Der Brief an die Hebräer

Vom Festhalten am Bekenntnis der Hoffnung

[o: Vom Treubleiben im Glauben]

Gedanken vor allem von Herbert Jantzen, Ergänzungen und Überarbeitung von Thomas Jettel, 2002

I. Zusammenfassendes Vorwort: Gott hat neu geredet – im Sohn. 1,1-3

Gottes letztes Reden ist sein Reden im Sohn. Dieses steht über dem Reden Gottes durch die Engel [vom Sinai] und ist daher umso mehr zu achten.

1. Die Umstände des neuen Redens Gottes: 1,1

a. Wann redete Gott in seinem Sohn?

I: Nachdem er geredet hatte.

A: Es geschah “zu alter Zeit”.

B: Es geschah “vielmals”.

C: Es geschah “auf vielen Weisen”.

D: Es geschah “durch die Propheten”.

E: Es geschah “zu den Vätern”.

II: “In diesen letzten Tagen”.

b. Zu wem redete Gott in seinem Sohn? – „zu uns”.

I: Die Botschaft Jesu und die Botschaft seiner Apostel sind ein Reden Gottes.

II: Gottes Reden ist nicht auf eine Generation beschränkt.

2. Der Vermittler des neuen Redens Gottes: 1,2M-3

Wer ist dieser Sohn?

a. Er ist ein Sohn: V. 2A

b. Er ist der Sohn, dem Gott alles vererbte. V. 2

I: Wer erbt alles?

II: Was erbt er?

III: Dass der Sohn alles erben sollte, war in Ps 2,6-12 verheißen

c. Er ist der, durch den Gott einmal alles schuf: V. 2M

d. Er ist der, der sich zur Rechten der Majestät in der Höhe setzte: V. 3

Wer ist es, der sich setzte?

A: Dieses Wort “welcher” erinnert.

B: Dieses Wort “welcher” leitet in den Höhepunkt der Schilderung des Sohnes ein.

1: Er ist Gottes Offenbarung in Person: V. 3

a: Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes.

b: Abdruck des Wesens Gottes.

2: Er ist es, der alles trägt. V. 3

3: Zusammenfassung:

Wann setzte sich der Sohn im Himmel?
Was bedeutet es, dass er sich setzte?

A: Er kommt nach Hause - nach vollendeter Aufgabe

B: Er wird die rechte Hand Gottes - als Herr und als Helfer.

C: Er nimmt teil an der Weltregierung (vgl. Ps 110,1)

D: Er setzt seine Erhöhung in Auferstehung und Himmelfahrt fort (gemäß V. 13).

E: Er ist vor seinen Feinden geborgen (vgl. Offb. 12,4 und 5).

F: Er ist ein erhöhter Hohepriester.

 

Welches Ereignis wurde mit ein Grund für sein Sich-Setzen?

Wann wurde der Sohn höher als die Himmel?

Wie kam das Höherwerden gegenüber den Engeln zum Ausdruck? V. 4M

II. Gründe, warum an Gottes [Reden Im] Sohn festzuhalten ist, – und entsprechende Aufforderungen. 1,4 – 10,39

[o: Argumente, warum wir im Glauben treu bleiben sollen – und entsprechende Aufforderungen dazu.]

A. Erster Grund: Jesus Christus ist in seinem Wesen erhabener als die Engel. 1,4 – 2,4

Wie begründet der Schreiber die Aussage, dass Jesus über die Engel erhöht wurde?

- Mit sieben Schriftzitaten. Darin werden einige Aussagen (von oben) bekräftigt:

1.     Die Aussage: 1,4

2.     Die Gründe: 1,5-14

a. Die Engel sind nicht „Sohn“. V. 5

Erstes Zitat: “Du bist mein Sohn.” V. 5A
Zweites Zitat: “Ich werde ihm Vater sein”: V. 5b

b. Nicht die Engel sind die Angebeteten, sondern der Sohn. V. 6-7

Er wird der von den Engeln angebetet.

Drittes Zitat:“Alle Engel sollen ihn anbeten”: V. 6

c. Die Engel sind nicht die, die am Thron sitzen werden, wohl aber der Sohn. V. 8-12

Viertes Zitat: “Er macht seine Boten zu Winden”: V. 7

Sie sind lediglich Boten:

Fünftes Zitat: “Vom Sohn: “Dein Thron, Gott, besteht in Ewigkeit”: V. 8-9

Der Sohn aber ist Gott und wird in Ewigkeit regieren.

Sechstes Zitat: “Du gründetest die Erde ...”: V. 10-12

Der Sohn ist Jahwe, der Schöpfer.

d. Die Engel sind dienstleistende Geister, der Sohn aber sitzt bereits jetzt zur Rechten Gottes. V. 13-14

Siebentes Zitat: “Setze dich ...”: V. 13

Im Gegensatz dazu sind die Engel dienstleistende Geister V. 14

Beachte die verschiedenen Wörter für dienen in V. 14.

Der doppelte Dienst der Engel: sie stehen vor Gott und dienen ihm. Sie dienen dann den Menschen.

d.i. vorbildlich für uns: Wir können nur dann fruchtbar dienen (den Menschen dienen, wirken), wenn wir wie sie im Heiligtum vor Gott stehen, hörwillig und bereit für seinen Auftrag, bittend und anbetend, sein Angesicht anschauend, um einen Befehl von ihm zu erheischen. Aus dem immer neuen Stehen vor seinem Angesicht fließt uns die Kraft zu, unseren Brüdern und Mitmenschen zu dienen. (vgl. Hoffmann, in Fundamentum)

 


3. Entsprechende Aufforderung, auf das neue Reden Gottes zu hören. 2,1-4

Da sein Wort das einzigartige, unentbehrliche Mittel ist, um mit ihm Gemeinschaft zu haben, hängt unser Heil davon ab, dass wir dieses Wort demütig und dankbar aufnehmen, treu bewahren und gehorsam befolgen. Vgl. Lk. 11,28

Innerlich abschalten beim Hören (z. Bsp. in der Verkündigung) = Sünde!

a. Die eigentliche Aufforderung: V. 1

Wozu wird hier aufgefordert? Was soll getan werden?

Achten = wissend, dass es hier um Leben und Tod geht, zuhören, sich persönlich unter das Wort Gottes stellen, Folgerungen aus dem Gehörten ziehen, es bewahren und bewegen; stillehalten, auch wenn es tief in uns hineinschneidet. Vgl. 4,12.

Wer wird aufgefordert, Acht zu geben? Wir. Kontext: Gläubige!

Was will die Aufforderung verhüten?

Der Schiffer, der leichtsinnig am Landesteg vorbeitreiben lässt, ungeachtet der Gefahr der reißenden Strömung – bis zum Wasserfall.

Sich dem Strom der Zeit und der Welt zu überlassen, schließt tödliche Gefahren in sich.

Bild: Seil bei Fähre. Seil = Wort Gottes. Glaube = das Seil, das am Wort Gottes festhält. Nur am Wort Gottes hängend ist der Glaubende davor bewahrt, von Irrlehren oder gottfeindlichen Strömungen fortgerissen zu werden. (Hoffmann).

b. Die Bekräftigung der Aufforderung: V. 1-4

Wie wird die Zuverlässigkeit dieser neuen Botschaft herausgestrichen?

Die Bekräftigung geschieht in einem Hinweis auf das in Kap. 1 Gesagte: V. 1A

Deswegen ... 2,1 weist auf Kap. 1 zurück.

Weil er höher ist als die Engel, müssen wir auf das von IHM Geredete umso mehr achten (mehr als auf das durch Engel vermittelte Wort vom Sinai)

 

Unglaube ist ein bewusstes, schuldhaftes Verhalten. Es ist Ungehorsam und Auflehnung gegen Gott, ein bewusstes Verachten Gottes und seines Wortes. Es ist der Beginn vom Abfall. (Abfall = sich Wegbegeben von Gott; d.i. ein bewusster Schritt). Folge: Gericht. So war es schon im AT

Die Bekräftigung geschieht durch Hinweis auf den geschichtlichen Anfang der Heilsbotschaft: V. 2-4

Die neue Botschaft wird der alten gegenübergestellt. V. 2-4

Schon die alte Botschaft wurde göttlich bekräftigt. V. 2

Hinweis auf den Anfang der alten Botschaft Gottes gegenüber dem Anfang der neuen: V. 2

® Gericht. Viele Bsp. im 4.Mos. Auch: 722 und 587/6 v. Chr. Vgl. 3,17.

Eine ernste Frage wird gestellt: V. 3A

So groß – dh: das Wort des neuen Redens Gottes im Sohn ist größer als Sein Reden am Sinai. Jesus hat mehr und Größeres geoffenbart als die Engel. Denn er war in Person das Reden Gottes! Offb. 19,11f; Joh. 1,1.

Was beinhaltet dieses Heil?

Vergebung, Zukünftige Stadt, Königreich, ständigen freien Zugang zum Vater, Anker für die Seele, viele Glaubensgeschwister und –zeugen, dazu: Trost, Erbe, Sohnschaft, Befriedigung, Gewissheit, Freude, Freunde, Christi Charakter, eine hörendes Ohr im Himmel, ewige Herrschaft im Himmel, ...

Wie dieses herrliche neue Reden Gottes missachtet, tritt Jesus mit Füßen! 10,25; er achtet das Bundesblut für wertlos 10,29. er kreuzigt den, der der Sohn Gottes ist, von neuem. 6,6.

Sind die Hebr schon so tief gefallen? Aber sie werden gewarnt!

Solange jemandem eine Warnung gegeben wird, hat Gott für diesen Menschen noch Hoffnung.

Die neue Botschaft wurde göttlich bekräftigt: V. 3M-4

Dh: sie ist zuverlässig!

Woher haben wir Sicherheit, dass das Wort des NT von Gott ist?:

Die Autorität des Herrn selbst. V. 3M

Die Autorität der Augen- und Ohrenzeugen Jesu. V. 3E

Wie konnten sie sich das alles merken? Sie machten ja nicht Notizen.

Hoffmann: Gedächtnis ist eine Sache des Herzens. Das, was uns tief zu Herzen geht, prägt sich auch unserem Gedächtnis ein.

Außerdem: Das Gedächtnis im Altertum war besser geschult als unseres heute. (heute: durch die vielen Eindrücke wird das Gedächtnis geschwächt.)

Die Jünger wurden im Umgang mit Jesus zu unbedingter Wahrhaftigkeit erzogen.

Das unmittelbare Zeugnis Gottes, der die Verkündigung durch Wunderzeichen und Wirkungen des Heiligen Geistes begleitete: V. 4

V. 4: Was war mitunter der Zweck der Wunder und Zeichen?

Die Wunder waren nicht Hauptsache. Sie waren Zeichen. Zeigten etwas.

Die größeren Wunder waren die Geistwirkungen in den Gläubigen.

Die Art und Zahl der Wunder, die die Botschaft begleiten, bestimmt Gott – immer und überall.

 

Was besagt die Tatsache, dass hier von Wundern und Zeichen in der Vergangenheitsform gesprochen wird und nicht in der Gegenwartsform?

Welchen Schluss können wir daraus bzgl. des Vorkommens der Wunder ziehen? (Gab es zur Zeit des Schreibens dieses Briefes noch dieses häufige Vorkommen von Wundern?)

 


B. Zweiter Grund: Jesus Christus hat durch seine Erniedrigung eine erhabenere Stellung erworben als die Engel. 2,5-18

In Kap. 1 legte der Verfasser die erhabene Stellung Jesus Christi dar, die er in seinem Wesen – als Gott –seit jeher hatte. Nun legt er dar, dass Jesus – als Mensch – sich zusätzlich eine überaus erhabene Stellung erwarb, und zwar durch sein Leiden, Auferstehen und seine Erhebung auf den Thron.

Wie kann es sein, dass derjenige der Messias sein sollte, der in Jerusalem wie in Verbrecher starb? Das war der Stein des Anstoßens für die Juden. Die Apostel betonten in ihrer Verkündigung, dass es von der Heiligen Schrift her notwendig war, dass der Messias leiden sollte. Sie zeigten, wie alles in Einklang mit der alttestamentlichen Prophetie stand. Aber die langersehnte Wiederkunft des Herrn schien hinausgeschoben zu sein. Die Schande, mit der das Christsein verbunden war, wuchs stetig. Der Druck der Verfolgung wurde intensiver, und so manche unter den jüdischen Christen fingen an zu wanken. …

Der Verfasser zeigt ihnen nun, dass Jesus der Messias ist – nicht trotz seiner Leiden, sondern wegen seiner Leiden. Jesus hat die volle Herrlichkeit und Ehre des Messiasseins erhalten „wegen seines Todesleidens“ (2,9). Der Verfasser will deutlich machen, dass die Leiden Christi nicht ein bedauerliches Hindernis waren – nicht etwas, das die Leser möglichst schnell vergessen sollten. Nein, sondern der Leidensweg war es, durch den der Messias seine Herrlichkeit erlangen sollte und danach die vielen „Söhne“ (2,10) mitnehmen sollte zu der Herrlichkeit, die Gott für sie zuvor bestimmt hatte. O wie gut war es für die Leser, zu wissen, dass ihre Leiden und die Leiden des Urhebers ihres Heils nicht ein Missgeschick im Rettungsprogramm Gottes waren, sondern eben genau jenes Mittel, durch das sie – zusammen mit dem Messias – zu der ihnen bestimmten Herrlichkeit geführt werden sollten.

Es war eben Gottes Vorhaben, dass Menschen über das zukünftige Weltreich regieren sollten – nicht Engel.

1. Gottes Plan für den Menschen: Es war Gottes Vorhaben, dass Menschen über das zukünftige Weltreich regieren – nicht Engel. 2,5-8

„Wie kann Jesus größer sein als die Engel, wenn er doch ganz und gar Mensch geworden ist?“, so lautet ein Einwand, der sich nach Kap. 1 erheben könnte. Der Verfasser antwortet mit einem Zitat aus Ps. 8.

a. Ein Zitat: V. 6-8A

I: Das Zitat wird eingeführt: V. 6A
II. Eine zweifache Frage: V. 6
III. Eine zweifache Antwort: V. 7-8A

Was sagt Ps. 8 aus über Gottes Vorhaben mit dem Menschen?

Der Psalmist spricht vom Leben des Menschen und seinem Gedenken an ihn.

4 Stufen in der Schöpfung: Gott - Engel - Menschen - Tiere (Ps 8)

Die Absicht Gottes bei der Erschaffung des Menschen: Krönung.

etwas Zukünftiges wird in der Vergangenheit gesagt (wie oft auch im Deutschen: wenn wir planen: wo hast du den Schrank hin platziert - gemeint am Plan!)

b. Der Kommentar des Verfassers: V. 8M-E

Wer ist am Ende von V. 8 mit „ihm“ gemeint? – der Mensch.

Wo sieht der Verfasser Jesus?

Er kann Jesus mit seinen natürlichen Augen nicht sehen. Das Wort der Christusbotschaft zeigt ihm Jesus. Wir sehen Jesus mit den Ohren! - im Wort Gottes! 2. Kor. 4,4-6.

wir sehen ihn in der Heilsbotschaft.

Inwiefern sehen wir „ihm“ noch nicht alles unterworfen?

Der Verfasser offenbart uns, dass Jesus begonnen hat, Ps 8 zu erfüllen.

(Erkläre, wie der Mensch seine Stelle an der Spitze der Schöpfung verlor.)

 

Der Mensch wurde von Anfang an geringer als die Engel geschaffen. Jesus war von Anfang an größer als die Engel. In der Menschwerdung wurde er geringer. Er wurde von Gott dazu gemacht.

2. Die Verwirklichung des göttlichen Planes via Jesus. 2,9-18

Jesus nimmt die Stelle des Menschen ein: V. 9-18. Diese V. zeigen, wie Jesus diese Prophetie erfüllt: Er nimmt unseren Platz ein, schaut nach uns und zieht uns nach sich, sodass der Plan Gottes verwirklicht wird.

Warum ist Jesus höher als die Engel?

Weil er als Menschensohn – zusammen mit seinen erlösten Menschen über den Engeln stehen wird.

Mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. V. 9

Beachte: V. 9; WEGEN. Das ist der Schlüssel zu Kap. 2.

V. 9 – Jesus – sein irdischer Name (Hier zum 1.mal)

Weil er gelitten hat, wurde er gekrönt.

Das Leiden war ein notwendiger Weg für die Herrlichkeit des Herrn – so auch bei euch Gläubigen! Das Leiden ist der Pfad in die Herrlichkeit.

1.Petr. 1,11: Leiden zuerst, danach Herrlichkeit. 1.Petr. 5,10.

Der Gott Jesus Christus kommt den Menschen so nahe! Er versteht sie!

V. 5: Die Zeichen und Wunder gaben den Hinweis, dass das neue ZA angebrochen war.

Nicht Engeln hat er das zuk. ZA unterworfen, sondern dem Menschen!

V. 6-8: Ps. 8 = allg. Der Mensch gemeint.

Gottes Plan ist, dass der Menschen die Erde regiert. 1.Mos. 2. Adam hat versagt.

Wir sehen nun aber– einen bestimmten Menschen! – Jesus.

Was ist das Verhältnis zwischen Engeln und Menschen?

Die Engel haben jetzt Macht, später aber haben die Menschen noch mehr Macht.

1.Mos. 3,15: Der Mensch wird Satan (einen Engel) besiegen.

Wie erreicht Gott sein Ziel? – durch einen Menschen: Jesus Christus.

 

V. 9: Gott hat durch Leiden einen Menschen zum Thron gebracht.

Es gibt einen Menschen, der zur Rechten des Thrones Gottes gekommen ist. Und wie kam er dorthin? – nicht trotz Leiden, sondern WEGEN Leiden.

Gottes Ziel ist, dass wir mit Christus regieren. Dieses Ziel hätte nicht erreicht werden können, wenn ER nicht für uns gelitten hätte und gestorben wäre.

Wir Menschen sind noch nicht zubereitet zum Regieren über die Erde. Wir sind noch nicht zubereitet für die Stellung, die ER jetzt hat. Für uns heißt es JETZT: Training time for reigning time!

 

V. 9: Für wen „schmeckte“ Jesus den Tod?

 

Erkläre den Zusammenhang zwischen „Leiden“ und „Herrlichkeit“ in den Versen 9 und 10.

 

Warum musste Jesus Mensch werden?

Jesus musste Mensch werden, um mit sich die anderen Menschen zu erhöhen und ihnen ein Hoher Priester zu werden.

 

Kurze Zeit erniedrigt: = vgl. die Beschaffenheit des Menschen:

Engel: Geist

Tier: Fleisch, Leib

Mensch: Geist UND Leib.

 

Damit er …

Der Zweck des Sterbens Jesu

·           Darin offenbarte sich die Gnade Gottes. Liebe – als Hilfe; er ist bereit zu vergeben.

“durch die Gnade Gottes”: in seinem Sohn ist die Gnade Gottes erschienen.

·           Das Sterben ist stellvertretend für jeden anderen Menschen.

·            Schmecken heißt hier, das Sterben als Leiden zu kosten.

Es ist Gnade Gottes gegen uns, dass Jesus zu unseren Gunsten den Tod schmeckte, das heißt, bis zur Gänze seiner teilhaftig wurde (= wirklich den Tod durchlitt.)

 

Jesus Christus ist gekrönt! Ihr braucht euch vor anderen seiner nicht zu schämen.

 

Warum wurden Jesus niedriger? - um unseren Platz einzunehmen. Inzwischen ist Jesus im Himmel, wir sehen ihn dort mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.

Herrlichkeit und Ehre sind nicht dasselbe.

Herrlichkeit ist der Glanz des Seins. Herrlichkeit ist das, was vom Wesen Jesu herkommt. Er ist Gott und nun in seinem eigenem Element. Herrlichkeit kommt aus seinem Wesen heraus.

Ehre ist das, das man von einem hält, die Achtung, die ihm von anderen entgegengebracht wird (von den Engeln und den Menschen in der Gemeinde Jesu)

Im Himmel ist Jesus herrlich und wird er geehrt.

Die große Präposition, mit der der Zusatz beginnt, verliert hier nicht ganz ihre Bedeutung: “durch” gr: dia = durch und wegen

Jesus geht durch Leiden zur Herrlichkeit. Jesus wird wegen Leiden verherrlicht. Vgl. Ps 2,9; Offb. 5,9. Gott wollte uns retten

 

b. Die Begründung und Ausführung dieses göttlichen Planes: V. 10-18

Warum war die Erniedrigung für den Menschensohn notwendig? Versuche die verschiedenen Antworten aus den Versen 10-18 zu finden.

(V. 10) ...

(V. 14-15) ... weil es ihm geziemte, durch Leiden vollkommen gemacht zu werden: V. 14

weil er durch Tod den Teufel zunichte machte: V. 15

(V. 17-18) ... weil er auf diese Weise ein treuer, mitfühlender Hohepriester für die Menschen wurde. V. 17-18

[Beachte: in V. 10 sollte es heißen: „zum Ziel zu bringen“ bzw. „zur Vollendung zu bringennicht:vollkommen zu machen“.]

 

Wie zeigen Verse 11-13, dass Jesus sich mit den Seinen identifiziert (eins macht)?

V. 11 ER schämt sich nicht. ER hätte vielleicht Grund, sich meiner zu schämen (vgl. Wer sich meiner oder meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird.

Er nennt uns seine Brüder. wir bleiben dabei, dass ER unser Herr ist.

 

Alle von einem:

Von einer Beschaffenheit, von einem Menschen, Samen Abrahams.

 

V. 12f:

Jesus Christus ist bereit, mich als einen seiner Verwandten anzuerkennen! – Und das ist der Jesus Christus, von dem Kap. 1 spricht!

Jesus ist in seiner Gemeinde! Wenn wir mit ihm Gemeinschaft haben und aus ihm leben, dann singt Jesus - mitten unter uns - und lobsingt mit uns mit.

 

V. 13: ich und die Kinder = ich und die Jünger

Hier Jesus als „Vater“ der Jünger.

V. 13: Jesus hat aus dem Glauben gelebt. Und sein Glauben ist zum Ziel gelangt Hebr. 12,1f. seinen eigenen Glaubensweg ging er. Dann wurde er auch der Anfänger unseres Glaubensweges.

 

Es geziemte Gott, den Anfänger des Heils durch Leiden zum Ziel zu bringen.
Es war nötig, dass Jesus den „Brüdern“ gleichgemacht wurde, damit er so ein barmherziger und treuer Hoher Priester würde, der dem Volk wirklich helfen konnte.

Dieser Sohn wurde in allem den Brüdern nach dem Fleische gleich, wahrer Mensch. Er erniedrigte sich, um ein mitfühlender und treuer Hoher Priester zu werden und dem Volk wirklich helfen zu können.

 

Der Weg der Stellvertretung ist einer der Barmherzigkeit: V. 14ff

 

V. 14 erklärt V. 11. Alle sind von Fleisch und Blut.

Stufen: gelitten ®

qualifiziert als Hoher Priester ®

viele Söhne zur Herrlichkeit geführt ®

den Teufeln zunichte gemacht

Er lernte – durch die Erfahrung des Leidens.

 

 

V. 14 Er ergriff uns und zog uns nahe an sich (vgl.. 7,25)

Jesus wollte die Wirksamkeit des Teufels außer Kraft setzen!

Satan ist nicht verantwortlich für jeden Tod eines Menschen. Die Schlüssel der Todes behält Jesus und gibt sie NIE aus der Hand, Offb. 1 und 3. Niemand kann euch aus meiner Gemeinschaft holen, ich bringe euch ans Ziel.

 

V. 15: Angst: d.i. ein Grundproblem der Gläubigen, an die er schreibt.

V. 15: Auf diese Weise hat Satan Macht über den Tod. Jesus befreit sie aus der Todesfurcht. Jesus nimmt dem Satan diese Macht, Menschen durch Angst in den Bann zu nehmen. Jesus nimmt diese Bann weg.

 

V. 16: An sich nehmen: Jesus Christus nahm nicht Engel an sich, sondern er nahm Menschen an sich.

Nicht Engel nimmt er an sich, ergreift er (naht er sich und zieht sie an sich - und auf diese Weise hilft er ihnen); nicht ihnen hilft er. Gute Engel brauchen diese Hilfe nicht, und böse bekommen sie nicht.

 

Er hilft: vgl Zitat aus Jes 41,8-10.

 

V. 17-18: In welchem Sinne wurde Jesus barmherzig?

·           Damit wir einen wirklich barmherzigen bekämen.

·           Treu Gott gegenüber und treu uns gegenüber. Man kann sich auf diesen verlassen.

 

In welchem Sinne war er treu?

In welchem Sinne “wurde” Jesus ein Hoher Priester?

 

V. 17E.18: Was war die Hauptaufgabe des Hohen Priesters?

V. 17: Priester = Pontifex = Brücken-macher.

 “in allem den Brüdern gleich”

Nicht nur wurde er Mensch, sondern er teilte das ganze Leidenslos der Menschen. Und nicht nur das: Er litt anstelle des Menschen, als er seine Sünden sühnte. Wahrlich, er war der Geprüfte, mit Schmerzen vertraut (Jes 53). Als solcher kann er Schuldigen und allen Geprüften helfen. “Helfer” ist hier ein Heilswort. Es ist wohl Jes 41 entnommen. Unser Hohepriester hilft uns, indem er unsere Sünden tilgt, uns bewahrt und uns ans Ziel bringt.

 

Jesus lernte. wie lernt man?

auf zweierlei Art und Weise:

(1) in dem ich hinzulerne; oder: indem ich neue Erfahrung mache

(2) indem ich etwas Falsches verlerne (durch Korrektur)

Jesus hat die zweite Art von Lernen nie erlebt. aber er war nie vorher in Leiden gewesen. er wurde auf diesem Wege (des Erfahrens von Leiden) wurde er zu dem Hohepriester, den wir brauchten.

Es betrifft alles Gott - denn wir sündigten gegen Gott, und er erlöste uns Gottes wegen und für Gott.

V. 18 Als Geprüfter litt er selbst. (Jak. 1,2: Prüfung; 1,13: Versuchung)

Dadurch - insofern er selbst litt - kann er uns helfen in unseren Versuchungen.

 


C. Dritter Grund: Jesus Christus ist Gottes [neuer] Gesandter, sowie ein treuer und barmherziger Hoher Priester. 3,1- 4,16

Das Gesetz wurde durch Anordnung von Engeln übermittelt, Jesus aber ist weit über sie erhaben. Das Gesetz wurde einem besonderen Mann übergeben: Mose. Mose verzichtete auf Reichtum und erhabene Stellung in Ägypten und stellte sich auf Gottes Seite (vgl. Hebr. 11,24-26), er gab treu Gottes Anweisungen weiter und befolgte sie (4.Mos. 12,3.7.8). Die Juden sagten daher voller Stolz „Wir sind des Mose Jünger“ (Joh. 9,28f). Ist Jesus denn auch erhabener als Mose?

1. Eine Aufforderung, Jesus als Gottes Gesandten und als treuen Hohen Priester zu betrachten: 3,1-2

V. 1: Deswegen ...

Weswegen sollen die Leser Jesus Christus betrachten? (vgl. Kap. 1-2)

 

Was bedeutet die Aufforderung „Betrachtet Christus Jesus”? (V. 1) Wie betrachten wir heute Jesus?

 

Bauer: die Augen (des Geistes) richten auf ...

 

Wie werden die Christen hier betitelt? V. 1

Als wen sollen sie Christus betrachten? V. 1-2

 

Als Gesandten (Sendboten, Apostel; Vgl. Joh. 20,21) unseres Bekenntnisses [Als solcher vertritt er Gott vor uns.)

Als Hohen Priester unseres Bekenntnisses (Als solcher vertritt er uns vor Gott.)

Als Treuen, der dem Vater die Treue hielt: V. 2

Als den, der in Verantwortung stand: V. 2A

Er war treu in seinem Hause als Sohn – mehr als nur Hausbesorger/Hauspfleger: 3,2

 

V. 2: Bekenntnis (vgl. 4,14; 10,23). Wie lauter dein Bekenntnis? Wozu bekennst du dich?

 

In welchem Sinn ist das Wort “Haus” in diesem Abschnitt aufzufassen?

2. Begründung, warum Jesus erhabener ist als Mose: 3,3-6

Warum soll Jesus Christus betrachtet werden? 3,2E-6

a. Weil Christus eine gewisse Fortsetzung von Mose ist: V. 2E

b. Weil Christus heute, wo er am Ziel ist, größerer Herrlichkeit gewürdigt als Mose: V. 3-6A

In mehrfacher Hinsicht ist Jesus Christus erhabener als Mose. Finde möglichst viele Aspekte heraus:

 

Christus ist größerer Herrlichkeit würdig, so wie der Sohn größer ist als der Diener: V. 5 und 6A

In welcher Hinsicht war Mose treu? 4.Mos. 12.

Mose führte das Volk ins verheißne Land.

Jesus Christus führt das Volk in die Herrlichkeit.

Mose allerdings verlor seine Geduld, Jesus aber bleibt treu und wird uns nie versäumen noch verlassen. Hebr. 13,5f.

Gott hätte uns den Herrn Jesus niemals als Hohen Priester gegeben, wenn wir keinen bräuchten, dh: wenn wir ohne IHN auskommen könnten.

 

1: Mose ist treu als Pfleger (als freiwilliger Hausdiener), Christus ist treu als Sohn

2: Mose ist treu IN seinem Haus, Christus ist treu ÜBER sein aus (dh: er ist nicht nur Glied dieses „Hauses“, sondern sein Haupt).

3: Mose ist treu als Zeuge, Christus als Wort.

4: Moses Dienst ist vergänglich, Christi Dienst bleibend.

 

V. 3: Mose kann nicht als Begründer (Erbauer) der alttestamentlichen Gemeinde angesehen werden. Jesus dagegen ist der Erbauer des neutestamentlichen Gotteshauses.

 

V. 6: Warum ist es eine Ermutigung zum Haus Christi zu gehören?

 

Ob die Christenschar den Charakter eines „Hauses Christi“ bewahren, ist von einer Bedingung abhängig. Was ist die Bedingung?

 

 

Welche „Hoffnung“ (bzw. welches Hoffnungsgut) ist gemeint? (vgl. 4,9; 6,11; 7,19; 10,23; 11, 10.16.35; 12,28; 13,13)

 

V. 6: Warnung: wenn wir bis ans Ende standhaft festhalten werden – auch in der Zukunft.

Wer nicht bis zum Ende festhält an dem Sohn Gottes, wer vom Sohn Gottes weicht, geht verloren.

3. Warnung vor Verhärtung des Herzens und Aufruf zum Festhalten an der Zuversicht: 3,7-19

Darum ...

Wie hängt der Abschnitt 3,7-19 mit dem vorherigen zusammen?

Warum sollen die Leser ihre Herzen nicht verhärten?

 

Weil Jesus der Gesandte Gottes ist und Sein Hoher Priester und wir sein Haus, wenn wir .. festhalten.

 

wie der Heilige Geist sagt“: Beachte die Zeitform (Gegenwart): Der Heilige Geist spricht heute, was er über 1000 Jahre vorher in Ps. 95 gesprochen hatte. Dasselbe gilt für das gesamte Wort Gottes. Jedes Mal wenn wir die Bibel lesen, spricht Gott (Gegenwart!).

 

V. 8: Besteht für einen Christen die Möglichkeit, dass er sein Herz verhärtet?

Herz verhärten = es durch dauerndes Wiederstreben gegen Gottes Anspruch und Zuspruch so unempfindlich machen, dass es gegenüber seinem Wirken ganz abgestumpft ist.

 

V. 10: Sie kannten meine Wege nicht. Dh: sie nahmen nicht zur Kenntnis, was meine Wege waren. Im Gegenteil: Sie wollten wieder nach Ägypten umkehren (vgl. 2.Mos. 17,3-7; 4.Mos. 14,2-4.11; 20,2-5.10.12)

 

V. 11: Was war ursprünglich mit der „Ruhe“ gemeint? (Beachte den Zusammenhang mit der Wüstenwanderung Israels)

Das Wohnen und Besitzergreifen des Landes Kanaan. – eine relative Ruhe, die den Mühsalen der Wüstenwanderung ein Ende machte. Aber diese Ruhe war nur die Vorstufe der Ruhe, die in 4,1-10 beschrieben wird.

 

Beachte den negativen Schwur, ein Halbsatz, der ganz so lauten müsste: „Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden, will ich nicht Gott sein oder Jahwe heißen.“

 

V. 12: Die Gemeinde Jesu ist – wie Israel – unterwegs.

Was ist die Ruhe für die Gemeinde Jesu? Vgl. Hebr. 13,14; 12,28; 11,15-16.

Wenn der Christ an der Herrlichkeit diese großen Zieles zu zweifeln beginnt und sich durch die Mühsale der Wanderschaft erntmutigen lässt, begibt er sich in die Gefahr, sich von dem lebenden Gott abzuwenden.

 

Die Sünde, die von Christus trennt, heißt: Unglaube, ein ungläubiges Herz haben (d.i. etwas Beständiges, nicht ein einmaliges Stolpern). D.i. der bewusste Widerstand und Ungehorsam gegen Gottes Heil. Für den Begriff „Unglaube“ wird daher auch der Begriff „Ungehorsam (im Unglauben)“ verwendet. Vgl. Röm. 2,8: Unglaube = nicht der Wahrheit gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit dienen. (Hoffmann). Wer den bösen Gedanken und Impulsen folgt, flieht willentlich vor Gott. (Schlatter).

Wer das gute Gewissen von sich stößt, leidet Schiffbruch am Glauben (1.Tim. 1,19; vgl. 3,8).

Der Abfall entsteht nicht aus Unwissenheit, sondern ist bewusste Absage. Das ist aber nicht das Produkt eines Augenblicks, sondern Ergebnis einer für längere Zeit (zunächt verborgenen) Untreue. Das Ziel ist nicht mehr vor Augen, die ersten Liebe ist erkaltet, der innere Menschen wird schwerhörig auf Gottes Wort, er nimmt das Wort Gottes in mehr so ernst. Und schließlich schwindet die Ehrfurcht vor Gott und die Furcht vor Strafe und es folgt Verachtung gegenüber Gottes Wort. Vgl. Hebr. 6,4-8; 10,26-31.

 

3,12:

Wer zum Judentum zurück geht, wendet sich von dem lebenden Gott ab! Er ist ein Mensch des Unglaubens mit einem Herzen des Unglaubens.

Wer an einen Gott glaubt (wie z. Bsp. Katholiken, oder Moslems, Juden), aber Jesus Christus verwirft, glaubt nicht an Gott. Er ist ein Ungläubiger. – auch wenn er das selber nicht zugeben würde. Das muss ihm gesagt werden!

 

 

In den Verse 12-19 gibt uns der Verfasser einige Gegenmittel gegen Verhärtung an. Welche drei Dinge sollten die Hebräerchristen tun, dass sie und andere sich nicht verhärten?

a) V. 12A: (vgl. Apg. 20,28).

b) V. 13:

(Die Christen sind durch eigene Schuld zurückgegangen im Glauben. Daher: Aufruf ist nötig.

c) V. 16-19:

(Israel als Beispiel und Warnung nehmen)

 

Zu V. 13-15:

Wer soll aufrufen? (Beachte, dass sich der Verfasser an die ganze Gemeinde richtet.)

Wann sollen wir aufrufen?

Warum sollen wir aufrufen?

Wozu/weswegen sollen wir aufrufen?

 

V. 13: Betrug der Sünde. Welche Sünde?

– die des Unglaubens. Das ist die Ur-Sünde. Vgl. Joh. 16,9: von der Sünde aber; dass sie nicht glauben an mich.

 

Zu V. 14: Mitteilhaber Christi geworden: Wenn wir festhalten, ist Christi Teil unser Teil. Wenn wir festhalten, sind wir solche, die an allem teilhaben, was Christi ist: Wir sind Miterben.

Wenn wir nicht festhalten, sind wir nicht Miterben, sind wir nicht Mitteilhaber Christi. Dh: wir werden nicht das bekommen, was Christi ist.

Was sollen die Christen festhalten? – Die am Anfang bezogene feste Position [o: die Zuversicht] zu Christus und zu seinem Wort. die Zuversicht (zu Christus und zu seinem Wort), die wir am Anfang hatten; o: die anfängliche Entschlossenheit.

 

[Es ginge zu weit, anzunehmen, der Verfasser wolle sagen: “Wenn wir die Anfangsposition/Anfangszuversicht nicht festhalten, sind wir nicht Mitteilhaber Christi geworden” – in dem Sinn, dass wir dann gar nie Christen geworden wären. Das will hier nicht ausgesagt werden. Die Betonung liegt nicht auf dem Wort „geworden“, sondern auf dem Wort „Mitteilhaber/Genosse Christi“.

Jeder Christ ist (durch den Glauben) Genosse Christi geworden (im Anteilhaben an den Gütern und Segnungen des Reiches Gottes). Und jeder Christ ist nun aufgerufen, die angefangene feste Zuversicht bis zum Ende standhaft festzuhalten. Wenn er festhält, wird er das Ziel erreichen und vollen Genuss haben von allen Gütern und Segnungen des Reiches Gottes. Würde ein Christ nicht festhalten, würde er das, was er in Christus hatte, nicht mehr sein noch haben.]


4. Warnung betreffend des Eingehens in die Ruhe und Aufruf zum Fleiß: 4,1-13

So mancher unter den Hebräerchristen war versucht, wieder zum Judentum zurückzukehren.

Dadurch beunruhigt, fühlt sich der Verfasser veranlasst, an das zu denken, was mit ihren Vätern in vergangenen Tagen geschehen war, nachdem sie mit großer Freimütigkeit, Zuversicht und mit Rühmen aus Ägypten ausgezogen waren, um durch die Wüste in das vielgeliebte verheißene Land Kanaan zu pilgern, in das „Land der Ruhe“. Ruhe war ihnen verheißen worden. Dort in dem Land, „wo Milch und Honig fließt“, sollte ihre Sehnsucht nach Ruhe und Frieden gestillt werden. Ruhe – nicht mehr knallende Peitschenhiebe der ägyptischen Sklaventreiber, Ruhe von dem so ermüdenden Ziehen durch die Wüste, ruhiges Wohnen im Erblande, Ruhe und Sicherheit von ihren Feinden. Vgl. 5.Mos. 12,9; 25,19.

Aber sie kamen nie dort an. Stattdessen finden wir über 600 000 Gräber in der Wüste. Keiner konnte jene Ruhe genießen, keiner – außer Josua und Kaleb. Was war geschehen? (Lies 4.Mos. 13 und 14).

Warum waren sie nicht in die Ruhe eingegangen? (Hebr. 3,19; 4,6.11).

 

a. Fürchten wir uns also: 4,1-10

V. 1: Was bedeutet dieser Vers?

 

Vor was soll man sich fürchten? V. 1

Sorge um das Eingehen in die Ruhe.

- eine gesunde Furcht, die zu Eifer und Heiligkeit anspornt. Hier: „ernstlich darauf bedacht sein“

 

Wer wird hier aufgerufen, sich zu fürchten? V. 1

Die Gläubigen. W: wir, die Glaubenden V. 3.

 

V. 2: Warum auch an uns? Wer hat denn sonst noch Evangelium gehört als die neutestamentliche Gemeinde.

2mal „gute Botschaft“ im AT: Die Verheißung der Ruhe des Landbesitzes

Im NT: Die Verheißung der Teilnahme an der Ruhe Gottes beim Anbruch der neuen Welt.

 

Warum nützte die Verheißung, die gute Botschaft den meisten Israeliten nicht?

verbunden = ein bisschen zu schwach

vermengt ist mehr. (bsp Mehl mit Milch, Eier)

Wir müssen Gottes Wort nicht nur im Vertrauen annehmen, sondern vermengen, Stück für Stück, jedes Wort jeder Vers, tüchtig rühren, bewegen.

 

 

V 3: wir, die wir glaubten, Vergangenheitsform, nicht glauben

 

Gott hat eine Ruhe (vgl. 1.Mos. 1,31- 2,3), die er mit Menschen teilen will (V. 3-5).

Israel sollte nicht seine Ruhe eingehen.

War Kanaan wirklich die letzte Ruhe?

Die Verheißung der Ruhe ist mehrmals erfüllt worden: Unter Josua, Jos 21,43ff, David 2.Sam. 7,1, Salomo, 1.Kön. 8,56. Aber diese Ruhe ist mehr als die des Landbesitzes: 2.Chr. 6,41; Ps. 132,8: Gottes gnädige Gegenwart im Unterpfand des Tempels, ist der Ruheort, der an die Stelle der göttlichen Gegenwart auf der Wüstenwanderung trat. (Im AT: Noch ist mit dieser Ruhe nicht die jenseitige gemeint.) Aber diese Ruhe konnte keine bleibende, vollkommene sein. Trotz der Ungehorsam des Volkes hat Gott diese Ruhe als Ziel seiner Offenbarung nicht aufgegeben, sondern er hat sie im Jesus Christus erneuert und außerordentlich erweitert und vertieft. An die Stelle einer räumlich und zeitlich begrenzten Ruhe (die durch Schuld von innen und durch Feinde von aussen bedroht ist) tritt eine Ruhe in der Dimension der Ewigkeit und Vollendung, eine Ruhe, die im Ruhen Gottes von seinen Schöpfungswerken ihr Urbild hat (E. Hoffmann).

Aus welchem Grund hat Israel den Eingang in diese Ruhe (ewige, durch nichts mehr zu störende Ruhe) Gottes verfehlt?

 

V. 4: Gott ruht, nicht weil er müde geworden ist (Jes 40,28), nicht dass er nicht mehr wirken würde (Joh. 5,17), sondern: Er hat aufgehört mit dem Erschaffen, weil er sein Ziel erreicht hat.

Die Ruhe Gottes ist hier also: die Vollendung, die Zeit, da sein ganzer Plan verwirklicht ist.

 

V. 5: Ca. 400 Jahre nach dem Auszug Israels aus Ägypten (nämlich zur Zeit Davids, 1000 v. Chr.) gab Gott dem Volk eine weitere Gelegenheit, in seine Ruhe einzugehen. Wann sollte Gottes Volk in den Genuss jener Ruhe („Sabbatruhe“) kommen? V. 6-9

 

Für jeden an Christus Gläubigen ist eine gewisser Vor-Ruhe (ein Vor-Sabbat für die Seele) in Christus zu finden. Mt. 11,28-30. Der Glaubende genießt sie bereits – im Glauben. Gänzlich – dh: die eigentliche Sabbatruhe) genießt der Gläubige erst, wenn er am Ziel ist und „von seinen Werken ruht (vgl. V. 10-11; Offb. 14,13).

 

In V. 3 ist eine Präsens mit Futurbedeutung: Wir werden in die Ruhe eingehe, wir die Glaubenden.

 

Welche Bedingung muss erfüllt werden, um in die vollkommene Sabbatruhe Gottes einzugehen? Was wird in den Versen 2-3 als einzige Bedingung genannt?

 

Christen sind – was den praktischen Wandel betrifft – Pilger zwischen zwei Welten (Dies ist das Thema des gesamten 1.Petrusbriefes). Sie sind gleichsam noch in der „Wüste“ – wie Israel ehe es in das verheißene Land kam. Der Glaube sucht keine Ruhe in der „Wüste“.

Bild: Der Zeitraum bis dorthin ist wie ein Weg. Die Bewegung auf dieses Ziel hin heißt Glaube. Solange er lebendig ist und unermüdlich nach vorne ausgerichtet bleibt, können die den Weg erschwerenden Hindernisse – die Versuchungen und Leiden dieser Zeit – überwunden werden. Sobald aber die Zuversicht ins Wanken gerät und die Zweifel zu nagen beginnen, stockt der Fuß. Man verliert Tuchfühlung mit dem Vordermann, und das wirkt sich erschwerend aus auf die ganze Marschkolonne. (E. Hoffmann)

 

Zu V. 2: Durch Gleichgütligkeit gegenüber der himmlischen Berufung, durch Wegwerfen des Vertrauens auf den Herrn verfehlt man das Ziel. Wer verzagt und trotzig zurückbleibt, verliert den Anschluss an die vorwärts eilenden Glieder der zur Stadt Gottes Wandernden (vgl. John Bunyan: Pilgerreise).

Zu V. 1: damit nicht jemand von euch als zurückgeblieben erfunden werde [das Wort „erscheinen“ ist hier zu schwach; vgl. Riggenbach, (Zahn), Hebr.-Komm, S 95]

 

V. 7: ein neues Heute: ein Zeitpunkt der Gnade. Dieser neue Tag beginnt mit dem Kommen Christi (vgl. Hebr. 1,1: in diesen Tagen, die die letzten sind; dh: jetzt, am Ende der Tage)

V8: Er zeigt, dass die Ruhe unter Josua nur eine relative war.

 

V. 9: Die ewige Sabbatfeier- das Endziel der Wege Gottes mit seinem Volk

Dh: Das Aufhören aller Mühen und Leiden.

Und: Das vollendete Werk Gottes mit uns (im Tragen, Erziehen, Umgestalten in Jesu Bild).

Volk Gottes = alle Heiligen (in Christus) aller Zeiten (auch die des AT). Dann Gottes Volk ist eine Einheit.

 

V. 10: Eines Tages werden wir ruhen von unseren Werken (Offb. 13,14): nämlich vom Festhalten, Leiden, Hoffen, Beten, Gutestun, Bemühen um die anderen, aufopfernden Lieben ...

Den VOR-Sabbat – die Ruhe für unsere Seelen – haben wir bereits in Christus (im Glauben). Mt. 11,28.

 

Der Himmel ist ein Ruheort. Das dürfen wir nie aufhören zu betonen. Und wir sollten auch entsprechend bereit sein, in diesem Leben Unruhe zu erleben und nicht schon hier unbedingt unsere Ruhe haben wollen.

Wie reagieren wir, wenn Gott das Leben für uns unerträglich macht. Sagen wir: “Mir reichts. Ich halt es nicht mehr aus!”? Paulus: Ich kann alles – durch den, der mich stark macht Christus.

 

 

b. Aufruf (und Warnung): Befleißigen wir uns: 4,11-13

Fasse die Aufforderung von 4,11-13 in wenigen Worten kurz zusammen. Was ist zu tun?

 

Was ist der Zweck der Aufforderung (V. 11)?

 

Ist das “Fallen” eine reale Gefahr für die Hebräerchristen, oder rein hypothetisch?

 

In den Versen 12 und 13 wird uns nun das Mittel vorgestellt, das Gott benutzt, um den Unglauben zu verurteilen und alles aufzudecken, was unsere Fortschritte hemmt oder unsere Schritte verlangsamt.

 

Nenne 5 Eigenschaften des Wort Gottes, die hier angeführt werden:

 

Das Wort Gottes ist:

Die praktische Bedeutung für mich ist:

Lebendig

Es schafft und erhält Leben in mir – jeden Tag, ich brauche es, um am Leben zu bleiben (vgl. Nahrung)

Wirksam

Es ist Kraft in mir; es bewirkt etwas: z. Bsp. Mehr Hingabe, Sehnsucht nach der himml Heimat, Frucht, ...

Mit schneidender Kraft

Es deckt in mir alles auf, was dem Herrn nicht gefällt.

Es richtet das Innenleben

 

Wir werden dadurch unentrinnbar vor Gott gestellt

 

 

Unter welchen Umständen bleibt Gottes Wort in deinem Leben wirkungslos? Vgl. 4,2

 Zu V. 12: Zweischneidig: wörtl: mit zwei Mäulern; dh: es „frisst“ gleichsam den, den es trifft.

Schäfer als ein doppelseitig geschliffenes (und daher leicht und tief eindringendes) Schwert.

Doppelt: dh:

a) Heil UND Verderben bewirkend – je nachdem, wie man darauf reagiert.

b) Es dringt durch allen Schein, alle Masken

c) es trennt voneinander, was ineinander verschlungen war; was nicht zusammengehört (-en darf).

d) es dringt hinein in die Seele und in den Geist. Es deckt auch das Geheimste auf.

 „Seele und Geist“ = beides: Das Innere des Menschen.

Seele: die der Leiblichkeit näher stehende Empfindungswelt

Geist: die Sphäre des Denken und Wollens und Entscheidens; - bestimmt zur Ansprechbarkeit von Gott

(Hier NICHT: der Gegensatz Fleisch-Geist!)

 

Hebr. 4 12-13

Lange:

Das Wort verhält sich richterlich sowohl im Gebiete der Gedanken, Vorsätze und Entschließungen (TJ: also im Geist), als auch in dem der Affekte, Neigungen und Triebe (TJ: also in der Seele).

 

Es geht nicht um eine Scheidung der Seele vom Geist. Auch nicht von einem Durchdringen des Wortes Gottes bis an die „geheimnisvolle Stätte, wo sich Seele und Geist scheiden“.

Sondern es ist die Rede von einer Trennung/Scheidung, die durch das Wort Gottes in der Seele stattfindet und einer Trennung/Scheidung, die durch das Wort Gottes im Geist vorgeht.

 

Riggenbach:

Das Wort Gottes teilt, was wie die Fugen eines Organismus fest ineinander greift.

TJ: So greifen auch Geist und Seele fest ineinander – wie eine Verzahnung. Die Seele ist dort, wo die Verzahnung stattfindet, die Verzahnung des Leibes und des Geistes.

Das Wort Gottes deckt die geheimsten Tiefen des Inneren auf, sodass alles offen daliegt.

... selbst die unlöslichsten und verborgensten Bestandteile des menschlichen Innenlebens, unterliegen der alles durchdringenden und aufdeckenden Macht des göttlichen Wortes.

Die Leser sollen nicht meinen, dem Gerichte Gottes zu entgegen, wen sie dem göttlichen Wort widerstreben.

 

V. 13: … vor ihm (= Gott). Kein Mensch kann sich seinem Blick entziehen.

V. 13: Beachte den Übergang vom „Wort“ Gottes zu „Gott“ selbst! Das Wort bewirkt ein Hineinleuchten des Allwissenden in das Herz des Menschen. Wer auf das Wort hört, hört auf Gott. Meine Beziehung zu Gott ist messbar an meiner Beziehung zum Wort (dh: für uns: zum geschriebenen Wort Gottes). Wenn dir Gottes Wort nicht wichtig ist, ist dir Gott nicht wichtig.

 

Nichts können wir vor Gott verbergen. Meinen wir nicht, wir könnten die letzten und innersten Gründe unserer Verzagtheit, unseres Unglaubens, oder die leisesten Regungen unserer Widerspentigkeit vor Gott verbergen.


5. Entsprechende Aufforderung, das Bekenntnis festzuhalten und zum Gnadenthron hinzuzutreten: 4,14-16

[Grund: Der barmherzige Hohe Priester]

Wir haben Ermutigung nötig, da für viele von uns ein großer Teil unserer langen Wüstenreise noch vor uns liegt. Diese Ermutigung bekommen wir hier.

 

Wie heißen die beiden Aufforderungen, in die die Ermutigung eingebettet ist?

 

a. Mutmachende Aufforderung (I): Das Bekenntnis festhalten! 4,14-15

Was ist der Anlass, zu der Aufforderung von V. 14E?

 

Da wir ... Hohepriester haben... lasst uns das Bekenntnis festhalten: V. 14-15

 

Welche 5 Aussagen werden über unseren Hohen Priester hier gemacht? V. 14-15

 

  1. Er ist groß (Inwiefern ist er groß?)
  2. Er ging durch die Himmel (dh: durch das Heiligtum in das Allerheiligste, in die direkte Gegenwart Gottes. Wegen seines unmittelbaren Zugangs zu Gott hat er uneingeschränkte priesterliche Vollmacht. Vgl. den Unterschied zwischen 4,14 und 8,1: – der ging, - der sich setzte. )
  3. Er ist Sohn Gottes.
  4. Er ist ein Hoher Priester, der Mitleid hat, mitfühlen kann.

Warum kann er Mitleid haben? – er wurde in allem wie wir versucht. Er kann daher unsere Anfechtungen verstehen. Und er leidet mit, wenn wir leiden.

Womit kann er Mitleid haben? – mit solchen die schwach sind (gemeint: jede Art von Schwäche, auch die Hinfälligkeit der menschlichen Natur, auch unser häufiges Zukurzkommen und Zufallkommen)

  1. Wir haben einen Hohenpriester, der ohne Sünde ist.

 

Was bedeutet die Aufforderung, “lasst uns das Bekenntnis festhalten”?

 

Dh: uns offen zu ihm stellen, bekennen, auch wenn Anfeindung und Spott kommt, auch in der Verfolgung.

 

Exkurs über Versuchlichkeit und die Möglichkeit der Umkehr:

Zum Menschenleben gehört das Versuchtwerden. Jesus wurde wahrer Menschen, daher versuchbar, als er auf Erden war.

Nur Menschen können versucht werden.

Tiere können nicht versucht werden.

Geister auch nicht.

Dämonen (Inkl. Satan) sind in ihrer negativen Entscheidung gebunden und so tief in Feindschaft gegen Gott verschlossen, dass sie völlig unfähig sind, sich neu für Gott zu entscheiden und Umkehr zu halten.

Gott selbst ist jeder Versuchung zum Bösen völlig und ewig unzugänglich.

Nur der Mensch kann sich entscheiden.

 

Worin bestanden Jesu Versuchungen?

 

 

Worin bestand die Ähnlichkeit der Versuchungen?

 

In ähnlicher Weise wie wir: die Versuchung bestand darin, den Gehorsamsweg und die Abhängigkeit vom Vater zu verlassen.

 

Hoffmann: Jesu Sündlosigkeit war kein ruhender Besitz, sondern eine immer neu im Kampf bewährte Grundstellung.

 

b. Mutmachende Aufforderung (II): Zum Gnadenthron hinzutreten! 4,16

 

Wohin sollen wir treten?

 

Wie sollen wir hinzutreten?

 

Wozu sollen wir hinzutreten?

 

Warum - aus welchem Grunde sollen wir hinzutreten?


D. Vierter Grund [Anfang]: Jesus Christus ist Hoher Priester - erhabener als Aaron: 5,1- 10

Über die Einsetzung des Hohen Priesters.

1. Das israelitische Hohepriesteramt als Vorbild für Jesu Hohepriesteramt: 5,1-4

a.      Volles Menschsein. V. 1-3

I: Aus der Reihe der Menschen: V. 1A

Er ist von Menschen. Denn nur dann kann er die Menschen vor Gott vertreten.

Kein Engel kann Hohepriester werden. Es muss ein Mensch sein.

(= Beweis, dass Jesus Christus kein Engel ist, wie die ZJ fälschlich behaupten.)

II: Für Menschen: V. 1

Er ist für Menschen, um Opfer darzubringen für die Sünden.

Mittler zwischen Gott und Menschen.

III: Verständnis für die Schwachheiten der Menschen, die er vertritt: V. 2

Er muss Verständnis haben für die Menschen, die er vertritt. Er muss die Fähigkeit haben, mit den Unwissenden und Irrenden mitzufühlen. Gr.: „seine Empfindungen oder Leidenschaften mäßigen“: dh: er muss einen eigenen Zorn gegen die Sünde des Volkes mäßigen.

Beachte: Nicht: den frechen Rebellen. Sondern: den Unwissenden und Verirrten, dh: denen die mehr aus Schwachheit als aus Trotz sündigen.

Er kann dieses Mitgefühl hegen – im Blick auf die eigene Schwachheit.

IV: Notwendigkeit eines Opfers für die eigenen Sünden: V. 3

Durch ein Sündopfer für sich selbst. 3.Mos. 9,7f.; 16,3

b.     Direkte Einsetzung durch Gott. V. 4

Er wird von Gott bestellt: V. 4

Er ist nicht durch Menschen, damit kein Mensch die Ehre bekommt, sondern Gott.

Joh. 3,27. Das gilt für jeden Dienst im Reich Gottes.

 

Die 5 Hauptbedingungen für das Hohepriesteramt sind also:

§        Er muss vollkommen Mensch sein.

Er muss für Menschen vermitteln können.

Er muss mitfühlen können.

Er muss rein sein vor Gott.

§        Er muss von Gott eingesetzt sein.

2.     Christus als der rechte Hohe Priester: 5,5-10

Die Anwendung des eben Dargestellten auf Jesus.

a. Seine direkte Einsetzung durch Gott: V. 5

Christus wurde von Gott zum Hohen Priester bestellt

Wie wurde Jesus Christus Hoher Priester?

I. Gottes Sohn, gezeugt, um Hoher Priester zu werden. V. 5

Beweis: Ps. 2,7

Es war wichtig, den Judenchristen zu beweisen, dass Jesus sein Hohepriesteramt nicht selber an sich gerissen hat.

4.Mos. 16 schildert das Schicksal von 3 Männern, die das Amt an sich reißen wollten.

II. Priester in Ewigkeit. V. 6

Christus hat sein Amt auf ewig empfangen: V. 6

Beweis: 110,4.

Nicht ein zeitlicher Hoher Priester.

b.     Sein volles Menschsein. V. 7-10

I: Teilhaben an unserer Schwachheit: V. 7

Ein Beispiel davon, dass er an unserer Schwachheit teil nahm: Gethsemane

Jesu Schwachheit war aber nicht Sünde, sondern leibliche Schwachheit und seelische Anfechtung.

in den Tagen seines Fleisches = sein ird. Menschsein.

Fleisch = das Diesseitige; die menschliche Anfechtbarkeit und Schwachheit einschließend.

II: Absolut vollkommener Gehorsam: V. 7E und 8

Hierin unterscheidet er sich von der Ordnung Aarons. Er hatte keine innewohnende Sünde 1.Joh. 3.

Jesu Menschsein als Schule der Bewährung und des Gehorsams!

Die Anfechtung kam auf ihn zu vor allem in Form von (körperlichen und seelischen) Leiden.

Wie durchkämpfte er die Leiden?

- als Beter!

Ein Beispiel davon_ Gethsemane!

Sein Flehen: V. 7M –

Was brachte er dar? - Er brachte Flehen und Bitten (= stärkstes Wort für Gebet!: flehentliche Bitten) dar. (Pl: weil 3mal!)

Wem brachte er es dar? -

Seine Einstellung: V. 7E

Die Angst.

Das ganze Leiden: V. 8

Die Untertänigkeit: V. 8M

Seine Erhörung: V. 7E

Jesus siegte über die Anfechtung durch die Unterordnung seines menschlichen Willens unter Gottes Willen.

Dadurch wurde sein Gebet zu einem Opfer, das er „darbrachte“. (Hoffmann).

Vom Tode herausretten = die (baldige) Überwindung der Todesmacht – durch die Auferstehung.

V. 8:

Seine Erhabenheit in Bezug auf sein Wesen: V. 8A

-          obwohl er [Gottes] Sohn war.

Inwiefern lernte er den Gehorsam?

-          Er lernte = machte die Erfahrung von ...

Phil. 2,5-8 Durchgehender Gehorsam bis zum Tode.

Jesu Menschsein war eine ständig an Schwere zunehmende Leidensschule!

Inwiefern kann dies ein Trost für uns sein?

Hoffmann: Jesu Gehorsam gegenüber Gott war kein müheloser Akt, sondern erforderte in jeder Situation ein erneutes lückenloses JA.

„Ja, Herr, ich will dir gehorchen. Dein Wille geschehe, nicht meiner.“ Vgl. Hebr. 10,6; Ps. 40. Jesus übernahm und trug in seinem Gehorsam aktiv ein immer schwerer werdendes Leiden!

Wahrer Gehorsam ist ein aktive Annehmen und geduldiges Durchleiden der auferlegten Last, es ist weit mehr als ein Über-sich-ergehen-Lassen. (Jesus Christus „trug“ die Leiden. = aktiv. Nicht: er „schickte sich – passiv - in die Leiden“.)

III: Bewährung, die ihn zur Vollendung brachte: V. 9

Eine doppelte Frucht des Gehorsams in seinen Leiden:

1. Er wurde ein Vollendeter (am Ziele Angekommener)

2. Er wurde dadurch ein Urheber (Verursacher) ewigen Heils. (2,10: Bahnbrecher, Anfänger)

Vollendet in dem Sinne, dass er den göttlichen Plan restlos (vollends) erfüllt hat. Joh. 19,30 vollbracht = vollendet!

Ohne seinen Gehorsam im Leiden gäbe es kein Heil für uns.

Sein Gehorsam macht aber unseren Gehorsam nicht überflüssig. Röm. 1,5;

IV: Besondere Priesterordnung, auf der sein Hohepriesteramt beruht: V. 10

Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks. ® die nähere Ausführung in Kap. 7.

 

Wie können die Aussagen von Hebr. 5,1-10 uns Hilfe und Trost sein?


E.    Unterbrechung – im Hinblick auf den geistlichen Stand der Empfänger: 5,11- 6,20

5,11- 6,20 ist eine Einschaltung. Das Thema von 5,10 („Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedek“) wird erst in 6,20 bzw. 7,1 wieder aufgegriffen.

Es geht hier um eine Erklärung betreffs des geistlichen Zustandes der Leser und eine entsprechende Aufforderung zur Überwindung ihrer geistlichen Trägheit: 5,11-14 und Kap. 6

1.     Über geistliche Trägheit zum Hören und ihre Überwindung: 5,11- 6,10

Der Verfasser hat noch viel über das Hohepriesteramt Christi zu sagen, aber der Zustand der Briefempfänger lässt ihn zögern. Sie sollten schon Lehrer sein, müssen aber wieder so behandelt werden, als seien sie noch im geistlichen Kindheitsstadium.

a. Über geistliche Trägheit: 5,11-14

I: Der Anlass, hierüber zu schreiben: 5,11

V 11: Was ist der Grund für die geistlichen “Wachstumsstörungen” der Leser?

 

Was könnte der Verfasser mit der “Schwerhörigkeit” der Leser meinen?

Es gibt Dinge, die sind beim geistlichen Zustand der Leser schwierig darzustellen. Wenn geistliche Aufnahmefähigkeit abgenommen hat, wird es für Lehrer, die Gottes Wort treu darlegen wollen, schwierig werden.

 „weil ihr an den Ohren stumpf/empfindungslos geworden sein“ bildlich gesprochen.

[= weil ihr schwerhörig geworden seid].

Träge: gleichgültig, schlaff, nicht mehr so eifrig wie am Anfang.

Vgl. Jes. 50,4 mir täglich vom Herrn das Ohr wecken lassen! Vgl. 2 Petr. – ein Weckruf!

II: Die Feststellung ihrer Trägheit: V 11E-12

5,12: Was gehört zum ABC der Gottesworte (= der göttlichen Lehre)? Welche 6 Themen führt der Verfasser an? Vgl 6,1-2.

V. 12: Weil sie – nach einem guten Start – dann aber keinen Eifer zeigten, vertiefte Kenntnis des Heils zu erlangen, wurden sie unfähig Tieferes zu hören (und lehrhaft weiterzugeben).

Vielmehr haben sie es nun wieder nötig, das ABC der Gottesworte (= der göttlichen Lehre) zu hören.

Warum führt der Verfasser gerade diese Dinge an und nicht andere?

(Beachte den Zusammenhang mit dem AT und inwiefern Jesus Christus die Erfüllung all dieser Dinge ist.) Wären sie normal vorwärts gegangen, ® 1.Thes. 4,9 „von Gott gelehrt“

5,12: Wie “weit” sollten die Adressaten schon sein?

 

6,1: der Anfang der Christusverkündigung, das Anfangswort des Christus.

3 Stufen:

  1. Das ABC erfassen
  2. Tiefere Erkenntnis bekommen
  3. Diese Erkenntnis lehren/weitergeben.

Beachte Esr 7,10: erforschen – tun – lehren.

5,12-14: Sollten Neubekehrte bereits Bibelstunden leiten? Warum? Warum nicht?

Es ist beschämend und gefährlich, kein Verlangen nach mehr Erkenntnis Jesu Christi zu haben (vgl. 2 Petr. 3,18). Warum?

Daher können nicht Neubekehrte Bibelstunden halten, oft auch nicht alte Christen, weil sie im Hören (des Wortes Gottes = im Lesen und Studieren der Heiligen Schrift) träge geworden sind.

V. 14: Was zeichnet geistlich reife Christen aus?

 

Wie bekommt man geistliches Unterscheidungsvermögen? (vgl. Röm. 12,1-2)

 

Es ist beschämend und gefährlich, kein Verlangen nach mehr Erkenntnis Jesu Christi zu haben. Und auch ungehorsam. 2 Petr. 3,18.

® geistliche Wachstumsstörungen.

 

III: Die Erklärung: V 13.14

„Milch“:

feste Speise:

vgl. 1.Kor. 3.

V. 13: Das Kleinkind versteht nicht die normale, richtige/rechtbeschaffene Rede, da es unmündig ist.

V. 14: Vollkommene = geistlich reife Christen (hier nicht: im ethischen Sinn „vollkommen“ zu verstehen).

Reife haben geistliches Unterscheidungsvermögen für Gut und Böse.

Unreife (auch fleischliche) Christen habe dieses Unterscheidungsvermögen für Gut und Böse nicht!!

Wie bekommt man dieses geistliche Unterscheidungsvermögen für Gut und Böse?

Man prüft, was Gottes Wille ist (Röm. 12,1-2) – und zwar vor allem im Wort Gottes!

Und man tut dies wiederholt.

® Man bekommt darin Übung (vgl. Apg. 24,16 „ich übe mich ...“). vgl. 1.Tim. 4,7 übe dich in der rechten Ehrfurcht ...

 


b. Über das Vorwärtskommen und die Gefahr unheilbaren Abfalls: 6, 1 - 8

I: Eine Aufforderung, voranzugehen: V 1.2

 

I: Was gibt zu dieser Aufforderung Anlass? V. 1

6,1: Zu welcher „Reife“ will der Verfasser zustreben?

Was ist es, das gelassen werden solle? V. 2-3

Das Grundlegen, das Fundamentbauen (= die Verkündigung und Lehre vom Anfang des Christus).

Wenn man mal ein Haus gebaut hat, so fängt man nicht nach Jahren wieder an, am Fundament herumzubauen. Diese Christen waren das Fundament schon längst und gründlichst gelehrt worden.

Was war das Fundament, das Elementare des Christus?

Das Wort von:

A: Buße

B: Glaube

C: Lehre von Taufen

D: Händeauflegung

E: Auferstehung

F: Gericht

6,2: Beachte die drei Paare, - alles Dinge, die man im Judentum kannte, die aber nun neu im Licht der Christusoffenbarung betrachtet werden müssen. Von Christus her bekommen alle diese alttestamentlichen Wahrheiten ihre wahre Bedeutung.

 

Wie lauten sie? Wie ist der Bezug zu Christus?

Buße und Glaube:

Die Buße zu Gott ist dann, wenn man zu Christus umkehrt.

Der Glaube an Gott ist dann gegeben, wenn man an Christus glaubt.

Waschungen und Händeauflegung:

Die jüdischen Waschungen deuten auf Christus hin: nur in ihm ist man wirklich gewaschen.

Die Handauflegung bedeutet Identifikation mit dem Opfertier. So muss man sich mit Christus identifizieren, der unser Opfer wurde.

Auferstehung der Toten und ewiges Gericht:

Christus ist der Erstling der Entschlafenen und in ihm stehen wir zu neuem Leben auf und werden eines Tages alle Auferstehen.

Christus ist der Richter im Gericht. Von IHM her bekommen alle diese alttestamentlichen Wahrheiten ihre wahre Bedeutung. Das ist das ABC des Glaubens für den Juden, der sich zu Christus bekehrt hat.

II: Die Bedingungen zum Vorankommen und zum Gelangen zur Reife: V 3-8

6.3: Unter welchen Umständen lässt Gott es bei den Empfängern des Briefes nicht zu, dass sie zur Reife fortfahren?

Gott gestattet es, dass wir der Reife zustreben (im Lehren und Lernen) unter der Bedingung, dass wir Buße tun, wo wir im Hören träge geworden sind. Dh: es ist schuldhaft und Gott wird gehindert. Das können wir nur ändern, dass wir Buße tun und wieder intensiv auf Gottes Wort achten. (Das ist Erweckung!)

 

Wer ist daran schuld, Gott oder der Mensch?

Der Mensch.

 

6, 4-8: Welche ernste Gefahren gilt es zu beachten?

A: Die erste Gefahr: Die Unmöglichkeit zur Buße zu erneuern: V. 4-6

 

Die Frage, ob es sich hier um Christen oder Nichtchristen handelt, ist schon vorweg beantwortet (vgl. V. 1-3. Beachte das „wir“!), sodass sie von der Beschreibung in den Versen 4-6 eigentlich nicht abhängig ist.

V. 3: Der Schreiber sagt: „Dieses werden wir tun, wenn Gott es nur gestattet. Er wird in den folgenden Versen von einer Bedingung sprechen, unter welcher Gott es gestat­ten wird,. fortzufahren. Diese Bedingung gilt Menschen die er „wir“ nennt. Er wird zu weiterer Lehre voranschreiten, wenn Gott es gestattet. – bei wem? Die Antwort kann nur lauten: „Wenn Gott es bei uns gestattet, dh: bei denen, von denen er in V. 1 sprach. Er selbst schließt sich ein, indem er „wir“ sagt (V. 3). Er spricht also von Christen, von sich selbst und von seinen Lesern, von denen er annimmt, dass sie Christen sind. Er versteht sie als Christen, er kennt sie zum großen Teil.

Gibt es dennoch Ausdrücke in den Versen 4-6, die den Schluss nahe legen, dass es sich um Christen handelt?

 

6,6: Warum kann jemand, der auf diese Weise „danebengefallen“ ist, nicht zur Buße (= Sinnesänderung) erneuert werden? (Was sagt der Text?)

 

Um schlussendlich (bei der Wiederkunft Christi) gerettet zu werden, muss man nicht nur zum Kreuz gekommen sein, sondern man muss sich das ganze Leben lang beim Kreuz aufhalten und nie mehr vom Kreuz weg gehen.

 

 

 . 6,1-9: Unter gewissen Voraussetzungen werden sich die Leser zur Reife bringen lassen.

 Die Voraussetzungen:

 Zulassen wird es Gott nicht bei Menschen, die "daneben gefallen sind" und Jesus so behandeln wie die ungläubigen Juden.

 Der Grund der Ausnahme: Solche Auffassung von Christus und solche Einstellung ist ein Hindernis, einen Menschen zur Buße zu führen. Diese Einstellung müsste erst aufgegeben werden. Es gibt nämlich Buße vor der Buße.

 

B: Die zweite Gefahr: Fluch: V. 7-8

 

 Es ist bei diesen Menschen wie bei einem nutzlosen Ackerboden. Das stellt sich aber erst im Laufe der Zeit heraus, in der ver­schiedene Versuche unternommen wurden, aus dem Boden etwas herauszuholen. Das Ende solcher Leute ist der Fluch. Der Zustand wird zum bestimmten Zeitpunkt bestätigt und terminiert: Fluch setzt ein. Gott setzt diese Grenze; vgl. Vers 10: Der Leser soll vorsichtig sein in der Beurteilung.

V. 9: Der Schreiber ist überzeugt, daß die gegenwärtigen Leser nicht zu diesen gehören. Dennoch gibt es den Abfall.

 

 

Der Schrei­ber deutet an, dass es Christen gibt, in deren Leben sehr viel Unkraut ist. Die kommen unter das Wort und die lesen ihre Bibel, aber die Saat des Wortes Gottes kann nie so richtig Frucht tragen. Es wird immer erstickt von dem vielen Unkraut in ihrem Leben. Er sagt, solchen Leuten kann kaum ge­holfen werden, und das ist das Problem. Da kann nicht einmal Gott zur Reife hinfüh­ren, trotz unserer Mitarbeit.

 

Kann Gott einen Menschen nicht willig machen?

Doch, aber wenn der Mensch willig ist, willig gemacht zu werden, gehört er ja nicht zu solchen Leuten, die hier beschrieben werden.

Nb: Die Frage, wie der Mensch entscheidet, bleibt ein Geheimnis.

 

Die Leser sollen die Verantwortung übernehmen für ihr Handeln! (Wir dürfen nicht immer alles Gott über­lassen. Gott bleibt niemandem etwas schuldig; er wird alles tun, was es zu tun gibt. Aber es gibt auch einen Punkt, wo der Mensch das Wirken Gottes ausschließen kann.

 „Tut doch einmal Buße!“, ruft der Schreiber ihnen zu. Aber es gibt eine Haltung, bei der man unfähig ist zur Buße (= Sinnesänderung und Umkehr).

c. Hoffnungszeichen im Zustand der Leser: 6,9-10

6,9: Was ist die Auffassung des Verfassers über den Zustand der Leser im Allgemeinen?

Er ist davon überzeugt, dass die Menschen, an die er schreibt, Dinge haben, die mit dem Heil zu tun haben.

Dh: er hat gute Hoffnung, dass sie das (zukünftige) Heil ererben werden und ausharren werden.

Beachte: nur hier: „Geliebte“.

„Wir“ = hier ein schriftstellerischer Plural, wie in V. 11 und 2,5.

Was ist das Bessere, von dem der Verfasser überzeugt ist?

Die Zeichen echten Lebens in den Hebräerchristen.

V. 10: Was ist es, das Gott hier nicht vergessen wird?

– Das Werk der Hebräerchristen.

6,10: Wie begründet er seine Auffassung?

Er weiß von ihrer Liebe zu Gott, zu Jesus Christus.

Was ist es, das sie getan haben?

Zweierlei: Das Werk und die Liebe (w: Schwerarbeit der Liebe). Das zweite sagt, wie dieses Werk getan wird: in Liebe, und es ist eine schwere Arbeit.

Was ist das Werk?

Alles, das sie als Dienst für Gott taten.

Alles was wir tun, soll für Jesus getan werden: ob wir gehen oder stehen, ob wir liegen oder arbeiten, was immer wir tun, ob wir essen und trinken oder etwas anderes tun, alles soll für Jesus getan werden.

Wir sind hier für Jesus, nicht für uns selbst. Immer Jesus vor Augen haben. Uns für Jesus schlafen legen und den Schlaf von ihm erwarten. Und wenn er uns keinen Schlaft gibt, dann leben wir für Jesus. Ob wir wachen oder schlafen, wir sind für Jesus da.

Sie gehen am Montag zur Arbeit, für Jesus!

Was ist das für ein Werk, das man für Jesus tut?

Seinen Ursprung hat es in Jesus. Salz sein und Licht sein. Salz = Bewahren.

Mit dem Werkzeug, mit dem Auto, mit dem Papier, mit dem Stift so umgehen, als wüssten Sie, dies ist etwas, das Gott geschaffen hat. Wir sollten die Arbeit selbst für Jesus Christus tun, es ist seine Schöpfung, mit der wir umgehen.

Licht sein: im Tun und im Bezeugen.

Gott will, dass wir nicht für uns selbst leben, sondern für ihn.

Was ist die „schwere Arbeit der Liebe“?

Diese ist vor allem eine Liebe hin zu Gott [w: zu seinem Namen hin]

Wenn das Werk nicht in Liebe (zu Gott und zum Nächsten) getan wurde, war es kein Werk, jedenfalls nichts, das bleibt.

 

Werke und Liebe dienen nicht in erster Linie uns (auch nicht unserem Ego), sondern sie sind für Gott, zu seiner Freude und Verherrlichung.

Auch umgekehrt: Diese Liebe zu Gott äußert sich in Liebesdiensten an den Heiligen.

Liebe zu Gott und zu den Brüdern sind Kennzeichen echten Christseins.

Wem dienten die ersten Leser dieses Briefes?

Senkrecht: Es steht nicht nur: dem Herrn. Es steht: seinem Namen!

Warum seinem Namen?

Wenn wir Gott dienen, dann müssen wir wissen wie er heißt. Denn sein Name sagt mir, wer er ist. Ich diene nicht irgendeinem Gott, ich diene einem ganz besonderen Gott, von ganz bestimmten Qualitäten:

mein Lohn,

mein Lehrer,

mein Hirte,

mein Freund,

meine Kraft,

meine Gnade,

meine Gerechtigkeit,

mein Richter,

mein Fels,

mein Wunderbarer Ratgeber,

mein starker Held,

mein Ewig-Vater,

der Erquicker meiner Seele, Ru 4

der Hörer meines Gebets;

mein Erbteil Ps 17,5

meine Stärke Ps 18,1

meine Burg, Ps 18,1

meine hohe Feste, Ps 18,1

mein Erretter, Ps 18,1

mein Hort, Ps 18,1

mein Schild, Ps 18,1

Horn meines Heils Ps 18,1

mein Hirte Ps 23,1

meine Herrlichkeit/Ehre Ps 3,4

mein Ruhm Jer 17,14

mein Licht Ps 27,1

mein Heil Ps 27,1

meines Lebens Stärke Ps 27,1

meine Güte Ps 144,2

mein Bergungsort Ps 119,114

meine Hilfe Ps 33,20

der Emporheber (Aufrichter) meines Hauptes Ps 3,4

meine Zuflucht Jer 17,17

der Gott meiner Güte/Gnade Ps 59,16

der Gott meines Lebens Ps 42,8

der Gott meines Lobes Ps 109,1

der Gott, der meine Jubelfreude ist Ps 43,4

mein Gott 2.Mos 15,2

 

Waagrecht: Den Heiligen. Der große Teil unseres Dienstes gilt nicht direkt dem Herrn, wir tun es für ihn – über Menschen.

Diese Leute dienten ihren Schwestern und Brüdern als solch, die als Heilige galten.

 

Worin bestand dieser Dienst? – Wir wissen es nicht, aber vgl. Z. Bsp. Hebr. 10,34

Indem wir den Heiligen dienen, erfreuen wir und ehren wir Gott! Wir erweisen IHM Liebe.

Wann dienten sie?

Schon früher und jetzt noch immer. ihr dient und dient und dient.

Das setzt sich fort, sie hörten nicht auf.

Was heißt es, “Werk” und “Arbeit” “zu vergessen”?

Was würde geschehen, wenn er es vergessen hätte?

Es gibt ein Vergessen, das ist Sünde, das ist ungerecht, das spricht von Lieblosigkeit.

(Gedankenlosigkeit sagen wir, aber im Grunde ist es Lieblosigkeit, denn Liebe hält in Erinnerung, Liebe vergisst nicht.

Gott ist so gerecht, dass er liebevoll auf alles achtet, was als Wirkung des Heiligen Geistes in unserem Leben offenbar wird.

Alles solches Werk, das wir in seiner Kraft (und als Reaktion auf sein Wirken in uns) getan haben „notiert“ er sich.

Der Verfasser will sagen: Gott denkt an euch, er liebt euch. Er sieht jede Nacht, wo ihr aus dem Bett getrieben werdet oder ihr kommt nie zu Bett, Arbeit der Liebe, Werk. Das sieht er alles.

Es kommt also auch auf unser Tun (als Geistesfrucht) an, nicht nur auf das Tun Gottes.

Glaube, der sich nicht in Liebe kundtut, ist toter Glaube. Die Werke sind Erweis neuen Lebens.

Vgl. 1.Mos. 22,16f: „Jetzt weiß ich ...!“ Gott fordert von uns einen Beleg in unserem Verhalten, dass wir an ihn glauben.


2. Aufforderung zu Fleiß und Ausharren: 6,11-20

a. Der Verfasser weist auf die Verantwortung hin, im Glauben zu bleiben: V. 11 und 12

I: Dieses ist der göttliche Wunsch: V. 11A

Nicht nur der Verfasser begehrt dies, sondern Gott selber, der den Verfasser inspirierte.

V. 11: Was begehrt Gott? (Beachte: Nicht nur der Verfasser begehrt dieses, sondern Gott selber, der den Verfasser inspirierte.)

 

II: Es ist eine erkannte Notwendigkeit: “aber”
III: Es gilt für jeden: “jeder von euch”: V. 11M

Der Aufruf richtet sich also nicht nur an Mitläufer. Jeder Christ ist aufgerufen und braucht diesen Aufruf zum Fleiß und Ausharren.

(Es ist nicht selbstverständlich, dass Wiedergeborene ausharren.)

Es geht um denselben Eifer, den sie anwandten auf den Dienst der Liebe. Denselben Eifer sollten sie nun auch auf die Bewährung der Hoffnung aufwenden., und zwar bis ans Ende.

 

IV: Es ist viel auf dem Spiel: V. 11M

Das ganze Heil steht auf dem Spiel.

Es besteht leider die Möglichkeit, dass Wiedergeborene nicht „bis ans Ende“ ausharren und zu glauben aufhören (vgl. V. 12).

 

V.: Wir merken uns das Entweder-Oder: V. 12A

V. 12: Von wem begehrt er es? Für wen besteht diese Gefahr des Erschlaffen?

 

Richtet sich dieser Aufruf nur an sog. „Mitläufer“?

 

Ist es selbstverständlich, dass jeder Wiedergeborene bis ans Ende im Glauben ausharrt?

 

Die Gefahr des Erschlaffens besteht – für Wiedergeborene. (Bei Mitläufern kann von so einer Gefahr nicht die Rede sein.)

Die Leser wagen es nicht mehr, mit ungebrochener Zuversicht die Vollendung des Heils von Christus zu erwarten. Vgl. 1.Petr. 1,13: hofft völlig = erhofft ungebrochen die Vollendung bzw bis zur Vollendung.

Nur die lebendige Hoffnung bewahrt vor innerer Erschlaffung.

Die verheißenen Güter (vgl. Hebr. 10,38; 11,13.39) ererbt man durch Glauben und Beharrlichkeit (Standhaftigkeit, Bleiben im Glauben, trotz Widerwärtigkeiten).

VI: Leitbilder sollen ernstgenommen werden: V. 12M

Die Ererbenden sind sowohl die Glaubenden des Alten Bundes (vgl. V. 13-15) wie die des Neuen Bundes (vgl. V. 18-20).

 

b. Die Verheißungen Gottes sind die Grundlage unserer unerschütterlichen Hoffnung: 6,13-20

Der Schreiber zeigt, dass die Hoffnung, die Christen haben, begründet ist

Gottes Verheißungen sind zuverlässig!

 

Der Schreiber zeigt, dass die Hoffnung, die Christen haben, nicht leere Versprechungen sind, denn Gottes Verheißungen sind absolut zuverlässig!

 

Das Beispiel Abrahams: V. 13-16

Was will der Schreiber am Beispiel Abrahams klarmachen? (V. 13-16)

 

Abraham hat Verheißungen empfangen.

I: Als Gott Verheißung gab, hat er geschworen: V. 13 und 14

II: Abrahams Ausharren wurde belohnt: V. 15

III: Menschen anerkennen den Eid: V. 16

 

Das Problem der Leser war: Sie wagten es nicht mehr, mit ungebrochener Zuversicht die Vollendung des Heils von Christus zu erwarten.

Die Anwendung: V. 17-20

Erkläre, was der Verfasser mit der „Verheißung“ (V. 17) bzw der „vor uns liegenden Hoffnung“ (V. 18) meint? (vgl. Hebr. 9,15; 11,10.16: 12.28)

 

Wie ererbt man die verheißenen Güter (vgl. Hebr. 10,38-39)?

 

Wie macht Gott uns Gläubigen Mut? (V. 17 und 18)

 

Welche sind die zwei „unabänderlichen Tatsachen“, die den Glaubenden das zukünftige Heil versichern?

 

Warum ist unsere Heil sicher? Welche drei Dinge bürgen dafür, dass der Glaubende ans Ziel gelangen wird?

V. 17:

V. 18:

V. 19.20:

 

Die Gewissheit der Hoffnung: V. 19 und 20:

Ein Anker hält das in den Hafen eingelaufenen Schiff fest und sichert es davor, durch Sturm und Wellen in Seenot und Untergang getrieben zu werden.

Unsere Seele kann leicht erschüttert werden, erschreckt werden, verzagt werden (Anfechtungen durch Lust der Welt, Verfolgung, Leiden). Sie hat in sich selber nicht Festigkeit und nicht Ruhe. Gott will, dass unser Herz fest werde (Hebr. 13,9); das geht aber nur, wenn wir in der jenseitigen Welt verankert sind. Es geht nur durch seinen Frieden.

Die Festigkeit unserer Hoffnung beruht nicht auf unseren Gefühlen, Erfahrungen oder Gebeten, sondern auf den Verheißungen Gottes, die aufs Gewisseste verbürgt sind.

 

 

Vorläufer: = das Schifflein, das das große Schiff in den Hafen lotst. Es nahm den Anker des großen Schiffes auf und brachte ihn – und damit das Schiff – in den Hafen.

 

Im Judentum wurde der Hohe Priester mit einem Seil angebunden, damit er, wenn er tot umfallen sollte, evakuiert werden konnte.

Aber unser Hoher Priester ist unsere Hoffnung. ER – als personifizierte Hoffnung, 1.Tim. 1,1 ­– ist der Anker ins Heiligtum, der uns nachzieht – bis zu seiner Erscheinung bei seiner Wiederkunft.

 

 

Die Hoffnung:

A: Sie ist Anker der Seele (dh: der eigentlichen Person): V. 19A

B: Sie ist ein sicherer Anker, ein unzerreißbares Band: V. 19M

C: Sie ist ein fester Anker in einem festen Boden: V. 19M

D: Sie enthält die Zusage, eines Tages schadlos in der unmittelbaren Nähe des heiligen und großen Gottes zu stehen: V. 19E

Obwohl ich jetzt noch mit dem Leibe in der Welt bin, so bin ich doch „in Christus“ bereits im Himmel. Mein Anker (= Christus) ist schon dort. Weil ich einen Anker dort am Ziel habe, habe ich einen starken Trost.

 

Vorhang: (zwischen der sichtbaren und unsichtbaren Welt) – ER, Jesus Christus ist jetzt in der unsichtbaren Welt.

 

Vorläufer: im NT zur Bezeichnung vonkleinen Truppenverbänden gebraucht, die dem Gors als Spähtruppe vorausgehen. Jesus ist uns vorausgegangen, um uns den Eingang dort zu ermöglichen (vgl. Joh. 14,2).

 

E: Sie war die Absicht Jesu in seinem priesterlichen Handeln: V. 20A

F: Sie beruht auf dem Ewigkeitscharakter der Hohenpriesterschaft Christi: 6,20E; 7,1A.3E

 


F. Vierter Grund [Fortsetzung]: Jesus Christus ist ein vollendeter, vollkommener, ewiger Hoher Priester: 7,1- 10,39

In diesem Abschnitt greift der Verfasser sein Thema von 5,1-10 wieder auf. Er hatte begonnen, den Lesern zu zeigen, was für einen großen Hohen Priester sie haben. Er hätte noch viel mehr zu sagen gehabt, aber er musste den geistlichen Zustand der Leser berücksichtigen. Nachdem er sie wegen ihrer Trägheit im Hören und wegen der Gefahr des Abfalls (Rückfalls ins Judentum) gewarnt hat (Kap. 6), kann er nun zum Thema zurückkehren.

1. Er ist Hoher Priester nach einer höheren Ordnung: 6,20 (7,1) - 7,28

Der Verfasser benutzt die alttestamentlichen heiligen Schriften, um zu beweisen, dass die Priesterschaft Jesu Christi besser ist als die Aarons. Er zeigt auf: Die Priesterschaft Jesu Christi ersetzt das levitische Priestertum, das nicht in der Lage war, denjenigen, der sich Gott nahte, im Gewissen vollkommen zu machen.

 

Lies Kap. 7, um dir einen Überblick zu verschaffen.

Die Ordnung ist höher,

a. Weil Melchisedek, nach dem diese Ordnung benannt ist, größer ist als Abraham und Levi: 7,1-10

I. Er ist dem Sohn Gottes ähnlich: 7,1-3

Schilderung nach 1. Mos. 14,17-20

V. 1-3: Wie lautet der Kernsatz?

V. 1 und 2A: Die geschichtlichen Angaben:

Seine Ämter:

Was erfahren wir über Melchisedek

Seine Begegnung mit Abraham

Lies 1. Mos. 14,17-20 (und Ps. 110).

Welche Rolle spielte Melchisedek im Leben Abrahams?

Was hat Abraham geholfen– in dieser Frage des Ausharrens?

Abraham war in einer Notsituation und bekam rechtzeitig Hilfe (zur rechten Zeit Hebr. 4,16). Beachte in 1.Mos. 14: Betonung: „Habe“ (1.Mos. 14,11.16). Abraham sehr reich. Abraham bekam mit Lot Probleme. Warum? Reichtum!

Abraham hatte vielleicht Gewissensbisse, dass sie sich getrennt hatten und er nicht so gut auf den Neffen aufgepasst hatte?? Jedenfalls errettete er Lot aus Liebe!

König von Sodom will ihn beschenken

Menschen/Beziehung (Fam. Verhältnisse) ist wichtiger als Habe. 1.Mos. 14,21. – die Seelen gib mir (dh: Leben), nicht die Habe (toter, vergänglicher Besitz).

Abraham war bereit, auf Habe zu verzichten! Leben ist wichtiger.

In dem Zuk. Königreich: Personen sind wichtiger als Dinge. Auch jetzt schon im Reich Gottes!

Inwiefern war das wichtig für die Hebräer?

Auch sie hatten um Christi willen ihre Habe aufgegeben (Hebr. 10,34) und standen vor der Frage, ob sie so weitermachen sollten. .

„Nichts für mich!“ – Warum konnte Abraham verzichten? Weil Gott ihn auf die Begegnung gerade zur rechten Zeit vorbereitet hatte. Abraham war in einer Notsituation und bekam rechtzeitige Hilfe: Melchisedek kam dazwischen! Und machte ihn aufmerksam auf den Gott, der Himmel und Erde besitzt (1.Mos. 14,22), der Gott der Abrahams großer Lohn ist! (1.Mos. 15,1). Worin sollte der Lohn bestehen? – in einer SEELE: Isaak.

Die Deutung seiner Namen:

Gerechtigkeit und Frieden gehören zusammen. Vgl. Jes 32,17 (48,18; 60,17) ® Röm. 5,1

Die Deutung seiner Familie:

Melchisedek kann nicht nachweisen, dass er priesterl. Geschlechts ist (was für aaronitische Priester sehr wichtig war).

Melchisedek kann (im bibl Text) weder Geschlechtsregister noch Tod nachweisen.

Die Bedeutung all dessen:

In welcher Hinsicht stellt die biblische Schilderung über Melchisedek ein Bild auf den Herrn Jesus dar?

V. 3: Dem Sohn Gottes ähnlich gemacht (in seiner Geschichte, so wie sie im bibl Bericht erzählt wird.

(Der Hebr spricht öfter in Bildform. Z. Bsp. He 10,22f gewaschen am Leibe ...)

 

Melchisedek erschien genau zum rechten Zeitpunkt, genau da, wo er nötig war, – und dann verschwand er. Es wird nichts mehr von ihm berichtet.

 

Welche Lektion war da zu lernen (auch für uns)?: Wenn ihr bei Christus bleibt, und auf eure Habe verzichtet (Hebr. 10,34; 11,24-26), bekommt ihr eine viel grö0ere Entlohnung. Hebr. 10,35ff. Ihr gewinnt eure SEELE! Hebr. 10,36.39E.

 

II. Er ist größer als Abraham: 7,4-10

Welcher der zwei großen Hohen Priestern im AT (Aaron und Melchisedek) war der Größere?

Wodurch macht der Verfasser das deutlich?

Zehnter, Segen, Zeitliche Vorrangigkeit.

Er empfängt den Zehnten von einem großen Abraham: V. 4 und 5

Was macht Abraham hier groß?

Was bedeutet die Abgabe des Zehnten?

Jesu Hohe Priesterschaft ist eine nach der Ordnung des Priester-Königs Melchisedek. Von den zwei großen Hohen Priestern im AT (Aaron und Melchisedek) war Melchisedek der frühere und größere. Diese beiden Männer sind Bilder (Typen) auf Christus.

Er wird nicht abgeleitet von der levitischen Linie: V. 6A
Er segnet Abraham: V. 6E und 7
Schlussfolgerung: V. 8-10

Melchisedek ist größer als die levitischen Priester:

b. Weil das Priestertum nach der melchisedekischen Ordnung wirksamer ist als die levitische: 7,11-19

Warum war es notwendig, dass das levitische Priestertum und das Gesetz Moses geändert wurden?

Weil das levitische Priestertum und das mit ihm verbundene Gesetz des Mose nichts zur Vollendung brachte.

Weil Gott schon im AT es so bestimmte, dass der ewige Priester nicht aus Levi kommt, (sondern aus Juda). ® Die Änderung ist also schon von der Schrift her nötig.

Weil der neue Priester (Jesus Christus) es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots wurde, sondern nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens. ® Die Änderung von Priestertum und Gesetz ist also vom Wesen her verständlich (V. 15-19)

c. Weil es sich bei der melchisedekischen Ordnung um einen besseren Bund handelt: 7,20-22

Das kann man schon an der Einsetzung ins Amt erkennen: ER wurde es mit Eidschwur, jene nicht.

d. Weil das Priestertum nach der melchisedekischen Ordnung nicht dem Tode verhaftet ist: 7,23-25

Was war das große Problem mit dem alttestamentlichen Priestertum?

Der häufige Wechsel der Priester. Sie starben alle weg.

Vertrauen konnte gar keines aufgebaut werden. Unsicherheit, wie gut der nächste seinen Dienst verrichten würde.

e. Weil er als Priester nach der melchisedekischen Ordnung alle Voraussetzungen erfüllt, um ans Ziel zu bringen: 7,26-28

Beschreibe: Welche Voraussetzungen werden hier aufgezählt, die Jesus Christus erfüllte?

I: Er war rein von Sünde: V. 26A

II: Er ist größer als unsere Welt: V. 26E

III: Sein Opfer bringt ewigen Frieden: V. 27

IV: Seine Erniedrigung war völlig anders: V. 28

V: Unser himmlischer Vertreter kann uns daher in seine Ruhe bringen: vgl. Ps 23,6

 

Ist es laut diesem Kapitel möglich, einen himmlischen Hohen Priester nach der Ordnung Melchisedeks droben zu haben und gleichzeitig eine andere Priesterklasse nach einer anderen Ordnung hier auf Erden?

Warum bzw Warum nicht?

 


2. Er ist Hoher Priester mit einem vorzüglicheren Dienst: 8,1- 9,14

a. Einleitendes: 8,1-5

Die Abhandlung des Verfassers erreicht ihren Höhepunkt. Der Hauptgedanke des Briefes wird hier kurz zusammengefasst. V. 1 blickt zurück auf das bisher Gesagte, V. 2 voraus auf den Dienst des Hoher Priesters, der in Kap. 8-10 geschildert wird.

 

V. 1-2: Wo dient unser Hoher Priester?

 

V. 3-5: Hätte Jesus Christus auf Erden Hoher Priester sein können?

Warum? Bzw. Warum nicht?

 

b. Christus ist dienstleistender Hoher Priester als Mittler eines besseren Bundes: 8,6-13

Ein Bund ist eine Vereinbarung, eine Übereinkunft, ein Vertrag zwischen zwei Parteien, der beide Parteien verpflichtet. Er bedeutet mehr als ein Versprechen, denn ein Versprechen bindet nur die Person/Partei, die das Versprechen gab. Bei einem Bund sind alle daran beteiligten Parteien verpflichtet. Der Bergriff „Bund” kommt also dem modernen Begriff „Vertrag“ nahe.

Der alte Bund wird mit einem Ehebund verglichen. (vgl. Hos; Mal; Jer. 2)

 

In 8,6-13 werden der alte und der neue Bund einander gegenübergestellt.

 

V. 6-7: Warum fand Gott einen neuen Bund notwendig?

Weil Israel den alten brach.

 

V. 10-12: Der neue Bund ist nicht wie der alte. Was ist am neuen Bund anders als am alten?

 

V. 10: Das Gebot ist im Herzen

V. 10-12: Die Beziehung ist neu

 

Inwiefern ist der neue Bund besser als der alte?

Die Verheißungen des neuen Bundes sind bessere Zusagen denn die Zusagen des ersten Bundes.

Alle Verheißungen sind gleich zuverlässig, da kann es nicht eine geben die zuverlässiger wäre. In welchem Sinne könnte eine Verheißung besser oder vorzüglicher sein?

Hebr. 8,6-13

c. Der Bund beruht auf besseren Verheißungen denn der erste Bund.

Hier: „nobler, ehrwürdiger, vorzüglicher; in irgend einem Sinne vorzuziehen,

Aus welchem Grund ist der neue Bund vorzuziehen?

In welchem Sinne könnte die Verheißung des neuen Bundes vorzüglicher sein?

Bei dem ersten Bund (auf dem Berge Sinai), der mit dem Gesetz verbunden war, ging es um irdische Dinge.

Die Verheißungen bezogen sich auf ein irdisches Leben, auf ein irdisches Land. Und darauf sollte nun Israel gewisse Verpflichtungen Gott gegenüber eingehen. Gott hatte Israel gesagt, was er von Israel erwartete.

Warum genügte dieser erste Bund nicht?

Warum erreichten die Verheißungen des ersten Bundes nicht das Ziel?

(Das Ziel war eine vertrauenswürdige, feste Beziehung zwischen Gott und Menschen).

Antw.: Weil der Bund gebrochen wurde.

Nun hat er aber einen um so vorzüglicheren Dienst erlangt

In welchem Maße ist der Dienst Jesu vorzüglicher?

Weil der Bund (dessen Mittler er ist) aufgrund von besseren Verheißungen eingeführt worden ist.

 „eingeführt“ = „als Gesetz eingeführt“.

Der erste Bund hatte auch Gesetze, und diese Gesetze waren Gesetze, die von Menschen gehalten werden mussten.

Dieser zweite (= neue) Bund wird als Gesetz eingeführt, dh: er ist ein fester. So soll es bleiben!

Gott hat sich selbst ein Gesetz auferlegt! Wird er es einhalten?

Ja. Dieser Bund ein bleibender Bund ist.

Warum ist er bleibend? - Weil er bessere Verheißungen hat.

Begründung V. 7: Denn wenn jener – der erste – untadelig wäre, würde nicht Platz gesucht für einen zweiten.

Der erste Bund war tadelig. - nicht die Zusagen Gottes, Gott, der den Bund machte, ist zu tadeln

Er meint, dass in diesem Rahmen der Bund nicht das erreicht hat, was zu erreichen war. Dass der Bund nicht genügte, wusste Gott auch. Dieser erste Bund sollte vorbereiten auf den zweiten Bund.

Dieser erste Bund (der bei euch Hebräerchristen so stark in die Augen tritt) war nicht das letzte. Gott hatte schon damals vor, etwas Besseres zu geben. Das hat er schon bei Jeremia angekündigt.

Wem aber gilt dieser Tadel, warum genügte dieser Bund nicht? Weil die Menschen zu tadeln waren. Sie haben den Bund nicht eingehalten.

V. 8 Denn er tadelt und sagt zu ihnen. Siehe, es kommen Tage sagt der Herr und ich werde für das Haus Israel und das Haus Juda einen neuen Bund abschließen, nicht dem Bunde entsprechend, den ich mit ihren Vätern machte an dem Tage als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen; weil sie nicht blieben in meinem Bun,de und ich achtete ihrer nicht, sagt der Herr.

Israel hielt den Bund nicht; deshalb konnte der Bund nicht eine bleibende Beziehung zwischen Mensch und Gott erreichen.

Aber Gott kündet schon schon zu Zeit des alten Bundes einen neuen Bund an

V. 8 „Siehe“ = merke auf! Dies ist wichtig! Nehmt das zu Herzen!

Es kommen Tage, sagt der Herr (im Grundtext im alten Testament wahrscheinlich „Jahwe“, das wird im neuen Testament mit Herr übersetzt, aber im alten Testament, der Gott der treu ist,)

… und ich werde mit dem Volk Israel einen neuen Bund abschließen.

Der neue Bund ist mit Israel; wir (Heidenchristen) haben daran Teil.

Der Schreiber zitiert aus dem AT, und Gott kündigte seinem Volk, mit dem er den ersten Bund abgeschlossen hatte, an: Du hältst meinen Bund nicht, aber ich lasse dich nicht laufen. Du brichst meinen Bund, ich bin treu, ich halte meinen Bund mit euch, aber ihr seid nicht treu, ich lasse euch nicht so schnell los, ich liebe euch.

Israel wird im AT verglichen mit einer untreuen Frau, die davon läuft;

Hosea musste das am eigenen Leib erleben, was Gott erlebt. Nun kann Hosea Israel predigen. Jetzt weiß Hosea, wie Gott fühlt, wenn seine Frau ihm davon läuft.

Wir müssen manchmal durch die Erfahrungen Gottes hindurch, bevor wir Gott verstehen und brauchbar werden, deshalb, sagt Paulus, müssen wir auch Trübsal erleiden. (2.Kor. 1). Dann können wir andere trösten.

Hosea kann mit einer ganz anderen Stimme Israel zur Rückkehr rufen. Seine Frau kommt zurück: Israel soll zurück kommen und Gott kündet Israel an, ich will einen neuen Bund mit dir machen: Der neue Bund in Jesus Christus.

Wenn Jesus beim Abendmahl sagt, „dies ist der neue Bund in meinem Blute“ –

Mit wem beginnt dieser neue Bund?

- elf Jünger und über fünfhundert (1.Kor. 15). Alle waren Juden® dreitausend ® fünftausend, aber alle waren „Haus Israel“.

Petrus am Pfingsttage: „Das Haus Israel wisse, dass Gott Jesus zum Christus und zum Messias erhöht hat, der soll Herr sein, deshalb soll man Buße tun.

Dann kann er Herr sein.

Mit Israel beginnt der neue Bund, aber es wird dann bald klar, dass dieser neue Bund nicht nur für Israel ist. Er beginnt mit Israel.

Es kommen Tage da werde ich für das Haus Israel und für das Haus Juda einen neuen Bund abschließen.

für das Haus Israel [o: genauer: „… auf das Hau Israel“.

„für: wörtlich: „auf“. Dieser Bund wird nicht mit Israel gemacht. Israel selbst wird nicht gefragt, das ist kein Vertrag, der von beiden unterschrieben wird.

Ein Bund, den Gott mit Menschen macht, ist immer einseitig; es ist kein Vertrag, kein Pakt in dem Sinne, sondern eine Zusage Gottes! Auf Sinai war es so. Gott verlangte etwas von den Menschen, und Israel hat den Bund gebrochen.

Beim neuen Bund haben wir ebenso in den Wegen Gottes zu wandeln.

Wir müssen immer bedenken, der Bund ist einseitig, Gott macht Versprechungen. Es sind seine Verheißungen, und wir sollen sie annehmen, wir sollen einwilligen.

Jesus sagt: Bleibt in meiner Liebe! Dh: Lasst euch von mir lieben, bleibt in der Gemeinschaft, bleibt im Genuss meiner Liebe. Lauft mir nicht davon! Aber er ist es der sich uns verpflichtet, und er wünscht, dass wir uns ihm verpflichten.

Aber der Bund wird von ihm gemacht. Das ist Gnade. Wir haben nichts zu rühmen, wir nehmen an, was er uns anbietet. Gott bietet uns seine Treue an. Wunderbar!

 

… nicht dem Bund entsprechend, den ich mit ihren Vätern machte, den ich mit ihren Vätern machte an dem Tage, als ich sie an der Hand nahm, um sie aus Ägypten zu führen,

Der erste Bund galt denen, die sich aus Ägypten herausführen lassen.

Der neue Bund gilt ebenfalls Leuten, die sich führen lassen an der Hand Gottes.

Die meisten von uns hier haben sich an die Hand nehmen lassen und uns heraus führen lassen aus unserem geistlichen Ägypten aus unserem Sklavendienst. Wir sind nicht mehr Sklaven, wir sind befreit worden und gehören jetzt unserem Herrn Jesus Christus. Wir haben seine angebotene Hand angenommen, wir haben uns führen lassen, und er ist jetzt unser Hirte.

 

Sind Sie noch in Ägypten, oder wohnen Sie bereits im geistlichen Land Kanaan?

Sind Sie schon in der Nachfolge Christi? Lassen Sie sich die Hand nehmen, er ergreift unsere Hand. Sie müssen nicht lange ausholen und forschen und suchen? Nein, er greift nach uns, er sucht unsere Hand, wir brauchen uns nur nehmen zu lassen, und er führt uns dann heraus aus der Sklaverei und sagt uns zu, ich liebe dich.

Das ist im neuen Bund auch so.

Was hat sich dann geändert, was ist denn neu?

 

Warum blieben sie nicht?

„… weil dieses der Bund ist,“ jetzt erklärt er warum das anders ist: „weil dieses der Bund ist, mit dem ich mich dem Hause Israel verpflichten werde ….

Nicht: “ mit dem ich mich mit ihnen verbinden werde“. Gott verpflichtet sich Israel, beziehungsweise uns, die wir hinzu gekommen sind. … nach jenen Tagen, sagt der Herr,

nach den Tagen des ersten Bundes

Wann hört der erste Bund auf?

Der erste Bund hört auf mit Golgatha.

Ich gebe meine Gesetze in ihren Sinn.

Ich gebe mein Gesetz in ihr Denken hinein [o: in ihren Denksinn; in ihr Denkvermögen; in ihr Denkorgan hinein].

und auf ihre Herzen (= innere Mensch)

das Denken ist ein Teil des inneren Menschen.

Dort wird das Gesetz hineingelegt, in das Innere des Menschen, in den Geist, in die Seele des Menschen.

Ich gebe meine Gesetze in ihr Denken hinein; und auf ihre Herzen (das heißt, in ihren Geist hinein) werde ich sie schreiben. Und ich werde ihnen zum Gott und sie werden mir zum Volk sein.

Das ist neu

Jer 31 // Hes 36,26ff.

das „Gesetz“ – 2.Kor. 3: in unser Inneres geschrieben – das ist der Wille Gottes, der ja im Gesetz (Mose) zum Ausdruck kommt. Dieser Wille Gottes ist in uns hineingelegt, und prägt nun unser Denken

Das Gesetz ist ein Teil von unserem Wesen geworden.

Was sagt das Gesetz?

Du sollst Gott deinen Herrn lieben von ganzem Herzen und keine anderen Götter neben mir haben, nur mich sollst du lieben von ganzem Herzen.

Was sagt das Evangelium?

Die Liebe Gottes ist ausgegossen worden in unsere Herzen durch dem Heiligen Geist der uns gegeben wurde.

 

Sobald jemand zu Jesus Christus finden, ist eine neue Liebe da, wie ein Brunnen.

Diese Quelle muss genährt werden: Gott öffnet uns die Bibel und schreibt in das Innere des Menschen, der sein Herz Jesus gibt.

Jesus gibt ihm eine neue Liebe, er gibt ihm einen neue Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun.

Das ist Wiedergeburt.

Und wer jetzt von Innen den Willen des Herrn tun will und in dem der Heilige Geist wohnt, der bleibt im Bunde. Das ist das Neue! Gott selbst kommt in das Leben eines Menschen und tut den Willen Gottes.

In Hebr. 13 betet der Schreiber, dass Gott selbst in uns wirken möchte „das, was vor ihm wohlgefällig ist“

Nicht ich versuche nun dies und jenes zu tun, nein: Gott wohnt in uns durch den Heiligen Geist, und durch ihn wollen wir seinen Willen tun.

Dann können auch wir - wie Jesus damals, bevor er in die Welt kam – sagen: „Siehe ich komme, ich gehe, um deinen Willen, o Gott, zu tun.“

Sein Sinn ist in unserem Sinn. Wir haben Christi Sinn, (1.Kor. 3), wir haben sein Denken.

 

Hebr. 8,10: Weil dieser der Bund ist, nach dem ich mich dem Hause Israel verpflichten werde nach jenen Tagen, sagt der Herr, ich gebe meine Gesetze in Ihr Denken, auf ihre Herzen werde ich sie schreiben und ich werde ihnen zum Gott und sie werden mir zum Volk sein.

War er nicht der Gott Israels schon damals? Waren sie nicht sein Volk? - Ja, aber sie hatten diese Beziehung verwirkt, es war ein Bruch hinein gekommen.

Gott muss zu Israel sagen: sie sind nicht mehr meine Kinder, sie gehören mir nicht mehr

Deshalb kann Paulus in Röm. 9 sie auch mit Heiden vergleichen. Deshalb müssen alle, ob sie „nah“ sind, (dh: Israeliten), oder fern sind (Heiden), deshalb müssen alle, weil sie alle im Grunde „fern“ sind, versöhnt werden durch den einen, Jesus Christus.

… ich werde ihr Gott sein,

das heißt, dass ich ihm gehöre, ich bin sein Eigentum. Er verfügt über mich, aber, er hat sich mir zur Verfügung gestellt und er will mir helfen.

… ich werde ihr Gott sein und sie werden mir zum Volk sein und es wird gar nicht einer seinen Mitbürger lehren und einer seinen Bruder und sagen, kenne den Herrn

Ich kann nicht zu Christen sagen, bekehrt euch. Die Gemeinde tut das nicht.

In Israel musste man das tun. Das Volk Israel bestand nicht aus wiedergeborenen Menschen,

Wiedergeburt ist etwas Neues, wenn man in Christus ist, kennt man den Herrn.

Man braucht jetzt nicht mehr aufzurufen, kenne den Herrn. Man kann aufrufen, wachse in dieser Kenntnis, aber die Beziehung ist schon da. Sowenig man zu verheirateten Leuten sagt: Heiratet doch!

 

Warum ist es nicht mehr nötig, einander aufzurufen und zu sagen, kenne den Herrn oder lerne ihn kennen?

… weil alle mich wissen werden.

wissen - im hebräischen Sinne gebraucht,

= weil alle mich zu schätzen wissen werden,

vom Kleinen unter ihnen bis zum Großen unter ihnen, weil ich ihren Ungerechtigkeiten gegenüber barmherzig sein will, und ihren Sünden und ihren Gesetzlosigkeiten werde ich gar nicht mehr gedenken.

... weil wir diese Vergebung zu schätzen wissen, reagieren wir mit Liebe.

 

Er hat es aus Liebe gegen uns getan. Und wir lieben ihn nun, haben eine lebendige Liebesbeziehung mit ihm,

Das ist das große im neuen Bund

Die Sünden sind jetzt wirklich weg, weil der Hohe Priester sie wirklich weg getan hat.

Das ist der Hohe Priester, den wir haben. Der ist nicht gebunden an irdische Verhältnisse. Er ist frei vom Irdischen, er im Himmel, aber er ist nicht weit weg. Er steht uns zur Verfügung.

 

V. 10:

[Ein neues Herz – durch den Heiligen Geist verändert, Gottes Wort durch den Heiligen Geist in das Denken geschrieben. ]

V. 10-12:

[Eine neue Beziehung: Alle sind Gottes Volk, haben einen direkten Zugang und eine direkte Beziehung zu Gott, dh: persönliche Erkenntnis Jahwes ]

[Ein neues Gewissen: nämlich vollkommen gereinigt. Vgl. Hebr. 10.]

 

Welche Bedingungen stellt Gott an die Bundespartner im alten Bund? (vgl. z. Bsp. 2.Mos. 19,5; ..)

Im Alten Bund war die Thora die Basis des Bundes. Wer das Gesetz bricht, bricht sein Verhältnis zu Gott.

 

Welche Bedingungen stellt Gott an die Bundespartner im neuen Bund?

 

 

V. 8: Für wen machte Gott den neuen Bund?

Für Israel. (beachte: nicht: „mit Israel“). Die heidnischen Völker sind Teilhaber geworden – aus Gnade. Eph. 3; Röm. 11.

 

V. 12: Was bedeutet dies, dass Gott sich unserer Sünden und Vergehungen nie mehr erinnern wird?

 

Dh: Gott wird beim Glaubenden nie mehr die Sünden benützen, um ihn vor Gericht zu zitieren und dort zu verurteilen.

Röm. 8,1;

Bsp von der Frau und dem Essen nach Kochbuch-Art

[NT: das Kochbuch ist nun aber nicht nur die Thora, sondern die ganze Bibel. Thora bedeutet ja „Unterweisung“)


d. Christus ist dienstleistender Hoher Priester in einem besseren Heiligtum: 9,1-14

Der Dienst unseres Hohen Priesters ist erhabener als der Dienst Aarons. Auch der Ort, an dem er dient, ist erhabener.

Unter dem alten Bund dienten die Priester und der Hohe Priester in einem irdischen Heiligtum (im „Zelt der Begegnung“ = „Stiftshütte“, später: Tempelheiligtum). Vgl.: 2.Mos. 25-27; 35-40; 1.Kön. 6 und 7. Jesus in einem himmlischen.

Heiligtum und Dienst des alten Bundes hatten Vorläufigkeitscharakter: 9,1-10
Beschreibung des Heiligtums des alten Bundes: V. 1-5

Allgemeines: V. 1

Es handelt sich um ein Heiligtum.

Es handelt sich um ein weltliches Heiligtum.

 

Das Heiligtum bestand aus 2 Teilen:

Der Vorhof

Das Heiligtum

(„das Heilige“, „die vordere Hütte“)

 

Das Allerheiligste

(„das Heiligtum des Heiligtümer“)

 

 

 

 

 

 

 

 

Brandopferaltar Waschbecken

 

 

 

 

Goldener

Leuchter

 

 

  Räucheraltar

 

 

Schaubrottisch

 

 

 

 

 

Lade

des Bundes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der vordere Teil: V. 2

Der hintere Teil: V. 3-5

Diese erfordert eine etwas ausführlichere Besprechung. Warum kann er im Augenblick nicht davon abhandeln? – Weil: Kap. 5,11ff.

In dieser Besprechung wirft das Wort “Räucher” besondere Fragen auf.

Bemerkung zu V. 4: „den goldenen Räuchergegenstand“ [o: das Räuchergerät; d.i. vermutlich die Räucherpfanne (die Schaufel, um das Rauchwerk aufzuschütten), vgl. LXX: Ez. 8,11]

Beschreibung des Dienstes des alten Bundes: V. 6-10

Der Dienst im ersten Teil: V. 6

Worin bestehen die Kulthandlungen des Priesters im AT? (3.Mos.)

Anzünden des Leuchters (tägl.)

Darbringung des tägl. Morgen- und Abendräucheropfers

Besorgen des Schaubrottisches (wöchentlich)

Der Dienst im zweiten Teil: V. 7

Worin bestehen die Kulthandlungen des Hohen Priesters im AT?

(3.Mos. 16: Wann und unter welchen Bedingungen durfte er das Allerheiligste betreten?)

Eingehen ins Allerheiligste.

Sünden = Vergehen, die aus Unwissenheit geschehen sind

Lehren, die aus obiger Beschreibung zu ziehen sind: V. 8-10

(Auswertung, Lektionen für uns:)

Was können wir aus obiger Beschreibung (Verse 1-7) lernen?

1: Schriftwort ist lebendiges Reden des Heiligen Geistes: V. 8A

2: Die Schrift spricht im Grunde eine deutliche Sprache: V. 8A

3. Alttestamentliche Schrift spricht zur Gemeinde: V. 8

4: Der alttestamentliche Gottesdienst brachte nicht in die Gegenwart Gottes: V. 8M

5: Das vordere Heiligtum war ein Gleichnis: V. 9A

6: Der damit verbundene Gottesdienst konnte nicht zum Ziel führen: V. 9 und 10

7: Eine neue Zeit war bereits angesagt: V. 10E

 

V. 8: Was war der Sinn und Zweck der Zweiteilung des Heiligtums? Welche Bedeutung hatte der zweite Vorhang, der das „Allerheiligste“ von der „vorderen Hütte“ trennte?

 

Als der Herr Jesus starb, riss dieser Vorhang von oben nach untern entzwei. (Mt. 27,51) Was wollte Gott damit anzeigen?

Wenn der Vorhang entfernt wird, existiert kein vorderes Zelt mehr, sondern nur noch EIN Raum. Alles ist dann Allerheiligstes geworden.

 

V. 9-10: Inwiefern konnte der alttestamentliche (mit dem Heiligtum verbundene) Gottesdienst nicht zum Ziel führen? Warum war er unvollkommen?

 

V. 8-10: Für wie lange hatte Gott diese „Gottesdienstordnung“ vorgesehen?

Nb:: Fleisch (= äußerer Mensch) (V. 10)

 

V. 9: vollkommen machen/vollenden – Was bedeutet das?

Mit unvollkommenen (= unreinem) Gewissen darf niemand in Gottes Gegenwart kommen.

Vgl. 10,2: Das Gewissen von Sünden = das Sündenbewusstsein, das Wissen um die Sünde. Dh: durch das gewissen weiß ich, dass ich noch Sünden habe und daher nicht in Gottes Gegenwart kommen darf.

 

Christus geht ein in das höhere Heiligtum: 9,11-14

 

Wie unterscheidet sich die Erlösungstat unseres Herrn von dem Sühneakt des Hohen Priesters am isr. Versöhnungstag?

Wo? V. 11:

Was? V. 12:

Wann? V. 12:

Wirkung? V. 12-14

Wie lange? V. 8.10

Wie wird Jesus Christus in diesem Abschnitt gekennzeichnet? V. 11A

1: Als Messias.

2: Als Gekommener, Erfüllender

3: Als Hohepriester des Verheißenen

Die „künftigen Güter“ (vgl. 2,5; 6,5; 10,1; 13,14) sind das ewige Erbe, das (zuk.) Heil, das Leben in der ungetrübten Gemeinschaft mit Gott.

Vgl. 4,14: Jesus Christus ist durch die himmlischen Regionen geschritten.

Nb: Wenn der Vorhang zerrissen ist, gibt es keine Unterscheidung zwischen Heiligtum und Allerheiligstem mehr.

 

Wie ging er in das höhere Heiligtum ein? V. 11M-12M

1: Vermittelst besseren Zeltes: V. 11M

2: Vermittelst besseren Blutes: V. 12

3: Ein für alle Mal: V. 12M

Er sitzt nun dort, hat sich niedergelassen. Er ist dort nicht ein Stehender (vgl. 10,11-12), nicht ein kurz Verweilender.

 

Wann ging Christus in das höhere Heiligtum ein? V. 12E

Nachdem er sich eine ewige Erlösung verschaffte.

 

II: Dann wird eine wichtige Schlussfolgerung gezogen: V. 13 und 14

A: Die Schlussfolgerung geht aus vom Gegebenen im alten Bund: V. 13

B: Die Schlussfolgerung beruht auf dem, das am Kreuz geschah: V. 14A

C: Die Schlussfolgerung enthält eine große Verheißung.

1: Hier geschieht Reinigung.

2: Das Gewissen wird gereinigt.

3: Die Reinigung ist gewiss.

4: Sie ist eine Reinigung von toten Werken.

5: Sie betrifft in erster Linie unsere Heilswende, darf aber bis ans Lebensende in Anspruch genommen werden.

 

V. 14: Wie wird man vom bösen Gewissen befreit?

vgl. 10,22: Besprengung der Herzen mit reinem Wasser = Symbolsprache für: völlige Vergebung durch Christi Blut. ® (Wer ein gutes Gewissen hat, lässt sich dann mit physischem Wasser taufen. 1.Petr. 3,21

 

Tote Werke = solche Werke, die in der Entfremdung von Gott getan wurden. Sie entspringen dem Bemühen des Menschen, sich mit Gott zu versöhnen.

V. 14: Welche zwei Dinge bewirkt das Selbstopfer Jesu Christi?

Reinigung vom bösen Gewissen

Die Reinigung des Gewissens weckt die Willigkeit und Freudigkeit, dem lebendigen Gott zu dienen.

 

Alter Bund: Kein Eingang. Jesus Christus: ging hinein. ® Neuer Bund: wir dürfen hineingehen


3. Er ist Hoher Priester mit einem besseren Opfer: 9,15- 10,18

a. Christus ist Mittler eines neuen Bundes. 9,15

I: Weswegen ist er Mittler? V. 11-14

II: Wovon ist er Mittler?

III: Mit welcher Absicht ist er Mittler?

 

Was ist also mit Abraham und Mose? Werden sie das verheißene ewige Erbe erlangen? – (vgl. auch Hebr. 11,39).

 

b. Zur Bekräftigung eines Bundes ist Tod notwendig: 9,16 und 17

Zeichen des Blutes (auf Buch und Volk): Gott, töte uns, wenn wir die Bundesvereinbarungen nicht halten!

Die zwei Bündnispartner gingen mitten durch das (je in 2 Hälften aufgelegte) Opfertier hindurch. Vgl. 1.Mos. 15. Bei Abraham ging Gott allein hindurch, während Abraham schlief.

Ein Verheißungsbund, wo Gott seine Versprechen hält und der Menschen keine zu halten hat.

c. Im AT war ein Blutopfer notwendig: 9,18-23A

V. 18-22: Warum fordert Gott Blut? (vgl. 3.Mos. 17,11)

 

V. 18-22: Was konnte die Tatsache bedeuten, dass sowohl das Buch wie auch das Volk u sogar das Zelt der Begegnung mit Blut besprengt wurde? (2.Mos. 24,1-8)

 

V. 22: Welchen Wert hat daher ein unblutiges Opfer vor Gott?

d. Ein besseres Opfer als im AT war notwendig: 9,23-28

Warum?

Weil es um ein besseres Heiligtum geht.

Beachte: Hebraismus: unrein = unzugänglich (Wo Unreinheit ist, dahin darf man nicht kommen); „gereinigt“ = zugänglich.

In diesem Sinne musste der Himmel gereinigt werden, dh: er musste zugänglich gemacht werden. Ohne dieses Opfer hätte keiner dorthin kommen dürfen.

Weil es um ein einmalige Opfer gehen soll.

Das einmalige Opfer nimmt Sünde weg: V. 26E

Das einmalige Opfer genügt für alle: V. 27 und 28

 

[Frage: Warum die Mehrzahl “bessere Opfer” (V. 23E)?]

 

Die Verse 24-28 beschreiben den wahrhaftigen Versöhnungstag, von welchem der alttestamentliche nur Abbild und Schatten war (3.Mos. 16).

 

Wann begann dieser Versöhnungstag?

 

Wann endete er?

 

(Vgl. den Weg des Hoher Priesters im AT mit dem Weg Christi (3.Mos. 16).

 

Was tat das Volk, während der Hoher Priester im Allerheiligsten das Blut des Opfers vor Gott brachte und sich für das Volk verwendete?

V. 28: Worauf warten wir heute?

 

V. 28E: „zur Rettung erscheinen“: Zu welcher Rettung (bzw zu welchem Heil)? (vgl. Röm. 8,23-25; Lk. 21,28)

 

Das gesamte Volk sieht die Schlachtung des Opfers mit an. ® der Hohe Priester verschwindet hinter dem Vorhang. Das Volk wartet. ® Der Hohe Priester erscheint inzwischen mit dem Opferblut vor Gott (nicht ohne Blut!). Dort im Allerheiligsten: Die Cherubim – gewebt im Vorhang: „Halt. Keinen Schritt weiter“ Hier ist Gottes Heiligkeit gewahrt.“ Vgl. 1.Mos. 3: Sie sind Gottes Exekutive, die Wahrer seiner Heiligkeit.

 

Der Hoher Priester steht auf dem Boden, den er vorher mit Blut besprengt. Und er sprengt Blut auf den Deckel der Lade. Hier, zwischen Cherubim und Thorarollen will Gott sich mit dem Menschen treffen, nur auf der Basis des Blutes. Gottes Gesetz war gedeckt. Man musste zwischen Gottes Gericht und Gesetz treten, wenn man mit ihm zusammentreffen wollte. Röm. 3,19. 3,23.

Das Gesetz verlangt Vollkommenheit. Wir dürfen nicht hin, weil wir nicht vollkommen sind. Gericht Gottes schaut herunter. Aber was sehen die Cherubim jetzt? – BLUT. Dh: draußen am Altar, wurde den Forderungen des Gesetzes entsprochen. Blut als Strafe für die Schuld war geflossen! Gottes Heiligkeit ist Genüge getan.

® Das Volk wartet gespannt, ob Gott sich weiter ein Jahr mit ihnen sein würde und das Sündopfer annehmen würde. (Hoher Priester mit Seil angebunden, falls er sterben sollte.)

® Der Hohe Priester kommt zurück. Um was zu tun? – um weiter Dinge zu tun, die mit Sünde zu tun haben (Sündenbock in die Wüste treiben.)

 

Aber Jesus wird nicht wie der alttestamentliche Hohe Priester erscheinen, sondern: „ohne Bezug zur Sünde“. V. 28.

 

Christus kam aus dem Heiligtum der göttlichen Gegenwart in unsere sichtbare Welt, die durch den Vorhang der von der unsichtbaren Welt getrennt war. Er wurde Mensch und opferte sich im Vorhof dieser Welt als vollkommenes Schlachtopfer am „Brandopferaltar“ auf Golgatha. Er stand aus den Toten auf und ging mit seinem eigenen Blut durch die Himmel hindurch in die unsichtbare himmlische Welt zurück, von unseren Augen verborgen. Dort im Allerheiligsten der Gegenwart Gottes setzte er sich zur Rechten der Majestät auf den Thron, an dem er sich für uns verwendet und der nun für uns zum „Thron der Gnade“ (Hebr. 4,16) wurde. Deshalb haben wir nun – im Blut Jesus – allezeit Freimut zum Eingang in das Allerheiligste (Hebr. 10,19).

Gleichzeitig warten wir aber noch, bis der hohepriesterliche Messias wieder aus dem Allerheiligsten heraus in den Vorhof dieser Welt kommt, nicht um noch ein Sündopfer zu bringen, sondern, um uns „völlig“ zu erretten und uns vom Glauben zum Schauen zu führen. (Joh. 14,2-3; 1.Joh. 3,1-3)


e. Ein für die tatsächliche Versöhnung wirksames Opfer war notwendig: 10,1-18

Was alttestamentliche Opfer nicht vermochten: 10,1-4

Die alttestamentlichen Opfer waren bloß Schatten der Wahrheit, die kommen sollte. Sie deuteten hin auf die Person und das Werk Jesu Christi. In sich selbst waren sie aber lediglich ein kümmerliches Abbild der Wirklichkeit. Wenn ich das Bild einer Person vorziehe, während die Person selbst mir gegenüber steht, beleidige ich die betreffende Person.

 

V. 1-3: Worin zeigt sich die Schwäche der Opferrituale?

 

V. 1-3: Was zeigte die Tatsache, dass die Tieropfer immer wieder dargebracht werden mussten? (vgl. auch 9,9)

[Nb: V. 1E: statt “vollkommen machen” sollte übersetzt werden „ans Ziel bringen“]

 

b. Was Gott immer wollte: 10,5-10

Was war es, das Gott immer schon wollte?

 

Nb: Das Zitat in den Versen 5-9 sind Worte Jesu vor der Zeit seiner Menschwerdung. Wir dürfen hier Einblick nehmen in die wundervolle Beziehung zwischen der ersten und der zweiten Person der Gottheit.

Durch sein Opfer hat Jesus das erste System aufgelöst. und durch dieses Opfer sind wir geheiligt, dh: in Gottes Augen im Gewissen ans Ziel gebracht.

(Beachte: Die Übersetzung „vollkommen gemacht“ ist an dieser Stelle irreführend. Christen sind im Charakter noch nicht „vollkommen gemacht“, sie sind aber im Gewissen „ans Ziel gebracht“, dh: das Gewissen und Sündenbewusstsein ist nun zur Ruhe gebracht, da das ein für allemal dargebrachte Opfer Jesu Christi tatsächlich die Sünden hinweggenommen hat.)

Was der Sohn vermochte: 10,11-14

Wie sah denn die Leistung alttestamentlicher Priester aus? V. 11

·           Sie leisten täglich Dienst, stehend. Sie waren nie fertig.

·           Sie brachten immer wieder dieselben Opfer dar.

·           Sie waren niemals imstande, Sünde in vollem Maße wegzunehmen

 

Wie sieht die Leistung des neuen Hohenpriesters aus? V. 12-14

Was ist der Unterschied? (Beachte die Ausdrücke, die die Körperhaltung beschreiben.)

 

·           Er hat ein Opfer für Sünde dargebracht.

Die Priester stehen und leisten Tag für Tag Dienst. Er aber setzte sich. Sein Setzten ist ein Zeichen dafür, dass sein Opfer ausreichend ist und Sünde wirklich wegnahm. Er darf sich nun für immer setzen.

·           Dieses eine Opfer gilt für immer.

Für immer setzte er sich! Zur Wortstellung von “für immer” lies Die Handreichungen, CLV!

·           Im Zeichen einer fertigen Leistung setzt er sich und ruht, und das zur Rechten dessen, der die Sühnung forderte.

 

V. 13: Auf welches geschichtliches Ereignis in der Zukunft bezieht sich dieses?

 

V. 13 und 14. Jesu Sieg über seine Feinde spricht von unserer Geborgenheit in seiner Rettung.

 

V. 14: Nun ist das Heil für immer vollendet - und wir mit Christus (weil wir durch den Glauben aufs Engste mit ihm verbunden sind).

Dass Gott uns in Christus in eine wunderbare Stellung versetzt hat, schließt nicht aus, dass wir, die wir noch unterwegs sind in die Herrlichkeit, auf unserem Wege dennoch sündigen können. Daher sind die Warnungen von 10,19-39 angebracht.

Was der Heilige Geist bezeugt: 10,15-18

Mit welchem Mittel bezeugt der Heilige Geist? V. 15

Mit welchem Werk bezeugt der Heilige Geist? V. 16

Mit welcher Zusage bezeugt der Heilige Geist? V. 17

 

Mit welchem Ergebnis bezeugt der Heilige Geist? V. 18


4. Entsprechende Aufforderungen: 10,19-39

a. Die erste Aufforderung: Lasst uns hinzutreten!”: 10,19-22

Warum? 10,19-21
 I: Wir haben Grund zur Freimütigkeit: V. 19.20

Bedenken wir: Außer einer Ausnahme lag auf dem Zutritt zum Heiligen die Todesstrafe.

 II: Wir haben einen großen Hohepriester: V. 21

A: Unser Hoher Priester ist groß:

das bezeugen die Kap. 1-10

·           Er ist groß in seinem Wesen.

·           Er ist groß in seiner Tat.

·           Er ist groß in seinem Amt. Sach. 6,11-13

B: Unser Hoher Priester ist Hoher Priester über das Haus Gottes:

·           Wo ist dieses Haus? 3,,6

·           Wie ist er über dieses Haus?

- Herr

- Helfer. Er kann!

Wie sollen wir hinzutreten? 10,22

vgl. Eph. 5,26; Joh. 17,17; Röm. 6,13; 12,1; 1. Kor. 6,19; 9,27

b. Die zweite Aufforderung: “Lasst uns festhalten!”: 10,23-39

Dies sind zwar mehrere Aufforderungen, sie hängen aber zusammen und führen V. 23A aus.

a. Woran sollen wir festhalten? 10,23

b. Wie sollen wir festhalten? Eine erste Antwort: 10,23

c. Warum sollen wir festhalten? Eine erste Antwort: 10,23

d. Wie sollen wir festhalten? Eine zweite Antwort: 10,24-25

Wir möchten auf einander achten

·           Um anzuspornen: V. 24

·           Um weiter zusammenzukommen: V. 25

·           Um zuzureden /aufzurufen: V. 25E

e. Warum sollen wir festhalten? Eine zweite Antwort: 10,26-31

 I: Die Grundaussage: V. 26-27

“sündigen”: vgl. 3,17-18

 II: Unterstreichungen: V. 28-31

- Aus dem Gesetz: V. 28

- Aus dem Evangelium: V. 29

- Mit Schriftzitaten: V. 30

- Mit einer Warnung: V. 31

 

Exkurs zu V. 26:

Es geht im Hebr oft um Abfall.

Das griechische Wort für “auslegen” heißt “übersetzen”. Man kann einen Text nur richtig auslegen oder nicht verstehen. Wenn ich etwas anderes aus dem Text herauslese, als im Text geschrieben steht, so habe ich ihn missverstanden, aber nicht ausgelegt.

Es gibt keine “andere Erkenntnis”, denn Erkenntnis ist das Erfassen von Fakten. Wenn Erkenntnis nicht aus Wahrheit besteht, ist es nicht Erkenntnis.

Entweder man hat die richtige Erkenntnis, oder man hat keine Erkenntnis über den Text. Niemand kann eine “andere” Erkenntnis haben. Wenn ein Kind zu Kuh “Hund” sagt, so hat es keine Erkenntnis der Wahrheit. Wer sagt 2+2=3, sieht es nicht “anders”, sondern NICHT!

Daher NICHT: Ich sehe das so!

Wie siehst du das? - Mit den Augen!

Wie schreibt man das? - Mit dem Stift!

Die rechte Frage ist: WAS siehst du? - Man sieht in der Heiligen Schrift einen Text. Diesen muss man genau.

Aber das kann man auch anders verstehen” - Nein!

Einen Text kann man nur verstehen oder nicht verstehen!

Wenn eine Stelle nicht in mein System passt, stehen wir in Gefahr einen Text zu biegen, bis er “passt”.

 

In der Tat haben wir im Hebr. Eine Warnung vom Abfall von Jesus Christus. Es geht wirklich um das Heil.

NICHT “Heil verlieren”! Ein Christ als Christ kann nicht verloren gehen.

Offb. 2: die erste Liebe verliert man nicht, die erste Liebe verlässt man (bewusst, bzw. schuldhaft!) - weil man sich von Jesus entfernt.

Keine Christen gehen verloren. Wenn Menschen ins Verderben gehen, dann können es solche sein, die einmal Christen waren.

Wenn ein Abgefallener verloren geht, dann geht ein Nichtchrist verloren, einer, der einmal ein Christ war.

Die Gewissheit des Heils liegt nicht darin, dass ich fromm gewesen bin. Mein Heil liegt in einer Person: Jesus!

Jesus starb für Sünder, ich werde ein Sünder bleiben- im Wesen. Ich werden nie so würdig, dass ich in den Himmel passe. Christsein ist etwas Stellvertretendes. Ich selbst besitze kein ewiges Leben, sondern Jesus Christus ist mein Leben. Er ist alles, was Gott verlangt. Er schenkt sich mir. Seine Gerechtigkeit ist meine Gerechtigkeit - und bleibt sie. Sie wird mein Eigentum, weil er mein Eigentum wird. Sie bleibt es, weil ich an ihm bleibe.

Würde ich meinen Stellvertreter Jesus Christus verlassen, würden ich mein ewiges Leben verlassen! - Trotz aller meiner frommen Taten. Im mir selbst - als Christ - wohnt nichts Gutes. Röm. 7.

wir sind absolut - an A bis Z - angewiesen auf den stellvertretenden Einsatz Jesu Christi. Und nur kraft Jesu Einsatz komme ich in den Himmel.

Wir müssen aufhören mit dem Leistungsdenken unter Christen. Nur Jesus Christus ist mein Heil.

Jesus möge nun in mir wirken ,.was vor ihm wohlgefällig sein.

Joh. 15: ich selbst - in meinem Zimmer - bin leer, trocken, totes Holz. Ich bin immer wieder angewiesen, dass der Herr mir Leben schenkt - um sein Wort Gottes weiterzugeben, Saft weiterzugeben und Frucht zu bringen.

Je mehr der Saft des Weinstocks die Rebe durchdringt, um so mehr kann ich Frucht bringen. Alle Frucht kommt von Jesus. Es ist nicht meine Frucht. Gal. 5,22. Mein Eifer, mein Beten, mein Bibellesen - alles das ist pures Geschenk. Wir wollen aber in Gemeinschaft mit dem Herrn bleiben, damit er uns durchdringen kann.

Wenn wir aber Jesus verlassen, hört das alles auf und wir sind wir trockenes Holz - wie vorher.

Auf der anderen (kalvinistischen Seite) besteht auch der große Fehler, dass man nicht auf Jesus schaut, sondern auf die eigene Bekehrung.

 

V. 26: Im Hebr. haben wir immer wieder dieses Thema. Der Schreiber bangt um die Leser. Er merkt: sie sind dabei etwas anderes lieber zu haben als Jesus Christus!

Niemand kann mich von Jesus trennen. Solange ich mich auf IHN verlasse, bin ich sicher.

Ich glaube an die ewige Sicherheit des Heils in Christus! Kein Aber! In Christus bleibt es so. Ich bin in IHM ewig sicher. Die einzige Frage ist nur, ob ich weiter auf Jesus vertraue. Dabei soll ich aber nicht auf mich schauen und auf das, was von mir erwartet wird. Nein, schauen wir auf Jesus, Jesus allein.

V. 26: das Heil ist auf dem Spiel.

“Von uns aus sündigen” = aus freie Stücken,

es geht hier um ein Sündigen

Keiner von uns lebt einen Tag ohne Sünde. Aber um diese Sünde geht es nicht.

Röm. 7,14: verkauft = der Sklave hat den Besitzer gewechselt. Der Kaufvertrag ist endgültig. Wie lange ist man unter die Sünde verkauft. Ein Sklave ist ständiger Besitzer seines Herrn.

Paulus erkennt, dass das Sündigen in seinen Gliedern sitzt.

Ich bin in Sünden geboren. Verkauft = lebenslänglich wird das so sein. Es bleibt.

Jeder Christ weiß, dass er Sünde in sich trägt - bis zu dem Tag, da er stirbt ist er “unter die Sünde verkauft”.

Röm. 8 ändert nichts an dem Zustand der Sündhaftigkeit. Röm. 8 ändert die Wirkung der Sünde in meinem Leben.

Bsp: es gibt eine Ratte. Das Flugzeug landet dort. Es passierte, dass während das Flugzeug in der Luft - die gefährliche Ratte ist im Flugzeug. Pilot weiß; die Ratte kann nicht dünne Luft vertragen. Er steigt mit dem Flugzeug in die Höhe: ® die Ratte verendet.

2 Gesetze: Schweregesetz und die Kraft der Hand die mich hochhält. Ich habe die Kraft nicht in mir, sondern im Herrn. Ich muss nicht sündigen.

Röm. 7,15: wann tue ich , was ich hasse: - wann ich sündige. Jedesmal, wenn Paulus sündigt, ist es so, dass er das tut, was er nicht will.

Röm. 7,17: die Tatsünde kommt nicht von ihm als Geschöpf, sondern von etwas anderem: Übertretung des Gesetzes. Diese Sünde wohnt in ihm. V. 17ff. Immer dann, wann er sündigt, ergeht es ihm so.

V. 21: Die Sünde in mir ist ein Gesetz. - z.Bsp. die Lust.

V. 22ff: zwei Triebe in mir.

Sünde:

·           Sünde im Fleisch

·           Sünde als Tat

·           Sünde als Erbsünde

·           Sünde als Sündopfer 2. Kor. 5,21

·           Sünde als Abfall. Der Schritt des Weggehens von Jesus Christus = Hebr. 10,26

Hebr. 10: V. 26:

wenn du das Opfer Christi verlässt - es gibt kein anderes Opfer, das uns zum Ziel führen könnte vor Gott.


f. Wie sollen wir festhalten? Eine dritte Antwort: 10,32-34

Woran sollen die Leser sich erinnern?

Was können wir tun, wenn wir merken, dass wir kühl geworden sind?

1.      Den Herrn Jesus neu anschauen, (die Leidenskapitel lesen, „Bilder“ von Jesus uns anschauen Kol. 1, Hebr. 1)

2.       An unsere eigene Geschichte denken: Wie war es, als wir zum Glauben kamen? Wie eifrig waren wir damals!

3.       Buße tun, Sünde der Lauheit bekennen, neu und länger mit dem Herrn sprechen, ...

 

 I: Kurze Beschreibung: V. 32

Christen sind Menschen, deren Augen geöffnet worden sind. Erleuchtet worden sein ist ein Ausdruck für wiedergeboren sein.

 

 II: Persönliche Verkennung: V. 33A

Wie sahen diese Leiden aus? 3 Arten von Leiden

Persönliche Verkennung,

Beschimpfung

Verfolgung. V. 33A

 

1.       Einmal: dass sie Selbstbeschimpfung auf sich nahmen und Bedrängnis.

2.       Zweitens: Sie waren bereit sich mit anderen Leidenden zu identifizieren und

3.       Drittens: Und den Raub euerer Güter nahmt ihr mit Freude hin

 

wer mich bekennt vor den Menschen, den werde ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.

Aber, wer vor Menschen zu verstehen gibt, wie Petrus das einmal tat, dass er nicht zu mir gehört

… den werde ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater.

Es gehört zum Glauben an Jesus Christus, dass man bereit ist, sein Leben zu verlieren für Jesus Christus. So ernst ist das.

Ist diese Bereitschaft nicht grundsätzlich da, dann hat man das Recht unser Christsein in Frage zu stellen.

Inwiefern ich überhaupt dann auch Christ bin, das weiß dann Jesus allein. Aber wir sollten dieses ernst nehmen.

 III: Gemeinschaft mit anderen Leidenden: V. 33M und 34A

Hier waren Leute, die bereit waren zu leiden; und sie waren bereit sich öffentlich zu identifizieren und zu solidarisieren mit anderen, die leiden mussten.

g. Wie sollen wir festhalten? Eine vierte Antwort: 10,35-39

 I: Zwei Linien im Text:
 A: Was heißt es, die Freimütigkeit nicht wegzuwerfen?

·            Ausdauer: V. 35 und 36

·           Den Willen Gottes zu tun: V. 36

·           Zu glauben: V. 37 und 38

·           Nicht Zurückzuweichen: V. 38

 

Zu 10,35-39:

Werft eure Freimütigkeit nicht weg: V. 35-39

Durch diesen Text ziehen sich parallel 2 Linien:

Die erste Gedankenlinie: Was ist es um diese Freimütigkeit und ihr Wegwerfen: V. 35-39

Es geht darum, den Willen Gottes zu tun. Dieser ist: Festhalten!

Denn noch ein Weniges, wie sehr, wie sehr (weniges)!

Das heißt nicht, dass die ersten Apostel und Verfasser sich geirrt hätten in der Frage, wann Jesus zurückkehren würde. Petrus wusste, dass noch Spötter kommen würden. Er wusste auch, dass er sterben würde, ehe Jesus käme. Auch Paulus. 2. Tim. 4. 2. Petr. 1.

Jesus hat angedeutet, dass noch eine lange Zeit vergehen würde. Der Bräutigam verzögert sein Kommen. Mt. 25.

Der Hebr. Schreiber sprach von den Leiden und der Verfolgung (V. 34ff; 12,4). Sie sollen festhalten

(NICHT die Freimütigkeit wegwerfen, wohl aber die Sorgen. 1. Petr. 5)

Sie sollen ausdauernd sein, die Verheißung des ewigen Lebens davonzutragen. Denn noch ein sehr Weniges. Unser Leiden ist nicht zu vergleichen mit der Herrlichkeit (Röm. 8,17; 2. Kor. 4). Im Verglich zur Zeitspanne des Leidens mit der Herrlichkeit, die so lange dauern wird, ist es ein “Weniges”!.

Es kommt ein Punkt nach “Weniges”. Dann einen neuen Satz bilden!

Der, der kommt, wird kommen!

 

Weniges ist nicht eine Angabe der Zeit bis zur Wiederkunft Christi.

V. 38: der Gerechte wird vom Glauben her leben.

Freimütigkeit = den Willen Gottes tun = vom Glauben her leben!

Wer seine Seele hier bereit ist zu verlieren, wird sie gewinnen. Mt. 16.

B: Was ist die Folge des Nichtwegwerfens?

·            Belohnung: V. 35

·            Verheißung: V. 36

·            Wohlgefallen: V. 37 und 38

·           Das Gewinnen der Seele: V. 39

 

Die zweite Gedankenlinie:

Wenn wir hier Ausdauer haben, erhalten wir die Belohnung.

Wenn wir den willen Gottes tun, erhalten wir die Erfüllung der Verheißung als Lohn.

Wenn die Seele nicht zurückweicht, hat Gott Wohlgefallen an ihr!

Wir sind nicht solche die zurückweichen, sondern die glauben und so die Seele gewinnen.

Belohnung - Verheißung - Wohlgefallen - Gewinnen.

 


III. Schilderung des Glaubens, der Festhält: Kap. 11

0. Einleitendes

1. Das unmittelbare Ende von Kap. 10: Die Verse 38 und 39

2. Der Wunsch, zu zeigen, dass es bereits im Alten Testament um Glauben ging

3. Der Wunsch, den Lesern durch diese Zeugnisse Mut zum Treubleiben zu machen

4. Die Vorbereitung auf Kap. 12 bis 13

A. Von der Art des druchtragenden Glaubens: 11, 1-3

1. Sein Wesen: 11,1

V. 1: Es ist aber der Glaube die Substanz [o: die Gewissheit, das Vorwegnehmen] des Gehofften, das Überführtsein von Dingen, die nicht gesehen werden,

(vgl. die Jantzen Übersetzung!)

Der Glaube, der uns durchträgt, der uns immer die Verheißung vor Augen hält, ist ein Glaube, der basiert auf etwas das gesprochen wurde, und dieses Gesprochene (= das Wort) hat uns eine Hoffnung gegeben.

Das Gehoffte ist also die Verheißung (= das Verheißungsgut, das der Hebräerschreiber immer wieder erwähnt): Die Verheißung des ewigen Lebens.

Der Glaube nimmt diese Hoffnung (= dieses Hoffnungsgut) gleichsam vorweg. Das Hoffnungsgut (= „das Gehoffte“). Dieses Hoffnungsgut ist noch nicht da, es ist noch Verheißung. Aber der Christ, der an diese Verheißung (= an dieses Gehoffte) glaubt, lebt heute, wie wenn das Wirklichkeit wäre.

Das heißt, er hat sich heute auf diese Dinge, die noch kommen werden, eingerichtet. Sie sind für ihn Realität, obwohl sie erst in der Zukunft eintreffen werden: die himmlische Stadt (vgl. Abraham, 11,8.16), der Himmel, die Herrlichkeit, die Gegenwart Gottes, die Errettung (im vollendeten Sinn, vgl. 10,39). Er tut heute, als ob das alles schon Wirklichkeit wäre. Er lebt so, als ob der Unsichtbare sichtbar wäre (11,27), er spricht mit ihm etc. Er lebt heute Tag für Tag dementsprechend.

Das ist Glaube, sagt der Verfasser.

Durch den Glauben nimmt man das Gehoffte vorweg. Dh: das Gehoffte ist die Substanz dessen, was ich glaube. Es ist das, woran ich glaube.

 

Andere Übersetzungen:

Darby Hebrews 11:1 Now faith is {the} substantiating of things hoped for, {the} conviction of things not seen.

YLT Hebrews 11:1 And faith is of things hoped for a confidence, of matters not seen a conviction,

LUT Hebrews 11:1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

EIN Hebrews 11:1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

LUO Hebrews 11:1 Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.

SCH Hebrews 11:1 Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.

 

Der Glaube, der durchträgt ist:

a. Die Substanz [o: das Vorwegnehmen] des Gehofften: 11,1

Vgl. 10,23.26,39. Der Glaube ist das Wort der Verheißung.

Die Substanz (o: die Gewissheit; o: das Vorwegnehmen) von Gehofftem.

Ein Versprechen (an das Kind z. Bsp.). Das Kind stellt sich auf das Zurückkommen des Vaters ein .- und bemüht sich, der Mama Freude zu machen, weil es die Belohnung vor Augen hat.

Der Glaube nimmt gewissermaßen die Belohnung schon vorweg

 

V. 1: Es ist aber der Glaube die Substanz [o: die Gewissheit, das Vorwegnehmen] des Gehofften, das Überführtsein von Dingen, die nicht gesehen werden,

(vgl. die Jantzen Übersetzung!)

Der Glaube, der uns durchträgt, der uns immer die Verheißung vor Augen hält, ist ein Glaube, der basiert auf etwas das gesprochen wurde, und dieses Gesprochene (= das Wort) hat uns eine Hoffnung gegeben.

Das Gehoffte ist also die Verheißung (= das Verheißungsgut, das der Hebräerschreiber immer wieder erwähnt): Die Verheißung des ewigen Lebens.

Der Glaube nimmt diese Hoffnung (= dieses Hoffnungsgut) gleichsam vorweg. Das Hoffnungsgut (= „das Gehoffte“). Dieses Hoffnungsgut ist noch nicht da, es ist noch Verheißung. Aber der Christ, der an diese Verheißung (= an dieses Gehoffte) glaubt, lebt heute, wie wenn das Wirklichkeit wäre.

Das heißt, er hat sich heute auf diese Dinge, die noch kommen werden, eingerichtet. Sie sind für ihn Realität, obwohl sie erst in der Zukunft eintreffen werden: die himmlische Stadt (vgl. Abraham, 11,8.16), der Himmel, die Herrlichkeit, die Gegenwart Gottes, die Errettung (im vollendeten Sinn, vgl. 10,39). Er tut heute, als ob das alles schon Wirklichkeit wäre. Er lebt so, als ob der Unsichtbare sichtbar wäre (11,27), er spricht mit ihm etc. Er lebt heute Tag für Tag dementsprechend.

Das ist Glaube, sagt der Verfasser.

Durch den Glauben nimmt man das Gehoffte vorweg. Dh: das Gehoffte ist die Substanz dessen, was ich glaube. Es ist das, woran ich glaube.

 

b. Das Überführtsein von Nicht-Gesehenem: 11,1

Überführtsein setzt Mitteilung voraus. Gottes Mitteilung ist der Grund des Glaubens.

 

Glaube ist ein Überführtsein von unsichtbaren Realitäten, Glaube ist eine beharrliche Erwartung erhoffter Dinge (dh: man muss dran bleiben)

Darum gehört das Darunter-Bleiben (hüpomonee) (unter der von Gott auferlegten Last) zum Wesen des Glaubens. Daher ruft der Verfasser immer wieder dazu auf, im Glauben auszuharren, das Hoffnungsgut [o: die Hoffnung] festzuhalten, das Bekenntnis der Hoffnung und die Zuversicht (die sie am Anfang hatten) festzuhalten.

2. Sein Zeugnis: 11,2

2 denn in diesem wurde den Älteren Zeugnis abgelegt.

 

Jedes Zeugnis nährt unseren Glauben. Nun können wir glauben. Glaube heißt nicht, nichts zu sehen.

Vergangenheit: Ich habe erlebt, andere haben erlebt, dass Gott sein Wort hält.

Man muss nicht immer selber erleben. Wir können vertrauen auf den Bericht anderer. (z.Bsp. den Auferstehungszeugen; Joh. 20,28ff.)

Weil Gott seine Treue unter Beweis gestellt hat, können wir prolongieren. Das heißt, aufgrund der Vergangenheit handeln wir in die Zukunft hinein. Wir leben vom Vertrauen. So hat uns Gott geschaffen.

Die Sache mit Gott ist nicht SO außergewöhnlich.

V. 2: Und wo ist dieses Zeugnis? - Es ist in der Heiligen Schrift. Es wurde uns schriftlich uns überliefert. In der Bibel. Deshalb greift der Schreiber nun zurück ins Alte Testament.

Die Heilige Schrift ist das Zeugnis von Menschen, die geglaubt haben.

Lies Biographien von Glaubensmenschen! Das macht Mut!

3. Sein Modell: 11,3

Wie kommen wir zu diesem Glauben? - Aufgrund des biblischen Berichtes.

4. Anmerkung:

Gott redet, handelt, redet wieder.

Der Schreiber betont von Kap. 1 an: Grund unseres Glaubens ist Gottes Reden. Aufgrund dessen rechnen wir mit geschehenem Handeln, dann mit künftigem.

B. Beispiele von durchtragendem Glauben: 11,4-38

1. Beispiele aus der Zeit bis zur Sintflut: 11,4-7

Von Abel: 11,4

Wir merken uns hier dreierlei:

 

a. Wir merken uns das Handeln Abels: Er brachte ein Opfer:
 I: Wie sah das Opfer aus?

?      ·        Es bestand aus Gaben.

?      ·        Es war mehr als das Opfer Kains.

 II: Wem brachte er es? V. 4A

Es sprach von

?      ·          Anerkennung

?      ·          Abhängigkeit - für Leib und Seele

 

b. Wir merken uns das Zeugnis über Abel:

Es ist das Zeugnis Gottes in der Schrift

 

c. Wir merken uns die Wirkung von Abels Glauben:

- durch das Zeugnis

V. 4: nicht durch seinen Glauben wurde ihm Zeugnis gegeben, sondern aufgrund seines Glaubens. Wegen des Glaubens von Abel handelt Gott. Gott reagiert auf das Vertrauen des Abel.

(Vgl. Apg. 21,4: Sie sagten “durch den Heiligen Geist”, das heißt, aufgrund des Geistes! Wir müssen uns gewöhnen an biblische Sprache und an den Kontext! Paulus geht im Gehorsam gegen Gott nach Jerusalem. Der Heilige Geist bereitete Paulus vor, damit er betet und rechtzeitig Gnade bekomme. Der Heilige Geist teilte dies den Christen mit. Sie sollten Paulus nun Mut machen, beten. Nicht immer wenn Leiden vor uns steht, sollen wir dem Leiden aus den Weg gehen.

Durch den Geist in Apg. 21,4: die Information kam vom Heiligen Geist, aber die Warnung kam nicht von ihm.)

Die Heilige Schrift hat oft Formulierungen, die in unsren Ohren anders klingen als normal. Aber das haben wir ja auch in unserer Sprache.

 

Von Henoch und seinem Glauben: 11,5 und 6

 

a. Vom Geschehen um Henoch: 11,5

 

b. Vom Zeugnis über Henoch: 11,5A

Er hielt Schritt mit Gott

 

c. Von der Bedeutung des Glaubens Henochs: 11,6

 

 I: Wir merken uns den Hauptsatz: V. 6A

6 Aber ohne Glauben ist es unmöglich, wohlzugefallen,

 A: Wie lautet der Satz nicht?

Der Satz lautet NICHT, “ohne Glauben ist es unmöglich Gott wohlzugefallen”. Die Betonung liegt auf “wohlgefallen”.

 B: Was gab Anlass zu dieser Aussage?

- Das “Aber” weist auf V. 5.

 C: Beachten wir die zentrale Wichtigkeit dieser Aussage:

?      ·        Es ist der Sinn des Lebens “wohlzugefallen”, Gott Freude zu machen.

?      ·        Von hierher bekommt der Glaube eine neue Wichtigkeit.

 

 II: Wir beachten die Begründung des Hauptsatzes: V. 6M

denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn mit Fleiß suchen, ein Vergelter sein wird.

 

Wir erfahren hier:

 A: Was ein Glaubender tut, wenn er mit Gott lebt: Er kommt immer wieder zu Gott.

 B: Was ein solcher zu glauben hat:

 1: Dass Gott (der Gott der Schrift) ist

 2: Dass Gott denen die ihn suchten ein Vergelter wird

Wenn sie kommen - und dies mit Fleiß - wird er vergelten.

(Wann und wie wird nicht gesagt.)

Andernfalls gefällt man ihm nicht.

Von Noah und seinem Glauben: 11,7

a. Gott gab Weisung: Eine Flut sollte kommen

b. Noah reagierte mit Glauben.

I: Ohne zu sehen.

II: Mit Ehrfurcht und Vorsicht.

III: Mit Glauben an Rettung.

IV: In Fürsorge für seine Familie.

V: Mit Tat: Er baute

c. Sein Glaube hat weittragende Bedeutung:

I: Er verurteilte eine ganze Welt.

II: Er entkam mit seiner Familie dem Gericht.

III: Er wurde Erbe der Glaubensgerechtigkeit.

2. Beispiele vom Glauben aus der Erzväterfamilie: 11,8-22

Vom Glauben Abrahams: 11,8-10

a. Erste Etappe: Abraham verlässt seine bisherige Heimat: 11,8

I: Was ist es nun um diesen Ruf?

A: Für Abraham bedeutet er eine Kehrtwendung

1: Er soll seinem bisherigen Leben den Rücken kehren. Die Menschen und den Ort seiner Heimat soll er verlassen.

2: Dann soll er ins Ungewisse ziehen.

3: Doch ist er nicht ohne Führung.

4: Und ein weiterer Lichtstrahl schien ins dunkle Ungewisse: Er sollte einen Ort zum Erbe bekommen.

B: Die ersten Leser dieses Briefes waren - wie Abraham - ebenfalls gerufen.

1: Gerufen, eine vertraute Umgebung zu verlassen

2: Gerufen in eine unsichtbare Zukunft

3: Doch waren ihnen ebenfalls Führung und ein Erbe zugesagt.

C: Auch wir wurden gerufen, alles zu verlassen - mit einem zuverlässigen Führer in eine unbekannte, aber nicht ungewisse Zukunft.

II: Auf diesen Ruf Gottes reagierte er im Glauben. Wie geschah das?

b. Die zweite Etappe im Glaubensleben Abrahams: 11,9-10

I: Ein Überblick:

II: Erste Problemfrage: Wie ist V. 9 mit 1. Mos. 13,14-15 zu vereinen?

III: Zweite Problemfrage: Warum ist in V. 10 so unvermittelt von einer Stadt die Rede, wahrend in V. 9 (der in V. 10 erklärt wird) von einem Land gesprochen wurde?

A: Was in V. 9 “Land” heißt und in V. 10 “Stadt” ist, das ist in V. 8 ein Ort, Platz.

B: Der Begriff “Land” wird in V. 14 zu “Vaterland”, und in V. 16 wieder zu “Stadt”. Ein Vaterland ist das Land der Familie.

C: Was eist eine Stadt?

Vom Glauben Sarahs: 11,11 und 12

a. Die glaubende Person.

I: “auch Sarah”

A: “Auch Sarah” - eine Frau, nicht nur ihr Mann

B: “Auch Sarah” - als eine, die in den geistlichen Vorgang mit einbezogen wurde

C: “Auch Sarah”- als selbst Glaubende

II: “selbst Sarah” glaubte

A: “Selbst Sarah”, die gehorcht hatte … die schwach geworden war.

B: “selbst Sarah”, die weit über die Jahre hinaus war

b. Wie glaubte Sarah?

c. Was war die Folge des Glaubens Sarahs?

Zwischenbewertung des Glaubenslebens der Erzväterfamilie: 11,13-16

a. Wie starb die Erzväterfamilie? 11,13A

b. Wie lebte die Erzväterfamilie? 11,13-16

c. Wie reagierte Gott auf diese Haltung? 11,16M

Vom Höhepunkt im Glaubensleben Abrahams: 11,17-19

a. Abraham bekam eine Verheißung: 11,18

b. Abraham nahm die Verheißung an: 11,17M

c. Abraham wurde auf die Probe gestellt: 11,17A

d. Abraham rechnete: 11,19

e. Abraham brachte Isaak im Glauben dar: 11,17

f. Abraham bekam seinen Sohn wieder: 11,19M

Vom Glauben Isaaks: 11,20

Vom Glauben Jakobs: 11,21

a. Er segnete jeden der Söhne Josefs

b. Er beugte sich in Anbetung als Schwacher

Vom Glauben Josefs: 11,22

a. Er weissagte

b. Er gab Befehl

3. Beispiele vom Glauben aus der Geschichte Israels von Ägypten bis Kanaan: 11,23-31

Vom Glauben der Eltern Moses: 11,23

Vom Glauben Moses: 11,24-28

a. Die erste Glaubenshandlung des Mose: Er weigerte sich ... genannt zu werden: 11,24-26

I: Wann? V. 24

II: Warum? V. 25

III: Was half ihm bei der Entscheidung? V. 26

IV: Wie war die Reihenfolge der Schritte?

V: Wie kommt es zu einem Glauben bei Mose?

V: Wie konnte er zu einer solchen klugen Entscheidung kommen? V. 24-26

b. Die zweite Glaubenshandlung des Moses: Er verließ sein Land: 11,27

c. Die dritte Glaubenshandlung des Mose: Er führte die Passah-Vorschriften durch. 11,28

I: Die Gefahr

II: Der Gegenstand des Glaubens

III: Die Handlungen

Von Israels Auszug und Einzug: 11,29 und 30

Von Rahab: 11,31

4. Beispiele vom Glauben aus der weiteren Geschichte Israels: 11,32-38

Vom Gewinnen: 11,32-35A

Vom Verlieren: 11,35M-38

C. Schlussbemerkung: 11,39-40

Die Hauptaussage: 11,39

Die Begründung: 11,40


IV. Aufforderungen und praktische Hilfen, wie man festhält: Kap. 12,1- 13,17

A. Aufforderungen: 12,1-29

– Praktische Aufforderungen und Hilfen, um siegreich ans Ziel zu kommen

 A. Eine Aufforderung zum “Laufen” (– in Form eines Bildes): 12,1-3

Die ersten drei Verse in Kap. 12 bilden die Hauptaufforderung in diesem Abschnitt. Die anderen vier Aufforderungen unterstützen diese.

1. Worum geht es eigentlich? V. 1

Kernsatz: Lasst uns laufen

 

a. Es geht um ein Ziel (11,39-40)

 

b. Es geht um eine vorgezeichnete Bahn: V. 1E

vgl. Apg. 20,24

 

c. Es geht um ein Laufen. Vgl. V. 4

·       Das bedeutet ständiger Einsatz: Kein Müßiggang. Immer wachsam bleiben!

·       Das bedeutet Kampf.

 

d. Es geht um die Treue zu Jesus.

 - wie im ganzen Brief, um die Treue des Glaubens

 

e. Es geht um das Zeugnis.

“Zeugen” sind

- nicht Zuschauer

- solche, die gesehen haben, nicht sehen werden

- die Glaubenden von Kap. 11: Sie begannen im Glauben, sie lebten im Glauben, sie starben im Glauben.

 

2. Wer ist hier aufgerufen? (“Lasst uns”): V. 1A

12 1 Ja, so lasst denn also auch uns, da wir eine so große Wolke von Zeugen haben, die uns umgibt, nachdem wir alles Beschwerende und die gern umstrickende Sünde abgelegt haben, mit Ausdauer den Wettlauf laufen, der vor uns liegt,

Jeder persönlich.

Im Briefzusammenhang: einander mitnehmen

Der Autor ruft sich auch selbst auf.

 

3. Wie wird ermutigt? V. 1A

 

4. Wie kommt es zu einem guten Lauf?

 

a. Es bedarf des Ablegens

- das Beschwerende

- die Sünde

b. Es bedarf der Ausdauer

 

c. Es bedarf des Aufblicks zu Jesus: V. 2 und 3

 

Hebr. 12

Hebr. 12,1-2: Jesus Christus ist der Prototyp des Glaubens

er selber lebte durch den Glauben, ein Leben des Glaubens

er suchte nicht sein eigenes Interesse. Sein Leben kann man mit einem einzigen Wort überschreiben: Andere!

Lk. 23: Er heilte das Ohr des Knechts des Hohenpriesters, aber ließ zu, dass sein eigenes Haupt unter die Dornenkrone kamen.

 

Hebr. 12: Wir sollen nun auf Jesus Christus schauen, nicht auf die Wolke von Zeugen in 1.Linie

Jesus Christus lebte ein Leben der Prüfungen und des Gehorsams. In Leiden nahm er Zuflucht zu Gott . vgl Ps 22; 1. Petr. 2

Glaube kann warten. Auch Jesus Christus wartete und wartet immer noch (Hebr. 10,13)

Jesus Christus diente und wird auch in der Ewigkeit dienen (Lk. 12,37; Offb. 21- auch dann, wenn er unsere Tränen abwischen wird)

Lk. 23: Jesus Christus bat seine Jünger, mit ihm zu wachen, aber nicht, für ihn zu beten. Beten sollten sie für sich selber. Die Klageweiber bat er, nicht um ihn zu weinen, sondern um sich selber. Er will keine menschliches, natürliches Mitleid „für den jungen, netten Mann“.

 

 

5. Der Aufblick ist wichtig: 12,2 und 3

2 dabei hinwegsehen auf des Glaubens Anführer[1] und Vollender, Jesus, der für die Freude, die vor ihm lag, das Kreuz erduldete, nachdem er die Schande verachtet hatte, sich auch setzte zur Rechten des Thrones Gottes;

3 denn betrachtet wohl den, der so großes Widersprechen von Sündern gegen sich erduldete, damit ihr nicht ermüdet und dabei in euren Seelen ermattet.

 

Was heißt “hinwegsehen”?:

a. “Hinwegsehen” heißt: wegschauen. Vgl. Jes 41,10

 

b. “Hinwegsehen” heißt: hinschauen auf Jesus:

Was heißt das?

·       Sich ihn in der Schrift anzuschauen. 2. Kor. 4,4; 2. Tim. 2,8

·       An ihn zu denken; Kap. 2,9; 3,1-2

·       Mit ihm zu rechnen: vgl. Jes 41,10

·       Ihn sehen zu wollen

·       Bedenken, wer er ist:

- Des Glaubens Anführer (das heißt: Bahnbrecher und Vorangänger)

- Der Glaubens Vollender (Beachte seinen Glauben bis zum Ziel!)

- Das Beispiel/Vorbild für unseren Glaubensweg: V. 2 und 3, besser als alttestamentliche Zeugen.

            Im Sehen auf die Freude.

            Im Verachten der Schmach.

            Im Erdulden des Kreuzes.

            Im Sich Setzen

 

c. “Hinwegsehen” heißt: “betrachten”: V. 3

- Wen?

- Warum?

2.     Aufruf einiges nicht zu vergessen. 12,4-11

- und Erläuterung und zum Verstehen der speziellen Situation der Leser.

Der Verfasser erinnert: Es könnte schlimmer sein: 12,4

 4 Im Ringen mit der Sünde habt ihr noch nicht bis aufs Blut widerstanden.

Der Verfasser weist hin auf eine vergessene Schriftstelle: 12,5-6

 5 Und ihr habt ganz vergessen den Aufruf, welchen er zu euch als zu Söhnen spricht: „Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn, ermüde auch nicht (lass es dir nicht zu viel werden), wenn du von ihm überführt und zurechtgewiesen wirst,

V. 5:

Der zu euch spricht.

Für wen wurde Spr. geschrieben? - auch für uns!

Hier wird die Dauerhaftigkeit des Wortes Gottes bezeugt. Was Gott einer Generation sagt, ist auch für die anderen da! Wenn Gott einmal einen Brunnen aufgetan hat, dann dürfen auch wir davon trinken!

Zu Hebr. 10,36; 12,5.9

Einer Züchtigung muss man sich unterordnen. Sie nicht gering achten.

Lass es dir nicht zuviel werden, wenn der Herr dich züchtigt.

Züchtigung Gottes müssen wir annehmen, damit sie uns Frucht bringt. Solange wir uns dagegen sträuben, lernen wir nicht und haben nicht die friedsame Frucht der Gerechtigkeit Gottes.

Wann ist die Erziehung bei dem Kind fruchtbar? - Wenn ich das Herz meines Kindes habe!

Entscheidend für mein geistliches Wachstum ist: Gott muss mein Herz , meine Zuneigung haben, mein Denken und mein Wollen. Spr 23,26. Gib mir, mein Sohn, dein Herz.

Wann ist Gottes Erziehung an mir fruchtbar? - Wenn er mein Herz hat.

Mehr als alles, was es zu bewahren gilt, bewahre dein Herz.

Mein Herz muss an Gott hängen. Die 1.Liebe muss ich heiß halten!

Daher: Alle Widrigkeiten in meinem Leben bewusst annehmen! Wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle; wenn mein Ehepartner nicht so ist, wie ich ihn gerne haben will, LOSLASSEN! Das Sündigen des anderen loslassen! Und von Gott annehmen, der mir dieses gegeben hat, damit in mir Frucht der Gerechtigkeit entsteht. Alles, was mir im Leben begegnet ist mir zur Erziehung gegeben, damit noch mehr Frucht entstehe und offenbar werde, dass es Gottes Kraft ist, die in mir wirkt, nicht meine eigene.

Joh. 15: Beschneiden tut weh. Aber es hat ein Ziel: Mehr Frucht!

Bei allem und in allem: meine Liebe zum Herrn in das Entscheidende.

Frage dich bei dem, was du tust oder tun willst: Wird es meine Liebe zum Herrn fördern? Das Endziel des Gebotes ist Liebe. 1. Tim. 1,5.

Entscheidend für Wachstum im Herrn ist Korrekturbereitschaft. Jak. 3 Weisheit von oben lässt sich sagen. Ist nachgiebig - gegenüber Gott und gegenüber Menschen.

a. Sie sagt, Gottes Züchtigung ist wertvoll
b. Sie sagt, wie es zur Geringschätzung kommen kann
c. Sie liefet auch eine Begründung
d. Sie ist ein Aufruf an die wiedergeborenen Leser
e. Sie war ganz in Vergessenheit geraten

 

 6 denn wen der Herr liebt, züchtigt er (unterweist er durch Zucht), und er geißelt jeden Sohn, den er zu sich aufnimmt.”

Wie geschah Züchtigung in der Bibel? – Rute.

Spr. 13:24 Wer seine Rute schont, haßt seinen Sohn; aber wer ihn liebhat, züchtigt ihn beizeiten .

22:15 Haftet Narrheit am Herzen des Knaben, die Rute der Zucht entfernt sie davon.

23:13 Entziehe dem Knaben die Züchtigung nicht! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. 14 Du schlägst ihn mit der Rute, aber errettest sein Leben vom Scheol.

19:18 Züchtige deinen Sohn, solange <noch> Hoffnung da ist ; aber laß dich nicht dazu hinreißen , ihn zu töten!

29:17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dich erquicken und dir Freude machen .

22:6 Erziehe den Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er älter wird.

29:15 Rute und Ermahnung geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Junge macht seiner Mutter Schande.

29:17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dich erquicken und dir Freude machen.

 

Was lernen wir hier über Gottes Züchtigung?

Sie

-          ist für Wiedergeborene V. 6

-          geschieht jedem Wiedergeborenen V. 6-8

-          kann vergessen werden, dh: es kann in Vergessenheit geraten, dass ein bestimmtes Handeln Gottes an uns eine Züchtigung ist V. 5

-          ist aus Liebe V. 6

-          ist nötig, nützlich V. 10f

-          ist begründet V. 11

-          hat das Ziel, dass wir so heilig werden wie Gott V. 10f

-          ist daher wertvoll V. 11

-          verschafft ihm Respekt V. 9

-          ist vollkommen V. 9

-          es besteht die Gefahr, dass wir meinen, sie sei zu viel V. 5

-          Gottes Züchtigung muss man annehmen, damit sie Frucht bringt. V. 9. Solange wir uns dagegen sträuben, lernen wir nicht und haben nicht die friedsame Frucht der Gerechtigkeit.

 

Wann ist Erziehung bei meinen Kindern fruchtbar?

-          wenn ich das Herz meines Kindes habe. Spr. 23,26. Gib mir, mein Sohn, dein Herz.

Wann ist Gottes Erziehung bei mir fruchtbar?

-          Entscheidend für mein geistl Wachstum ist, dass Gott mein Herz hat, meine Zuneigung, mein Wollen, mein Denken. Spr. 4: mehr alles, was es zu bewahren gilt, bewahre dein Herz, denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.

Dh:: ® Alle Widrigkeiten im Leben bewusst annehmen als von Gott gesandt. (Joh. 15: Beschneiden tut weh, ist aber nötig. Zweck: mehr Frucht!)

Der Verfasser schließt helfende Erklärungen an: 12,7-8

 7 Wenn ihr Züchtigung erduldet, behandelt Gott euch wie Söhne, denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? 8 Seid ihr aber ohne Züchtigung, derer sie alle Mitteilhaber geworden sind, dann seid ihr ja unecht und keine Söhne.

Ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt, wird zum Taugenichts! Eine Gesellschaft, in der die Väter die Kindern mehr züchtigen, geht unter.

Dh: Ohne Zucht geht’s wohl nicht – auch nicht in der Gotteskindschaft.

wenn Gott dich Sohn nennt, dann weißt du, womit du rechnen darfst. – Gott züchtigt vollkommen.

Der Verfasser weist auf die Züchtigung irdischer Väter hin: 12,9-10

 9 Sodann hatten wir Väter unseres Fleisches, die uns erzogen und züchtigten, und wir scheuten sie, wir erwiesen ihnen Achtung.

Wer züchtigt – in der rechten Weise und nicht im Zorn, erwirbt sich Achtung, Respekt; wer das nicht tut, wird schreien, zornig sein etc und verliert seine Achtung durch die Kinder.

Werden wir nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnet sein und leben?

“und leben” - andernfalls würden wir nämlich sterben

 

10 – denn jene freilich züchtigten uns für wenige Tage nach ihrem Gutdünken; er züchtigt uns aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.

11 Alle Züchtigung scheint für die Gegenwart nicht Freude, sondern Betrübnis zu sein: Hernach gibt sie aber eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind.

Was ist der Zweck der göttl. Züchtigung?

V. 10: was die Väter tun, ist nicht immer zum Nutzen, aber alles, was ER an uns tut, ist uns zum Nutzen!

V. 11: Leben, Gerechtigkeit, Heiligkeit

3. Aufforderung zum „Aufstehen“, „Gehen“ und „Nachjagen“: 12,12-17

Vom Ernstmachen mit der Nachfolge: 12,12-29

Der Schreiber bekräftigt die Aufforderung am Anfang mit weiteren Aufforderungen: sieben

1. “Richtet auf Hände und Knie!”: 12,12

 12 Darum „richtet die erschlafften Hände und die gelähmten Knie wieder auf”,

2. “Macht gerade Bahn!”: 12,13

13 und „macht euren Füßen gerade Bahn”, damit das Lahme nicht abgewandt werde, vielmehr geheilt werde.

3. “Sucht Frieden!”: 12,14A

14 Jagt[2] dem Frieden nach mit allen,

V. 14 zusammen, nicht nur einzeln!

4. “Sucht Heiligung!”: 12,14M

auch der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird,

Warum nicht? Weil er dann nicht Christ ist.

Alle Christen werden den Herrn sehen! Wer nicht die Heiligung kennt, ist ein unechter,

wer zurückweicht, aus der Schule wegläuft, der läuft von der Heiligung weg und somit vom Herrn selbst.

5. “Seid Aufseher!”: 12,15-24

15 und dabei haltet Aufsicht, dass nicht jemand von der Gnade Gottes weg, zu kurz komme,[3]

V. 15: Aufsicht (Aufseher sein! Hirten füreinander sein, um zu helfen, nicht um unter Druck zu setzen!)

·              Es geht um die Gnade Gottes, nicht um Leistung. In Abhängigkeit bleiben.

·              Es geht um die gegenwärtige und zukünftige Gnade.

·              Es gibt die Möglichkeit künftigen Fehlens.

·              Der Abfall ist allmählich, soll aber überhaupt nicht beginnen

Durch die Gnade tragen lassen, bis wir ankommen.

nicht von der Gnade abkommen, sodass sie uns eines Tages fehle.

Dazu ist Gemeindeleitung da, damit jeder ankomme!

 I: Die erste Gefahr: die der bitteren Wurzel: V. 15M

dass nicht etwa eine bittere Wurzel emporwachse und Schwierigkeit bereite und viele dadurch befleckt werden,

Giftige Wurzel ist gemeint mit “bitter” vgl. Alte Testament

Warum ist sie bitter (giftig)? 5. Mos. 29,17

Wie entsteht sie?

Welche Wirkung hat sie?

Schwierigkeit ist sanft ausgedrückt. Verbitterte Christen – Acht geben auf sie. Denn: Sie beeinflussen andere: ® Flecken (Sünden!)

Predige mal über die Flecken der Gemeinde (Eph. 5 “ohne Flecken”)!

 II: Die zweite Gefahr: Hu rerei: V. 16A

16 dass nicht ein Hurer da sei

Was heißt hier Hurerei?

Wie ist die Gefahr zu verhindern?

 III: Die dritte Gefahr: die der Profanität: V. 16 und 17

oder ein Entweihender[4], wie Esau, der für ein Essen seine Erstgeburt weggab, 17 denn ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, abgelehnt wurde, denn er fand keinen Raum zur Sinnesänderung[5], obwohl er sie mit Tränen ernsthaft suchte,

V. 16: heute huren die Christen! Die Gemeinde Jesu ist stark in Mitleidenschaft gezogen durch die Lebensweise der Welt - auch in den evangelikalen, bibeltreuen Gemeinden.

Profaner = jemand, der außerhalb des Heiligen ist. Wir sollten uns im Tempel aufhalten. Ps 84. 94. 27,4!

V. 16E: weggab.

Wir Christen machen uns schuldig an Jakob. Wir geben Jakob eine Schuld, die die Bibel Esau gibt. Jakob hat sich das nehmen dürfen. Das war nicht verkehrt. Man kann ein Grundstück für eine DM kaufen.

Esau: bei ihm hatte das Diesseitige Vorrang - das Stillen seines Hungers, das Leibliche.

Jakob hat sich bei dem Handel nichts zuschulden kommen lassen. Esau aber schon!

Jakobs Schuld war eine andere: er hatte das Ziel vor Augen, den Segen, von dem ihm seine Mutter erzählt hatte. Aber er musste noch lernen, dass Gott selbst ihm zum Ziele wird. Er musste lernen zu warten. Es gibt Umwege. Dann lernt er, als er hinkt. Und als alter Mann ist er ruhig geworden, hat gelernt zu warten: Herr, ich warte auf dein Heil!

Isaak. War der friedliche Typ, wurden aber zu bequem. Wollte ein Essen, bevor er starb. Hat das Ziel völlig aus dem Auge verloren.

Isaak wurde durch den Betrug der Rebekka zum Erwachen gebracht. Er gibt den Segen dem Jakob (im Unwissen); aber als Esau kam, erwachte er. Jakob blieb gesegnet. Esau suchte Gesinnungsänderung des Vaters. Esau bemüht sich um die Buße (Meinungsänderung des Vaters) bzw. um den Segen. Aber es war zu spät.

Passt auf! Es gibt ein zu spät! Esau fiel daneben. Für Irdisches verkaufte er Ewiges, Geistliches: seine Erstgeburt (aus der der Messias kommen sollte). Passt auf, dass IHR nicht Zeitliches dem Ewigem vorzieht!

Wenn ihr dann dort ankommt und die Tür verschlossen ist, dann werdet ihr Gottes Sinn nicht ändern können!

V. 17 sie (oder: ihn) - die Buße (oder: den Segen). Von geistlicher Buße (Bekehrung zu Christus) ist hier nicht die Rede, auch im Alten Testament nicht. Es geht um den Segen des Vaters, und um die Sinnesänderung des Vaters. Isaaks Sinn war nicht mehr zu ändern, UND der Segen war nicht mehr zu bekommen.

 

Zu Hebr. 12,16-17:

V. 16: Hurer im übertragenen Sinn = Treuloser, Abgefallener (Bundesbruch = Ehebruch)

Esau: ungezügelte Sinnlichkeit.

Esau: gemein, für göttliche Dinge unempfänglich (profan) 1.Mos. 25,32 er verachten Gottes Segen.

V. 17:

Fakten: -

Esau denkt um. Er erkennt den materiellen Verlust, den er nun erleiden muss.

Aber zu spät.

1. Er wurde abgelehnt (verworfen). Er bekam den Erstgeburtssegen nicht mehr, weil er schon vergeben war. Jetzt war alles Weinen zu spägt

2. Er fand keine Gelegenheit [o: „keinen Raum“] zur Sinnesänderung, obwohl er sie – die Sinnesänderung - mit Tränen suchte.

Erklärungsversuche:

1. Bezug auf den Segen, nicht auf die Buße/Sinnesänderung.

= Näherer Bezug wäre aber die Buße/Sinnesänderung.

(auch beim Bezug auf Segen bleibt die Frage nach dem Raum zur Buße, den er nicht fand, offen)

Jakob bekam nicht den Segen deshalb nicht, weil er nicht Buße tat, sondern weil es zu spät war! Er konnte den Segen trotz seiner eigenen Buße nicht mehr bekommen. Und wenn nicht akzeptiert wird, dass das eine Buße (vor Gott) des Esau war, dann ist einzuwenden, dass Esau auch dann, wenn er vor Gott Buße getan hätte, den Segen dennoch nicht bekommen hätte können, weil es zu spät war. Es war nicht zu spät zum Bußetun, sondern es war zu spät, den Segen zu erlangen!

 

2. Es geht um die Sinnesänderung des Vaters.

Das ist genau das, was im AT der Fall war. Esau kam zu seinem Vater und erbat sich den Segen. Der Vater sollte seine Entscheidung rückgängig machen (= seinen eigenen Sinn ändern). Aber es half alles nichts mehr.

3. (ähnlich wie 2.) Es geht lediglich um Rückgängigmachung der einmal geschaffenen Sachlage

Riggenbach: „zur Rückgängigmachung fand er keinen Raum“ dh: er konnte die einmal geschaffene Sachlage nicht ungeschehen machen. = profane Bedeutung der metanoia; Dies wäre der einzige Fall im NT. Das schließt nicht aus, dass das die richtige Lösung ist.

4. Die traditionelle Auslegung: Die Sinnesänderung Esaus war nicht mehr möglich.

Esau konnte sich nicht mehr bußfertig an Gott wenden. Es gibt ein Maß an Schuld und eine Preisgabe göttlicher Gaben, die jede Möglichkeit einer Reue und echten Sinnesänderung (Abkehr von Sünde und Hinkehr zu Gott) zerstören.

Diese Auslegung ist von 1.Mos. 28 her nicht haltbar. Denn Esau hatte Buße getan. Er war umgekehrt von seiner falschen Haltung und interessierte sich nun doch für das Erstgeburtsrecht, aber leider zu spät!

 

Schluss: Lösungvorschlag 2 und 3 sind die richtigen, Lösungsv.1 ist evt. auch möglich, ich meine aber nicht. Lösungsv. 4 ist nicht richtig.


4. Hinweis auf die jetzige Umgebung in unserer Gottesbeziehung: 12,18-24

 I: Die Verknüpfung dieser Verse: V. 18A

?      ·        Die Verknüpfung im Abschnitt: “denn” dürfte auf die Verse 15-17 zurückgehen:

Das Erstgeburtsrecht soll nicht gering geachtet werden.

?      ·        Die Verknüpfung im gesamtbiblischen Zusammenhang: “hingekommen” - wie Israel aus Ägypten. Vgl. V. 22A

 

 II: Die jetzige Umgebung, die nicht eine ist wie die frühere: V. 18-21

?      ·        Sie schien eine greifbar nahe zu sein: V. 18 und 19A

?      ·        Doch betonte sie die Entfernung: V. 18M-21

 

 III: Die neue Umgebung ist eine himmlische: V. 22-24

?      ·        Für irdische Augen ist sie unsichtbar.

?      ·        Im Geiste ist man angekommen.

 

V. 22f: Gegenüberstellung der alttestamentlichen Szene mit der neutestamentlichen.

Alte Testament: eine greifbar nahe Szene V. 18f. Aber dennoch eine Betonung: Gott kannst du nicht nahe kommen. Mit Sinnen greifbar. Betonung der Entfernung.

Neue Testament: umgekehrt. Unsichtbar, mit Sinnen nicht spürbar, berührbar, aber sehr nahe! Wir sind nicht gekommen zu Berührbarem.

Aber: zu Personen, die wir nicht sehen.

Aber wir wollen nicht die unsichtbare Welt “erleben”. Unsere Gemeinschaft bleibt mit den Lebenden.

Der Schöpfungsaspekt in unserem Leben ist nicht aufgehoben. Mit unserem Leib in der Diesseitigkeit dienen wir dem jenseitigen Gott. Jedes Geschlecht hat seine Platz (trotz Gal. 3,28), jedes Alter, jede Begabung.

 

Zu V. 24: “und zum Blut”:

Warum denn ein „und“ dazwischen: zu Jesus und zum Mittler?

Da .. in der Liebe eher hinzufügend gebraucht wurde, wird es hier wohl auch so aufzufassen sein. Es ist wohl das Blut des Jesus. “Jesus, Mittler” dürfte hier in dem Brief zurückschauen und an seinen Opfertod erinnern. Das versprengte Blut spricht vom erhöhten Hohepriester. Dass hiermit Jesus selbst spricht, zeigt das Geschlecht des Wortes “Abel”. Auch V. 25A.

V. 24E: Abel war und ist der erste vollendete Gerechte.

5. Aufruf, das neue Reden Gottes nicht zurückzuweisen, sondern ihm zu dienen: 12,25-29

6. “Weist den nicht ab”: 12,25-27

 25 Seht zu[6], dass ihr den Redenden nicht abweist, denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf der Erde Weisung gab: wie viel mehr werden wir nicht entkommen, wenn wir uns von dem abwenden, der es vom Himmel her tut, 26 dessen Stimme damals die Erde erschütterte. Nun aber hat er verheißen und gesagt: „Noch einmal erschüttere ich, nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel.” 27 Das „Noch einmal” deutet die Versetzung[7] des Erschütterten an als eines Gemachten, damit das nicht Erschütterte bleibe.

a. Wir merken uns die Formulierung dieser Aufforderung: 12,25A

Es geht hier um etwas, das besondere Aufmerksamkeit verdienst: “Seht!”

·              Es geht um das Entscheidende: Abweisen, abwenden.

- Abweisen.

·              Es geht um einen, “der spricht”.

Mit dem Abweisen des Gesprochenen weist man den Sprechenden ab.

b. Wir merken uns die Begründung der Aufforderung: 12,25 und 26A

Der Ort des Redens verleiht dem Gesagten entsprechende Wichtigkeit.

·              Der Redende ist derselbe.

·              Aus der Geschichte wird eine Schlussfolgerung gezogen.

·              Vgl. 2,1 und 2

·              Alles dieses setzt voraus, dass die Berichte für absolut zuverlässig betrachtet werden.

 

c. Wir merken uns den Grund für den großen Ernst der Aufforderung: 12,26 und 27

“dessen” weist auf “den, der spricht” in V. 25 hin.

Die Wichtigkeit des Sprechenden ist das Maß des Ernstes.

Warum ist die Angelegenheit so ernst, was ist der Grund?

Wer ist der Sprechende?

Antwort:

?      ·        V. 25 geht auf V. 24 zurück (“ihr sein hingekommen zu ... Jesus”). Jesus ist der Sprecher! Denn im Blut spricht die Person (vgl. Abel, V. 24).

?      ·        Im Blut des Mittlers spricht der Mittler - “vom Himmel her” (V. 25). Der Mittler und Hohepriester Jesus ist der Sprecher. Das Blut eines Mittlers ist es, das spricht. Dh: es ist der Mittler Jesus, der spricht!

?      ·        ER - Jesus - ist der Sprecher, der am Sinai sprach! V. 25 und 26A

?      ·        ER- Jesus - ist der Schöpfer, der mittels Wort das Weltall schuf und trägt (1,3), ER ist es, der ein Zeichen gesetzt hat: V. 26

Was ist die Schlussfolgerung?

 

d. Wir merken uns die zweifache Bekräftigung der Aufforderung: 12, 27

vgl. V. 25

 I: Die negative
 II: Die positive

 

zu V. 27: Versetzung ist im Sinne von Veränderung zu verstehen (Lenski)

 

7. “Lasst uns Gnade haben”: 12,28 und 29

 28 Darum, da wir ein unerschütterliches Königreich in Empfang nehmen, mögen wir Gnade haben, durch die wir Gott in angenehmer Weise obliegenden und verehrenden] Dienst tun mögen ­– mit Scheu und mit gewissenhafter Haltung, 29 denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.

Was ist Gnade?

Was darf uns motivieren, dieser Aufforderung nachzukommen? 12,28A

Wozu haben wir diese Gnade nötig? 12,28M und 29

Was ist das für ein Dienst? Alles was wir tun, alles. Der Sinn unseres Lebens ist Dienst. Und zwar hat er zum Gegenstand die Freude Gottes.


B. Praktische Hilfen: Kap. 13,1-17

1. Über rechte Liebe: 13,1-6

1. Liebe zum Bruder: 13,1

1 Die Bruderliebe bleibe.

2. Liebe zum Fremden: 13,2

2 Vergesst nicht die Gastfreundschaft, denn dadurch beherbergten etliche, ohne es zu merken, himmlische Boten.

3. Liebe zu den Bedrängten: 13,3

3 Denkt an die Gebundenen wie Mitgebundene, an die übel Behandelten als solche, die auch selbst im Leibe sind.

4. Liebe zum Ehepartner: 13,4

4 Ehrenhaft [ist und sei] die Ehe bei allem und das Bett unbefleckt. Aber Unzüchtige[8] und Ehebrecher wird Gott richten.

5. Vertrauende Liebe: 13,5.6

    5 Eure Lebensweise sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem Vorhandenen, denn er hat gesagt: „Ich werde dich auf keinen Fall verlassen, auch gar nicht im Stich lassen”, 6 sodass wir guten Mutes[9] sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten. Was soll ein Mensch mir tun?”

a. Sie liebt nicht das Geld: 13,5

Liebe zum Geld oder zum Herrn?

b. Sie ist mit Vorhandenem zufrieden. 13,5M
c. Sie achtet auf die Verheißung: 13,5E
d. Sie bekennt ihr Vertrauen: 13,6

2. Über die Beziehung zu den Leitenden und ihrem Glauben: 13,7-17

1. Erste Aufgabe: An frühere Leiter denken: 13,7

     7 Denkt an eure Leitenden, an die, welche euch das Wort Gottes sagten.

2. Zweite Aufgabe: Deren Glauben nachahmen: 13,7E-16

Schaut euch den Ausgang ihrer Lebensführung an und ahmt deren Glauben nach.

a. Dh auch: auf den Inhalt ihres Glaubens achten: 13,8

   8 Jesus Christus ist gestern und heute derselbe – und in Ewigkeit[10].

b. Dh auch: sich nicht von falschen Lehren beeinflussen lassen: 13,9

     9 Lasst euch nicht von mancherlei und fremden Lehren umtreiben, denn gut ist es, wenn das Herz durch Gnade gefestigt wird, – nicht durch Speisen, in denen kein Nutzen lag für die, die so wandelten.

c. Dh auch: sich von falschen Religiösen Systemen trennen: 13,10-14

10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen die keine Berechtigung haben, die dem Zelt [obliegenden] Dienst tun, 11 denn von den Tieren, deren Blut durch den Hohen Priester für Sünde in das Heilige hineingetragen wird, von diesen Tieren werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt, 12 weshalb auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores litt. 13 Da lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und [dabei] seine Schmach tragen, 14 denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt, sondern nach der kommenden trachten [und verlangen] wir.

d. Dh auch: die entsprechenden Opfer darbringen: 13,15-16

    15 Durch ihn lasst uns also allezeit[11] Gott ein Lobopfer darbringen. Das ist: die Frucht der Lippen, die seinem Namen [Lob] bekennen. 16 Das Wohltun und Teilhaben-Lassen vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott angenehm.

3. Dritte Aufgabe: Auf die gegenwärtige Leitung hören: 13,17

17 Gehorcht [im Vertrauen] euren Leitenden und fügt euch –, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft erstatten werden – damit sie dieses mit Freude tun mögen und nicht mit Seufzen, denn das wäre für euch zum Schaden[12].

1. Von der rechten Liebe: 13,1-6

Wenn 12,28 vom “obliegenden Dienst” die Rede war, haben wir hier sofort geschildert, wie dieser Dienst aussehen kann, denn die Liebe ist das Zentrale in allem Gottesdienst. Das Wichtigste in unserem Verhalten ist die Liebe.

 

Wie lebt man den Glauben, der die Treue hält? Er soll in der Liebe tätig werden. Was immer wir tun, es muss in Liebe getan werden - und aus Liebe.

Fünf Aufforderungen zeigen uns den Weg.

1. Über die Bruderliebe: 13,1

1 Die Bruderliebe bleibe.

a. Achten wir auf ihr Wesen: Sie weist eine innere Verwandtschaft auf.

Bruderliebe ist die Liebe zu denen, mit denen wir innerlich verwandt sind.

Es geziemt sich nicht, dass Brüder zanken!

b. Achten wir auf ihre Dauer: In Prüfungen

Sie ist notwendig,

            - weil wir versagen

weil der andere versagt

2. Über die Liebe zum Fremden/zum Gast: 13,2

2 Vergesst nicht die Gastfreundschaft, denn dadurch beherbergten etliche, ohne es zu merken, himmlische Boten.

a. Bedeutung

Gastfreundschaft ist Liebe zum Fremden, das heißt, zum anderen. Also Durchbrechen einer Grenze,

Clique - kann eine fleischliche Sache sein. Gefahr bei Verwandten! Es kann schnell dass der Akzent unserer Gemeinschaft auf das Irdische gelegt wir. Jeder im Reich Gottes ist letztlich mir nicht fremd: Ebenbild Gottes, Bruder.

Nähe und Abstand! Gemeinschaft im Leib Christi.

Gastfreundschaft kann auch der Erweis der Liebe zu Menschen in Not sein.

Lerne, den andern in dein Leben hineinzunehmen. Bin ich offen? Oder bin ich isoliert? Oder will ich mich schützen? Fühle ich mich bedroht, wenn andere mir nahen.

b. Lohn

Er wird nicht ausbleiben. Gemeinschaft mit dem Himmel - wenn nicht hier, dann dort!

3. Über die Liebe zu den Bedrängten: 13,3

     3 Denkt an die Gebundenen wie Mitgebundene, an die übel Behandelten als solche, die auch selbst im Leibe sind.

Der Leib Christi ist eins. Die Gläubigen sind eins.

vgl. Mt. 25 (Schafe und Ziegen - 2 verschiedenartige Tiere; die Juden sind Jesu Brüder, aber solche, die den Willen Gottes tun, das heißt, Christen. Niemand kommt in den Himmel durch Gutestun. Sondern das Tun des Guten ist ein Zeichen der Gotteskindschaft des Betreffenden.

Verfolgung kann dazu führen, dass wir uns Jesu schämen. Tu das nicht. Es könnte so weit kommen, dass Jesus sich eines Tages deiner schämen müsste. Dann gehst du verloren. Jeder, der verloren geht, wird voll und ganz dafür schuldig sein.

 

Sich mit Notleidenden identifizieren. Sei bereit, auch ins Gefängnis zu gehen.

Nimm dir Zeit und versetze dich in die Lage des anderen.

 

„… als solche, die auch selbst im Leibe sind.“

Die Einheit des Leibes Christi ist hier vorausgesetzt.

Wir können das nicht fühlen, wenn ein anderer leidet; aber wenn ich mich in den anderen hineinversetze, mich geistlich identifiziere, kann sich Mitgefühl entwickeln.

Haben wir ein offenes Auge für andere Christen, für solche, die leiden.

2.Kor. 1: Alles Leiden ist Jesu Leiden. (Gott lässt nicht alle zugleich leiden, damit einigen den anderen helfen können.)

 

4. Über reine eheliche Liebe: 13,4

Sexualität ist ein Geschenk Gottes und die Ehe ist etwas Ehrenhaftes. Deshalb sollte sie von uns in Ehren gehalten werden. Auch wir selbst sollen uns im Bett liebevoll und rücksichtsvoll (nicht selbstsüchtig) verhalten.

Niemand vermag ein gutes Eheleben zu führen, weil wir Sünder sind. Es gibt nur Sünder, die heiraten. Jeder von uns sucht im Grunde nur das Seine. Niemand überwindet letztlich diese Ichsucht. Nur durch Christus können wir eine gute Ehe führen. Wir können und sollen eine übernatürliche Kraft zutage treten lassen. Die Nichtchristen sollen bei den Christen merken, dass es übernatürliche Kraft gibt  für die Ehe.

4 Ehrenhaft ist und sei die Ehe bei allem und das Bett unbefleckt.

Zwei Gebiete der Ehe sind angesprochen: Ehrenhaftigkeit und moralische Reinheit

er beginnt mit dem anderen Teil, nicht mit dem Geschlechtlichen.

Vorher: Loslassen (Selbstständigkeit), Anhangen (Liebe, geistliche Verbundenheit mit dem Partner), dann erst Ein-Fleisch Werden.

Wir sind nicht zuerst Leiber, sondern primär Geister.

Es heiraten Menschen, die im Bild Gottes geschaffen sind.

4 Ehrenhaft ist und sei die Ehe bei allen/allem

Die Ehe soll so geführt werden, dass jedes Gebiet der Ehe geehrt wird: der Partner, der Leib, seine Privatsphäre, seine Wünsche, seine Ziele,... und auch nach außen hin ehrt man einander.

Nichts vorwegnehmen – weder in der Freundschaftszeit vor der Ehe, auch nicht in der Selbstbefriedigung.

Es nicht für selbstverständlich nehmen, dass man eine Freundschaft angeht. Einige sind gerufen, ehelos zu bleiben. Eine Freundschaft mit dem anderen Geschlecht steht unter dem Zeichen der Ehe. Wer Freundschaft als Selbstzweck genießt, hat die Ehe nicht geehrt, sondern auseinandergebrochen. Es gibt nicht die Institution Freundschaft, sondern nur die Ehe.

So wie es unmöglich ist, von uns aus gottgefällig in einer Ehe zu leben, so ist es auch unmöglich gottgefällig ledig zu bleiben. Zu beiden braucht es Gottes Gnade.

und das Bett unbefleckt.

Nicht nur durch Ehebruch, sondern auch in Gedanken. 

Aber Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.

Auch solche, die es nur in Gedanken sind.

5. Über vertrauende Liebe: 13,5 und 6

Wie sieht sie aus?

Sie ist eine Liebe, die sich ganz dem Herrn hingibt.

Der Verfasser richtet hier unser Auge wieder auf den Herrn.

a. Sie liebt nicht das Geld: 3,5

     5 Eure Lebensweise sei ohne Geldliebe;

Ohne jegliche Geldliebe - egal, wie arm oder reich man ist. Reichtum ist eine Führung Gottes (nachdem wir unsere Pflicht getan haben).

Normalerweise liebt man Personen. Aber wir Menschen sind so beschaffen, dass, wenn wir die Person Gottes nicht im Auge behalten, wir die Schöpfung so ehren und lieben, wie man die Person Gottes ehren und lieben sollte.

Es geht hier nicht um die Münzen und Scheine, sondern um das, was man um das Geld anschaffen kann.

Wir alle sind fähig zu aller Habsucht, zur letzten Abgötterei. Wir müssen uns selbst prüfen: Was ist mir eigentlich wichtig?

Im Gebet kommt die Liebe zum Herrn zum Ausdruck.

Ist mir das wichtig?

Wenn Liebe bei mir nicht da ist, bin ich schuldig geworden!

Nichts darf den Platz des Schöpfers einnehmen.

Welchen Platz in meinem Leben hat der PC, die Kleider, das Essen, das Kaufen, Bummeln?

Sind wir bereit, auf alles zu verzichten. Darf der Herr dein Haus, deine Kleider haben, deine Bücher, alles? 

Wie reagiere ich, wenn mir etwas genommen wird? Wie hänge ich an dem Irdischen?

Nicht an dem Irdischen hängen!

Warum gehst du einkaufen? (Was sagt dieser Vers über das Einkaufen?)

Wir dürfen nicht deshalb einkaufen, weil wir unzufrieden sind mit dem, was wir haben. Alle Einkäufe sollen im Namen des Herrn getätigt werden – wie wenn der Herr uns gesandt hätte, das zu holen; in seinem Auftrag (Kol. 3,17).

Wir dürfen uns freuen an den Gaben Gottes, aber: im Denken an den Schöpfer.

Auch das Eheleben – eine Zone, in der wir viele Freude erleben – dürfen wir genießen, aber in Abhängigkeit vom Schöpfer.

Wenn wir uns freuen, soll wir das im Zeichen Gottes tun!

b. Sie ist mit Vorhandenem zufrieden. 13,5M

5 M: begnügt euch mit dem Vorhandenen,

Auch mit dem, was wir nicht haben. Auch wenn ich hintergangen und betrogen werde.

Mach eine Liste von dem, was du noch hast.

 

Hab 3,17ff. Wir wollen den Schöpfer mehr lieben als die Schöpfung.

Wir brauchen nur zweierlei im Leben: Gott und was Gott gibt.

John Newton: Wenn Gott je etwas vorenthalten hat, war es nicht nötig. Wenn Gott etwas in mein Leben hineingeschickt hat, war es nötig.”

c. Sie achtet auf die Verheißung: 13,5E

denn er hat gesagt: „Ich werde dich auf keinen Fall verlassen, auch gar nicht im Stich lassen”,

Gott hat sich verpflichtet, den Glaubenden zu bewahren und ihn nicht im Stich zu lassen.

 

Goliath war Gott nicht gewachsen. Armer Goliath, der hat sich übernommen, ging ein bisschen zu weit.

d. Sie bekennt ihr Vertrauen: 13,6

6 sodass wir guten Mutes sagen können: „Der Herr ist mein Helfer, und ich werde mich nicht fürchten. Was soll ein Mensch mir tun?”

Vertrauende Liebe zum Herrn bekennt!

Wir sagen es dem Herrn: „Herr, ich bin zufrieden mit dem Wenigen.“

Der Herr ist mein Helfer

Ps. 27,1: Jahwe ist mein Helfer

Er ist Herr der ganzen Welt. Der, der mein Leben ist, wird auch für mich sorgen!

Ich werde mich nicht fürchten: dh: ich werde nicht in Existenzangst geraten.

Besonders dann, wenn Menschen uns nicht wohlgesonnen sind, können wir in Existenznot geraten.

Dann dürfen wir auf den Herrn blicken: Herr, du bestimmst alles. Zeige mir, ob ich hier bleiben soll ... Und wenn du willst, dass ich hier untergehe (sterbe), dann will ich auch das annehmen.

Wenn wir den Tod vor Augen haben, dürfen wir wissen: Dies ist nicht das Letzte.

Vgl. 2.Kor. 1 damit wir uns nicht auf uns selbst verlassen, sondern auf Gott, der die Toten erweckt. Die Auferstehung ist unsere Hoffnung.

2. Von der Beziehung zu den Leitenden und ihrem Glauben: 13,7-17

Der Abschnitt ist umrahmt mit einen Hinweis auf Leitende.

(Der Text dazwischen hat wohl auch mit ihnen zu tun. Mit dem, was diese lehrhaft vertreten.)

Wir haben hier 3 Aufgaben:

1. Erste Aufgabe: Man soll an frühere Leitende denken: 13,7

     7 Denkt an eure Leitenden, an die, welche euch das Wort Gottes sagten.

Sie sollen nicht in Vergessenheit geraten, aber auch nicht über Gebühr verherrlicht werden.

Dieser Vers ist die biblische Grundlage für das Lesen von Biografien.

Leitende: = leitende Männer

die, welche euch das Wort Gottes sagten

Darin liegt ihr Wert. Sie haben den größten Wert, das Wort Gottes, in den Mund genommen, haben es verkündet.

Da aber niemand das Wort Gottes verkünden kann, ohne ein entsprechendes Leben zu führen, darf man auch auf ihr Leben schauen. V. 7E

 

2. Zweite Aufgabe: Man soll deren Glauben nachahmen: 13,7E-16

Schaut euch den Ausgang ihrer Lebensführung an und ahmt deren Glauben nach.

Wie haben sie ihren Lebenslauf abgeschlossen. – schaut es an und dann: macht es ebenso!

Die Verse V. 7-17 zeigen nun, wie man dieses nun tun soll. Sie zeigen, wie diese lebten, die das Wort Gottes verkündeten.

Die Verse 7-16 erzählen uns, worüber die verstorbenen leitenden Personen gepredigt haben.

Es ist also gut, an verstorbene Brüder zu denken. Wir sollen uns nicht bannen lassen von irdischen Dingen!

(Herbert Jantzen)

Nicht so viel die Zeitung lesen! Das ist viel Zeitvergeudung! Es ist bitter wenig in der Zeitung, das wirklich wichtig wäre. Es steht nicht viel von wirklichem Inhalt drinnen.

Ich habe aufgehört, mich mit Nachrichten zu befassen.

Ich habe eine gute Begründung dafür. Es ist erst in letzter Zeit möglich geworden, so viel über die heutige Welt zu wissen und zu erfahren, was in aller Welt geschieht. Das ist nicht normal. Die meisten Menschen in der Geschichte der Welt haben bitter wenig gewusst, was in der Welt zuging.

Das Wichtige ist: Was geschieht im Himmel und was tut der Himmel hier auf der Erde. Wollen wir lernen zu denken, was für Gott wichtig ist!

 

Was haben sie geglaubt?

Was gehört zu dieser Nachahmung?

a. Dh auch: auf den Inhalt ihres Glaubens achten: 13,8

   8 Jesus Christus ist gestern und heute derselbe – und in Ewigkeit[13].

Was ist es, das sie geglaubt haben und was sollen auch wir glauben?

V. 8 ist die Erfüllung von V. 7. Man könnte einen Doppelpunkt nach V. 7 setzten.

Was ist die Mitte des Wortes Gottes?

(Sammle Verse, die zeigen, dass Jesus Christus die Mitte des Wortes Gottes ist.)

Es geht um Jesus!

Jesus Christus ist derselbe heute wie gestern. Der Vers sagt nicht, dass wir immer Wunder erwarten sollen.

Jesus Christus muss sein Tun nicht dauernd wiederholen, um derselbe zu bleiben.

Ich muss nicht immer am selben Ort wohnen, um derselbe zu bleiben.

b. Dh auch: sich nicht von falschen Lehren beeinflussen lassen: 13,9

     9 Lasst euch nicht von mancherlei und fremden Lehren umtreiben, denn gut ist es, wenn das Herz durch Gnade gefestigt wird, – nicht durch Speisen, in denen kein Nutzen lag für die, die so wandelten.

Wie kann das verhütet werden?

 I: Es gilt, die Gefahren zu erkennen:

·           Falsche Lehre kommt in einer Vielfalt: “mancherlei”

·           Sie ist der wahren Lehre wesensfremd.

·           Sie treibt und treibt um.

 II: Es gilt, den Grund zu erkennen: “denn es ist gut”.

·           Das Umgetriebenwerden von fremder Lehre hindert innere Festigkeit.

·           Man bleibt heimatlos, schwach.

·           Es fehlt an Orientierung, einem guten Gewissen, letzter Ruhe.

 III: Es gilt, die Lösung zu erkennen:

 A: Wir müssen widerstehen: “Lasst euch nicht”

 B: Die wahre Lehre muss uns vertraut werden, unsere Heimat und unser fester Boden werden.

 C: Jesus muss uns groß werden: V. 8

 D: Wir müssen rechte Speise zu uns nehmen:

 1: Gnade. - von ihr leben!

 2: Speisen sind gut, aber nicht das Entscheidende.

 3: Speise von unserem Altar: V. 10A

c. Dh auch: sich von falschen Religiösen Systemen trennen: 13,10-14

10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen die keine Berechtigung haben, die dem Zelt [obliegenden] Dienst tun, 11 denn von den Tieren, deren Blut durch den Hohen Priester für Sünde in das Heilige hineingetragen wird, von diesen Tieren werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt, 12 weshalb auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores litt. 13 Da lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und [dabei] seine Schmach tragen, 14 denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt, sondern nach der kommenden trachten [und verlangen] wir.

Die rechte Speise: V. 10-12

 10 Wir haben einen Altar, von dem zu essen die keine Berechtigung haben, die dem Zelt obliegenden Dienst tun, 11 denn von den Tieren, deren Blut durch den Hohen Priester für Sünde in das Heiligtum[14] hineingetragen wird, von diesen werden die Körper außerhalb des Lagers verbrannt, 12 weshalb auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heilige, außerhalb des Tores litt.

E: Wir müssen die Kluft zwischen den zwei Altären beachten: V. 10-12

 1: Zu den Bildern:

- unser Herr

- die, die vom anderen Altar essen

 2: Zum Gedankengang:

Ein letztes starkes Argument aus dem Lager des Gegenübers.

Wer dem israelitischen Heiligtum dient, darf vom Opfer außerhalb des Lagers nicht essen, ob es das des Versöhnungstages ist oder das von Jesus.

 3: Zu Begriffen in V. 12

Wir müssen zu Jesus hingehen: 13,13-14

Der Schreiber fordert auf, zu Jesus hinzugehen.

     13 Da lasst uns nun zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen, 14 denn wir haben hier nicht eine bleibende Stadt, sondern nach der kommenden trachten und verlangen wir[15].

 1: Was bedeutet dieses?

·           In seiner Nähe zu leben; sich mit ihm zu befassen

·           Das Lager zu verlassen.

 - den Schatten des wirklichen Heils

 - den Ort, der ihn verwirft

·           Seine Schmach zu tragen

 

 2: Warum soll es getan werden?

·           Weil wir hier nicht eine bleibende Stadt haben.

Stadt = Gemeinschaft und Sicherheit. Vgl. 70 n. Chr.

·           Weil wir die kommende suchen

 

d. Dh auch: die entsprechenden Opfer darbringen: 13,15-16

    15 Durch ihn lasst uns also allezeit[16] Gott ein Lobopfer darbringen. Das ist: die Frucht der Lippen, die seinem Namen [Lob] bekennen. 16 Das Wohltun und Teilhaben-Lassen vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott angenehm.

 

 I: Das Lobopfer: V. 15

 A: Wie ist es gekennzeichnet? V. 15M

 B: Wie wird es gebracht? V. 15A

 

 II: Die Wohltätigkeits-Opfer: V. 16

 A: Die Formen

- allgemein

- speziell

 B: Die Aufforderung

 C: Die Begründung

 

·           Dieses Lob ist eine Frucht, nicht etwas Gemachtes.

Es ist Frucht des Bekenntnisses zu Jesus, der Liebe zu ihm. Sobald man Jesu Eigentum geworden ist, kann man diese Lobopfer bringen - auch der jüngste und kleinste. “Aus dem Munde der Unmündigen hast du Lob verordnet.” Schriftstellen können eine Hilfe sein - wie für Maria. Aufzählen der Taten und Tugenden Gottes.

In Wort und im Lied.

Alleine und in der Gemeinde.

·           Das Lob mit den Lippen wird durch Jesus gebracht. “Durch ihn”.

Er hat die Tür zum Vater geöffnet; über ihn haben wir Zugang; er ist der Mittler. Er ist der Grund unseres Dankes. Er gab sich in den Tod, damit wir leben durften und nun etwas zu loben haben.

Durch ihn sind wir gesegnet. Vgl. Eph. 1,3

·           Der Dank mit den Lippen soll allezeit gebracht Gott werden.

Er soll nie abreißen. Eph. 5,18: Werdet ständig voll Geistes. Dieses äußert sich in einem Danken allezeit und für alles. Eph. 5,20.

Hebr. 13,15 wörtlich: “durch alles danken”. Keine Lebenslage ist ausgeschlossen. Es gibt keine Lage, in der ich nicht dankbar sein kann.

Weil aber manche Lebenslage uns vor die vollkommene Aussichtslosigkeit stellt, heißt das, dass Danken auch eine Glaubenssache ist. Auch wo ich nichts sehe, darf ich meinem Vater danken. Hab 3,17-19. Hiob 26,7 (“Er hängt die Erde an nichts.”). Gott kann mit einer Null beginnen. Wenn ich also nur Nichts von mir sehe, ist dennoch Grund zum Dank da. Phil. 4,11-13.

·           Diese Opfer sollen nicht vergessen werden - wenn wir in vollen Tagen nur an uns selbst denken und nicht an den Herrn. Wir bleiben hier nicht ewiglich. Wir behalten, was wir vergeben.

·           Diese Opfer tun wir, um Gott zu gefallen! NICHT , um alle Not zu lindern. Eph. 5,1-2

·           Deshalb tun wir sie unter seiner Führung. Gal. 6,6.10

- an Verkündigern des Evangeliums

- an der Familie Gottes

- überall, wo wir Gelegenheit haben

- entsprechend dem, was wir haben

- um himmlische Freunde zu gewinnen

 

Dritte Aufgabe: Man soll auf die gegenwärtige Leitung hören: 13,17

     17 Gehorcht im Vertrauen euren Leitenden und fügt euch –, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft erstatten werden – damit sie dieses mit Freude tun mögen und nicht mit Seufzen, denn das wäre für euch wie ein unbezahlter Einsatz.

a. Die Aufforderung

·            Gehorcht im Vertrauen.

Man soll Vertrauen zu ihnen haben. Vorausgesetzt ist, dass sie den richtigen Glauben vertreten. Der Schreiber kennt sie.

·           Fügt euch!

wegen der Botschaft

 

b. Die Beweggründe:

Grund dieser Aufforderung ist:

·           Weil sie Hirten der Schafe bleiben und Rechenschaft ablegen werden.

Sie bleiben Brüder. Ein Leiter ist ein Bruder unter Brüdern. Sie werden sich als Älteste verhalten. Sie sind Vorbilder für die ganze Gemeinde. Die ganz Gemeinde soll dahin kommen, wo die Ältesten sind.

In dem Maße ist den Leitern zu folgen, in dem sei sich selbst Rechenschaft ablegen müssen.

·           Weil sie mit der Botschaft betraut sind.

Jeder Christ aber darf prüfen!

Ein echter Hirte: Jesus. Er weint über Jerusalem.

- das wäre wie ein unbezahlter Einsatz, eine Mühen, für das man nicht belohnt wird. Der Leiter will eines Tages da im Himmel stehen und zu Jesus sagen: Schau, hier sind sie, die du mir anvertraut hast und über die ich mich so oft mit dir unterhalten habe.

Bsp: Hohepriester im Alten Testament:

Wir gehen zu Gott und reden zu Gott über die uns anvertrauten.

 

Dann dreht der Hirte sich zum Volk und ist Lehrer und Evangelist. Er spricht zum Volk über Gott.

NICHT zum Volk spricht er über das Volk (Schimpfen, Afterreden)

Schlussteil: Der persönliche Schluss: 13,18-25

Hebr. hat keinen Gruß, aber einen Schluss. Daran erkennen wir, dass es sich um einen Brief handelt.

1. Aufruf zur Fürbitte: 13,18-19

Er bittet, dass sie für ihn beten

2. Seine Fürbitte für sie (Der Segen): 13,20-21

Der Hirte betet für sie zum Oberhirten.

Hier geht er zu dem Gott, der Frieden gestiftet hat durch den großen Hohepriester.

Schalom: auch der Boden, auf dem das Neue gedeihen kann - nicht nur das Ausbleiben von Spannungen. Gegenden, wo kein Krieg ist, sind Gegenden, wo Wachstum vorhanden ist: Gedeihen.

Sein Wunsch ist, dass das Leben mit Gott und mit einander gedeihen könne.

Wieso kommt der Schreiber plötzlich auf Schafe zu sprechen? Und auf einen Hirten?

Durch seine Vertrautheit mit dem Alten Testament. Jes 63,11-14. Mose als Hirte genannt. Er ist ein großer Hirte Israels. Zu dem schaut man auf, dem folgt man nach (vgl. 1. Kor. 10, 1f: „auf Mose getauft“).

Zwei Hirten sind hier. Hinter Mose stand Gott!

Ihr habt alles in Jesus! Wir sind in die Treue Gottes einbezogen. Er wirkt in uns. Lass es zu, dass er in dir arbeitet.

Jesus mache euch heil und tüchtig.

Jesus will uns zurechtrücken. Das ist die Aufgabe eines Leiters in der Gemeinde, die Glieder des Leibes so zurechtrücken, dass sie funktionsfähig sind!

Vgl. 2. Tim. 3,17 das Wort Gottes ist uns gegeben zur Zurechrückung: um uns funktionsfähig zu machen

 

V. 21: …mache euch tüchtig und funktionsfähig in jedem guten Werk ...

Gott soll durch Jesus in uns das tun, was IHM gefällt. Seine Tätigkeit in uns. Und wir wollen uns zurechtbringen lassen.

Wozu (mit welchem Ergebnis?) - zur Herrlichkeit Gottes und Jesu Christi.

Jesus wirkt in uns. Gebt ihm Raum, haltet ihn vor Augen. IHM gebührt alle Herrlichkeit in alle Ewigkeit!

3. Aufruf zur Annahme: 13,22

 

4. Nachricht bezüglich Timotheus: 13,23

 

5. Grüße: 13,24-25

 



[1] o: Urheber

[2] o: Jagt immerfort

[3] o: dass nicht jemand von der Gnade Gottes abkomme und sie ihm mangle

[4] o: Profaner; einer, der außerhalb des Heiligen ist; o: einer, dem nichts heilig ist und der für alles zugänglich ist

[5] o: Sinnesänderung [hier wohl: seines Vaters]

[6] o: Seht stets] zu

[7] d.i. die Versetzung an einen anderen Ort; o: die Umwandlung

[8] o: solche, die außereheliche Geschlechtsverbindung haben,

[9] o: zuversichtlich

[10] w: und in die Weltzeiten hinein

[11] o: unausgesetzt

[12] o: nachteilig; nicht von Vorteil, o: wie ein unbezahlter Einsatz

[13] w: und in die Weltzeiten hinein

[14] w: in „die Heiligen [o: die heiligen Dinge]”, dh: in das Allerheiligste

[15] o: nach der kommenden haben wir Verlangen

[16] o: unausgesetzt