sandte hin und ließ Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: ‘Sieh, dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich erschlagen. 27:43 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme und mach dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran. 27:44 Und bleibe bei ihm einige Tage, bis der Grimm deines Bruders sich wendet, 27:45 bis der Zorn deines Bruders sich von dir abgekehrt hat und er vergessen hat, was du ihm getan hast. [Dann] sende ich [jemanden] hin und lasse dich von dort holen. Warum sollte ich euer beider zugleich beraubt werden an einem Tag?“

Wäre jetzt nicht Zeit zur Einsicht, zur Reue über den tiefen Riss in der Familie, den sie verschuldet hat?

Wäre es jetzt nicht dran, dass sie sagt: „Isaak, Esau, seht! Jakob kann nichts dafür! Es war meine böse Idee, ich habe ihn angestiftet. Er wollte eigentlich nicht, aber ich habe ihn überredet! Suchen wir doch eine Lösung, mit der wir alle leben können.“

Nein, sie wählt wieder den Weg der Intrige.

Sie spricht wieder nicht zuerst mit Isaak (27, 46), sondern mit Jakob (27, 43-45)

Sie sagt zu Jakob etwas anderes, als zu Isaak. (Nicht aufrichtig!)

27:46 „Und Rebekka sagte zu Isaak: ‘Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Heths. Wenn Jakob sich eine Frau wie diese nimmt, von den Töchtern Heths, von den Töchtern des Landes, wozu [ist] mir [dann noch] das Leben?“

Sie kommt zu Isaak mit der Idee, Jakob auf Brautschau zu schicken - und schluchzt heuchlerisch: „Wenn er auch eine Hethiterin heiratet, wie Esau, dann halt ich das Leben nicht mehr aus.“

® 28, 1: Isaak gebietet Jakob zu den Verwandten in Haran zu gehen und meint, er sei selber auf diese Idee gekommen. Rebekka hat ihn erfolgreich dazu manipuliert.

Wer hat in dieser Familie die Initiative? Wer leitet hier eigentlich?

Rebekka achtet ihren Mann nicht wirklich als Haupt.

Die nächsten 20 Jahre haben sie vmtl. gestritten, wer diese Idee gehabt hatte.

27, 45: Sie sagte zu Jakob - ... „bis ...., dann will ich dich holen lassen.“

Ich habe alles im Griff!

Aber es kommt ganz anders. Sie sieht ihren geliebten Sohn wahrscheinlich nie wieder. (Denn als er nach 20 Jahren zurückkommt, weil Gott ihn gerufen hat, begräbt er mit Esau den Isaak; Rebekka wird nicht genannt, sie ist wahrscheinlich nicht mehr dabei.)

Den Rest ihres Lebens hatte sie getrennt von ihrem Liebling verbringen müssen – ohne Nachricht.

Den Rest ihres Lebens durfte sie mit Esau und ihren verhassten Schwiegertöchtern verbringen.

Die Betrügerin sieht sich „um ihr Glück betrogen“

Sie hat erreicht, was sie wollte, aber der Segen ist für sie wie ein Fluch.

Galater 6, 7: Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Was der Mensch sät, wird er ernten!

Gott ist gerecht, weise und liebevoll. Er will uns die Strafe der Sünde abnehmen, die Folgen lässt er uns aber auskosten, damit wir innerlich verändert werden.

Lektion über Isaak und Rebekka:

Eigenartig: Isaak will nicht den Sohn segnen, der so ist, wie er selbst, sondern den, der so stark ist, wie sein Vater es war.

Rebekka will auch nicht den gesegnet sehen, der so ist wie sie selbst, sondern den sanften nachgiebigen.

Das Problem ist nicht die Unterschiedlichkeit des Denkens und Wünschens der Eltern, sondern ihr Umgang damit!

Ihre Ehe hat so wunderbar begonnen, war das große Glück, jetzt ist eine große Kluft.

Anwendungen
1. Meine Ehe überdenken.

Sind Reparaturen nötig?

Was funktioniert wird nicht wahrgenommen,

was nicht wahrgenommen wird, wird nicht gepflegt,

was nicht gepflegt wird, geht kaputt.

 

Höre ich – wie beim Auto – irgendwo ein seltsames Geräusch? Gibt es Misstöne?

→ Service! Wie stets mit dem gemeinsamen Gebet?

Wenn - Sand im Getriebe - sucht euch Hilfe, einen guten Ehemechaniker, ein Ehepaar, das Krisen in rechter Weise überwunden hat.

Es gibt keine krisenfreie Ehe. Die guten alten Ehen, das sind die, wo die beiden ihre Krisen überwunden haben, zusammen geblieben sind, zur echten Liebe gefunden haben.

 

Problem: Oft merkt die Frau zuerst, wenn eine Distanz entsteht

Wenn du Heinrich fragst: Meine Ehe – ist OK. Wenn du Anna fragst: Meine Ehe ist im Eimer.

Heinrich wollte keine Hilfe von außen, weil: ohnehin alles in Ordnung.

 

2. Mein Verhältnis zu den Kindern überdenken.

Wenn ich mit einem Schwierigkeiten habe:

→ Was genau ist das Problem?

→ Ist es vielleicht ein Spiegel meiner eigenen Fehler?

Du kommst mit einer Eigenschaft deines Kindes nicht zurecht, dabei ist es dein eigenes Wesen, das dir da entgegentritt.

Jakob – ein weicher nachgiebiger Typ: Er wird Rebekkas Liebling, weil er wie Isaak ist.

Esau – ein Draufgänger und Kämpfer für das, was er will; einer der nicht schnell nachgibt: Er wird Isaaks Liebling, weil er wie Rebekka ist.

→ Gibt es in meinem eigenen Leben etwas zu korrigieren?

Jetzt habe ich meinen Kindern schon so oft gesagt, wie sie zu handeln haben, und sie machen mir trotzdem alles nach.“

3. Offen und liebevoll aussprechen und aussprechen lassen.

Kann ich es anhören, wenn der Teenager mich kritisiert? Oder falle ich ihm ins Wort?

Kann ich mir das in Ruhe anhören und darüber nachdenken? Werde ich nachdenken?

Offenheit ist eine Beziehungsfrage.

Jakob konnte Rebekka gegenüber seine Bedenken äußern, seinem Vater gegenüber nicht!

Haben wir den Mut die Fassaden einzureißen, und einander die Herzen zu öffnen!

Das Öffnen der Herzen beginnt mit dem Öffnen der Ohren.

Was tun, wenn wir daraufkommen: Mein Partner/mein Kind hat mich hintergangen?

→ Warum hat es sich nicht getraut, es anzusprechen?

→ Hättest du wirklich darüber sprechen wollen?

→ Bist du bereit deine Entscheidung, oder deine Einstellung zu überdenken?

Tipp: beginne mit dem Zuhören, bevor Probleme da sind.

Wenn dein dreijähriges Kind schon die Erfahrung macht, du hast sowieso keine Zeit, dich mit seinen Anliegen zu befassen, dann darfst du nicht erwarten, dass es mit dreizehn zu dir kommt mit seinen Problemen.

FAMILIE LEBT VO. Mose GEMEINSAMEN GESPRÄCH!

Hier: Rebekka redet mit dem Sohn, nicht mit dem Vater.

WENN KRISE → Zuerst dich fragen: Wo ist bei mir als Haupt das Problem.

Dann Gebet. Buße. Bei der Frau um Vergebung bitten. Fehler eingesetehen.

Dann wieder mit der Frau reden, aussprechen. Dann FAMILIENKONFERENZ.

Der Weg geht immer so:

1. Ich und meine Bez. zu Gott.

2. Ich und meine Bez. zur Frau.

3. Wir und die Kinder.

Weitere Lektionen:

Der gute Anfang einer Ehe garantiert nicht ein gutes Ende. Aber auch umgekehrt: Ein schlechter Anfang muss keineswegs bedeuten, dass es schlecht bleibt. Bsp. Jakob.

Ehebeziehung (wie jede Bez.) muss ständig gepflegt werden.

Fehlentwicklungen müssen korrigiert werden

Archäologie: Aus den Texten des 2. Jahrtausend v. Chr. geht hervor: Der mündliche Segen eines sterbenden Vaters war rechtskräftig (Kitchen: Ancient Orient and OT, S. 154).

Wer ist schuldig?

Isaak achtete nicht auf Gottes Erwählungswort, verzichtete nicht auf seine Vorlieben

Vernachlässigte die Kommunikation in der Ehe.

Hauptsein heißt das Haupt hinhalten!

Rebekka leitete zum Betrug an; kommunizierte nicht mit Isaak.

Jakob widerstand nicht der Mutter und betrog seinen Vater.

Esau verachtete das Erstbegurtsrecht und bereute seine Sünde nicht (25, 32-34; Hebräer 12, 16-17: Esau = Ungöttlicher/Offener für alles u. Hurer/Götzendiener, kein Raum für Busse, er sucht den Segen mit Tränen.)

Wer trägt die Konsequenzen?

Isaak wird betrogen.

Rebekka verliert (letztlich) beide Söhne - für immer.

Jakob muss fliehen und selber furchtbar betrogen werden (von Laban, von 10 Söhnen).

Esau bekommt Fluch als „Segen“ (27, 39-40).

Weitere Lektion über Jakob:

Gott ist souverän und geduldig, von großer Güte u Treue.

Ein Fehler von uns macht nicht alles, was er mit uns vor hatte, zunichte.

Gott verwendet die Konsequenzen aus Jakobs Sünde als Erziehungsmittel für Jakob. Er kann dieses tun, weil Jakob im Grunde bereit ist, Gottes Willen zu tun Gottes Ehre zu suchen. Aber er muss Umwege gehen.

Sünde und Ungehorsam verursachen schmerzhafte Umwege und Wüstenaufenthalte.

Z.B. Er hat seinen Segen bekommen – durch Betrug → muss 20 Jahre einem Betrüger dienen. Ga 6, 7. Wer Betrug sät, wird Betrug ernten.

Er hat seinen Vater betrogen (Ziegenbock) → er wird von s, eig. Söhnen betrogen w. (Ziegenbock, K. 37E. Auch Juda: K. 38).

Durch seinen Betrug verliert der Vater seinen Lieblingssohn → er wird seinen Lieblingssohn verlieren durch die Söhne, die er zurückgesetzt hat (Auch Juda wird Ähnl. erleben: Er zieht vom Vater weg. → Er selber verliert seine Söhne. K. 38).

Erst, wenn wir denselben Schmerz durchleiden begreifen wir, welchen Schmerz wir zugefügt haben.


2. Jakobs Flucht zu Laban: K. 28-30 (BETHEL: Die Vision vom Haus Gottes und vom Tor des Himmels in K. 28)

Heiratsgeschichten: Natürliche menschliche Liebe; Rivalität unter den Frauen; Betrügereien Labans. Geburt und Namensgebung der Söhne Jakobs. Jakobs Vermögensvermehrung. Eifersucht und Zorn der Heiden.

Einleitendes zu Jakob und Gottes Schule mit Jakob:

(1. Mose 28-35 und 37-50: Jakob Gedanken von TJ, zT. nach W. Nee, Der Spiegel Gottes)

 

An Jakobs Leben lernen wir viel über Gottes Erziehungswege mit den Menschen.

. Mit einem Ziegenböckchen betrog er seinen Vater. Mit einem Ziegenböckchen betrogen seine Söhne ihn. 37, 31.

Er bedeckte seine Haut mit Ziegenhaut. Seine Söhne bedecken Josefs Kleider mit Ziegenblut.

= Das ist das Gesetz der gerechten Vergeltung Gottes

 

K. 25-27: Jakob plant, ist tüchtig, listig, zuversichtlich (alles im Griff)

Aber obwohl er Gottes Willen tun wollte, war Jakob von Natur aus völlig unbrauchbar für Gott.

Jakob wollte den Segen Gottes. Das war ein gutes Ziel. Aber er wollte ihn mit fleischlichen Mitteln erlangen. Das war sein Fehler.

Richtiges Ziel, aber falscher Weg.

Richtige Motivation, aber falsche Mittel.

Jakob kämpfte um Gottes Segen – und merkte nicht, dass er dabei gegen Gott kämpfte.

Er kämpfte um das Erstgeburtsrecht und überlistete seinen Bruder Esau, der nur für seinen Bauch lebte. 1. Mose 25, 23.

Er kämpfte um den Erstgeburtssegen und überlistete seinen Vater, der aus seinen Gefühlen heraus lebte. 1. Mose 27.

Er handelt aus dem Fleisch, d. h., aus eigenen Vorstellungen und aus eigener Kraft.

Er hielt sich für fähig, richtig zu denken und zu planen, und er hielt sich für stark genug, seine Ziele zu erreichen.

 

. Gott hatte etwas vor mit Jakob. Gottes Plan war, dass Jakob soll regieren sollte: 1. Mose 25, 23: Der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

Jakob war in einem Zustand, in dem Gott in ihm das Verlangen nach Gottes Segen wecken konnte. Aber Jakob hatte seine eigenen Vorstellungen. Gott musste zuerst sein fleischliches Eigendenken und seinen starken Eigenwillen zerbrechen.

 

Im Leben Jakobs gibt es mehrere Abschnitte:

Jakob bei Isaak in Kanaan. Der Kampf um den Segen K. 25-27

K. 25: Erste List

K. 27: Zweite List → Bruch mit Esau

Jakob bei Laban in Haran. Kindersegen und Beginn der Zucht. K. 28-32

(Beginn: Flucht zu Laben) K. 28: Bethel

(Ende: Flucht von Laben) K. 31.32: Pniel

Jakob wieder in Kanaan (Sukkoth, Sichem, Bethel): Versöhnung mit Esau. Demütigende Wege. K. 33-35

K. 35: BETHEL

K. 35, 29: Beerdigung Isaaks

Jakob in Kanaan (Hebron): In tiefer Schule K. 37-45

Jakob in Ägypten: Jahre der Reife und des Segen. Die Frucht der langen Schule Gottes. Jakobs Charakter wird Christus ähnlich, und sein himmlischer Blick wird geschärft. K. 46-50

 

Gott kam zum Ziel mit Jakob. Wunderbar! Aus einem keineswegs viel versprechendem Menschen wurde ein brauchbares Gefäß zur Ehre Gottes. Warum? Weil er ihn an den Punkt bringen konnte, wo er völlig am Ende der eigenen Kräfte und Weisheit war.

 

→ Jakob steht nicht alleine. Jakob hat viele, die ihm ähnlich sind. Etwas von Jakob steckt in jedem von uns.

Gott möchte auch uns an den Punkt bringen, wo wir wissend um unser Unvermögen nicht mehr etwas ohne ihn denken, planen und handeln wollen.

 

→ Auch mit uns hat Gott etwas vor. Auch wir sollen eines Tages regieren: 1. Korinther 6, 2.3A:

„Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn die Welt von euch gerichtet wird, seid ihr der kleinsten Gerichte unwürdig? 3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden?

Gott will uns ans Ziel bringen, in die ewige Herrlichkeit. Paulus sagt zu den Philippern: Ich bin „überzeugt, dass der, der unter euch ein gutes Werk anfing, es ‹ganz› zum Ziel führen wird bis zum Tage Jesu Christi“ (Philipper 1, 6).

Gott möchte uns für seine Zwecke gebrauchen. Aber es gibt Bedingungen. Die wichtigste Bedingung ist, dass wir in einem Zustand sind, in dem Gott in uns das Verlangen nach Gottes Segen wecken kann. Und das zweite ist, dass wir müssen unseren Eigensinn, also unsere eigenen Vorstellungen, und unseren Eigenwillen zerbrechen lassen.

Ich soll nicht sagen: „Ich bin ein zu schwieriger Fall für Gott“. Ich darf lernen, auf den Gott Jakobs zu vertrauen

– auf seine Person (z. Bsp. Jakobus 5, 11E)

– und auf sein Wort (auf Gottes konkrete Aussagen, z. Bsp. Jakobus 1, 5-8)

 

Was soll ich nun tun? Ich erkenne, dass Gott will, dass ich eines Tages regiere, aber ich erkenne auch, dass ich dazu unfähig bin. Ich muss in Gottes Schule gehen – ohne Murren! Das sehen wir im Leben Jakobs.

Jakob wollte zuerst selber verwirklichen. Er konnte nicht warten, er hatte Angst, der Falsche könnte gesegnet werden und er würde leer ausgehen. Und so bekam er viele Probleme, musste fliehen, hatte kein schönes Leben. Aber das war Gottes Schule.

→ Es ist töricht, wenn wir meinen, wir würden zu kurz kommen. Wenn wir Gott und seinem Wort vertrauen, werden wir dann je leer ausgehen?

Jakob kannte Gott nicht wirklich. Er musste lernen, Gott handeln zu lassen und selber stille zu sein.

→ Auch wir müssen das lernen.

- Jesaja 30, 15: Im Stillsein und im Vertrauen würde eure Stärke sein.

- 2. Mose 14, 14: Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr werdet stille sein.

 

In Johannes 1, 47 lesen wir: „Jesus sah Nathanael auf sich zukommen, und er sagt von ihm: ‘Sieh! Wahrlich ein Israel, in dem keine Falschheit (= aram: Jakob) ist.’“ Gott möchte auch aus uns Menschen machen, in denen kein Jakob ist.

 

Jakobs Alter:

Josef war 30, als er in Äg. erhöht wurde, und (30+7+2 =) 39, als Jakob vor Pharao stand und ihn segnete. Da war Jakob 130. Folglich war Jakob (130-39 =) 91 bei der Geburt Josefs im 15. Jahr des Aufenthalts Jakobs in Haran (30, 25; 29, 18.21.27). Jakob war bei seiner Flucht nach Haran (= 14 Jahre vorher) 77 (= 91-14) Jahre alt.

1. Mose 28f

28:1 „Und Isaak rief Jakob und segnete ihn. Und er gebot ihm und sagte zu ihm: Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans.

Jakob soll keine Götzendienerin heiraten. (Vgl. 1. Mose 24, 3-4; 2. Korinther 6, 14)

28:2 „Mach dich auf, gehe nach Paddan-Aram, zum Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter. Und nimm dir von dort eine Frau von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. 28:3 Und Gott, der Allmächtige, segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Schar von Völkern werdest. 28:4 Und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft besitzest, das Gott Abraham gegeben hat.’“

Jetzt kommt Isaak seiner Versäumnis nach.

Jetzt segnet er bewusst – und im Glauben. (Hebräer 11, 20) Hätte er früher so gehandelt, hätte er sich viel erspart.

„Gott, der Allmächtige“ (17, 1; 35, 11; 43, 14)

Ga 3:13-14 13 Christus kaufte uns frei vom Fluch des Gesetzes, da er an unserer Statt ein Fluch wurde (denn es ist geschrieben: „Verflucht [ist] jeder, der an einem Holz hängt“ 14 damit denen, die von den Völkern sind, der Segen Abrahams zuteilwerde in Christus Jesus, damit wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben.

Ga 3:26-29 denn ihr seid alle Söhne Gottes durch den Glauben in Christus Jesus, 27 denn so viele [ihr] auf Christus getauft wurdet, ihr zogt Christus an. 28 Es ist [da] nicht Jude noch Grieche; es ist nicht Sklave noch Freier; es ist nicht männlich und weiblich; denn ihr seid alle EINER in Christus Jesus. 29 Aber wenn ihr des Christus seid, dann seid ihr Abrahams Same und nach der Verheißung Erben.“

Der messianische Segen bezog sich auf die Zukunft: Fruchtbarkeit, Landbesitz, Segen Abrahams.

Hebräer 11, 20 ‹Im› Glauben segnete Isaak den Jakob und den Esau bezüglich kommender Dinge.

 

28:5 „Und Isaak entließ Jakob. Und er ging nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohn Bethuels, des Aramäers, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.“

Hier das erste Mal „Jakob“ vor „Esau“ genannt.

28:6 „Und als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram entlassen hatte, um sich von dort eine Frau zu nehmen, indem er ihn segnete und ihm gebot und sagte: ‘Du sollst nicht eine Frau nehmen von den Töchtern Kanaans’, 28:7 und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht hatte und nach Paddan-Aram gegangen war: 28:8 Als Esau sah, dass die Töchter Kanaans übel waren in den Augen seines Vaters Isaak, 28:9 da ging Esau hin zu Ismael und nahm sich Machalat zur Frau, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zu seinen [anderen] Frauen hinzu.“

Esau nimmt sich eine 3. „Heidin“, eine Ismaeliterin, – wohl aus Rache gegenüber seinen Eltern (um ihnen Leid zu zufügen)

Nun hat Rebekka beide Söhne verloren. Hat sich das ausgezahlt, Rebekka? Esau lässt sich dann später fest im Bergland Seir nieder (36, 43 vgl. ® 37, 1) weg von allen (36, 6.7), und außerhalb des verheißenen Landes, d. h. letztlich: weg von Gott (36, 8).

28, 6-9: Jakob ließ sich erziehen, auch in Sachen Ehefrau, Esau nicht.

→ Gott konnte in Jakob ein Werk tun, in Esau nicht.

 

28:10 „Und Jakob zog aus von Be-er-scheba und ging nach Haran. 11 Und er gelangte an einen Ort und übernachtete dort; denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen von den Steinen des Ortes und legte ihn an sein Kopfende und legte sich nieder an jenem Ort. 28:12 Und er träumte: Und – siehe – eine Leiter/Treppe“

Leiter (hebr. sullam = Treppe, vgl. Treppen bei babylonischen Stufentürmen, 1. Mose 11, 1-9.

war auf die Erde gestellt, und ihre Spitze rührte an den Himmel.

Vgl. 11, 4. Was die Babylonier selber erarbeiten wollten – und im Zeichen der Gegnerschaft gegen Gott -, das bekommt Jakob geschenkt: Zugang zum Himmel

Und – siehe – [himmlische] Boten Gottes stiegen daran auf und nieder.

Ein Königreich, wo Verbindung bestehen wird mit dem Himmel. = Gegensatz vom Reich Nimrods und Babels.

Beachte: Die Leiter stand auf Erden. Die Engel stiegen nicht „nieder und auf“, sondern „auf und nieder.“ d. h.: sie waren unten.

 

1. Mose 28:13-15

28:13 „Und – siehe – Jahweh stand über ihm

nicht: über der Leiter, sondern über dem schlafenden Jakob. Kontext. (Im Hebräer beides möglich. Der Kontext entscheidet. Gott stand auf der Erde. S. später.

Vgl. Johannes 1, 51: Gott auf Erden!

„Ich bin Jahweh, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Isaaks.“

Noch war er nicht der Gott Jakobs (Vgl. 33, 20). Und Jakob weiß es. Und Gott weiß es auch.

Das Land, auf dem du liegst, dir gebe ich es und deinem Samen. 28:14 Und dein Same wird wie der Staub der Erde werden/sein, und du wirst dich ausbreiten zum Meer hin gegen Aufgang nach Norden und nach Süden. Und in dir und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter des Erdbodens.“

Erstaunlich: Gott tadelt ihn nicht, ermahnt nicht.

Sondern er segnet ihn, gibt ihm Verheißungen.

Warum tadelt Gott ihn nicht?

. Es wäre nutzlos gewesen. Jakob hatte nicht die Voraussetzungen, sich zu verändern.

Er kannte weder sich selbst noch Gott. ® Wie konnte Gott ihn zur Selbsterkenntnis bringen? Wie konnte Gott ihn zur Gotteserkenntnisbringen?

 

[[Das 5 Finger-Gebet, aus: Patricia StJohn: So groß ist Gott.]]

Andrew Jackson – Hotel CAN – Indianerin Putzfrau – Lehren Sie mich ein kurzes Gebet. 5 Wörter, jeder Finger ein Wort: Zeig mir, wie ich bin.

Nach 1 Woche: Wie geht’s der Indianerin? –

Neues Gebet: 5 Wörter, jeder Finger ein Wort: Zeig mir, wie Du bist.

Wie lange? – Das können Sie ihr ganzes Leben lang beten.

Nach vielen Jahren besuchte Pastor Andrew wieder diesen Bezirk. Er sollte in einer neu entstandenen Gemeinde predigen. Andrew beeindruckte die vielen jungen Leute mit den leuchtenden Gesichtern und sprach den Pastor darauf an. Dieser sagte: „Die sind alle ohne meine Zutun zu unserer Gemeinde gestoßen. Die meisten von ihnen sind von einem Ehepaar eingeladen und mitgebracht worden, das hier in der Nähe lebt. Die beiden haben vor nicht langer Zeit geheiratet und tun eine wunderbare Arbeit unter Kindern und Jugendlichen. Die Frau ist für sie so etwas wie eine zweite Mutter. Es ist eine seltsame Geschichte. Sie hat indianische Vorfahren und ist eine ganz schlichte und ungebildete Frau....“

Ich würde mich gerne einmal mit ihr unterhalten“, fiel Andrew dem Pastor ins Wort. Eine dunkelhaarige, hübsche und gut angezogenen Frau wurde zu ihm geführt.

Sie strahlte ihn an und ergriff seine Hand. „Erinnern Sie sich noch an mich, Herr Pastor?“, fragte sie.

Als sie den Zweifel in seinem Gesicht bemerkte, lachte sie. „Ich habe mir doch fast gedacht, dass Sie mich nicht wiedererkennen würden“, meinte sie. „Aber sicher erinnern Sie sich noch an das Gebet, ein Wort für jeden Finger.“

Jetzt waren Andrews Zweifel verflogen, aber die Frau sprach schon weiter: „Seit Sie damals gegangen sind, habe ich dieses Gebet jeden Tag gebetet... Jesus hat mir gezeigt, wer und wie er ist. Ich lerne ihn von Tag zu Tag mehr lieben. Ja, Pastor, dieses Gebet werde ich weiterhin beten, bis ich Jesus sehen werde.“

(Patricia St. John, aus: „So groß ist Gott“)]]

 

→ Gott züchtigte Jakob. Und Jakob lernte sich selbst kennen, und er lernte Gott kennen.

Jakob lebte in seiner natürlichen Kraft und Weisheit.

- bis Gott seine Hüfte anrührte und er dadurch lernte, bei jedem Schritt, den er tat, an Gott zu denken.

Gerade tüchtige Menschen müssen umso mehr (von Gott) gezüchtigt werden.

 

. Gott weiß: Es braucht noch Zeit. Gott weiß: Jakobs Herz will den Willen Gottes. Das genügte vorerst.

3. Mal messianischer Segen

1) Das Land - dir will ich es geben

2) Nachkommen - und deinem Samen (zahlreich wie der Staub der Erde) Christus (vgl. Galater 3, 16),

3) Segen - für ... alle Geschlechter der Erde

4) persönl. Schutz - ich bin mit dir, wohin du gehst, ... und dich zurückbringen in dieses Land (V. 15)

 

Diese Verheißung wurde noch nicht im Leben Jakobs zur Gänze wahr. Im Gegenteil: Er verlor Josef, Simon, die 12. Und schließlich musste er selbst nach Ägypten ziehen. Er verlor alles – und hielt dennoch im Glauben an allem fest, was Gott ihm zugesagt hatte (K. 48, 3.4.1.19-21). Das ist Glaubensleben.

Und wenn man uns alles nimmt, oder wenn wir durch gewisse Umstände viel verlieren, aber an Gottes Verheißungen festhalten, verlieren wir nichts.

28, 15: Und– siehe– ich bin mit dir, und ich werde dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir geredet habe

2 mal sagte Gott dem Jakob, dass er ihn ins Land zurückbringen werde.

von Mesopotamien zurück 1. Mose 28, 15

von Ägypten zurück 1. Mose 46, 3.4

V.15E: ein Bis deutet nicht immer an, dass mit dem Zeitpunkte, da das Bis erreicht wird, sich die Verhältnisse ändern. Gott wird auch weiterhin mit Jakob sein – bis in die Ewigkeit.

Eine besondere Verheißung. Ohne Bedingungen.

Gott hat einen Plan und einen Weg für Jakob – auch für uns.

Gott hat einen Weg, der zum Ziel führt: 20 Jahre Erziehung durch Laban.

Der Traum veränderte Jakob kein bisschen.

Wie vollkommen ist Gottes Wirken! Aber wie armselig das Material, mit dem Gott arbeitet. (Vgl. Titus 1, 12. Faule Bäuche, böse wilde Tiere.)

28:16 „Und Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: ‘Fürwahr, Jahweh ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!“

Gott war „an dieser Stätte.“ D. h. auf Erden. Hier ist „Haus Gottes.“

Daher in V. 12: im Hebräer über ihm, d. h. ihn überschattend – wie in Offenbarung 7, 15

→ Jh1, 51 Wo war Gott: – in Christus: Unten, am Fuß der Leiter.

Johannes 1:48-51 Nathanael sagt zu ihm: „Woher kennst du mich?“ Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“ 49 Nathanael antwortete, und er sagt zu ihm: „Rabbi, DU bist der Sohn Gottes! DU bist der König Israels!“ 50 Jesus antwortete und sagte zu ihm: „Weil ich dir sagte: ‘Ich sah dich unter dem Feigenbaum’, glaubst du? Größeres als dieses wirst du sehen.“ 51 Und er sagt zu ihm: „Wahrlich! Wahrlich! Ich sage euch: Hinfort [gilt]: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen – und die Engel Gottes aufsteigend und niedersteigend auf den Sohn des Menschen.

Lektion: Oft geschieht das: Der Herr ist hier und ich erkenne es nicht, und verhalte mich so, als ob er nicht hier wäre.

28:17 „Und er fürchtete sich und sagte: ‘Wie Furcht gebietend ist dieser Ort!“

Gott hat nur Gutes geredet. Warum Frucht? – Jakob ist schuldig geworden, und er weiß es. Sünde trennt von den Menschen, und von Gott.

Gottes Haus ist ein furchtbarer Ort (28, 17), wenn das Leben mit dem Herrn nicht geordnet ist.

„Dieses ist nichts anderes als Haus Gottes, und dieses ist die Pforte des Himmels.’“

Wo Gott ist, ist „Haus Gottes“ (ohne Artikel; „Bethel“).

Pforte (einer Stadt) = Regierungsort.

Jakob sah das Tor des Himmels: = Gottes Administration, Gottes Regierung. Hier regiert Gott. Wo Gott wohnt, will er auch regieren, auch in meinem Herzen, in meiner Familie.

Oder:

Pforte = Zugang zu Gott, zum Himmel.

Pforte des Himmels vgl. Babel = hebr. Verwirrung, sum. babillum, akkadische [babylonische] Deutung: Bab-ili = Tor Gottes bzw. bab-ilani = Tor der Götter.

28, 17: „Und er fürchtete sich und sagte: ‘Wie Furcht gebietend ist dieser Ort!“

Das Haus Gottes (die Gegenwart Gottes) ist tatsächlich furchterregend für Menschen, die noch nicht von Gott zerbrochen wurden.

28:18 „Und Jakob stand frühmorgens auf und nahm den Stein, den er an sein Kopfende gelegt hatte, und stellte ihn als Denkmal auf und goss Öl auf seine Spitze.“

28:19 Und er gab diesem Ort den Namen Beth-El. Aber am Anfang war Lus der Name der Stadt.“

4 Mal: Gedenksteine/Steine des Zeugnisses: 28, 11.18 (31, 13); 31, 45; 35, 14; 35, 20.

Gedenksteine kennzeichnen Jakobs Leben = Zeichen des Zeugnisses der Treue Gottes, aufgerichtet, damit andere Gottes Treue sehen können.

Wir selber sind ein Denkmal in dieser Welt. Wir setzen Zeichen in dieser Welt durch unser (praktisches und mündliches) Zeugnis.

28, 20-22: Wenn, wenn, wenn

Was waren die großen Wünsche Jakobs?

. Essen, Kleidung und bald wieder bei der Mama zu sein.

→ Zehnten: Jakob, der Geschäftsmann! Für ihn waren die Dinge reich geschäftlicher Natur.

Für Laban übrigens auch (29, 15).

28:20 „Und Jakob tat ein Gelübde und sagte: ‘Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe“,

Wenn Gott mit mir“ ist“:

Ein „Wenn..“, nachdem Gott bedingungslos verheißen hat, ist Unglaube. Wenn Gott sagt: So ist es. , dann dürfen wir nicht sagen „Wenn es so sein sollte,.....“

und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen“, 28:21 „und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, so soll Jahweh mein Gott sein. 28:22 Und dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt habe, soll ein Haus Gottes sein. Und von allem, was du mir geben wirst, werde ich dir gewiss den Zehnten geben.“

Jakobs Vorstellung von seiner Beziehung mit diesem Gott:

Wenn Gott sich an seine Verheißungen hält, soll er mein Gott sein. Und wenn er mich reicht macht, bekommt er 10 % vom Gewinn.“

Was sagt diese Haltung aus über Jakobs Glauben? – Jakob kennt Gott nicht. Es ist der Gott seines Großvaters und seines Vaters, aber nicht sein Gott. Noch nicht.

Eine Botschaft für alle, die im Zelt gläubiger Eltern aufgewachsen sind:

Eines Tages musst du dieses Zelt verlassen. –

Ist der Gott deiner Eltern auch dein Gott, oder wirst du ihn als Teil deiner Kindheit zurücklassen?

Weißt du, dass der Glaube deiner Eltern nicht für dich wirksam ist?

Hast du nur die äußeren Dinge des Glaubens mitbekommen (10% vom Taschengeld bekommt Gott..)

Wohnt Gott in dir? Ist er mit dir, wohin du auch gehst?

Machst du nur die „vorgeschriebenen“ Traditionen am Sonntagvormittag mit, oder liebst du Gott mehr als alles andere auf der Welt? Mehr als den Fussball?

Ist Gott der, mit dem du alles zuerst besprichst?

 

29, 1ff: Jakob trifft seine Traumfrau

29:1 „Und Jakob machte sich auf und ging in das Land der Söhne des Ostens.“

29:2 „Und er sah, und siehe: ein Brunnen auf dem Feld. Und siehe: drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden. Und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war groß. 29:3 Und waren alle Herden dort zusammengetrieben, so wälzte man den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe. Und man brachte den Stein wieder auf die Öffnung des Brunnens an seinen Platz.“

29:4 „Und Jakob sagte zu ihnen: ‘Meine Brüder, wo seid ihr her?’

Und sie sagten: ‘Wir sind von Haran.’“

29:5 Und er sagte zu ihnen: ‘Kennt ihr Laban, den Sohn Nahors?’

Und sie sagten: ‘Wir kennen ihn.’“

29:6 Und er sagte zu ihnen: ‘Geht es ihm gut?’

Und sie sagten: ‘Es geht ihm gut. Und – siehe – da kommt seine Tochter Rahel mit den Schafen.’“

29:7 Und er sagte: ‘Siehe, es ist noch hoch am Tag. Es ist nicht die Zeit, das Vieh zusammenzutreiben. Tränkt die Schafe und geht hin, weidet sie.’“

29:8 Und sie sagten: ‘Wir können nicht, bis alle Herden zusammengetrieben sind; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens, und wir tränken die Schafe.’“

29:9 Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin.“

Rahel – eine Hirtin, Name: „Mutterschaf“; Mütter sind Hirtinnen der Kinder.

29:10 „Und es geschah, als Jakob Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 29:11 „Und Jakob küsste Rahel und erhob seine Stimme und weinte.“

29, 9: Rahel – eine Hirtin, Name: „Mutterschaf“; Mütter sind Hirtinnen der Kinder.

 

Der Mann am Brunnen.

Er ist nicht vertraut mit den Bräuchen, aber weiß alles besser (nicht die Zeit ...). Die Brunnenregelung hat ihren Sinn! (Gerechtigkeit, Frieden, nicht Wer zuerst kommt …)

Liebe auf den ersten Blick?

Widersprüchlich: Große Körperkraft (äußerlich wie ein Mann) und seelische Schwäche (innerlich wie ein Kind) – handelt nicht verantwortlich

modernes Problem! Vgl. Jakobs ↔ Elieser K. 24.


Ein Wort an junge Mädchen wie Rahel

Wenn sich jemand auf den ersten Blick in dich verliebt – in wen oder was verliebt er sich dann?

Jakob weiß nichts von ihr

- Wie ist sie?

- Was denkt sie?

- Was ist ihr wichtig?

- Was für ein Mensch ist sie?

Das alles interessiert ihn nicht! Er hat ihren Körper gesehen, und den will er haben.

Wenn sich jemand in unser Aussehen verliebt, das gefällt uns vielleicht.

Es freut uns, weil wir alle gerne schön und begehrenswert sind, aber: das ist keine Grundlage für eine glückliche stabile Beziehung, denn: Jugend und Schönheit bleiben nicht!

Vgl. Jakob hier ↔ Jesus Johannes 4

Jakob will sie haben ↔ Jesus will ihr alles geben und für sie sterben, damit sie leben kann.

Jakob will das Beste für sich ↔ Jesus will das Beste für sie

(Haupt sein heißt: Haupt hinhalten)

Wenn sich einer in dich verliebt, wie weißt du, ob es der Richtige ist? Prüfe ihn auf Herz und Nieren ob er es wert ist, dass du ihm dein Leben anvertraust.

Worauf soll sie achten?

Worauf soll sie achten?

Womit ernährt er sich? – vom Wort Gottes oder Computerspielen?

Wie verhält er sich im Elternhaus? Wie geht er mit seiner Mutter um?

Wie geht er mit Kindern um?

Ist er diszipliniert? Plant er? - oder ist er ein Chaot.

Ist er ein Diener? - oder lässt er sich lieber bedienen?

Ist er demütig? - Oder weiß er alles besser?

Hat er gern Gäste?

Kann er sich beherrschen? oder geht sein Temperament schnell mit ihm durch (Alkohol, Essen, Zorn)

Kann er eine Familie ernähren?

Kann ich meine Kinder seiner Erziehung anzuvertrauen?

Ist er beständig, konstant? Oder ändert er schnell die Meinung und die Projekte?

Kann er führen? Trägt er Verantwortung? Oder drückt er sich wo er kann?

Hat er einen Blick dafür, was getan werden muss? Oder lässt er lieber andere für sich arbeiten?

Tut er mehr als man von ihm verlangt? Oder nur das Nötigste?

Hat er Ausdauer? Kann er etwas zu Ende machen? oder gibt er schnell auf, wenn es schwierig wird?

Was imponiert dir? - Dass er 100 kg heben kann?

Was imponiert dir? - Dass er 100 kg heben kann? (Das ist genau so vergänglich wie deine Schönheit.)

Wie lange brauchst du um das alles herauszufinden?

Prüft die Burschen, was sie wirklich wert sind!

WARNUNG: Kein Mann der Welt wird dich so lieben wie der Mann am Brunnen!

Erwarte nicht sofort den Himmel, wir sind noch nicht so weit!

Ein Wort an junge Brüder

Rahel war zwar die schönere Tochter,

aber ihr Charakter war hässlicher.

sie ist abergläubisch 1. Mose 30

sie wird leicht ungeduldig und zornig 1. Mose 30, 1

sie stiehlt 1. Mose 31, 19

sie lügt 1. Mose 31, 35

und liebt immer noch den Götzendienst (Hausgötzen)

® Konzentriere dich (bei der Brautschau) auf den Charakter. (Nicht wie G. „Hauptsache sie ist hübsch.“)

Worauf soll er achten?

Wie ist ihre Vaterbeziehung. Wie redet sie über ihn? (Wenn sie ihn verachtet, glaubst du, dass sie dich achten wird?)

Kann sie arbeiten, packt sie mit an, wenn ihre Mutter sich abrackert, oder schaut sie weg? (1. Mose 24)

Wenn es schwierig wird – bleibt sie unter der Last, oder läuft sie davon?

Wie benimmt sie sich anderen gegenüber: freundlich, und sanftmütig oder: nörgelnd, aufbrausend?

Hat sie Sinn für Familie? Liebt sie Kinder? Kann sie mit Kindern umgehen?

Kann sie mit Geld umgehen?

Wird Ordnung bei ihr klein oder groß geschrieben?

Wie kleidet sie sich? Möchte sie mit ihrem Äußeren beeindrucken?

Erkennt sie die biblische Schöpfungsordnung an? (Mann = Haupt der Familie)

Lässt sie sich belehren – oder ist sie stur?

Kann ich sie führen? (1. Mose 24: eine Frau, die bereit ist, für ihren Mann alles zu verlassen.)

Ehe kostet die Freiheit. Nicht weniger! Ehe ist ein Joch (2. Korinther 6, 14).

Ehe bedeutet halbe Rechte und doppelte Pflichten! – Seid ihr bereit, den Preis zu zahlen?

Jesus sagt: Geben ist seliger als nehmen! Wenn beide nur nehmen wollen – das geht nicht lange gut. Wenn einer nimmt, der andere gibt – werden mit der Zeit beide unglücklich sein. (Der eine fühlt sich betrogen, der andere hat dauernd ein schlechtes Gewissen.) Nur dann, wenn beide geben ohne etwas zurückzuerwarten, werden beide beschenkt werden.

 

29:12 „Und Jakob teilte Rahel mit, dass er ein Bruder ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas wäre. Und sie lief und berichtete es ihrem Vater.“

29:13 Und es geschah, als Laban die Nachricht über Jakob, den Sohn seiner Schwester, hörte, lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus.“

Und er erzählte Laban alle diese Dinge.

29:14 „Und Laban sagte zu ihm: ‘Fürwahr, du bist mein Gebein und mein Fleisch.’

Und er blieb einen Monat lang bei ihm.“

29:15 „Und Laban sagte zu Jakob: ‘Solltest du mir, weil du mein Bruder bist, umsonst dienen? Teile mir mit, was soll dein Lohn sein?“

In V. 14 erfahren wir nichts davon, dass Jakob dem Laben diente. Jakob war Labans Gast!

Laban trickste ihn aus.

Vielleicht bat er Jakob des Öfteren um Hilfe bei der Arbeit. „Könntest du mir bitte heute bei der Schafschur helfen?“ oder: „Würdest du mir bitte die Schafe zur Tränke führen?“

Aber im Nu sieht sich Jakob in einer neuen Stellung: Knecht Labans!

 

29, 15: „Solltest du mir, weil du mein Bruder bist, umsonst dienen? Teile mir mit, was soll dein Lohn sein?“

Arbeite für mich.“ Laban sagte damit höflich aus: „Du kannst hier nicht umsonst leben.“

Für Laben waren die Dinge Geschäftssache. Das war sein Denken.

Jakob hatte dem Laben ja eigentlich Liebesdienste getan. Das wiederum hätte Laben zu Liebeserweisungen verpflichtet und zu Dankbarkeit. Aber das wollte Laban nicht. Er wollte nicht, dass Jakob Anspruch auf Dank erheben konnte. Er will ihn daher ablohnen, als Knecht einstellen. Das machte die Beziehung zwischen Onkel und Neffe zu einer reinen Geschäftsbeziehung.

 

Gott war dabei, Jakob zu erziehen. Und es gab viele Kanten an ihm, die noch abgeschliffen werden mussten. Und weil Esau nicht da war, der das tun könnte, tat es nun Laban.

Jetzt also kam Jakob in die 2. Klasse in der Schule Gottes. Zu Hause war er Muttersöhnchen gewesen. Jetzt ist er Knecht – beim harten Onkel Laban.

Laban betrog ihn: mit Lea, mit Rahel, und veränderte 10mal die Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Gottes Hand lag auf Jakob – zur Züchtigung und zum Segen. Das liegt oft eng beieinander.

29, 21ff: Laban betrügt Jakob, wie Jakob vorher seinen Vater betrogen hatte. Das sind Gottes Erziehungswege. Jakob soll nun lernen, was es heißt, betrogen zu werden.

 
29, 15-20: Sieben Jahre Dienst

29:15 „Und Laban sagte zu Jakob: ‘Solltest du mir, weil du mein Bruder bist, umsonst dienen? Teile mir mit, was soll dein Lohn sein?’“

29:16 Und Laban hatte zwei Töchter. Der Name der älteren war Lea, und der Name der jüngeren Rahel. 29:17 Und Leas Augen waren matt; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen.“

29:18 Und Jakob liebte Rahel und sagte: ‘Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter.’“

29:19 Und Laban sagte: ‘Es ist besser, ich gebe sie dir, als dass ich sie einem anderen Mann gebe. Bleib bei mir.“

29:20 „Und Jakob diente um Rahel sieben Jahre. Und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie liebte.“

7 Jahreslöhne – fast ein Zehntel deines Lebens. Er will – es ist Jakobs Vorschlag

Jakob ist treu, fleißig, und ausdauernd! (Und – die 7 Jahre sind ihm wie 7 Tage)

Das ist nicht mehr nur Liebe auf den ersten Blick, er zeigt, es liegt ihm wirklich etwas an ihr!

Was man leicht bekommt, gibt man vielleicht auch leicht wieder auf! Liebe und Treue will geprüft sein!

7 Jahre Dienst vor der Hochzeit ist eine gute Vorübung für die 7mal 7 Jahre Dienst danach!

Wohl dem der vorher gelernt hat zu warten!


29, 21-30: Die Hochzeit Jakobs

29:21 „Und Jakob sagte zu Laban: ‘Gib [mir] meine Frau; denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe.’“

29:22 Und Laban versammelte alle Männer des Ortes und machte ein Festmahl. 29:23 Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm. Und er ging zu ihr ein. 29:24 (Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd.)“

29:25 Und es geschah am Morgen – siehe – da war es Lea. Und er sagte zu Laban: ‘Was hast du mir da getan! Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen?“

 

Laban wollte nicht auf der schielenden oder kurzsichtigen Lea sitzen bleiben. Er wollte zuerst sie anbringen.

Leas Augen – schwach, matt.

1S 2, 3 ein Gott des Wissens ist Jahweh, und von ihm werden die Handlungen gewogen – nicht Augen.

Lea war besseren Charakters.

Hat Gott nicht versprochen „Ich bin mit dir wohin du auch gehst“? Bedeutete das nicht, dass Gott für eine Ehefrau für Jakob sorgen würde?

Jakob heiratet – und stellt fest: Er hat die falsche geheiratet.

Wirklich die Falsche?

Warum lässt Gott so etwas zu?

- Jakob erntet, was er gesät hat

a) Er hat Betrug gesät und erntet Betrug

b) Er hat auf das Fleisch gesät und erntet entsprechend (Ga 6, 7.8)

c) Er hat Gott nicht um Rat gefragt, was er von Rahel hält. (Ihm genügte ihre Schönheit)

Jakob hatte seinen Vater betrogen. Nun muss er 20 Jahre einem Betrüger dienen. Ga 6, 7. Wer Betrug sät, wird Betrug ernten.

Er hat seinen Vater betrogen (Ziegenbock) → er wird von s, eig. Söhnen betrogen w. (Ziegenbock, K. 37E. Auch Juda: K. 38).

Durch seinen Betrug verliert der Vater seinen Lieblingssohn → er wird seinen Lieblingssohn verlieren durch die Söhne, die er zurückgesetzt hat (Auch Juda wird Ähnl. erleben: Er zieht vom Vater weg. → Er selber verliert seine Söhne. K. 38).

 

Über wen geht die Segenslinie zum Messias? Über Rahel oder über Lea ® Juda war ein Sohn der Lea!

Durch sie wollte Gott seine Verheißung des Samens erfüllen, durch den der weltweite Segen kommen sollte.

Die müde und schwache Lea war keine Powerfrau, aber eine Gesegnete des Herrn!

Es scheint, Jakob wollte die falsche Frau heiraten; und Gott sorgte in seiner Gnade dafür, dass er die richtige bekam.

29:26 „Und Laban sagte: ‘Es geschieht nicht so an unserem Ort, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben. 29:27 Vollende die Woche [mit] dieser, so wollen wir dir auch jene geben für den Dienst, den du noch weitere sieben Jahre bei mir dienen sollst.“

Nun kommt der nächste große Fehler:

Jakob fragt nicht Gott, warum das so geschehen ist, sondern nimmt sich gleich noch die Rahel dazu! Aus dieser Entscheidung entsteht sehr viel Leid!

Hätte er sich in sein Schicksal gefügt, hätte er Lea lieben lernen können und glücklich werden können.

(Aus dem schlechten Ehestart wäre ein gutes und glückliches Ende geworden.)

 

Er war damit unzufrieden gewesen, wie sein Vater Isaak die Familie geführt hatte. Aber er selbst macht es schlechter.

Ga 6, 7.

Jakob wird schließlich auch hier ernten, was er gesät hat.

. Jakob wollte Rahel, koste es was es wolle.

→ Sein erstgeborener Ruben wird sich auch die nehmen, die er will. 35, 22 (koste es auch das Erstgeburtsrecht und den Segen)

. Jakob ist schnell dabei, sich zu verlieben.

→ Dina wird sich auf leichtsinnige Streifzüge in die Welt begeben und vergewaltigt werden.

→ Juda wird zu einer Hure gehen …

 

29:28 „Und Jakob tat so und vollendete die Woche [mit] dieser.

Und er gab ihm seine Tochter Rahel zur Frau. 29:29 Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.“

29:30 Und er ging auch zu Rahel ein. Und er liebte auch Rahel – mehr als Lea.“

Und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.

Lektionen

1. Eigenwege sind Umwege, die viele Schmerzen mit sich bringen.

2. Ein schlechtes Vorbild hat Auswirkungen, die wir gar nicht abschätzen können (Wir haben eine hohe Verantwortung für unsere Kinder und Umwelt!)

3. Gott verlässt ihn trotzdem nicht und sorgt unverdientermaßen dafür, dass das Leben Jakobs doch noch zum Segen für die ganze Welt wird.

Jakob verschuldet sein Leid in der Ehe selbst. Vielen ergeht es so. Manche leiden unschuldig

Was tun, wenn es in der Ehe so weit kommt, dass man am liebsten ausbrechen möchte?

Gott KANN deinen Partner ändern, und er WILL (ganz sicher) dich und mich verändern.

Geben wir nicht auf! Versuchen wir es mit 7 Jahre Dienen um der Ehe willen.

Bestürmen wir Gott, diese Seele zu gewinnen.

Kritisieren wir nicht, denn das führt nicht wirklich zu positiver Veränderung. Aber die Gnade Gottes verändert – und zwar zuerst mich.

Jakob hat einen langen dornigen Weg vor sich, bis er bereit ist, sein Leben Gott rückhaltlos zu geben, bis er ein gebrochener, hinkender Mann wird, der keinen Schritt mehr tut, ohne an Gott zu denken: Am Grenzfluss Jabbok ringt er um Gnade und sagt: Ich lasse dich nicht, du habest mich denn gesegnet! 32, 26. Da wird er für uns zu einem Vorbild!

Gott ist mit dir! Er wird dich nicht verlassen/versäumen. → Bist du mit Gott?

K. 29, 31ff Jakobs Söhne werden geboren
29, 32-35: Lea:
Leas Glaube: Gott sieht (das Elend) – Ruben. V. 32

In der Familie, die die Verheißung von Anbeginn der Welt getragen hat, in der die Fackel der Wahrheit Gottes von Generation zu Generation weitergegeben werden sollte, ist beinahe das Licht ausgegangen. Tarah, der Vater Abrahams war ein Götzendiener, ebenso Laban und Rahel. Abraham wurde vor über 160 Jahren dort weggerufen (1. Mose 12). - Woher hatte Lea ihren Glauben?

 

29:31 „Und als Jahweh sah, dass Lea gehasst war, öffnete er ihren Mutterleib. Rahel aber war unfruchtbar.29:32 „Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Ruben, denn sie sagte: ‘Weil Jahweh mein Elend angesehen hat; denn nun wird mein Mann mich lieben.’“

Lea war an die zweite Stelle gesetzt. Hassen = zurücksetzen/hinten anstellen (5. Mose 21, 15). Jakob liebte auch Lea, aber er setzte sie zurück. V. 30.

Wie sehr eine Frau leidet, die spürt, dass sie nicht wirklich die Geliebte ihres Mannes ist. 29, 30-35.

29, 30f: Alte Sünden.

Abraham liebte Isaak mehr als Ismael.

Isaak liebte Esau mehr als Jakob.

Jakob liebte Josef mehr als die anderen Söhne.

Jakob liebte Rahel mehr als Lea. (vgl. 29, 32-34)

Meine Sünde vererbt sich auf die nächste Generation, wenn ich nicht radikal mit ihr breche.

Aber Gott sieht Leas Not, und Lea weiß es – und bezeugt es in „Ruben“.

Und sie nannte seinen Namen Ruben, denn sie sagte: „Weil Jahweh mein Elend angesehen hat

 

Ein Elend war es wirklich:

Leas Augen waren schwach; vielleicht kurzsichtig, jedenfalls nicht attraktiv – im Gegensatz zu ihrer jüngeren Schwester, die vmtl. oft im Mittelpunkt stand.

Jetzt wurde sie verheiratet – und wieder bekommt ihre Schwester alle Punkte.

Sie war benachteiligt vom Leben:

. Keine Schönheit

. keinen liebenden Vater

. keinen liebenden Ehemann

Gott macht hier deutlich, wen er erwählt hat, die Verheißung zu erfüllen: Lea, nicht Rahel.

Jahweh hat mein Elend angesehen.“ Der Name Jahweh in ihrem Munde beweist: In Leas Leben hat JHWH eine wichtige Stelle.

Gott sieht es. Gott sieht ihren Glauben, ihre Inneres.

Aber Jakob sieht nichts davon. Er sieht nur die hübsche Rahel.

Man fragt sich, wer hier eigentlich kurzsichtig ist!

Leas Irrtum: Nun wird mein Mann mich lieben: V. 32E

„nun wird mein Mann mich lieben.“

Liebe lässt sich nicht erkaufen, auch nicht durch ein Kind! Das heilt keine kaputte Beziehung.

Manche Frauen meinen, dass sie durch ein Kind einen Mann an sich binden können. Sie erreichen aber höchstens Pflichtgefühl. Selten entsteht daraus echte Zuneigung zur Frau.

Lea will ihren Mann durch einen Sohn, also durch die „Leibesfrucht“, gewinnen.

Gottes Plan ist, dass eine Frau ihren Mann durch die Geistesfrucht des gewinnt.

1. Petrus 3, 1.2. Das ist zwar keine Garantie, aber dennoch der einzige gangbare Weg für eine Frau, um den Mann zu gewinnen.

2. Gott hört (Simeon): V. 33

29:33 „Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte: ‘Ja, Jahweh hat gehört, dass ich gehasst bin, und er hat mir auch diesen gegeben.“

Und sie nannte seinen Namen Simeon.

Lea betet. Sie klagt ihr Elend der richtigen Adresse.

Wenn sie bei Jakob klagt, zieht er sich noch mehr von ihr zurück

Wenn sie bei Rahel klagt, triumphiert diese noch mehr.

Gott hört ihre Klage – und bestätigt: seine Wahl = Lea!

Simeon = Erhörung.

Er zeigt Lea: Ich höre dich und ich antworte dir. – Und ich liebe dich.

Wenn Gott uns nicht genau das gibt, was wir erbeten haben? Wenn die Erhörung anders kommt, als geplant? Wie gut ist es zu wissen: Gott hat gesehen und gehört, er gibt in seiner Weisheit und behält anderes in seiner Weisheit zurück. Ihm vertrauen ist der richtige Weg, darin liegt Segen!

3. Levi: Nun wird sich mein Mann an mich anschließen.

29:34 „Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte: ‘Jetzt, diesmal wird mein Mann sich mir anschließen, ‹mir anhangen›, denn ich habe ihm drei Söhne geboren.“

Darum gab man ihm den Namen Levi.

Lea gibt ihre Hoffnung, die Liebe ihres Mannes zu gewinnen, nicht auf.

Die Liebe hofft alles, die Liebe hört niemals auf.

Aber: Nicht Jakob schließt sich an Lea an, Gott sendet Levi, den Vater des Priestertums, durch dessen Dienst das Volk wieder „Anschluss“ zu Gott bekommt.

Gott hängt an seinem Volk und lässt es nicht einfach „vor die Hunde“ gehen.

(Psalm 91, 14)

Lea schraubt ihre Ansprüche herunter: Von der Liebe zum Anschluss.

4. Juda: Diesmal will ich JHWH preisen

29:35 „Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte: ‘Diesmal will ich Jahweh ‹Lob› bekennen.’

Darum gab sie ihm den Namen Juda. Und sie hörte auf zu gebären.“

Lea: „Diesmal will ich JHWH preisen“ – und mich nicht fleischlich auf Menschen verlassen, auch nicht auf Kinder, um dadurch meinen Mann zu gewinnen.

Leas Beziehung zu ihrem Gott wächst. Diesmal ist mit dem Kindsnamen kein Wunsch verbunden als nur der, Gott zu loben.

Lektionen und prophetische Perspektiven aus Leas Söhen

1. Das Elend Leas ist das Elend aller Menschen. Alle haben die Sehnsucht, geliebt zu werden. Aber: Sünde. → Gott sieht dieses Elend und sendet seinen Sohn. → Siehe, der Sohn Gottes!

2. Gott hört Gebet – Wer den Namen Jahwehs anruft, wird gerettet. Römer 10.

3. Gottes Sohn stellt als Hohepriester die Verbindung wieder her, bringt das Opfer. So wird durch Christus die Nicht-Geliebte zur Geliebten. Hosea 2, 25.

4. Durch seinen Sohn bereitet sich Gott ein Volk, das ihn lobt. 1. Petrus 2, 10.

30, 1-8: Rahels Unglaube

[Gottes Urteil über die bei dem ehrfurchtslosen Mörder Lamech zum ersten Mal genannte Polygamie (4, 19) kommt in der tragischen Familiengeschichte Jakobs eindrücklich zum Ausdruck.]

An wen wendet sich Rahel?

Nicht an Gott, sondern an Jakob – und sie verlangt etwas von ihm, das nur Gott geben kann.

Und wenn eine Frau ihren Mann überfordert, werden sowohl Mann also auch Frau unglücklich sein.

Manche Ehepartner merken nicht, dass sie in ihren Erwartungen ihren Partner überfordern. Kommunikation!

[[Siehe Heimo Schodterer: Schema über unglückliche Beziehung.]]

 

30:1 „Und Rahel sah, dass sie dem Jakob nicht gebar. Und Rahel beneidete ihre Schwester und sagte zu Jakob: ‘Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich.’“

Was treibt Rahel? Nicht Not, sondern Neid!

Sie will nicht lediglich die geliebte Nebenfrau sein, sie will die Herrschaft über die Familie!

30:2 „Da entbrannte der Zorn Jakobs gegen Rahel, und er sagte: ‘Bin ich an Gottes Statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat?“

Jakob hat sich eine Frau gewählt, die sich nicht um Gott kümmert! Warum sollte sie jetzt Gott fragen?

Jakob sollte eigentlich zornig sein über sich selbst.

→ Jakob realisiert, dass er einen fleischlichen Menschen geheiratet hat.

(Wer nach dem Zeitgeist heiratet, darf sich nicht wundern, dass der Zeitgeist dann die Familie beherrscht.

„Bin ich an Gottes Statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat?

Jakobs Zorn ist nicht angebracht.

Gott ist er nicht, der Jakob. Aber er hat Zugang zu Gott – und darf flehen. GEBET wäre angebracht.

So manche Familienprobleme könnten gelöst werden, wenn das Haupt der Familie intensiv ins Gebet gehen würde.

30:3 „Und sie sagte: ‘Siehe, da ist meine Magd Bilha. Gehe zu ihr ein, dass sie auf meine Knie gebäre. Und ich werde erbaut werden – auch ich – aus ihr.“

Rahels „Lösung“: fleischlicher Trick (vgl. Kap. 16 Saras Trick). Sie gibt ihre Sklavin Bilha dem Jakob zur Frau.

= Völlig legal, gesellschaftlich akzeptiert, aber nicht nach den Gedanken Gottes!

Damaliges Gesetz im Alten Orient (vgl. Hammurabi-Gesetze; 18. Jh. v. Chr.; Nuzi-Texte, 15. Jahrh.): Bei Unfruchtbarkeit der Frau konnte ihr, mit ihrer Einwilligung, eine Sklavin als Nebenfrau zu Seite gestellt werden. Eine Frau ohne Ehevertrag galt übrigens nicht als Ehefrau.

.

30:4 „Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau. Und Jakob ging zu ihr ein.“

Jakob spielt mit. Es entspricht seinem gewohnten Leben: zu tun, was Mama sagt.

Manche Frauen wollen schwache Männer, die sie leicht steuern können.

Aber: Ein Mann, der zu den falschen Wegen seiner Frau Ja sagt, wird sie nicht glücklich machen, sondern eher enttäuschen. Sie wird ihn nicht respektieren können. Er wird unter dem „Dienstverhältnis leiden.

30:5 „Und Bilha wurde schwanger und gebar Jakob einen Sohn.“

30:6 „Und Rahel sagte: ‘Gott hat mir Recht verschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben.’ Darum gab sie ihm den Namen Dan.“

V. 6: Rahel sagt: „Gott hat mir Recht verschafft“ ...! Gott? Nein, sondern sie selbst! Mit ihren eigenen fleischlichen Mitteln! Gott hat solche Mittel nicht nötig

(Siehe später – er kann ihr wirklich Kinder schenken.)

 

[[Zum fleischlichen Handeln Jakobs und seiner Familie vergleiche den modernen Zionismus, das heutige Israel nach dem Fleisch. Sie danken, planen, reden und handeln nach dem Fleisch. Es gibt Bereiche, wo Christen sich nicht einmischen sollten. Einer davon ist die israelische Politik. Hüten wir uns jegliches Handeln Israels gutzuheißen und das der Palästinenser oder sonstigen arabischen Nachbarn schlecht zu nennen!]]

 

30:7 „Und Bilha, die Magd Rahels, wurde wiederum schwanger und gebar Jakob einen zweiten Sohn.“

30:8 Und Rahel sagte: ‘Kämpfe Gottes habe ich mit meiner Schwester gekämpft – und auch gesiegt!’ Und sie nannte seinen Namen Naphtali.“

V. 8: Kämpfe Gottes ...? - Nein! Ihr eigener Kampf – aus Eifersucht und Neid!

Sie führt Gott nur im Munde, richtet sich aber nicht nach ihm.

30, 9-21: Leas fleischlicher Kampf

30:9 „Und als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 30:10 „Und Silpa, die Magd Leas, gebar Jakob einen Sohn.“

30:11 „Und Lea sagte: ‘Mit Glück!’“

Und sie nannte seinen Namen Gad.

Lea wendet den gleichen Trick an, mit ihrer Sklavin Silpa. Wie groß muss ihr Schmerz gewesen sein, dass sie dem Mann, den sie jetzt schon mit 2 anderen teilen muß, eine 3. Frau zuführt. Das verbessert ihre Lage nicht, es ist nur geeignet Rahel eines auszuwischen, koste es was es wolle.

Also auch Lea handelt nun fleischlich. Sie macht denselben Fehler! Der selbstgemachte Druck „Frucht“ zu bringen verführt sie dazu, die weltlichen Methoden nachzumachen.

– wie viele christliche Organisationen heute (= das Willow-“Krieg“-Syndrom;).

Sie betet diesmal nicht, fragt Gott nicht,

und auch die Namen der Söhne haben keinen Bezug zu Gott.

Lektion: Nicht alles, was Gläubige tun ist in Ordnung!

Nicht im Geist anfangen und im Fleisch vollenden. Ga 3, 3.

Aber: Gott läßt sie nicht los.

30:12 „Und Silpa, die Magd Leas, gebar Jakob einen zweiten Sohn.“

30:13 Und es sagte Lea: ‘Zu meiner Seligkeit! – denn selig preisen mich die Töchter.’

Und sie nannte seinen Namen Asser.“

 

30:14 Und Ruben ging in den Tagen der Weizenernte hinaus und fand Dudaim auf dem Feld. Und er brachte sie seiner Mutter Lea.

Und Rahel sagte zu Lea: ‘Gib mir bitte von den Dudaim deines Sohnes.’“

30:15 Und sie sagte zu ihr: ‘Ist es zu wenig, dass du meinen Mann genommen hast, dass du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst?’

Und Rahel sagte: ‘So mag er denn diese Nacht bei dir liegen für die Dudaim deines Sohnes.“

30, 14: Dudaim: nussgroße Äpfel der Alraune (= orientalischen Heilkraut, desinfizierend; bei Verletzungen; „Liebesäpfel“ sollten nach abergläubischer Auffassung die Fruchtbarkeit fördern.

Rahel: Her mit dem Wundermittel!

„Lea kauft sich eine Nacht mit ihrem Mann.“

Jakobs eheliche Pflichtübung ist zur Handelsware geworden.

Er wird verschachert und muss mitspielen.

30:16 „Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: ‘Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft für die Dudaim meines Sohnes.“

Und er lag bei ihr in dieser Nacht. 30:17 Und Gott erhörte Lea, und sie wurde schwanger und gebar Jakob einen fünften Sohn.“

Beachte: Gott erhört das Gebet Leas. Lea legt also keinen Wert auf das Wunderkraut, sondern betet (V. 17).

Wie unnötig war die Sache mit der Magd! Wie unnötig sind fleischliche Anstrengungen.

Für Gott ist alles viel, viel einfacher. Wunderbar, dass wir nach Irrwegen immer wieder zu ihm zurückkehren können.

30:18 „Und Lea sagte: ‘Gott hat mir meinen Lohn gegeben, weil ich meine Magd meinem Mann gegeben habe!’

Und sie nannte seinen Namen Issaschar.“

Der nächste Sohn heißt Lohn, Issachar.

Ja, Lea, Lohn für deinen Glauben, deine Selbstverleugnung, aber nicht für die Äpfel und nicht für deine fleischlichen Tricks.

30:19 „Und Lea wurde wiederum schwanger und gebar Jakob einen sechsten Sohn.“

30:20 „Und Lea sagte: ‘Ein schönes Geschenk hat Gott mir gegeben. Diesmal“ [Fn.:“ o.:“ Endlich] „wird mein Mann bei mir wohnen, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren.’

Und sie nannte seinen Namen Sebulon.“

Der nächste ist Gottes freies Geschenk. Gott schenkt!

Sebulon“ = Wohnung oder Aufrichtung/Erhebung; von daher: Geschenk (in Anlehnung an das im Hebräer ähnliche hebr. Wort für schenken)

Und Lea hofft immer noch, dass Jakob bei ihr einzieht, mit seiner Seele bei ihr wohnen wird:

1. Mose 49:13 Sebulon (Erhebung), am Gestade der Meere wird er sich niederlassen, und am Gestade der Schiffe wird er sein und seine Seite gegen Sidon hin.

V. 21: „Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina.“

Jakob hatte insgesamt mehrere Töchter, mindestens zwei:

37, 35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten.

46, 7 Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und allen seinen Samen brachte er mit sich nach Ägypten.

30, 22-24: Josef, der Lichtblick

30, 22-24: Rahels Wachstum: Jetzt lernt auch Rahel zu beten. Wer Gott nicht fragt, wie er leben soll, braucht auch nicht mit seinen Wünschen kommen. Ob Rahel früher auch gebetet hat, wissen wir nicht.

30:22 „Und Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren Mutterleib.“

Sie fängt an zu beten – und JHWH erhört sie. Das ist Gnade! Nun wird Rahel aufgrund von Gebet (30, 22) fruchtbar – nicht aufgrund von „Liebesäpfeln“

Wie feinfühlig ist Gott, wie gnädig, nicht nachtragend! Rahel musste warten lernen (6 Jahre).

Gott zeigt ihr hier: Vertraue mir ganz. Ich kann! Ich bin nicht wie deine stummen Hausgötzen, die du im Regal stehen hast.

30:23 „Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und sie sagte: ‘Gott hat meine Schmach weggenommen.’“

30:24 „Und sie nannte seinen Namen Joseph“

Der Name „Josef“ = Wegnehmer und Hinzufüger:

und sagte: „Jahweh füge mir einen anderen Sohn hinzu.“

Jahweh fügte noch einen hinzu (35, 16ff) und Jahweh nahm hinweg – die Schmach der Kinderlosigkeit.

Aber in dem Namen steckt noch mehr: Als Gott Benjamin hinzufügte, nahm er Rahel weg.

Und auch Josef wird später weggenommen, weit weg von seinem Vater.

Jahweh füge … hinzu.“

Hier ist das erste Mal der Jahweh-Name, der Name des Bundesgottes, im Munde der heidnischen Frau Rahel zu finden. Sie lernte, auf Jahweh zu vertrauen.

 

Josef sollte später das Erstgeburtsrecht bekommen (1. Mose 49, 26; 5. Mose 33, 16-17).

Josef wächst in einer nicht idealen Umgebung auf. Dennoch lernt er, in allem stets nur auf Gott zu vertrauen und gerade Wege zu gehen, Verantwortung vor Gott zu tragen. Man fragt sich, von wem er wohl gelernt hat.

Seltsam: Leas eigene Söhne geraten eher dem Großvater Laban nach, der Sohn Rahels aber wird die Leuchte seiner Generation. Geistlich ist er ein würdiger Sohn Abrahams.

Ungeistlicher Wandel ist nicht immer auf die Umstände zurückzuführen; auch geistlicher Wandel nicht.

Die Geburtenfolge (Vgl. 30, 25):

1.Jahr: Ruben (Lea)

2.Jahr: Simeon (Lea)

3.Jahr: Levi (Lea)

4.Jahr: Juda (Lea)

3.-5.Jahr: Dan (Bilha), Gad (Silpa)

5.-6.Jahr: Naftali (Bilha), Assar (Silpa)

5.Jahr: Issaschar (Lea)

6.Jahr: Sebulon (Lea)

6/7.Jahr: Josef (Rahel)

7..Jahr: Dina (Lea)

 

1.Runde: Lea: 4 eigene, Rahel 2 von der Magd;

2. Runde: Lea: 2 eigene, Rahel: 1 eigener

Zuletzt: Lea + Mägde: 8; Rahel + Mägde: 4

[Lea bekommt immer den doppelten Anteil.

Selbst geborene Söhne: Lea: 6; Rahel 2. [Lea bekommt sogar den dreifachen Anteil!]

Das ist ausgleichende Gerechtigkeit.

 

Namen:

Ruben –seht, ein Sohn

Simeon – Erhörung

Levi – Anhänglichkeit/(sich anschließen)

Juda – Lobpreis

Dan – er hat gerichtet/Recht verschafft

Naftali – Kämpfe (subst.)

Gad – Glück

Asser – Glückselig(keit)

Issaschar –Lohn

Sebulon – erheben/Geschenk

Josef – er fügt hinzu

Benjamin – Sohn der Rechten (Hand) (= des Gelingens/Glücks)

Bei seiner Heirat war Jakob 84jährig. 7 Jahre vorher verließ er sein Elternhaus 77jährig.

K. 30, 25ff

Nach der Geburt Josefs will Jakob zurück nach Kanaan, wieder nach Hause. Aber Laban lässt ihn nicht.

30:25 „Und es geschah, als Rahel Joseph geboren hatte, sagte Jakob zu Laban: ‘Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe. 30:26 „Gib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich hinziehe, denn du kennst ja meinen Dienst, womit ich dir gedient habe.’“

30:27 „Und Laban sagte zu ihm: ‘Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen! Ich habe durch Wahrsagung erfahren, dass Jahweh deinetwegen mich gesegnet hat.’ 30:28 Und er sagte: ‘Bestimme mir deinen Lohn, und ich will ihn geben.’“

Jakob ist noch nicht fähig, den Verheißungen Gottes bedingungslos zu vertrauen. Er will ohne Gottvertrauen für seine Familie sorgen. Und so legt er sich mit Laban an, anstatt sich auf Gottes Verheißung zu stützen. Gott segnet trotzdem. Aber Jakob muss die Konsequenzen tragen: Angst, schlechter Ruf, Flucht, gestörte Beziehung zu Laban.“

 

Aber Laban ließ Jakob nicht ziehen. Gott auch nicht.

Gott sagte damit gleichsam zu Jakob: „Jakob, da sind noch viel Kanten! Ich brauche noch ein paar Jahre.“

Gott weiß genau, was er tut.

Im Leben des Gläubigen gibt es keinen Zufall.

[[Ich z. Bsp. wollte nie mein Leben in der Schweiz verbringen. Nun wohne ich schon bald 16 Jahre hier.]]

Hebräer 12, 11 Alle Züchtigung scheint für die Gegenwart nicht Freude zu sein, sondern Betrübnis. Hernach liefert sie aber eine friedsame Frucht an Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind.

Wie lange dauert Gottes Züchtigungswerk? – Genau ein Leben lang; denn unser ganzes Leben lang, steht ihm unsere eigene Kraft, unser eigenes Denken und Planen im Wege. Gott arbeitet ständig daran, uns unsere Ohnmacht (ohne ihn) zu zeigen, manchmal mehr, manchmal weniger.

Das Fleisch ist stets auf sich selbst bedacht.

Die 20 Jahre blieb Jakob im Großen und Ganzen immer noch unverändert, so scheint es zumindest; immer noch war er ein heimlicher Überlister und eigensinniger Planer.

Aber die 20 Jahre waren nicht umsonst gewesen. Nur: Es ließ die Frucht noch auf sich warten.

30, 25-30 Gott segnet Laban um Jakobs willen. Laban wird Götzendiener. Jakob diente nur Jahweh. Laban – fügt Jahweh zu seinen Götzen hinzu – Aber dann merkte er: Der Gott Abrahams segnete Laben wegen seiner Beziehung zu diesem „Juden“ Jakob. Es gibt also auch Segnungen Gottes aufgrund des abrahamit. Bruders.

 

30:29 „Und er sagte zu ihm: ‘Du weißt ja, wie ich dir gedient habe und was dein Vieh bei mir geworden ist; 30:30 denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich ausgebreitet zu einer Menge, und Jahweh hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte. Und nun, wann soll ich auch für mein Haus arbeiten?’“

 

Jakob denkt ganz normal. Das gehört zum Leben. Es ist eine Sache persönlicher Führung, wie viel Zeit wir im Beruf verbringen und wieviel nicht. Lassen wir uns nicht von Menschen knechten. Beten wir, wenn wir nicht zufrieden sind mit unserer irdischen Berufssituation. Manchmal verwendet der Herr das Arbeiten für den Lebensunterhalt als Mittel um uns etwas zu lehren. Manchmal führt der Herr es so, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhören soll, für den Lebensunterhalt zu arbeiten. d. h., er stellt uns dann ganz frei für den Dienst. Aber das ist Sache Gottes, uns das klar zu machen.

(Ich wollte schon, als ich 19 jährig war, in den vollzeitlichen Dienst treten. Aber der Herr wusste, dass ich noch weitere 19 Jahre brauchte … 1 Jahr Praktikum, 1 Jahr Zivieldienst, 3 Jahre Studium, 3 Jahre Hilfsarbeiter, 3 Jahre Lehrerstudium, 2 Jahre Lehrer in Rauris, 1 Jahr USA, 3 Jahre Lehrer in Saalf., 1 Jahr theolog. Nachstudium und 1 Jahr Nachtwächterdienst.)

 

30, 31-40:

30:31 „Und er sagte: ‘Was soll ich dir geben?’“

Und Jakob sagte: ‘Du sollst mir gar nichts geben. Wenn du mir dieses [Fn.: d. h.: Folgendes] tust, so will ich wieder deine Herde weiden [und] hüten: 30:32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen. Und das sei mein Lohn. 30:33 Und meine Gerechtigkeit wird für mich zeugen am morgigen Tag, wenn sie wegen meines Lohnes vor dich kommt. Alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen, und dunkelfarbig unter den Schafen, das sei gestohlen bei mir.’

30:34 Und Laban sagte: ‘Siehe, es geschehe nach deinem Wort!’

35 Und er sonderte an jenem Tage die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran Weißes war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen. Und er gab sie in die Hand seiner Söhne. 36 Und er setzte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob. Und Jakob weidete die übrige Herde Labans.

37 Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Weißpappel, Mandelbaum und Platane und schälte weiße Streifen daran, indem er das Weiße entblößte, das an den Stäben war. 38 Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, vor die Herde hin. Und sie wurde brünstig, wenn sie zum Trinken kam. 39 Und die Herde wurde brünstig vor den Stäben, und die Herde warf Gestreifte, Gesprenkelte und Gefleckte.“

Die Erfahrung aus der Vergangenheit hatte ihm gezeigt, dass die Sinnesvorstellungen bei der Begattung sich in der Bildung der Frucht abprägten. (Keil)

 

40 „Und Jakob schied die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Herde auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige in der Herde Labans.“

Die so gewonnenen bunten Tiere sonderte er dann also von den Laban gehörenden normalen ab (V. 40)

Und er ließ die Normalen so weiden, dass ihr Blick beständig auf die Bunten fallen musste, um so immer neuen Zuwachs von Bunten zu erhalten.

„Und so machte er sich gesonderte Herden und tat sie nicht zu der Herde Labans.“

Sobald diese sich gemehrt hatten, bildete er sich besondere Herden von diesen Bunten und tat sie nicht zu den Herden Labens, d. h. hielt sie getrennt von denselben.

30:41 „Und es geschah, sooft das kräftige Vieh brünstig wurde, dass Jakob die Stäbe vor die Augen der Herde in die Tränkrinnen legte, damit sie bei den Stäben brünstig würden. 30:42 Wenn aber das Vieh schwächlich war, legte er sie nicht hin. So wurden Laban die Schwächlichen zuteil und Jakob die Kräftigen.“

Den Kunstgriff mit den Stäben wandte er jedoch nicht bei jeder Brunstzeit der Tiere an.

Schafe bekommen zweimal Junge: im Herbst und im Frühling. Die Erfahrung hatte gezeigt, dass die im Frühling Empfangenen und im Herbst Geborenen stärker waren als die im Herbst Empfangenen und im Frühling Geborenen.

 

Aber es waren nicht diese eigenartigen Züchtungstricks von Jakob, sondern es war der Segen Jahwehs, der hier wirkte.

Die Hilfe kam allein von El Schaddai, Gott, dem Allmächtigen (28, 3).

Wie lange wird es dauern, bis Jakob lernt, mit Gott zu rechnen?

30:43 „Und der Mann breitete sich sehr, sehr aus, und er bekam viele Herden, und Mägde und Knechte, und Kamele und Esel.“

Jakob steht unter dem Segen Gottes (30, 27.30.42-43) = reine Gnade.

Segen = alles, was von Gott kommt. Von Gott kommt uns nur Gutes.

Jakobus 1, 16-17 Werdet nicht irregeleitet, meine geliebten Brüder. Jede gute Bescherung und jede vollkommene Gabe ist von oben, kommt herab vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch wechselndes Schattenwerfen.

Alles ist unverdient. Nur die Hölle ist verdient.


3. Jakobs Flucht von Laban: K. 31.32 (PNIEL: Die Vision vom Angesicht Gottes. Jakob wird Israel.)

PNIEL: Die Vision vom Angesicht Gottes. Jakob wird Israel. (K. 31.32)

Das Problem der Versöhnung mit Esau. (Sieht Esaus Angesicht, wie Gottes Angesicht (33, 10)

Natürliche menschliches Betrügen; Rivalität

 

Einleitendes:

Esau, so scheint es, hatte ein schöneres. Esau heiratete ca 40 Jahre früher, hatte von seinen 2 Frauen schon eine große Kinderschar, als Jakob noch davon träumte. Esau wurde sehr reich, viel reicher als Jakob. Hatte viele Knechte und Soldaten. Jakob hatte immer mehr Familienprobleme; und er verlor seine Söhne. (Ist das der Mensch, den Gott segnet? - Vgl. K. 35: Ruben, Levi, Simeon, Tod Deboras, Tod Rahels …

Jakob hatte kein schönes Leben, aber doch hatte Gott gesagt: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen.“ (Vgl. Römer 9).

Esau hasste ich = Esau stellte ich zurück. Es gibt keinen Menschen, den Gott nicht liebt; sind sie doch alle Gottes Geschöpfe, direkt aus seiner Hand hervorgegangen.

Jakob hatte kein schönes Leben. Aber das ist nicht das Wichtigste. Das höchste Ziel des Menschen ist nicht, ein schönes Leben zu haben. Das höchste Ziel ist, dass man Christus ähnlich wird und den Segen bekommt.

Für Esau gab es ein zu spät! Hebräer 12.

 

31:1 „Und er hörte die Worte der Söhne Labans, die sagten: ‘Jakob hat alles genommen, was unserem Vater gehörte. Und von dem, was unserem Vater gehörte, hat er sich all diesen Reichtum verschafft.’“

31:2 „Und Jakob sah das Angesicht Labans, und – siehe – es war gegen ihn nicht wie früher.“

31:3 Und Jahweh sagte zu Jakob: ‘Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein.’“

[[Vgl. die Geschichte Israels: Israel wurde wegen Untreue aus dem Land vertrieben, musste lange unter den Heiden weilen, um schließlich in der Endzeit ins Land zurückzukehren, wo später die große Drangsal ausbrechen soll.]]

31:4 Da sandte Jakob hin und ließ Rahel und Lea aufs Feld rufen zu seiner Herde.“

31:5 Und er sagte zu ihnen: ‘Ich sehe das Angesicht eures Vaters, dass es gegen mich nicht ist wie früher; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 31:6 Ihr selbst wisst ja, dass ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe.“

31:7 Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert. Aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Böses zu tun.“

31:8 Wenn er so sagte: ‚Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein’, dann gebaren alle Herden Gesprenkelte.“

Und wenn er so sagte: ‚Die Gestreiften sollen dein Lohn sein’, dann gebaren alle Herden Gestreifte.“

31:9 „Und Gott hat das Vieh eures Vaters genommen und mir gegeben. 31:10 Und es geschah zur Brunstzeit der Herde, da erhob ich meine Augen und sah im Traum: Und – siehe – die Böcke, die die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. 31:11 Und der Bote Gottes sagte im Traum zu mir: ‚Jakob“!’

Und ich sagte: ‚Hier bin ich!’“

31:12 „Und er sagte: ‚Erhebe deine Augen und sieh: Alle Böcke, die die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt! – denn ich habe alles gesehen, was Laban dir tut. 31:13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du ein Denkmal gesalbt, wo du mir ein Gelübde getan hast. Nun mach dich auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.’“

31, 3.12.13: Hier ist Gottes zweites Reden zu Jakob (Gott redete 6mal zu ihm.)

Wenn Gottes Zeitpunkt gekommen ist, dann macht er uns frei. Wenn die Prüfung ihren Zweck erreicht hat, dann lässt Gott uns gehen – und niemand, nicht einmal ein Betrüger wie Laban, kann uns zurückhalten.

Möglicherweise vermischte Jakob in seinem Bericht Wahrheit und Unwahrheit. Jedenfalls nahm er es nicht immer so ganz genau mit der Wahrheit. Ob hier auch, wissen wir nicht.

31:14 „Und Rahel und Lea antworteten

NB: Rahel wird zuerst genannt, obwohl sie die Jüngere ist

und sagten zu ihm: ‘Haben wir noch ein Teil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? 31:15 Sind wir nicht als Fremde von ihm betrachtet worden? – denn er hat uns verkauft und hat auch unser Geld völlig verzehrt; 31:16 denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entrissen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir geredet hat.“

Rahel und Lea haben eine gestörte Vaterbeziehung. Sie verachten ihren Vater.

→ Ihre Kinder lernen von ihren Müttern (z. T. auch vom Vater, der ebenfalls keine gute Beziehung zu seinem Vater Isaak gehabt hatte).

31:17 „Und Jakob machte sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele, 31:18 und führte all sein Vieh und all seine Habe weg, die er erworben hatte, das Vieh seines Eigentums, das er erworben hatte in Paddan-Aram, um zu seinem Vater Isaak zu kommen in das Land Kanaan.“

31:19 „Und Laban war gegangen, um seine Schafe zu scheren.“

Und Rahel stahl die Theraphim, die ihr Vater hatte.

Von wem hat sie das Betrügen gelernt?

Laben, der Betrüger und Egoist, wird von der eigenen Tochter Rahel bestohlen.

Hausgötzen wichtig Schutzgötter und Glücksbringer. Nun war sein Haus schutz- und glücklos – jedenfalls nach Labans Meinung.

[[Archäologie: Aus den Texten des 2. Jahrtausend v. Chr. geht hervor: Wer die Hausgötzen besitzt, hat Anrecht auf das Erbe.]]

31:20 „Und Jakob stahl Laban dem Aramäer das Herz“ [= das Wissen], Herz = Sitz des Denkens. Hier: Er stahl Laben das Wissen um seine Flucht;

indem er ihm nicht mitteilte, dass er fliehen wollte.

Laben hätte ein Recht gehabt, rechtzeitig eine Mitteilung zu bekommen, dass Familie Jakob nun gedenkt fortzuziehen.

Hier haben wir also 2 Diebe.

31:21 „Und er floh, er und alles, was er hatte.

Und er machte sich auf und setzte über den Strom (= Euphrat) und richtete sein Angesicht zum Gebirge Gilead.“

31:22 Und am dritten Tag wurde Laban berichtet, dass Jakob geflohen sei. 31:23 Und er nahm seine Brüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen nach und holte ihn ein auf dem Gebirge Gilead.

31:24 Und Gott kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traum der Nacht und sagte zu ihm: ‘Hüte dich, dass du mit Jakob weder Gutes noch Böses redest!’“

31:25 Und Laban erreichte Jakob. Und Jakob hatte sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen. Und Laban schlug es auf mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead.“

31:26 Und Laban sagte zu Jakob: ‘Was hast du getan, dass du mich hintergangen und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? 31:27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast es mir nicht mitgeteilt – ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit Gesängen, mit Tamburin und mit Laute – 31:28 und hast mir nicht erlaubt, meine Söhne und meine Töchter zu küssen? Nun, du hast töricht gehandelt. 31:29 Es wäre in der Macht meiner Hand, euch Böses zu tun. Aber der Gott eures Vaters hat gestern Nacht zu mir geredet und gesagt: ‚Hüte dich, mit Jakob Gutes oder Böses zu reden!’“

Gott bewahrt und schützt Jakob, obwohl dessen Wege nicht recht sind. Was er tut ist recht, aber nicht, wie er es tut.

31:30 Und nun, da du einmal weggegangen bist, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters sehntest, …’“

[Beißende Ironie! „Du hast ja so sehr Sehnsucht nach deiner Verwandtschaft gehabt, konntest die zwei Tage nicht mehr warten, bis ich von der Schafschur nach Hause käme!“]

„warum hast du meine Götter gestohlen?“

Kann ein Gott gestohlen werden? Was ist das für ein Gott, den man stehlen kann?

 

31:31 „Und Jakob antwortete und sagte zu Laban: ‘Weil ich mich fürchtete; denn ich sagte [mir], du könntest mir deine Töchter entreißen.“

„Ich fürchtete mich“: Angst – aufgrund von Unglauben. Gott hatte ihm befohlen wegzuziehen. Er hätte nicht heimlich fliehen müssen.

 

31:32 „Bei wem du deine Götter findest, der soll nicht leben. Erforsche vor unseren Brüdern, was bei mir ist, und nimm es dir.’

[„O, o! Wenn der gewusst hätte, …!]

Jakob aber wusste nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte.

Jakob spricht unwissentlich das Todesurteil über seine Lieblingsfrau. Gott in seiner Gnade verschont ihn von diesem Verlust. Später aber kommt das Wort Jakobs auf Rahel. Sie wird bei der Geburt Benjamins sterben.

31:33 „Und Laban ging in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts. Und er ging aus dem Zelt Leas und kam in das Zelt Rahels. 31:34 Rahel aber hatte die Theraphim genommen und sie in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchtastete das ganze Zelt und fand nichts.“

31:35 Und sie sagte zu ihrem Vater: ‘Mein Herr…’“ (Rahel nennt ihren Vater „Herr.“ Welch eine Ironie. Sie verachtete ihren Vater zutiefst! )

„Mein“ Herr möge nicht zürnen, dass ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es ergeht mir nach der Weise der Frauen.“

In ihrer Unreinheit saß sie auf dem Götzen. Wer so etwas tut, macht die Götzen zu nichts:

3. Mose 15, 20 Und alles, worauf sie in ihrer Unreinheit liegt, wird unrein sein, und alles, worauf sie sitzt, wird unrein sein.Laban ließ sich einen derartigen Frevel (Verunreinigung des Götzen) nicht träumen. Deshalb suchte er dort nicht.)

Und er durchsuchte [alles] und fand die Theraphim nicht.

 

31:36 „Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban.“

31, 36-42: Jakob – ein Vorbild für seine Söhne. Der 13-jährige Ruben hört es, der 12-jährige Simeon, der 11-jährige Levi, …

Selbstrechtfertigung, Zorn, Gegenanklage.

Darf ein Vater so reagieren?

 

Und Jakob antwortete und sagte zu Laban: ‘Was ist mein Vergehen, was ist meine Sünde, dass du mir hitzig nachgesetzt bist? 31:37 – dass du all mein Gerät durchtastet hast? Was hast du von allem Gerät deines Hauses gefunden? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, und sie sollen entscheiden zwischen uns beiden“!

V. 37: Menschen sollen richten? Nicht Gott? Er spricht hier sehr weltlich. (Wenn man zornig ist, vergisst man Gott schnell. Des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist. Jakobus 1)

31:38 „Diese zwanzig Jahre war ich bei dir: Deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. 31:39 Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich musste es büßen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tage oder gestohlen bei Nacht. 31:40 Es war mit mir [so:] Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und mein Schlaf floh von meinen Augen. 31:41 Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Haus gewesen. Ich habe dir vierzehn Jahre gedient für deine beiden Töchter und sechs Jahre für deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert“!

Jakob ist nun 97 Jahre alt.

(Alter Jakobs: Josef war 30, als er in Äg. erhöht wurde, und (30+7+2 =) 39, als Jakob vor Pharao stand und ihn segnete. Da war Jakob 130. Folglich war Jakob (130-39 =) 91 bei der Geburt Josefs im 15. Jahr des Aufenthalts Jakobs in Haran (30, 25; 29, 18.21.27). Jakob war bei seiner Flucht nach Haran – 14 Jahre vorher (91-14 =) 77.

Isaak war damals 137. Jakobus war 20 Jahre bei Laban, also 77+20 = 97jährig bei der Flucht aus Haran.

Jakobus starb 50 Jahre später. Bekehrt hat er sich in K. 32 als 97jähriger. 2/3 seines Lebens hatte er vergeudet durch fleischliche Anstrengungen.)

 

31:42 „Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken Isaaks, für mich gewesen wäre, gewiss würdest du mich jetzt leer entlassen haben. Gott hat mein Elend und die Arbeit meiner Hände angesehen und hat gestern Nacht entschieden.’“

Aber die Tatsache, dass Gott Jakob schützte, rechtfertigt Jakobs Handeln nicht.

Jakob hatte List mit List vergolten und Unrecht mit Unrecht. (Böses mit Bösen vergolten, Scheltwort mit Scheltwort. Sprüche 20, 22; Römer 12, 17; 1. Thessalonicher 5, 5)

Bei uns auch: Wir dürfen nicht meinen: wenn Gott uns versorgt und beschützt, sei das eine Bestätigung für die Richtigkeit unseres Redens, Handelns und unserer Wege. Nein. Es ist Gottes Gnade! Wenn Gott eine Predigt gebraucht, ist das Gnade, nicht eine Bestätigung, dass der Prediger in allem recht wandelt und handelt.

Bei dem modernen Israel auch: Wir dürfen nicht meinen: wenn Gott einen zionistischen Staat Israel zuließ und sie im Krieg bewahrte, dass Israels Handeln dadurch geheiligt oder gerechtfertigt wäre. Nein. Es ist Gottes zulassende Gnade.

 

31:43 „Und Laban antwortete und sagte zu Jakob: ‘Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Herde ist meine Herde, und alles, was du siehst, ist mein! Aber meinen Töchtern, was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben?

31:44 Und nun komm, lass uns, ich und du, einen Bund schließen, der zum Zeugnis sei zwischen mir und dir.’“

31:45 Und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn als Denkmal auf.“

31:46 Und Jakob sagte zu seinen Brüdern: ‘Sammelt Steine.’

Und sie nahmen Steine und errichteten einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen.“

31:47 Und Laban nannte ihn Jegar Sahaduta, und Jakob nannte ihn Gal-ed.“

31:48 Und Laban sagte: ‘Dieser Haufen sei heute ein Zeuge zwischen mir und dir.’

Darum gab man ihm den Namen Gal-ed 31:49 und Mizpa, weil er sagte: ‘Jahweh sei Wächter zwischen mir und dir, wenn wir einer vor dem anderen verborgen sein werden! 31:50 Wenn du meine Töchter bedrücken und wenn du [noch] Frauen nehmen solltest zu meinen Töchtern! Kein Mensch ist bei uns; siehe – Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.’“

31:51 Und Laban sagte zu Jakob: ‘Siehe, dieser Haufen, und – siehe – das Denkmal, das ich aufgerichtet habe zwischen mir und dir: 31:52 Dieser Haufen sei Zeuge und das Denkmal ein Zeugnis, dass weder ich über diesen Haufen zu dir hinausgehe, noch dass du über diesen Haufen und dieses Denkmal zu mir hinausgehst zum Bösen. 31:53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors richte zwischen uns, der Gott ihres Vaters.“

Keiner der Beiden soll je in feindlicher Absicht diese Grenze überschreiten. → Es gab, so weit wir wissen, kein Wiedersehen mehr zwischen Laban, seinen Töchtern und seinem Schwiegersohn.

 

Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters Isaak.

31:54 „Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Gebirge und lud seine Brüder ein zu essen. Und sie aßen und übernachteten auf dem Gebirge.

31, 54: Jakobs erster Altar. 1. Opfer.

Nun hatte Jakob gelernt, Gottes Stimme zu erkennen und Gott zu gehorchen.

(Weggeschickt hatte ihn die eigen Mutter, zurückgeholt hat ihn Gott.)

Hatten die schweren Jahre bei Laban Jakob nun doch gelehrt, sich nach Gott zu sehnen?

Früher wollte er auch Gottes Willen tun, aber nur so weit, wie Gottes Wille mit dem eigenen übereinstimmte. Nun aber sehnte er sich nach Gott.

32:1 „Und Laban stand frühmorgens auf und küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie. Und Laban zog hin und kehrte zurück an seinen Ort.“

So endete ein trauriges Stück Geschichte im Leben Jakobs - aber auch ein wertvolles Stück Geschichte; denn jetzt ist Jakob bereit geworden für eine ganz entscheidende Begegnung mit Gott: K. 32.

1. Mose 32

[[Achtung: verschiedene Verszählung ab V. 1.]]

Laban hatte ihn verfolgt und hätte ihm viel Übles angetan. Aber Gott schützte ihn

Nun kommt die nächste Not: Esau, der ihm gedroht hatte, er würde ihn umbringen. Jakob fürchtet sich. Jetzt, nach 20 Jahren holen ihn seine Sünden ein. (Ähnlich seine Söhne später.)

32:2 Und Jakob zog seines Weges, und es begegneten ihm Boten Gottes.“

32:3 „Und Jakob sagte, als er sie sah: ‘Dieses ist das Heerlager Gottes.

Und er gab jenem Ort den Namen Machanaim.

Mahanajim – 2 Lager. Engel.

Nun öffnet Gott ihm die Augen, sodass er sah, dass Gott ihn von allen Menschen schützen und befreien wollte, vor allem vor dem nächsten großen Problem namens Esau. Gott lässt ihn ein Heerlager von Engeln sehen, um ihm Mut zu machen.

32:4 „Und Jakob sandte Boten vor sich her zu seinem Bruder Esau, in das Land Seir, das Gebiet von Edom.“

Könnten die Umstände für Jakob überhaupt noch besser sein? Er hatte Gottes Wort, Gottes Auftrag, Gottes Verheißung und Gottes Schutz.“

Aber Jakob war immer noch Jakob. Er sandte Boten aus.

32:5 „Und er gebot ihnen: ‘So sollt ihr zu meinem Herrn, zu Esau, sagen: So sagt dein Knecht Jakob: ‚Bei Laban habe ich mich ‹als Fremder› aufgehalten und bin geblieben bis jetzt. 32:6 Und ich habe Rinder und Esel, Kleinvieh und Knechte und Mägde erworben. Und ich habe [Boten] gesandt, es meinem Herrn mitzuteilen, um Gnade zu finden in deinen Augen.’“

32:7 „Und die Boten kehrten zu Jakob zurück ‹und sagten›: ‘Wir sind zu deinem Bruder, zu Esau, gekommen, und er zieht dir auch entgegen und vierhundert Mann mit ihm.“

400 Mann – dreimal darfst du raten wofür! Nicht, um eine Wiedersehensparty zu feiern!

Esau kam in feindlicher Absicht.

32:8 „Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde angst“;

Angst – kommt nicht aus Glauben.

Hatte Gott ihm nicht Bewahrung versprochen? (28, 15 „Und siehe! – ich bin mit dir, und ich werde dich behüten überall, wohin du gehst, und dich zurückbringen in dieses Land, denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan, was ich zu dir gesprochen habe.“).

„und er teilte das Volk, das bei ihm war, und das Kleinvieh und die Rinder und die Kamele in zwei Züge. 9 Und er sagte: ‘Wenn Esau gegen den einen Zug kommt und ihn schlägt, wird der übrig gebliebene Zug entrinnen können.’“

Das Aufteilen in 2 Lager hilft nichts und ist Unglaube.

Angst, Existenzangst eines Christen? – Wer mit Gott lebt, braucht nicht Existenzangst zu haben.

Existenzangst eines Menschen, dem Gott Verheißungen gegeben hat? – Das ist Unglaube.

 

Seine Angst in aus Gottes Sicht völlig unbegründet.

32, 10 „Und Jakob sagte: ‘Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak“,

Jetzt in seiner großen Not lernt Jakob beten. Vielleicht das erste wirkliche Flehen Jakobs.

Jahweh, der du zu mir gesprochen hast: ‚Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir wohltun!’ 11 Ich bin zu gering all der Freundlichkeiten/Güte/Gnade und all der Treue, die du deinem Knechte erwiesen hast, denn mit meinem Stabe bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Zügen geworden.“

12 „Rette mich“ Er ruft Gott als Retter an.

„bitte von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus, denn ich fürchte ihn, dass er etwa komme und mich schlage, die Mutter samt den Kindern.“

Und er lernt, sich auf Gottes Verheißung zu stützen.

13 „Du hast ja gesagt: ‚Gewisslich werde ich dir wohltun und werde deinen Samen machen wie den Sand des Meeres, der nicht gezählt wird vor Menge.’“

Jakob lernt nun, was es heißt, Gott bei seinem Wort zu nehmen („Du hast gesagt“) und zu glauben.

 

32:14 „Und er übernachtete dort in jener Nacht. Und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: 32:15 zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, 32:16 dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn junge Esel.“

32:17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, je eine Herde für sich.

Und er sagte zu seinen Knechten: ‘Zieht vor mir her und lasst Raum zwischen Herde und Herde.’“

32:18 Und er gebot dem Ersten ‹und sagte›: ‘Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: ‚Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese [da] vor dir?’, 19 so sollst du sagen: ‚Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt meinem Herrn, dem Esau; und siehe! – er selbst ist hinter uns.’“

Jakob nennt Esau seinen „Herrn“, und sich „Knecht“ Esaus. Das hat nichts mit kriecherischer Heuchelei zu tun. Er meinte es so! Er beugte sich.

32:20 „Und er gebot auch dem Zweiten, auch dem Dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, ‹und sagte›: ‘Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn findet, 32:21 und sollt sagen: ‚Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns’.’“

– denn er sagte [sich]: ‘Ich will sein Angesicht durch das Geschenk versöhnen, das vor mir hergeht, und danach will ich sein Angesicht sehen; vielleicht wird er mein Angesicht erheben.’“

32:22 Und das Geschenk zog vor ihm her, und er übernachtete in jener Nacht im Lager.“

32, 23-32: Pniel

Jk, einer den die Gnade fand.

Auf der Flucht von Kanaan nach Haran begegnete ihm Gott: Beth-EL.

Auf der Flucht von Haran nach Kanaan begegnete ihm Gott: PNI-EL.

Beides ist nötig. Was nützt Gottes Haus (Bethel), wenn man Gottes Angesicht (Pniel) nicht kennt?

 

32:23 „Und er stand in jener Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok.“

Der Jabbok ist ein Nebenfluss des Jordan. Der Name kommt wahrscheinlich von dem Ringen, das hier statt fand, V. 25.26, hebr. abbak, „ringen“.

32:24 „Und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte. 25 Und Jakob blieb allein zurück. Und es rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte aufging.“

Der Engel Jahwehs rang mit ihm. Gott kämpfte mit Jakob. Aber Jakob war zu stark. Gott konnte ihn nicht überwinden. Jakob wollte nicht aufgeben und zu Gott sagen: „Ich ergebe mich. Ich bin am Ende.“ Sein Ehrgeiz, seine Eigenkraft, sein fleischlicher Wille waren zu stark.

32, 26 „Und als er sah, dass er ihn nicht überwand, da rührte er sein Hüftgelenk an; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, als er mit ihm rang (w.: in seinem Ringen mit ihm).“

® Sein ganzes restliches Leben lang musste er daran denken, wie schwach (im Fleisch) er ist. Er konnte nichts mehr ohne Gott tun. Keinen Schritt mehr ohne Gott! (V. 32). Ab nun konnte man sehen, dass Jakob gebrochen war und er eine Begegnung mit Gott hatte.

Pniel (= „Angesicht Gottes“) markiert die große geistliche Wende im Leben Jakobs. Jakob wird ein Mann, der nur noch von Gottes Segen abhängig sein möchte, einer, der nicht mehr auf seine Kraft und seine Tricks vertraut.

 

Gott fragt auch uns: Wie lange willst du eigentlich noch kämpfen?

Gottes Ziel ist es, uns zu dem Punkt zu bringen, dass wir sagen: Gar nichts ich und alles du!

 

Ach, dass eine Zeit gewesen,

Da ich lebte nur für mich!

Ich vernahm Dein sanftes Werben,

Doch mein trotzig’ Herz erklärte:

Gar nichts Du und alles ich. Gar nichts Du und alles ich.

 

2. Doch Du fandst mich und ich schaute

Blutend an dem Kreuze Dich,

Sah Dein wunderbares Lieben,

Und im Herzen klang es leise:

Etwas Du und etwas ich. Etwas Du und etwas ich.

 

3. Aber Deines Geistes Walten

Zog mich näher hin zu sich.

Ich ward kleiner, Du ward ‘st größer,

Und ich sprech’ mit Lieb’ und Sehnen:

Mehr, Herr, Du und weniger ich. Mehr, Herr, Du und weniger ich.

 

4. Himmelhoch die Berge ragen,

Endlos dehnt das Weltmeer sich;

Aber Deine Lieb’ ist größer,

Und sie überwältigt’ mich.

Alles Du und gar nichts ich. Alles Du und gar nichts ich.

 

Für diesen Schritt war etwas Größeres notwendig als 20 Jahre Züchtigung. Gott musste etwas Besonderes tun. Spezialbehandlung: Jakob so sehr schwächen, dass er nicht mehr aufstehen kann.

32, 26 „Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, rührte er sein Hüftgelenk an. Und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, als er mit ihm rang.“

Eine Hüftverrenkung ist ein seltener Fall. Das bringt man nur durch erstaunlich große Kraft zuwege. Und es ist sehr schmerzhaft.

Hüfte: Sie gehört zu den stärksten Teilen unseres Körpers

Genau da muss Gott ihn nun lähmen.

 

→ Alle unsere eigene natürliche Kraft muss weg!

Wo ist deine (meine) starke Stelle?

Genau da will Gott dir eine Krise schicken.

Und was wird dann geschehen, wenn Gott das Zentrum meine Kraft berührt und lahm legt? – Dann wird es Frucht geben.

32, 27 „Da sagte er: ‘Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen!’ Und er sagte: ‘Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du habest mich gesegnet.“

Weil der Sitz seiner Kraft von Gott gebrochen war, deshalb konnte er sagen: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.

Und Jakob kämpft um den Segen Gottes. Früher hatte er mit Tricks um den Segen gekämpft. Jetzt weint und fleht er darum.

Hosea 12,(3)4.5: Im Mutterleib hielt er die Ferse seines Bruders, und in seiner Manneskraft kämpfte er mit Gott: 5 Er kämpfte mit dem (himmlischen) Boten und überwand, er weinte und flehte zu ihm.

 

DA wird Segen sein, da, wo ich kein bisschen mehr auf meine eigene Kraft und Weisheit vertraue.

2. Korinther 12, 9: Und er sagte zu mir: „Es genügt dir meine Gnade, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen.“ Also will ich nur zu gerne mich lieber meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus über mir wohne.“

 

32, 27E: „Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich.“

Nie mehr will ich ohne Gottes Segen einen Schritt tun.

Lektion: ® Tun wir nichts, wenn wir nicht wissen: „Gott ist mit mir.“

 

32, 27: „Ich lasse dich nicht“, sagte der gelähmte Jakob zu Gott. Jakob war nun wirklich schwach geworden. Und er wusste es. Ein Schwacher ist gänzlich von Gott abhängig, völlig auf Gott angewiesen.

Jetzt klammerte er sich an Gott wie in Kind an den Hals der Mutter.

 

Ruth hing an Naomi (Ru 1, 14), Salomo hing an seinen Frauen (1. Könige 11, 2), Hiskija hing an Jahweh (2. Könige 18, 6). Woran hängst du? –

Dann, wenn unsere stärkste Kraft gebrochen ist, dann sind wir Gott am nächsten. Dann, wenn wir am schwächsten sind, dann sind wir stark.

2. Korinther 12, 9: Jesus: „‘Es genügt dir meine Gnade,.“ Paulus: 10 „Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an übermütiger Misshandlung, an Nöten, an Verfolgungen, an Schwierigkeiten für Christus, denn wenn ich schwach bin, dann bin ich kräftig

Ich kann den Herrn nicht festhalten. Aber ich kann beten: „Bitte, gehe nicht fort! Segne mich!“

32, 27-29:

Wir werden Gott nicht nützlich sein, wenn unsere Eigenkraft nicht gebrochen ist.

Nur dann, wenn wir gar keine Kraft mehr haben, nur dann können wir uns recht an Gott klammern.

 

Und was gibt Gott dem Jakob als Antwort?

32, 28: „Und er sagte zu ihm: ‘Was ist dein Name?’ Und er sagte: ‘Jakob.’“

Jakob muss zuerst zugeben, dass er Jakob („Betrüger“) ist.

→ Wir auch! Selbsterkenntnis (und Sündenerkenntnis und Sündenbekenntnis) ist der erste Weg zu einem neuen Leben: „Ich bin ein Jakob.“

32, 29 „Da sagte er: ‘Nicht Jakob soll hinfort dein Name heißen, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gerungen und hast gesiegt.“

Israel = Kämpfer Gottes; i. S. v.: der, der mit Gott kämpft.

 

Jakob meinte: „Ich habe total versagt.“

Gott sagt. „Jetzt hast du gewonnen!“

 

Wenn wir uns selber aufgeben, aber uns ganz zu Gottes Füßen legen, kann Gott uns zum Gewinner erklären: „Jetzt bist du der Gewinner, denn nun kann ich etwas durch dich tun. Auf diesen Augenblick habe ich gewartet.“

Seither ließ Jakob den Herrn nicht mehr los. Er will nichts unternehmen, wenn er nicht vorher weiß: Gott will das – und Gott ist mit seinem Segen dabei.

 

Wir entscheiden oft selbst und beten nachträglich um Segen. Das ist nicht der richtige Weg.

Kolosser 3, 17: „Und alles, was immer ihr tut, in Wort oder in Werk, [tut] alles im Namen des Herrn Jesus“, [= als von ihm geschickt, so zu handeln]. Das setzt das voraus, dass dieser Herr, Jesus, über alles, was immer ich tue, seine Vorstellungen hat, ob es gut oder nicht gut ist. Und ich habe mich danach auszurichten.

 

32, 30 „Und Jakob fragte und sagte: ‘Tue mir bitte deinen Namen kund!’ Und er sagte: ‘Warum doch fragst du nach meinem Namen?’“

Der Engel Jahwehs (= Jahweh selber) nennt seinen Namen nicht.

- Vielleicht deshalb, weil Gottes Name für den Menschen unbegreiflich ist.

- Oder: Weil Gott wollte, dass diese Begegnung irgendwie geheimnisvoll bleiben sollte. Jakobs Seele sollte mit Schauer an diese Nacht zurückdenken und dadurch die gelernte Lektion umso mehr beherzigen.

 

Es dauert ein Leben lang (und länger), Gott wirklich kennenzulernen. Philipper 3.7.10.

Philipper 3:7-10 Das, was mir Gewinn war, habe ich Christi wegen für Verlust ‹und Schaden› geachtet; 8 ja, und mehr: Ich bin dabei, alles für Verlust ‹und Schaden› zu achten wegen des übertreffenden Vorzuges, um Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn, für den ich alles verlor – (V. 10) um ihn zu kennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden

(Vgl. Die Geschichte von der Indianerin: 5-Finger-Gebet. Zeig mir wie ich bin / Zeig mir wie du bist. Patricia StJohn, in : So groß ist Gott.)

 

Gott weigert sich, seinen Namen zu nennen, aber er segnet ihn.

Jakob wusste nicht viel über diesen Kämpfer, aber er wusste, dass er selber nun einen neuen Namen hatte: Israel. Und er wusste, dass ab nun seine Kraft gebrochen war und er ein Krüppel war.

 

→ Jakob brauchte nicht viel davon zu reden, dass Gott seine Eigenkraft zerbrochen hat. (K. 33-50 lesen wir nie, dass er davon sprach.) Nein. Das war zu sehen an seinem Wandel, an der Art, wie er ging.

 

Vielleicht fragte ihn der 6jährige Josef am nächsten Tag: „Vati, was ist passiert? Du gehst anders!“ - Ja, ich gehe anders. Ich kann mich nicht mehr auf meine eigene Kraft verlassen, mein Junge. Ich bin schwach.“ - „Wer hat dich schwach gemacht, Vati?“ - „Gott war es, mein Junge, Gott! Aber nun gib ER mir die Kraft. Es ist schon gut so, mein Junge. Ich will keinen Schritt mehr ohne IHN tun, verstehst du das? Ich darf ab heute bei jedem Schritt, den ich tue, an Gott denken. Ist das nicht wunderbar?“

Und vielleicht hat der kleine Josef hier etwas verstanden, was es heißt, bei jedem Schritt auf Gott zu vertrauen.

Ja, es wirkt sich auf unsere Kinder aus, wenn wir mit Gott wandeln. Sie sehen es. Man sieht es unserem Wandel an, wenn unsere Eigenkraft gebrochen ist.

 

Gott gibt ihm einen neuen Namen. Israel Jakob, der Alte, aus dem Fleisch; Israel der Neue. (35, 10ff).

Aber Gott wird nicht aufhören, ihn Jakob zu nennen. (Vgl. 33, 1 usw.): Unser Fleisch bleibt. → 35, 10.21

Nachdem Jakob sich gereinigt hatte wiederholt Gott die Namensänderung. 2. Mose 35, 10. Warum?

Jene Reinigung (K. 35) war wie eine zweite Bekehrung, d. h.: eine Neuhingabe.

In K. 32 ruft er Gott an in seiner Umkehr.

In K. 35 handelt er entsprechend seiner Umkehr.

1. Mose 32, 31 → Gott verwandelt unser Wesen in Christi Bild. Nicht aus eigener Kraft werden wir Gottesstreiter.

 

32, 30E: „Und er segnete ihn dort.“ = Vierter Segen.

32:31 „Und Jakob gab dem Ort den Namen Pni-el, denn [er sagte]: ‘Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden.“

 

Gott erschien Jakob 6mal (wenn man K. 32 mitrechnet; 28, 3-5; 31, 12f; 32, 30; 35, 1; 36, 9ff; 46, 2-4)

Niemals tadelte er ihn; fast immer gab er ihm zu solchen Gelegenheiten eine Verheißung bzw. erneuerte er die Verheißung. Das waren besondere Zeiten, die Gott bestimmte.

Aber die ganze Zeit über erzog Gott ihn.

 

Unsere Eigenkraft kann nur durch lange Jahre der Erziehung in der speziellen Schule Gottes gebrochen werden.

Vertrauen wir darauf, dass er es tun wird. Für uns ist es wichtig, dass wir am Herrn und an seinem Wort hängen (Johannes 15). Wir können es uns leisten, auf die Erziehung des Herrn zu vertrauen. Gott führt uns in ganz bestimmte Umstände hinein mit dem Ziel, uns zu erziehen und zu gebrauchen.

. Ob es ein schwieriger Ehepartner ist,

. ob es unmögliche Kinder sind,

. gewöhnungsbedürftige Nachbarn,

. unaufhörliche körperliche Leiden,

. mühsame Geschwister oder

. schreckliche Unfälle:

Alles, was dir zustößt, ist von Gott gewiesen.

Wenn du Gott gehörst, nimmt er dich dran.

Hebräer 12:5-7 „Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn; ermatte auch nicht–‹lass es dir nicht zu viel werden›–, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst, 6 denn wen der Herr liebt, den nimmt er in Zucht, und er geißelt jeden Sohn, den er aufnimmt. 7 Wenn ihr Züchtigung erduldet, behandelt Gott euch wie Söhne, denn wer ist [der] Sohn, den der Vater nicht in Zucht nimmt?

Er nimmt uns dran, egal wie schlecht das Rohmaterial ist. Und er bleibt dran.

Und noch etwas Ermutigendes:

Wir brauchen nicht zu wissen, welche Züchtigung wir nötig haben. Er weiß es besser.

Und wir brauchen uns auch nicht zu überlegen, welche Züchtigung der Bruder oder die Schwester nötig hat!

 

Jakob stand in höchster Gefahr, in der größten Schwierigkeit seines Lebens. Und Gott war es, der ihn da hineingeführt hatte! – Sicherlich nicht ohne Jakobs Schuld. Aber es war nötig. Und das wusste Gott.

→ Es kann geschehen, dass Gott gerade das, was wir besonders hegen und pflegen, in Gefahr bringt.

Was hasst Gott am meisten an uns? – Den Stolz, den Hochmut, die Sturheit.

Wir fragen uns: Was ist es, worauf ich insgeheim so stolz bin und was ich daher so krampfhaft festhalte und mich sorge?

Z. Bsp. mein Erfolg, mein Können; das, was mich von der besten Seite zeigt.

 

32:31 „Und Jakob gab dem Ort den Namen Pni-el, denn [er sagte]: ‘Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden.“

Pni-El = Angesicht Gottes.

Psalm 90, 8 Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser Verborgenes vor das Licht deines Angesichts.

→ Wir schämen uns. Im Licht Gottes können wir nicht schauspielern. Da müssen wir ganz echt sein. Da ist alles offenbar.

(Würden wir vorgeben, es stünde anders um uns, hinderten wir Gott am Wirken.)

Auch nach Pniel nannte Gott ihn weiter noch Jakob.“ Das Fleisch bleibt. Es wird nicht ausgelöscht und nicht wiedergeboren. Jakob machte auch nachher manchmal eigene Pläne. Aber Jakobs Eigenkraft und Eigendünkel war dahin.

 

Wir brauchen Kraft. Wo ist die Kraft?

35, 9.11: El Schaddai.

1. Mose 35:9-11 „Und Gott erschien Jakob wieder, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 10 Und Gott sagte zu ihm:“Dein Name ist Jakob. Dein Name soll fortan nicht Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein.“ Und er nannte seinen Namen „Israel.“ 11 Und Gott sagte zu ihm:“Ich bin Gott, der Allmächtige. …”

Gott sagte gleichsam: „Jetzt habe ich deine Hilflosigkeit an den Tag gelegt. Aber genau jetzt will ich mich in deinem Leben als der El-Schaddai erweisen!“

1. Mose 35, 14: Und Jakob richtete ein Denkmal auf an dem Ort, wo er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal von Stein, und goss ein Trankopfer darauf aus und begoss es mit Öl.

Jakob gießt ein Trankopfer der Freude aus. (Wein = Freude)

Welch ein Unterschied zu K. 28, 17. Er sagte nun nicht mehr: „Wie furchtgebietend ist dieser Ort.“

 

35, 27: Hebron = Gemeinschaft, Austausch – mit Isaak

Isaak starb, als Jakob 120j war (in den Jahren, als Josef bereits in Ägypten war). D. h.: Sie hatten noch einige Jahre der Gemeinschaft, bevor der Vater starb.

Zurück zu 1. Mose 32:

32, 32 „Und die Sonne ging ihm auf, als er über Pniel hinaus war.“

für ihn / ihm: An jenem Tag ließ Jahweh die Sonne für Israel (Jakob) scheinen. Ein völlig neuer Tag für Jakob-Israel!

Jakob hat sich bekehrt.

Er hat gelernt: Der Weg zur Herrschaft bedeutet, an Gott zu kleben.

 

V. 32E: „und er hinkte an seiner Hüfte.“

An seinem Wandel konnte man sehen, dass er Gott begegnet war.

Jesaja 43, 1 „Und nun, so sagt Jahweh, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. … 21: Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen.“

 

Und wir dürfen uns fragen: Was erkennt man an unserem Wandel?

Nun war Gott der „Gott Jakobs

Psalm 146:5 Selig ist der, dessen Hilfe der Mächtige Jakobs ist, dessen Hoffnung auf den HERRN, seinen Gott, [gerichtet] ist,

Psalm 46:8 Der HERR der Heere ist mit uns. Eine hohe Feste ist uns der Gott Jakobs. –

Psalm 75:10 Und ich, ich will verkünden ewiglich, will singen ‹und spielen› dem Gott Jakobs.

Psalm 81:2 Jubelt Gott zu, unserer Stärke! Ruft dem Gott Jakobs laut zu!

Psalm 84:9 HERR, Gott der Heere, höre mein Gebet! Nimm zu Ohren, Gott Jakobs.

Tiefer noch muss die Liebe gehen, hat sich an unsern Platz gestellt. Er hing am Kreuz in Schmach und Wehen starb für eine verlorne Welt. (Geistl. Lieder, 207)

 

Aus: Jakob, der Gotteskämpfer; von F. B. Meyer, Berlin 1901:

Vom Widerstreben ging Jakob zum Festhalten über. Als der Tag anbrach, wollte der Engel fortgehen, aber er konnte nicht, weil Jakobus sich mit festem Griff an ihn anklammerte. Die Bitte des Engels, ihn ziehen zu lassen, zeigt, wie fest der hinkende Patriarch ihn hielt. Er hatte die Stellung des Widerstandes aufgegeben und sich an den Engel geklammert, wie ein erschrecktes Kind die Arme um den Hals des Vaters schlingt. Das ist ein seliger Augenblick in der Geschichte eines Menschen, wenn er beide Arme um den Hals des auferstandenen Heilandes schlingt, sich an ihn klammert und ihn nicht gehen lässt. Dies ist die Stellung, in welcher der Mensch gesegnet wird, in welcher er Kraft hat. In dieser Verfassung muss die Seele sein, wenn Christus ihr den neuen Namen zuflüstert, welchen niemand kennt, als nur der, der ihn empfängt. Bist du schon dazu gekommen? Hast du die Kraft der Selbstverteidigung drangegeben für die Einfalt des rückhaltslosen Vertrauens? Hast du dich schon darüber freuen können, dass du nicht allein stehen konntest, weil dir der Herr Jesus dadurch so lebendig geworden ist? Bist du zu einer gänzlichen Selbstübergabe gekommen? Wenn nicht – so frage Gott, welche Sehne dich zu stark macht, um seiner Segnungen teilhaftig zu werden, und bitte ihn, dieselben zu berühren, damit du ihm nicht länger widerstehen könnest. Alsdann wirst du erst den dreifachen Segen verstehen, welcher deiner wartet.

1. Der neue Name. … ‚Scheue nie davor zurück, deinen wahren Charakter zu bekennen: Mein Name ist Sünder. … Es gibt nur einen Weg, der zur Würde eines Fürsten [= eines Gottesstreiters] führt: das ist der mit Dornen besäte Pfad der Selbstübergabe und des Glaubens.

Was hindert dich, dich jetzt deinem Gott ganz zu übergeben? Das ist nur der vernünftige Gottesdienst, ans dem Festigkeit im Glauben, Kraft zum Dienst des Herrn und eine königliche Gesinnung kommt - also hinlänglich genug, um dich willig zu machen, die Lahmheit zu ertrage, die ja nur beweist, dass es mit deiner eigenen Kraft für immer zu Ende ist.

2. Kraft. … Wir seufzen nach Kraft: Kraft und Macht über uns selbst, Kraft zum Dienst, Kraft über die Fürstentümer und Gewalten der bösen Geister. Ehe wir jedoch Gewalt über die Geschöpfe haben, müssen wir sie uns von dem Schöpfer geben lassen – und wir können nur dann Macht […] haben, wenn alle eigene Kraft zunichte geworden ist, wenn wir hinken.

Ich rühme mich meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne, … wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.“

3. Das segensreiche Gesicht. … „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen.“ …


4. Esaus Versöhnung mit Jakob: 33, 1-17

Jakob gibt Esau den Segen Gottes. (33, 11)

33, 1. „Jakob erhob seine Augen und sah seinen Bruder Esau kommen und mit ihm vierhundert Mann.“

Von Gottes Warte aus waren Jakobs Befürchtungen grundlos, denn Gott hatte ihm Bewahrung verheißen. Kap. 28.

Wie nutzlos ist die Unruhe des Herzen, die aus Unglauben entsteht! Wer das Angesicht Gottes (Pniel) geschaut hat, braucht sich nicht vor dem Angesicht eines sterblichen Menschen zu fürchten. (F. B. Meyer)]

Man ahnt nicht, wie herrlich das Gebet alle Schwierigkeiten löst, bis man es selbst erprobt hat. - F. B. Meyer

Und er verteilte die Kinder auf Lea und auf Rahel und auf die beiden Mägde. 33:2 Und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran, und Lea und ihre Kinder dahinter, und Rahel und Joseph zuletzt. 33:3 Er aber ging vor ihnen her und beugte sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe zu seinem Bruder kam.“

33:4 Und Esau lief ihm entgegen und umarmte ihn und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Und sie weinten.“

33:5 Und er erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sagte: ‘Wer sind diese [bei] dir?’“

33, 5: Wer sind diese? vgl. Jesaja 49, 21 → 1. Mose 48, 8

Und er sagte: ‘Die Kinder, die Gott deinem Knecht ‹aus Gnade› gegeben hat.’“

33, 5E: vgl. Hb 2, 13 (Jesaja 8, 18)

33:6 Und die Mägde traten herzu, sie und ihre Kinder, und verneigten sich. 33:7 Und auch Lea trat herzu und ihre Kinder, und sie verneigten sich. Und danach traten Joseph und Rahel herzu und verneigten sich.“

Josef war 6-jährig. Ruben 13/14.

33:8 Und er sagte: ‘Was willst du mit diesem ganzen Zug, dem ich begegnet bin?’“

Und er sagte: ‘Dass ich Gnade/Gunst fände in den Augen meines Herrn.’“

33:9 Und Esau sagte: ‘Ich habe genug, mein Bruder. Es sei dein, was du hast.“

33, 10. „Jakob antwortete: ‘Ach, nicht! Habe ich wirklich Gnade gefunden in deinen Augen, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sah dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht. Und du warst wohlwollend mir gegenüber.“

D. i. nicht heuchlerisch oder kriecherisch, sondern freundlich und höflich.

Jakob sah in dieser unerwarteten Gesinnung seines Bruders das Werk Gottes – und er erkannte in Esaus Freundlichkeit eine Widerspiegelung der göttlichen. D. h.: in deinem Angesicht kam mir Gottes Freundlichkeit entgegen. (1S 29, 9; 2S 14, 17)

33, 11 „Bitte, nimm meinen Segen [o.: meine Segensgabe],

Jakob gibt Esau „den Segen“ zurück (↔ 27, 36). Zumindest auf persönlicher Ebene.

der dir überbracht worden ist, denn Gott hat ihn mir ‹aus Gnade› gegeben, und ich habe alles.’

Jakob hat gelernt, sich von Gott beschenken zu lassen. Früher hatte er gemeinte, er müsse sich den Segen selber holen.

Man kann nur wirklich segnen, wenn man von Gott beschenkt / gesegnet worden ist.

Allen Segen, den ich anderen Menschen von Gott bringen kann, ist ein Segen den ich zuvor von Gott selbst erhalten habe. 1Ch 29, 14

Was heißt eigentlich „Segnen“? – Segnen heißt, Gott zu bitten um Leben Förderndes. Fluch ist der Wunsch, dass Tod und Verderben auf jem. komme.

Und er drang in ihn. Und er nahm ihn [an].“

 

33, 11M: „Ich habe alles.“

Das ist ein Wort des Glaubens. Er hatte alles als Erbe der Verheißung.

Hebräer 11, 9E Abraham „wohnte ja in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung

Hebräer 6, 17.18: „weshalb Gott, da er den Erben der Verheißung auf nachdrücklichere Weise die Unverrückbarkeit seines Ratschlusses zeigen wollte, mit einem Eide ins Mittel trat, 18 damit wir durch zwei unverrückbare Dinge, bei denen es Gott unmöglich war zu lügen, einen starken Trost hätten, die wir flüchteten ‹und Zuflucht nahmen›, um die vorgelegte Hoffnung zu ergreifen ‹und festzuhalten

(Ga 3, 29)

Römer 8, 32 Der sogar des eigenen Sohnes nicht schonte, sondern für uns alle ihn dahingab, wie wird er uns zusammen mit ihm nicht auch alles ‹in Gnade› schenken?

Lukas 15, 31: „Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist dein

 

33:12 „Und Esau sagte: ‘Lass uns aufbrechen und weiterziehen, und ich will vor dir herziehen.’“

33:13 Und er sagte zu ihm: ‘Mein Herr weiß, dass die Kinder zart sind und dass ich säugendes Kleinvieh und [säugende] Kühe bei mir habe. Wenn man sie nur einen Tag übertriebe, würde die ganze Herde sterben.“

V. 13: „die Kinder“ (6 bis 13/14jährig)

Jakob lehnt Esaus Begleitung ab, nicht, weil er ihm misstraut hätte. Es gab keinen Grund, Esau zu misstrauen. Esaus Gesinnungswandel war offensichtlich! Nein; Jakob lehnt Esaus Begleitung ab, weil die Kinder und Herden nicht schnell ziehen konnten. Jakob wollte Esaus Leuten nicht zumuten, dass sie mit den langsamen Tieren und Kindern Schritt halten sollten.

Und Jakob wusste von 32, 1f, dass Gottes Engelheer zu seinem Schutze da ist.

33, 14. „Mein Herr ziehe vor seinem Knecht hin. Ich aber will gemächlich hintennach ziehen, wie das Vieh und die Kinder gehen können, bis ich zu meinem Herrn nach Seïr komme.’“

Aber Jakob zog nicht sofort nach Seir. Die Worte sind nicht so zu verstehen, dass er vor gehabt hätte, in Seir zu bleiben. Auch wollte Jakob Esau nicht täuschen.

Er wollte vmtl. nach Kanaan, nach Hebron, wo Isaak noch lebte (35, 27). Von da aus, hatte er vor, Esau zu besuchen, was er wohl auch tat. (Es wird ja nicht jede Einzelheit berichtet.) Jedenfalls waren sie bei Isaaks Beerdigung nicht feindlich gesinnt.

Jakob nennt Esau öfters „Herr“ und sich dessen „Knecht.“ Das ist nicht kriecherisch zu verstehen, sondern das war angemessene Höflichkeit und Ehrerbietung.

Römer 12:10 in der Bruderliebe seid einander zugetan, in der Ehrerbietung einer dem anderen [mit dem Beispiel] vorangehend.

33, 15. „Esau sprach: ‘So will ich doch einige von meinen Leuten bei dir lassen.’ Er antwortete: ‘Wozu das? Lass mich nur Gnade finden in den Augen meines Herrn!’“

16 „Und Esau kehrte an jenem Tage auf seinem Weg zurück nach Seir.“

17 „Und Jakob brach auf nach Sukkot und baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum gab er dem Orte den Namen Sukkot.“

Sukkoth = Hütten (hier nicht Laubhütten, sondern Hürden/Umzäunungen für die Tiere.

Und er baute sein eigenes Haus. D. h.: Er ließ sich nieder,

Jakob hat in Sukkoth und Sichem insgesamt ca. 8-10 Jahre verbracht, denn Dina, die letzte von Lea (beim Wegzug aus Haran etwa 5-jährig, ein klein wenig jünger als Josef) war gegen Ende des Aufenthaltes in Sichem (K. 34) ca 13-15jährig (also heiratsfähig). Bis K. 37 verging dann noch ein oder zwei Jahre. Josef war dann 17.

[Von hier aus wird er Vater Isaak in Hebron und Esau in Seir besucht haben. Mit seinem großen Reichtum konnte er nicht beim Vater wohnen.]

 

33:18 „Und Jakob kam wohlbehalten [w.: ‹in/mit› Frieden] zur Stadt Sichem, die im Lande Kanaan ist, als er aus Paddan-Aram kam, und lagerte vor der Stadt.“

In Sichem in Kanaan –

„wohlbehalten“ [w.: ‹in/mit› Frieden],“ wie er es sich von Gott erbeten hatte. (1. Mose 28:20-21 Wenn Gott mit mir ist und mich behütet auf diesem Weg, den ich gehe, und mir Brot zu essen gibt und Kleider anzuziehen, 21 und ich in Frieden zurückkehre zum Haus meines Vaters, so soll JAHWEH mein Gott sein.)

33, 19 „Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von der Hand der Söhne Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Kesita.“

Hemor = Esel

wieder „Zelt“, nicht mehr in einem Haus.

Anstatt nach Bethel weiterzuziehen (vgl. 28, 10-22; 31, 13; 35, 1ff.) setzt er sich nun in Sichem fest. Dort bleibt er einige Jahre (s. Keil-D. zu 34, 1).

Gott hatte nicht gesagt: „Ich bin der Gott von Sichem“ sondern „von Bethel“ (31, 13)! Leider sind unsere Herzen oft mit einer geringen Stellung und einem niedrigerem Anteil zufrieden als Gott uns in seiner Gnade geben möchte.

[In Sichem wurden später Josefs Gebeine begraben. Jos 24, 32]

33, 20 „Und er richtete dort einen Altar auf

Das ist der zweite Altar in seinem Leben (nach 31, 54; aber jener war mehr eine Geschäftssache).

und nannte ihn: Gott ‹der Mächtige = EL› [ist] der Gott (Elohim) Israels.’“ (El Elohee Israel)

Nun ist Jakob wirklich bekehrt! Und Gott ist der Gott Israels. Vgl. 28, 21.22; 32, 10.29; 49, 25. (Die Bekehrung Jakobs ist in 32, 27ff anzusetzen, als Gott seinen Eigenwillen zerbrach.)


D. Jakob wieder im Land: Der Versuch, die Vision der Hebräer zu erfüllen. 33, 18- 35, 22

Jakob stiehlt den Segen. Er erregt Zorn. Streit mit Esau. → muss fliehen.

Jakob bei Laben (20 Jahre): Er erregt Zorn. Streit mit Laben. → muss fliehen.

Jakob wieder im Land, ein vielgejagter Jakob!

Als er weglief, erschien Gott ihm in Bethel: Vision vom Haus Gottes, von Gottes allgemeiner Regierung.

Als er zurücklief, erschien Gott ihm in Pniel: Vision von Gottes Angesicht und von Gottes persönlicher Regierung über den Willen des Menschen.

Nun ist Jakob wieder im Land. Aber denken wir nicht, weil Jakob diese große Erfahrung mit Gott gemacht habe und wieder im Land sei, dass nun seine ganze Familie bekehrt sei.

1. Unter den Heidenvölkern: 33, 18- 35, 8

Unzucht Dinas. Massenmord Simeons und Levis. → Schande über Jakob.

Altar: Sichem. Des Menschen Grausamkeit und Schwachheit (Dina und Sichem. Rache Simeons und Levis.) K. 34

Altar: El Bethel. Jakobs Aufruf zur Buße und Reinigung.

Der von Gott nicht befohlene Aufenthalt in Sichem bringt ihm nur bittere Früchte

1. Mose 34:1-2: „Und Dina, die Tochter Leas, die sie Jakob geboren hatte, ging aus, die Töchter des Landes zu sehen.“

Dina ist nun ca. 14jährig. (Die Mädchen im Orient waren ab ca. 13 Jahren heiratsfähig.) Sie interessiert sich für das Auftreten der heidnischen Frauen. Sie geht gefährliche Wege.

2 „Und es sah sie Sichem, der Sohn Hemors, des Hewiters, des Fürsten des Landes. Und er nahm sie und lag bei ihr und entehrte sie.“

Sichem hat mit ihr voreheliche geschlechtliche Gemeinschaft.

„er entehrte sie, d. h. er beugte sie, demütigte sie“. Es ist für eine junge Frau eine Ehre, rein in die Ehe zu gehen. Nimmt man ihr ihre Reinheit, entehrt man sie.

34:3 „Und seine Seele hing an Dina, der Tochter Jakobs. Und er liebte das Mädchen und redete zum Herzen des Mädchens. 4 Und Sichem sagte zu Hemor, seinem Vater: ‘Nimm mir dieses Mädchen zur Frau.’“

zum Herzen reden vgl. 50, 21; Richter 19, 3; 2. Chronik 30, 22; Jesaja 40, 2; Hosea 2, 16

34, 5 „Und Jakob hörte, dass er seine Tochter Dina entehrt hatte; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde, und Jakob schwieg, bis sie kamen.“

34:6 „Und Hemor, der Vater Sichems, kam heraus zu Jakob, um mit ihm zu reden. 34:7 Und die Söhne Jakobs kamen vom Felde. Als sie [davon] hörten, fühlten sich die Männer gekränkt und ergrimmten sehr, weil er eine Schandtat in Israel verübt hatte, bei der Tochter Jakobs zu liegen. Und so [etwas] darf nicht getan werden.“

Zornigsein haben die Söhne von ihrem Vater gelernt (31, 36)

„in Israel“ (nach K. 32 und 33, 20).

eine Schandtat:

5. Mose 22:21 sollen sie die junge Frau hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, dass sie sterbe, weil sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Hause ihres Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte hinwegschaffen.

Voreheliche geschlechtliche Gemeinschaft haben nennt Gott „huren“; in der gr. Übersetzung des AT: „ek-porneuo“ = sich der Hurerei ergeben]

Johannes 4, 18: „fünf Männer hattest du, und der, den du nun hast, ist nicht dein Mann.“ d. h., nach fünf Ehen, die mit Entlassungen bzw. mit dem Tod des Mannes geendet hatten, lebte sie mit einem sechsten Mann im Konkubinat.

1. Korinther 6:18 - 7:2 Flieht ‹stets› die Unzucht! Jede Sünde, die etwa ein Mensch tat, ist außerhalb des Leibes. Aber der, der Unzucht begeht, sündigt gegen den eigenen Leib. 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempelheiligtum des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt, und ihr euch nicht selbst gehört? 20 – denn ihr wurdet um einen Preis erkauft. Verherrlicht dann Gott in eurem Leibe und in eurem Geiste, welche Gottes sind. 7:1 Was die Punkte betrifft, [über] die ihr mir schriebt: Es ist gut für einen Mann, eine Frau nicht zu berühren. 2 Aber wegen der Unzucht habe jeder seine eigene Frau, und jede [Frau] habe [ihren] eigenen Mann. … V. 8-9 Ich sage aber zu den Unverheirateten und den Witwen: Es ist für sie gut, wenn sie bleiben wie auch ich. 9 Sind sie aber nicht ihrer selbst mächtig, sollen sie heiraten, denn es ist besser zu heiraten als zu glühen.

Die Ehe ist ein Bündnis: Sprüche 2, 17; Hes 16, 8; Mal 2, 18.

 

34:8 „Und Hemor redete mit ihnen ‹und sagte›: ‘Sichem, mein Sohn – seine Seele hängt an eurer Tochter. Gebt sie ihm, bitte, zur Frau. 34:9 Und verschwägert euch mit uns: Gebt uns eure Töchter und nehmt euch unsere Töchter. 34:10 Und wohnt bei uns, und das Land soll vor euch sein: Wohnt und verkehrt darin und macht euch darin ansässig.’

34:11 Und Sichem sagte zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern: ‘Möge ich Gnade finden in euren Augen! Und was ihr mir sagen werdet, werde ich geben. 34:12 Legt mir sehr viel auf als Heiratsgabe und Geschenk, und ich werde es geben, so wie ihr mir sagen werdet. Und gebt mir das Mädchen zur Frau.’“

34:13 Und die Söhne Jakobs antworteten Sichem und seinem Vater Hemor betrügerisch und redeten, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte,

Sie reden trügerisch. Von wem haben sie das bloß gelernt? (Familienähnlichkeit)

Jakob erntet, was er gesät hat. Ga 6, 7.8. Seine Söhne hatten seine betrügerische Art gegen Laban (K. 31) miterlebt.

 

14 und sagten zu ihnen“: „Wir können dieses nicht tun, unsere Schwester einem unbeschnittenen Mann zu geben, denn das wäre eine Schande für uns. 34:15 Nur unter der Bedingung wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr werdet wie wir, indem alles Männliche [bei] euch beschnitten wird; 34:16 dann wollen wir euch unsere Töchter geben und eure Töchter uns nehmen, und wir wollen bei euch wohnen und ein Volk sein. 34:17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört, euch beschneiden zu lassen, so nehmen wir unsere Tochter und ziehen weg.’“

34:18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hemors und Sichems, des Sohnes Hemors. 34:19 Und der Jüngling zögerte nicht, dieses zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er war geehrt vor allen im Hause seines Vaters.“

34:20 Und Hemor und Sichem, sein Sohn, kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt ‹und sagten›:“

34:21 ‘Diese Männer, friedlich [gesinnt] sind sie gegen uns; sie mögen im Lande wohnen und darin verkehren. Und das Land – siehe – nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter zu Frauen nehmen und unsere Töchter ihnen geben. 34:22 Doch nur unter der Bedingung willigen die Männer ein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu sein, wenn [bei] uns alles Männliche beschnitten wird, so wie sie beschnitten sind. 34:23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden sie nicht unser sein? Lasst uns doch einwilligen, und sie werden bei uns wohnen.’“

34:24 Und sie hörten auf Hemor und auf Sichem, seinen Sohn, alle, die zum Tor seiner Stadt ausgingen. Und alles Männliche wurde beschnitten, alle, die zum Tor seiner Stadt ausgingen.“

34:25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, nahmen die zwei Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen kühn gegen die Stadt und ermordeten alles Männliche.“

Simeon und Levi: ca. 19jährig

Die Frucht eines listigen Vaters sind listige Söhne.

34:26 „Auch Hemor und seinen Sohn Sichem ermordeten sie mit der Schärfe des Schwertes. Und sie nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon.“

34:27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. 34:28 Ihr Kleinvieh und ihre Rinder und ihre Esel und was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie. 34:29 Und all ihr Vermögen und alle ihre kleinen Kinder und ihre Frauen führten sie gefangen weg und raubten sie, und alles, was in den Häusern war.“

Jakobs Söhne führen die Hinterlist ihres Vaters gepaart mit Gewalttat weiter. Im Namen der Religion ermorden sie ein ganzes Dorf hinterrücks!

Über Simeon und Levi (ca 19jährig) kommt später ein Fluch (49, 5-7), der im Fall Levis später wegen der Treue im Zusammenhang mit dem goldenen Kalb (2. Mose 32, 26f) in Segen verwandelt wird (Jos 20 und 21).

 

34, 30 „Und Jakob sagte zu Simeon und zu Levi: ‘Ihr bringt mich ins Unglück [o.: ihr zerrüttet mich], um mich stinkend zu machen unter den Bewohnern des Landes, unter den Kanaanitern und unter den Perisitern. Ich aber bin ein zählbares Häuflein [eine Schar von] zählbaren Leuten]. Und sie werden sich gegen mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt, ich und mein Haus.’“

34:31 „Und sie sagten: ‘Sollte man unsere Schwester wie eine Hure behandeln?’“

Mit anderen Worten: „Das ist gegen die Religion, Vater.“

Jakob ist tief enttäuscht über seine Söhne.

Und wenn man schwer enttäuscht ist, mischt sich oft Unglaube dazu. Jakob macht sich Sorgen um seine Zukunft.

(V. 30E: „sie werden sich gegen mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt, ich und mein Haus.’“)

→ Wenn wir durch eigene Untreue in Kummer und Leid stürzen, dürfen wir nicht die Umstände anklagen. Stattdessen sollten wir Buße tun und die Züchtigung Jahwehs akzeptieren. Und dann aufstehen, die Vergebung in Anspruch nehmen und im Glauben weitergehen.


2. In der Familie: 35, 1-22

Gedenkstein: BETHEL. Gottes Macht und Allgenügsamkeit. El Schaddai erscheint Israel. 35, 9-15

Gedenkstein: EphRata. Des Menschen Schwachheit, Leiden und Sünde: 35, 16-22 Rahels Tod; Benjamins Geburt; Ruben verwirkt sein Erstgeburtsrecht (V. 22; 1Ch 5, 1.2)

Sichem war nicht der von Gott verordnete Platz Jakobs gewesen.

Gott nutzt die Gelegenheit:

35, 1 „Und Gott sagte zu Jakob: ‘Mache dich auf, zieh hinauf nach Bethel und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohst.“

Nun ist Jakob sensibel für Gottes Reden. Gott ruft Jakob nach Bethel, beauftragt ihn, nun (nach fast 10 Jahren, seit er aus Haran geflohen war) endlich sein Versprechen von 28, 22 einzuhalten.

→ Das erlebt man auch im eigenen Leben. Oft sind wir träge zu tun, was wir Gott versprochen haben. Und der geduldige Gott ruft uns zu sich zurück.

Endlich holt Jakob das Versäumte nach.

35, 2 „Und Jakob sagte zu seinem Hause und zu allen, die bei ihm waren: ‘Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, …

Jakob war zu nachgiebig gewesen. Jakob hatte zugelassen, dass sich Götzen ansammelten. Woher hatten die Söhne Jakobs die Götzen? Das war wohl die Beute aus Sichem!

Welche Ironie! Jakobs Söhne predigen den Heiden, sie sollten sich bekehren und durch die Beschneidung in den Bund Gottes eintreten. Sie selber aber haben dieselben Ziele und Ambitionen wie die kanaanitischen Völker ringsum, sind Gewalttäter und Mörder und Götzendiener!

Was soll aus dem Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs werden?

35, 2 „Und Jakob sagte zu seinem Hause und zu allen, die bei ihm waren: ‘Tut die fremden Götter hinweg, die in eurer Mitte sind, und reinigt euch und wechselt eure Kleider; 3 und wir wollen uns aufmachen und nach Bethel hinaufziehen, und ich werde dort einen Altar machen dem Gott, der mich erhörte am Tage meiner Bedrängnis und mit mir war auf dem Wege, den ich gewandelt bin.“

Ja, Sünde und Weltlichkeit hat sich angesammelt. Das geht schnell, wenn man nicht auf der Hut ist. Auch bei uns kann so etwas vorkommen. (Fußball-Götzen, Eitelkeitsgötzen, Computergötzen, ..)

4 „Und sie gaben Jakob alle fremden Götter, die in ihrer Hand waren, und die Ringe in ihren Ohren,“

(die sie als Amulette trugen) und Jakob vergrub sie unter der Terebinthe ‹o: Steineiche›, die bei Sichem ist.“

Jakob räumt mit dem Götzendienst und Aberglauben in seiner Familie auf.

Alles Abgöttische (vielleicht aus Sichem) wird bei der Terebinthe zu Sichem begraben (vgl. 12, 7; Jos 24, 26; Richter 9, 6). Das ist die erste von vier Beerdigungen in diesem Kapitel.

Die Söhne Jakobs waren schnell bereit, ihre Götzen zu vergraben? Motiviert waren sie sicherlich von der Angst. Denn das Gold und Silber, das sie aus Sichem geholt hatten, wäre natürlich ein Grund für die umliegenden Völkerschaften gewesen, Jakob anzugreifen.

 

35, 5 „Und sie brachen auf. Und der Schrecken Gottes kam über die Städte, die rings um sie her waren, sodass sie den Söhnen Jakobs nicht nachjagten.“

Gehorsam bewirkt etwas.

Was wäre aus dem Samen Abrahams geworden, hätte Gott nicht eingegriffen?!

Nun geht es aufwärts in Jakobs geistlichem Leben.

Lektion: Wenn mein Zeugnis stark werden soll, muss ich mit allen Götzen und Weltlichkeiten in meinem Leben aufräumen.

 

35, 6-15: Jakob baut wieder einen Altar. Gott erscheint Jakob in Bethel. Gott gibt den 5. Segen.

Der Name ISRAEL wird bestätigt. 3. Steindenkmal Jakobs.

35:6 „Und Jakob kam nach Lus, das im Lande Kanaan liegt, das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war.“ 35:7 „Und er baute dort einen Altar.“

Es geht weiter aufwärts in Jakobs geistlichem Leben. Er errichtet eine Anbetungsstätte. (= Das 3.Mal in seinem Leben.)

„und nannte den Ort El-Bethel, denn Gott hatte sich ihm dort geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh.“

35:8 „Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde begraben unterhalb Bethel unter der Eiche; und man gab ihr den Namen Allon Bakuth [d. h.: „die junge Terebinthe des Beweinens; die Klageeiche]

Rebekkas Amme war bei Jakob. Offensichtlich war sie mit nach Mesopotamien zurückgekehrt und dann bei Jakobs Flucht mit den Töchtern (Lea und Rahel) mitgezogen.

 

35:9 „Und Gott erschien dem Jakob wiederum, als er aus Paddan-Aram gekommen war, und segnete ihn.“

Es geht weiter aufwärts im geistlichen Leben Jakobs. Gott erscheint ihm. Eine Höhe folgt auf die andere.

35:10 Und Gott sagte zu ihm: ‘Dein Name ist Jakob; dein Name soll hinfort nicht Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein. Und er gab ihm den Namen Israel.’

Und Gott sagte zu ihm: ‘Ich bin Gott, der Allmächtige (El Schaddai).

Sei fruchtbar und mehre dich; ein Volk und ein Haufe von Völkern soll aus dir werden, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen.“

(Aus Juda wird David kommen, und schließlich der Messias. Beide aus Bethlehem Ephrata, vgl. V. 16).

35:12 „Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinem Samen nach dir will ich das Land geben.’“

35:13 „Und Gott fuhr von ihm auf an dem Orte, wo er mit ihm gesprochen hatte.“

Gott erneuert die Bundesverheißung. Jakob ist von tiefer Freude erfüllt.

35:14 „Und Jakob richtete ein Denkmal auf an dem Orte, wo er mit ihm gesprochen hatte, ein Denkmal von Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goss Öl darauf.“

35:15 „Und Jakob gab dem Ort, woselbst Gott mit ihm gesprochen hatte, den Namen Bethel.“

Haus Gottes.

Es gibt Zeiten der geistlichen Hochstimmung und großen Freude. Der Segen Gottes ist offensichtlich. Und wir richten ein Denkmal auf zur freudigen Erinnerung an Gottes Segen.

In solchen Zeiten ist es nicht schwer zu glauben. Und wir betrachten uns im Spiegel und denken: Herrlich. So sieht der Mann aus, den Gott segnet!

35:16 „Und sie brachen auf von Bethel. Und es war noch eine Strecke Landes, um nach Ephrata (= Bethlehem) zu kommen.“

Und mit dem Segen geht es weiter: Rahel ist schwanger! Ein zweites Mal.“ Und Jakob tanzt vor Freude. Wie wunderbar! Noch mehr Segen!

Und es kommt der Tag der Geburt.

Und Rahel gebar; und es wurde ihr schwer bei ihrem Gebären.“

Und darüber stirbt dem Jakob seine geliebte Rahel.

Sieht so Segen aus? Ist das der Mann, den Gott segnet?

Ist das die Geschichte eines Mannes, den Gott segnet?

Nicht lange danach wird Ruben das Bett des Vaters besteigen.

Und nicht lange danach wird Jakob seinen geliebten Josef verlieren. - Ist das Segen?

Was ist die biblische Antwort auf diese Frage? - JA. Ja, das ist Segen. Von Gottes Seite aus gesehen, JA.

Wenn die Dinge rundum gut laufen und alles glatt geht, reden wir leicht vom Segen des Herrn. Und wir danken dem Herrn. Und es ist gut so. Aber wenn die Umstände gegen uns laufen, sind wir schnell tief unten mit unseren Gefühlen. Und wir klagen, jammern und sind frustriert – und merken nicht, dass gerade diese Umstände von Gott gesandt sind, uns zum Segen.

Gott hat etwas vor mit uns! Und Gott will das alles gebrauchen, damit ER geehrt wird.

 

Man kann solche schweren Schläge von zwei verschiedenen Seiten betrachten. Hier ist die eine Seite:

35:17 „Und es geschah, als es ihr schwer wurde bei ihrem Gebären, da sagte die Hebamme zu ihr: ‘Fürchte dich nicht, denn auch dieser ist dir ein Sohn!’ 18 Und es geschah, als ihre Seele ausging (denn sie starb), da gab sie ihm den Namen Benoni.“

ben-oni = Sohn meiner Not; Unglücksbringer.

Hier ist die andere Seite:

V. 18E: „Sein Vater aber nannte ihn Benjamin.“

= Sohn der rechten Hand / Sohn des Glücks! Im Glauben nennt er ihn den Glücksbringer.

Wie leicht sehen wir die Dinge mit den natürlichen Augen an, durch den Nebel der Umstände, die uns umgeben; und wir nennen sie Ben-oni.

Aber wenn wir sie mit dem Glaubensauge betrachten, dürfen wir sagen: Ben-Jamin. Dieses Schwere, das ich hier erlebe, verstehe ich nicht, aber es ist gut für mich. Es fördert meine Christusähnlichkeit.

Römer 8, 28A: „Wir wissen aber: Denen, die Gott lieben, wirkt alles zusammen zum Guten …“, weil er … bestimmte dass wir dem Ebenbilde, dem Sohn Jesus Christus, gleichgestaltet werden sollen, sodass er Erstgeborener unter vielen Brüdern sei. (V. 29)

Wir haben nicht den Überblick! Aber wir haben Gottes Wort. Und wir haben in Christus Gottes Segen auf uns.

(z. Bsp.: Maria Luisa.)

 

Rahel stirbt früh, sie war nur 21 Jahre verheiratet (7+6+9 = 21). Sie war noch jung (wohl kaum über 40).

Bei wem die Teraphim gefunden werden, der soll sterben.“ (K. 31) Hatte Jakob gesagt. Gott nahm Jakobs Wort von K. 31 ernst. Aber ihm, Jakob, war es zum Guten. Und Gott ersparte Rahel das lange Leid um den Verlust des Josef, K. 37.

Josef war zur Zeit der Geburt Benjamins ca (6+9=) 15-jährig. (Josef sah ihn also als 2-Jährigen zum letzten Mal in K. 37, und erst als 24-Jährigen wieder.)

 

35:19 „Und Rahel starb und wurde begraben an dem Wege nach Ephrata, das ist Bethlehem. 20 Und Jakob richtete über ihrem Grabe ein Denkmal auf, das ist das Grabmal Rahels bis auf diesen Tag.“

[Jakobs 4. Stein ist ein Denkmal über dem Grab seiner Geliebten.]

 

Vier Beerdigungen in K. 35:

V. 4: Beerdigung der Götzen

V. 8: Beerdigung der Amme Rebekkas (Debora)

V. 19: Beerdigung der Rahel

V. 29: Beerdigung Isaaks

 

35:21 „Und Israel brach auf und schlug sein Zelt auf jenseits von Migdal-Heder.“

Nun wird Jakob auch vom Erzähler „Israel“ genannt (hier das erste Mal).

Aber beide Namen bleiben im Gebrauch.

Vielleicht soll damit klargemacht werden, dass unser Fleisch nicht ausgerottet wird, auch nach der Wiedergeburt nicht. Wir können immer noch nach dem Fleisch wandeln.

35, 21. Mose : Jakob wohnt wieder in Zelten (Pilger.)

 

35:22 „Und es geschah, als Israel in jenem Lande wohnte, ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters.“

Ruben begeht Hurerei, eine Hurerei von besonders schlimmer Art.

Und Israel hörte es.“

Es kommt Schlag auf Schlag. Welche Demütigung für Jakob!

Ruben wollte seine Lust hier und jetzt (wie Esau) - und verachtet damit sein Erstgeburtsrecht (49, 3-4).

1. Mose 49:3-4 Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Kraft und der Erstling meiner Stärke! Vorzug an Hoheit und Vorzug an Macht! 4 Überwallend wie die Wasser, sollst du keinen Vorzug haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen!

1Ch 5, 1: Und die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels (denn er war der Erstgeborene; weil er aber das Lager seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben; aber er [d. i. Joseph] wird nicht nach der Erstgeburt verzeichnet [o.: doch ohne dass dieser [im Geschlechtsregister] als Erstgeborener verzeichnet wurde], 1Ch 5:2 denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und der Fürst [kommt] aus ihm; aber das Erstgeburtsrecht wurde Joseph [zuteil]),

Wollen wir unser Erstgeburtsrecht nicht verachten!

Hebräer 12, 16-17 dass nicht irgendein Unzüchtiger da sei oder ein Unheiliger wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt weggab, 17 denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er die Segnung empfangen wollte, abgelehnt wurde, denn er fand nicht Raum der Sinnesänderung, obwohl er sie mit Tränen ‹ernsthaft› suchte;

Welche Beziehung hatte Jakob zu seinen Nebenfrauen? Welche Beziehung hatte Jakob zu Ruben?

„Und Israel hörte es.“

Gott ließ es zu. Jakob-Israel erntet die Früchte seines eigenen Handelns. In K. 37 betrogen ihn dann alle zehn.

® Ein Riss geht durch die Familie.

Wenn Jakob solche Söhne hat, was soll aus der Familie werden? – Und vor allem: Was soll aus dem verheißenen Samen und dem Segen für die ganze Welt werden?

Exkurs: Jakobs Alter

[[Josef war 30, als er in Äg. erhöht wurde, und (30+7+2 =) 39, als Jakob vor Pharao stand und ihn segnete. Da war Jakob 130. Folglich war Jakob (130-39 =) 91 bei der Geburt Josefs im 15. Jahr des Aufenthalts Jakobs in Haran (30, 25; 29, 18.21.27). Jakob war bei seiner Flucht nach Haran – 14 Jahre vorher (91-14 =) 77.]]

Jakob wurde 60 Jahre nach Isaak geboren. ® als Isaak stirbt (180 Jahre) ® Jakob ist 120 in 1. Mose 35, 28f

130 J. als er Pharao segnete (1. Mose 47, 9) = im 3. Jahr der Hungersnot (1. Mose 45, 6).

[Danach noch 17 J. in Ägypten. Tod: 147jährig (1. Mose 47, 28.29).]

D. h.: 9 Jahre früher träumte Pharao

3. Jahr der Hungersnot = (5+2+7=) 9 J. nach der Befreiung Josefs aus dem Gefängnis

Jakob 121 J. alt, als Josef vor Pharao stand.

Josef im Alter von 30 Jahren vor Pharao (1. Mose 41, 46) → Jakob war bei Josefs Geburt 91 J.

Im wievielten Jahr Jakobs bei Laban wurde Josef geboren?

Jakob war 20/21 J. bei Laban (1. Mose 31, 41; 1. Mose 29, 27)

Bei Josefs Geburt war Jakob 91 Jahre alt (1. Mose 30, 22). ® Josefs Geburt geschah ca. im 8. Jahr nach seiner Heirat. 1. Mose 30, 25! (= 6 Jahre vor der Flucht vor Laban, 7 Jahre nach der Heirat). 91-7=84

→ Bei seiner Heirat war Jakob 84jährig, und bei der Flucht nach Haran (K. 27/28) war er 77!

1. Mose 30, 25-36 iVm 31, 41 zeigt, dass es sich die Geburten zeitlich überschnitten. D. h., die Schwangerschaften der jeweils weiteren Frauen begannen nicht erst, als der letzte der vorigen Frau geboren war.

Josef wurde im 15. Jahr (oder Ende des 14. Jahres) des Aufenthalts bei Laben geboren.

→ Bei der Flucht Jakobs von Laben war er 6jährig.

Tod Isaaks: 180-jährig → von Jakob und Esau begraben.

Josef wurde geboren, als Jakob 91 war.

Josef (17j) wurde verkauft als Jakob 108j. war.

Jakob wurde 60 Jahre nach Isaak geboren. ® als Isaak stirbt (180 Jahre) ® Jakob ist 120 in 1. Mose 35, 28f – beim Tod seines Vaters Isaak.

→ Isaak stirbt 12 Jahre nachdem Josef verkauft worden war. Die Hungersnot begann, als Jakob 128 Jahre alt war.

Isaak starb also 8 Jahre vor der Hungersnot und ein Jahr vor der Befreiung Josefs aus dem Gefängnis.


E. Die Namen der Söhne Jakobs. 35, 23-29

1.Jahr: Ruben (Lea)

2.Jahr: Simeon (Lea)

3.Jahr: Levi (Lea)

4.Jahr: Juda (Lea)

4/5.Jahr: Dan (Bilha), Gad (Silpa)

5/6.Jahr: Naftali (Bilha), Assar (Silpa)

5.Jahr: Issaschar (Lea)

6.Jahr: Sebulon (Lea)

7.Jahr: Dina (Lea)

7.Jahr: Josef (Rahel)

Bei seiner Heirat war Jakob 84jährig. 7 Jahre vorher verließ er sein Elternhaus ca. 77jährig.

Ende: Tod Isaaks: 35, 28-29

35, 27-29: Jakob kehrt zurück zu Isaak nach Hebron. Dort bleibt er dann bis er nach Ägypten zieht, K. 46.

Vgl. 37, 14. wohnt er in Hebron.

Tod Isaaks: 180-jährig → von Jakob und Esau begraben.

Josef wurde geboren, als Jakob 91 war.

Josef (17j) wurde verkauft als Jakob 108j. war.

Jakob wurde 60 Jahre nach Isaak geboren. ® als Isaak stirbt (180 Jahre) ® Jakob ist 120 in 1. Mose 35, 28f – beim Tod seines Vaters Isaak.

→ Isaak stirbt 12 Jahre nachdem Josef verkauft worden war.

Die Hungersnot begann, als Jakob 128 Jahre alt war.

Isaak starb also 8 Jahre vor der Hungersnot und ein Jahr vor der Befreiung Josefs aus dem Gefängnis.

((Isaak erlebte den Schmerz seines Sohnes Jakob mit. Aber er erlebte nicht mit, wie Gott es alles zum Guten hinausführte.))


III. Die Entwicklung der Söhne Israels zu einem einigem Volk: 1. Mose 36, 1-50, 26

a. Tholedoth (= das Hervorgebrachte) von Esau 36, 1-37, 1

b. Tholedoth (= das Hervorgebrachte) von Jakob 37, 2-50, 26

Die 12 Söhne Jakobs werden ein Volk.

Die Einheit der 12 Söhne wird gefährdet durch Juda:

durch seinen Vorschlag, Josef zu verkaufen 37, 26

durch seinen Wegzug vom Vater und seine Vermischung mit den Kanaanitern Kap. 38

Die große Frage: Wie kann die Einheit der Familie Jakob wiederhergestellt werden?

Die Einheit der 12 Söhne wird wiederhergestellt durch Josef und Juda:

durch Josefs unschuldiges Leiden

durch Judas Bereitschaft stellvertretend zu leiden 44, 18-34

Vereinigung von Jakob mit Josef (und Benjamin und Simeon).

Wer von den Zwölfen soll der Führer sein?

– 37, 1ff Josef (s. Träume)

– K. 44 und 46: Ein erneuerter Juda!

Bewahrung und Versorgung der ganzen Familie.

Festhalten an ihrer prophetischen Hoffnung auf die Zukunft.

Ende: Tod Jakobs: 49, 33- 50, 13; und Tod Josefs 50, 26

Einleitung  

Wie sollen wir die Geschichte Josefs interpretieren?

Ebene 1: Die praktischen und moralischen Lektionen

Ebene 2: Die Ebene seines Kontextes in 1. Mose

Das spannende Finale des ersten Buches der Bibel. Die letzte Episode des 1M. Wenn wir diese nicht verstehen, wissen wir nicht, worauf 1. Mose hinausläuft!

Ebene 3: Die Geschichte als Prototyp, deutend auf Jesus Christus.

(Nicht Typus, sondern Prototyp. Denn Typus ist Bild. Prototyp ist vorausdeutend auf tieferer Ebene. Jesus ist weit mehr als Josef. Josef ist nicht ein Bild von Jesus, sondern vorausdeutend auf den, der weit mehr ist als Josef. )

Wir betrachten das Buch hier vor allem auf der 2. Ebene.

Wie passt die Geschichte von Josef in den Kontext von 1M?

Wir erinnern uns:

1. Mose 1-9: Die Geschichte der Welt bis zur Zerstörung der ersten Welt.

1. Mose 10ff: Die Geschichte der erneuerten Welt. Die Geschichte der Völker (Babel, Ninive, … Terach) → Gott rief einen Mann – Abraham – aus den Völkern, aus dem Götzendienst, der sich zu jener Zeit ausbreitete. Wozu? Gott wollte ihm einen Samen geben, durch den Segen zu allen Völker fließen sollte.

Ziel: Herrschaft dem Menschen mit Gott!

(Josef und Juda werden uns zeigen, wie man mit Gott regiert!)

Gott versprach Abraham:

Einen Samen und ein Land

Einen Segen zu werden

Durch ihn und seinen Samen alle Welt zu segnen.

1. Mose 12-24: Die Geschichte des Samens Abrahams. Wie Abraham zu dem verheißenen Samen kommt - bis zur Hochzeit Isaaks.

1. Mose 25-35: Die Geschichte des Segens. Wie Jakob zum Segen kommt und wie er dann ein wirklich gesegneter Mann wird.

(Jakob kleidete sich in Tierhäuten, und stiehlt sich den Segen. (Nun, wir sollen uns um Segen bemühen, aber ob wir ihn stehlen sollten, ist eine andere Frage.)

ABER:

In Abraham begann Gott sein Volk. Er rief Abraham aus den Heiden heraus. Aber Jakobs Söhne wandelten wie die Heiden (K. 34f). Und der Name Jakobs wurde stinkend gemacht unter den Heiden.

Was würde der Gott der Herrlichkeit nun tun, um aus der Familie Jakob (Israel) Menschen zu machen, die für die Heiden zum Segen werden? Wie soll der Segen zu allen Völkern kommen?

. Welche Eigenschaften wird Gott nun in diesem Volk entwickeln?

. Und wie wird er sie zusammenbringen, dass sie in der Welt ein Licht sind und Gott verherrlichen? → K. 36-50: Die Tholedoth Jakobs.

1. Mose 36-50: Wie der Segen zu allen Völkern kommt.

Der Same „Josef“ (zuerst in Josef, dann in allen 12) geht zurück zu den Heidenvölkern → und wird zum Segen für alle Heidenvölker ringsum; rettet sie vor dem sicheren Verderben, vor dem Hungertod. Aber die Familie wird erst geeint, als der Same Juda bereit geworden ist, für die Brüder stellvertretend in die ägyptische Sklaverei zu gehen.


Betrachten wir die Geschichte Israels:

In Abr begann Gott sein Volk. Er rief Abraham aus den Heiden heraus.

Israel sollte in Absonderung von den Heiden leben und dann zu den Heiden gesandt werden und mitten unter den Heiden – zum Segen und Zeugnis für Gott werden.

Aber Israel als Volk hat versagt.

Dann sandte Gott seinen Samen Jesus Christus:

Ga 3. Gott schaute schon voraus auf DEN Samen: Jesus Christus.

Und die, die in Christus sind, sind alle Same Abrahams: Ga 3, 27f. Ihr seid Christi → Abrs Same.

Das alles in 1. Mose ist ein Prototyp von dem, was Gott in Christus Jesus für uns – die Völker – tat.

Apostelgeschichte 7 Abr zog aus … Gott erschien Abr und rief ihn aus den Heiden und machte ihm zum Pilger … Ebenso die Gemeinde!

Der Gott der Herrlichkeit erschien auch dir und mir, und er rief uns aus den Heiden heraus. Wozu? – um uns nun zu ihnen zu senden.

Wir sind keine Heiden mehr; wir sollen nicht mehr wie die Heiden handeln, beten (Matthäus 7). [[Wie arbeiten die Heiden: für ihr eig. Einkommen. Du aber sollst dem Herrn dienen.]]

Gott will uns anders machen – Epheser 4, 17 (wir sollen nicht mehr so wandeln wie die Heiden) und aus uns wahre Pilger machen (wie Abr.), sodass die Heiden nun die Herrlichkeit Gottes (Apostelgeschichte 7, 2) zu sehen bekommen.

Apostelgeschichte 9: Saul bekehrt. ER sollte zu den Heiden gesandt werden! Wir auch.

Wie beginnt die Geschichte von 1M?

Beginn: Ein VATER macht den Menschen als „Söhne“ Gottes (Lukas 3, 38), im Bild Gottes. Der von Gott hervorgebrachte „Sohn“ (Adam) soll den Erdboden bebauen und über den Erdboden und die Tiere herrschen. Er sollte Gottes Vizekönig der ganzen Welt werden. (Psalm 8.)

[In 1. Mose 2 wird dieser Sohn in den Garten Eden gesetzt. Der Rest war nicht Eden. Nicht alles war Garten. Adam sollte aus der gesamten Erde ein „Eden“ machen. Wo fließt der Fluss hin? – zum Gold! Und das Gold war gut.]

Der Mensch – verführt durch einen großen Fürsten, einen Usurpator, und unter Verwendung einer Frau – fiel. Und Gott verlor seinen Sohn.

Und wie geschah es? – Durch eine Lüge. 1. Mose 3.

Wie endet die Geschichte? Der Mensch (der erkannte, dass er nackt war) wurde von Gott mit kostbarem Tierfell bedeckte.

Wie endet die Geschichte von 1M?

Ende: Josef – ein Vizekönig und königlicher Verwalter (genau das, was Adam sein sollte), verwaltet Potifars Haushalt und später das Gefängnis. Und schließlich wird er zum Verwalter Pharaos rettet er ganz Ägypten (samt allen Ländern ringsum) vor dem Untergang.

Und wie geschah es? – Durch eine Lüge wurde er verkauft. Und durch die Lüge einer Frau, die ihn verführen wollte, kam er ins Gefängnis.

Wie endet die Geschichte? Der (nun erhöhte) Mensch 1. Mose 43: Josef wurde bekleidet mit einem besonderen Kleid – und wird Vizekönig der ganzen Welt.

1. Mose erzählt die Geschichte unseres Planeten Erde.

Gott hat den Menschen als Verwalter/Herrscher/Vizekönig auf die Erde gestellt, sie zu bebauen, zu entwickeln. Und der Mensch hat viel Gutes vollbracht.

Aber auch: Sieh, welch furchtbares Durcheinander der Mensch auf diesem Planenten angerichtet hat; und wie viele Probleme unter den Völkern!

Ethnische Probleme. Wirtschaftl. Probleme (Hunger …). Soziale Probleme.

Und welche furchtbare Plagen werden über diesen Planeten noch kommen!

Und der Mensch weiß nicht mehr, wie er aus den Problemen herauskommen soll.

Psalm 8. Der Mensch fiel. Aber wir sehen nun Jesus. Hebräer 2.

Und er wird kommen und Gottes Schöpfung übernehmen. Und er wird die Natur auf diesem Planeten zu ihrem Ziel führen.

Römer 8. Gottes großer Mann wird kommen – in Herrlichkeit gekleidet.

Gottes Herrschaft auf Erden – durch den Menschen. Aber wenn wir eines Tages mit Christus herrschen wollen, müssen wir hier auf Erden gelernt haben, treue Diener zu sein (1. Korinther 4, 1).

Josef und Juda werden uns zeigen, wie man mit Gott regiert.

Josef ist die Geschichte Jakobs.

Tholedoth Jakobs. Jakob stirbt erst 1. Mose 50.

D. h.. Lies diese Geschichte, in dem du sie durch die Augen Jakobs anschaust.

Jakobs Kinder, von verschiedenen Frauen ® Rivalität. Kinder von verschiedenen Eltern – d. i. eine Garantie für Schwierigkeiten. Aber Josef war nicht Schuld daran.

Lektion: Gott ist der Herr meiner Umstände. (Es gibt viele Umstände in meinem Leben, für die ich nichts kann.)

Es gibt Schlüsselmomente im Leben, auch in meinem. (Bsp: Die 10 wichtigsten Sekunden eines 100m-Olympiawettläufers.). So auch im Leben Josefs. Gott hat ihn auf diesen Schlüsselmoment (Josef vor Pharao und Josef vor den Brüdern) vorbereitet.

2 Teile in Josefs Leben:

1. Teil: Über die Familie, in der er aufwächst

Jakobs Familie zerreißt, Jakob fängt an, seine Kinder zu verlieren, Ruben, Simeon, Levi......

Josef ® weg

Juda geht weg (Kp38)

Jakob muss seine Kinder weggehen lassen = Der Abstieg einer Familie, aber der Aufstieg eines Kindes dieser Familie.

Josef ® mächtig.

Aber: was wird Josef nun mit seiner Macht tun? Ein Mann der gelitten hat, um zur Macht zu kommen, benutzt seine Macht um seine Familie wieder zusammenzubringen.

2. Teil: Über die Zusammenführung einer zerrissenen Familie (durch Josef)

Josef hat gelitten. Was ist der Kern im Leben Josefs? Psalm 105, 16-23

Gott prüft Josef, ob er in den schwierigsten Umständen dem Wort Gottes treu bleiben wird.

Und wir?

Das Problem: Jakobs zerrissene Familie

37, 3: Liebling des Jakob

V. 8: Hass der Brüder; V. 11: Eifersucht der Brüder

V. 12: Geografische Entfernung, Aber: Josef soll sie überwinden. V. 16: „suche“; V. 17: „ging nach“ → V. 28: Entfernung (Ägypten) [V. 30: Ruben war auch „entfernt“ gewesen]

Die Familie zerrissen. (V. 29E; V. 33; V. 34 + 38, 29 (Der Riss ging in Judas Familie weiter.))

→ K. 38: Juda entfernt sich von seinen Brüdern und von seinem Vater ® 38, 7.10.29. (Risse.)

zerrissen: vgl.: 44, 12

K. 38 passt nicht zu den anderen K. Warum steht diese Geschichte hier - mitten in der Geschichte Josefs?

Sie ist die Antwort auf zwei äußerst wichtige Fragen.

Jakobs Familie ist durch Sünde ungeeint. Und Jakobs Familie ist durch die sündige Umgebung in Gefahr ihre Identität zu verlieren.

K. 37: 1 Sohn ist weg: Josef.

K. 38, 1: 1 Sohn ist weg: Juda


A. Und Esau zieht in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg. 36, 1-43

36, 1 Tholedoth Esaus (Ein K. über Esau und seine Familie)

37, 2 Tholedoth Jakobs (14 K. über Jakob und seine Familie)

36:6 „Und Esau nahm seine Frauen und seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses, und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Lande Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg, 7 denn ihre Habe war zu groß, dass sie hätten beieinander wohnen können, und das Land ihres Fremdlingschaft vermochte sie nicht zu tragen wegen ihrer Herden. 8 Und Esau wohnte auf dem Bergland Seir. Esau, das ist Edom.“

Mitten in der Genealogie eine kleine Nebenbemerkung als Hinweiszeichen:

Besitz erworben - Trennung

Esau zog von Jakob weg und verließ das verheißene Land. Er lebt unabhängig von Gott.

→ Besitz/Erbschaft in Familien kann große Probleme verursachen und eine Familie zerreißen.

36, 12: „Amalek“, der Judenfeind

36, 7: Esau will nicht im „Land der Fremdlingschaft“ (als Pilger) leben, sondern sein Eigentum im Hier und Jetzt haben.

Esaus lebt im „Land des Eigentums“ (36, 43), Jakob lebt im Land der Fremdlingschaft (37, 1)

36:43 „der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnsitzen, im Lande ihres Eigentums/Besitztums. Das ist Esau, der Vater Edoms.

37:1 Und Jakob wohnte im Lande der Fremdlingschaft seines Vaters, im Lande Kanaan“

Hebräer 12, 14-17: Bitterkeit.

Es gab viele Gründe, warum Josef ein Recht gehabt hätte, bitter zu werden. Aber er wurde nicht bitter.

 

36:31 „Und dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, ehe ein König über die Kinder Israel regierte“:

Könige (z.B. Herodes, der Idumäer =Herodes der Große)

Jakobs Nachkommen leben noch als Beduinen, während Esaus Nachkommen zu einem Fürstentum aufsteigen.

Göttliches Wachstum geht langsamer, aber was Gott wachsen lässt, währt länger.

Holländisches Sprichwort: Früh reif, früh welk.

 

Esau:

Hurer (geistlich gesporchen) Hurer = einer, der nicht bereit ist zu warten. Unreiner; eigtl.: Entweihender; einer der mit Heiligem unheilig umgeht. Seine Philosophie: Hier und jetzt will ich satt sein.

[Vgl. Compuserve Werbung für Internetanschluss: „Ich will alles – und zwar jetzt!“] Ich will hier und jetzt alles haben, was ich will.“

↔ Josef lernte auf Gott zu warten.

→ Warte auf den Herrn. Warten ist wichtig. Warum? – Weil wir in der Wartezeit lernen. Was lernen wir?:

. Prioritäten setzen.

. Charakter entwickeln

. Gotteserkenntnis bekommen

Philosophie Jakobs: Ich kann warten. 1. Mose 49, 18 Ich warte auf dein Heil

Aber Jakobs Haltung war ein Gemisch von Warten und fleischlichem Selber-handeln-Wollen.

Jakob musste warten auf das Königtum,

Josef musste warten auf die Regierungszeit. Und er kam zu einer Macht, von der Esau nicht einmal geträumt hat.


B. Und Jakob wohnt im Land seines Vaters: 37-41

Jakob bleibt im Land – im Gegensatz zu Esau (36, 6).

1. Josef wird nach Ägypten hinabgeführt. K. 37

Josefs Träume; Josef verkauft;

Josefs Leibrock: Das falsche Beweismittel; Jakobs falsche Schlussfolgerung; (37, 32: Untersuche doch, ob …) Josef ist zerrissen!

37:1 „Und Jakob wohnte in dem Lande, in welchem sein Vater als Fremdling geweilt hatte, im Lande Kanaan.“

37, 1: „im Land der Fremdlingschaft“ ↔ Gegensatz zu 36, 43: im Land des Eigentums.

 

37:2 „Diese sind die Tholedoth [eigtl.: das Hervorgebrachte] Jakobs: Joseph, siebzehn Jahre alt, weidete die Herde mit seinen Brüdern; und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und bei den Söhnen Silpas, der Frauen seines Vaters.“

37, 2: Josef 17 Jahre alt (= 11 Jahre nach der Flucht aus Mesopotamien)

Ein 17jähriger gilt noch als Junge/Knabe

Er lernte schon in jungen Jahren, Verantwortung zu übernehmen. Später sollte er der „Hirte“ Ägyptens (= des Weltreiches) sein. (Benjamin damals 2-3jährig)

Entbinde niemanden von Arbeit, um ihn in verantwortungsvolle Stellung zu setzen, ehe er gelernt hat zu dienen. Aufseher müssen gereifte Leute sein.

„Und Joseph hinterbrachte ihrem Vater die üble Nachrede von ihnen.“

War Josef ein Ohrenbläser? (= ein Zuträger)

In der Bibel: keine negative Kritik über Josef.

Beachten wir: Jesus bezeugte der Welt, dass ihre Werke böse waren. Johannes 7, 7.

Für Stephanus Apostelgeschichte 7 ist Josef ein Prototyp auf Jesus Christus, der von seinen Brüdern verachtet wurde.

37:3 „Und Israel liebte Joseph mehr als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen langen Leibrock.“

Jakob hätte von seinen eigenen Eltern her wissen müssen, wie sehr negativ sich so etwas auswirkt. Isaak liebte Esau mehr.

Favoritentum verursacht Spaltung.

Gott hat keine Favoriten, er richtet alle ohne Vorurteile (1. Petrus 1, 17 ohne Ansehen der Person)

Vgl. Matthäus 3, 17; J3, 35; Kolosser 1, 13.

37, 3E: „Leibrock“ – wohl ein Zeichen der Würde (vgl. 2S 13, 18)

Jakob machte ihn dadurch zu einem symbol. Art „Aufseher“ über seine Brüder. Er zeigte damit, wen er als Ersatz für Ruben, der sein Erstgeburtsrecht verwirkt hatte, vorgesehen hat.

Der Vater in damaligen Zeiten hatte das Recht, anzuzeigen, welchen er erwählt hatte, das Erstgeburtsrecht zu haben. So tat es Abraham mit Isaak (1. Mose 21 und 25). So tat es Isaak (leider im Irrtum) mit Esau (1. Mose 27, 15). So tut es Jakob hier mit Josef.

Dadurch stieg der Hass der Brüder!

Soll dieser zum „Erstgeborenen“ gemacht werden und „Herr“ über die Brüder (vgl. 27, 29.37!) werden? Durch die Träume wurde dieser Gedanke noch verstärkt! → V. 8: „Willst du gar über uns herrschen?“

4 Und als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, da hassten sie ihn und vermochten nicht, ihn zu grüßen.“

37:5 „Und Joseph hatte einen Traum und teilte ihn seinen Brüdern mit; und sie hassten ihn noch mehr.“

Gott offenbart sich einem 17j Jungen. Warum der Traum?

Weil Josef diese Ermutigung für seinen schweren Weg brauchen wird,

und weil die Brüder wissen sollen, dass er eine besondere Stellung bekommt.

Alle fruchtbaren Diener Gottes mussten durch eine harte Schule.

37:6 „Und er sagte zu ihnen: ‘Höret doch diesen Traum, den ich gehabt habe:“

37:7 „Siehe! – wir banden Garben auf dem Felde, und siehe! – meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe! – eure Garben kamen ringsum und verneigten sich vor meiner Garbe.“

37, 7: 3mal „siehe.“ Aber sie wollten nicht sehen.

37:8 „Da sagten seine Brüder zu ihm: ‘Solltest du gar König über uns sein, solltest du gar über uns herrschen?“ Und sie hassten ihn noch mehr um seiner Träume und um seiner Worte willen.“

37:9 „Und er hatte noch einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sagte: ‘Siehe! – noch einen Traum habe ich gehabt, und siehe! – die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder.“

V. 9: Josef lernt hier: 2 ähnl. Träume = a) wird sicher eintreten; b) wird bald eintreten. Die Deutung der Träume bekam er durch seine Erfahrung.

37:10 „Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: ‘Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir gar kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen?“

37:11 „Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.“

 

37:12 „Und seine Brüder gingen hin, um die Herde ihres Vaters zu weiden zu Sichem.“

37:13 „Und Israel sagte zu Joseph: ‘Weiden nicht deine Brüder zu Sichem? Komm, dass ich dich zu ihnen sende! Und er sagte zu ihm: ‘Hier bin ich.’“

37, 14. „Und er sprach zu ihm: ‘Gehe hin und sieh nach dem Wohl deiner Brüder und nach dem Wohl der Herde,“

[[Das ist Hirtendienst: Sieh nach dem Wohlergehen der Schafte. vgl. Philipper  2, 4.

Gott trägt es uns auf, mich um die Geschwister zu kümmern, d. h.: mir Zeit für sie zu nehmen, ihnen Fragen zu stellen, Nachsehen heißt Arbeit. Wachsam sein, Schauen, wo Gefahren liegen könnten, ... das alles erfordert Energie, Einsatz! ]]

und bringe mir Antwort.“

= Gebet. Vgl. Hebräer 13, 17; Gott will, dass ich ihm Antwort bringe, über meine Brüder; - im Gebet, in der Fürbitte; - an jenem Tag, da ich Rechenschaft ablegen werde

Und er sandte ihn aus dem Tal Hebron.

 

Jetzt gelangt Jakob zur Reife. Jakob wird die letzten 30 Jahre seines Lebens mit Gnade überschüttet.

Er wurde ein besonders lieblicher Mensch. Er brachte Frucht. Gott offenbarte sich diesem anfänglich so wenig verheißungsvollen Menschen.

Ab K. 37 tritt Jakob in den Hintergrund der Geschichte.

Jakob wohnt nun in Hebron (Gemeinschaft).

Er ist nicht mehr so geschäftig, nicht mehr ein rastloser Mensch voller Tatendrang, nicht mehr ein Mann großer Pläne und Vorhaben. Sein Fleisch war nicht mehr so aktiv.

Vorher hatte er sich selbst geliebt und sich nicht um andere gekümmert. Er war durch viele Familiensorgen und Kümmernisse gegangen und die, die er am meisten geliebt hatte, hatte er verloren (K. 35). Aber noch war ihm Josef übrig geblieben.

Aber nun beginnt Jakob zu lieben. Nun taut er innerlich auf. Er ist auf das Wohl der Söhne bedacht, sorgt sich. K. 37. Deshalb schickt er Josef zu ihnen.

 

Und er kam nach Sichem.

37, 16E: → Wo weide ich? Wo suche ich meine geistliche Speise? (in der Welt?) ; 37, 16: „meine Brüder.“ Er stellt sich zu ihnen, obwohl sie ihn hassen. (nicht „Ich suche 10 Hirten.“)

37:15 „Und ein Mann fand ihn, und siehe! – er irrte auf dem Felde umher; und der Mann fragte ihn und sagte: ‘Was suchst du?’ 16 Und er sagte: ‘Ich suche meine Brüder; tue mir doch kund, wo sie weiden. 17 „Und der Mann sagte: ‘Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: ‘Lasst uns nach Dothan ziehen!’ Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan.

18 Und sie sahen ihn von ferne; und ehe er ihnen nahte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten.“

19 „Und sie sagten einer zum anderen: ‘Siehe! – da kommt jener Träumer!“

20 „So kommt nun und lasst uns ihn erschlagen und ihn in eine der Gruben werfen,

Aber was soll man dem Vater sagen. Was kümmert uns der Vater!

K. 37, 2ff Toledoth Jakobs. D. h.: Lies diese Geschichte, in dem du sie durch die Augen Jakobs anschaust.

und wir wollen sagen: ‘Ein böses Tier hat ihn gefressen; und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird.“

 

Verkauft

Ruben setzte sich ein.

37:21 „Und Ruben hörte es und rettete ihn aus ihrer Hand und sagte: ‘Lasst uns ihn nicht totschlagen! 22 Und Ruben sagte zu ihnen: ‘Vergießet nicht Blut; werfet ihn in diese Grube, die in der Wüste ist, und leget nicht Hand an ihn’, auf dass er ihn aus ihrer Hand rettete, um ihn wieder zu seinem Vater zu bringen.“

37:23 „Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den langen Leibrock, den er anhatte;“

37:24 „und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, es war kein Wasser darin.“

37:25 „Und sie setzten sich, um zu essen.“

 

Und sie hoben ihre Augen auf und sahen: und siehe! – ein Zug Ismaeliter kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.“

37, 25A: Ismaeliter = Midianiter vgl. Richter 8, 22-24

 

37:26 „Da sagte Juda zu seinen Brüdern: ‘Was für ein Gewinn ist es, dass wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut verhehlen?“

37:27 „Kommt, lasst uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er!“

Nicht, um ihn zu retten, sondern um aus ihm Gewinn zu schlagen, sagte er dieses.

Und der Vater? – Ha, was kümmert mich der Vater!

(Darin gleicht er sehr seinem Namenvetter Judas, der Jesus Christus verkaufte.)

V. 27M: „Und seine Brüder hörten darauf.“

Keiner dachte an den Vater. Was wird der Vater empfinden?

 

Nun verliert Jakob seinen Sohn Josef – und nicht nur ihn.

37:28 „Als nun die midianitischen Männer, die Kaufleute, vorüberkamen, da zogen und holten sie Joseph aus der Grube herauf und verkauften Joseph an die Ismaeliter um zwanzig Silbersekel; und sie brachten Joseph nach Ägypten.“

 

Gottes Karavanen ziehen langsam aber sicher – und genau zur rechten Zeitpunkt zu Josefs Grube hin. Sie waren schon lange vorher gestartet gewesen.

→ Gottes Führung! ER hat alles im Griff.

37:29 „Und als Ruben zur Grube zurückkam, und siehe! – Joseph war nicht in der Grube, da zerriss er seine Kleider. 30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: ‘Der Knabe ist nicht da, und ich, wohin soll ich gehen?’“

31 „Und sie nahmen den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut; 32 und sie schickten den langen Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen

Sie gehen nicht selber. Sie schicken irgenwelche Knechte hin.

Das Wohl des Vaters, das kümmert sie nicht!

und sagen: ‘Dieses haben wir gefunden; erkenne doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht.“

37, 31: vgl. 27, 9 ff

Mit einem Ziegenbock hatte Jakob seinen Vater betrogen. Nun wird er von seinen Söhnen mit einem Ziegenbock betrogen.

→ Gott lässt uns selber erleben, was wir anderen zufügten. „Was der Mensch sät, das wird er auch ernten.“ Galater 6, 7

 

37:33 „Und er erkannte ihn und sagte: ‘Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen, Joseph ist gewisslich zerrissen worden!“ 34 „Und Jakob zerriss seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden, und er trug Leid um seinen Sohn viele Tage.“

37, 35 Er will seine ganze restliche Familie im Stich lassen. Er denkt nur an sich.

Was kümmert mich der Vater?

Wie will man den trösten, dem man selber das Leid zugefügt hat (und worüber man nicht Buße getan hat.)?

37:35 „Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; aber er verweigerte es, sich trösten zu lassen, und sagte: ‘denn leidtragend werde ich zu meinem Sohne hinabfahren in den Bereich der Toten!’ Und sein Vater beweinte ihn.“

37:36 „Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwache.“


2. Juda zieht hinab, weg von seinen Brüdern. K. 38

Judas Verbindung mit Kanaanitern (Freund; Frau)

Die Hure (heidn. Tempelprostituierte): falsche Kleider;

Judas Siegelring, Schnur und Stab als Beweismittel; (38, 25: Untersuche doch, wem …; im Hebräer genau gleiche Form wie 37, 25; und nur hier im ganzen AT.)

Judas Bekenntnis. Judas Söhne.

Judas als Gegensatz zu Josef.
Welche Fehler hat Juda begangen?

Kanaaniterin geheiratet (wahrscheinlich, ohne Beschneidung seiner Söhne. ® böse Söhne

Er setzt auf Zeit: Unglaube/Aberglaube (Tamar = Unglücksbringer), betrügt Tamar.

Hurer (V. 15f)

Er ist hart gegen andere, aber weich gegen sich selbst (V. 24ff).

Ziegen

Jakob betrügt Isaak (Ziege)

Juda betrügt Jakob (Ziege)

Tamar betrügt Juda (Ziege)

Judas Familie

1. Mose 30, 29 Judas Geburt – aber in welch zerrissene Familie hinein!

Großvater Laban: Streit mit Jakob

Onkel Esau: Streit mit Jakob

Mutter und Stiefmutter: Streit untereinander.

Bruder Ruben besteigt des Vaters Bett. Ehebruch.

Simeon und Levi: Gewaltmenschen, Massenmörder, hinterlistige Betrüger.

Vater Jakob bevorzugt den Lieblingssohn. Hassende Brüder.

 

Einleitendes

K. 38 passt nicht zu den anderen K. Warum steht diese Geschichte hier - mitten in der Geschichte Josefs?

Sie ist die Antwort auf zwei äußerst wichtige Fragen.

Jakobs Familie ist durch Sünde ungeeint. Und Jakobs Familie ist durch die sündige Umgebung in Gefahr ihre Identität zu verlieren.

Ein Riss geht durch die Familie.

Ruben zerreißt seine Kleider. 37, 29

Sie zerreißen Josefs Kleider. 37, 32

Jakob meint, Josef sei zerrissen worden. 37, 33

Jakob zerreißt seine Kleider. 37, 34 Und der Riss geht weiter:

Tamar selbst bekommt ihren Riss: bei der Geburt des Perez. 1. Mose 38.

Judas Sohn, den er von der Tamar bekommt, erhält den Namen Riss.

20 Jahre vergehen.

Schlussendlich zerreißen die Brüder ihre eigenen Kleider: 1. Mose 44, 13. Welch heilsames Zerreißen!

 

 

38:1 Und es geschah zu jener Zeit, dass Juda von seinen Brüdern hinabzog und zu einem Mann von Adullam einkehrte, mit Namen Hira.“

Und Juda verlässt den Vater, verlässt die Familie. Was kümmert mich der Vater?

Er hängt sich an Heiden (Hiram= Adeliger). Er nimmt einen Kanaaniter zum Freund, Bsp für schlechte Freundschaft.

38:2 Und Juda sah dort die Tochter eines kanaanitischen Mannes mit Namen Schua. Und er nahm sie und ging zu ihr ein.“

Er heiratet eine Kanaaniterin (wie sein Onkel Esau). Was kümmert mich der Vater?

Sie war die Tochter eines Reichen (Schua= Reicher; Wohlhabender). Der Name seiner Frau wird nie genannt.

Er lebt nach dem Lustprinzig. (Vermischung mit d. Welt.)

 

Juda bekommt 3 Söhne.

38:3 Und sie wurde schwanger. Und sie gebar einen Sohn. Und er nannte seinen Namen Er. 38:4 Und sie wurde wiederum schwanger und gebar einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Onan. 38:5 Und wieder gebar sie einen Sohn. Und sie nannte seinen Namen Schela.“

3 Söhne, („Er“ [= Wächter],

Onan [= der Starke/Unheilvolle]

und Schela [=der Sorglose].

Die Söhne Judas werden böse, im Wesen kanaanitisch; egoistisch wie Juda selbst.

Das kanaan. Wesen färbt ab.

V. 5M: „Und er war in Kesib, als sie ihn gebar.“

Bei der Geburt Schelas ist er möglicherweise nicht dabei. Oder warum sonst wird dieses Detail berichtet?

Juda hat kein großes Interesse an Ehe und Familie?

 

Die Einheit der Familie Jakobs wird gefährdet:

. durch Judas Vorschlag, Josef zu verkaufen 37, 26

. durch Judas Wegzug vom Vater und Vermischung mit den Kanaanitern Kap. 38

Die große Frage: Wie kann die Einheit der Familie Jakob wiederhergestellt werden?

 

Aber nicht nur die Einheit der Familie Jakobs ist gefährdet, sondern auch die Identität der Familie Jakob. Wenn sie unter den Kanaanitern aufgehen, was soll aus Gottes Samen werden?

Die große Frage: Wie kann die Identität der Hebräer bewahrt werden?

 

38:6 Und Juda nahm eine Frau für Er, seinen Erstgeborenen. Und ihr Name war Tamar.“ (natürlich eine Kanaaniterin)

7 „Und Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen Jahwehs, und Jahweh tötete ihn. 8 Und es sagte Juda zu Onan: ‘Gehe ein zu der Frau deines Bruders, und leiste ihr die Schwagerpflicht und erwecke deinem Bruder einen Samen.’“

38, 6-10: „Er“ und Onan sind böse in Gottes Augen und sterben. Was kümmert sie der Vater?

[[Schlechtes Vorbild, schlechte Erziehung, Frucht einer schlechten Partnerwahl.]]

 

38:9 Und Onan wusste, dass der Same nicht ihm gehören sollte. Und es geschah, wenn er zur Frau seines Bruders einging, verderbte er [den Samen] zur Erde, um seinem Bruder keinen Samen zu geben.“

Onans Sünde: Lieblosigkeit gegen den verstorbenen Bruder. Leviratsehe war Liebespflicht.

Er verhindert, dem Bruder eine Nachkommenschaft zu geben (coitus interruptus) Was kümmert mich der Vater?

Und damit wehrt er dem göttlichen Plan der messianischen Linie; denn aus Juda sollte der Messias kommen.

38:10 Und in den Augen Jahwehs war böse, was er tat. Und er tötete auch ihn.“

Das ist der nächste Schlag für Juda. Ein Vater verliert seine Söhne.

Das alles ist zur Züchtigung Judas. Aber Juda versteht Gottes Sprache nicht.

38:11 Und Juda sagte zu Tamar, seiner Schwiegertochter: ‘Bleibe Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela groß sein wird’, denn er sagte [sich]: ‘Dass nicht auch er sterbe wie seine Brüder.’

Und Tamar ging hin und blieb im Haus ihres Vaters.“

Nun will er seinen Jüngsten nicht mit Tamar [= Palme] verheiraten

Er ist abergläubisch, meint, alle, die Tamar heiraten, würden sterben (V. 11; vgl. Tob 3, 7ff.) (Tamar = ein Unglücksbringer)

Juda betrügt seine Schwiegertochter, hält nicht Wort, ist unehrlich

Er macht ihr Hoffnung, sie werde den 3. Sohn Schelach bekommen, obwohl er sich selbst doch vorgenommen hatte, ihn ihr nicht zu geben.

Nächster Fehler: Er setzt auf Zeit. Er denkt: Die Zeit arbeitet für ihn. Er hofft Tamar werde ihren Wunsch nach einer Ehe vergessen. Aber er täuscht sich.

 

Juda lernt sein eigenes Wesen kennen. Mitgeholfen hat die eigenen Not, der Tod der zwei Söhne und seiner Frau und die Aufdeckung der Schuld Judas und damit war sein guter Ruf zerstört.

Nun, nach vierfacher Züchtigung (Tod der beiden Söhne, Tod der Frau, Ruin seines Rufs im Dorf) kommt die Hungersnot. Gott hat begonnen, Juda zu züchtigen. Dass er nun wieder zum Vater zieht, ist die erste Frucht.

Die Not führt Juda wieder mit seinen Brüdern zusammen.

→ Nun kommt die größte Züchtigung durch Gott: Aufarbeitung der Vergangenheit. Juda muss lernen, mit seinem Vater mitzufühlen. Dazu verwendet Gott die Hungersnot – und Josef.

 

38:12 Als viele Tage vergangen waren, starb die Tochter Schuas, die Frau Judas.“

Juda wird Witwer

Und als Juda getröstet war, ging er zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und Hira, sein Freund, der Adullamiter.“

38:13 Und es wurde Tamar berichtet: ‘Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren.’

Und Tamar kennt ihren Schwiegervater. Nach der alljährlichen Schafschur wird gefeiert. Und sie weiß, was Juda tut, wenn er feiert. Er lebt ja nach dem Lustprinzip.

(Vgl. ↔ 39, 7-13: Josef bleibt rein.) Juda, der Josef in die Sklaverei verkaufte, ist selber Sklave seiner Lüste; kann sich nicht selbst beherrschen.

(Auch regiert er nicht seine eigene Familie, weshalb seine Kinder Er und Onan nicht geraten.

Wie soll er später regieren, wenn er sich selbst nicht regieren kann und seine Familie nicht regiert?

Juda, du hast noch einen weiten Weg vor dir!)

38:14 Da tat sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich und bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich. Und sie setzte sich an den Eingang von Enaim, das am Weg nach Timna liegt;

Tamar weiß genau, wann und wo sie sitzen muss.

Was treibt Tamar zu dieser Verzweiflungstat?

denn sie hatte gesehen, dass Schela groß geworden war und sie ihm nicht zur Frau gegeben worden war.“

Tamar handelt nicht aus Fleischeslust. Sie möchte einen Nachkommen!

 

38:15 Und Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt.“

38:16 Und er bog zu ihr ab in den Weg und sagte: ‘Wohlan, lass mich zu dir eingehen!’, denn er wusste nicht, dass sie seine Schwiegertochter war.“

Und sie sagte: ‘Was willst du mir [dafür] geben, dass du zu mir eingehst?’“

 

38:17 Und er sagte: ‘Ich will [dir] ein Ziegenböckchen von der Herde senden.’“

Und sie sagte: ‘Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest!’“

38:18 Und er sagte: ‘Was für ein Pfand soll ich dir geben?’“

Und sie sagte: ‘Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist.’“

Da gab er es ihr und ging zu ihr ein. Und sie wurde schwanger von ihm.“

Der Siegelring war wie ein Ausweis. Er wurde mit einer Schnur (oder Kettchen) am Hals getragen.

Viel mehr wert als Ziegenbock.

Ring und Stab: 38, 18 (+25): „Stab“ (Stütze, Wanderstab; auch wichtig als Waffe; Stab – für einen Regenten äußerst wichtig: Zepter, Herrscherstab.

Der Stab sollte für Juda noch sehr wichtig werden. Ring und Stab: Das sind Zeichen von Herrschaft!

(Vgl. den Siegelring Pharaos – den bekam Josef, sodass er in der Autorität des Pharao handeln konnte. 1. Mose 41:42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs. Und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals.)

49:10Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“

Aber zum Regieren war Juda noch nicht bereit. Juda war bereit, Ring und Stab preiszugeben für einen Moment Lust. Hier wäre ihm der Stab beinahe für immer abhanden gekommen.

 

38:19 Und sie stand auf und ging hin, und sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider ihrer Witwenschaft an.“

38:20 Und Juda sandte das Ziegenböckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand der Frau zu nehmen. Aber er fand sie nicht. 38:21 Und er fragte die Leute ihres Ortes: ‘Wo ist jene Geweihte, die bei Enaim am Weg war?’“

Und sie sagten: ‘Hier ist keine Geweihte gewesen.’“

38:22 Und er kehrte zu Juda zurück und sagte: ‘Ich habe sie nicht gefunden, und auch sagten die Leute des Ortes: ‚Hier ist keine Geweihte gewesen.’“

Welch eine Schande/Schmach für Juda.

38:23 Und Juda sagte: ‘Sie behalte es für sich, dass wir nicht zum Gespött werden; siehe, ich habe [ihr] dieses Böckchen gesandt, und du hast sie ja nicht gefunden.’

Die Schuld an Josef hatte Juda damals mit einem Ziegenböcklein bedeckt. Und er meinte, damit wäre die Sache beschlossen. Aber dem war nicht so!

Hier bezahlt er die Schuld mit einem Ziegenböcklein – und meint, damit wäre die Sache beschlossen. Aber dem ist nicht so! Er kann seine Schuld mit dem Ziegenböcklein nicht begleichen.

38:24 Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde Juda berichtet: ‘Tamar, deine Schwiegertochter, hat gehurt! Und – siehe – sie ist auch schwanger von Hurerei!’“

Wie wird Juda jetzt reagieren?

Er misst mit ungleichem Maß. Bei sich selbst ist Hurerei ein „Kavaliersdelikt“, bei seiner Schwiegertochter ist es eine „Todsünde“. Er verurteilt die schwangere Tamar spontan zum Feuertod.

Das Urteil ist mehr als hart. Im Gesetz später war bei Hurerei war Steinigung vorgeschrieben. 5. Mose 22, 20-24. Feuerverbrennung gibt es im Gesetz nur in Härtefällen (3. Mose 21, 9; 20, 14). D. h., Juda als Richter ist strenger als das spätere Gesetz. Aber in seinem Urteilsspruch spricht er sich selber das Gericht.

Und Juda sagte: ‘Führt sie hinaus, dass sie verbrannt werde!’“

Juda wollte nicht erkennen, dass es Gottes Züchtung war, als er die beiden Söhne verlor.

- Er war blind und egoistisch gewesen.

- Er hatte Tamar zu kinderloser Witwenschaft verdammen wollen.

38:25 Als sie hinausgeführt wurde, sandte sie zu ihrem Schwiegervater ‹und ließ sagen›: ‘Von dem Mann, dem dieses gehört, bin ich schwanger.’ Und sie sagte: ‘Erkenne doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehören!’“

Jetzt hat er nicht nur die Frau und 2 Söhne verloren, sondern auch den schlechten Ruf im Dorf, einen Ruf, den er vorher vermeiden wollte (V. 23)

Was wird er jetzt tun?

38:26 Und Juda erkannte es und sagte: ‘Sie ist gerechter als ich, weil ich sie nicht meinem Sohn Schela gegeben habe.’

Juda tut Buße! Er bekennt öffentlich seine Schuld.

 

Und er erkannte sie fortan nicht mehr.“

Juda geht nicht mehr zu ihr ein, auch zu keiner anderen Frau mehr, – so viel wir erfahren, denn er hat keine weiteren Kinder. Er lernt, seine Fleischeslust zu überwinden.

Das ist der erste Schritt zur Wiederherstellung. Gottes Züchtigung greift!

 

38:27 Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte – siehe – da waren Zwillinge in ihrem Leib. 38:28 Und es geschah, während sie gebar, streckte einer die Hand heraus. Und die Hebamme nahm sie und band einen Karmesinfaden um seine Hand ‹und sagte›: ‘Dieser ist zuerst herausgekommen.’“

Das ist Gnade: Gott segnet: Tamar bekommt die Nachkommen gleich im Doppelpack – und sie wird Vorfahrin des Messias.

 

38:29 Und es geschah, als er seine Hand zurückzog – siehe – da kam sein Bruder heraus.“

Und sie sagte: ‘Was hast du dir für einen Riss gerissen?!’“

Und man nannte seinen Namen Perez.“

Perez = Riss.

In dem Riss der zerrissenen Familie Jakobs gibt es aber auch einen Lichtblick:

38:30 Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand der Karmesinfaden war, und man nannte seinen Namen Serach.“

Hier kommt der Lichtblick „Serach“ [„Sonnenaufgang“].

Nicht Serach wird der Vorfahre des Messias. Er zeugt nur vom Sonnenaufgang. Der Messias (= der Sonnenaufgang in Person, Mal 3, 20) kommt durch den RISS, den Perez, der als ZweitGERBORENER GALT.

(Vgl. 1. Mose 46, 12 mit V. 20).

Aus dem Riss-Kind kommt der Messias.

 

Was ist die Bedeutung von Tamar?

Gott verwendete eine Heidin – und ihre Beharrlichkeit, um die Stammeslinie Juda’s aufrecht zu erhalten. Ohne sie gäbe es keine jüdische Linie zum Messias.

Das Zepter Judas (49, 10) wurde gefunden in dem Hause einer Heidin! (38, 25). Ebenso der Siegelring, das Zeichen der königlichen Verwaltung.

(Vgl. den Siegelring Pharaos – den bekam Josef, sodass er in der Autorität des Pharao handeln konnte. 1. Mose 41:42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs. Und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals.)

Vgl. Jesus Christus Offenbarung 5, 2.

Judas Pfand (Stab und Siegel) sind königliche Insignien = Herrschaft und Administration/Verwaltung).

Juda war (hier in K. 38) im Begriffe, seine – ihm von Gott gegebene – Herrschaftsstellung aufzuopfern, um seiner fleischlichen Gelüste willen. (Vgl. Esau K. 25.)

Wäre nicht Tamar gewesen, wäre alles dahin! So aber wurde sie zur Vorfahrin des Messias.

 

(Wir wollen nicht über die Verwandten Christi negativ reden.)

→ Ruth 4, 11 Jahweh mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und wie Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben; und werde mächtig in Ephrata und stifte einen Namen in Bethlehem! 12 Und von dem Samen, den Jahweh dir von dieser jungen Frau geben wird, werde dein Haus wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda geboren hat!

.. 18 Und diese sind die Tholedoth des Perez: „Perez zeugte Hezron, 19 und Hezron zeugte Ram, und Ram zeugte Amminadab, 20 und Amminadab zeugte Nachschon, und Nachschon zeugte Salma, 21 und Salmon zeugte Boas, und Boas zeugte Obed, 22 und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David.

→ Vielleicht ist das ein Grund, warum Tamar in Matthäus 1 erwähnt wird.

Matthäus 1:

Tamar – eine Kanaaniterin, die mit dem Vater hurte

Rahab – eine Hure von Jericho

Ruth – eine Moabiterin

Bathseba – eine Ehebrecherin, Frau eines Hethiters.

Anm: Das heißt nicht, dass Schelach keine Nachkommen bekam. Aber zu der Zeit hatte er noch keine, wahrscheinlich noch nicht einmal eine Frau. und Gott wollte nicht die Linie durch Schelach gehen lassen, sondern durch Perez, den Sohn der Tamar und des Juda.

4. Mose 26, 20Und es waren die Söhne Judas nach ihren Geschlechtern: Von Schela das Geschlecht der Schelaniter; von Perez das Geschlecht der Parziter; von Serach das Geschlecht der Serachiter.“ …“

Tamar und die 3 anderen Frauen in Matthäus 1 sind ein leiser Hinweis, dass das Heil, obwohl von den Juden, auch für die Heiden ist.


3. Josef in Ägypten: K. 39-41

Die Frau Potifars: Josefs Kleid: falsches Beweismittel;

Josef deutet Träume; Pharaos Siegelring, Kette und Kleider;

Josefs 2 Söhne Ephraim und Manasse.

K. 39:

39:1 „Und Joseph wurde nach Ägypten hinabgeführt.“

Und Potiphar, ein Hofbeamter des Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn aus der Hand der Ismaeliter, die ihn dorthin hinabgeführt hatten.“

Der junge Josef war der einzige unter den Söhnen Jakobs, der seinem Vater treu ist in allem,

. ehrlich bis auf die Knochen,

. ein Diener,

. einer, der nicht auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist,

. aufrichtig und arglos, ohne Hintergedanken, ein „offenes Buch“.

Woher hat er das bei all den schlechten Vorbildern um ihn herum?

Vielleicht von Lea? Oder von Jakob-Israel? (von Natur aus nicht die schönste, desh. v Jakob zurückgesetzt, charakterlich sicher nicht perfekt, aber die doch eine persönliche Beziehung zu Jahweh pflegt (K.29, 31-35).

→ Wir können uns nicht aussuchen, bei wem unsere Mühe auf fruchtbaren Boden fällt.

Leas Söhne waren für eine gläubige Frau eine Schande; das ist entmutigend; aber ihr Stiefsohn wurde ein Musterknabe.

 

Wie kommt man zu einem guten Charakter?

. Gute Vorbilder sind hilfreich. (Hier: ein gebrochener Jakob-Israel). Schlechte Vorbilder sind abträglich (schädlich), veilleich aber auch abschreckend.

. Verluste erziehen, treiben zum Herrn (Josef: der frühe Tod seiner Mutter; der Hass seiner Brüder)

. Aber letztlich ist es die eigene Verantwortung, die eigene richtige Entscheidung und die Konsequenz, bei der Entscheidung zu bleiben.

 

Wann zeigt es sich, wie der Charakter beschaffen ist?

. Wenn er auf die Probe gestellt wird!

Erst wenn die Möglichkeit zur Unehrlichkeit da ist, stellt sich heraus ob einer ehrlich ist.

(Bsp von dem Jungbekehrten in Saalfelden, dem eine Frau, die ihn von früher kannte und von seiner Bekehrung erfahren hatte, an der Kassa beim Interspar zu viel Geld herausgegeben hat, um ihn zu prüfen.)

. Der Charakter wird dort geprägt, wo andere uns unfair behandeln bzw. wir in schlechte Umstände gestellt werden. Josef wurde nicht bitter, sondern arbeitete treu und fleißig.

 

Nun wird Josefs Charakter geprüft.

Wird Josef treu bleiben? Wird sein Glaube wachsen?

Er hatte seinem Vater nach bestem Gewissen gedient. Der Lohn, den er dafür bekommen hatte, war die ägyptische Sklaverei!

Wie wird er seinem neuen Herrn dienen?

 

39:2 Und Jahweh war mit Joseph, und er war ein Mann, dem alles gelang. Und er war im Haus seines Herrn, des Ägypters. 3 Und sein Herr sah, dass Jahweh mit ihm war und dass Jahweh alles, was er tat, in seiner Hand gelingen ließ. 4 Und Joseph fand Gnade in seinen Augen und diente ihm.“

Er dient dem Potifar treu, sucht nicht eigenen Vorteil oder Bequemlichkeit.

Lohn: Josef steigt zum Herrn des Hauses auf

 

Und er bestellte ihn über sein Haus. Und alles, was er hatte, gab er in seine Hand.

Organisator auf höchster Ebene. Potifar hatte vmtl. einen großen Palast und Hunderten von Dienern.

Josef war in Tat und Wort ein Zeuge Jahwehs. Potifar sah etwas von Jahweh.

(Ist der Herr erkennbar durch mein Verhalten in der Arbeit/im Beruf?)

Man merkt in dem was er tut, und wie er es tut, sein wahrer Herr ist Gott (Wie ist das bei uns?).

9:5 Und es geschah, seitdem er ihn über sein Haus bestellt hatte und über alles, was er hatte, segnete Jahweh das Haus des Ägypters um Josephs willen. Und der Segen Jahwehs war auf allem, was er hatte, im Haus und auf dem Felde.“

Gott segnete diesen Heiden, weil er Josef gut behandelte. „Wer dich segnet, den werde ich segnen.“ (Erfüllung von 12, 1-3)

→ Wir von den Heiden sind gesegnet Christi wegen. Epheser 1, 3. Der Segen für die Heiden, der aus Josefs Verwerfung entsteht, ehe der Messias zu seiner öffentlichen Erhöhung gelangt.

 

39:6 Und er überließ alles, was er hatte, der Hand Josephs und kümmerte sich um gar nichts bei ihm, außer um das Brot, das er aß.“

Jetzt kommt die Probe seiner Treue nicht nur auf dem Gebiet der Arbeit, sondern auf einem ganz anderen Gebiet

Wird Josef treu sein in allem?

Es gibt drei Bereiche, in denen Männer immer wieder gefallen sind – und versucht werden:

1. Sex

2. Eigene Ehre

3. Geld

Potifars Frau will ihn verführen – nicht nur einmal:

Und Joseph war schön von Gestalt und schön von Aussehen.

39:7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sagte: ‘Liege bei mir!’“

Josefs Leib ist auf dem Höhepunkt seiner Hormonproduktion.

Sie sagt: ja!

Sein Körper schreit: ja!

Josef sagt: nein! Nein, weil Gott NEIN sagt.

Welche innere Stärke!

Welche ein Kontrast zu Juda, dem nicht mehr so jungen Witwer!

39:8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: ‘Sieh, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus. Und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. 39:9 Niemand ist größer in diesem Haus als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, da du seine Frau bist. Und wie sollte ich diese große Bosheit tun und gegen Gott sündigen?’“

Die Versuchung kommt nicht nur einmal.

39:10 „Und es geschah, sie bedrängte Joseph Tag für Tag.

Und er hörte nicht auf sie, neben ihr zu liegen, [um] mit ihr zu sein,“

Im Gegensatz zu Juda (38, 16) beherrscht Josef sich selbst, deshalb kann er später über andere herrschen (1. Mose 39, 7-13).

Juda muss den schwereren Weg gehen. Und auch ER muss und seine Lektionen lernen – und darf später die Führerrolle übernehmen.

39:11 „Und es geschah an einem solchen Tag, dass er ins Haus ging, um seine Arbeit zu tun. Und kein Mensch von den Leuten des Hauses war dort im Haus. 39:12 Und sie ergriff ihn bei seinem Gewand ‹und sagte›: ‘Liege bei mir!’

Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh und lief hinaus.“

Josef ist bereit zu warten auf Gottes Zeit und die Ehefrau, die er durch Gott bekommt.

Sie will ihn aber unbedingt haben. (besser: „benutzen“, sie begehrt ihn, aber sie liebt ihn nicht)

Sie wird handgreiflich – Er läuft weg. – Warum?

Offensichtlich kannte Josef seine Grenzen und wusste, dass nun laufen angesagt ist. Das ist weise.

1. Korinther 6, 18: Flieht die Unzucht!

2. Timotheus 2, 22: Fliehe die jugendlichen Lüste!

Er hat sich nicht selber in diese Situation begeben, er wurde in die Situation gebracht.

Wenn ich mich selber in so eine Situation bringe, habe ich schon einige Schritte in die falsche Richtung getan.

Die Chance zur Flucht ist normalerweise lange, bevor du mit jemandem allein im Schlafzimmer bist.

Wie können wir beten: „führe uns nicht in Versuchung“ – wenn wir uns selbst dorthin bringen?

 

Vgl. die Versuchung des Sündenfalls.

(Josef hatte freie Hand im großen Palast. Alles war in Josefs Hand, nur eines nicht: seine Frau. (Vgl. mit dem Baum der Erkenntnis)

Es war nicht nur eine sexuelle Versuchung, sondern auch eine Versuchung zur Macht. Sie war die Frau eines Machthabers. Hätte er sie geheiratet, hätte er möglicherweise die Macht über Potifars Haus übernehmen können. Für so eine Machtstellung war es Bedingung, verheiratet zu sein.

Welcher Kontrast zum Garten Eden!: Eine verlorene Sache. Eva nimmt das Angebot des „Aufstiegs“ an. „von gut zu böse“ Sie verliert alles. Josef hier war der Gewinner.

 

39:13 Und es geschah, als sie sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, 39:14 rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: ‘Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, damit er Scherz mit uns treibt. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, und ich habe mit lauter Stimme gerufen. 39:15 Und es geschah, als er hörte, dass ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Gewand neben mir und floh und lief hinaus.’“

39:16 Und sie legte sein Gewand neben sich, bis sein Herr nach Hause kam.“

39:17 Und sie redete zu ihm nach diesen Worten: ‘Der hebräische Knecht, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Scherz mit mir zu treiben. 39:18 Und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, ließ er sein Gewand neben mir und floh hinaus.’“

 

 

39, 1-6

Wofür hat Josef gearbeitet? Was war seine Motivation? Was hat ihn gehalten? Was motivierte ihn?

Matthäus 6, 19f-24: Heiden arbeiten f Essen, Kleider, Wohnung = normal. Wir nicht: Matthäus 6, 33 Ziel unserer Arbeit: Königreich Gottes. D. h. Auch in meiner Arbeit kann ich das Reich Gottes erfahren. Die Art und Weise, wie ich meine Arbeit mache, soll für die anderen ein Zeugnis sein und ihren Charakter bauen.

Geld ist Nebenprodukt der Arbeit, nicht Ziel. Ziel ist Gott und s Reich.

39, 6: Treue ® mehr Verantwortung (So ist es im Dienst Gottes auch. )

 

39, 7ff: Josef war dem Herrn treu. Der Herr ist bereit, mit mir in die tägliche Arbeit zu gehen. Josef konnte WARTEN auf Gott. Später bekam er

Macht.

eine Ehefrau.

39, 9: Josef weiß: Sünde gegen den Heiden Potifar ist auch Sünde gegen Gott.

39, 10: Josef lernte zuerst, sich selbst zu beherrschen, ehe er Ägyptens Regent wurde (↔ Juda 38, 16.). Josef kann auch seine Zunge beherrschen: 39, 19-21.

39, 11: Niemand sonst im Haus. → Charakter ist dort zu sehen, wo niemand zu sieht. Aber Gott sieht zu.

39, 14: Sie redet lieblos von ihrem Mann.

39, 15: Kleid ↔ Kleider 38, 14.19

39, 15ff: Hier das 3. Mal ein Kleid verwendet, um jemanden zu täuschen. (nach 37, 31 und 38, 14)

 

39, 19-23

39:19 Und es geschah, als sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die sie zu ihm redete, ‹indem sie sagte›: ‘Nach diesen Worten hat mir dein Knecht getan’, da entbrannte sein Zorn.“

39:20 Und Josephs Herr nahm ihn und legte ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen. Und er war dort im Gefängnis.“

 

Josef hat sich als treu erwiesen gegenüber Potifar und gegenüber Gott!

→ zu Unrecht im Gefängnis

Wir lesen auch nichts von einer Rechtfertigung Josefs.

Josefs Bewährung in der Versuchung bringt ihm noch mehr Leiden.

 

Dieses neue Leiden ist nun eine größere Prüfung.

Wie wird Josef jetzt reagieren? Wie wird er seinen Dienst tun?

Wird er sich sagen: „Das hab ich jetzt von meiner Treue!“?

Hier spricht die Versuchung: Gib auf, sonst bist du immer der Dumme! Alle anderen sind klüger ...

Nein - Josef bleibt treu, fleißig, ehrlich, freundlich, gewissenhaft.

Er tut es nicht für menschliche Anerkennung, oder für irdischen Lohn

er tut es allein, weil er vor dem Angesicht Gottes lebt

er redet nicht viel über seinen Gott,

er macht ihn durch sein Leben sichtbar.

39, 19:

(Normalerweise für versuchten Ehebruch üblich: 1000 Stockschläge)

Josef wurde nicht hingerichtet, auch nicht ausgepeitscht = das ist ein Hinweis darauf, dass Potifar seiner Frau nicht ganz traute, d. h., von ihrer Keuschheit und Unschuld nicht ganz überzeugt war (so Keil). Er kannte seine Frau.

39:21 Und Jahweh war mit Joseph und wandte ihm Freundlichkeit ‹und Gnade› zu und gab ihm Gnade in den Augen des Obersten des Gefängnisses. 39:22 Und der Oberste des Gefängnisses übergab alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, der Hand Josephs. Und alles, was dort zu tun war, das tat er. 39:23 Der Oberste des Gefängnisses sah nicht nach dem Geringsten, das unter seiner Hand war, weil Jahweh mit ihm war. Und was er tat, ließ Jahweh gelingen.“

 

39, 21 Gemeinschaft mit Jesus Christus bedeutet nicht, dass alles glatt läuft. Aber die widrigen Umstände ändern nichts an der Tatsache, dass ER MIT UNS IST.

Josef hat nichts davon gespürt, dass der Herr mit ihm war, aber er erlebte die Folgen: Gunst in den Augen des Gefängnischefs.

Keine Bitterkeit. Einfach weiterarbeiten.

39, 22. Training time for reigning time

39, 23: Vgl. V. 6. Der Schlüssel des Erfolgs = Der Herr mit IHM.

(vgl. Mk16, 20; Apg11, 21; 18, 10; Apg10, 38; 28, 15; 2M3, 12; Jos1, 5; Jes41, 10; 43, 5; Jer1, 8)

Kleider

Vier Kleider spielen im Leben Josefs eine große Rolle.

Das Kleid, das ihm den Hass seiner Brüder einbrachte (Kp37; V. 31 es wurde ihm genommen)

Das Kleid, das ihn bei Potifar in Ungnade brachte (39, 12-18(V. 18: es wurde ihm genommen, bzw. er ließ es liegen)

Das Kleid, mit dem er nach der Gefangenschaft vor Pharao erschien (41, 14 wurde ihm gegeben in der Erhöhung)

Das Kleid der Herrlichkeit des Mannes, den Gott über ganz Ägypten gesetzt hat (41, 42).

K 40: Die Zeit der Prüfung ist noch nicht zu Ende!

40:1 Und es geschah nach diesen Dingen, [da] versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten. 40:2 Und der Pharao wurde zornig über seine beiden Hofbeamten, über den Obersten der Mundschenken und über den Obersten der Bäcker. 40:3 Und er setzte sie in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, ins Gefängnis, an den Ort, wo Joseph als Gebundener war.“

40:4 Und der Oberste der Leibwache stellte ihnen Joseph zur [Seite], und er diente ihnen. Und sie waren eine Zeit lang in Gewahrsam.“

40, 1-4: Zwei Prominente Gefangene aus dem engsten Vertrautenkreis Pharaos

Mundschenk und Bäcker: verantwortlich für das Essen und Trinken des Königs. Könige mussten vertrauliche Vorkoster haben. Daher Mundschenk = ein hohes Amt (Vertrauensperson.)

D. h. Wer den Mundschenk beeinflussen kann, kann den König vergiften.

7 Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig? 8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Josef zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes Sache? Erzählt mir doch!

40:5 Und sie hatten beide einen Traum,

Zwei Träume, zwei traurige Gefangene

jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder nach der Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die als Gebundene im Gefängnis waren. 40:6 Und Joseph kam am Morgen zu ihnen und sah sie, und – siehe – sie waren missmutig.“

40:7 Und er fragte die Hofbeamten des Pharaos, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: ‘Warum sind eure Angesichter heute [so] übel?’“

40:8 Und sie sagten zu ihm: ‘Wir haben einen Traum gehabt, und es gibt niemanden, der ihn deutet.’“

Und Joseph sagte zu ihnen: ‘Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählt mir, bitte!’“

Hier sieht man, wie Josef seinen Dienst tat.

- er bemerkt die Trauer

- er nimmt Anteil (sieht nicht auf eigene schlechte Lage, sieht auf ihre Probleme)

- er hört zu

- und: Gott steht bei ihm noch immer an erster Stelle! Josef Gottes Ehre, nicht die eigene.

Er verpasst nicht die kleinen Gelegenheiten, andere auf Gott hinzuweisen.

 

Josef hatte ein Hirtenherz.

Josef hätte bitter sein könne, war es aber nicht. Er war konzentriert auf die anderen.

→ Wenn es uns gut geht, dann merken wir es, wenn andere um uns her traurig sind.

Wenn wir selber bitter sind, sehen wir nicht die Betrübnis anderer.

 

40:9 Und der Oberste der Mundschenken erzählte Joseph seinen Traum und sagte zu ihm:“

‘In meinem Traum – siehe – da war ein Weinstock vor mir, 40:10 und an dem Weinstock drei Reben. Und sowie er [Knospen] trieb, schoss seine Blüte auf, seine Traubenkämme reiften zu [reifen] Beeren. 40:11 Und der Becher des Pharaos war in meiner Hand, und ich nahm die Beeren und presste sie aus in den Becher des Pharaos und gab den Becher in die Hand des Pharaos.’“

Trauben werden ins Glas gepresst. Verantwortung des Mundschenken war es, den Wein „dünner“ zu machen durch Einpressen von Trauben. (So genannte Mundschenk-Tradition), weil manche Pharaonen gerne zu viel Alkohol tranken. Je dünner, desto mehr können sie trinken.

40:12 Und Joseph sagte zu ihm: ‘Dieses ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage. 40:13 In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stelle einsetzen, und du wirst den Becher des Pharaos in seine Hand geben, nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst.“

Es war gefährlich, so einen Traum zu deuten. Wenn der Traum nicht wahr werden sollte, würde Josef gehängt werden. Er müsste sich schon sehr sicher sein, dass es die richte Deutung war.

 

 

Ein Hoffnungsschimmer.

Hat nicht Gott die 2 ins Gefängnis geführt, um mich herauszuholen?

Warum sonst die Träume? – Jetzt endlich werde ich gerettet!

Vielleicht Josef hat er den Herrn gepriesen für die Gebetserhörung.

Dann formulierte er kurz und klar seine Situation und seinen Wunsch – ohne Bitterkeit.

40:14 Aber erinnere dich an mich, wenn es dir gut geht, und erweise bitte Freundlichkeit ‹und Gnade› an mir und erwähne mich beim Pharao und bring mich aus diesem Haus heraus; 40:15 denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, dass sie mich ins Loch getan haben.’“

 

40:16 Und der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, und er sagte zu Joseph:“

‘Auch ich [sah] in meinem Traum, und – siehe – drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, 40:17 und im obersten Korb allerlei Esswaren für den Pharao, Backwerk. Und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg.’“

40:18 Und Joseph antwortete und sagte: ‘Dieses ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 40:19 Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen. Und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.’“

Josefs war bereit, die Wahrheit zu sagen.

Josef war sensibel (aber ohne Sentimentalität und ohne Angst andere zu verletzen.).

Er war aber auch ehrlich. (wie in 39, 9)

Es war gefährlich, so einen Traum zu deuten. Wenn der Traum nicht wahr werden sollte, würde Josef gehängt werden. Er müsste sich schon sehr sicher sein, dass es die richte Deutung war.

40, 19: Der eine erhält eine Botschaft des Lebens, der andere eine des Todes. So ist das heute auch:

2. Korinther 2:16 den einen ein Duft des Todes zum Tode, aber den anderen ein Duft des Lebens zum Leben.

40:20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharaos, machte er allen seinen Knechten ein Festmahl. Und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. 40:21 Und er setzte den Obersten der Mundschenken wieder in sein Schenkamt, dass er den Becher in die Hand des Pharaos gab. 40:22 Und den Obersten der Bäcker ließ er hängen, so wie Joseph ihnen gedeutet hatte.“

 

40:23 Aber der Oberste der Mundschenken dachte nicht [mehr] an Joseph und vergaß ihn.“

K. 41 Die Erhöhung

Und Josef wartete und hoffte bei jedem Schritt vor der Tür. Es kam niemand der ihn rausholte. Über 2 Jahre lang.

Welche Enttäuschung.

Ist Josefs Charakter noch nicht gut genug? – Nein, nicht für die Aufgabe, die Gott für ihn hat.

Er muss noch wachsen und innere Stärke gewinnen, denn Gott hat Grosses mit ihm vor!

Er hat gelernt mit Geld und hoher Stellung verantwortlich und treu umzugehen,

Jetzt muss er noch lernen, nichts von Menschen zu erwarten, sondern alles von Gott allein.

Nur dann ist er sicher vor Enttäuschung und Entmutigung.

Wir auch!

2. Korinther 12, 15

Johannes 21, 15

Gott prüft Josef: Worauf setzt du deine Hoffnung, Josef?

Josefs wurde geläutert.

Psalm 105:18.19 Sie pressten seine Füße in den Stock; in Eisen kam seine Seele, 19 bis zu der Zeit, da sein Wort kam, das Reden des HERRN ihn geläutert (ausgeschmolzen) hatte.

Gott hat Josef diese 2 zusätzlichen Jahre warten lassen zur Zurüstung Josefs

Gott wusste, dass Josef bewährt werden muss wie ein Stahlträger.

 

Aber er lernt. Und er lernt schnell.

Die eigentliche Versuchung ist: Hat Gott mich vergessen?

Wer sich auf fleischlichen Arm stützt, wird enttäuscht.

Gott hatte alles in seiner Hand.

Jesaja 49:16 Siehe! – in meine beiden ‹hohlen› Hände habe ich dich eingezeichnet

 

Was wäre gewesen, wenn der Mundschenk ihn nicht vergessen hätte und sich für seine sofortige Befreiung eingesetzt hätte?

Und dann?

Dann wäre Josef nie so zum Segen gewesen für die Rettung der ganzen Welt.

Lektion: Verschlechterung der Lebensumstände sind oft die direkte Erfüllung unserer Gebete. Gott möge mit uns seine Pläne zur Erfüllung bringen.

Wer Leiden aus dem Weg geht, wird sich schwer tun, einen Christus ähnlichen Charakter zu entwickeln. Leiden/Trübsal bewirkt und lehrt Ausharren

Jakobus 1, 5.12; Psalm 105, 17ff

41:1 Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren,“

2 Jahre.

Psalm 105, 19 bis zu der Zeit, da sein Wort kam, der Ausspruch Jahwehs ihn geläutert hatte.

 

V. 1M: da träumte der Pharao: Und – siehe – er stand am Strom.“

41, 1ff:

Wer hat dem Pharao diesen Traum träumen lassen?Gott. Es war Gott, der Josef warten ließ.

[[D.i. das Hindernis zum Glauben vieler Menschen heute. Wenn es ein Gott der Liebe gäbe, warum lässt er die Menschen im Leiden warten?

Aber bedenke: Wenn es keinen Gott gibt, wird der Schmerz nicht weniger sondern schlimmer, - keine Hoffnung.

Es gibt keinen Gott – Das ist die Lösung, oder?“

Nein. Dann bleibt das Leiden trotzdem. Die Folge, wenn es keinen Gott gibt: ® Dieses Universum ist kein moralisches Universum. Und alles ist sinnlos.

Gott ist dem Problem der Leiden nicht fern geblieben, sondern selber Teil des Leidensproblems geworden, als er in Christus ans Kreuz ging.]]

41:2 Und – siehe – aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras. 41:3 Und – siehe – sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie standen neben den Kühen am Ufer des Stromes. 41:4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, fraßen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Und der Pharao erwachte.“

41:5 Und er schlief ein und träumte zum zweiten Mal: Und – siehe – sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön. 41:6 Und – siehe – sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. 41:7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Und der Pharao erwachte, und – siehe – es war ein Traum.“

41:8 Und es geschah am Morgen, da war sein Geist voll Unruhe, und er sandte hin und ließ alle Wahrsagepriester Ägyptens und alle seine Weisen rufen.“

Und der Pharao erzählte ihnen seine Träume, aber da war keiner, der sie dem Pharao deutete.“

 

41:9 Und der Oberste der Mundschenken redete zum Pharao:“

‘Ich erinnere mich heute an meine Sünden’, ‹sagte er›. 41:10 ‘Der Pharao war sehr zornig über seine Knechte und setzte mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Obersten der Bäcker. 41:11 Und wir hatten einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder nach der Deutung seines Traumes. 41:12 Und dort war bei uns ein hebräischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwache, und wir erzählten es ihm. Und er deutete uns unsere Träume, jedem deutete er nach seinem Traum. 41:13 Und es geschah, wie er uns deutete, so ist es geschehen: Mich hat der Pharao wieder in meine Stelle eingesetzt, und ihn hat er gehängt.’“

 

Gott arrangiert nun alles so, dass Josef direkten Zugang zum Pharao hat.

41:14 Da sandte der Pharao hin und rief Joseph.

Und sie holten ihn schnell aus dem Loch. Und er schor sich und wechselte seine Kleidung und kam zum Pharao.“

41, 14: Jetzt ist Josef am Start seines 100m Laufes.

Jetzt kommen kritische Minuten für die ganze Welt, für den gesamten weiteren Verlauf der Weltgeschichte. .

Viel hängt von den nächsten Minuten ab: Die Rettung Ägyptens – und die Zusammenführung der Familie Jakob.

Die Befreiung von Leiden kommt zu der von Gott festgesetzten Zeit.

Und sie holten ihn schnell aus dem Loch. Und er schor sich und wechselte seine Kleidung und kam zum Pharao.“

„schnell“: Und wenn Gottes Zeit gekommen ist, wird alles schnell/problemlos gehen.

schnell“: Jetzt, da er seine Lektion des Wartens gelernt hatte, geht alles schnell.

 

41:15 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Ich hatte einen Traum, und es ist niemand [da], der ihn deutet. Ich aber habe von dir sagen gehört, du hörst einen Traum, ihn zu deuten.’“

41:16 Und Joseph antwortete dem Pharao ‹und sagte›: ‘Nicht mir kommt dieses zu. Gott wird antworten zum Wohl ‹und Frieden› des Pharaos .’“

41, 16 Josef bezeugt mutig seinen Gott vor Pharao. Es gibt einen Gott, zu dem deine Wahrsager etc. keinen Zugang haben.

[[ Der Traum: doppelt = schnell und gewiss; d. h. die 7 Jahre sollten sofort beginnen.

Die Zeit von Verschleppung bis jetzt ist kürzer als die Zeit der 7+7 Jahre Fülle und Hunger. In Gottes Augen schnell.“ Die 13 Jahre Leidenszeit waren kürzer. D. h.: Unsere Prüfungszeit ist aus Gottes Sicht sehr kurz.

1. Petrus 1, 6: die ihr jetzt ein wenig, wenn es sein soll, betrübt wurdet in mancherlei Prüfungen]]

41:17 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘In meinem Traum – siehe – da stand ich am Ufer des Stromes. 41:18 Und – siehe – aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. 41:19 Und – siehe – sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr hässlich von Gestalt und mager an Fleisch. Ich habe wie diese an Hässlichkeit keine gesehen im ganzen Land Ägypten. 41:20 Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe. 41:21 Und sie kamen in ihren Bauch, und man merkte nicht, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, und ihr Aussehen war hässlich, wie am Anfang. Und ich erwachte.“

41:22 Und ich sah in meinem Traum, und – siehe – sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön. 41:23 Und – siehe – sieben Ähren, dürftig, mager, vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf.“

41:24 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt, aber da war keiner, der es mir kundtat.’“

41:25 Und Joseph sagte zum Pharao: ‘Der Traum des Pharaos ist einer. Gott hat dem Pharao kundgetan, was er zu tun im Begriffe ist.“

41, 25 + 28: „Was Gott zu tun im Begriffe ist“ –

Josef ist demütig und bezeugt mutig. Johannes 5, 19. Vier Mal erwähnt er Gott.

41:26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre: Ein einziger Traum ist es. 41:27 Und die sieben mageren Kühe und die hässlichen, die nach ihnen heraufstiegen, sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: Es werden sieben Jahre des Hungers sein.“

41:28 Das ist das Wort, das ich zum Pharao geredet habe: Was Gott im Begriffe ist zu tun, hat er den Pharao sehen lassen. 41:29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluss wird sein im ganzen Lande Ägypten. 41:30 Und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers erstehen, und all der Überfluss wird im Lande Ägypten vergessen sein, und der Hunger wird das Land verzehren. 41:31 Und nichts wird zu erkennen sein vom Überfluss im Lande wegen des Hungers danach, denn er wird sehr schwer sein.“

41:32 Und dass der Traum zweimal an den Pharao erging, [bedeutet,] dass die Sache bei Gott fest beschlossen ist und dass Gott eilt, sie zu tun.“

zweimal -

Was ist Gott im Begriffe zu tun. Und warum wird Er das tun?

41:33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. 41:34 [Dieses] tue der Pharao, dass er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses.“

 

41, 34: 20% Getreidesteuer. (Steuerreform). Ein Fünftel. Der Mensch kann zur Not von einem Fünftel des Segens leben.

41:35 Und man sammle alle Speise dieser kommenden guten Jahre und speichere Getreide auf unter der Hand des Pharaos zur Speise in den Städten, und bewahre es auf.“

Gott ist nicht gegen „sparen“ / Vorrat anlegen, aber: Matthäus 6, 24-33. Worauf setzen wir unser Vertrauen?

 

41:36 Und die Speise sei zum Vorrat für das Land für die sieben Jahre des Hungers, die im Lande Ägypten sein werden, damit das Land nicht vertilgt werde durch den Hunger.’“

Ihm geht es um Ägypten Wohl

41:37 Und das Wort war gut in den Augen des Pharaos und in den Augen aller seiner Knechte.“

41:38 Und der Pharao sagte zu seinen Knechten: ‘Werden wir einen finden wie diesen, einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?’“

41:39 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Nachdem Gott dir dieses alles kundgetan hat, ist keiner so verständig und weise wie du. 41:40 Du sollst über mein Haus sein, und auf Befehl deines Mundes soll mein ganzes Volk [huldigend] sich fügen. Nur um den Thron will ich größer sein als du.’“

Nun kommt ein fähiger, gläubiger Mann ans Steuer der Weltwirtschaft.

Das alles geschah, weil Josef sich geweigert hatte, als er durch eine Frau zur Sündigen versucht wurde. Hätte er damals nachgegeben, so hätten wir wohl nichts mehr gehört von Josef.

Lektion: EINE einzige sündige Handlung kann den ganzes zuk. Leben und Gottes Plan mit deinem Leben zunichte machen!

 

41:41 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Sieh, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.’“

41:42 Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und tat ihn an die Hand Josephs. Und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. 41:43 Und er ließ ihn auf dem zweiten Wagen (= „in seinem Zweitwagen) „fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: ‘„Abrek, Achtung! [o.: Auf die Knie!“]/o.: „Werft euch nieder!’ – Und er setzte ihn über das ganze Land Ägypten.“

Der zweite Wagen ist der direkt auf den Pharao unmittelbar folgende Staatswagen. Pharao ließ Josef einen feierlichen Umzug in der Hauptstadt halten und vor ihm durch Herolde ausrufen: „Werft euch nieder.“

Pharao galt in Ägypten als Gott!

Josef war fast am Platz des Pharao selbst. (So etwas kommt in der ägyptischen Lit. sonst nie vor.)

 

41:44 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Ich bin der Pharao, und ohne dich soll kein Mensch seine Hand oder seinen Fuß heben im ganzen Land Ägypten.’“

Wie in Potifars Haus und wie im Gefängnis (vgl 39, 22-23 u. 39, 6) so auch jetzt im Großen: Josef der 2. Mann“, aber eigentlich tut er das Werk des ersten.

=

 

So auch wir in Christus: Wir sind völlig abhängig von Gott, aber tun das Werk Gottes als Sein verlängerter Arm.

Es war Gottes ursprünglicher Plan gewesen, dass der Mensch der Stellvertreter Gottes auf Erden sein sollte, - an der 2. Stelle stehend, unter Gott. Der Mensch sollte das Werk Gottes tun, als verlängerter Arm Gottes handeln - in Abhängigkeit von Gott. Gott will dich und mich gebrauchen als Segen für die Welt – und so den Segen Abrahams in Christus zu allen Völkern bringen. Ga 3.

41, 45 Und der Pharao gab Joseph den Namen: ‘Zaphnath-Pahneach’ [= Erhalter des Lebens; der das Leben Ernährende; Speise der Lebenden], und er gab ihm Asnath [= „der Neith geweiht; der Göttin von Sais gehörend“], die Tochter Potipheras [= Geschenk des Sonnengottes Ra], des Priesters von On, zur Frau.

eine Fürstenfrau.

Und Joseph zog aus in das Land Ägypten.“

 

Nun bekommt Josef zusätzlich zu seiner Macht auch noch eine Ehefrau geschenkt.

In 1. Mose 39 wurden ihm Sex angeboten (und möglicherweise auch Macht, wenn er sie geheiratet hätte.)

NUN bekommt Josef beides Macht und Eheglück – aber beides aus der Hand Gottes:

- und eine viel größere Macht als lediglich die Macht über Potifars Haus.

Und zusätzlich erhält er kostenlos eine großartige Charakterveränderung durch die Schule Gottes (Psalm 105, 19).

Über Weniges bist du treu gewesen. Über vieles werde ich dich setzen. Lukas 16; Matthäus 24.

Lukas 22, 29 Und ich vermache euch, so wie mir mein Vater vermachte, ein Königreich, 30 damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Königreich und sitzt auf Thronen und richtet die zwölf Stämme Israels.“

1. Korinther 6, 3 wir werden über Engel richten/regieren werden.

Es lohnt sich. Wer auf Gott wartet, kommt nicht zu kurz. Er bekommt um Vieles mehr aus der Hand des Herrn.

 

41, 45.57 Äg. / Josef → eine Quelle des Brotes für die ganze Welt.

Und Jakob? → Kap 42

Und Joseph zog aus in das Land Ägypten.“

41:46 Und Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor dem Pharao, dem König von Ägypten, stand.“

 

Und Joseph ging weg vom Pharao und zog durch das ganze Land Ägypten.“

Dem Joseph war klar, dass der Hunger auch das Land Kanaan betreffen würde.

 

41:47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise.“

41:48 Und er sammelte alle Speise der sieben Jahre, die im Lande Ägypten wurden, und brachte die Speise in die Städte; die Speise der Felder, die im Umkreis der Stadt waren, brachte er dort hinein. 41:49 Und Joseph schüttete Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Maßen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war unzählbar.“

 

41:50 Und Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr des Hungers kam, die Asnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On. 41:51 Und Joseph nannte den Namen des Erstgeborenen Manasse, ‘denn Gott hat mich vergessen lassen alle meine Beschwernis und das ganze Haus meines Vaters.’ 41:52 Und dem Zweiten gab er den Namen Ephraim, ‘denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Lande meines Elends’.

V. 51.52: 2 Söhne: „Der, der vergessen macht“ – und „Doppelte Fruchtbarkeit.“

 

41:53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Lande Ägypten geworden war, gingen zu Ende. 41:54 Und die sieben Jahre des Hungers begannen zu kommen, wie Joseph gesagt hatte. Und es war Hunger in allen Ländern, aber im ganzen Land Ägypten war Brot.“

41:55 Und als das ganze Land Ägypten hungerte, schrie das Volk zum Pharao um Brot. Und der Pharao sagte zu allen Ägyptern: ‘Geht zu Joseph. Was er euch sagt, das tut!’“

41:56 Und der Hunger wurde auf der ganzen Erde.“

Auf der ganzen Erde! Nicht nur im ganzen Lande.

Und Joseph öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte es den Ägyptern. Und der Hunger war stark im Lande Ägypten. 41:57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen, denn der Hunger war stark auf der ganzen Erde.“


C. Und Jakob sieht, dass in Ägypten Getreide ist: 42-45

1. Erste Reise nach Ägypten: K. 42

Aber der eigentliche Höhepunkt der ganzen Geschichte war nicht Josefs Stehen vor Pharao. Der eigentliche Höhepunkt kommt jetzt.

 

Jakob: Josef ist nicht mehr, Simeon ist nicht mehr, und Benjamin wollt ihr mir wegnehmen?- Nein!

Jakob rückt wieder ins Blickfeld. Gott ließ ein ganzes Volk hungern, um Jakobs Familie wieder zu einigen.

42, 1 Und Jakob sah, dass Getreide in Ägypten war, und Jakob sagte zu seinen Söhnen: Was sehet ihr einander an?

42, 6 Und Joseph, er war der Gebieter über das Land, er verkaufte das Getreide allem Volk des Landes.

Josef war mitten beim Volk, nicht irgendwo im Palast. Josef sorgte für gerechte Abwicklung.

 

42:1 „Und Jakob sah, dass in Ägypten Getreide zu haben war.“

Jetzt kommt Jakobs Schule. (Inzwischen schon mindestens die 5. Klasse.)

Problem: Trockenheit, Hunger. Die Schafe bekommen kein Futter. Nun geht auch der irdische Reichtum dahin.

 

Und Jakob sagte zu seinen Söhnen: ‘Warum seht ihr einander an?’ 42:2 Und er sagte: ‘Siehe, ich habe gehört, dass in Ägypten Getreide zu haben ist. Zieht hinab und kauft uns von dort Getreide, damit wir leben und nicht sterben.’“

42:3 Und die zehn Brüder Josephs zogen hinab, um Getreide aus Ägypten zu kaufen.“

42:4 Aber Benjamin, Josephs Bruder, sandte Jakob nicht mit seinen Brüdern; denn er sagte: ‘Dass ihm nicht etwa ein Unfall begegne.’“

42:5 Und so kamen die Söhne Israels unter den Ankommenden, um Getreide zu kaufen; denn es war Hunger im Lande Kanaan.“

42:6 Und Joseph, er war der Gebieter über das Land, er verkaufte das Getreide allem Volk des Landes.“

Und die Brüder Josephs kamen und beugten sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.“

 

42:7 Und Joseph sah seine Brüder und erkannte sie.“

42, 7-9: Jetzt geht der Traum in Erfüllung. Und jetzt kommen wieder kritische Minuten im Leben Josefs, noch kritischer als die Minuten vor dem Pharao, als jener den Traum erzählte.

Was hättest du getan? Was hätte ich getan?

Und er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: ‘Woher kommt ihr?’“

Und sie sagten: ‘Aus dem Land Kanaan, um Speise zu kaufen.’“

42:8 Und Joseph erkannte seine Brüder. Aber sie erkannten ihn nicht. 42:9 Und Joseph dachte an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte.“

- an die Träume von K. 37, die Träume, die ihm so viel Leid eingebracht hatten, weil er sie den Brüdern erzählt hatte.

 

42, 9 „Und Joseph gedachte an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und sagte zu ihnen: ‘Ihr seid Kundschafter! Um zu sehen, wo das Land offen ist, seid ihr gekommen.’“

 

Frage: Wie hängt der Traum zusammen mit der Behauptung des Josef „Ihr seid Kundschafter!“?

‘Und Joseph gedachte an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und sagte zu ihnen’“

Gerade weil er an die Träume dachte, deshalb sagte er zu ihnen: „Ihr seid Kundschafter.“

Frage: Warum gab Josef sich ihnen in diesem Augenblick nicht zu erkennen?

-          Weil es keine Vergebung ohne echte Buße gibt.

Wenn die Einheit der Familie je wiederhergestellt werden soll, dann nur über eine echte Buße.

Nun könnte man sagen: „Vielleicht waren die Brüder bußfertig.“ – Eben dieses herauszufinden, darum ging es jetzt.

 

42:10 Und es sagten sie zu ihm: ‘Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Speise zu kaufen. 42:11 Wir alle sind die Söhne eines Mannes. Wir sind ehrliche [Leute]!“

Josef fragt sie: Wer seid ihr? – Wir sind ehrliche Leute?

Deine Knechte sind keine Kundschafter.’“

 

42:12 Und er sagte zu ihnen: ‘Nein, sondern ihr seid gekommen, um zu sehen, wo das Land offen ist.’“

42:13 Und sie sagten: ‘Zwölf Brüder sind wir, deine Knechte, Söhne eines Mannes im Lande Kanaan. Und – siehe – der jüngste ist heute bei unserem Vater. Und der eine ist nicht mehr.’“

Jetzt weiß Josef, dass der Vater noch am Leben ist. Und auch, dass Benjamin lebt.

„Einer ist nicht mehr da, d. h. einer ist gestorben“, sagen sie. d. h., einer ist gestorben. So?! Gestorben? Sie halten also an ihrer Lüge fest. Im selben Atemzug sagen sie: „Wir sind ehrliche Leute.“

42:14 „Und Joseph sagte zu ihnen: ‘Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! 42:15 Daran sollt ihr geprüft werden: Beim Leben des Pharaos! – wenn ihr von hier weggeht, es sei denn, dass euer jüngster Bruder hierher komme! 16 Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole. Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist. Und wenn nicht – beim Leben des Pharaos ! –, so seid ihr Kundschafter.’“

Es geht um Wahrheit! Diese Leute müssen auf ihre Wahrhaftigkeit geprüft (V. 15) werden.

Josef fokussiert seine ganze Macht auf diese eine Behauptung (V. 11.19: ehrliche Leute“), bis sie zur Wahrheit über sich selbst kommen.

 

17 Und er nahm sie drei Tage zusammen in Gewahrsam“

Jetzt wirft er sie ins Gefängnis. → Das ist wichtig. Im Gefängnis hat man Zeit zum Nachdenken.

→ Ihre Angst steigt. Sie müssen ihre Hinrichtung erwarten; denn Spione wurden damals hingerichtet.

 

42:18 Und am dritten Tag sagte Joseph zu ihnen:“

‘Tut dieses, und ihr sollt leben – (Ich bin einer, der Gott fürchtet): 42:19 Wenn ihr ehrliche [Leute] seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams. Ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Bedarf eurer Häuser. 42:20 Und euren jüngsten Bruder sollt ihr zu mir bringen, damit eure Worte sich als wahr erweisen und ihr nicht sterbt.’“

Und sie taten so.“

 

42:21 Und sie sagten einer zum anderen: ‘Fürwahr, Schuldige sind wir an unserem Bruder! Wir sahen die Bedrängnis seiner Seele, als er zu uns flehte; und wir hörten nicht! Darum ist diese Bedrängnis über uns gekommen.’“

Gewissensqualen.

Die Not bringt sie dazu, in all der Drangsal Gottes Zucht zu erkennen

 

42:22 Und Ruben antwortete ihnen ‹und sagte›: ‘Habe ich nicht zu euch gesagt: ‚Versündigt euch nicht an dem Knaben?’ Aber ihr hörtet nicht. Und – siehe – auch sein Blut wird [nun] gefordert!’“

42:23 „Sie aber wussten nicht, dass Joseph es verstand, denn ein Dolmetscher war zwischen ihnen.“

Josef versteht alles, was sie reden.

42:24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte.“

O wie gern hätte Josef ihnen Vergebung zugesprochen! Aber er darf nicht. Warum nicht?

Warum ist er so hart und vergibt nicht?

Weil es keine Vergebung gibt ohne Buße.

Wie soll er vergeben, wenn sie nicht Busse getan haben?

 

Heute: Wenn Jesus für alle Menschen gestorben ist, warum vergibt Gott nicht? Warum ist er so hart?

Weil er auf deine Umkehr wartet!

Zur Zeit Noahs waren die Menschen sehr sündig. Warum hat Gott ihnen nicht vergeben? Warum war er so hart? Warum hat er sie gerichtet durch die Flut? – Weil sie keine Buße taten.

Man kann nicht sagen: „Ich vergebe dir“, wenn keine Buße des Täters vorhanden ist. Ansonsten würde das heißen: „Es macht nichts aus.“ Persönlich im Herzen muss ich zum Vergeben bereit sein, aber die Vergebung zusprechen darf ich nicht. Das darf ich erst, wenn der Täter Buße tut.

 

[[Josefs Weinen:

42, 24

43, 30

45, 2

45, 14

46, 29

50, 1

50, 17]]

 

V. 24M:“ Und er kehrte zu ihnen zurück und redete zu ihnen.“

Und er nahm Simeon aus ihrer Mitte und band ihn vor ihren Augen.“

Josef nimmt Simeon, den Zweitältesten. Warum gerade den Simeon?

Warum nicht Ruben, den Ältesten?

Weil er eben erfuhr, dass Ruben ihn hatte retten wollen.

42:25 Und Joseph gebot, ihre Gefäße mit Getreide zu füllen und ihr Geld zurückzugeben, jedem in seinen Sack, und ihnen Wegzehrung zu geben.“

Und man tat ihnen so.“

42:26 Und sie luden ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon.“

42:27 Und einer öffnete seinen Sack, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben. Und er sah sein Geld, und – siehe – es war oben in seinem Sack.“

42:28 Und er sagte zu seinen Brüdern: ‘Mein Geld ist mir zurückgegeben worden, und dazu – siehe – ist es in meinem Sack!’“

Da entfiel ihnen das Herz. Und sie zitterten, ‹und sie sagten› zu einander: ‘Was hat Gott uns da getan!’“

Seelennot. „Was hat Gott uns da getan!“

Sie wissen es genau. Gott steht hier dahinter. (= Göttliche Reue, 2. Korinther 7)

42:29 Und sie kamen zu Jakob, ihrem Vater, im Lande Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war:“

42:30 ‘Es redete der Mann, der Herr des Landes, hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes.“

42:31 Und wir sagten zu ihm: ‚Wir sind ehrliche [Leute]. Wir sind nicht Kundschafter. 42:32 Zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters. Der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Lande Kanaan.’“

42, 32: Wiederum: „Der eine ist nicht mehr. So gewöhnt hatten sie sich an ihre Lüge. - 20 Jahre lang.

42:33 Und der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: ‚Daran will ich erkennen, dass ihr ehrliche [Leute] seid:“

„ehrlich“!

ware es nicht jetzt an der Zeit gewesen

Einen eurer Brüder lasst bei mir, und nehmt den Hungerbedarf eurer Häuser und zieht hin. 42:34 Und bringt ihr euren jüngsten Bruder zu mir, und ich werde erkennen, dass ihr nicht Kundschafter seid, sondern ehrliche [Leute]. Euren Bruder werde ich euch geben, und ihr dürft im Lande verkehren.’“

42:35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten – siehe! – ein jeder das Bündel seines Geldes in seinem Sack. Und sie sahen die Bündel ihres Geldes, sie und ihr Vater, und fürchteten sich.“

 

Jetzt kommt Jakobs Schule.

42:36 Und ihr Vater Jakob sagte zu ihnen: ‘Ihr macht mich kinderlos! Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr. Und Benjamin wollt ihr nehmen! Es ist alles dieses gegen mich!’“

Jakob ahnt es: Er verliert nach und nach seine Familie.

Und: Diesen Söhnen kann ich nicht trauen!

So sieht der Mann aus, der unter der Zucht Gottes gestanden hatte und nun zu einem liebevollen und tief mitfühlenden Vater geworden war.

Wir sollen nicht meinen: nachdem Gott unseren Eigenwillen gebrochen hat, wird alles eitel Sonnenschein. Nein, es geht tiefer noch: damit Gott verherrlicht werde und noch mehr Frucht entstehe. Johannes 15.

Wie tief ging Jesus? - Tiefer noch muss die Liebe gehen, hat sich an unsern Platz gestellt, in Leid und Wehen, starb für eine verlorene Welt.

 

V. 36E: „Es ist alles dieses gegen mich!’“

Jakob meint, alles arbeitet gegen ihn, während in Wahrheit alles für ihn arbeitet!

Zur Bewahrung und Vermehrung des Samens Jakobs (Israels) und damit zur Erfüllung der Verheißung, ein Segen für die ganze Welt zu werden.

-          und zu seiner Heiligung und Christusähnlichkeit.

 

42:37 Und Ruben sagte zu seinem Vater: ‘Wenn ich ihn nicht zu dir zurückbringe’, ‹sagte er,› ‘so töte meine beiden Söhne. Gib ihn in meine Hand. Und ich, ich bringe ihn dir wieder.’“

Ruben, der Älteste und Hauptverantwortliche für die Böse Tat damals. Er erkennt seine Verantwortung und wird bereit, zu bezahlen.

Du, Ruben? Nein, niemals!“

Ihm kann Jakob nicht mehr vertrauen. Ihm, der des Vaters Bett besudelte. (Vgl. 1. Mose 35, 22.)

 

42:38 Er aber sagte: ‘Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übrig geblieben; und begegnete ihm ein Unfall auf dem Wege, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer hinabbringen in den Bereich des Todes.’“

 

Jakob klammert sich an das Letzte, was er noch hat: Benjamin.

Aber Gott wird ihn lehren müssen, auch ihn loszulassen. (43, 14.)

→ Bin ich bereit, alles loszulassen? Damit das Vertrauen nur noch auf Christus und seinem Wort ruht.

 

2. Zweite Reise nach Ägypten: Judas Plädoyer. K. 43 und 44

[[Höhepunkt: Juda als Bürge, plädiert dafür, stellvertretend zu leiden - als Ersatz für Benjamin.

Juda und sein Vater:

1. Mose 37, 29ff: Was kümmert uns der Schmerz des Vaters!

1. Mose 38, 1ff: Judas Heirat hätte Jakob nie zugelassen. Aber Juda denkt sich: Was kümmert mich der Vater!

Juda erntet seine faulen Früchte:

Sein Sohn Er ist böse: Was kümmert mich der Vater!

Sein Sohn Onan verdirbt den Samen: Was kümmert mich der Vater!

Nach vierfacher Züchtigung (Tod der beiden Söhne, Tod der Frau, Ruin seines Rufs im Dorf) kommt er zurück. Nun kommt die größte und heilsamste Züchtigung durch Gott: Aufarbeitung der Vergangenheit. Juda muss lernen, mit seinem Vater mitzufühlen. Gott gebraucht die Hungersnot und Josef dazu. ]]

 

43, 1 „Und der Hunger war schwer im Land.“

Nun kommt die Zeit, da Jakob auch seinen geliebten Benjamin loslassen muss, alles, was er noch hat.

Hier wird Jakob wieder „Israel“ genannt: 43, 6.8.11.

 

Gott lässt die Hungersnot zunehmen.

Wie oft wird Jakob um Regen gebetet haben! Aber der Himmel blieb verschlossen.

Warum erhört der Herr das Gebet nicht?

– Weil Gott es gut meint mit Jakob!

Jakob merkte nicht, dass Gott die Hungernot gerade für Jakob geschickt hat – aus Liebe; denn durch den Hunger sollte er dazu gezwungen werden, die Brüder endlich doch noch nach Ägypten zu schicken, damit die Familie wieder hergestellt werden kann.

Ohne Hunger wäre Jakob nicht bereit geworden, Benjamin loszulassen.

Und ohne Hunger wäre wohl auch Juda nicht bereit gewesen, für die Brüder in die Sklaverei zu gehen.

Gott arbeitete mächtig – in Jakob und in Juda.

Lektion: Oft beten wir gegen gewisse ungünstige Umstände und merken nicht, dass gerade die ungünstigen Umstände es sind, die wir brauchen, damit Gott und zu dem Punkt bringen kann, wo er uns haben will.

Manchmal meinen wir, es arbeite alles gegen uns, während in Wirklichkeit alles für uns arbeitet!

Gott verwendet auch in unserem Leben so manche Not, damit wir bereit werden, alles loszulassen.

So dient Not und Entbehrung uns zum Guten. Römer 8, 28. (Auch in der Ehe, Familie, Beruf, …)

Lies V. 1-6.

 

43:2 Und es geschah, als sie das Getreide aufgezehrt hatten, das sie aus Ägypten gebracht hatten, sagte ihr Vater zu ihnen: ‘Zieht wieder hin, kauft uns ein wenig Speise.’“

43:3 Und Juda sagte zu ihm: ‘Der Mann hat uns ernstlich gewarnt ‹und gesagt›: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder [ist] bei euch.’ 43:4 Wenn du unseren Bruder mit uns sendest, wollen wir hinabziehen und dir Speise kaufen. 43:5 Wenn du ihn aber nicht sendest, so ziehen wir nicht hinab, denn der Mann sagte zu uns: ‚Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder [ist] bei euch.’“

43:6 Und Israel sagte: ‘Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann mitzuteilen, dass ihr noch einen Bruder habt?’“

Eine Frage der Wahrheit.

Jakob sagt hier: Hättet ihr nicht ein wenig lügen können?

Er macht ihnen Vorwürfe.

Machen wir nie Vorwürfe anderen Menschen, durch deren Verhalten wir ins Leiden gekommen sind. Denn letztlich ist es Gott, der alle diese Begebenheiten verwendet – Dir zum Besten. Wenn wir den Menschen in unserer Umgebung Vorwürfe machen, machen wir Gott Vorwürfe, der die für uns ungünstige Situation zuließ/herbeiführte. Daher ist Vorwürfemachen immer Sünde.

43:7 Und sie sagten: ‘Der Mann erkundigte sich genau nach uns und unserer Verwandtschaft: ‚Lebt euer Vater noch?’, ‹sagte er,› ‚Habt ihr [noch] einen Bruder?’ Und wir teilten es ihm mit nach diesen Worten. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: ‚Bringt euren Bruder herab!’?’“

43:8 Und Juda sagte zu Israel, seinem Vater: ‘Sende den Knaben mit mir, und wir machen uns auf und gehen, dass wir leben und nicht sterben müssen, sowohl wir als du als auch unsere Kleinen. 43:9 Ich selber bürge für ihn! Von meiner Hand sollst du ihn fordern. Wenn ich ihn dir nicht bringe und ihn vor dein Angesicht stelle, so will ich alle Tage gegen dich gesündigt haben! 43:10 – denn hätten wir nicht gezögert, gewiss, wir wären jetzt schon zweimal zurückgekehrt.’“

 

JUDA war es, der Josef verkauft hatte. Nun fällt Juda auf:

. Er, der so hart gegen Josef gewesen war und ihn in die ägyptische Sklaverei verkauft hatte.

. Er, der so egoistisch und auf eigene Lustbefriedigung aus war!

. Er, der so hart war gegen Tamar und so weich gegen sich selbst (K. 38)! Er wird nun bereit, sein Leben hinzugeben.

Er tritt nun vor, übernimmt Verantwortung, und setzt sein Leben als Pfand für Benjamin ein.

Jetzt zeigt Juda Führungsqualitäten – das erste Mal zum Wohl der Familie.

Haupt sein heißt: das Haupt hinhalten, das Leben einsetzen. (Epheser 5, 25-27.)

O, wie hat doch Gott Juda verändert!

43:11 Und Israel, ihr Vater, sagte zu ihnen: ‘Wenn es denn so ist, nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück.“

Die Hingabe Judas ermutigt Jakob zum Loslassen Benjamins.

[[Die aufopfernde Haltung anderer ermutigt mich zur Hingabe meines Lebens u dadurch werden andere durch meine Hingabe angeregt.]]

43, 11: „Wenn es denn so ist, so tut dieses: Nehmt vom besten Ertrag des Landes in eure Gefäße und bringt dem Mann ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Traubenhonig, Tragakanth und Ladanum, Pistazien und Mandeln.“

Jakob schickt Geschenke, wo doch der Großwesir der Besitzer von ganz Ägypten ist! Das ist fast ein Witz. Als ob ein paar Nüsse und ein bisschen Honig den Verwalter von ganz Ägypten beeinflussen könnten, dass er die Söhne schone.

43:12 Und nehmt doppeltes Geld in eure Hand, und bringt das Geld, das euch oben in euren Säcken zurückgegeben worden war, in eurer Hand zurück. Vielleicht war es ein Irrtum. 13 Und nehmt euren Bruder und macht euch auf, kehrt zu dem Mann zurück.

So spricht ein Mann der schwach geworden ist, nicht mehr selbstsicher, auf sich selbst vertrauend; einer, der dem Rat seiner Söhne annimmt.

 

14 Und Gott, der Allmächtige,…“

El Schaddai KANN ..

Jakob denkt an El Schaddai. – El Schaddai! Jakob lernt Ergebung in den Willen von El Schaddai.

O, wie sehr hat Jakob sich verändert! Gott hat ihm seine Selbstsicherheit/Selbstvertrauen genommen.

 

„El Schaddai gebe euch Barmherzigkeit vor dem Mann, dass er euch euren anderen Bruder und Benjamin freilasse.“

V. 14M: Und ich, wenn ich der Kinder beraubt bin, so bin ich der Kinder beraubt!’“

Jetzt lernt Jakob loszulassen. Jetzt ist er bereit, seine Kinder zu verlieren.

Das ist Frucht der Zucht Gottes.

Aber Gott hatte ihm doch eine große Nachkommenschaft verheißen! Warum resignieren?

Wo ist Jakobs Glaube geblieben?

Die Resignation ist völlig unbegründet. Er weiß nicht, dass gerade das Loslassen von Benjamin dazu dient, dass die Familie wieder zusammengeführt wird, damit schlussendlich die Verheißung des Segens und des Samens in Erfüllung geht.

Lektion:

1. Denken wir nicht schnell, ein Umstand, in den Gott uns gebracht hat (ein Schicksalsschlag; Unfall, eine Krankheit) stehe gegen uns. Gott hat den besseren Überblick. Und Gott ist gütiger, als wir ahnen. Wir wollen nicht ungläubig resignieren, nicht Vorwürfe machen.

2. Glaube ehrt Gott und hält an dem Wort Gottes fest, auch wenn aller äußerer Schein dagegen spricht.

[Achtung: Es geht hier nicht um Situationen, wo wir keine Verheißung haben. Z.B. haben wir keine Verheißung, dass unser Leib immer gesund ist, oder dass wir von einer bestimmten Krankheit genesen werden. Aber wir haben eine Verheißung über den Tod hinaus!]

43:15 Da nahmen die Männer dieses Geschenk und nahmen doppeltes Geld in ihre Hand und Benjamin und machten sich auf und zogen nach Ägypten hinab.“

Und sie traten vor Joseph.

43:16 Und als Joseph Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war: ‘Führe die Männer ins Haus und schlachte Schlachtvieh und richte zu; denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen.’“

(13 + 7 + 2 =) 22 Jahre waren vergangen. Nun sah Josef seinen geliebten Bruder Benjamin wieder.

Benjamin war inzwischen 25 Jahre alt.

43:17 Und der Mann tat, wie Joseph gesagt hatte.“

Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs.“

43:18 Da fürchteten sich die Männer, dass sie in das Haus Josephs geführt wurden, und sagten: ‘Wegen des Geldes, das am Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingeführt, dass man über uns herstürze und über uns herfalle und uns zu Sklave nehme, samt unseren Eseln.’“

Das, wovor ihnen graute war die ägyptische Sklaverei. Nur nicht Sklaven in Ägypten werden!

Aber sie selbst waren früher bereit gewesen, ohne mit der Wimper zu zucken, den Josef nach Ägypten als Sklaven zu verkaufen!

 

Lies V. 19-29.

43:19 Und sie traten zu dem Mann, der über das Haus Josephs war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses.“

43:20 ‘Bitte, mein Herr!’, sagten sie, ‘Wir sind am Anfang herabgezogen, um Speise zu kaufen. 43:21 Und es geschah, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten – siehe – da war eines jeden Geld oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Und wir haben es in unserer Hand zurückgebracht. 43:22 Und anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Speise zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat.’“

43:23 Und er sagte: ‘Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben. Euer Geld ist mir zugekommen.’“

Und er führte Simeon zu ihnen heraus.

43:24 Und der Mann führte die Männer in das Haus Josephs und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen sich die Füße. Und er gab ihren Eseln Futter. 43:25 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Joseph am Mittag kam; denn sie hatten gehört, dass sie dort essen sollten.“

43:26 Als Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und beugten sich vor ihm nieder zur Erde.“

43:27 Und er fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: ‘Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr gesagt habt? Lebt er noch?’“

Warum fragt er sie nach dem Vater?

43:28 Und sie sagten: ‘Es geht deinem Knecht, unserem Vater, gut. Er lebt noch.’ Und sie verneigten sich und beugten sich nieder.“

43:29 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: ‘Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesagt habt?’ Und er sagte: ‘Gott sei dir gnädig, mein Sohn!’“

 

 

43, 30 „Und Joseph eilte (denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder) und suchte ‹einen Ort›, um zu weinen, und er ging in das innere Gemach und weinte dort.“

 

Er sah die Anzeichen der Busse noch nicht.

Wie gerne wollte er die Brüder und Benjamin umarmen! Aber er durfte noch nicht.

Lies V. 31-34.

43:31 Und er wusch sein Gesicht und kam heraus und bezwang sich und sagte: ‘Tragt Speise auf!’“

43:32 Und man trug für ihn besonders auf, und für sie besonders, und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders (denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern essen, denn das ist den Ägyptern ein Gräuel).“

43:33 Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Und die Männer sahen einander staunend an. 43:34 Und man trug Ehrengerichte von ihm zu ihnen. Und das Ehrengericht Benjamins war fünfmal größer als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken und tranken sich fröhlich mit ihm.“

Benjamins Essen ist fünfmal größer.

 

Josef behandelt Benjamin bewusst vorzugsweise. – wie Jakob Josef vorgezogen hatte, (was damals die Eifersucht der Brüder erweckt hatte).

Dieses hier gehört zur Herzensprüfung der zehn Brüder. Josef möchte feststellen, wie sie nun reagieren werden. Werden sie Benjamin nun ebenso behandeln wie sie Josef behandelt hatten?

 

K. 44

44:1 Und er gebot dem, der über sein Haus war: ‘Fülle die Säcke der Männer mit Speise, so viel sie tragen können, und lege das Geld eines jeden oben in seinen Sack. 44:2 Und meinen Becher, den silbernen Becher, sollst du oben in den Sack des Jüngsten legen mit dem Geld für sein Getreide.’“

Und er tat nach dem Wort Josephs, das er geredet hatte.“

44:3 Als der Morgen anbrach, wurden die Männer entlassen, sie und ihre Esel.“

44:4 Sie waren eben zur Stadt hinausgegangen, sie waren [noch] nicht weit, da sagte Joseph zu dem, der über sein Haus war: ‘Mach dich auf, jage den Männern nach. Und hast du sie erreicht, so sage zu ihnen: ‚Warum habt ihr Böses für Gutes vergolten? 44:5 Ist es nicht der, aus dem mein Herr trinkt und aus dem er zu wahrsagen pflegt? Ihr habt übel getan, was ihr getan habt!’“

44:6 Und er erreichte sie und redete diese Worte zu ihnen.“

44:7 Und sie sagten zu ihm: ‘Warum redet mein Herr solche Worte? Fern sei es von deinen Knechten, so etwas zu tun! 44:8 Siehe, das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, haben wir dir aus dem Land Kanaan zurückgebracht, und wie sollten wir aus dem Haus deines Herrn Silber oder Gold stehlen? 44:9 Bei wem von deinen Knechten er gefunden wird, der sterbe. Und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten sein.’“

 

44, 1-9. Sie ziehen nach Ägypten, bekommen Getreide, wundern sich über die Bevorzugung des Benjamin, reisen erfolgreich wieder ab, vollzählig und mit vollen Säcken, da jagen ihnen die Ägypter nach wegen des gestohlenen Kelchs.

44:9 „Bei wem von deinen Knechten er gefunden wird, der sterbe. Und dazu wollen wir meinem Herrn zu Knechten sein.’“

Vorschnell – wie Jakob damals (31, 32) und wie Juda damals (38, 24). Von wem haben sie gelernt?

 

44:10 Und er sagte: ‘Nun, nach euren Worten, so sei es auch: Bei wem er gefunden wird, der sei mein Knecht, ihr aber sollt schuldlos sein.’“

44:11 Und sie beeilten sich und hoben jeder seinen Sack auf die Erde herab und öffneten jeder seinen Sack. 44:12 Und er durchsuchte: Beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf.“

Und der Becher fand sich im Sack Benjamins.“

 

44:13 Da zerrissen sie ihre Kleider, und jeder belud seinen Esel. Und sie kehrten in die Stadt zurück.“

44:14 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs. Und er war noch dort, und sie fielen vor ihm nieder zur Erde.“

Juda rückt ins Zentrum.

Sie sind überführt. Sie machen Benjamin keinen Vorwurf!

Warum nicht. – weil sie alle sich ihrer Schuld von früher bewusst sind!

Sie werden vor Josef gebracht.

44:15 Und Joseph sagte zu ihnen: ‘Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wusstet ihr nicht, dass solch ein Mann wie ich wahrsagen kann?’“

44:16 Und Juda sagte: ‘Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen?“

Keine Rechtfertigung ist in ihrem Munde. Kein Beteuern ihrer Unschuld. Keine Rede von „wir sind ehrliche Leute.“

Es ist wieder Juda, der das Wort ergreift.

Gott hat die Ungerechtigkeit (Schuld) deiner Knechte gefunden.“

Schuld! – Welche Schuld, Juda?

Siehe! – Wir sind die Sklaven meines Herrn, sowohl wir, als auch der, in dessen Hand der Becher gefunden wurde.“

 

44:17 Und er sagte: ‘Fern sei es von mir, solches zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Becher gefunden wurde, soll mein Knecht sein. Und ihr, zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater.’“

V. 17: Ihr 10 seid frei, nur Benjamin wird versklavt!

Josef prüft ihre Herzen. Werden sie Benjamin in die Sklaverei geben, um selber frei auszugehen?

 

Die ganze Großmacht Ägyptens fokussiert hier auf Juda, auf den Mann, der seinen Bruder verkauft hatte.

Die Kernfrage:

Wie viel Wert hat Benjamin in seinen Augen?

Und wie viel ist ihm das Wohlergehen des Vaters wert?

 

Fürsprache Judas (44, 16-34): //e zu Israels Umkehr von Sach 12, 10f.

 

44:18 Da trat Juda zu ihm und sagte:“

→ Juda spricht. Und er spricht stellvertretend für alle Brüder.

‘Bitte, mein Herr, dürfte doch dein Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist gleich dem Pharao.“

44:19 Mein Herr fragte seine Knechte: ‚Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?’“

Wir haben gemerkt, wie in all diesen Kapiteln die Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen des Vaters gelenkt wird. Achten wir nun, wie stark Juda in seiner Rede die Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen des Vaters lenkt.

 

44:20 Und wir sagten zu meinem Herrn: ‚Wir haben einen alten Vater und einen jungen Knaben, der ihm im Alter geboren wurde, und dessen Bruder ist tot, und er allein ist von seiner Mutter übrig geblieben, und sein Vater liebt ihn.’“

44:21 Und du sagtest zu deinen Knechten: ‚Bringt ihn zu mir herab, dass ich mein Auge auf ihn richte.’“

44:22 Und wir sagten zu meinem Herrn: ‚Der Knabe kann seinen Vater nicht verlassen. Verließe er seinen Vater, so stürbe er.’“

44:23 Und du sagtest zu deinen Knechten: ‚Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, sollt ihr mein Angesicht nicht mehr sehen.’“

44:24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn.“

44:25 Und unser Vater sagte: ‚Zieht wieder hin, kauft uns ein wenig Speise.’“

44:26 Wir aber sagten: ‚Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, wollen wir hinabziehen; denn wir dürfen das Angesicht des Mannes nicht sehen, ohne dass unser jüngster Bruder bei uns ist.’“

44:27 Und dein Knecht, mein Vater, sagte zu uns: ‚Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei geboren hat. 44:28 Und der eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist zerrissen worden. Und ich habe ihn nicht mehr gesehen bis jetzt. 44:29 Und nehmt ihr auch diesen von mir weg, und es begegnet ihm ein Unfall, so werdet ihr mein graues Haar mit Unglück hinabbringen in den Bereich des Todes.’“

44:30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, komme, und der Knabe ist nicht bei uns – und seine Seele hängt an dessen Seele –, 44:31 so wird es geschehen, dass er stirbt, wenn er sieht, dass der Knabe nicht da ist. Und deine Knechte werden das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer hinabbringen in den Bereich des Todes,

9mal „mein Herr“ 7x (vgl. Johannes 20, 28)

Juda ist bewegt über das Schicksal seines Bruders

und noch mehr über das Unglück, das seinen Vater treffen würde.

Juda hat gesehen, dass sein Vater nicht mehr derselbe war, seit dem Verlust Josefs.

Juda hat gesehen, wie Leid und Trauer seinen Vater niedergebeugt haben.

Er weiß, dass sein Vater einen zweiten Schlag dieser Art nicht überleben wird.

Wie sehr kümmert ihn nun der Schmerz und das Wohlergehen des Vaters!

 

44:32 denn dein Knecht ist für den Knaben Bürge geworden bei meinem Vater, ‹und ich sagte›: ‚Wenn ich ihn dir nicht bringe, will ich alle Tage gegen meinen Vater gesündigt haben.’“

44:33 Und nun, lass bitte deinen Knecht anstatt des Knaben bleiben, als Knecht meines Herrn, und der Knabe ziehe hinauf mit seinen Brüdern,

Welch Frucht hat Gottes Züchtigung in Juda hervor gebracht!

→ Er will lieber selbst sein Leben in ägyptischer Sklaverei verbringen, als dieses Leid des Vaters mitansehen zu müssen und für immer die Schuld tragen zu müssen.

Juda erkennt das Leid, das ER persönlich dem Vater zugefügt hat. Nie mehr darf sich so etwas wiederholen.

Er tritt vor, bereit, selbst zu leiden. Juda stellt sich zu seiner Schuld und ist bereit, stellvertretend die Strafe zu tragen.

Juda: „Es ist besser, dass der Vater seinen Sohn wieder bekommt, als dass ich in Freiheit zurückkehre.“

DAS ist echte Buße, echte Umkehr.

 

Ruben, Simeon, Levi stehen beschämt still da, sagen kein Wort.

Sie erkennen nun die Bosheit ihrer Tat an Josef damals. Vorher war ihnen egal, gewesen, wie der Vater empfindet, nun aber fühlen sie tief mit dem Vater (V. 30), dessen Seele an Josef hing, so wie jetzt an Benjamin. Sie erkennen das Leid, das sie dem Vater zugefügt haben.

 

44:34 denn wie sollte ich zu meinem Vater hinaufziehen, und der Knabe ist nicht bei mir? – dass ich nicht das Unglück ansehen müsse, das meinen Vater treffen würde!’“

 

So etwas darf sich nie mehr wiederholen. = Das ist echte Buße.

→ 1. Petrus 5, 1-4: Führer: freiwillig, nicht um Vorteil; nicht als die, die herrschen, sondern als Vorbilder.

→ Ist Juda ein Ältester? Nein, er ist der Viertälteste, aber er tritt in die Stellung des Ältesten, übernimmt die Verantwortung! Er spricht nicht nur, er handelt auch dementsprechend.

Was heißt Verantwortung tragen?

 

3. Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen: K. 45, 1ff

Josef lässt seinen Vater Jakob herabholen;

Höhepunkt: Jakob erfährt die Wahrheit. „Das wahre“ Beweismittel: Die WagenMein Sohn Josef lebt!.“ Er entscheidet sich: „Ich will hinziehen und ihn sehen …“ (45, 27.28)­­­­­­­­­­­­­

Die Versöhnung einer Familie.

45:1 Da konnte Joseph sich nicht [mehr] bezwingen vor allen, die um ihn standen, und er rief: ‘Lasst jedermann von mir hinausgehen!’ Und es stand niemand bei ihm, als Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen gab.“

45:2 Und er erhob seine Stimme mit Weinen.

Und die Ägypter hörten es, und das Haus des Pharaos hörte es.

45:3 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: ‘Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch?’“

 

Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, denn sie waren bestürzt vor ihm.“

45:4 Und es sagte Joseph zu seinen Brüdern: ‘Tretet doch her zu mir!’ Und sie traten herzu.

Und er sagte: ‘Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.“

Und nun wird die Familie geeint, geeint im Nachempfinden dessen, was der Vater erlitt hat, als er seinen einzigen und geliebten Sohn verlor – verschuldet durch die Sünde der Brüder.

 

Wie eint Gott sein Volk heute?

Ist mir bewusst, was der himml. Vater erlitt, als er seinen einzig geborenen Sohn hingab?

Und wie empfinde ich darüber?

Was empfand der göttliche Vater, als er seine Menschensöhne verlor?

1. Mose 6, 6 … und es schmerzte ihn in sein Herz hinein.

Was empfand der himmlische Vater, als er dich und mich verlor?

 

Was empfand der göttliche Vater, als er seinen Sohn Israel – den Erstgeborenen (2. Mose 4, 22) – verlor?

5. Mose 32, 5 Es hat sich gegen ihn verderbt, nicht seiner Kinder ist ihr Schandfleck ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht. 6 Vergeltet ihr so Jahweh, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich erkauft hat? Er hat dich gemacht und dich bereitet. …

5. Mose 32, 18-20 18 An den Felsen, der dich erzeugte, dachtest du nicht, und du vergaßest den Gott, der dich geboren. 19 Und Jahweh sah es und verwarf sie, vor Unwillen über seine Söhne und seine Töchter. 20 Und er sagte: „Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen, will sehen, was ihr Ende sein wird, denn ein Geschlecht voll Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.

Lukas 9, 35 35 Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: „Dieser ist mein geliebter Sohn. Hört ‹stets› auf ihn!“

Lukas 9, 38 38 Und – siehe! – ein Mann schrie auf von der Menge her: „Lehrer,“ sagte er, „ich flehe dich an! Blicke hin auf meinen Sohn! – weil er mein Einziggeborener ist.

Lukas 9, 41 Jesus antwortete und sagte: „O ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, bis wann soll ich bei euch sein und euch ertragen? Führe deinen Sohn her.“ 42 Noch während er herbeikam, riss ihn der Dämon nieder und zerrte ihn zusammen. Aber Jesus schalt den unreinen Geist und heilte den Knaben und gab ihn seinem Vater zurück.

 

K. 45 Beginn und Ende von 1. Mose

1. Mose beginnt mit einem Machthaber, der (in Gestalt einer Schlange) seine List und Macht verwendet, um die 1. Familie zu zerstören u. dem himmlischen Vater die Kinder zu nehmen.

1. Mose endet mit einem Machthaber, der sensibel seine ganze Macht verwendet, um seine Brüder zur Buße zu führen und dem Vater die Kinder zurückzugeben.

Jesus Christus ist ein Machthaber (1P3, 21), der sich stellvertretend für dich und mich hingab, um dem Vater die verlorenen Kinder wiederzubringen.

45, 1- 46, 5 Versöhnung und Auswirkung der Versöhnung

45:5 Und macht euch nicht Kummer, und es entbrenne nicht in euren Augen, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch her gesandt, 45:6 – denn schon zwei Jahre ist der Hunger im Land, und noch sind fünf Jahre, in denen [es] weder Pflügen noch Ernten [geben] wird. 45:7 Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung. 45:8 Und nun: Nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott, und er hat mich zum Vater des Pharaos gemacht und zum Herrn seines ganzen Hauses und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.“

Sprachlos stehen sie da.

„Nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott“ (V. 8)

Wie sensibel von Josef! Er weiß, wie schwer es für die Brüder ist. Und nun hilft er ihnen. Jetzt, nachdem sie ihre Schuld erkannt haben, zeigt er ihnen, wie Gottes Hand hinter allem gestanden war. Gott hat es so gefügt, dass er aus dem Bösen was Gutes gemacht hat.

„Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf der Erde und euch am Leben zu erhalten für eine große Rettung.“ (V. 7)

 

45:9 Eilt und zieht hinauf zu meinem Vater und sprecht zu ihm: ‚So sagt dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn von ganz Ägypten gemacht. Komm zu mir herab, zögere nicht! 45:10 Und du sollst im Lande Goschen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Söhne und die Söhne deiner Söhne und dein Kleinvieh und deine Rinder und alles, was du hast. 45:11 Und ich will dich dort versorgen – denn noch fünf Jahre ist Hunger –, damit du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was du hast.’“

45:12 Und – siehe – eure Augen sehen es und die Augen meines Bruders Benjamin, dass es mein Mund ist, der zu euch redet. 45:13 Und berichtet meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt. Und eilt und bringt meinen Vater hierher herab!’“

Jetzt darf er seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

45:14 „Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte. Und Benjamin weinte an seinem Hals. 15 Und er küsste alle seine Brüder und weinte an ihnen.“

 

„Und danach redeten seine Brüder mit ihm.“

Worüber wohl?

Sie dürfen sich alles vom Herzen reden, ihre Schuld bekennen.

Das ist die einzige Basis der Vergebung und Wiederherstellung der Gemeinschaft: Bekennen der Sünde.

Sinn und Zweck der Vergebung ist immer Wiederherstellung der Gemeinschaft. Sie geschieht auf der Grundlage echter Umkehr und echten Bekennens von Sünde.

 

45:16 „Und die Kunde wurde im Haus des Pharaos gehört. ‹Es hieß›: ‘Josephs Brüder sind gekommen!’ Und es war gut in den Augen des Pharaos und in den Augen seiner Knechte (Minister).“

Pharao hört davon. Josefs Brüder sind gekommen. – Gut! Und alle seine Minister sagen: Gut.

45:17 „Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Sage deinen Brüdern: Tut dieses: Beladet eure Tiere und zieht hin, geht in das Land Kanaan, 18 und nehmt euren Vater und eure Häuser [w.: die Familien, die zu Hause wohnenden Verwandten und alles Gesinde] und kommt zu mir.’“

Vielleicht denkt er: Wenn schon der Eine so viel Segen über uns gebracht hat, wie viel mehr sie alle.

Und: „Was ist das für ein Vater, der so einen Sohn hervorbringt?“ Wenn der wüsste!

Aber welcher Vater war es wirklich, der Josef zu Josef machte? Vater Jahweh hat Josef erzogen.

Bekommen Menschen, die unser Leben beobachten Sehnsucht Gott kennenzulernen? Denken auch sie: „Was ist das für ein Vater, der so einen Menschen hervorbringt!“

„’Ich will euch geben das Gute des Landes Ägypten, das Fett (d. h.: das Beste) des Landes sollt ihr essen. 19 Und du bist beauftragt [zu sagen]: Tut dieses: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kleinen und für eure Frauen. Und holt euren Vater und kommt.’“

Der gute Ruf Josefs schafft den Brüdern einen guten Eingang.

Die Brüder werden nach Ägypten geholt – Josefs wegen. So holt Gott uns in den Himmel – Jesu wegen! Sein guter Ruf ist unser Heil.

 

Stellen wir uns vor, was geschehen wäre, wenn Josef so gelebt hätte wie seine Brüder. Kein Mensch hätte überlebt.

→ Wer wäre gerettet worden, wenn Jesus Christus so gelebt hätte wie ein normaler Mensch?

45:20 Euer Auge sehe nicht mit Bedauern auf euren Hausrat, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euer sein.’

„Eure Augen sollen nicht eurem Hausrat nachtrauern“

Matthäus 16, 25.26 Denn wenn jemand sein Seelenleben erretten will, wird er es verlieren; wenn aber jemand sein Seelenleben verliert um meinetwillen, wird er es finden. Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte?

 

45:21 Und die Söhne Israels taten so, und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharaos, und gab ihnen Wegzehrung. 22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider. Und Benjamin gab er dreihundert Silberstücke und fünf Wechselkleider. 23 Und seinem Vater sandte er dieses: Zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg.

45:24 Und er entließ seine Brüder,“

 

Josef war nicht so beschäftigt, dass er nicht hätte selber gehen können.

Warum kommt er nicht selber mit?

Die Brüder hatten 22 Jahre lang ihre Sünde vertuscht. Es musste die Gemeinschaft mit dem Vater wiederhergestellt werden. Und da wäre Josef nur im Wege gestanden.

Und: Wäre Vater Jakob je nach Ägypten gezogen, wenn Josef zu ihm nach Kanaan gekommen wäre? Blieb Josef aber in Ägypten, so war er ein Magnet für den Vater.

45, 24M: und sie zogen hin. Und er sagte zu ihnen: ‘Erregt euch nicht auf dem Wege!’“

[o.: „Werdet nicht [vor Zorn] erregt“; o.: „Bebt nicht [vor Angst; o. vor Eifer]“]

Josef kennt diese Menschen! Sie können unterwegs ins Streiten und Vorwürfemachen kommen oder in Angst. Da war die bange Erwartung, was nun Vater Jakob sagen werde? Sie wissen, dass sie nun alles „auspacken“ müssen. Wird der Vater vergeben?

 

Wir als Gemeinde sind auch unterwegs – Wir sind schuldige Brüder, denen vergeben worden ist.

Wie gehen wir mit Vergebung um?

Behandeln wir uns so, wie Gott uns behandelt hat?

Herrscht die Gnade unter uns – oder Vorwürfe?

Philipper 2, 2 [so] macht meine Freude völlig damit, dass ihr derselben Gesinnung seid, dieselbe Liebe habt, in der Seele verbunden [und] auf eines bedacht seid, 3 nichts nach Streitsucht oder leerer Ruhmsucht [bedenkt], sondern in einer demütigen Gesinnung einer den anderen höher achtet als sich selbst; 4 jeder gebe Acht nicht [nur] auf das Eigene, sondern jeder auch auf das der anderen; 5 denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus vorhanden [war],

Epheser 4, 3 und euch dabei befleißigt, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens.

Kolosser 3, 13 einander ertragend und euch gegenseitig ‹in gnädiger Weise› vergebend, wenn jemand eine Klage gegen einen hat: So, wie der Christus euch ‹in gnädiger Weise› vergab, so [tut] auch ihr es.

 

45:25 Und sie zogen aus Ägypten hinauf. Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.“

45:26 Und sie berichteten ihm: ‘Joseph lebt noch, und er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten.’“

Da erstarrte sein Herz, denn er glaubte ihnen nicht.“

Josef lebt und ist Herrscher der Supermacht Ägypten. Unglaublich!

Nach 22 Jahren Trauer und Betrogenwerden kann Jakob nicht einfach umschalten.

45:27 Und sie redeten zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte. Und er sah die Wagen, die Joseph gesandt hatte, um ihn zu holen. 

Und der Geist ihres Vaters Jakob lebte auf.“

Es dämmert ihm: Wer sollte diese Brüder so beschenken?

Wie weise von Josef! Er weiß, welche Sprache sein Vater versteht.

 

45:28 Und Israel sagte: ‘Genug! Joseph, mein Sohn, lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, ehe ich sterbe.’“

Jetzt handelt Jakob wieder wie Israel, nicht wie Jakob.

Wir lesen hier nicht die Details des Gesprächs der Brüder. Die Brüder stellen sich zu ihrer Lüge. Und Jakob sagt: „Genug! Joseph, mein Sohn, lebt noch!“ Kein Vorwurf. Keine Bitterkeit.

Wäre das 30 Jahre früher geschehen, hätte Jakob seine Söhne verflucht, weil sie ihn so lange betrogen hatten. Aber jetzt, jetzt ist er reif. Jetzt erstrahlt seine Sanftmut.

Jakobus 3, 13: Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem edlen Verhalten seine Werke in Sanftmut der Weisheit.

 

→ Vgl. Du sagst jemandem: Jesus lebt! Und er ist Herrscher. Unglaublich. Wie soll er es glauben können?

Weil Josef lebt, gibt es noch Hoffnung und Zukunft für Familie Jakob, Zukunft für ein vereintes Volk Gottes. Ohne Josef wäre die Familie nicht nur zerrissen geblieben, sondern auch verhungert.

 

46:1 „Und Israel brach auf“


D. Und Israel bricht auf nach Ägypten: 46, 1- 47, 26

1. Beerscheba (Brunnen des Schwurs): 46, 1-27

Gott: Ich ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und werde dich auch wieder heraufführen.

Die Namen der Söhne Jakobs, die nach Ägypten kamen.

 

46:1 Und Israel brach auf und alles, was er hatte, und kam nach Be-er-scheba.

Obwohl sein Vaterherz sich sehnte, zu Josef zu gehen, fürchtete er sich, eigene Wege zu gehen.

Darf ich das Land Gottes verlassen? – Was sagt Gott? Andere vor ihm wollten anlässlich einer Hungersnot nach Ägypten ziehen. (Vgl. Abraham, K. 12; Isaak, K. 26.)

Er weiß: Seine natürliche Liebe zu Josef darf nicht dem Plan Gottes im Wege stehen.

Deshalb machte er in Beerscheba (nahe der Landesgrenze) Halt.

V. 1M: „Und er opferte Schlachtopfer dem Gott seines Vaters Isaak.“

Und hier steht Jakob als leuchtendes Beispiel vor uns. Alles legt er auf den Opferaltar! „Herr, ob ich gehe oder nicht, das entscheide du, denn ich gehöre DIR.“

 

Der junge Jakob tat, was er wollte – und hat den Preis dafür bezahlt – und hat gelernt.

Der alte Jakob fragt nach Gottes Willen! Beerscheba ist der richtige Ort, sich an den Schwur Gottes zu erinnern und um klare Wegweisung zu flehen.

 

→ Es ist sehr wichtig, dass wir, bevor wir Entscheidungen treffen, Gott um Rat fragen.

46:2 „Und Gott redete zu Israel in den Gesichten der Nacht und sagte: ‘Jakob! Jakob!’

Und er sagte: ‘Hier bin ich.’“

Wie in 31, 11, aber hier zweimal! 53 Jahre waren inzwischen vergangen.

 

[[2maliges Rufen des Namens: oft in der Bibel.

1. Mose 22, 11 Abraham, Abraham! – Hier bin ich!

1. Mose 46, 2 Gott sprach zu Israel in Nachtgesichten und sagte: Jakob! Jakob! – Hier bin ich.

2. Mose 3, 4 da rief ihm Gott mitten aus dem Dornbusch zu: Mose! Mose!Hier bin ich.

1. Sam. 3, 10 Der Herr kam, trat herzu und rief …: Samuel, Samuel! – Rede, denn dein Knecht hört!

Lukas 10, 41 Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge

Lukas 22, 31 Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen.

Apostelgeschichte 9, 4 Saul, Saul, was verfolgst du mich?]]

 

V. 3: „Und er sprach: ‘Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht,

Fürchte dich nicht.” D. h., er hatte Furcht gehabt. O, wie tief hatte Gott an ihm gewirkt! Durch sein Zögern beweist er seine Reife.

Abraham, Isaak, Jakob, alle Drei erlebten eine Hungersnot im verheißenen Land.

Isaak, aber Gott erschien ihm und befahl ihm zu bleiben. Jakob darf es wagen, in die neue Situation zu gehen?

Abraham war von sich aus – in Eigenregie – nach Ägypten gezogen. (K. 12, 20ff) Er hätte bleiben sollen.

Isaak wollte wahrscheinlich auch nach Ägypten; er musste von Gott gestoppt werden. (K. 26, 2-5).

Aber dem Jakob brauchte Gott nicht Einhalt zu gebieten. Jakob unterbrach selbst die Reise. Und nun steht er am Altar.

Hier ist ein Mann, der von geistlichen Prinzipien beherrscht wird. Ihm geht es nicht mehr um seine eigene Befriedigung.

 

Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, denn dort werde ich dich zu einem großen Volk machen.’hebr.: Ha-El; bed. der Starke

 

Lektionen:

→ Ungünstige Umstände sind nicht genügend Gründe für eine Ortsveränderung.

Prinzipien der Führung:

1. Handle nicht in Unabhängigkeit von Gott. Bete viel. Denke vor Gott (Für-Wider-Liste)

2. Grundsätzlich gilt es, zu bleiben, wo Gott uns hingestellt hat, und nicht ständig nach links und rechts Ausschau zu halten. Zum Wegziehen bedarf einer besonderen Führung Gottes. Solange wir diese nicht haben, heißt es zu bleiben.

In welchem Falle darf/soll ich gehen?

Wenn ich es im Gehorsam tue, aufgrund eines klaren Auftrages von Gott

wenn ich die Verheißung habe, dass Gott mit mir geht

wenn ich die Verheißung habe, dass ER mich wieder zurückbringt

wenn ich dort in der Absonderung lebe und mich nicht der Welt gleichstelle (vgl 1. Mose 47, 6 und 12, 11.12)

Vgl. Matthäus 28, 18-20 in Verbindung mit Römer 12, 1-2.

 

46, 4. „Ich selber ziehe mit dir nach Ägypten hinab, und ich selber führe dich wieder herauf, ja herauf. Und Josef wird seine Hand auf deine Augen legen.“

d. h.: um sie [beim Tode] zuzudrücken

Der Segen Abrahams wird erneuert.

 

46, 5. „Und Jakob machte sich auf von Beerscheba. Und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre kleinen Kinder und ihre Frauen auf den Wagen, die der Pharao gesandt hatte, ihn zu holen“ .“ eigtl. zu tragen

Was für eine gute Wendung hat diese Geschichte genommen, durch Vergebung und Liebe

Das ist der Schlüssel zu dieser Geschichte und zu so vielen anderen Geschichten unseres Lebens!

→ Vergebung ist eine Willensentscheidung – Ich vergebe dir!

→ Vergebung ist etwas, das wir immer wieder üben müssen – in unseren Herzen ständig

Matthäus 18, 21: 70mal 7mal in der gleichen Sache. D. h.: auch einmal für allemal, ein für alle Mal. So ist die Vergebung Josefs: Er vergibt für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

→ Vergebung geschieht nur auf der Basis von Bekenntnis der Schuld. D. h.: zusagen können wir erst, wenn der, der unrecht gehandelt hat, seine Schuld einsieht und bekennt.

Vergeben müssen wir wie Christus: Kolosser 3, 13 wie auch der Christus euch vergeben hat, also auch ihr: nämlich: restlos und rückhaltlos, ohne Bedingungen, aus Gnade, nachhaltig.

Lernen wir, von Josef Gnade zu üben - zur Versöhnung; das wird Auswirkungen haben!

 

46:6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und alle seine Samen mit ihm:“

46:7 Seine Söhne und die Söhne seiner Söhne mit ihm, seine Töchter und die Töchter seiner Söhne, und allen seinen Samen brachte er mit sich nach Ägypten.“

46:8 Und diese sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen: Jakob und seine Söhne; der Erstgeborene Jakobs: Ruben.“

46:9 Und die Söhne Rubens: Hanok und Pallu und Hezron und Karmi.“

46:10 Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jakin und Zochar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin.“

46:11 Und die Söhne Levis: Gerson, Kehat und Merari.“

46:12 Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach.“

Aber Er und Onan starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul.“

46:13 Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron.“

46:14 Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel.“

46:15 Das sind die Söhne Leas, die sie Jakob in Paddan-Aram gebar, und Dina, seine Tochter.“

Alle Seelen seiner Söhne und seiner Töchter waren dreiunddreißig.“

46:16 Und die Söhne Gads: Ziphjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arodi und Areli.“

46:17 Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beria, und Serach, ihre Schwester. Und die Söhne Berias: Eber und Malkiel.“

46:18 Das sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea gab. Und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen.“

46:19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.“

46:20 Und Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die Assnath ihm gebar, die Tochter Potipheras, des Priesters zu On.“

46:21 Und die Söhne Benjamins: Bela und Beker und Aschbel, Gera und Naaman, Echi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard.“

Der 25-Jährige hatte schon zehn Kinder! Das ist wohl kaum möglich. Hier vielleicht doch bereits alle Kindern mitgezählt, auch die noch nicht Geborenen.

46:22 Das sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren wurden. Alle Seelen waren vierzehn.“

46:23 Und die Söhne Dans: Huschim.“

46:24 Und die Söhne Naphtalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem.“

46:25 Das sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel gab. Und sie gebar diese dem Jakob. Alle Seelen waren sieben.“

46:26 Alle dem Jakob angehörenden Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen waren sechsundsechzig.“

46:27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen.“

Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.“

In Apostelgeschichte 7 sind es 75, wegen der gr. Übersetzung, die nach V. 20 einfügt:

evge,nonto de. ui`oi. Iwshf evn gh/| Aivgu,ptw| ou]j e;teken auvtw/| Asenneq quga,thr Petefrh i`ere,wj ~Hli,ou po,lewj to.n Manassh kai. to.n Efraim evge,nonto de. ui`oi. Manassh ou]j e;teken auvtw/| h` pallakh. h` Su,ra to.n Macir Macir de. evge,nnhsen to.n Galaad ui`oi. de. Efraim avdelfou/ Manassh Soutalaam kai. Taam ui`oi. de. Soutalaam Edem

Es waren aber die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren wurden, die ihm Assnath, die Tochter Potipheras, des Priesters von Heliopolis gebar, Manasse und Epharim. Die Söhne Manasses, die ihm die syrische Konkubine gebar: Machir. Und Machir war der Vater Gileads. Und die Söhne Ephraims, des Bruders Manasses: Sutalaam und Taam. Und die Söhne Sutalaams: Edem.

Vgl. 4. Mose 26:29 Die Söhne Manasses: von Makir die Familie der Makiriter (und Makir zeugte Gilead); von Gilead die Familie der Gileaditer.

Vgl. 4. Mose 26:35-36 Diese sind die Söhne Ephraims nach ihren Familien: von Schutelach die Familie der Schutalchiter; von Beker die Familie der Bakriter; von Tachan die Familie der Tachaniter. 36 Und diese sind die Söhne Schutelachs: von Eran die Familie der Eraniter.

Vgl. 1. Mose 50:23 Und Joseph sah von Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Makirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren

Zu den 70 werden also hinzugefügt:

Manasses Sohn Machir/Makir. Dessen Sohn Gilead.

Ephraims Söhne: Sutalaam und Taam. Und Sutalaams Sohn Edem.

 

Die Familie Jakob kommt nach Ägypten – eine verhängnisvolle Entscheidung, wenn man an die nächsten 400 Jahre denkt – oder?

NEIN. Genau DAS ist das Mittel zu ihrer Bewahrung.

Warum sandte Gott nun Jakob und die Söhne nach Ägypten?

- Ohne ihr Hinabziehen nach Ägypten hätte Jakobs Familie ihre Identität verloren und sich aufgelöst und vermischt mit den kanaanitischen Völkern.

2. Juda – vor Jakob hergesandt. Jakobs Segen für Pharao: 46, 28- 47, 12

Um das Treffen mit Josef zu arrangieren.

Höhepunkt: Jakob segnet Pharao.

[Eine Erfüllung von 1. Mose 12: Der Same Abrs – ein Segen für die Völker.]

46, 5.28 Juda zieht voran

(4.M.2, 9; 10, 14; Ri.20, 18; Sach.12, 7)

46, 5. „Und Jakob machte sich auf von Beerscheba. Und die Söhne Israels führten Jakob, ihren Vater, und ihre kleinen Kinder und ihre Frauen auf den Wagen, die der Pharao gesandt hatte, ihn zu holen“ b.eigtl. trugen b eigtl. zu tragen

46, 28. „Und er sandte Juda vor sich hin zu Josef, um vor ihm her [Weg]weisung zu geben nach Gosen; und sie kamen in das Land Gosen.“

Warum bekommt Juda hier den Auftrag voranzuziehen als Wegbereiter?

Er hat sich in letzter Zeit als zuverlässig erwiesen,

- hat Initiative ergriffen

- hat sein Leben eingesetzt für das Wohl der Brüder

- hat sich bewährt

- hat sich als Leiter erwiesen

- hat zum ersten Mal alles getan aus Liebe zum Vater

→ Er bekommt hier auch das erste Mal den Auftrag vom Vater, Verantwortung zu übernehmen. Juda ist zum Führer geworden unter den Brüdern. Judas Leben hat sich zum Guten gewendet, nach langer Zeit der Finsternis:

37, 26f (V. 27: Und seine Brüder hörten [darauf].) Es war Judas Idee, Josef zu verkaufen.

Was das edel? Welch eine Ironie?

→ Gewinn steht für ihn über Bruderliebe

→ Er leitet seine Brüder an zum Bösen.

38, 1: Er verlässt seine Familie, hängt sich an Heiden.

38, 2: heiratet eine Kanaaniterin

38, 3.4: 3 Söhne, (Er, Onan und Schela. Bei der Geburt Schelas ist er nicht dabei (V. 6. Warum wird dieses Detail berichtet?)

→ Juda hat kein großes Interesse an Ehe und Familie ?

38, 6-10: Er und Onan sind böse in Gottes Augen und sterben.

→ schlechtes Vorbild, schlechte Erziehung, Frucht einer schlechten Partnerwahl.

38, 11: Juda will seinen Jüngsten nicht mit Tamar verheiraten

→ ist abergläubisch (alle mit Tamar verheirateten sterben)

→ hält nicht Wort, ist unehrlich

38, 12-16: Juda wird Witwer, - geht zu Hure (anscheinend öfters, denn Tamar weiß genau, wann und wo sie sitzen muss ...)

→ ein Hurer

38, 24-26: verurteilt die schwangere Tamar spontan zum Feuertod

→ urteilt vorschnell und ungerecht

→ misst mit ungleichem Maß (bei sich: Kavaliersdelikt bei ihr Todsünde)

Jetzt hat er nicht nur die Frau und 2 Söhne verloren, sondern auch sein Ansehen im Dorf.

 

Juda war bereit, sein Haupt hinzuhalten. DAS ist Hauptsein: bereit sein, das Haupt hinzuhalten.

Juda legte den Kopf in die Schlinge, hält sein Haupt hin, ist bereit sein Leben aufzugeben, zu leiden.

Nun ist er in der Lage, Haupt zu werden (49, 10), Haupt des geeinten Volkes Gottes.

 

Juda tritt in den Riss

Bild: springt in die Bresche = Der Feind hat die Burg- oder Stadtmauer gebrochen, beginnt zu stürmen; wer stellt sich in die Lücke, übernimmt mit seinen Armen, seinem Brustkorb eine Aufgabe, der eine dicke Steinmauer nicht mehr gewachsen war?

Welche Veränderung ist mit Juda vor sich gegangen!

→ Er schaut nicht mehr auf das Eigene, sondern auf das der anderen

→ Er ist ein Vorbild der Hingabe geworden, im Hingeben des eigenen Lebens für andere.

Juda kann seinem Vater gegenübertreten und ihm in die Augen schauen.

Er hat nicht die Schuld wiedergutgemacht. Das kann keiner.

Schuld kann nur vergeben werden.

Aber Juda hat sich bewährt, will nie mehr solche Sünden wie damals wiederholen. Das ist echte Buße. Sprüche 28, 13.

→ So hat er sich nun des Vaters Vertrauen erworben.

→ Jetzt bringt Jakob dieses Vertrauen zum Ausdruck, indem er den Dienst Judas bestätigt.

Hier zeichnet sich schon die zukünftige Führungsrolle Judas ab

Ruben, Simeon, Levi – sie alle haben versagt.

Der Vater setzt vor seinem Tod Juda als Haupt über sie: 49, 1-10

Juda war der Führer gewesen in der Sache, dem Vater den Sohn zu entziehen.

Juda wird nun der Führer in der Sache, den Vater dem Sohn zuzuführen.

Josef und Juda sind beide ein Prototyp auf Jesus Christus:

Josef: Jesus, der, dem die Erstgeburtsrecht gehörte, haben die die Brüder Jesu (= die HP) verworfen. Und sie warfen den vom Vater erkorenen „Erstgeborenen“ in die „Grube“ und riefen „Ans Kreuz mit ihm!.“ Und er litt unschuldig.

Juda: Jesus, dem das Zepter (49, 10) der Königsherrschaft gehört, kam als König nach Jerusalem. Sie aber belogen das Volk Jakobs (= das Volk als ganzes) und sagten „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Und er war bereit, stellvertretend für sie zu leiden!

Und wie Josef im Kleinen wird Christus eines Tages seine Brüder zur Buße führen.

 

Und wie Juda im Kleinen wird Christus Israel zum Segen für alle Völker machen.

46, 10: Hatte auch Simeon ledige Kinder?

46, 12E: Perez war erst ca 4-5jährig. Hier werden seine Söhne, die noch in seinen Lenden waren, mitgezählt!

46, 21: Benjamin (ca. 23-24jährig) konnte noch nicht 10 Söhne (bzw. 8 Söhne und 2 Enkel, 4. Mose 26, 38-40) gehabt haben (s. Keil zu 34, 1 und 37, 25).

46, 29 Da spannte Joseph seinen Wagen an und zog hinauf, seinem Vater Israel entgegen nach Gosen; und als er seiner ansichtig wurde, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Halse.

 

„weinte ununterbrochen“

Was empfand wohl der Herr Jesus, als er nach dem Werk von Golgatha zu seinem Vater zurückkam?

Hebräer 12, 2; Psalm 16, 11.

 

47:1 Und Joseph kam und berichtete dem Pharao und sagte: ‘Mein Vater und meine Brüder und ihr Kleinvieh und ihre Rinder und alles, was sie haben, sind aus dem Land Kanaan gekommen. Und – siehe – sie sind im Lande Goschen.’“

47:2 Und er nahm aus der Gesamtheit seiner Brüder fünf Männer und stellte sie vor den Pharao.“

47:3 Und der Pharao sagte zu seinen Brüdern: ‘Was ist eure Tätigkeit?’“

Und sie sagten zum Pharao: ‘Deine Knechte sind Kleinviehhirten, sowohl wir als auch unsere Väter.’“

47:4 Und sie sagten zum Pharao: ‘Wir sind gekommen, um im Lande ‹als Fremde› zu weilen; denn es gibt keine Weide für das Kleinvieh, das deine Knechte haben, denn der Hunger ist schwer im Lande Kanaan. Und nun lass bitte deine Knechte im Lande Goschen wohnen.’“

47:5 Und der Pharao sagte zu Joseph: ‘Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen. 47:6 Das Land Ägypten ist vor dir: Lass deinen Vater und deine Brüder im besten [Teil] des Landes wohnen: Sie mögen im Lande Goschen wohnen. Und wenn du weißt, dass tüchtige Männer unter ihnen sind, so setze sie als Aufseher über das Vieh, das ich habe.’“

 

Jakob segnet Pharao.

47:7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und stellte ihn dem Pharao vor.“

Und Jakob segnete den Pharao.

O, was ist aus Jakob geworden!

Vor vielen Jahren hatte er Esau seinen „Herrn“ genannt. Und hier segnet er den Pharao.

Hebräer 7, 7: Das Geringere (Pharao) wird von dem Höheren (Jakob) gesegnet.

Jakob wusste, dass er größer war als Pharao, größer als der größte Mann der Supermacht. Denn Jakob lebte in einer anderen Welt, in einer Welt, in der er vor Gott stand.

Hier ist keine falsche Ergebenheit/ Unterwürfigkeit.

47:8 Und der Pharao sagte zu Jakob: ‘Wie viele sind die Tage deiner Jahre des Lebens?’“

47:9 Und Jakob sagte zum Pharao: ‘Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre. Wenig und böse waren die Tage meiner Jahre des Lebens, und sie erreichen nicht die Tage der Jahre des Lebens meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft.’“

47:10 Und Jakob segnete den Pharao und ging vom Pharao hinaus.“

 

Und Jakob segnete den Pharao und” zog sich still zurück. Wie demütig!

Leicht wäre es gewesen, sich Vorteile herauszuschlagen. (Josef hatte die 2. größte Stellung im Land.)

Nein. Er trachtete nur nach Gott. Was ihn selbst betrifft: er bleibt im Hintergrund.

Ansehen, Ruhm – das ist ihm nicht mehr wichtig. Jetzt ist er nicht mehr Jakob. Jetzt ist er Israel.

 

47:11 Und Joseph siedelte seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen ein Besitztum im Lande Ägypten, im besten [Teil] des Landes, im Lande Ramses, so wie der Pharao geboten hatte.“

47:12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, nach der Zahl der Kleinen.“

3. Josefs Verwaltung Ägyptens und Versorgung der Israeliten: 47, 13-26

Josef kauft ganz Ägypten für den Pharao.

Josef (ein Jude) macht für den Pharao Gewinn von Ägyptens Gütern – und rettet dadurch nicht nur die Familie Jakobs, sondern die ganze Welt.

 

Wie kann Josef so etwas tun? Wie kann er die Not der Menschen ausnützen, um ihnen alles zu nehmen und dann sie selbst zu versklaven?

1) Josef dient seinem Herrn, dem Pharao treu. Er kann dessen Eigentum nicht verschenken.

2) Es ist ein uraltes Gesetz unter allen Völkern im Altertum: Dem Lebensretter gehört das Leben.

3.) Antwort: Josef hätte sein Wissen von der kommenden Hungersnot für sich behalten können. Was wäre dann geschehen?

Ist es ungerecht, dass Josef in den Jahren des Überflusses das eingesammelt hat, was sie verderben ließen?

Ist es ungerecht, dass Josef viel investiert hat, Speicher bauen ließ, Lagerkosten hatte, ...?

Ist es ungerecht, wenn er jetzt, da das Getreide mehr wert geworden ist als Gold, es verkauft, nicht verschenkt?

Warum hat eigentlich niemand selbst Vorrat angelegt, sie hätten sich ja denken können, dass es in Notzeiten teuer wird.

Jetzt hat nur Josef Getreide. Er nimmt dafür Geld, er tauscht dann gegen Vieh, zuletzt nimmt er die Menschen selbst in Zahlung. Die so genannte Schuldsklaverei war damals etwas völlig Normales, sogar in Israel. (Aber allein in Israel gab es das Gesetz, dass die Sklaven nach sieben Jahren wieder entlassen werden mussten.)

Niemand regt sich darüber auf! Im Gegenteil, sie sind Josef ewig dankbar.

47, 25. Und sie sprachen: „Du hast uns am Leben erhalten. Mögen wir Gnade finden vor den Augen meines Herrn, und wir wollen dem Pharao zu Sklaven sein.“

Josef hätte Anspruch auf 100 % ihrer Arbeitskraft, er begnügt sich aber mit 20 %.

= 20% Steuern (weniger als der Staat von uns heute verlangt)

 

Prinzip: Wir sind schuldig unser Leben Gott ganz hinzugeben.

1. Petrus 1, 18.19; 1. Petrus 2, 9.10.

Gott hat uns gerettet, den sicheren Tod von uns abgewendet,

Er hat Anspruch auf unser Leben, unsere Arbeitskraft, unseren Dienst. Auf 100 % davon.

Obwohl er diesen Anspruch schon dadurch hatte, dass er uns geschaffen hat,

hat er uns noch einmal das Leben geschenkt indem er uns freigekauft hat durch einen hohen Preis!

Ist das ungerecht?

47, 13-26

47:13 Und es war kein Brot im ganzen Land, denn der Hunger war sehr schwer. Und das Land Ägypten und das Land Kanaan verschmachteten vor Hunger.“

47:14 Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das sich im Lande Ägypten und im Lande Kanaan vorfand, für das Getreide, das man kaufte. Und Joseph brachte das Geld in das Haus des Pharaos.“

47:15 Und als das Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan ausging, kamen alle Ägypter zu Joseph ‹und sagten›: ‘Gib uns Brot! Warum sollen wir denn vor dir sterben? – denn das Geld ist zu Ende.’“

47:16 Und Joseph sagte: ‘Gebt euer Vieh her, und ich will euch [Brot] geben um euer Vieh, wenn das Geld zu Ende ist.’“

47:17 Und sie brachten ihr Vieh zu Joseph. Und Joseph gab ihnen Brot um die Pferde und um das Kleinvieh und um das Rindvieh und um die Esel. Und so ernährte er sie mit Brot um all ihr Vieh in jenem Jahr.“

47:18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: ‘Wir wollen es meinem Herrn nicht verhehlen, dass, da das Geld ausgegangen ist und der Viehbestand an meinen Herrn [gekommen ist], nichts mehr übrig bleibt vor meinem Herrn, als nur unser Leib und unser Land. 47:19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, so wollen wir und unser Land Knechte des Pharaos sein. Und gib Saatkorn, dass wir leben und nicht sterben und das Land nicht wüst werde.’“

Nichts übrig. Nur noch der Leib.

Wir können Gott nichts sonst bringen: Er soll unseren Leib haben.

Römer 12, 1 Ich rufe euch also auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Opfer darzubieten, ein lebendes, heiliges, Gott wohlangenehmes, euer folgerechter ‹und schuldiger› Dienst,

 

47:20 Und Joseph kaufte das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil der Hunger sie drängte. Und so kam das Land an den Pharao.“

47:21 Aber das Volk, das ließ er in die verschiedenen Städte bringen, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zum anderen Ende. 47:22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht; denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie aßen ihr festgesetztes Einkommen, das der Pharao ihnen gab. Deshalb verkauften sie ihr Land nicht.“

47:23 Und Joseph sagte zum Volk: ‘Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Siehe, da ist Saatkorn für euch. Besät das Land. 47:24 Und es soll geschehen, wenn Einkommen da ist, sollt ihr den fünften [Teil] dem Pharao geben, und vier Teile sollen für euch sein zur Aussaat für das Feld und zu eurer Speise und für die, die in euren Häusern sind, und zur Speise für eure Kleinen.’“

47:25 Und sie sagten: ‘Du hast uns am Leben erhalten. Mögen wir Gnade finden in den Augen meines Herrn, so wollen wir Knechte des Pharaos sein.’“

 

Alles gehört dem Herrscher. Dennoch schenkt er seinem Volk 4/5, dass sie damit nun weitersäen und die Frucht genießen.

Der Arbeiter bekommt von seinem Herrn Lohn, obwohl er Leibeigener ist. Es ist Gnade, dass Gott ihn versorgt. Und es ist Gnade, dass er noch zusätzlich belohnt wird.

Der, der für den Herrn arbeitet, wird vom Herrn reichlich beschenkt. Er darf von der Frucht seiner Arbeit leben.

(vgl 1. Korinther 9; 1. Timotheus 5)

 

Die Frucht darf dienen:

1) für die Weiterarbeit. Zum Säen.

2) für das eigene Leben, für das Leben der Familie

Beachte die Reihenfolge. Zuerst weiter besäen, dann selber genießen.

47, 25: Sie berufen sich auf Gnade.

 

Wir alle sind erkaufte Knechte / Leibeigene Jesu – aufgrund von Gnade.

Dürften wir nicht seine Leibeigenen sein, wären wir verloren, ohne Hoffnung. Es ist ein Vorrecht (und Gnade), Sklave Jesus sein zu dürfen.

Sie nennen ihn „meinen Herrn.“ Jeder hat ihn als seinen eigenen Herrn.

47, 26: // Mein Alles gehört Jesus. Das Geben des „Fünften“ ist lediglich ein Zeichen davon, dass ihm alles gehört. Es soll mich erinnern.

 

Der „Fünfte“ = 2mal der Zehnte (vgl Gesetz Mose)

Lektion: Erlöste aus Gnade geben viel, viel mehr als unter dem Gesetz gefordert.

47:26 Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis auf diesen Tag als Satzung auf, dass dem Pharao der fünfte [Teil] gehört. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao.“


E. Und Israel wohnt in Ägypten: 47, 27-50, 13

1. Mose 47:27 „Und Israel wohnte im Lande Ägypten, im Lande Goschen.“

Demut – das ist Gott von großem Wert! Dem Demütigen schenkt der Herr Gnade.

Jakobus 4, 16: „Aber er gibt Gnade, die größer ist, weswegen er sagt: Gott ‘widersetzt sich den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.’“

Nun erlebt er die fruchtvollen 17 letzten Jahre seines Lebens. Nach außen hin geschieht nicht viel in seinem Leben. Aber nach innen hin reift er. Immer heller wird es in ihm.

Sprüche 4, 18 Aber der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe.

Welch ein Ende eines Gottesmannes!

 

47:27 Und sie machten sich darin ansässig und waren fruchtbar und mehrten sich sehr.

47:28 Und Jakob lebte 17 Jahre im Lande Ägypten. Und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, waren 147 Jahre.“

1. Jakob erbittet einen Schwur von Josef: 47, 27ff

47:29 „Und als die Tage Israels herannahten, dass er sterben sollte,…“

Jakob erkennt sehr gut, das Nahen der Sterbetage (↔ sein Vater Isaak, 27, 2: 40 Jahre zu früh)

Jakob übernimmt die Initiative.

„… , rief er seinen Sohn Joseph und sagte zu ihm: ‘Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen,

Wie demütig zu Josef, seinen Sohn: „Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen“

Das ist kein Befehl. Das ist demütige Bitte.

„…lege bitte deine Hand unter meine Hüfte,

(Vgl. 24, 1ff): Das ist ein feierliches Zeichen dafür, dass, wenn der Eid nicht ausgeführt werden sollte, die [anderen] Söhne Jakobs die Treulosigkeit des Schwörenden [hier: Josefs] rächen würden.

„und erweise Freundlichkeit ‹und Gnade› und Wahrheit an mir.“

„Begrabe mich bitte nicht in Ägypten.“

 

Sein Herz ist in Kanaan geblieben. Er lebt nun mit Gottes Verheißungen klar vor Augen.

Glaube = Handeln in der Überzeugung, dass Gott tun wird, was er gesagt hat.

47:30 Wenn ich bei meinen Vätern liegen werde, so führe mich aus Ägypten und begrabe mich in ihrem Grab.’“

Hier sehen wir, wo seine Gedanken sind und was ihn wirklich beseelt: Die göttliche Verheißung, das Land, der Bund, das Königreich Gottes. Das Äußerliche bekümmerte ihn wenig, nur das Unsichtbare bewegte ihn.

„Und er sagte: ‘Ich werde tun nach deinem Wort.’

47:31 Und er sagte: ‘Schwöre mir!’

Und er schwor ihm.

Und Israel huldigte am Kopfende des Bettes.“

Hebräer 11, 21 Und er beugte sich und huldigte über das Obere seines Stabes hin.

Immer noch ein Krüppel, immer noch ein Pilger.

 

2. Jakobs Segen für die Zwei und die Zwölf. JUDA bekommt das Zepter (49, 10). K. 48.49

1. Mose 48 Jakob adoptiert Josefs Söhne

48:1 Und es geschah nach diesen Dingen, dass man Joseph sagte: ‘Sieh, dein Vater ist krank.’“

Und er nahm seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich.“

48:2 Und man berichtete Jakob und sagte: ‘Sieh, dein Sohn Joseph kommt zu dir.’“

Und Israel machte sich stark und setzte sich auf im Bett.“

Jakob krank. → Er setzt sich auf.

Er handelt gegen seine Gefühle – im Gegensatz zu Isaak, der nach seinen Gefühlen lebte.

Und Israel machte sich stark:“

Hier ist die Kraft eines Sterbenden, der sagt: Alles du und gar nichts ich.

Jakob will seine Verantwortung als Oberhaupt der Familie bis zuletzt wahrnehmen. Er zieht sich nicht zurück (wie Abraham es tat).

Er ist körperlich am Ende (fast blind), aber geistig und geistlich stark wie nie zuvor!

Hier ist ein Mann, der am Ende seines Lebens nur noch Gottes Wort im Sinn hat.

Israel macht sich stark – ganz gegen seine Gefühle, aber 100 % im Gehorsam und Glauben. → Er bekommt 100 % Kraft und kann mit göttlichem Scharfblick segnen.

Welch ein Gegensatz zu Isaak, der nicht nur physisch, sondern auch geistlich blind bzw. äußerst schwachsichtig war.

 

Lektion: Wie können wir diesem Vorbild folgen?

Hast du deine stärkste Zeit schon hinter dir? Müde? Entmutigt?

Gib Gott 100 % deines Willens/Bereitschaft → Gott gibt dir 100% seiner Gnade, seiner Kraft.

 

48:3 Und Jakob sagte zu Joseph: ‘Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus im Lande Kanaan, und er segnete mich 48:4 und sagte zu mir: ‚Siehe, ich bin der, der dich fruchtbar macht und dich mehrt und dich zu einer Schar von Völkern macht, und ich gebe dieses Land deinem Samen nach dir zum ewigen Besitztum.’“

Er erinnert an Gottes Verheißung: El Schaddai [Gott KANN!]

erschien mir, segnete und sprach: Ich werde dich fruchtbar machen!

48:5 Und nun, deine beiden Söhne, die dir im Lande Ägypten geboren wurden, ehe ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mein sein. Ephraim und Manasse sollen mein sein wie Ruben und Simeon. 48:6 Aber dein Geschlecht, das du nach ihnen gezeugt haben wirst, soll dein sein. Nach dem Namen ihrer Brüder sollen sie genannt werden in ihrem Erbteil;“

48:7 und ich – als ich aus Paddan kam, starb Rahel bei mir im Lande Kanaan auf dem Wege, als noch eine Strecke Landes war, um nach Ephrata zu kommen. Und ich begrub sie dort auf dem Wege nach Ephrata, das ist Bethlehem’“

 

48, 5: „deine beiden Söhne“„Ephraim“ (Fruchtbarkeit) „und Manasse“ (Vergessenlassen) - „sollen mein sein wie Ruben und Simeon.“

Ruben verlor das Erstgeburtsrecht (= doppelter Anteil am Erbe)

Simeon (auch Levi) die nächsten, sind ebenso disqualifiziert;

 

Juda bekommt das Königtum;

Josef, der Sohn Rahels, bekommt das Erstgeburtsrecht.

 

Josef bekommt (durch Adoption seiner Söhne) den doppelten Anteil des Erstgeborenen.

Nun bekommt Rahel doch noch 4 Söhne: Josef, Benjamin, Ephraim und Manasse

(Lea hatte 6)

 

Eigtl. sind es nun 13 Stämme, es werden aber weiterhin meistens nur 12 genannt

Vgl. die 24 Listen der Stämme. (Siehe Datei: Offenbarung 7 Stämme) Keine zwei sind gleich.

In 4. Mose 34 fehlen Ruben und Gad,

in 5. Mose 33, in 1Ch 2-8 fehlen Dan und Sebulon,

in 1Ch 6, 62ff fehlt Dan,

in 1Ch 27, 16 fehlen Gad und Asser,

in 1Ch 2, 2 und Hes 48, 31ff wird Josef nicht in Manasse und Ephraim geteilt,

in 1Ch 12, 23f werden 14 Stämme genannt, 13 und zweimal Halbmanasse.

Das Fehlen Dans in Offenbarung 7, bedeutet nicht, dass niemand vom Stamme Dan in Neujerusalem sein wird. Dan wird jedenfalls im Millennium sein: Hes 48. Dort wird er sogar an 1. Stelle genannt.

Das zeigt, dass dem Fehlen eines Stammes nicht zu viel Bedeutung beigemessen werden soll. Einer muss immer fehlen, wenn die 12-Zahl aufrecht erhalten werden soll, da die beiden Söhne Josefs zu den Kindern Jakobs gezählt wurden.

[NB: Bei den Aposteln verhält es sich ähnlich: Auch die Apostel sind eigtl. 13, nicht 12. In Offenbarung 21 wird aber die 12-Zahl der Apostel des Lammes aufrecht erhalten.]

 

Der materielle Anspruch der Erstgeburt geht auf Josef über (ird. Segen)

Die Führungsrolle geht auf Juda über (geistl. Segen).

Von ihm kommt der Schilo Jesus Christus.

 

Beachte die Reihenfolge der Namen: Jakob nennt Ephraim zuerst.

Manasse = der vergessen macht - Der Trost, der Josef seine Elendsjahre vergessen ließ, muss in den Hintergrund treten

Ephraim = doppelte Fruchtbarkeit - Die Frucht, die Gott geschenkt hat, wird an die erste Stelle gesetzt

→ Anwendung: Was steht in unserem Leben an erster Stelle?

Der Trost über Leid (durch Kinder, neue Beziehungen…) oder die Fruchtbarkeit durch und für Gott.

Kann es sein,

dass sich in unserem Leben etwas verschoben hat?

dass unser Leben nicht mehr an erster Stelle Gott gehört?

Segen ist, fruchtbar zu sein für Gott. Leben wir in diesem Segen?

 

48:8 „Und Israel sah die Söhne Josephs und sagte: ‘Wer sind diese?“

48:9 „Und Joseph sagte zu seinem Vater: ‘Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Und er sagte: ‘Bringe sie doch zu mir her, dass ich sie segne!“

48:10 „Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und er führte sie näher zu ihm, und er küsste sie und umarmte sie.“

Jakobs Augen schwer vor Alter, er konnte nicht (bzw. kaum) sehen

 

Er weiß, wer diese sind (s.o.) aber er sieht nicht genau, wer wer ist.

Er selbst hat eben diese Augenschwäche seines Vaters ausgenützt, um die Reihenfolge zu vertauschen, jetzt will er es genau wissen.

48:11 „Und Israel sagte zu Joseph: ‘Ich hatte nicht gedacht, dein Angesicht wiederzusehen, und siehe! – Gott hat mich sogar deinen Samen sehen lassen!“

48, 12 „Und Joseph führte sie von seinen Knien heraus und beugte sich auf sein Angesicht zur Erde nieder.“

Josef, der Erlöser, beugt sich vor seinem Vater // 1. Korinther 15, 27f

48, 13 Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten, zur Linken Israels, und Manasse mit seiner Linken, auf der rechten Seite Israels, und führte sie näher zu ihm.“

Josef stellt sie in der richtigen Reihenfolge vor Jakob.

Manasse mit der Linken zur rechten Hand Israels,

Ephraim mit der Rechten zur linken Hand Israels.

48, 14: Und Israel streckte seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims er war aber der Jüngere und seine Linke auf das Haupt Manasses; er legte seine Hände absichtlich so, denn Manasse war der Erstgeborene.

Israel überkreuzt die Hände und segnet Ephraim vor Manasse.

48, 15. „Der Gott, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt sind,

der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag,

Gott, der große Hirte, weidete den kleinen Hirten Jakob (vgl 1P5, 1-4.)

V. 16: „der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel,

segne diese Knaben. Und in ihnen soll mein Name genannt werden und der Name meiner Väter Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren und viel werden inmitten des Landes“

Israel (der Streiter Gottes) sieht genau auf das, was Gott vorhat.

Er verwechselt nicht links und rechts! Rechts ist, wo Gott gesagt hat, dass rechts ist!

 

Jakob ist ein Mann, der in allem Gottes Sache ausführt, einer der nur für Gott streitet („Israel“). Jakob hat gelernt, sich an Gott zu hängen, an Gott zu kleben (32, 28 „Ich lasse dich nicht, du habest mich denn gesegnet“). Nun wird Gott ihn nicht mehr lassen.

Weil die Philipper so eine gesunde Haltung hatten, ähnlich wie Jakob, konnte Paulus ihnen zusprechen: Philipper 1, 6 von eben diesem überzeugt, dass der, der unter euch ein gutes Werk anfing, es ‹ganz› zum Ziel führen wird bis zum Tage Jesu Christi.“

Vollenden wird er sein Werk in uns, wenn wir an ihm bleiben.

48, 17: Und als Joseph sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, war es übel in seinen Augen; und er fasste seines Vaters Hand, um sie von dem Haupte Ephraims hinwegzutun auf das Haupt Manasses. 18 Und Joseph sagte zu seinem Vater: ‘Nicht so, mein Vater, denn dieser ist der Erstgeborene; lege deine Rechte auf sein Haupt.“

Josef - nicht einverstanden, will seinen Vater korrigieren. Er glaubt, dass der Vater sich irrt.

19 „Aber sein Vater weigerte sich und sagte: ‘Ich weiß es mein Sohn, ich weiß.“

Welch ein geistlicher Scharfblick! Hier sehen wir Jakob über Isaak weit hinauswachsen. (Vgl. 1. Mose 27)

Merken wir, wie oft der Heilige Geist ihn hier „Israel” nennt?

„Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein; aber doch wird sein jüngerer Bruder größer sein als er, und sein Same wird eine Fülle von ‹Heiden-›Völker werden. 20 Und er segnete sie an jenem Tage und sagte: ‘In dir wird Israel segnen und sagen: ‘Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse!“

Und er setzte Ephraim vor Manasse.“

4. Mose 1:32-35 32 Von den Söhnen Josephs: „von den Söhnen Ephraims: „ihre Geschlechter nach ihren Familien nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, 33 ihre Gemusterten vom Stamme Ephraim, vierzigtausend fünfhundert. 34 Von den Söhnen Manasses: „ihre Geschlechter nach ihren Familien, nach ihren Vaterhäusern, nach der Zahl der Namen, von zwanzig Jahren und darüber, jeder, der zum Heere auszog, 35 ihre Gemusterten vom Stamme Manasse, zweiunddreißigtausend zweihundert.

4. Mose 26, 34.37

Aber an der Segensstelle: 5. Mose 33:17 17 Sein ist die Majestät des Erstgeborenen seines Stieres; und Hörner des Wildochsen sind seine Hörner. Mit ihnen wird er die Völker niederstoßen allzumal bis an die Enden der Erde. Und das sind die Zehntausende Ephraims, und das die Tausende Manasses.

 

Ephraim vor Manasse: Fruchtbarkeit kommt vor Leid vergessen!

→ Gottes Gedanken sind nicht unsere Gedanken

→ Auch Josef ist nicht vollkommen, auch er muss sich beugen und sich etwas sagen lassen

 

Der zweitmächtigste Mann der Welt unterordnet sich unter Gottes Willen und unter seinen sterbenden Vater.

Vollkommen ist allein Gott! auch die größten Vorbilder machen Fehler

Wie viel Unweisheit und sogar Ungerechtigkeit und Untreue gibt es unter dem Volk Gottes

Wie gehen wir mit der Unvollkommenheit unserer Geschwister um? Römer 15, 7

 

Was macht unsere Beziehungen, Freundschaften, Ehen, unser Gemeindeleben so einzigartig? - Unsere Vollkommenheit? – Nein. Sondern: Unser Umgang mit unserer Unvollkommenheit (Geduld und Vergebung, und wieder Geduld u. Vergebung)

Ich bin eigentlich sehr dankbar, dass z. B. meine Frau nicht vollkommen ist. Wisst ihr warum? Weil sonst immer ich an allem Schuld wäre; und so bin ich es nur meistens.

 

Jakob hat inzw. eine Lektion gelernt:

Gott wirkt anderes, als wir es oft erwarten.

Der Jünger vor dem Älteren. Gott hält sich nicht immer an die Sitten.

Vgl. 1. Mose 25, 23E. Das hatte Jakob inzw. durch den Glauben erkannt. Gott hatte es schon 4mal so gemacht.

Abraham vor Nahor

Isaak vor Ismael

Jakob vor Esau

Josef vor Ruben

Nun hier: Ephraim vor Manasse.

(auch: Perez vor Serach; K. 38.)

 

Persönlicher Abschied:

48, 21 „Und Israel sprach zu Josef: ‘Siehe, ich sterbe. Und Gott wird mit euch sein und wird euch zurückbringen in das Land eurer Väter.“

Sterbend macht er dem Zurückbleibenden Mut durch seinen unerschütterlichen Glauben an Gottes Verheißung.

Lektion: Was werden meine letzten Worte am Sterbebett sein: Gewiss und zufrieden in der Verheißung Gottes ruhend, oder angstvoll, unzufrieden, innerlich unruhig und friedlos?

2. Timotheus 4, 7.8

 

 

48, 22. Ich habe dir einen Landstrich gegeben, einen Anteil über deine Brüder hinaus“

Noch einen Anteil dazu!

Wenn Gott gerecht nach seiner Verheißung das Erbe aufgeteilt hat, gibt es dazu noch den persönlichen Lohn, auf den niemand Anspruch hat, den er völlig frei verschenkt.

Alles ist aus Gnade, alle bekommen ein Erbe – aus Gnade.

Und dann ist da aber noch Raum für persönliche Wertschätzung.

Ei du guter und getreuer Knecht. Über weniges bist du treu gewesen. Ich werde dich über vieles setzen. Matthäus 25.

Gott hat keine Lieblingskinder, aber er belohnt besondere Treue. Aber auch dieser Zusatzlohn wird Gnade sein.

Denn es wird Jesus Christus gewesen sein, der durch uns gewirkt hat. Nur das, was Jesus Christus durch uns gewirkt hat, wird bleiben. Und doch wird Christus uns noch belohnen – für das was er selbst durch uns gewirkt hat. Alles ist Gnade.

 

Jakob denkt im Angesicht seines Todes nicht an sich selbst, sondern an das Wohl der Seinen.

Lange hat er nur für sich gelebt, jetzt kann man sagen: Er lebt nicht sich selbst, und er stirbt nicht sich selbst

→ Wird man das auch über uns einmal sagen können?

Das Muster: Römer 14, 7.8 denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst; 8 denn beides: wenn wir leben, leben wir dem Herrn, und auch wenn wir sterben, sterben wir dem Herrn. Also: Wenn wir leben und auch wenn wir sterben, sind wir des Herrn;

Exkurs: Die Namen Josef und Juda später in der Bibel:
Joseph und Juda

Hes 37, 16, 19; Sac 10, 6

Hes 37:16 Und du, Sohn des Menschen, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: „Für Juda und für die Kinder Israel, seine Gefährten. Und nimm ein anderes Holz und schreibe darauf: „Für Joseph, Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner Gefährten.

Hes 37:19 so rede zu ihnen: „So sagt mein Herr, Jahweh: „Siehe! – ich werde das Holz Josephs nehmen, das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels, seine Gefährten; und ich werde sie dazu tun, zu dem Holze Judas, und werde sie zu einem Holze machen, sodass sie eins seien in meiner Hand.

Sach 10:6 Und ich werde das Haus Juda stärken und das Haus Joseph retten, und werde sie wohnen lassen, denn ich habe mich ihrer erbarmt, und sie werden sein, als ob ich sie nicht verstoßen hätte, denn ich bin Jahweh, ihr Gott, und werde ihnen antworten.

Josef für das Nordreich oder für Israel

Psalm 80, 2; 81, 6; Am 5, 6.16; 6, 6; Ob 18

Psalm 80:2 Hirte Israels, nimm zu Ohren! Der du Joseph leitest wie Schafe, der du thronst über den Cherubim, strahle hervor!

Psalm 81:6 Als Zeugnis setzte er es ein in Joseph, als er auszog über das Land Ägypten. – Ein Reden, das ich nicht gekannt, höre ich.

Am 5:6 Sucht Jahweh und lebt, damit er nicht in das Haus Josephs eindringe wie ein Feuer und es verzehre, und für Bethel niemand da sei, der es lösche,

Am 5:15 Hasset das Böse und liebet das Gute, und richtet das Recht auf im Tore; vielleicht wird Jahweh, der Gott der Heere, dem Überrest Josephs gnädig sein.

Am 6:6 die Wein aus Schalen trinken und mit den besten Ölen sich salben, und sich nicht grämen über die Wunde Josephs.

Ob 1:18 Und das Haus Jakob wird ein Feuer sein, und das Haus Joseph eine Flamme, und das Haus Esau zu Stoppeln; und sie werden unter ihnen brennen und sie verzehren. Und das Haus Esau wird keinen Übriggebliebenen haben, denn Jahweh hat gesprochen.

Ephraim und Juda:

5. Mose 34:2; Jos 20:7; Richter 10:9; 2. Könige 14:13; 1Ch 9:3; 2. Chronik 15:8f; 17:2; 25:10, 23; 30:1; 31:1; 34:9; Psalm 60:9; 108:9; Jesaja 7:17; 9:20; 11:13; Hes 37:16, 19; Hosea 5:5, 12ff; 6:4; 10:11; 12:1; Sacharja 9:13

2. Chronik 17:2 2 und er legte Kriegsvolk in alle festen Städte Judas und legte Besatzungen in das Land Juda und in die Städte Ephraims, die sein Vater Asa eingenommen hatte.

2. Chronik 25:10 10 Da sonderte Amazja sie ab, nämlich die Schar, die von Ephraim zu ihm gekommen war, dass sie an ihren Ort gingen. Und ihr Zorn entbrannte sehr gegen Juda, und sie kehrten an ihren Ort zurück in glühendem Zorn.

Psalm 60:9 9 Mein ist Gilead und mein ist Manasse, und Ephraim ist die Wehr meines Hauptes. Juda mein Herrscherstab.

Jesaja 7:17 17 Jahweh wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tage, da Ephraim von Juda gewichen ist, den König von Assyrien.

Jesaja 9:20 20 Manasse den Ephraim, und Ephraim den Manasse; diese miteinander fallen über Juda her. Bei dem allen wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt.

Jesaja 11:13 13 Und der Neid Ephraims wird weichen, und die Bedränger Judas werden ausgerottet werden; Ephraim wird Juda nicht beneiden, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen.

Hosea 5:5 5 Und die Hoffart Israels zeugt ihm ins Angesicht, und Israel und Ephraim werden fallen durch ihre Ungerechtigkeit; auch Juda fällt mit ihnen.

Hosea 5:12-14 12 Und ich werde für Ephraim wie die Motte sein, und für das Haus Juda wie der Wurmfraß. 13 Und Ephraim sah seine Krankheit, und Juda sein Geschwür; und Ephraim ging nach Assyrien und sandte zu dem König Jareb; der aber vermag euch nicht zu heilen und wird euer Geschwür nicht vertreiben, 14 denn ich werde für Ephraim wie ein Löwe sein, und für das Haus Juda wie ein junger Löwe. Ich, ich werde zerreißen und davongehen; ich werde wegtragen, und niemand wird retten.

Hosea 6:4 4 Was soll ich dir tun, Ephraim, was soll ich dir tun, Juda, da eure Frömmigkeit wie die Morgenwolke ist und wie der Tau, der früh verschwindet?

Hosea 10:11 11 Und Ephraim ist eine ans Joch gewöhnte junge Kuh, die zu dreschen liebt; und ich, ich bin über die Schönheit ihres Halses hergefahren: „ich werde Ephraim einspannen, Juda soll pflügen, Jakob soll eggen.

Hosea 12:1 Hosea 12:1 Mit Lüge hat Ephraim mich umringt, und das Haus Israel mit Trug; und Juda ist immer noch zügellos gegen Gott und gegen den Heiligen, der treu ist.

Sach 9:13 13 denn ich habe mir Juda gespannt, den Bogen mit Ephraim gefüllt; und ich wecke deine Söhne, Zijon, auf gegen deine Kinder, Griechenland, und mache dich wie das Schwert eines Helden.

K. 49 Jakob weissagt über seine Söhne und segnet sie

49:1 Und Jakob rief seine Söhne und sagte: ‘Versammelt euch, und ich will euch verkünden, was euch begegnen wird im letzten Zeitabschnitt der Tage.“

1. Mose 49 zeigt seinen Weitblick. Jakob, ein Prophet, der Einblick in Gottes Heilsplan gewonnen hat! Hierin war er sogar größer als Abraham. Aber welch hohen Preis bezahlte er.

49:2 Kommt zusammen und hört, ihr Söhne Jakobs,

und hört auf Israel, euren Vater!“

Aus welchem Grund macht Jakob diese Ankündigungen? –

Der Charakter ist entscheidend.

 

Das ist das Wichtigste in unserem Christenleben. Nicht die Arbeit für Christus, nicht unsere großartigen Gedanken oder Taten. Sinn der Erlösung ist Wiederherstellung des Bildes Gottes in unserem Charakter. Daraufhin muss aller gegenwärtige Dienst im Königreich Gottes zielen.

Und es geht nicht nur um den persönlichen Charakter, sondern auch um die Zukunft unserer (leiblichen und geistlichen) Nachkommen – unser persönliches Tholedoth.

Lektion:

Unser Leben hat Auswirkungen auf unsere (leiblichen und geistlichen) Nachkommen.

Wenn wir unseren bösen Charaktereigenschaften freien Lauf lassen, schaden wir nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Nachkommen.

Wenn wir in der Versuchung bestehen, werden wir „Selige“ genannt. (Jakobus 1, 12) Seligkeit ist höchste Freude.

Parallelen zum Jakobusbrief

Der Jakobusbrief ist gerichtet an die zwölf Stämme in der Zerstreuung” (d. i. wohl ein bildhafter Ausdruck für Gottes Volk allgemein, das aber zu jener frühen Zeit zum großen Teil aus Judenchristen bestand.). Unter Gottes „zwölfstämmigem“ Volk sind die Charaktereigenschaften der zwölf Söhne Jakobs zu finden. Jakobus behandelt sie in seinem Brief.

Ruben – Parallelen zum Jakobusbrief

49:3 Ruben, mein Erstgeborener bist du,

meine Kraft und der Erstling meiner Stärke,

Oberster in Hoheit und Oberster in Macht!“

49:4 Brodelnd ‹und unstet› wie die Wasser[= unbeherrscht; ungestüm], sollst du nicht der Oberste sein,

denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen.

Da hast du es entweiht.

Mein Bett hat er bestiegen!“

1. Mose 35, 22 22 Und es geschah, als Israel in jenem Lande wohnte, da ging Ruben hin und lag bei Bilha, der Nebenfrau seines Vaters. Und Israel hörte es.

1Ch 5, 1: Und die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels (denn er war der Erstgeborene; weil er aber das Lager seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben; aber er [d. i. Joseph] wird nicht nach der Erstgeburt verzeichnet [o.: doch ohne dass dieser [im Geschlechtsregister] als Erstgeborener verzeichnet wurde], 1Ch 5:2 denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und der Fürst [kommt] aus ihm; aber das Erstgeburtsrecht wurde Joseph [zuteil]),

Richter 5, 15.16 15 … An den Bächen Rubens waren große Beschlüsse des Herzens. 16 Warum bliebst du zwischen den Hürden, das Flöten bei den Herden zu hören? An den Bächen Rubens waren große Beratungen des Herzens.

Ruben war unentschlossen.

Ruben wurde nie zum Führer in Israel.

Jakobus 1, 5.6 5 Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er [sie] von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. 6 Er bitte aber im Glauben und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird, 7 denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde;

Ich bete, Herr verändere mich in dein Bild. Aber ich glaube nicht wirklich, dass Gott meinen Charakter verändert, wenn ich darum bitte. Ich zweifle. Es ist mir daher auch nicht wirklich ernst damit.

Die Frage ist, ob ich diese Weisheit (die von oben, Jakobus 3, 13-18), die mir mangelt, auch wirklich haben will.

Jakobus 1, 8 ein Mann mit geteiltem Herzen, ‹‘mit zwei Seelen’›, unbeständig in allen seinen Wegen.

Ruben war im Charakter wankelmütig und unstet, unbeständig.

Ein Beispiel: Ich schaue in den göttlichen Spiegel des Wortes Gottes (Jakobus 1, 22-24). Ich denke: Ich muss von dieser Sünde los werden! Ich gehe an mein Tagwerk und vergesse. Oder ich denke: Es ist nicht so schlimm, wenn ich dieses Charakterzug weiterhin behalte.

Jakobus 1, 9 Der niedrig gestellte Bruder rühme sich in seiner Hoheit,

Wir haben geistliche Vorrechte, hohe Würde, auch wenn wir hier auf Erden oft wenig Anerkennung und Ansehen haben. Aber bei Gott sind wir wer! Wir sind Erstgeborene (s. zu V. 18 unten). Wir sollen uns dieser Vorrechte bewusst werden. Das wird uns helfen, unserer hohen Berufung entsprechend zu wandeln (Epheser 4, 1; Philipper 1, 27; Kolosser 1, 10; 1. Thessalonicher 4, 1; 1. Thessalonicher 2, 12ff).

Jakobus 1, 10 der reiche [rühme sich] in seiner Niedrigkeit, weil er, wie eine Blume des Grases, vergehen wird;

In uns selber sind wir nichts, sind wir niedrig, sehr niedrig –

wie Ruben: fleischlich wie ein Ziegenbock. Was wir Würdiges und Hohes sind, sind wir durch Christus.

Jakobus 1, 12-17 12 Ein Seliger [ist] der Mann, der in der Prüfung Ausdauer bewahrt! – weil er, nachdem er sich bewährt hat, die Krone des Lebens empfangen wird, die der Herr denen verhieß, die ihn lieben. 13 Niemand sage, wenn er versucht wird: „Ich werde von Gott her versucht“, denn Gott ist unversuchbar im Bösen. Er selbst versucht niemanden. 14 Ein jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust weggezogen und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde. Die Sünde, wenn sie vollendet wird, gebiert Tod.

Ruben wurde versucht. (1. Mose 35, 22). Lust zur Sünde und Gelegenheit zur Sünde fielen zusammen.

Charakter zeigt sich, wenn er erprobt wird. Ruben wurde erprobt, versucht wie Josef (1. Mose 39). Ruben gab nach. Josef nicht. Welche innere Stärke von Josef! Josef war selig. Ruben nicht.

Gott hätte Ruben genauso viel Kraft geben wie Josef.

16 Werdet nicht irregeleitet, meine geliebten Brüder. 17 Jede gute Bescherung und jede vollkommene Gabe ist von oben, kommt herab vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch wechselndes Schattenwerfen.

Gott will geben! Er will Kraft geben, Gnade geben. Jede Gabe Gottes ist genau für uns zugeschnitten, ist vollkommen, genau richtig für uns – und zwar, um einem ganz bestimmten Bedürfnis zu begegnen; jede Gabe Gottes ist da, um meinem konkreten heutigen Bedürfnis zu begegnen. Heute kommt die Versuchung. Gottes Gabe ist da! Mangelt mir Kraft, der Versuchung zu widerstehen? Gottes Gabe ist da. Mangelt mir Weisheit, einer herausfordernden Frage eines Menschen in meiner Umgebung richtig zu antworten (inhaltlich richtig und in der richtigen Art und Weise und im richtigen Tonfall) ohne zu sündigen, ohne ein einziges Wort zu viel zu sagen? Gottes Weisheit ist da!

16 Werdet nicht irregeleitet, meine geliebten Brüder. 17 Jede gute Bescherung und jede vollkommene Gabe ist von oben, kommt herab vom Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch wechselndes Schattenwerfen.

Gott ist ein Geber. Er gibt und gibt, und er wird weiterhin geben – aus seinem guten stabilen Charakter heraus. Und er ist ein Vater des Lichts, d. h., bei ihm ist nichts Böses. Daher: Er wird uns nicht etwas Böses, Negatives geben. Und er ändert seinen Charakter nicht. Er ist nicht wankelmütig.

18 Nach seinem Willen hat er uns geboren durch das Wort der Wahrheit, damit wir eine Art Erstlingsfrüchte seiner Geschöpfe seien.

Und Gott steht dazu, dass er uns als Erstlinge geboren hat. Wir sind seine Erstgeborene (s. a. Hebräer 12, 23; Offenbarung 14, 4). Alle seine Kinder sind Erstgeborene. Er hat keine Zweitgeborenen. Alle haben eine besondere Stellung beim Vater – und bekommen ein besonderes Erbe, gleichsam den doppelten Erbanteil (5. Mose 21, 17), und vor allem: den Segen Abrahams.

Über das Erstgeburtsrecht.

1. Der Erstgeborene war besonderes Eigentum Jahwehs (2. Mose 13, 2; 22, 29; Hebräer 12, 23). Er erhielt zur Zeit des mosaischen Gesetzes das doppelte Anteil vom Erbe. (5. Mose 21, 17: sondern den Erstgeborenen, .. soll er anerkennen, dass er ihm zwei Teile gebe von allem, was in seinem Besitz gefunden wird, .. ihm gehört das Recht der Erstgeburt.)

2. Das Erstgeburtsrecht beinhaltete auch das Vorrecht, das geistliche Haupt der nachfolgenden Generationen zu sein. Das war im Falle von Isaak ein ungeheures Vorrecht, denn Gott hatte verheißen, Könige sollten aus ihm kommen. Der Erstgeborene würde daher größte Ehre und Ruhm haben. Psalm 89, 28; 1. Mose 27, 29; 2. Chronik 21, 3.

3. Der Segen Abrahams ging auf den über, der das Erstgeburtsrecht hatte (27, 4.27.2), d. h., in diesem Fall war der Segen vor allem der Erbbesitz, das verheißene Land Kanaan und die große Nachkommenschaft [28:4 und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, auf dass du besitzest das Land deiner Fremdlingschaft, das Gott dem Abraham gegeben hat!]

Als Erstgeborene dürfen wir – und sollen wir – den Charakter des Vaters erben.

Wenn wir versucht werden, wenn die eigene Lust uns von dem christusähnlichen Charakter (den Gott uns geschenkt hat) wegziehen und weglocken will, sollen wir daran denken, dass wir Erstgeborene sind, Erstlinge Seiner Kraft! – und dass wir in Gott und in Gottes Charakter als Erstgeborene die Kraft Gottes haben zum Widerstehen.

Jakobus 4, 4-8 4 Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft Gottes ist? Wer immer also Freund der Welt sein will, stellt sich als Feind Gottes hin. 5 Oder meint ihr, die Schrift mache leere Worte? Bis zur Eifersucht begehrt er den Geist, der Wohnung in uns aufnahm. 6 Aber er gibt Gnade, die größer ist, weswegen er sagt: „Gott widersetzt sich den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ {Vgl. Sprüche 3, 34 n. d. gr. Üsg.} 7 Seid also Gott untergeordnet. Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen. 8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Die Hände seien gesäubert, Sünder, und die Herzen seien gereinigt ‹und [gott]geweiht›, [ihr mit] zwei Seelen!“

Manchmal besteht das Widerstehen im Fliehen. Es gibt das Genießenwollen über den Mund (Jakobus 4, 1.3), und es gibt das Genießenwollen über die geschlechtlichen Organe. Fliehen müssen wir bei sexuellen Versuchungen (1. Korinther 6, 18-20; 2. Timotheus 2, 22); fliehen sollen wir auch bei Habsucht (1. Timotheus 6, 11).

Wohin sollen wir fliehen? Jakobus sagt:

8 Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen.

Zu Gott nahen sollen wir uns mit „sauberen Händen“ (und Handlungen, die wir mit damit tun) und gottgeweihten Herzen (= Innerem). [Hand und Herz: beide metaphorisch]

Die Hände seien gesäubert, Sünder, und die Herzen seien gereinigt ‹und [gott]geweiht›, [ihr mit] zwei Seelen“!

Zwei Seelen, d. h.: wankelmütig. Vgl. 1, 8. (Hier schließt sich der Kreis.) Ruben war wankelmütig, Josef nicht.

Zwei Seelen, d. h. man ist innerlich gespalten – der eine Teil in mir will die Welt und ihre Lust, der andere will die göttliche Welt und Umgestaltung in den Charakter Christi, damit wir für Gottes neue Welt vorbereitet werden. In der neuen Welt werden alle „Mit-Erstgeborenen“ das Bild des großen „Erstgeborenen der Brüder“ tragen: Römer 8, 29: die, die er im Voraus kannte, bestimmte er auch im Voraus, seinem Ebenbilde, dem Sohne, gleichgestaltet zu sein, sodass er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

Wenn wir versucht werden, wenn die eigene Lust uns von Christus wegziehen und weglocken will, sollen wir daran denken, dass wir Erstgeborene sind (Jakobus 1, 18, Hebräer 12, 25), und dass wir unser Erstgeburtsrecht verlieren können – wie Ruben. – und wie Esau.

Hebräer 12, 14-17 14 Jagt mit allen dem Frieden nach, auch der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, 15 und haltet dabei Aufsicht, dass nicht jemand von der Gnade Gottes abkomme, ‹ hinter ihr zurückbleibe,› dass nicht etwa irgendeine ‹giftige› Wurzel der Bitterkeit emporwachse und Schwierigkeit bereite und viele durch diese verunreinigt werden, 16 dass nicht irgendein Unzüchtiger da sei oder ein Profaner/Unheiliger wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt weggab, 17 denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, abgelehnt wurde, denn er fand keinen Raum zur Sinnesänderung, obwohl er sie mit Tränen ‹ernsthaft› suchte;

Ist das eine Motivation, die uns im Kampf gegen die Sünde hilft? – Und ob! (Auch für den Hebräerschreiber war es eine.)

Es gibt ein „zu Spät.“ Esau weiß es. Und auch Ruben weiß es.

Ruben hatte bei Josef versagt. (37, 29 und 42, 22. Er kam zu spät.) Und als er beim Vater für Benjamin bürgen wollte, um sein Versagen von K. 37 zu kompensieren (wieder gutzumachen), war es zu spät. 42, 37. Er hatte das Vertrauen vom Vater nicht mehr. Er verlor das Erstgeburtsrecht.

Solange wir noch unterwegs sind, ist es für uns aber noch nicht zu spät.

Jakobus sagt:

Jakobus 4, 9.10 9 Seid elend und trauert und weint! Euer Lachen werde in Trauer verändert und [eure] Freude in Niedergeschlagenheit. 10 Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.

Und:

Jakobus 5, 19-20 19 Brüder, wenn einer unter euch von der Wahrheit weg irregeführt wird und einer ihn zur Umkehr bringt, 20 nehme er zur Kenntnis, dass der, der einen Sünder von seinem Irrweg zur Umkehr brachte, eine Seele vom Tode retten und eine Menge Sünden bedecken wird.

Ruben verlor das Erstgeburtsrecht. Wer bekam es? – Josef, der in der Versuchung treu geblieben war; treu in der Versuchung zur Lust; treu in der Versuchung zum „Hier und Jetzt.“ Josef konnte warten.

Können wir es auch? Ja. Mit der Hilfe Gottes.

Gott hilft uns durch Jakobus:

Jakobus 5, 7-8 7 Seid also geduldig, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn. Siehe! Der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde, [wartet] mit Geduld auf sie, bis sie den Früh- und den Spätregen bekommen hat. 8 Habt auch ihr Geduld und festigt eure Herzen, weil die Ankunft des Herrn nahe gekommen ist.

Und so können uns Prüfungen und Anfechtungen zum großen Segen werden.

Jakobus 1, 2-4 2 Für gänzliche Freude achtet es, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet. 3 Nehmt dabei zur Kenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt. 4 Lasst aber die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und ‹in jedem Teilbereich› ganz seid und in nichts Mangel habt.

Simeon und Levi – Parallelen zum Jakobusbrief

49:5Simeon und Levi sind Brüder,

Werkzeuge der Gewalttat ihre Waffen.“

In Sichem war noch Bitterkeit gegen Simeon und Levi vorhanden gewesen (34, 30), hier nicht mehr.

1. Mose 34:30 0 Und Jakob sagte zu Simeon und zu Levi:“Ihr habt mich in Trübsal gebracht, indem ihr mich stinkend macht unter den Bewohnern des Landes, unter den Kanaanitern und unter den Perisitern. Ich aber bin ein zählbares Häuflein. Und sie werden sich gegen mich versammeln und mich schlagen, und ich werde vertilgt, ich und mein Haus.“

In 49, 5-7 sind persönliche Rachegefühle verschwunden. Nur noch die Sünde selbst bekümmert ihn!

49:6 „Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat,

und die Ehre meiner ‹Herrlichkeit› vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung,

denn in ihrem Zorn haben sie den Mann erschlagen

und in ihrem Mutwillen den Stier gelähmt.“

49:7 „Verflucht sei ihr Zorn, denn er war gewalttätig,

und ihr Grimm [eig.: ihr Überwallen], denn er war grausam.

1. Mose 34, 25-29. Zorn, Wut, Gewalt. Mit solchen Menschen kann Gott nichts anfangen. Sie schlachteten wehrlose Menschen und Tiere ab.

Ich verteile sie in Jakob

und zerstreue sie in Israel.“

Simeon erlitt Schiffbruch. Er fiel auseinander. Sein Land lag innerhalb des Landes von Juda.

Levi hatte kein Erbteil (Jos 21).

Aber Gott ließ die Leviten dennoch zum großen Segen werden. Wegen ihrer Treue bekamen sie das Priestertum.

2. Mose 32:26-29 26 Und Mose stellte sich auf im Tore des Lagers und sagte: „Her zu mir, wer für Jahweh ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis. 27 Und er sagte zu ihnen: „Also sagt Jahweh, der Gott Israels: „Leget ein jeder sein Schwert an seine Hüfte, geht hin und wieder, von Tor zu Tor im Lager, und erschlaget ein jeder seinen Bruder und ein jeder seinen Freund und ein jeder seinen Nachbar. 28 Und die Söhne Levis taten nach dem Worte Moses; und es fielen von dem Volk an jenem Tage bei dreitausend Mann. 29 Und Mose sagte: „Weiht euch heute dem Jahweh, ja, ein jeder in seinem Sohne und in seinem Bruder, um heute Segen auf euch zu bringen.

Levi verwendete hier sein Schwert im rechten Zorn, im Kampf für die göttliche Gerechtigkeit.

Es gibt einen heiligen Zorn für die Sache des Herrn. Wer ihn ausübt, muss dennoch Gottes Sanftmut bewahren und darf nicht sündigen.

Epheser 4:26-27 Zürnt – und sündigt nicht. Die Sonne gehe nicht unter über eurer Erzürnung. 27 Gebt auch nicht dem Teufel Raum. …

Jakobus 1:26-27 26 Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, dabei seine Zunge nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeitserweisung ist nichtig, ‹wertlos›. 27 Frömmigkeitserweisung, rein und unbefleckt bei dem Gott und Vater, ist diese: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen [und] sich selbst von der Welt fleckenlos zu bewahren.

 

Zorn, Gewalt und Betrug – im Namen der Religion. 1. Mose 34.

Sei meinen, sie üben Gerechtigkeit aus „so etwas darf in Israel nicht geschehen.“

Religiös verbrämter Zorn – ist doppelt gefährlich: weil man meint, man handle im Namen Gottes und übe Gerechtigkeit. (Man handelt mit gutem Gewissen, ja sogar mit Eifer für Gott. Man denkt, Gott ist auf der eigenen Seite. Aber des Menschen Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit. Jakobus

Levi bekam später die religiösen Verpflichtungen auferlegt. Formen, Zeremonien. Alles ok. Aber man kann sie auch missbrauchen. Es gibt befleckte Frömmigkeitserweisung. V. 26.

Viele Sünden geschehen im Namen der Religion. Der Mensch hält seinen Zorn – bzw. seine Zunge – nicht im Zaum.

 

Jakobus 1:19-21 19 Daher, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn, 20 denn eines Mannes Zorn bewirkt nicht Gottes Gerechtigkeit; 21 deshalb, legt allen Schmutz und [alles] Überfließen von Schlechtigkeit ab und nehmt in Sanftmut in euch auf das eingepflanzte Wort, das Kraft hat, eure Seelen zu retten.

Levi bekam das Priestertum. Des Priesters Zunge und Lippen sind äußerst wichtig.

Mal 2:4-8 4 Und ihr werdet wissen, dass ich dieses Gebot an euch gesandt habe, damit mein Bund mit Levi sei, sagt Jahweh der Heere. 5 Mein Bund mit ihm war das Leben und der Friede; und ich gab sie ihm zur Furcht, und er fürchtete mich, und er, er zitterte vor meinem Namen. 6 Die Weisung der Wahrheit war in seinem Munde, und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen; er wandelte mit mir in Frieden und Geradheit/Rechtschaffenheit, und viele brachte er zur Umkehr von der Ungerechtigkeit, 7 denn des Priesters Lippen sollen die Erkenntnis bewahren, und aus seinem Munde soll man die Weisung erfragen, denn er ist ein Bote Jahwehs der Heere. 8 Ihr aber seid abgewichen ….

Daher der ernste Aufruf:

Jakobus 3:1-2 Werdet nicht viele [von euch] Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein größeres Urteil empfangen werden; 2 denn ‹in› vielem straucheln wir alle. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, ist dieser ein vollkommener Mann, imstande, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten.

Jakobus 3:8-13 8 aber die Zunge vermag keiner der Menschen zu bändigen, ein ungehaltenes Übel, voll todbringenden Giftes. 9 Mit ihr loben wir den Gott und Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die in der Ähnlichkeit Gottes entstanden sind. 10 Aus demselben Munde geht Lob und Fluch hervor. Meine Brüder, dieses sollte so nicht geschehen. 11 Sprudelt eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres? 12 Vermag etwa, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven zu tragen oder ein Weinstock Feigen? So vermag keine Quelle salziges und süßes Wasser zu geben. 13 Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige aus dem edlen Verhalten seine Werke in Sanftmut der Weisheit.

Aus dem Mund des Priesters (Levi) soll Gottes Weisung ausgehen – nicht Zornesworte und -taten. Der Eiferer für Gottes Gerechtigkeit muss daher doppelt auf der Hut sein.

– ein wichtiges Wort für Prediger, aber nicht nur für Prediger.

Juda (Lob) – Parallelen zum Jakobusbrief

49:8 „Dir, Juda, dir danken deine Brüder.

Deine Hand ist deinen Feinden im Nacken,

vor dir beugen sich die Söhne deines Vaters.“

49:9 Juda ist ein junger Löwe.

Vom Raub, mein Sohn, bist du emporgestiegen.

Er duckt sich. Er legt sich nieder

wie ein Löwe und wie eine Löwin.

Wer will ihn aufreizen?“

49:10 Nicht weichen wird das Zepter von Juda,

noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg,

bis Schilo kommt.

Und ihm werden die Völker gehorchen.“

49:11 Er bindet an den Weinstock sein Eselsfohlen

und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin.

Er wäscht im Wein sein Kleid

und im Blut der Trauben sein Gewand.“

49:12 Die Augen sind trübe von Wein,

und weiß die Zähne von Milch.

V. 8 Dir Juda, dir danken (vom Verb: jadah = danken, preisen) „deine Brüder;“

deine Hand [wird sein] im Nacken deiner Feinde, [vor dir] beugen werden sich die Söhne deines Vaters.“

 

Also alle Stämme Israels.

2Sa 5:1-2 Und alle Stämme Israels kamen zu David nach Hebron, und sie sagten und sagten: „Siehe! – wir sind dein Gebein und dein Fleisch. 2 Schon früher, als Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel aus -und einführte; und Jahweh hat zu dir gesagt: „Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über Israel.

V. 9: Juda ist ein junger Löwe;

wie ein Löwe:

Juda – stark wie der Löwe; Juda hat eine Löwennatur.

Löwe= der König der Tiere – über die Feinde und über die Brüder.

vom Raube, mein Sohn, bist du emporgestiegen.“

Gemeint ist die Stellung Judas durch den siegreichen König David. Vgl. V. 10.

10 Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg,

bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.

Aus Juda ist der König Israels, den Gott vorgesehen hatte: David. (Saul hatten sie sich ja selber erwählt.) Das Zepter blieb bei David bis der Sohn Davids kommt, der Messias. Judas Herrschaft findet seinen Höhepunkt in der Herrschaft des Messias, dem Löwen aus dem Stamme Juda (Offenbarung 5, 5; Hebräer 7, 14).

V. 10: Fast wäre das Zepter vom Hause Juda gewichen, wäre nicht Tamar gewesen. (s. K. 38)

bis Schilo kommt

Schilo = der Mann der Ruhe.

Andere deuten es als: bis der, kommt, dem es gehört“ (es = die Krone; das Recht; d. h.: bis der kommt, dem die Herrschaft rechtmäßig gehört).

[Hes 21:31-32 31 So sagt mein Herr, Jahweh: „Hinweg mit dem Kopfbund und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Gebeugte werde erhöht und das Hohe erniedrigt! 32 Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein, bis der kommt, dem das Recht gehört: Alï-rv,a] aBo±-d[; „Dem werde ich's geben.]

Aber diese Deutung ist zweifelhaft.

Am besten ist es, diesen Namen als Eigennamen aufzufassen, der die Bed. hat: Mann der Ruhe = des Friedens.

Vgl. 1Ch 5:2 Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und der Fürst kommt aus ihm;

2Sa 7:13-16 Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde den Thron seines Königtums befestigen auf ewig. 14 Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, sodass, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute und mit Schlägen der Menschensöhne; 15 aber meine Güte ‹und Huld/Freundlichkeit› soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir weggetan habe. 16 Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig.

V. 10E: „und ihm werden die Völker gehorchen“

- ihm dem Herrn der Herrlichkeit

Jakobus 2:1-2 Meine Brüder, habt den Glauben an unseren Herrn, Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person; 2 denn wenn in eure Synagoge, ‹eure Zusammenkunft›, ein Mann mit goldenen Fingerringen hereingekommen sein sollte, in prächtigem Gewand, es wäre aber auch ein Armer in unsauberem Gewand hereingekommen,

Er ist der „Herr der Herrlichkeit“; Gottes Volk versammelt sich um ihn; alle Gläubigen in der Versammlung liegen ihm, dem König, zu Füßen. Da hat kein Ansehen der Person Raum.

Wir sollen keine Unterschiede unter uns machen, denn er ist der König, wir alle sind seine Untertanen – berufen, eines Tages mit ihm zu regieren.

Juda musste, sein eigenes Ansehen verlieren (1. Mose 38, 26: sie ist gerechter als ich). Er lernte, nicht weich gegen sich selber und hart gegen anderer zu sein, sondern sein Haupt hinzuhalten für die anderen (1. Mose 44).

Wenn wir mit Christus regieren wollen, müssen auch wir lernen, nicht auf Ansehen der Person zu sehen, sondern unser eigenes Haupt hinzuhalten und zu dienen.

Jakobus 2:8 8 Wenn ihr tatsächlich das königliche Gesetz ausführt nach der Schrift: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ {3. Mose 19, 18}, tut ihr wohl.

Der Schilo hat ein königliches Gesetz. Des Königs Gesetz ist das Liebesgebot. Johannes 13, 34.

[[Wir herrschen im Königreich Gottes zusammen mit dem Christus? Welches ist die Art und Weise seiner Herrschaft?]]

Und wie sollen die Seinen [mit]herrschen?

Lukas 22:24-30 24 Es entstand unter ihnen auch ein Wettstreit im Hinblick darauf, wer von ihnen für größer gelte. 25 Aber er sagte ihnen: „Die Könige der Völker sind Herren über sie, und die, die über sie Autorität ausüben, werden Wohltäter genannt. 26 [Seid] ihr aber nicht so, sondern der Größere unter euch werde wie der Jüngere und der Führende wie der Dienende; 27 denn wer ist größer: der [zu Tisch] Liegende oder der Dienende? Nicht der [zu Tisch] Liegende? Ich bin aber in eurer Mitte wie der Dienende. 28 Ihr seid es aber, die durch [alles] mit mir geblieben sind in meinen Versuchungen. 29 Und ich vermache euch, so wie mir mein Vater vermachte, ein Königreich, 30 damit ihr esst und trinkt an meinem Tisch in meinem Königreich und sitzt auf Thronen und richtet die zwölf Stämme Israels.“

Eine Liebe, die das Haupt hinhält für die anderen. Diese Liebe lernte Juda! 1. Mose 44.

Vgl. Verfassung des Königreiches in Matthäus 5-7.

Jakobus 3:10 Aus demselben Munde geht Lob und Fluch hervor.

Juda = der, über den Jahweh gepriesen wird; der für den man Jahweh dankt.

Aus dem Fluchenden / Gewinnsuchenden wurde ein Lobender/Dankender.

49, 11 Er bindet an den Weinstock sein Eselsfüllen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Weine sein Kleid und im Blute der Trauben sein Gewand; 12 die Augen sind trübe von Wein und weiß die Zähne von Milch.

= Fülle des Segens.

Wenn Juda ausgekämpft hat, zur Ruhe gekommen ist, kann er seinen Esel an den Weinstock binden und die Fülle des Segens genießen.

Jakobus 5:8 die Ankunft des Herrn nahe gekommen

Der Löwe aus dem Hause Juda wird wiederkommen.

Und er wird das Haupt erheben – und sein Kleid wird rot sein, aber nicht vom Traubenblut, sondern vom Rächerblut (Jesaja 63).

Wein der Freude: Freude und Fülle im Millennium.

Sebulon – Parallelen zum Jakobusbrief

49:13Sebulon, am Gestade der Meere wird er wohnen,

und am Gestade der Schiffe wird er sein,

und seine Seite gegen Sidon hin.“

Er sollte vom Seehandel leben. Später wohnte er nicht mehr am Mittelmeer Jos 19, 10f

5. Mose 33:18-19 Und von Sebulon sagte er: „Freue dich, Sebulon, deines Auszugs, und du, Issaschar, deiner Zelte! 19 Sie werden Völker zum Berge laden; dort werden sie Opfer der Gerechtigkeit opfern, denn sie werden saugen die Fülle der Meere und die verborgenen Schätze des Sandes.

// Jakobus 4, 13f Handel und Gewinn

Issaschar – Parallelen zum Jakobusbrief

49:14Issaschar ist ein knochiger Esel,

der sich lagert zwischen den Hürden.“

49:15 Und er sieht, dass die Ruhe gut ist,

und das Land, dass es lieblich ist.

Und er beugt seine Schulter zum Lasttragen

und ist dem Fron ein Knecht.“

Wie ein Esel muss er Sklavendienste leisten. Er lebte in der fruchtbaren und lieblichen Jesreel-Ebene und wurde oft von Invasionsheeren unterdrückt.

// Jakobus 4, 7.10 niedergebeugt, unterwerft euch

Dan – Parallelen zum Jakobusbrief

49:16Dan wird sein Volk richten, [= seinem Volk Recht schaffen],

= ein Wortspiel; dan jadin

seinem Volk = dem Volk Israel

„wie einer der Stämme Israels.“

49:17 „Dan wird eine Schlange sein am Wege,

d. h. klug wie die Schlange

Kein Hinweis auf den Satan.

„eine Hornotter am Pfade,

Die Hornotter /Hornschlange ist farbig wie der Sand; sie liegt im Sand und beißt den, der auf sie tritt mit giftigem Biss.

„die da beißt in die Fersen des Rosses, und rücklings fällt sein Reiter.“

// Jakobus 2, 4; 4, 11.12 Schlange: 3, 8.15; 4, 7; teuflisch

Richter: Simson. Dan verfiel zwar dem Götzendienst (Richter 18, 30), aber ob das hier eine Anspielung darauf ist, ist fraglich. In Hes 40 finden wir Dan im Millennium.

 

49:18 „Auf deine Rettung harre ich, Jahweh!“

V. 16f setzt voraus, dass Israel schwere Kämpfe bevorstehen. (Keil). Jakob fleht um Rettung/Heil – als Zwischenruf.

Heil für wen? – Für Israel. D. h., das Heil, das durch den Messias kommen sollte.

Dieses Gebet hier ist ein Beispiel von einem Stoßgebet, etwas, das Jakob sich angewohnt hatte.

// Jakobus 5, 20

Gad – Parallelen zum Jakobusbrief

19 Gad, Gedränge werden ihn drängen, und er, er wird ihnen nachdrängen auf der Ferse.

= ein Wortspiel: 4mal „Gad.“

o.: „Angriff“, Angreifer werden ihn angreifen, und er wird ihnen auf der Ferse nach[-setzen und sie] angreifen.

In Ostjordanland erlebte Gad oft solche Angriffe von Bedrängern. Z.B. 1Ch 5, 18.19

// Jakobus 4, 1.7.10 fliehen, widerstehen; Krieg

Asser – Parallelen zum Jakobusbrief

20 Von Aser kommt Fettes, sein Brot; und er, königliche Leckerbissen wird er geben.

Große Fruchtbarkeit wird ihm verheißen. ER wohnte dann an der fruchtbaren Nordküste.

// Jakobus 5, 11; 1, 1.25.12 Aschre ha-isch = Asser – glückselig

Naphtali – Parallelen zum Jakobusbrief

21 Naphtali ist eine losgelassene Hirschkuh; er, der schöne Worte gibt.“

Er siedelte nordwestlich des Sees Genezareth. Er war ein freies Volk (losgelassen = frei umherschweifend; vgl. Hiob 34, 5), verglichen mit einer Hirschkuh. „auf der Höhe im Feld“ Richter 5, 18 (unter Barak).

// Jakobus 1, 26 lose Zunge? Schöne Worte sind zu wenig. Werde ein Täter des Wortes.

Naphtali = Ich habe gekämpft // Jakobus 4, 1ff. Nicht fleischlich sollen wir streiten.

Josef – Parallelen zum Jakobusbrief

Am ausführlichsten, weil hier der größte Teil des Segens. 1Ch 5, 1-2. Ephraim = Fruchtbarkeit/ fruchtbar

49:22 „Sohn eines Fruchtbaumes ist Joseph,

Sohn eines Fruchtbaumes am Quell.

Die Schösslinge treiben über die Mauer.“

49:23 Und es reizen ihn und schießen,

und es befehden ihn die Bogenschützen,“

49:24 und sein Bogen bleibt fest ‹in Stärke›,

und ‹gestärkt und› gelenkig sind Arme [und] Hände

= Sieg. Josua war vom Stamm Ephraim. Ebenso Debora (Richter 4) und Samuel.

von den Händen des Mächtigen Jakobs (Jesaja 1, 24) her,

von dort her, dem Hirten [und] Stein (5. Mose 32, 4.18) Israels,“

Von dort ist der Hirte, der Stein Israels: Gott ist ein unbeweglicher riesiger Stein, ein Fels.

 

25 von dem Gott deines Vaters (und er möge dir helfen!), und dem Allmächtigen (und er möge dich segnen!)

[mögen kommen: ]

Segnungen des Himmels droben, (Regen)

Segnungen der Tiefe, die unten liegt, (Flüsse, Brunnen)

Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. (Nachkommen)“

 

49:26 „Die Segnungen deines Vaters

überragen die Segnungen meiner Voreltern

bis zur Grenze der ewigen Hügel (= der Gebirge der Vorzeit).

Ephraim bekam Basan und Gilead.

Sie werden sein auf dem Haupte Josephs

und auf dem Scheitel des Abgesonderten (5. Mose 33, 16) unter seinen Brüdern.“

= seine in Ägypten gewonnene Machtstellung.

 

Beachte die Gottesnamen:

Der Mächtige Jakobs

Der Hirte

Der Stein Israels

Der Gott deines Vaters (Gott Jakobs)

Der Allmächtige

Der Segnende

// Jakobus

Seufzt nicht … 4, 11, 5, 9.11.15;

ungeheuchelt 3, 18

Benjamin – Parallelen zum Jakobusbrief

49:27 Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt.

„Am Morgen verzehrt er Raub,

und am Abend verteilt er Beute.’“

= unaufhörliches, siegreiches Beutemachen.

Er hatte gute Bogenschützen und Schleuderer (Richter 20, 16; 1C 8, 40; 12, 2; 2C 14, 7; 17, 17)

Ehud Richter 3, 15ff und Saul gingen aus Benjamin hervor: 1S 9, 1-2; 19, 10; 22, 17

 

gewalttätig?? Vgl. Richter 19 und 20; 21, 23.

// Jakobus 5, 19.20

 

49:28 „Alle diese sind die zwölf Stämme Israels. Und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete und womit er sie segnete. Einen jeden nach seinem Segen segnete er sie.“

 

49:29 Und er gebot ihnen und sagte zu ihnen: ‘Bin ich versammelt zu meinem Volk, so begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die im Feld Ephrons, des Hethiters, ist, 49:30 in der Höhle, die in dem Felde Machpela vor Mamre im Lande Kanaan ist, die Abraham samt dem Felde von Ephron, dem Hethiter, zum Erbbegräbnis kaufte. 49:31 Dort begruben sie Abraham und seine Frau Sarah, dort begruben sie Isaak und seine Frau Rebekka. Und dort begrub ich Lea. 49:32 Das Feld und die Höhle, die darin ist, sind erkauft von den Söhnen Heths.’“

Interessant: Jakob will nicht neben Rahel (in Bethlehem) begraben werden, sondern neben Lea und neben den Patriarchen Abraham und Isaak. Die göttliche Verheißung geht menschlicher Vorliebe zuvor.

 

49:33 „Und als Jakob geendet hatte, seinen Söhnen Befehl zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde versammelt zu seinen Völkern.“

Am Anfang sah es so aus, als ob Jakob ein hoffnungsloser Fall wäre. Aber dieser wenig versprechende Mann war von Gott in einen Israel verwandelt worden. Am Ende seines Lebens war ein Gefäß zur Ehre geworden, dem Hausherrn nützlich.

Der Gott Jakobs hat auch für uns einen Plan. Sind wir bereit, uns verwandeln zu lassen?

Römer 12, 1.2: Ich rufe euch also auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Opfer darzubieten, ein lebendes, heiliges, Gott wohlangenehmes, euer folgerechter ‹und schuldiger› Dienst, 2 und formt euch nicht nach dieser Welt, sondern werdet umgestaltet durch Erneuerung eures Denksinnes, um zu prüfen, was der Wille Gottes sei, der gute und angenehme und vollkommene

 

Stellen

V4 Ruben – ein Hurer. Vgl 35, 22 (1Chr 5, 1)

V5f Simeon, Levi – Gewalttäter, Zornmütige, Grausame vgl 34, 25-29

V8ff Juda – ein Löwe, ein Herrscher (1Chr 5, 2)

Bis der Herrscherstab kommt – Fülle, Reichtum (Wein + Milch + Freude)

V13 Sebulon – Hafen / Handel

V14f Issaschar – Knecht (Lastenträger)

V16f Dan – Richter → Schlange, die andere beisst

V19 Gad – Bedränger

V20 Asser – Fett, Essen, Gourmet

V21 Naphtali – losgelassener Hirsch; Schmeichler

V22 Josef – Fruchtbaum (Josef galt als der Erstgeborene 1. Chronik 5, 2 + 1) vgl Johannes 15, - Jesaja 53, 2

V24 // Hb 13, 20 Hirte; Matthäus 21, 42 – 1.Petr 2 Stein

V25 // Psalm 45, 7

V26 Der Abgesonderte // Hb7, 26; 5. Mose 33, 16

V27 Benj – Wolf

K. 49 und Jakobusbrief

V3 Ruben: Jakob 1, 18 Erstling

V5ff: Simeon/Levi: Jakob 1, 19 Zorn (V7)

V8f: Juda Jakob 5, 4 Raub

V13f: Sebulon: Jakob 4, 13 Handel, 3, 4 Schiff

V14f: Issaschar

V16f: Dan Jakob 3, 8 Schlange / Gift

V19: Gad Jk5, 4f Raub

V20: Asser Jakob 5, 5

V21: Naphtali Jakob 3, 9; 4, 1

V22f: Josef Jakob 3, 10f Frucht, 3, 18, 5, 7 Segen (V25)

V27: Benjamin Jakob 5, 5 Raub/Beute

V28: Jk1, 1

3. Jakob stirbt. K. 50, 1-13

Er wird nach Kanaan zurückgebracht und dort begraben; Ägypter begleiten ihn und stimmen in die Trauerklage mit ein.

50:1 Und Joseph fiel auf das Angesicht seines Vaters und weinte über ihm und küsste ihn.“

50:2 Und Joseph befahl seinen Knechten, den Ärzten, seinen Vater einzubalsamieren. Und die Ärzte balsamierten Israel ein.“

50:3 Und es wurden vierzig Tage für ihn erfüllt, denn so werden die Tage des Einbalsamierens erfüllt. Und die Ägypter beweinten ihn siebzig Tage.“

50:4 Und als die Tage seines Beweinens vorüber waren, redete Joseph zum Haus des Pharaos , ‹und er sagte›: ‘Wenn ich denn Gnade gefunden habe in euren Augen, redet bitte vor den Ohren des Pharaos ‹und sagt›: 50:5 ‚Mein Vater ließ mich schwören: Siehe, ich sterbe; in meinem Grab, das ich mir im Lande Kanaan gegraben habe, dort sollst du mich begraben. Und nun lass mich bitte hinaufziehen, dass ich meinen Vater begrabe und zurückkomme.’“

50:6 Und der Pharao sagte: ‘Zieh hinauf und begrabe deinen Vater, so wie er dich hat schwören lassen.’“

50:7 Und Joseph zog hinauf, um seinen Vater zu begraben. Und mit ihm zogen hinauf alle Knechte des Pharaos , die Ältesten seines Hauses und alle Ältesten des Landes Ägypten 50:8 und das ganze Haus Josephs und seine Brüder und das Haus seines Vaters. Nur ihre Kleinen und ihr Kleinvieh und ihre Rinder ließen sie im Lande Goschen zurück. 50:9 Auch zogen sowohl Wagen als Reiter mit ihm hinauf.“

Und der Zug war sehr groß. 50:10 Und sie kamen bis zur Tenne Atad, die jenseits des Jordan liegt, und sie hielten dort eine sehr große und schwere Klage. Und er hielt für seinen Vater eine Trauer von sieben Tagen.“

50:11 Und die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, sahen die Trauer bei der Tenne Atad, und sie sagten: ‘Das ist eine schwere Trauer der Ägypter.’“

Daher gab man ihr den Namen Avel-Mizraim, die jenseits des Jordan liegt.“

50:12 Und seine Söhne taten ihm, so wie er ihnen geboten hatte.“

50:13 Und seine Söhne führten ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, die Abraham samt dem Feld zum Erbbegräbnis gekauft hatte von Ephron, dem Hethiter, vor Mamre.“

 

F. Und Josef kehrt nach Ägypten zurück: 50, 14

Er erneuert seine Versprechen, die Brüder zu versorgen.

Auftrag am Sterbebett: Gott wird euch heimsuchen und euch zurückführen ins Land, das er Abraham zugeschworen hat. Führt [dann] meine Gebeine von hier hinauf.

50:14 Und Joseph kehrte, nachdem er seinen Vater begraben hatte, wieder nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.“

50:15 Und als die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater gestorben war, sagten sie: ‘Wenn nun Joseph uns anfeindete und uns all das Böse vergelten würde, das wir ihm angetan haben …!’“

50:16 Und sie entboten dem Joseph ‹und ließen sagen›: ‘Dein Vater befahl vor seinem Tode und sagte: 50:17 ‚So sollt ihr zu Joseph sprechen: Ach, vergib bitte die Übertretung deiner Brüder und ihre Sünde, denn sie haben dir Böses angetan.’ Und nun, bitte, vergib die Übertretung der Knechte des Gottes deines Vaters!’“

Sie trauen Josefs Vergebung nicht.

D. h. letztlich vertrauen sie Josefs Wort nicht. Das ist traurig.

 

V. 17E: Und Joseph weinte, als sie zu ihm redeten.“

Und wir? Vertrauen wir dem Wort Gottes?

1. Johannes 1, 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Was kann Jesus Christus anderes tun als weinen, wenn wir seinem Wort nicht vertrauen

Gott ist treu. Er steht zu seinem Wort.

50:18 Und auch seine Brüder kamen und fielen vor ihm nieder und sagten: ‘Sieh, wir sind deine Knechte.’“

50:19 Und es sagte Joseph zu ihnen: ‘Fürchtet euch nicht; denn bin ich an Gottes Statt? 50:20 Ihr zwar hattet Böses gegen mich im Sinn; Gott [aber] hatte im Sinn, es gut zu machen, damit er täte, wie es an diesem Tag ist, um ein großes Volk am Leben zu erhalten.’“

Josef hat gelernt, die göttliche Seite einer Situation zu betrachten.

Sie meinten es böse. Und gerade diese böse Tat wurde durch die Treue des „Abgesonderten“ zum Heil der Welt:

Apostelgeschichte 3, 13-15 13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen Knecht Jesus, den ihr ausliefertet und vor Pilatus verleugnetet, als jener urteilte, ihn freizugeben. 14 Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten und verlangtet, dass euch ein Mann, [der] ein Mörder [war], geschenkt werde. 15 Aber den Anführer des Lebens tötetet ihr – den Gott von den Toten erweckte, wovon wir Zeugen sind.

Apostelgeschichte 2, 23-24 23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorauskenntnis dahingegeben worden war, habt ihr genommen und umgebracht, wozu ihr die Hände von Gesetzwidrigen ‹und Gesetzlosen› gebrauchtet, die ihn an [das Kreuz] hefteten, 24 den Gott zur Auferstehung brachte – er löste die Wehen des Todes – entsprechend dem, dass es für ihn nicht möglich war, von demselben festgehalten zu werden;

50:21 Und nun, fürchtet euch nicht! Ich werde euch und eure Kleinen versorgen.’“

So ist Jesus. Der Versorger von mir und meinen Kindern!

Auch in den Jahren 2010-2020 wird Jesus mich und meine Familie versorgen.

V. 21E: Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen.“

Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen.

ER macht keine Vorwürfe. Wie feinfühlig ist er!

Jesus Christus will eine ganze Hingabe, eine Hingabe aus Liebe

Das ist echte Vergebung. → die Beziehung ist nachher besser, als je zuvor.

50:22 Und Joseph wohnte in Ägypten, er und das Haus seines Vaters.“

Und Joseph lebte 110 Jahre.“

50:23 Und Joseph sah von Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Makirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren.“

50:24 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: ‘Ich sterbe. Und Gott wird euch gewiss heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.’ 50:25 Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören ‹und sagte›: ‘Gott wird euch heimsuchen, ‹das ist› gewiss. So führt meine Gebeine von hier hinauf!’“

Josef verbrachte nur 11 Jahre von seinen 110 Lebensjahren im Land Kanaan.

Und dann erlebte er Herrlichkeit und erhabene Stellung in Ägypten. Aber trotz all der Herrlichkeit in Ägypten, blieb sein Herz in Kanaan; und sein Glaube ruhte auf der Verheißung (1. Mose 15, 13-16). Für ihn war glasklar: Gott wird den Kindern Israel eines Tages das Land geben. Aber den Zeitpunkt bestimmt Gott. Daher gab er den Kindern Israel Befehl in Bezug auf seine Gebeine.

(Kein Mausoleum in Ägypten!)

Hebräer 11, 22 22 ‹Im› Glauben gedachte Joseph am Ende [seines Lebens] des Auszuges der Söhne Israels und erteilte Befehl bezüglich seiner Gebeine.

2. Mose 13, 19 19 Und Mose nahm die Gebeine Josephs mit sich, denn er hatte die Kinder Israel ausdrücklich schwören lassen und gesagt: „Gott wird euch gewisslich heimsuchen; so führet denn meine Gebeine mit euch von hier hinauf!

Jos 24, 32 32 Und die Gebeine Josephs, die die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, das Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte um hundert Kesita; und sie wurden den Kindern Joseph zum Erbteil.

Lektion: Wo ist dein Herz?

Matthäus 6, 19-21 19 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Verzehren zunichte machen und wo Diebe durchgraben und stehlen. 20 Sammelt euch aber ‹stetig› Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Verzehren zunichte macht und wo Diebe nicht durchgraben und stehlen, 21 denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.

So wollen auch wir, während wir noch in der Fremde wandeln, im Glauben wandeln, nicht im Schauen!

Und während wir hier im Glauben wandeln, wollen wir unseren Charakter in das Bild Christi umgestalten lassen.

Gott ist dabei, seine Schöpfung wiederherzustellen. Wenn wir uns von ihm umgestalten lassen, werden wir mehr und mehr sein Bild in dieser Welt darstellen und so zu einem Werkzeug in seiner Hand werden, zu einem verlängerten Arm Gottes, um den Segen Abrahams unter die Völker zu bringen.

 

50:26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt.“

Und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in eine Lade [= einen Sarg] in Ägypten.“

Das erste Buch der Bibel beginnt mit dem „Anfang“ und endet mit einem Sarg (1. Mose 50).

Aber der Tod hat nicht das letzte Wort. Das letzte Buch der Bibel beginnt mit dem, der den Tod überwunden hat (Offenbarung 1, 18) und endet mit einem neuen Anfang (Offenbarung 21 und 22).

Und so bleibt Gott allein die Ehre!

 


Anhang: Josef – ein Prototyp auf Jesus Christus

37, 2E: vgl. Johannes 3, 18f; 8, 7.12.23

37, 4: Hass vgl. Joh7, 4f ; 15 ; 25 ; PS69, 4 ; J10, 31f ® sie konnten nicht friedlich mit ihm reden

37, 5: vgl. Johannes 18, 37 ; 1T6, 13

37, 7: vgl. Kolosser 1, 18 ; Ph2, 9ff

37, 8: vgl. Lukas 19, 14

37, 8E: Mt26, 61ff ; J8, 53ff ; 19, 15

37, 9: vgl. Off12

37, 11. Vgl. Mk15, 10 Eifersucht

37, 11E: vgl. Maria Lukas 2, 54

37, 12: Die untreuen Hirten, vgl. Johannes 10, 12; Hes34

37, 13: vgl. Lukas 20, 13

37, 13E: vgl: Hebräer 10, 5 ; PS 40, 7

weg von „Hebron“ (= Gemeinschaft mit dem Vater, vgl. Johannes 17, 5.24) hin nach Sichem (vgl. Johannes 4, 4-5).

37, 15A: Matthäus 13, 38 Er sucht am Feld (=Welt.)

37, 15E: Lukas 15, 10 Jesus Christus kam zu suchen...

37, 16: Lukas 9, 58

37, 18: Lk15, 8

37, 18E: Mt27, 1 ; 21 ; 38

37, 20E: Mt27, 40ff ; Mk1^5, 32 ( wir werden sehen)

Mt27, 19 (Pilatus wollte losgehen)

37, 23: Phil2, 5-8 (Joh13); Matthäus 27, 28-31

37, 24E: J19, 28 Durst; PS 16, 10 Grube; PS22 Durst; PS69, 2.15; 40, 2

37, 26: Was für ein Gewinn war es, dass Christus sich (für uns) erschlagen ließ? Ù: Was für ein Gewinn ist es, meinen (Glaubens-)Brüder zu zerstören, für den Jesus Christus gestorben ist?. Römer 14, 15E; 1K3, 17 (1K8, 11)

37, 28: Sach10, 13; Mt27, 6 30 Silberlinge

37, 28E: Mt2, 11f

 

39, 1: Ps105, 17, vgl. Phil2, 7

39, 2: J16, 32 ; Lk2, 40.52 ; 4, 15

39, 3: Jes53, 10 Der Herr mit Josef: 4x (V.2.3.21.23)

39, 4: Johannes 3, 35E

39, 6: Mt28, 18

39, 6E: Psalm 45; Hl 5, 16; (Lukas 2, 52) « Schön«

39, 9: Hb4, 15 ohne Sünde

39, 20: Er nahm ihn. ... Matthäus 27, 2; Johannes 18, 12

40, 1-3: Lk23, 32 (2 Übeltäter)

40, 4: Lk22, 37; Jes53, 12

40, 13: Er erhält eine Botschaft des Lebens. (2K2, 16; Lk23, 42)

40, 14: Denkt an Mich. Lk22, 14; 1K11, 24

40, 14M: Erwähne Mich. Mt10, 32

Ich soll Jesus erwähnen

beim Vater (Anbetung)

bei Gläubigen (Erbauung)

bei Aussenstehenden (Zeugniss)

40, 15: nichts getan J8, 48; 15, 25; Lk23, 41

 

41, 1: Die lange Zeit der Verkennung des von den Brüdern Verworfene. (Joh19, 15)

41, 14M: Kleider Philipper 2, 9ff

41, 38: Apg10, 38

41, 39: J5, 20; Kol2, 3

41, 40: Hb3, 6 ; Apg2, 36 Haus; Hb 1, 2-5 Mund; Jesaja 9, 6f sich fügen

41, 40E: 1K15, 27 Thron

41, 41: Mt28, 18

41, 42: Byssus 1P1, 21 ; Hb2, 9

41, 43 Hb1, 6: Phil2, 10-11

41, 44: J15, 5 ; PS105, 22 Ohne Jesus Christus soll keiner im Reich Gottes seine Hand oder seinen Fuß (er)heben.

Herr bewahre mich in deiner Abhängigkeit.

41, 14: Psalm 105, 20f; Prediger 4, 14; Apostelgeschichte 2, 24.36 Jesu Erhöhung zum Thron

41, 46: 30 Jahre Lukas 3, 23 (David: 2.Sa5, 4) Vgl. 4M4, 47. (30-50.)

41, 49: Eph3, 8 unerforschlicher Reichtum.

41, 50: Die Kinder Josefs, geboren ehe die Brüder Josefs sich bekehren. Römer 11

41, 51f: Josefs Freude an seinen Kindern ist ein Lohn für sein Leiden: Hb 12, 13

vergessen lassen (die Mühe der Leiden)

Fruchtbarkeit (im Land des Elends)

Jesaja 53, 11 K Johannes 12, 24

Jesus Christus hat Freude an jedem einzelnen, der sich bekehrt und genießt selber die Zeit mit jedem.

41, 54: J2, 22; Psalm 105, 16-22

41, 55E: J6, 68 ; 6, 37.45, J2, 5 ; Mt17, 5

41, 56: (Lk15, 14) Hunger Am 8, 11; Lukas 24, 27.32 Jesus öffnet die Schatzkammer.

41, 57: Joh12, 52 - Jes49, 6 Heiden kommen zu Josef ehe die Brüder Josefs kommen. Röm11

 

42, 1-23 Die Drangsal Jakobs (und seiner Söhne)

42, 4: Benjamin ca. 14-18jährig

42, 6: Philipper 2, 10f

42, 8: Johannes 1, 10f Israel erkennt seinen Herrn in der Zeit der Drangsal noch nicht.

42, 11: „ehrlich“ – welch ein Hohn.

42, 13E: Die Erinnerung an den „Einen“.

42, 19: Die Prüfung ihrer „Ehrlichkeit“

42, 21: Beginnende Sündenerkenntnis, Seelenangst Markus 14, 24f Gethsemane PS22

42, 21E: Drangsal Jeremia 30, 7-9

42, 22E: Mt27, 25; Apostelgeschichte 5, 28

42, 23: Josef verstand (Jesaja 11, 2) Dolmetscher: Heilige Geist Johannes 16, 13f ; vgl. 2K5, 20

42, 25: Johannes 1, 16 füllte; Jesaja 55, 1 Geld, Philipper 4, 19 Wegzehrung

43, 13 Israels Wehklage Sach 12, 10ff

43, 15 vgl 37, 7.9 42, 6, 43, 26.28

47, 25 Josef versorgt die Welt (vgl V17) Apostelgeschichte 4, 12; Johannes 4, 42

43, 26 vgl 37, 7.9 Philipper 2, 9-11

43, 30 vgl die Gefühle unseres Herrn für uns

43, 34 vgl Lukas 12, 37; J12, 26E Die Söhne Israels sitzen mit dem zu Tisch, der der Herr des Weltreiches it. Matthäus 9, 28, 8, 11

43, 34E „berauscht“ Lukas 15, 24 Freude. Offenbarung 19, 7-10

 

44, 16-34: Fürsprache Judas // zu Israels Flehen von Sach 12, 10f „mein Herr“ 9x: Johannes 20, 28

44, 18E // Philipper 2, 5

44, 28E „bis“ Apostelgeschichte 3, 21-22; Matthäus 23, 37

 

1. Mose 45 Die Wiederherstellung der Söhne Israels

Der Messias gibt sich erst nach der Busse und Reue der isr. Brüder zu erkennen.

45, 1A Es gibt Situationen, da kann Gott sie nicht mehr bezwingen. Er muss sich zu erkennen geben. Weil Liebe eine Notwendigkeit in sich hat: sich zu offenbaren. Gottes Liebe kann nicht im Verborgenen bleiben.

45, 1E: Echte Offenbarung Jesu Christi an das Herz wird nicht breitgetreten. Da hat niemand anderer dabei zu sein. Echte Bekehrung der Seele zu Christus kann letztlich nur etwas Privates sein. Ein Seelsorger kann zwar Hilfestellung geben, aber das Eigentliche geschieht im ganz Intimen, Persönlichen des sich Bekehrenden

45, 3A die Sehnsucht des Messias nach „Jakob“

45, 3E Sach 12, 10

45, 1-ff Wir sollten nicht vergessen, dass wir diesen Augenblick in der Gegenwart Jesus Christus verbracht hatten, als unser Herz zu echter Umkehr gebracht worden ist.

Hier der Herr des Evangeliums. Wahre Vergebung – auf der soliden Basis echter Umkehr / Busse

 

45, 4 Epheser 2, 18.13

45, 4E „Ich bin..“ Apostelgeschichte 9, 5

45, 7 vor euch her 1. Johannes 4, 9

Großes Heil Hb 2, 3

45, 8: Ratschluss Gottes Apostelgeschichte 2, 23

45, 9A: Eilt 2K 6, 2 (vgl Buch Esther)

45, 9M: Gott hat mich Apostelgeschichte 2, 36

45, 10: E 2, 13f nahe Johannes 14, 1-3, 17, 24

45, 11A: Johannes 6, 35, 4, 14, 10, 9b Der Herr will mich versorgen, dass ich geistlich nicht verarme, ich und meine Familie. D.h. Wenn ich vom Herrn geistlich gut versorgt bin, wird genug da sein, um meine Familie geistlich zu versorgen.

45, 12 (Lk24, 39)

45, 13 K 4, 4 Das ist unser „Job“: Von der Herrlichkeit Jesu Christi zu reden

zum Vater

zu den Heiligen

zur Welt

45, 15 (Lukas 24, 15)

45, 18A (Matthäus 11, 28)

45, 18. Mose „Fett“ Jesaja 25, 6-8

45, 20 Matthäus 19, 28

45, 20A Vergesst euren “Besitz” der Vergangenheit. Phil3, 13-14

Hängt euch nicht an das Diesseitige.

45, 22 neue Kleider Offenbarung 3, 5; 6, 11; 1. Korinther 15, 51f

45, 24E Seif heilig („auf dem Weg“) Ag: Weg 1. Petrus 1, 13-16

45, 26 Jetzt mussten sie sich vor dem Vater zu ihrer Lüge, ihrem Betrug stellen.

45, 26E“gl. E“ Lukas 24, 11.41

45, 27E Das Aufleben Jakobs, „Auferstehung“

45, 28 sehen // Jesaja 30, 20 – 33, 17

 

K. 46: Welche Gefühle muss Jesus haben für sein Volk „Jakob“ / Israel

46, 30 (//Lk2, 29f)

46, 31E „Brüder“ // Hb2, 11 er schämt sich nicht

46, 31f: // Die Fürsprache des Erlösers beim Höchsten Rö 8, 32 Hb7, 25, 1. Johannes 2.1

46, 34E: // geistl. „Schafhirten“ (1.Petr 5, 1-4) sind der Welt ein Greuel

 

Jesus und Josef: 47, 1-12

47, 2 // Die Darstellung vor dem Höchsten Ju 24; Kolosser 1, 22; E 5, 27

47, 4 Pilgrime in der Welt 1.Petr 1, 1 + 2, 11

47, 6A im besten Teil. 1.Petr 1, 3-4; Offenbarung 21, 7

47, 6E Oberhirten // Offenbarung 20, 6; 22, 5 Mitregierende.

47, 12A Josefs Fürsorge für den Vater E5, 1

47, 12. Mose Josefs Fürsorge für die Brüder E5, 1 // Psalm 23, 1; Philipper 4, 13.19….

 

47, 13-23 Der Segen für alle Welt durch den Erlöser

47, 15. Mose „sterben“ // J 11, 25 Bei dem Erhöhten Erlöser ist Leben.

47, 17. Mose „versorgt sie“ // Johannes 4, 42 Josefs Fürsorge für die Welt. Er (J.C.) ist der Versorger mit Seele. Ru 4, 15

47, 18E „Nichts“ - Ja, nichts hab ich zu bringen, alles, Herr, bist du. Nur mein Leib // Römer 12, 1-2

47, 19. Mose „kaufe“ Jesus Christus hat mich gekauft. 1. Korinther 6, 19f → Ich bin sein Sklave / Leibeigener

47, 20 // Jesus Christus kaufte die ganze Welt

47, 23A // 1. Korinther 6, 19f

47, 23E // (Samen) Jesus hat mich gekauft. Nun reicht er mir Samen (Güter, Gabe, WG) damit ich ihn ausstreue für ihn und auf diese Weise Frucht entsteht. Sein Befehl: Besäe das LAND. (vgl 2Kor9, 10)

 

49, 26 der Abgesonderte

der Erstgeborne (1. Chronik 5, 1-2) → Rö 8, 29

der Unerkannte „Herr“ (2. Mose 1, 8) →  1.Ko 2, 7

der Starke / Fruchtbare (Jos 17, 17) → Philipper 4, 13

der siegreiche Bezwinger (Richter 1, 35)

 

50, 20: Sie meinten es böse. Und gerade diese böse Tat wurde durch die Treue des „Abgesonderten“ zum Heil der Welt: